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Porträts und Illustrationen literarischer Werke aus der Goethezeit

Das Goethezeitportal dokumentiert die Illustrationen zur Literatur der Goethezeit. Es nutzt dabei die multimedialen Möglichkeiten der Digitalisierung, indem es den Bildern die Texte zur Seite stellt. Die Seiten führen in die Illustrationen ein und enthalten Kurzbiographien zu Dichtern und Künstlern. Berücksichtigt werden unterschiedliche Quellen (Gemälde, Zeichnungen und Graphiken, Buchillustrationen, Postkarten etc.) aus der Hochkunst wie der Popularkunst. Damit trägt das Goethezeitportal der Bedeutung der bildlichen Rezeption wie der Geschichte der bildlichen Interpretation der Literatur Rechnung.

 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethes "Hermann und Dorothea" in Illustrationen von Joseph von Führich

(München Mai 2021)

Josef Führich (1800-1876) ist heute noch bekannt für seine kirchliche Malerei. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, wurde ihm von adligen Förderern die Ausbildung an der Akademie in Prag und von 1829 bis 1831 ein Studienaufenthalt in Rom ermöglicht. Zur Zeit seines Studiums in Prag widmete er sich dem "romantischen Fach", bekannt wurde er durch seine Zeichnungen zu Tiecks "Genoveva" (1824). Des weiteren illustrierte er Bürgers Ballade "Der wilde Jäger", von Goethe das Epos "Hermann und Dorothea" und die Ballade "Erlkönig" u.a.m. In Rom schloss er sich den Nazarenern um Overbeck an und arbeitete fortan im nazarenischen Stil. 1841 wurde er zum Professor der geschichtlichen Komposition an der Akademie in Wien ernannt. 1827 erschienen seine Radierungen zu "Hermann und Dorothea" im Verlag Vieweg in Braunschweig. Im Goethezeitportal werden die 10 Tafeln von Lichtdrucken einer Ausgabe von 1921 wiedergegeben. Die Kompositionen lassen sich den romantischen Illustrationen der Zeit in Umrißstil zuordnen dessen klassizistische Vorbilder bei Flaxman u.a. zu finden sind.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Illustrationen von Luise von Breitschwert zu Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein"

(München Februar 2021)

Das Goethezeitportal veröffentlicht die 47 Scherenschnitte von Luise von Breitschwert (1833-1917) zu Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein." Ihre Stärke lag im Ausschneiden von Köpfen, mit denen sie eine Silhouettengalerie schwäbischer Persönlichkeiten schuf. Die Schnitte zu Mörikes Märchen vom Hutzelmännlein blieben ihre einzige umfangreiche Illustrationsarbeit. Sie wurde von Mörike mit den folgenden Versen gewürdigt: "O eine kleine Welt voll Leben! Kenn ich sie? / Den schwachen Umriß jener Träume, wie? / So konntest Du ihn fassen, halten, schärfen? / Sie müssen leibhaft sein! nun zweifl ich selber nicht, / Da sie, bestrahlt von Deinem Licht, / Entschiedne, holde Schatten werfen." Wir stellen die Künstlerin vor, die keine  akademische Ausbildung erhielt, und geben ein Beispiel ihrer 'Schwabenköpfe'. Die Scherenschnitte reproduzieren wir nach der ersten vollständigen Veröffentlichung durch den Schwäbischen Schillerverein, die von Otto Güntter (1858-1949), Direktor des Schiller Nationalmuseums, 1932 besorgt wurde. Zum Verständnis der Illustrationen fügen wir den jeweiligen Textausschnitt hinzu, auf den sie sich beziehen. Zahlreiche Scherenschnitte sind "auf einen mit der Feder gezeichneten Hintergrund aufgesetzt." Durch Vertiefungen auf der Rückseite ihres Ausschnitts arbeitete die Künstlerin zudem Einzelheiten innerhalb des Umrisses heraus (Güntter).

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts. lllustriert von Hans Looschen

(München September 2020)

"Aus dem Leben eines Taugenichts" (1826) von Joseph von Eichendorff gehört zu den bekanntesten und meistgelesenen Erzählungen der deutschen Romantik. Das Goethezeitportal publiziert die Illustrationen zu diesem Text von Hans Looschen, von dem wir bereits Illustrationen zu Eichendorffs Gedichten veröffentlicht haben.

Hans Looschen (1859-1923), ein Schüler der Berliner Akademie, schuf ein reiches Oeuvre: Stilleben, Landschaften, Bildnisse und figürliche Kompositionen. "Seinen Namen machte er hauptsächlich durch seine äußerst farbigen Genrebilder und StiIIleben bekannt" (Neues Grazer Tagblatt, 17. Februar 1923). Illustriert hat er Werke Goethes und Schillers, Chamissos "Schlemihl," Märchen und Sagen u.a.m. Die großenteils skizzenhaft angelegten 20 Illustrationen unterschiedlicher Größe zum "Taugenichts" zeigen zum Teil unscharfe, zerfaserte Konturen anstelle eines Bildrahmens. Oder die Rahmenlinie bricht ab und geht überraschend in ein größeres, weich konturiertes Format über. Die Kompositionen erinnern an Probeabzüge eines noch unfertigen gestichelten Holzstocks. Einige der stark verkleinerten Illustrationen haben zwar einen rechteckigen Bildrahmen, den jedoch das dargestellte Motiv sprengt. So zum Beispiel ein Fuß, der über den Rahmen der Illustration hinausragt. Wo Zitate von wenigen Worten unter dem Bild stehen, scheinen sie nicht parallel zum unteren Bildrand und auch nicht genau auf Mitte gesetzt, um eine symmetrische Anordnung von Bild und Text zu vermeiden. Genaues Sehen und Unterscheiden der Bildgründe erfordern auch zwei ungewöhnlich schmale, witzige Kompositionen. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Drei illustrierte Rosenliedersträusse von Clara Braun

(München August 2020)

Im ausgehenden 19. Jahrhundert publizierte der Stuttgarter Verlag Greiner & Pfeiffer unter dem Herausgebernamen von Clara Braun eine Reihe von seinerzeit erfolgreichen modischen Lyrikanthologien. Das Goethezeitportal hat drei Anthologien ausgewählt, deren Titel Rosen in den Mittelpunkt stellen. Die geschmückten und reich illustrierten Prachtausgaben wurden mit modernsten, von uns erläuterten Techniken (Heliogravüre bzw. Photogravure, Lichtdruck, Zinkographie) hergestellt. Wie der Verlag die Frauen und insbesondere die "höheren Töchter" als Zielpublikum umwarb, zeigt ein Detail: In einer der ausgesuchten Anthologien ist das Bild einer Rose auf einem Stoffkissen auf dem vorderen Einband befestigt, einst wohl ein sog. Duftkissen mit Rosenduft, gebräuchlich sonst in der Luxuspostkarten-Industrie. Die Vorlagen für die Vollbilder stammen von dem Stuttgarter Maler Richard Ernst Kepler, der vor allem Illustrationen für Stuttgarter Firmen entwarf. Die als Herausgeberin genannte Clara Braun soll ein Pseudonym von Gottlob Maisch (1825-1908), einem Sachbuchautor sein. Infrage kommt jedoch auch Carl August Pfeiffer, zuletzt Teilhaber des Verlages Greiner & Pfeiffer, dem eine Druckerei angeschlossen war. Das Goethezeitportal bildet alle zwanzig Vollbilder mit dem ihnen zugeordneten Gedicht ab. Die Auswahl der Texte berücksichtigt einige ältere Dichter (Chamisso, Heine mit mehreren Gedichten), der Schwerpunkt liegt jedoch auf den heute als epigonal und trivial abqualifizierten  Poeten des späteren 19. Jahrhunderts. Insgesamt geben die Anthologien einen Einblick in die literarische, an Frauen gerichtete Buchdruckkultur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethes "Hermann und Dorothea" in Illustrationen von Hans Looschen

(München Juli 2020)

Goethes idyllisches Epos "Hermann und Dorothea" (1797) wurde im 19. Jahrhundert als das mit Sympathie, aber auch Humor gezeichnete Hausbuch des deutschen (Klein)Bürgertums gelesen und gehörte zu den am häufigsten aufgelegten und illustrierten Werken Goethes. Den bereits vorgestellten Bildfolgen von Bosch, Ramberg und Vautier stellt das Goethezeitportal das Werk des Berliner Malers Hans Looschen (1859-1923) zur Seite, der neben Goethe weitere Werke jener Zeit (Chamisso, Eichendorff, Schiller) illustriert hat. Mit 45 Illustrationen in der hier verwendeten Ausgabe von 1890 im Verlags-Haus Bong handelt es sich um eine besonders intensive und reichhaltige Bebilderung von "Hermann und Dorothea". Sie ist darum besonders geeignet, den lockeren, häufig skizzenhaften Illustrationsstil von Looschen zu verdeutlichen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
"Es war einmal ..." Das Märchen auf Postkarten

