goethe


 Jutta Assel | Georg Jäger

Goethe-Motive auf Postkarten
Eine Dokumentation

Die Familie Goethes im Bild 

Stand: Januar 2020
Optimiert für Firefox

 

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Gliederung 

 

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1. Bildnisse auf Postkart

Großeltern | Eltern | Rat Goethe mit Familie | Schwester Cornelia |
Christiane, geb. Vulpius | Sohn August, Schwiegertochter Ottilie | Enkel

Zur Beachtung:
Um sie zu vergrößern, klicken Sie auf die Abbildungen.

 

Die Großeltern Goethes:
Herr und Frau Stadtschultheis Textor 

 

Johann Wolfgang Textor, getauft 1698 in Frankfurt, gest. 1771 ebenda, war ein führender Beamter der Stadt. Er wurde 1727 Mitglied des Frankfurter Rats, 1731 Schöff und 1747 Reichs-, Stadt- und Gerichtsschultheiß auf Lebenszeit. Er heiratete 1726 Anna Margarete (1711-1783), Tochter des Wetzlaer Kammergerichtsprokurators Lindheimer.


Links: 17. Goethes Grossvater. Stadtschultheis Johann Wolfgang Textor. Gesetzl. geschützt. Verlag von Paul Grödel, Frankfurt a.M. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen. | Rechts: 18. Goethes Grossmutter. Frau Stadtschultheis Textor. Gesetzl. geschützt. Verlag von Paul Grödel, Frankfurt a.M. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen.

 

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Die Eltern Goethes:
Herr und Frau Rat Goethe

 

Johann Caspar Goethe, getauft 31. Juli 1710 in Frankfurt und gest. 27. Mai 1782 ebenda, studierte Jurisprudenz und erwarb 1738 den Doktorgrad. 1740 Italienreise. 1742 Titel eines Kaiserlichen Rates. Er vermählte sich 1748 mit Katharina Elisabeth, getauft 19. Februar 1731, gest. 13. September 1808, Tochter des Stadtschultheißen Johann Wolfgang Textor (s.o.). In "Dichtung und Wahrheit" charakterisiert Goethe ausführlich seine Eltern

 

Links: [Rat Goethe] Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. – Serie 147 (12 Karten). Nr. 1768. Rat Goethe, modelliert 1779 von J. P. Melchior. Nicht gelaufen. | Rechts: [Frau Rat Goethe] Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. – Serie 147 (12 Karten). Nr. 1769. Frau Rat Goethe, modelliert 1779 von J. P. Melchior. Nicht gelaufen.

 

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Goethe's Eltern. Pastellgemälde. Verso: Das Goethe-Museum zu Frankfurt a.M. K & Co. B. Serie 271, No. 12. Offizielle Postkarte des Goethe-Museums. Nicht gelaufen.

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Goethes Eltern. Postkarte, Adressseite: Der Goethe-Kreis in Silhouetten II. Verlag Alt-Weimar. Nicht gelaufen.

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Titelkupfer aus: Briefe der Frau Rath an ihre lieben Enkeleins. Gedruckt zum 13. Februar 1855. In: Arthur Goldschmidt, Goethe im Almanach. Leipzig: Hermann Eichblatt-Verlag 1932, S. 69.

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Oben links: Herr Rat Goethe n. d. Pastell von H. Junker. Verso: Frankfurter Goethemuseum. Original Kupferdruck Nr. 63. M. Jacobs Postkarten Verlag Frankfurt a.M. Nicht gelaufen. | Oben rechts: Rat Goethe (W. v. Goethes Vater) A 1766. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. Serie 147. Nicht gelaufen. | Unten links: Frau Rat Goethe (W. v. Goethes Mutter) A 1767. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. Serie 147. Goethes Familie (12 Karten). Nicht gelaufen. | Unten rechts: [Frau Rat Goethe] Verso: Goethehaus, Frankfurt am Main. Catharina Elisabeth Goethe, des Dichters Mutter. Pastellbild von Georg Oswald May, 1776. Selbstverlag Frankfurter Goethemuseum, Frankfurt a.M. Nicht gelaufen.

