STIMME: Welchen Weg kommst du her? STIMME: Übern Ilsenstein! Da guckt' ich der Eule ins Nest hinein, Die macht' ein Paar Augen! STIMME: O fahre zur Hölle! Was reitst du so schnelle! STIMME: Mich hat sie geschunden, Da sieh nur die Wunden! HEXEN, CHOR: Der Weg ist breit, der Weg ist lang, Was ist das für ein toller Drang? Die Gabel sticht, der Besen kratzt, Das Kind erstickt, die Mutter platzt. HEXENMEISTER, HALBER CHOR: Wir schleichen wie die Schneck' im Haus, Die Weiber alle sind voraus. Denn, geht es zu des Bösen Haus, Das Weib hat tausend Schritt voraus. ANDRE HÄLFTE: Wir nehmen das nicht so genau, Mit tausend Schritten macht's die Frau; Doch, wie sie sich auch eilen kann, Mit einem Sprunge macht's der Mann. STIMME (oben): Kommt mit, kommt mit, vom Felsensee! STIMMEN (von unten): Wir möchten gerne mit in die Höh'. Wir waschen, und blank sind wir ganz und gar; Aber auch ewig unfruchtbar. BEIDE CHÖRE: Es schweigt der Wind, es flieht der Stern, Der trübe Mond verbirgt sich gern. Im Sausen sprüht das Zauberchor Viel tausend Feuerfunken hervor. STIMME (von unten): Halte! Halte! STIMME (oben): Wer ruft da aus der Felsenspalte? STIMME (von unten): Nehmt mich mit! Nehmt mich mit! Ich steige schon dreihundert Jahr, Und kann den Gipfel nicht erreichen. Ich wäre gern bei meinesgleichen. BEIDE CHÖRE: Es trägt der Besen, trägt der Stock, Die Gabel trägt, es trägt der Bock; Wer heute sich nicht heben kann, Ist ewig ein verlorner Mann. HALBHEXE (unten): Ich tripple nach, so lange Zeit; Wie sind die andern schon so weit! Ich hab' zu Hause keine Ruh, Und komme hier doch nicht dazu. CHOR DER HEXEN: Die Salbe gibt den Hexen Mut, Ein Lumpen ist zum Segel gut, Ein gutes Schiff ist jeder Trog; Der flieget nie, der heut nicht flog. BEIDE CHÖRE: Und wenn wir um den Gipfel ziehn, So streichet an dem Boden hin, Und deckt die Heide weit und breit Mit eurem Schwarm der Hexenheit. |