(München April 2020)

Die besonders von den Brüdern Grimm in ihren "Kinder- und Hausmärchen" benutzte "Einleitungsformel" "Es war einmal ..." ruft die "rechte Märchenstimmung, die rechte Einstellung auch zum Märcheninhalt" auf, "verzichtet gänzlich auf historische Glaubwürdigkeit" und weist auf einen "unbestimmten Zeitraum" hin, in dem die  Handlung spielt (Mackensen, Pierer). Die Seite dokumentiert das Nebeneinander von mündlichem Erzählen und dem Vorlesen aus einem gedruckten (Bilder)Buch. Dabei ist das Erzählen im Bereich der Familie, des Hauses oder im Freien eine Domäne des bäuerlichen und (klein)bürgerlichen Lebens, wogegen das Vorlesen aus Bilderbüchern oft auf eine sozial gehobene Schicht weist. Die französischen bzw. aus dem Französischen übersetzten Feenmärchen, die seit dem 18. Jahrhundert einen eigenen Literaturzweig bilden, werden einem gebildeten und reichen Hausstand zugeordnet. Eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung der Märchen nehmen die Mutter sowie Großvater und Großmutter ein. Unter der Bezeichnung "Sinnbilder" werden von uns bildliche Vorstellungen, die häufig nur die allgemeinen Bezeichnungen "Märchen" oder "Waldmärchen" tragen, zusammengefasst. Mit den Träumen und der "Welt des Wunders" innig verwoben, verfügt das Märchen "ganz nach Belieben über die Welt, mit allen ihren Kräften, Gestalten und Wesen; es darf die ganze Natur beleben, allen Wesen und Dingen Vernunft und Sprache leihen" (Pierer). Die Bilder auf über 40 Postkarten bilden den Mittelpunkt der Seite. Ihnen beigegeben werden acht Gedichte, die das "Kinderglück"  der Märchenstunden, aber auch deren Verlust im Leben thematisieren. Nur in seltenen Augenblicken tritt noch die "Waldfee" aus ihrem "Zauberschloss des Waldes". Den Abschluss bildet der Artikel "Märchen" in einem Konversationslexikon des 19. Jahrhunderts, der das damalige Wissen dokumentiert.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Joseph von Eichendorff: Gedichte. Illustriert von Hans Looschen

(München März 2020)

Der Berliner Maler Hans Looschen (1859-1923) war ein Schüler der Berliner Akademie (Malklasse Hildebrandt), Mitbegründer der Secession und von 1913 bis 1923 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Er schuf Stilleben, Landschaften, Bildnisse, Märchenbilder und figürliche Kompositionen, "die sich durch kraftvollen Realismus, breite, wuchtige Pinselführung und koloristischen Reiz auszeichnen." Auch hat er zahlreiche Dichtungen illustriert: Balladen von Goethe und Schiller, Goethes "Hermann und Dorothea", Eichendorffs "Taugenichts" und dessen Gedichte, Chamissos "Schlemihl" wie auch Märchen und Sagen sowie Jugendliteratur. Das Goethezeitportal stellt über 15 Illustrationen zu Gedichten Eichendorffs vor, die 1896 im Verlagshaus Bong in Berlin erschienen. Darunter wenig bekannte Gedichte wie "Der alte Held", Tafellied zu Goethes Geburtstag 1831.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Friedrich Schiller: Der Kampf mit dem Drachen in Umrissen von Moritz Retzsch

(München Februar 2020)

Von dem Maler und Radierer Moritz Retzsch (1779-1857) publizierte  das Goethezeitportal bereits Umrisse zu Werken Goethes ("Faust") und Schillers ("Lied von der Glocke", "Gang zum Eisenhammer", "Pegasus im Joche"). Hier folgen die zu ihrer Zeit geschätzten Umrissradierungen von 1824 zu Schillers volkstümlicher Ballade "Der Kampf mit dem Drachen" (Erstdruck 1799). Dem Text der Ballade werden die 16 Umrisse von Retzsch sowie seine von ihm so bezeichneten "Andeutungen" beigegeben, in denen der Künstler die (teilweise vom Text abweichenden oder ihn ergänzenden) Bildmotive und deren Ausgestaltung beschreibt. Der Ausspruch des Kreuzordenritter-Meisters "Mut zeiget auch der Mameluk, / Gehorsam ist des Christen Schmuck" wurde zum geflügelten Wort. Eine Kurzbiographie stellt den Künstler vor.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Frank Wedekind: Der Hänseken. Ein Kinderepos. Eine Gabe des Goethezeitportals zu Weihnachten 2019

(München Dezember 2019)

"Der Hänseken. Ein Kinderepos" ist eine Gabe des Goethezeitportals zu Weihnachten 2019. Der Dramatiker Frank Wedekind (1864-1918) verfasste das "Kinderepos" für seine dreijährige Schwester Emilie (geb. 1876) zu Weihnachten 1879, als er noch zur Schule ging. Illustriert wurde es vom Bruder Armin (1863-1934), Arzt und Stadtverordneter in Zürich. Es erschien 1896 in einer Auflage von 2000 Stück im Verlag von Albert Langen in München. Anregungen für "Das Hänseken" kamen von Heinrich Hoffmanns "Struwwelpeter" (1844) und Theodor Storms Kindermärchen "Der kleine Häwelmann" (1849). In der "Geschichte von den schwarzen Buben" im "Struwwelpeter" wird ein Mohr von drei Knaben verspottet, die zur Strafe in schwarze Tinte getaucht werden. "Nun seht einmal, wie schwarz sie sind, viel schwärzer als das Mohrenkind." Der kleine Häwelmann hat eine unbändige Lust am Rollen des Rollenbetts, die seine Mutter nicht befriedigen kann. Indem der Mond einen Strahl durch das Schlüsselloch fallen lässt, verhilft er dem auf ihn reitenden Jungen beim Verlassen des Hauses. Der "gute alte Mond" leuchtet Häwelmann bei seiner wilden langen Fahrt durch die Straßen der Stadt (mit dem "goldenen Hahn auf dem Glockenturme"), über den Wald hinaus "über die Heide bis ans Ende der Welt, und dann gerade in den Himmel hinein". Die aufgehende Sonne beendet seine Mondstrahl-Reise im Himmelreich, auf der ihm niemand begleiten will: "Und - eins, zwei, drei! nahm sie den kleinen Häwelmann und warf ihn mitten in das große Wasser," d.h. heißt in einen Tintenstrom. Originell ist der Ausgang von Wedekinds "Kinderepos": Hänschen, ob seiner Tintenschwärze von seiner Mama und dem ganzen Städtchen nicht erkannt und verstoßen, wird freundlich aufgenommen von den Mohren. "Doch wenn die Weißen dich mißhandeln, / Dann kannst du zu den Mohren wandeln!" So findet der sich stets zurückgestoßen fühlende, tobende Knabe endlich Spielkameraden, die er auf seinem Ritt auf dem Mond nicht gefunden hatte.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Bilder zu Gedichten von Moritz Graf Strachwitz

(München November 2019)

Das Goethezeitportal publiziert 10 Gedichte des weitgehend vergessenen Moritz Graf von Strachwitz (1822-1847), mit Zeichnungen von Felix Wichert, in Holzschnitt ausgeführt von R. Brend'amour's xylographischer Anstalt. Strachwitz, Spross einer angesehenen Adelsfamilie in Schlesien, studierte die Rechte, quittierte jedoch die Beamtenlaufbahn und führte ein freies, ungebundenes Leben. Mehrmals sprach er sich gegen den "Schacher", das "Philister-" und "Memmenthum" der Gegenwart und für die Werte der heroischen Zeit des Rittertums aus. Strachwitz war ausschließlich Lyriker. Im  literarisch-geselligen "Sonntags-Verein zu Berlin", bekannt  als "Tunnel über der Spree", wurde er in den 1840er Jahren und über seinen Tod hinaus zur "Identifikations-" und "Leitfigur" des Kreises (Weißert). Die bekannteste Würdigung von Strachwitz als Charakter und Balladendichter stammt von Fontane, der einige Zeit, wie er sich erinnert, "einer der Eifrigsten in der Strachwitz Gemeinde" war.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Die Geschichte des Reineke Fuchs für Kinder bearbeitet. Illustriert von Eduard Ille

(München November 2019)