 

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Bildnis der Catharina Elisabeth Goethe, geb. Textor mit weisser Spitzenhaube.
Öl auf Leinwand, um 1785/90. Höhe 65,5; Breite 51,5 cm. Ausriss.

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[Elterngrab] Verso: Frankfurt a. M. Goethes Elterngrab. V. K. H. Nr. 9466. Nicht gelaufen.

 

Links: Goethes Elterngrab auf dem Peterskirchhof zu Frankfurt a.M. Adressseite, Signet: LKF im Kleeblatt [Ludwig Klement, Frankfurt a.M.] 70 Nicht gelaufen.
Rechts:Frankfurt a.M. Peterskirche, Liebfrauenschule u. Goethes Elterngrab. Adressseite, Signet: LKF im Kleeblatt [Ludwig Klement, Frankfurt a.M.] 83. Nicht gelaufen.

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Familienbildnis
Rat Goethe

 


 

Rat Goethe mit Familie. Gemalt 1762 von J. C. Seekatz. A 1765. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. Serie 147. Nicht gelaufen. – Das Bild, das die Familie im Schäferkostüm vor einem Säulenumbau darstellt, wird von Achim von Arnim in einem Brief an Bettine wie folgt beschrieben (Freies Deutsches Hochstift - Frankfurter Goethe-Museum, Katalog der Gemälde, bearb. von Sabine Michaelis. Tübingen: Niemeyer 1982 [Reihe der Schriften / Freies Deutsches Hochstift; 26], S. 66):

 

    Die alte Goethe sitzend, als wenn sie eben in ganzer Pracht eine Geschichte erzählte, der Alte steht neben ihr als Schäfer, eine Hand auf der Brust in die Jacke gesteckt, während er die andere an den Rippen herunterschleichen läßt, er macht ein Gesicht, als wenn er mit der Erzählung nicht ganz zufrieden [...]. Der junge Goethe steht in der Nähe, giebt aber auf beide nicht Achtung, sondern bindet ein rothes Band um ein Lämmchen, seine Schwester steht daneben und im Hintergrunde als Genien die verstorbenen Kinder der Goethe.

 

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Die Schwester Goethes:
Cornelia

 

Cornelia Goethe, geb. 7. Dezember 1750 und gest. 8. Juli 1777, war ihrem Bruder eng verbunden. Sie wird von ihm als begabt und gebildet, ernst und nicht eben schön geschildert. Sie heiratete 1773 Johann Georg Schlosser (1739-1799), mit dem sie eine wenig glückliche Ehe führte. Mit 27 Jahren starb sie nach der Geburt der zweiten Tochter. Die Grabstätte von Cornelia Schlosser befindet sich in Emmendingen, dem (so die Werbung) "Tor zu Schwarzwald und Kaiserstuhl".

 


 

Goethe u. s. Schwester Cornelia. Gemälde von Seekatz. Original im Frankfurter Goethemuseum. Verso: Frankfurter Goethemuseum. Original Kupferdruck Nr. 47. M. Jacobs Postkarten Verlag Frankfurt a.M. Nicht gelaufen.

 

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Goethe. Radierung von Schmoll oder Lips 1774. | Kornelie Goethe. Bleistiftzeichnung ihres Bruders 1773. Verso: Aus dem Karten-Kalender der "Buchgemeinde", Berlin SW 68. Georg Schauer, Berlin-Schöneberg. Nicht gelaufen.

 

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Cornelia Goethe (Goethes Schwester). A 1771. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. Serie 147. Nicht gelaufen.

 

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Die Frau Goethes:
Christiane, geb. Vulpius

 

Christiane Vulpius, geb. 1. Juni 1765, gest. 6. Juni 1816, wuchs in bedrängten Verhältnissen auf; als Arbeiterin in einer Kunstblumenwerkstatt trug sie zum Unterhalt der Familie bei. Goethe, der sie bei der Überreichung einer Bittschrift für ihren Bruder 1788 kennen lernte, ging eine Liaison mit ihr ein und lebte mit ihr zusammen. Goethe schätzte Christiane als warmherziges und lebenslustiges >Naturkind< wie als fürsorgende Haushälterin mit praktischem Verstand. Der gesellschaftlich skandalösen "Gewissensehe" folgte erst am 19. Oktober 1806 die Trauung. Mit Christiane hatte Goethe fünf Kinder, von denen vier früh verstarben.

 



 

Links: Goethe, Handzeichnung: Christiane Vulpius. Verso: Aus dem Goethehause in Weimar. ph. Louis Held, Weimar. Nicht gelaufen. | Rechts: [Christiane schlafend] Verso: Christiane schlafend. Handzeichnung von Goethe. Goethe-Nationalmuseum, Weimar. Nachdruck verboten. Im Briefmarkenfeld: Echter Kupfertiefdruck. Nicht gelaufen.

 

Der Besuch

Meine Liebste wollt ich heut beschleichen,
Aber ihre Thüre war verschlossen.
Hab ich doch den Schlüssel in der Tasche!
Oeffn’ ich leise die geliebte Thüre!

Auf dem Saale fand ich nicht das Mädchen,
Fand das Mädchen nicht in ihrer Stube,
Endlich da ich leis die Kammer öfne,
Find ich sie, gar zierlich eingeschlafen,
Angekleidet auf dem Bette liegen.

   Bei der Arbeit war sie eingeschlafen,
Das Gestrickte mit den Nadeln ruhte
Zwischen den gefaltnen zarten Händen.
Und ich setzte mich an ihre Seite,
Gieng bey mir zu Rath’, ob ich sie weckte?

Da betrachtet’ ich den schönen Frieden,
Der auf ihren Augenliedern ruhte;
Auf den Lippen war die stille Treue,
Auf den Wangen Lieblichkeit zu Hause,
Und die Unschuld eines guten Herzens
Regte sich im Busen hin und wieder.
Jedes ihrer Glieder lag gefällig,
Aufgelöst von süßem Götterbalsam.

Freudig saß ich da, und die Betrachtung
Hielte die Begierde sie zu wecken
Mit geheimen Banden fest und fester.

O du Liebe, dacht ich, kann der Schlummer,
Der Verräther jedes falschen Zuges,
Kann er dir nicht schaden, nichts entdecken,
Was des Freundes zarte Meynung störte?

Deine holden Augen sind geschlossen,
Die mich offen schon allein bezaubern;
Es bewegen deine süßen Lippen
Weder sich zur Rede noch zum Kusse;
Aufgelöst sind diese Zauberbande
Deiner Arme, die mich sonst umschlingen,
Und die Hand, die reizende Gefährtin
Süßer Schmeicheleien, unbeweglich.
Wärs ein Irrthum, wie ich von dir denke,
Wär’ es Selbstbetrug, wie ich dich liebe,
Müßt’ ichs itzt entdecken, da sich Amor
Ohne Binde neben mich gestellet.

Lange saß ich so, und freute herzlich
Ihres Werths mich und meiner Liebe,
Schlafend hatte sie mir so gefallen,
Daß ich mich nicht traute sie zu wecken.

   Leise leg’ ich ihr zwei Pomeranzen
Und zwei Rosen auf das Tischgen nieder,
Sachte, sachte schleich’ ich meiner Wege.

Oefnet sie die Augen, meine Gute,
Gleich erblickt sie diese bunte Gabe,
Staunt, wie immer bey verschloßnen Thüren
Dieses freundliche Geschenk sich finde.