"Wenn heut' man List und Falschheit schilt, / Ist Reineke, der Fuchs, ihr Bild." Das Epos vom schlauen Fuchs, das ins Mittelalter zurück reicht, wurde in der Goethezeit und im 19. Jahrhundert mehrfach bearbeitet, darunter mit großem Erfolg auch von Goethe. Im Münchner Verlag von Braun & Schneider, einem führenden Verlag besonders für populäre Druckgraphik, erschien eine Bearbeitung für Kinder 1872/73  in drei "Münchener Bilderbogen" sowie als "Münchener Bilderbuch", illustriert von Eduard Ille und illuminiert durch die verlagseigene Kolorierungswerkstatt, das hier vollständig wiedergegeben wird. Eduard Ille (1823-1900) war ein führender Mitarbeiter der "Münchener Bilderbogen", von denen er von 1850 bis 1897 71 Nummern illustriert hat, und der "Fliegenden Blätter". Zum Vergleich wird verlinkt mit den gezeichneten Vorlagen einer 1826 publizierten Bilderfolge von Johann Heinrich Ramberg, einem populären Buchillustrator der Goethezeit.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Der faule Heinz und das dumme Katherlieschen. Zwei Märchen aus Grimms Kinder- und Hausmärchen. Mit Zeichnungen von Leopold von Kalckreuth

(München Oktober 2019)

Der Verlag Bruno Cassirer gab in seiner Reihe "Das Märchenbuch" zwei Bände mit Illustrationen von Leopold von Kalckreuth (1855-1928) zu Grimms Kinder- und Hausmärchen heraus. Kalckreuth, zeitgenössisch als "poetischer Realist" charakterisiert, schuf schlichte, locker gezeichnete, teilweise komische Schwarz-Weiss-Illustrationen. Im Folgenden publiziert das Goethezeitportal zwei selten zu lesende Texte über Faulheit und Dummheit: die Märchen vom "faulen Heinz" (KMH 164) sowie vom "Frieder und dem dummen Katherlieschen" (KHM 59). Aus den Anmerkungen der Brüder Grimm geht hervor, dass das Märchen vom dummen Katherlieschen, das die Wünsche ihres Mannes auf groteske Weise wörtlich nimmt, in verschiedenen lokalen Varianten verbreitet war. Auf ihr naiv-fehlerhaftes Verhalten hingewiesen, antwortet die junge Frau: "Friederchen, das habe ich nicht gewusst, hättest mir's sagen müssen."

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Die Illustrationen von August von Kreling zu Goethes "Faust" im Verlag von Walter Seifert

(München Juli 2019)

Der Bildhauer und Maler August von Kreling (1819-1876) entwarf einen Zyklus von Kompositionen zu Goethes "Faust", der in unterschiedlichen Medien ─ im Buch, in Mappen, auf Postkarten und als Einzelblätter – weit verbreitet wurde. Auf einer früheren Seite des  Goethezeitportals wurde  die Popularisierung dieser Bilder durch mehrere Postkartenserien unterschiedlicher Verlage belegt; auf der vorliegenden Seite wird die vollständige Folge von 12 Bildern aus dem 1905 gegründeten Stuttgarter Verlag von Walter Seifert vorgestellt. Der Zyklus erschien um 1912 in der Reihe "Klassische Kunst" als einfache Flügelmappe mit Blättern auf billigem Papier. Im Unterschied zu Prachtwerken sollte dieses  Format mit illustrierten Texten von Homer, Dante und Goethe ein breites Publikum erreichen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethes "Hermann und Dorothea" in Illustrationen von Benjamin Vautier

(München Juni 2019)

Die Bilder zum idyllischen Epos "Hermann und Dorothea" bilden einen Schwerpunkt unter den Illustrationen zu Goethes Werken. Im Folgenden werden die 19 Holzschnitte nach Zeichnungen von Vautier in einem Reprint der Ausgabe von 1869 wiedergegebenen. Benjamin Vautier (1829-1898) gehört der Düsseldorfer Schule an und war erfolgreich mit seinen Genrebildern aus dem bäuerlichen Leben. Zu Studienzwecken bereiste er dafür den Schwarzwald, die Innerschweiz und das Berner Oberland. Illustriert hat Vautier außer Goethes "Hermann und Dorothea" auch Auerbachs "Barfüßele" und Immermanns "Oberhof" , zwei zeitgenössisch vielgelesene Erzählungen. Die Seite stellt Vautier in einer Kurzbiographie vor und gibt Hinweise zu den reproduzierenden Künstlern, den Holzstechern und Xylographischen Anstalten, welche die Zeichnungen in Holzschnitten umsetzten.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethes "Hermann und Dorothea" in Illustrationen von Ernst Bosch

(München Mai 2019)

"Hermann und Dorothea", 1796/97 entstanden und 1798 publiziert, ist eine "idyllisch-epische" Dichtung in Hexametern, deren neun Gesänge nach den Musen benannt sind. Die Handlung spielt in einem rechtsrheinischen Städtchen und schildert einen Flüchtlingszug aus Frankreich im Gefolge der Revolutionswirren. Am 5. Dezember 1796 schreibt Goethe an Heinrich Meyer: "Ich habe das reine Menschliche der Existenz einer kleinen deutschen Stadt in dem epischen Tiegel von seinen Schlacken abzuscheiden gesucht und zugleich die großen Bewegungen und Veränderungen des Welttheaters aus einem kleinen Spiegel zurück zu werfen getrachtet." Die Handlung spielt unter den Honoratioren des Ortes – dem begüterten Wirtsehepaar zum Goldenen Löwen, dem Apotheker und Pfarrer – und hat zum Mittelpunkt die Brautwahl. Hermann, der Sohn der Wirtsleute, und das Flüchtlingsmädchen, die ebenso schöne wie tüchtige und mutige Dorothea, werden ein Paar. Im 19. Jahrhundert wurde die Dichtung überaus hoch geschätzt, weil sie bürgerliche Lebensvorstellungen und Geschlechterstereotypien, nicht ohne Ironie von Seiten des Erzählers, in klassischer Form gestaltet.

Von den zahlreichen Illustrationen, die das Werk erfuhr, hat das Goethezeitportal bereits mehrere publiziert. Hier folgen die Bilder des Düsseldorfer Malers, Zeichners und Grafikers Ernst Bosch (1834-1917), der eine Reihe literarische Werke illustrierte. Populär wurde er durch diese Zeichnungen, die als Radierungen oder Holzstiche in Familienzeitschriften wie der "Gartenlaube" und "Daheim" erschienen. Wiedergegeben wird der gesamte Text und der Bericht des Altertumskundlers Karl August Böttiger, der von zwei Lesungen Goethes 1796 und 1797, also in der Entstehungszeit des Werkes, berichtet, es kommentiert und würdigt.

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Inge Nunnenmacher: „Auch Bücher haben ihr Schicksal"
Joseph Victor von Scheffels „Trompeter von Säckingen"
auf Bildpostkarten

(München März 2019)

Scheffels „Trompeter von Säckingen“ (1853) gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zu den meistgelesenen und meistgekauften Büchern. Von dessen Popularität konnte und wollte auch die Postkartenindustrie profitieren. In der goldenen Zeit der Bildpostkarte – von 1890 bis hinein in die 1920er Jahre – bot Scheffels Versepos mit seiner bittersüßen Liebesgeschichte und der Trompeterfigur den Postkartenverlagen gut verkäufliche Motive.
Massenweise wurden Illustrationen der Trompeter-Handlung sowie vor allem des Trompeterlieds mit seinem „Behüt dich Gott, es wär zu schön gewesen“ produziert, als Kunstpostkarten oder als Fotoserien. Darüber soll der Beitrag einen Überblick mit zahlreichen Postkartenbeispielen geben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Pierrot lunaire. Gedichte von Albert Giraud in Auswahl Übertragung von Otto Erich Hartleben. Vertonung von Arnold Schönberg

(München Dezember 2018)

In der dritten Folge von Mondgedichten stellt das Goethezeitportal zu Neujahr 2019 den Zyklus "Pierrot lunaire. Rondels bergamasques " (mondsüchtiger Pierrot) des belgischen Dichters französischer Sprache Albert Giraud (1860-1929) vor. Der Zyklus von 50 Gedichten in der metrischen Form des Rondeau erschien 1884, die kongeniale freie Übertragung ins Deutsche von Otto Erich Hartleben 1911 im Verlag Georg Müller in München. Wiedergegeben wird eine Auswahl der Gedichte Girauds in der Übertragung von Hartleben, welche die thematische Vielfalt und Vielstimmigkeit des Zyklus belegt. Abgedruckt wird auch Verlaines Gedicht "Mondlicht" (1869), auf das die von Giraud aufgegriffene Wendung "bergamasques" (Masken aus Bergamo) zurückzugehen scheint. Dieses Gedicht hat Claude Debussy zur vielgespielten "Suite bergamasque" (3. Satz "Clair de lune", 1890 komponiert, 1905 veröffentlicht) angeregt. Abgedruckt wird zudem der kleine Zyklus "Pierrot marié", den Hartleben in der Art Girauds gedichtet hat. Lebendig geblieben ist der Zyklus "Pierrot lunaire" durch das atonale Melodram Arnold Schönbergs op. 21, einem "Schlüsselwerk der musikalischen Moderne" (Muxeneder), das 1912 in Berlin uraufgeführt wurde. Es besteht aus dreimal sieben von Schönberg selbst ausgewählten Gedichten für Sprechstimme und Kammerensemble in der Übertragung Hartlebens. Wie populär die Figur des Pierrot und die Mond-Motive um 1900 waren, belegen über 30 Bildpostkarten, darunter französische Serien mit Pierrot als Familienvater ("Pierrot père de famille") oder  Advokat ("Pierrot Avocat"). Giraud und Hartleben, beide heute nahezu vergessen, werden vorgestellt. Die Notizen zu Hartleben weisen hin auf dessen Leben als Bohemien und seinen Hang zum Skurrilen und Grotesken, den die 1903 von ihm gegründete „Halkyonische Akademie für unangewandte Wissenschaften“ in Salò am Gardasee belegt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Adelbert von Chamisso. Peter Schlemihls wundersame Geschichte
Illustriert von George Cruikshank, Adolph Schrödter und Adolph Menzel