Seh ich diese Nacht den Engel wieder.
O! wie freut sie sich, vergilt mir doppelt
Dieses Opfer meiner zarten Liebe.

Entstanden "in der Frühzeit der Verbindung mit Christiane Vulpius". Erstdruck in Schillers "Musen-Almanach für das Jahr 1796". (Sämtliche Werke. Münchner Ausgabe. Bd. 3.2, S. 441).

 

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Lips, Handzeichnung: Christiane Vulpius 1788. Verso: Aus dem Goethehause in Weimar. ph. Louis Held, Weimar. Stempel: Goethehaus Weimar. Nicht gelaufen.

 

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Christiane und August (gemalt 1792 von H. Meyer) A 1772. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. Serie 147: Goethes Familie. 12 Karten. Nr. 1772. Christiane Vulpius mit ihrem Sohne August von Goethe. Nicht gelaufen.

 

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Links: Christiane Vulpius. A 1761. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München. Serie 146: Goethes Freundinnen. 12 Portraits. Nr. 1761. Christiane Vulpius (Goethes Haushälterin und Frau): gemalt 1800 von F. Bury. Nicht gelaufen.

Nach neueren Forschungen stellt das Porträt die Schauspielerin Friederike Voss dar, wurde jedoch seit 1885 als Bildnis der Christiane Vulpius ausgegeben. Siehe Ulrike Müller-Harang: Das Bildnis der Friederike Voss und seine Umdeutung zu Christiane Vulpius. Untersucht anhand der Quellen. In: Anna Amalia, Carl August und das Ereignis Weimar. Klassik Stiftung Weimar, Jahrbuch 2007. Hier als PDF-Seite (Dank für den Hinweis an Fritz Egli, Robert Steegers und Andreas Praefcke)

Siehe auch: Der Maler Friedrich Bury (1763-1823). Goethes "zweiter Fritz". Berlin: Deutscher Kunstverlag 2013. Katalog, Nr. 92: Bildnis Friederike Margaretha Voss, 1800, schwarze Kreide, weiß gehöht. ISBN 978-3-422-07208-4

Rechts: [Christianes Grab] Verso: Weimar. Grabmal von Goethes Frau Christiane auf dem Jakobskirchhof zu Weimar. Echte Photographie. L. Held, Hofphotogr., Weimar, Marienstr. 1. Tel. 432, Nachdruck verboten. Gelaufen. Poststempel 1940. – Grabinschrift:

Du versuchst, o Sonne, vergebens
Durch die dürsteren Wolken zu scheinen.
Der ganze Gewinn meines Lebens
Ist ihren Verlust zu beweinen.
Den 6. Juni 1816.
Goethe

 

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Der Sohn und die Schwiegertochter Goethes:
August und Ottilie

 

August von Goethe, geb. 25. Dezember 1789, gest. 28. Oktober 1830, erreichte als einziges von fünf Kindern, die aus der Ehe Goethes mit Christiane hervorgingen, das Erwachsenenalter. Er wurde ausgebildet für den Weimarischen Staatsdienst (Jurastudium in Heidelberg und Jena) und stieg zum Geheimen Kammerrat auf (1822); Hofdienst und Helfer des Vaters. Der Sohn fühlte sich beengt und litt an der unselbständigen Stellung. Psychisch und wohl auch physisch krank, brach er 1830 nach Italien auf. Er starb in Rom und wurde auf dem protestantischen Friedhof bei der Cestius-Pyramide begraben. Vgl. die Seite: Die Cestius-Pyramide und der Protestantische Friedhof in Rom

Ottilie, Freifrau von Pogwisch, geb. 31. Oktober 1796, gest. 26. Oktober 1872, heiratete August von Goethe am 17. Juni 1817. Sie hatte mit ihm drei Kinder, doch verlief die Ehe nicht glücklich. Eine gegenseitige Zuneigung verband Ottilie mit ihrem Schwiegervater. "Ottilie war dem Vater Vorleserin, Übersetzerin, Begleiterin auf Spazierfahrten, Berichterstatterin in Hof- und Geschäftsangelegenheiten und Krankenpflegerin." (Carola Sedlacek, in: Metzler Goethe Lexikon, 1999, S. 186). Mit Ottiliens Hand in seiner Linken soll Goethe verstorben sein.

 

Saalelandschaft bei Jena mit Goethes Sohn August

 

Vgl. Goethe: Über die Entstehung der zweiundzwanzig Blätter meiner Handzeichnungen, 1821:

 

    "Nach einem langen Spazierwege mit meinem Sohn, talaufwärts, glaubte ich wieder einen so produktiven Abend zu erleben, allein der Knabe schlief ein, und es blieb mir nichts übrig, als ihn ruhen zu lassen, unter einem Eichbaum, der sich mir in die Einbildungskraft tüchtig eingedruckt hatte, und fügte sodann mit blässeren Tinten Mittelgrund und Ferne hinzu, wovon die weiteste durch die Zeit schon ausgelöscht ist."

 

    (Johann Wolfgang Goethe: Thüringer Zeichnungen. Aus den Beständen des Goethe-Nationalmuseums. Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar 1982, S. 78f.)

     

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    Johann Heinrich Meyer, August von Goethe mit der Katze am Fenster. Bleistift- und Tuschzeichnung


    Johann Heinrich Meyer (1759-1832): August von Goethe mit der Katze am Fenster. Bleistift- und Tuschzeichnung. Höhe 20,5; Breite 17,1 cm. In: Das Kind in der Goethe-Zeit. Ausstellung im Goethe-Museum Düsseldorf 1969.

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    Links: August von Goethe. A 1773 a. Verso: F. A. Ackermanns Kunstverlag, G.m.b.H., München. Nr. 1773a – Goethes Sohn August. Ölgemälde von E. Grünler 1828 (Goethe-Nationalmuseum in Weimar) (Nachdruck verboten). Beschrieben, aber nicht gelaufen. | Rechts: August von Goethe (Goethes einziger Sohn) Modelliert 1830 von B. Thorwaldsen. A 1773. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München, Serie 147. Nicht gelaufen.

     

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    Ottilie von Goethe geb. von Pogwisch (Goethes Schwiegertochter, ca. 1825 gezeichnet von H. Müller). A 1774. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München, Serie 147. Goethes Familie (12 Karten). Nicht gelaufen.

     

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    Oben: Mehr - Licht n[ach] d[em] Gemälde v[on] Fritz Fleischer i[m] Göthehaus z[u] Weimar. B V. B. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen.
    Unten: "Mehr Licht" (Nach dem Gemälde von Professor Fritz Fleischer, Weimar. Adressseite: F. Feuerstein Nachf. P. Wilsch, Kunstverlag, Weimar. Nicht gelaufen.

     

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    Die Enkel Goethes

     

    Als Kinder von August und Ottilie von Goethe wurden 1818 Walther, 1820 Wolfgang und 1827 Alma geboren. Das Leben der Brüder wurde durch den Großvater geprägt, der sie überaus liebte; auf ihrem weiteren Leben lastete der verpflichtende Name.

    Walther von Goethe (1818-1885), der älteste Enkel, wuchs zusammen mit dem Erbprinzen Carl Alexander auf. Er studierte Musik, gab den Musikberuf nach einer Lebenskrise jedoch auf. Fortan verwaltete er den Familienbesitz und den großväterlichen Nachlaß. Er starb als letzter der Enkel, die alle kinderlos blieben. Durch Testament fielen Häuser und Sammlungen Goethes an das Großherzogtum, das Familienarchiv an die Großherzogin Sophie. Daraus entwickelten sich die Weimarer Goethe-Gedenkstätten und -Sammlungen.