(München November 2018)

"Peter Schlemihls wundersame Geschichte" von Adelbert von Chamisso, 1814 erstmals erschienen, gehört heute, vielfach übersetzt,  zur Weltliteratur. Zur Popularisierung trugen die Illustrationen bekannter Künstler wesentlich bei. Das Goethezeitportal publiziert den Text mit den Paratexten, den Briefen und dem Gedicht Chamissos, welche die Herausgeberfiktion begründen und ausgestalten, wonach es sich bei Peter Schlemihl um einen Jugendfreund des Autors, also um eine reale Person handelt, welche die "wundersame Geschichte" selbst erfahren hat. An Illustrationen werden wiedergegeben: die Kupferstiche des englischen Karikaturisten George Cruikshank, die Chamisso bevorzugte, und des Düsseldorfer Künstlers Adolph Schrödter sowie die Holzstiche des jungen Adolph Menzel. Die Seite regt zum Vergleich der Illustrationsfolgen an: "die karikaturhaft-grotesken, die dämonisch-märchenhafte Komponente des 'Schlemihl' betonenden" Bilder Cruikshanks (Ehmann, S. 251) auf der einen, die fantastisch-realistische Deutung durch Menzel auf der anderen Seite. Das Goethezeitportal stellt Chamisso und die Künstler sowie die benutzten illustrierten Ausgaben vor. Zu den ersten Bewunderern der "wundersamen Geschichte" zählt E.T.A. Hoffmann, der in der "Geschichte vom verlornen Spiegelbilde", einer Erzählung in den "Abenteuern der Silvester-Nacht," die Fabel aufgreift.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Dornröschen. Märchen von Grimm und Bechstein

(München Oktober 2018)

Das bekannte Märchen von Dornröschen wird in der Fassung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm mit 5 Illustrationen von Ludwig Richter und in der Fassung von Ludwig Bechstein mit 20 Illustrationen auf Bildpostkarten publiziert. Dazu kommen weitere Illustrationen, zumeist Bildpostkarten wie  auch aus der Sammlung von Wikipedia bzw. Wikimedia Commons, so dass diese Seite über 35 Zeugnisse zur bildlichen Rezeption des Märchens in der Hoch- wie Popularkultur bereitstellt. Vorgestellt wird ferner die 1902 uraufgeführte Märchenoper von Engelbert Humperdinck, der heute vor allem durch die häufig gespielte Oper von Hänsel und Gretel bekannt ist. Anhand des Libretto  wird deutlich, wie das Märchen von Dornröschen für die Oper vielfach erweitert und verändert wurde. Bis heute wird auch bei der Erziehung und Beschäftigung der Kinder das 'Bewegungs-' und 'Kreisspiel' "Dornröschen war ein schönes Kind" aufgeführt. Das Goethezeitportal stellt den variantenreichen Text des Kinderliedes mit Melodie vor und druckt einige Spielanleitungen ab. Insgesamt bietet damit diese Seite einen Einblick in die reichhaltige deutsche Märchenkultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Der Mond Teil II. Mondgedichte und Bildpostkarten

(München August 2018)

"Mondsüchtig" sind Empfindsamkeit und Romantik, wie die erste Folge von Bildern und Texten mit Mondmotiven belegt. Doch zieht sich die Mondbegeisterung durch das gesamte lyrische Schaffen des 19. Jahrhunderts. Der Bilderschatz und die Motive aus der Zeit von Klopstock bis Tieck - an welche die zweite Folge anknüpft - werden aus- und umgestaltet und dabei oft witzig variiert. Einige Beispiele sollen dies verdeutlichen. ─ Tiecks hier wiedergegebene Glosse „Mondbeglänzte Zaubernacht“ wurde zum Inbegriff der Romantik. "Das Zauberische, dämmerhaft Unfaßbare, märchenhaft Alte ist romantisches Kunstprinzip. Die Dichtung ist die Welt der Mondnacht, dem Tag und seiner hellen, umgrenzten Wirklichkeit entgegengesetzt." (Spinner) Es ist "Lunas Zauberschein," des Mondes "Zauberlicht," das die Welt verändert. "Phantasein und Traumgestalten" (Miller) umgaukeln den Menschen bei Nacht. Im "Mondenreich," so dichtet Schönaich-Carolath, liegt "der See der Träume." ─ Als "Gedankenfreund" (Klopstock, Gleim) regt der Mond Erinnerungen und Gedanken an; er wird zum Freund und Vertrauten, dem man Empfindungen wie den Schmerz über die ferne oder verlorene Liebste gesteht. ─ Dabei wird der vermenschlichte Mond unterschiedlich konnotiert. Zum einen ist der Mond eine "Liebessonne" (Glaßbrenner), die "von viel tausend rothen Küssen" zu erzählen weiß, "die er in den Thalen sieht" (Geibel); beneidet wird er um das Privileg, in seinem Licht durchs nächtliche Fenster die Geliebte ohne alle Hüllen zu sehen. Darum fordern Liebhaber den Mond auf, sich beim Stelldichein zu verbergen und zu verhüllen, sich hinter Wolken zu verstecken (Koch). Zum anderen sprechen Gedichte von "des Mondes Einsamkeit" (Tieck), Lingg nennt ihn den "stolzen Stern der Einsamkeit". Der "Silbermond im Blau" (Rückert) hat nur die Sterne, seine "Schäfchen,".die er als Hirte auf "blauer Flur" hütet. Wo Liebesbeziehungen des Mondes angedeutet werden, bleiben sie unerfüllt oder enden tragisch. Die "schöne Morgenröthe", dichtet Lingg, schlief "beim bleichen Mondenschein" - um nach Anbruch des Morgens "den bleichen Liebling todt" zu sehen. ─ Die 28 Gedichte werden von 48 Bildern auf (Foto)Postkarten begleitet, die literarische Motive aufgreifen, aber auch um das zentrale Thema "Mädchen im Mondenschein" eine eigene Fotopostkarten-Poesie entfalten. Leser und Beschauer sind aufgefordert, die vielfältigen Beziehungen zwischen literarischen und bildlichen, hoch- und popularkulturellen Ausformungen der Mondbegeisterung zu entdecken.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Illustriert von Ignaz Taschner

(München Juli 2018)

In dem seit 1874 in Wien ansässigen Verlag von Martin Gerlach erschien seit 1901 die kleinformatige, ansprechend gestaltete Reihe "Gerlach's Jugendbücherei" mit dem Schulmann Hans Fraungruber als Redakteur und Künstlern der jüngeren Generation als Illustratoren, deren einige - wie Ignatius Taschner - aus München waren. Auf den Wiener Secessionsstil - und damit wohl auf Vorgaben des Verlegers - verweisen das quadratische Format, der streng flächige kreisrunde Linien-Pflanzen-Dekor auf dem vorderen Einband und das Vorsatzpapier, welches ähnlich im zeitgleich erschienenen Bändchen mit Illustrationen von A. Weisgerber verwendet wurde. Ignatius Taschner (1871-1913) entwarf für den Verleger Gerlach bereits seit Ende der 1890er Jahre Blätter für dessen ambitionierte Sammlung "Allegorien und Embleme" (Neue Folge). Von seinen Illustrationen zu Märchen der Gebrüder Grimm publiziert das Goethezeitportal eine Auswahl: "Das tapfere Schneiderlein", "Der Eisenhans" und "Der Mond".