    Wolfgang von Goethe (1820-1883), das "Wölfchen", galt als Lieblingsenkel des alten Goethe. Er studierte Jura und Philologie und promovierte 1845 zum Doktor der Rechte. 1852 bis 1860 war er im diplomatischen Dienst Preußens (Legationsrat 1860). Aus Gesundheitsgründen quittierte er den Dienst und lebte fortan als Privatgelehrter.

    Alma von Goethe (1827-1844), das jüngste Enkelkind, entwickelte sich zu einem lebenslustigen Mädchen. Sie starb jedoch kurz vor ihrem 17. Geburtstag an Typhus.

     

     

    Goethes drei Enkel. Im Bild datiert "Weimar d[en] 11. Dec[ember] 1836." und signiert: "v. Arnswald fec[it] n[ach] d[er] Natur." A 1775. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag München. Serie 147. Nicht gelaufen. – Die drei Enkel im Juno-Zimmer des Goethehauses am Frauenplan hat Bernhard von Arnswald (1807-1877) gezeichnet: Walther am Klavier, Wolfgang neben ihm, die kleine Alma im Hintergrund. (Wahl / Kippenberg: Goethe und seine Welt, 1932, S. 301.)

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    Luise Seidler, Alma, Goethes Enkelin. Pastellbild


    Luise Seidler (1786-1866): Alma, Goethes Enkelin, als Fünfjährige, 1832. Pastellbild, Höhe 40; Breite 32 cm. In: Das Kind in der Goethe-Zeit. Ausstellung im Goethe-Museum Düsseldorf 1969.

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    Links: Ohne Titel. Blindstempel: Goethe National-Museum Weimar. Verso: Alma v. Goethe, gem. von Louise Seidler. Goethe-Natinalmuseum, Weimar. Nachdruck verboten. Nicht gelaufen. | Rechts: Alma von Goethe (Goethes Enkelin; Pastell von Louise Seidler). A 1776. Verso: F. A. Ackermann's Kunstverlag, München, Serie 147. Goethes Familie (12 Karten). Nicht gelaufen.

     

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    Links: Alma v. Goethe, von L. Seidler. Verso: Aus dem Goethehause in Weimar. ph. Louis Held, Weimar. Nicht gelaufen. | Rechts: [Alma Goethe] Verso: Luise Seidler. Alma von Goethe 1845. (Im Goethe-Nationalmuseum zu Weimar). Signet. 183/7. Vierfarbendruck-Künstlerkarte. – Nachdruck geschützt. Nicht gelaufen.

     

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    Alma v. Goethe. Verso: L. Held, Hofphotogr., Weimar, Marienstr. 1 Tel. 432. Nachdruck verboten. Nicht gelaufen.

     

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    2. Kurzbiographie der Künstler(ohne Goethe)

     

    Bury, Friedrich (1763-1823), Porträt- und Historienmaler. In Rom war Bury mit Tischbein Goethes Hausgenosse. Nach der Italienreise blieb Goethe mit Bury, der für ihn auch Ankäufe von Kunstsachen vermittelte und Kopien anfertigte, in Verbindung. 1790 traf Goethe Bury in Oberitalien, 1800 war er als "alter römischer Freund" zu Besuch in Weimar und porträtierte Goethe und Christiane. Vgl. die Seite Künstler in Rom: Friedrich Bury von Yvonne Deseyve.

    Fleischer, Fritz (1861-?), Genremaler und Professor der Kunstschule in Weimar. Autodidakt. Stellte seit 1888 aus. (Thieme / Becker)

    Grünler, Ehrengott (1797-1881), Maler. Autodidakt, bildete sich in Neapel und Rom weiter, tätig in Leipzig, Berlin, Weimar (dort Hofmaler und Professor) und Zeulenroda in Thüringen, seinem Geburts- und Sterbeort. Er schuf u.a. Porträts von C. M. von Weber, Thorvaldsen und König Otto von Griechenland. Das Porträt August von Goethes entstand 1828. (Thieme / Becker)

    Held, Louis (1851-1927), Photograph. Er ließ sich 1882 mit einem Portraitatelier in Weimar nieder und stieg zum Hofphotographen des Großherzogs von Sachsen-Weimar auf. Mit seinem photographischen Werk wurde er zum Dokumentaristen der Stadt Weimar und des gesellschaftlichen wie kulturellen Lebens seiner Zeit. Vgl. Weimar um 1900. Photographien von Louis Held. Hg. von Renate und Eberhard Renno. München: Schirmer/Mosel 1984.

    Junker, Hermann (1838-1899). Nach Lehr- und Wanderjahren lebte Junker in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main. 1873/76 Zeichenlehrer an der Musterschule, lange Jahre Illustrator der "Kleinen Presse". Genrebilder (Öl), Aquarelle und Tuschzeichnungen, z.T. mit historischen und literarischen Motiven. Zyklus von 12 Zeichnungen "Aus Goethes Leben". – Zu dem 1890 entstandenen Pastellbild von Goethes Vater vgl. Freies Deutsches Hochstift - Frankfurter Goethe-Museum, Katalog der Gemälde, bearb. von Sabine Michaelis. Tübingen: Niemeyer 1982 (Reihe der Schriften / Freies Deutsches Hochstift; 26), Nr. 100. Dem Bildnis Junkers liegt das Relief von Johann Peter Melchior (s. dort) zugrunde.

    Lips, Johann Heinrich (1758-1817), Maler und Kupferstecher aus Zürich. Lips gehörte dem Künstlerkreis um Goethe in Rom an. Goethe gewann ihn als Lehrer für das Freie Zeicheninstitut in Weimar. Vgl. die Seite Künstler in Rom: Johann Heinrich Lips von Yvonne Deseyve.

    May, Georg Oswald (1738-1816), Porträtmaler und fürstlich brandenburgischer Rat. Tätig in Offenbach, Ansbach, Bayreuth, Greiz, Weimar, Würzburg u.a. Bildnisse u.a. von Goethe, Lessing, Sophie La Roche, Wieland, Uz. – Zu dem Pastellbild von Goethes Mutter vgl. Freies Deutsches Hochstift - Frankfurter Goethe-Museum, Katalog der Gemälde, bearb. von Sabine Michaelis. Tübingen: Niemeyer 1982 (Reihe der Schriften / Freies Deutsches Hochstift; 26), Nr. 129.

    Melchior, Johann Peter (1741-1825, Bildhauer und Modelleur. "Verfertiger der Medaillons des Herrn und der Frau Rat in gehärtetem Gips [...] und zweier Reliefs aus den Jahren 1775 und 1785. Das Original des ersteren, nach dem Leben modellierten Reliefs, schenkte Goethe dem Herzog Karl August [...]; entstanden ist es in der Porzellanmanufaktur in Höchst, wo Melchior von 1766-1779 arbeitete. Die zweite Arbeit, nur eine Wiederholung der ersten mit einigen Änderungen, ist in Frankenthal entstanden." (Hans Timotheus Kroeber; Goethe-Handbuch, Bd. II, 1917, S. 576.)

    Meyer, Johann Heinrich (1760-1832), auch "Goethe-Meyer" genannt, Maler und Kunstkritiker. Meyer, den Goethe in Rom kennen lernte und nach Weimar holte (Lehrer am Freien Zeicheninstitut seit 1792, Direktor ab 1807), war sein wichtigster Mitarbeiter, Gesprächspartner und Ratgeber in kunstkritischen und kunsttheoretischen Angelegenheiten. Er gehörte zu den Weimarischen Kunstfreunden. Vgl. die Seite Künstler in Rom: Johann Heinrich Meyer von Yvette Deseyve.