Taschners reiche Bebilderung zeigt vielfältige Formate, Stil- und Technikvariationen: kleinformatige, oft karikaturenhafte Schattenriss-Bildchen oder Friese u. ä. im Jugendstil wechseln mit realistisch-holzschnittartigen oder dekorativen flächig-stilisierten grotesken Kompositionen auf Vollbildern, die auch durch starke Perspektiv- und Größensprünge überraschen. Die Farbigkeit bleibt meist zurückhaltend und sparsam und ist für Märchen oft erstaunlich düster. Der Plastiker Ignatius Taschner, wenig später Mitarbeiter der "Jugend" und nachgefragter Graphiker und Illustrator (z.B. von Ludwig Thoma), erprobte hier wohl die Ausdrucksmöglichkeiten von Illustrationsstil und -technik und findet bei den farbigen Bildern zum "Mond", dem letzten Märchen, zu einer überzeugenden Lösung.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Umrisse zu Schillers Wilhelm Tell.
Erfunden und auf Stein gezeichnet von Carl Oesterley

(München Juni 2018)

Carl Oesterley (1805-1891) gehört zu den 'Wissenschaftskünstlern' der Romantik, die ihr künstlerisches Arbeiten mit kunsthistorischer Forschung und ästhetischer Reflexion verbunden haben. Er promovierte 1824, habilitierte sich 1829 und übernahm an der Universität Göttingen eine Professur für Kunstgeschichte. Seine künstlerische Ausbildung erhielt Oesterley an der Dresdner Akademie. Während seines Italienaufenthalt 1824-28 befreundete er sich mit Joseph Führich und verkehrte im Kreis der Deutschrömer. Bekannt wurde er vor allem durch seine Porträts, Historien- und Altarbilder sowie durch Umrisszeichnungen. 150 Umrisszeichnungen nach Antiken verfertigte er für das von Carl Otfried Müller herausgegebene Tafelwerk "Denkmäler der alten Kunst", das in Heften von 1832 bis 1844 erschien. Unter seinen Illustrationen (zu Goethe, Schiller, Uhland u.a.) sind die 12 Umriss-Lithographien zu Schillers "Wilhelm Tell" das umfänglichste Werk. Um bei der Betrachtung der Illustrationen den Gesichtspunkt zu bezeichnen, von dem er beim Entwerfen derselben ausgegangen war, fügte Oesterley als Einleitung eine ästhetische Reflexion bei. Den "Cyklus von Compositionen" vergleicht er darin mit einer Oper, wobei das Titelbild der Ouvertüre entspricht. Beide sollen "allgemeine Stimmungen der Seele" hervorrufen und einen "Totaleindruck des Ganzen" verschaffen. In diesem Sinn stellt das Titelblatt zum "Wilhelm Tell" den "Sieg der Freiheit über die Tyrannei" dar. Der göttliche Wille, in dem Engel personifiziert, "äussert sich am schönsten in dem geistigen und materiellen Lichte; als solches erleuchtet die Sonne im Aufgehen von neuem die frei gewordene Schweiz. Das Unreine, Sündhafte, Materielle, muss vor der Macht des Lichtes weichen, und in den Schooss der Nacht, aus dem es hervorging, zurücksinken. [...] Eine Brücke über die Reus, welche die reine Regenbogenform, als Symbol der Versöhnung zwischen dem Leichten und dem Schweren, dem Guten und Bösen hat, bildet die Pforte des Paradieses der Schweiz, welches der Engel mit dem Flammberge schirmend bewacht. Auf dieser Brücke ruht Tell [...] in der Umarmung seiner Frau und Kinder aus."

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Franz Graf von Pocci:
Frühlings-Laube für gute Kinder

(München April 2018)

Franz Graf von Pocci, der unter König Ludwig I. von Bayern, mit dem er befreundet war, und dessen Nachfolger König Ludwig II. mehrere Hofämter bekleidete, war ein produktiver Schriftsteller, Illustrator und Komponist. Er wandte sich nicht nur an die Gebildeten, sondern sprach das breite Volk und insbesondere Kinder an. So auch in der "Frühlings-Laube für gute Kinder" (1852), aus der wir eine Auswahl von Texten und deren ganzseitige Illustrationen publizieren. Darunter finden sich religiöse Themen, Sagen und "Mährlein" (Blaubart, Hubertus), Gedichte auf die Jahreszeiten und die ihnen angepassten Kinderspiele. So erzählt der "Wintermann", der den Weihnachtsbaum bei sich hat, einigen Kindern Märchen, während andere ein Schattenspiel anschauen. Es fehlen nicht Texte zur christlichen Erbauung und Ermahnungen zur Mildtätigkeit ("Der Blinde", "Das Waisenkind") – also ein bunter Strauß von Motiven und Stoffen. Wie aber kam Pocci zu dem kleinen Frankfurter Verlag C. B. Lizius? Carl Bernhard Lizius war ein revolutionärer Burschenschaftler, bevor er als Geheimagent im Dienste der Reaktion liberale und sozialistische Oppositionelle ausspionierte. Dass seine in München ansässige Schwester eine Schönheit im Geschmack von König Ludwig I. war und für dessen "Schönheitengalerie" Portrait saß, könnte die Verbindung des Hofmannes Pocci zum Verlag ihres Bruders erklären.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Walpurgisnacht auf Notgeldscheinen

(München Februar 2018)

Als es im und nach dem Ersten Weltkrieg an Metall für Kleingeld mangelte, erschienen Schuldscheine bzw. Notgeld auf Papier, hauptsächlich im Wert von 5 bis 100 Pfennig. Sie konnten nach einer gesetzten Frist oder nach Aufruf in reguläres Geld umgetauscht werden. Die kleinformatigen Notscheine mit oft aufwendiger und dekorativer Bebilderung, die auf lokale Sagen, geschichtliche Ereignisse, bekannte Bauwerke, Persönlichkeiten und Kultur- wie Naturdenkmäler zurück griffen, wurden schnell zu Sammelobjekten. Ausgegeben wurde Notgeld von Gemeinden bzw. Städten, aber auch von Firmen und Gesellschaften, Gaststätten, Hotels u.a.m. Das Goethezeitportal stellt eine Auswahl von Notgeld mit Bildern der Walpurgisnacht bereit. Herausgeber sind u.a. Gemeinden und Städte am oder im Harz (Blankenburg am Harz, Ilsenburg am Harz, Thale-Harz, Stadt Wernigerode) sowie Gesellschaften (Kraftverkehrsgesellschaft Braunschweig, Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahngesellschaft) und der Brockenwirt, letzterer mit einer umfänglichen mehrfarbigen Serie von "Brockengutscheinen". Die Bilder der Walpurgisnacht illustrieren bevorzugt den Hexenritt auf den Brocken und die ausgelassene Feier auf dem Hexentanzplatz, die vom bocksfüßigen gehörnten Satan dirigiert wird. Auf Goethes Walpurgisnacht in "Faust. Erster Teil" wird in zahlreichen Illustrationen mit Zitaten Bezug genommen. Mehrfach wird in den Bildern auch die Harzer Sage vom "wilden Mann" verwendet. Unsere Edition versucht die Bebilderung auch in Details zu erläutern, was insbesondere bei den Gutscheinen von Thale-Harz - wo es Bestrebungen gab, den Brocken zu einer "völkischen Kultstätte" (Puschner) zu machen - Schwierigkeiten bereitet. Über Hinweise auf von uns nicht erkannte Bilder oder Bildelemente danken wir.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethe-Motive auf Postkarten. Faust und Gretchen Fotopostkarten Serie 5

(München Januar 2018)

Diese Faust/Gretchen-Szenen eines wohl einfachen Fotoateliers, verlegt von der für ihre Massenproduktion von Fotopostkarten bekannten Rotophot-Gesellschaft in Berlin, verzichten auf jegliches Bühnenrequisit, auf den üblichen Hintergrund-Prospekt zur Verortung und Stimmungslenkung des Geschehens, überhaupt auf die Illusion eines Bühnenraums. Die Darsteller stehen nahe beieinander, agieren und reagieren aufeinander mit naiver, sparsamer Gestik und Mimik; etwas 'tumb' bahnt der reife Faust zum ins Gebetbuch versunkenen hübschen jungen Gretchen eine innige Beziehung an. Das Paar präsentiert sich in einem konnotationsfreien, vom Fotografen bei der Entwicklung der Bilder geschaffenen 'Nebel-Raum'; Faust und Gretchen konkretisieren sich erst ab Wadenhöhe aufwärts. Fotografische Inszenierungen literarischer Rollenporträts u.a.m. ohne Ausstattungsaufwand sind preiswert herzustellen. Doch wird die Identifizierung des Paares äußerst leicht gemacht durch Rollenbezeichnung und Zitatedruck auf den Fotos sowie durch die seit den frühen graphischen etc. Illustrationen festgelegte Faust/Gretchen-Ikonographie: mittelalterlich anmutende, historisch jedoch nicht einordnenbare Kostümierung, die Haartracht und die Charakterisierung durch wenige Attribute (Gretchenzopf-Perücke, Gebetbuch, die an langem Hüftgurt baumelnde Beuteltasche für die Utensilien der Hausfrau; für Faust das Barett mit Feder und reichverziertes Hemd und Wams).

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Johann Wolfgang von Goethe. Historienbilder zu seinem Leben
von Hermann Junker

(München Januar 2018)

Das Goethezeitportal veröffentlicht eine 12teilige Serie von Historienbildern zu Goethes Leben, die vom Frankfurter Maler Hermann Junker (1838-1899) entworfen und vom Verlag von Paul Grödel in Frankfurt a.M. auf Bildpostkarten vor 1900 publiziert wurden. Sämtliche Bilder werden wiedergegeben, soweit möglich mit den Texten, Textauszügen oder Textstellen, auf die sich die Illustrationen beziehen. Wo eine genaue Referenz nicht ermittelt werden konnte, wird der Zusammenhang skizziert, auf den Bild und Untertitel verweisen. Ausgewählt hat Junker den "Märchensessel", auf dem die Mutter abends, wenn sie erzählte, zu sitzen pflegte (1); Goethe im Elternhaus als Knabe beim Königsleutnant Thoranc unter den Frankfurter Malern (2); erste Liebe im "Bobbeschänkelche" (3) - ein Bild, das Rätsel aufgibt; Begegnung mit Friederike (4); Abschied von Heidelberg (5); Goethe als Orest in der Aufführung der "Iphigenie" im Ettersburger Wald (6); Verdächtigung als Spion am Gardasee (7); Goethes beherztes und beschwichtigendes Auftreten vor Capri, als das Schiff, das ihn von Messina nach Neapel zurück bringen sollte, zu scheitern drohte (8); Goethe in der "Campagne in Frankreich" (9); Goethe in Schillers Garten in Jena (10); sein Gespräch mit Napoleon in Erfurt (11); Jubelfeier zur 50jährigen Anwesenheit Goethes in Weimar (12). Einige weitere Historienbilder von anderen Künstlern, die einzeln erschienen sind (Eislaufen; Goethe als Kind beim Büchertrödler) befinden sich im Anhang. Beigegeben wird eine Kurzbiographie von Junker. Auf vielfältige Weise regt somit die Seite zur weiterführenden Lektüre in Goethes Autobiographie "Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit", der "Campagne in Frankreich", der "Italienischen Reise" u.a.m. an.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Der sächsische Prinzenraub.
Eine geschichtliche Sage

(München Oktober 2017)

Der sächsische Prinzenraub, bei dem Ritter Kunz von Kauffungen die Prinzen Albert und Ernst, Söhne des Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen, auf Schloss Altenburg 1455 entführte, um Forderungen an den Kurfürsten durchzusetzen, ist eine historische Tatsache. Sie wurde jedoch als populäre Sage ausgestaltet und in verschiedenen literarischen Medien (Erzählung, Gedicht, Epos), zahlreichen Theaterstücken, Illustrationen und Malereien bearbeitet. Da Herder einen alten "Berg-Reihen" zu diesem Thema in die "Stimmen der Völker in Liedern" sowie Arnim und Brentano eine ähnliche Version in des "Knaben Wunderhorn" aufnahmen, wurde der Stoff populär. Das Goethezeitportal stellt wichtige Zeugnisse für die Verbreitung des Motivs und die unterschiedlichen Verarbeitungen des Stoffes zusammen: die Sage mit in den Text eingelegten alten Illustrationen, das "Heldengedicht" und die Ode des Arztes und Dichters Triller von 1743, das alte Bergmannslied und dessen Fassungen in der Sammlung Herders sowie in "Des Knaben Wunderhorn". Mehrfach wurde das Geschehen in historischen Wandmalereien der Altenburg, dem Ort des Prinzenraubs, wie der Albrechtsburg in Meissen (Wandgemälde von Ernst Erwin Oehme) dargestellt. Zur Popularisierung in der Volkskultur trugen Bildpostkarten sowie das von Otto Pech (Künstlername Pix) gestaltete Altenburger Notgeld nach dem Ersten Weltkrieg bei. Die Rezeptionszeugnisse werden ergänzt durch zahlreiche Literaturhinweise und Weblinks.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Der Mond. Gedichte und Bilder. Folge I

(München Oktober 2017)

Gedichte von Klopstock, Hölty, Claudius, dem jungen Goethe und Anderen in der zweiten Hälfte des 18. und den ersten Dezennien des 19. Jahrhunderts sowie volkstümliche Lieder wie "Der Mond ist aufgegangen" (Claudius) oder "Guter Mond, du gehst so stille" prägen das Genre der bis etwa zur Jahrhundertwende bekannten Mondgedichte. Aus der Romantik stammen die viel zitierten Mondgedichte Tiecks und Eichendorffs. Parallel dazu entstanden in der bildenden Kunst die maßgeblich von Caspar David Friedrich und Carus geprägten Mondbilder und Nachtstücke mit Mondschein. In den Gedichten und Bildern wird dem Mond eine Reihe von Eigenschaften zugeschrieben; es gibt ein Motivvokabular der "Mondscheingemälde", das Ruinen, bemooste Trümmer, Wald, Gewässer und Felsenklüfte umfasst. Als "Gefährte der Nacht" ist der Mond ein "Gedankenfreund": er regt die Fantasie an, verzaubert die Welt und ruft Erinnerungen und Traumgestalten auf. Dem Einsamen ermöglicht er ein "wollustvolles" Gedenken an liebe Verlorene oder Tote, den Beladenen tröstet er und wiegt ihn in "sanften Schlummer". Der Mond ist aber auch ein "Kinderfreund". Vor allem aber ist er "ein Kuppler ohne gleichen", der "Liebeshelerei geheimer Liebsgeschichten" treibt, denn er hilft den Liebenden in der Nacht, indem er ihnen zum Stelldichein leuchtet, oder, falls Liebeskosen unbeobachtet sein will, sich hinter Wolken verbirgt. Hier vor allem setzen die Parodien an, die es gleichfalls seit dem späten 18. Jahrhundert gibt. Von den wiedergegebenen 17 Gedichten verspotten den Mondkult Aloys Blumauer ("An den Mond") und Lenau ("Hypochonders Mondlied"). Zusammen mit den 15 stimmungsmäßig begleitenden, die Gedichte nicht illustrierenden Bildern lädt die Seite zu Entdeckungen ein, die wir durch die Anordnung der Bild- und Textdokumente und ihre sich daraus ergebenden Beziehungen.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Das Lied von der Glocke. Illustriert von J. Felix Elßner

(München September 2017)

Eine sechsteilige Illustrationsfolge erweitert den Fundus zu Schillers "Lied von der Glocke" im Goethezeitportal. Der Illustrator Felix Elßner (1866-1945), Kunstmaler in Dresden, illustrierte Märchen und mehrere Postkartenserien, darunter Goethes "Hermann und Dorothea". Erschienen sind die Illustrationen zu Schillers "Glocke" in der "Farbenphotographischen Gesellschaft", die 1911 in Stuttgart gegründet und 1919 von der Münchner "Uvachrom" übernommen wurde.

Felix Elßners Szenenwahl aus der "Glocke" greift besonders emotionale, freudige Ereignisse für die Illustrationen auf: aus den Lebensstationen des Menschen Taufe, Liebeswerben, Hochzeit bzw. aus dem Jahreslauf oder den Festlichkeiten und Ruhezeiten des Volkes das Abschlussfest der Getreideernte, eine Mußestunde beim Geigenspiel über dem Städtchen oder das festliche Einläuten der Glocke. Ausgespart bleiben der Brand des Heimatortes, Unruhen, Verlust und Unglück der Menschen, Verzweiflung. Dass diese 'positive' Versauswahl beim Käuferpublikum der Postkarten (um 1910/20) gut ankam. darauf verweisen die verschiedenen Auflagen der Serie, die aus der unterschiedlichen typographischen Gestaltung der Adressseite zu erschließen sind.

Elßner schuf mehrfigurige, erzählfreudige Kompositionen in Nahsicht, eingebettet in die passende Naturkulisse, Innenräume, ein Architekturzitat. Die Mixtur der Kostümstile, besonders der Frauen, ist ein Charakteristikum dieses 'Spätesthistorismus', womit wohl angedeutet werden sollte, dass es sich um die Illustrierung eines Textes aus längst vergangenen Zeiten handelt. Die dezente Farbigkeit verweist auf Aquarelle bzw. Gouachen als Vorlagen des Farbendruckes.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Illustriert von Albert Weisgerber

(München September 2017)