    Müller, Heinrich (1793-1866), Bildnismaler, Kupferstecher und Lithograph. Müller erhielt Zeichenunterricht bei seinem Vater, der am Freien Zeicheninstitut in Weimar angestellt war, und setzte seine Ausbildung an der Münchener Akademie fort. Ihm gehörte die Weimarer lithographische Anstalt. (Porträts aus dem Goethe-Kreis. Katalog: Christina Kröll. Hg. von Jörn Göres. Düsseldorf: Goethe-Museum, Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung 1976, S. 17.)

    Schmoll, Georg Friedrich (gest. 1785), Bildniszeichner, Miniaturmaler und Radierer. Begleitete Joh. Casp. Lavater 1774 auf der Emser Reise. Lavaters Tagebuch meldet zwei Sitzungen Goethes bei Schmoll am 25.6. und 16.7.1774, Schmoll zeichnete am 27.6.1774 auch Goethes Vater und Ende Juli Goethes Mutter. Heiratete 1776 die Schwester Lavaters. Unter den Arbeiten für Lavaters Physiognomik finden sich zwei Radierungen mit Goethes Bildnis. In Lavaters Sammlung befand sich ein Bildnis Goethes in Bleistiftzeichnung nach Joh. Heinr. Lips ("Goethe von Schmoll nach Lips"). (Thieme/Becker)

    Seekatz, Johann Conrad (1719-1768), Darmstädter Hofmaler. Er gehörte zu den von Goethes Vater und Graf Thoranc beschäftigten heimischen Künstlern, die sein Sohn kennen lernte. Das Ölgemälde von 1762 stellt die Familie Goethe vollzählig dar. Vgl. den Aufsatz von Gerhard Kölsch: "Königsleutnant" Thoranc als Hausgast am Frankfurter Hirschgraben und als Auftraggeber Frankfurter Maler der Goethezeit. URL:
    http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/goethe/koelsch_thoranc.pdf

    Seidler, Caroline L[o]uise (1786-1866), mit Goethe befreundete und von ihm geförderte Malerin und Schriftstellerin. Seit 1823 Zeichenlehrerin der Weimarer Prinzessinnen, seit 1824 auch mit der Aufsicht über die Gemäldegalerie betraut; 1837 großherzoglich sächsische Hofmalerin. Werke: Pastellbildnis Goethes, 1811; Alma von Goethe; dieselbe (Pastell); dies., 1845 nach ihrem Tode gemalt, sowie zahlreiche andere Bildnisse. Zeichnungen, Illustrationen u.a.m. (Thieme / Becker)

    Thorvaldsen, Bertel (1770-1844), dänischer Bildhauer, lebte seit 1797 mit Unterbrechungen in Rom. Er schuf Bildnisbüsten, Grabmäler, Relieftafeln, Stand- und Reiterbilder u.a.m.. 1838 kehrte er nach Kopenhagen zurück, wo für seine Werke ein eigenes Museum gebaut wurde. Vgl. Künstlerleben in Rom. Bertel Thorvaldsen (1770-1844), der dänische Bildhauer und seine deutschen Freunde. Katalog bearb. von Ursula Peters. Nürnberg: Verlag des Germanischen Nationalmuseums 1991.

     

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    3. Literaturhinweise

     

    * Payer-Thurn, Rudolf: Goethe. Ein Bilderbuch. Sein Leben und Schaffen in 444 Bildern. Leipzig: Günther Schulz o.J.

    * Wahl, Hans / Kippenberg, Anton: Goethe und seine Welt. Unter Mitwirkung von Ernst Beutler. 580 Abbildungen. Leipzig: Im Insel Verlag 1932.

    * Malberg, Hans Joachim: Seiner Erdentage Spur. Eine Goethe-Bilder-Chronik. Mit 198 Bildern. Weimar: Alexander Duncker 1932.

    * Goldschmit-Jentner, Rudolf K.: Goethe. Eine Bildbiographie. Zürich: Schweizer Druck- und Verlagshaus AG o.J.

     

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