Martin Gerlach veröffentlichte in seinem seit 1874 in Wien ansässigen Verlag die kleinformatige, sorgfältig gestaltete Reihe "Gerlach's Jugendbücherei", für die er namhafte Künstler als Illustratoren und den Schulmann Hans Fraungruber als Redakteur gewann. Das Goethezeitportal publiziert aus den von Albert Weisgerber (1878-1915) illustrierten Märchen der Brüder Grimm eine Auswahl: "Die Eule", "Die sieben Raben" und " Des Teufels rußiger Bruder". Das quadratische Format, der abstrakt kleinmustrige Einband und das Vorsatz-Papier (im Rapport zwei alte Frauen unter Bäumchen auf Treppenanlage, die jeweils wie eine Maske wirken) verweisen auf den Wiener Secessionsstil. Die zahlreichen Illustrationen Weisgerbers - teilweise ganzseitige bunte, zumeist aber kleinere in den Text eingefügte links- und rechts- oder ober- und unterrandige, schwarzweiß oder farbig unterlegte Illustrationen unterschiedlicher Größe - werden hier in ihrer Anordnung nachgestaltet. Weisgerbers formal und stilistisch sehr unterschiedliche kleine Kompositionen bieten eine Mixtur aus Jugendstil und stilisiertem Historismus. Er verblüfft durch groteske und witzige Bildideen, überraschende Perspektiven, variantenreiche Illustrationformen und -kombinationen, die auch als uneinheitliches Sammelsurium diverser Illustrationsmöglichkeiten (auch in Anlehnung an zeitgenössische Künstler) gelesen werden können. Das Büchlein ist eine frühe Arbeit (um 1901) des wenig später berühmten, eigenwilligen Jugendstil-Plakatkünstlers, "Jugend"-Mitarbeiters und Jugendstil-Malers.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Still ruht der See« Ein Volkslied von Heinrich Pfeil. Text und Illustrationen

(München Juli 2017) 

Text und Melodie des Liedes "Still ruht der See" stammen von Heinrich Pfeil (1835-1899), der als Redakteur für mehrere Zeitungen arbeitete und von 1862 bis 1887 die "Sängerhalle", das Organ des "Deutschen Sängerbundes" redigierte. Pfeil interessierten vor allem Volkslieder und volksnahes Singen in Laienchören. Das Lied "Still ruht der See" setzte diese Intentionen um; es wurde ein Volkslied und war besonders in Laienchören beliebt. Das Lied zählt zu den am häufigsten auf Postkarten illustrierten Liedtexten. Wie bekannt es war, geht auch aus Adaptionen, z.B. als Streiklied von Arbeitern, und Parodien hervor, von denen zwei hier zitiert werden.

Unsere Bildstrecke zeigt neben zahlreichen szenischen Einzeldarstellungen auf sog. 'Kunstpostkarten' Beispiele aus Fotopostkarten-Serien, welche die schlichten Strophen durch stimmungsvolle Atelier-Arrangements zu illustrieren versuchen. Häufig sitzen ein junges Paar bzw. ein Mädchen in einem kühn konstruierten Kahn-Requisit – bzw. am Ufer – still sinnend, in nachdenklicher Pose oder verliebt die Einsamkeit nutzend. Der Hintergrund-Prospekt zeigt eine Wasserlandschaft, oft unter nächtlichem Himmel, gerne mit Mond. Vor dem Kahn sind Trockenpflanzen (Binsen, Seerosen), Steine etc. dekorativ angeordnet bzw. auch mal nur aufs Foto gezeichnet, um die Illusion von Wasser zu erhöhen. Unfreiwillige Komik? Durchaus; aber auch viel 'Gemüt'.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Stimmungsbilder mit Gedichten Eichendorffs

(München Juni 2017)

Der "Heimatverlag M. Hiemesch" spezialisierte sich um 1920 bis 1922 auf "Kunstblätter" nach Radierungen und "Künstler-Natur-Aufnahmen" im Kupfertiefdruck. In dem 9. Mäppchen der Reihe "Wanderungen durch die heimische Kunst" mit dem Titel "Der Tag hat sich geneigt ..." erschienen sechs Gedichte Eichendorffs und das Volkslied "Wenn ich ein Vöglein wär" nach Radierungen von Johannes Berger. Es handelt sich dabei nicht um Illustrationen der Texte, vielmehr sind Abend- und Nachtstimmungen das verbindende Element. Denn mit Ausnahme der Titelillustration geben die sechs Kunstblätter und die beiden Textillustrationen ausschließlich dieser Stimmung Ausdruck; sie enthalten weder Menschen noch Tiere als Staffagen. Das Goethezeitportal gibt die Kunstblätter sowie die Gedichte Eichendorffs und das Volkslied wieder und skizziert das Programm des Verlages.

 

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Das Lied von der Glocke. Illustriert von Karl Friedrich Gsur

(München Mai 2017)

Die folgend wiedergegebenen 8 Illustrationen zu Schillers "Lied von der Glocke" erschienen als Bildpostkarten-Serie des Deutschen Schulvereins, Nr. 192 bis 199. Der Verein zur Förderung der Grenzland- und Auslandsdeutschen im Vielvölkerstaat der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde 1880 in Wien gegründet. Zu seiner Finanzierung gab der mitgliederstarke Verein annähernd 2900 nummerierte Postkarten heraus, die in ihren Motiven das "Deutschtum" in seinen unterschiedlichen Ausprägungen repräsentieren sollten. Mit seinem Lebens- und Weltentwurf bot sich Schillers "Glocke" zu einer derartigen nationalen Identifikation an. Gestaltet wurden die Illustrationen von dem Wiener Maler Karl Friedrich Gsur (1871-1939). In einem schmalen Schmuckrahmen mit unterschiedlicher Blumenzier samt Vereinslogo sowie dem Gedichttitel sind kleine sorgfältig ausgeführte Genreszenen eingefügt, welche in zarter Farbigkeit und mit Freude an kleinteiliger Schilderung die ausgewählten Stationen der "Glocke" qualitätvoll illustrieren. Notizen zum Verein wie zum Maler regen zu weiteren Recherchen an.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Mädele, ruck ruck ruck an meine grüne Seite« Ein schwäbisches Volkslied. Text und Illustrationen

(München Mai 2017) 

Das schwäbische Volkslied "Mädel, ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite", auch "Schwäbisches Nationallied" genannt, wird in mehreren Varianten, drei- und sechsstrophig vorgestellt. Meist wird die dreistrophige Variante gesungen: Die erste Strophe ist aus einem älteren Volkslied entlehnt, die beiden andern Strophen wurden für den Komponisten Friedrich Silcher gedichtet von Heinrich Wagner, damals Tübinger Seminarist, später Kanzleirat in Stuttgart (Hoffmann von Fallersleben). Erklärt wird die Wendung "meine grüne Seite", die zuweilen ersetzt wird durch "meine rechte Seite". Die 25 Illustrationen auf alten Postkarten und einem Sammelbild von "Loeflund's Malzextract" geben einen Eindruck von der bildlichen Ausgestaltung des auch heute noch populären Liebesliedes.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Hans Christian Andersen: »Die Prinzessin und der Schweinehirt«

(München Mai 2017)

Hans Christian Andersen, bekannt vor allem als Märchendichter, publizierte 1844 das Kunstmärchen "Der Schweinehirt" bzw. "Die Prinzessin und der Schweinehirt." Es kritisiert die der Natur entfremdete, oberflächliche Hofgesellschaft. Der kulturelle Horizont der Prinzessin reicht nur bis zur Volksballade "Ach, du lieber Augustin, Alles ist hin, hin, hin" - "die einzige Melodie, die sie konnte." Im Unterschied zu den meisten Volksmärchen fehlt diesem Kunstmärchen ein versöhnender Schluss. Das Goethezeitportal publiziert den Text mit den Illustrationen des Wiener Künstlers Heinrich Lefler (1863-1919), der vor allem durch seine Arbeiten aus dem Bereich der angewandten Künste bekannt wurde. Gemeinsam mit seinem Schwager Joseph Urban illustrierte er mehrere Märchen, vor allem von Andersen, aber auch von Musäus und den Brüdern Grimm, sowie Kinder- und Volkslieder. Das von Lefler illustrierte Märchen vom Schweinehirten erschien 1897, dem Gründungsjahr der Wiener Sezession, und verweist trotz seiner Neurokoko-Kostüme stilistisch auf den Wiener Jugendstil.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Schillers Familie im Bild

(München März 2017)

Das Goethezeitportal stellt die Familie Schiller im Bild vor: Vater und Mutter, die beiden Schwestern, seine Ehefrau Charlotte, geborene Lengenfeld, sowie seine vier Kinder, die zwei Knaben Karl und Ernst und die beiden Mädchen Caroline und Emilie. Alle Mitglieder der Familie - mit Ausnahme von Schiller selbst, dessen Bildnisse eine eigene Seite bilden - werden vorgestellt mit einem einem kurzen Lebenslauf, zumeist auch mit zeitgenössischen Hinweisen auf ihre äußere Gestalt und ihren Charakter. Eingefügt sind zwei Gedichte: Mörike "Auf das Grab von Schillers Mutter" erinnert an das seinerzeit fast vergessene Grabmal der Mutter ("Eines Unsterblichen Mutter"); des dänischen Dichters Öhlenschläger "An Charlotte Schiller" würdigt die liebende Gattin. "Ich seh' im heil'gen Abendschauer, / Wenn düster die Cypressen weh'n, / Dich, eine Blum', in Liebestrauer / Am Grabe des Geliebten steh'n." Die Bilder sind unterschiedlichen Quellen entnommen, den populären Bildpostkarten, Abbildungen in Büchern und Prachtausgaben. Annotationen zu den Bildern enthalten Grunddaten der beteiligten Künstler. Literaturhinweise regen zu einer Vertiefung der Biographien ein.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethes Geburtshaus in Frankfurt a.M. auf alten Postkarten

(München März 2017)

Das Geburtshaus und das Leben im Hirschgraben in Frankfurt hat Goethe in "Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit" ausführlich beschrieben. Das Goethezeitportal gibt die Memoiren im Auszug wieder und ergänzt sie durch fast 60 Ansichten auf Postkarten: 25 Außenansichten des Goethehauses vor und nach dem Umbau 1755 sowie dem "Höfchen" mit dem "Prinzessinnenbrunnen", 6 Ansichten des Erdgeschosses, mit Hausflur, Wohnstube bzw. Speisezimmer und der Küche, 11 Ansichten des ersten Stockes, mit Aufgang, Musikzimmer, "Staatszimmer" und den Thorancbildern, 8 Ansichten des zweiten Stockes mit Geburtszimmer, dem Zimmer der Mutter, Frau Rat Goethe, dem Gemäldekabinett und dem Studierzimmer bzw. der Bibliothek des Herrn Rat, 7 Ansichten des dritten Stockes mit Goethes Arbeitszimmer, auch "Dichterzimmer" genannt. Ergänzend werden Postkarten der alten Museumsräume gezeigt.

Im Text bzw. Bild vorgeführt werden ferner einzelne Vorkommnisse wie die Anekdote von den mecklenburgischen Prinzessinnen, späteren Königinnen von Hannover und Preußen, am Brunnen im Innenhof; der Musikunterricht und der Umgang mit dem Königsleutnant Graf Thoranc, der während seiner Einquartierung in Goethes Vaterhaus im Zuge des Siebenjährigen Krieges die Frankfurter Maler um sich scharte, bei Ihnen Bilder in Auftrag gab und kaufte - ein künstlerisches Leben und Treiben, an dem der junge Goethe lebhaften Anteil nahm.

Skizziert wird das Schicksal von Goethes Geburtshaus bis zum Kauf durch das Freie Deutsche Hochstift 1863 und seiner Einrichtung als Memorialstätte. Ernst Beutler, 1925 zum Direktor des Freien Deutschen Hochstifts und Leiter des Goethemuseums berufen, konzipierte das Frankfurter Goethemuseum als "Versuch einer, freilich höchst bruchstückhaften, Biographie in Bildern". Der sinnliche Eindruck des Hauses mit seinen Bildern und Gegenständen stand am Anfang und sollte zur Beschäftigung mit dem Werk Goethes führen. Da nur wenige Ausstattungsgegenstände der Familie Goethe überliefert sind, musste man diese überkommenen Originale mit geschenkten und angekauften goethezeitlichen Objekten kombinieren. Wie Ausstattungsstücke immer wieder ausgetauscht und damit ein überzeugender zeittypischer "Originalstil" fürs Goethehaus zu erreichen versucht wurde, wird im Vergleich der Ansichten deutlich.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Eulenspiegel. Postkartenserie von Oskar Herrfurth

(München Januar 2017)

Von Oskar Herrfurth (1862-1934), einem bis heute beliebten Illustrator, publiziert das Goethezeitportal die Postkartenserie zum Volksbuch vom Eulenspiegel. Aus dieser anonymen Schwanksammlung, die wohl 1510/11 erstmals gedruckt wurde, wählte Herrfurth sechs Streiche Eulenspiegels aus, deren Handlung er in farbige Bilder umsetzte. Zum Verständnis wird erläutert, was unter einem "Volksbuch" zu verstehen ist und wie es in der Romantik entdeckt und bewertet wurde. Hingewiesen wird auf Goethe, der in seiner Kindheit zahlreiche Volksbücher 'verschlang', die er in Frankfurt "auf einem Tischchen vor der Haustüre eines Büchertrödlers" billig erstanden hatte. Eine Kurzbiographie stellt Herrfurth vor; Literaturhinweise und Weblinks laden zu weiteren Recherchen ein.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
llustrationen zu Szenen aus Goethes "Faust". Auerbachs Keller

(München Dezember 2016)

"Ich muss dich nun vor allen Dingen / In lustige Gesellschaft bringen, / damit du siehst, wie leicht sich's leben lässt," sagt Mephisto zu Faust und führt diesen aus seiner Studierkammer in eine Runde von zechenden und singenden Gesellen in Auerbachs Keller in Leipzig. Die Zaubereien, die Mephistos hier vollführt, hat Goethe dem Volksbuch von Dr. Faust entnommen. Das Goethezeitportal zeigt die historischen Örtlichkeiten in ihrer Entwicklung - Auerbachs Hof, Auerbachs Keller, Mädlerpassage - und die Ausgestaltung von Auerbachs Keller zu einem bis heute vielbesuchten Memorialort. So werden die zahlreichen dortigen plastischen Arbeiten und Wandmalereien - vornehmlich Illustrationen zu einzelnen Szenen des "Faust" - wiedergegeben. Dabei wird deutlich, wie der in Goethes Text nur angedeutete Fassritt, unter Bezug auf das Volksbuch, zu einem eigenständigen Schwankmotiv ausgestaltet wurde. Literaturhinweise und Weblinks laden zu weiterer Beschäftigung ein.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Franz Graf von Pocci: Das Mährlein von Hubertus und seinem Horn

(München November 2016)

Das Märchen handelt von Hubertus, dem Jungen eines Jägers, der nach dem Tod seines Vaters mit Armbrust und Hüfthorn aus dem Wald "hinaus in's Weltgebraus" zieht. Begleitet wird er von einem Rehlein und einem Finken, zwei zahmen Mitbewohnern seines Vaterhauses, die so klug waren, "daß sie jedes Wörtlein verstunden und in ihrer thierischen Weise beantworteten." Auf dieser Wanderung trifft er auf den Zwergenkönig Alberich, der ihn anwirbt. Mit dem goldenen Schlüssel öffnet er die Türen zu einem Bergwerk, in dem Hubertus eingesperrt wird, um zeitlebens Gold und Edelsteine zu gewinnen. Doch er entdeckt die Zauberkraft seines Hüfthorns: Der "Wunderklang" lähmt den Gnomenkönig und die Arbeiter, die alle in tiefen Schlaf verfallen. Auf seiner Flucht befreit Hubertus die an einen Krystallblock geschmiedete Königstochter, die Alberich sich zur Gemahlin gewählt hat und zur Ehe zwingen will. Mit Hilfe des Vogels und des Rehleins entkommen Hubertus und die Königstochter den Nachstellungen des Zwergenkönigs. Hubertus wird des Königs Eidam und Nachfolger. "Im Königshaus / Das Rehlein springt, / Der Fink der singt, / Das Hörnlein klingt, / Die Mähr' ist aus." Die Publikation wird in Doppelseiten wiedergegeben, die das Zusammenspiel einer linken und einer rechten Seite mit ihren jeweiligen Illustrationen verdeutlichen. Über Franz Graf von Pocci unterrichtet eine Kurzbiographie.

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Inge Nunnenmacher: Scheffelkult Teil II

(München Oktober 2016)

Joseph Victor von Scheffel (1826-1886) war bis zum Ersten Weltkrieg einer der meistgelesenen deutschen Dichter. Und nicht nur das: Er war auch einer, den man schon zu seinen Lebzeiten feierte. Denn Scheffel war ein „Star“ und „Kult“ geworden im deutschen Bildungsbürgertum. Erst recht nach seinem Tod 1886 entwickelte sich ein ausgeprägter „Scheffel-Kult“, der im Goethezeitportal in zwei Folgen dargestellt wird. Hier der zweite Teil.

Nicht nur die großen „Scheffelstädte“ huldigten posthum ‚ihrem‘ Dichter. Andere, kleine Orte taten dies ebenso. Denn Scheffel hatte als ein ausdauernd Reisender und Wandernder zahllose Orte besucht und dort oft in Form von Gedichten seine Spuren hinterlassen. Viele dieser Orte wussten es ihm zu danken: Kein anderer deutscher Dichter hat so viele Kleindenkmale und Erinnerungsstätten (auch in Gasthöfen) erhalten wie Scheffel – man begegnete und begegnet ihnen auch heute noch auf Schritt und Tritt! Zahlreiche Ansichtskarten solcher Erinnerungsstätten belegen dies, die hier zusammen mit Hintergrundinformationen vorgestellt werden.

Eine besondere Form des Scheffelkults, auch auf Postkarten verbreitet, war seine Rezeption als „Dichter des fröhlichen Wanderns und harmlosen Genießens“. So liebte man seinen Scheffel, viele kannten ihn nur so.

   Zum Beitrag Teil II

   Zum Beitrag Teil I

 



  Jutta Assel und Georg Jäger:
Das Stuttgarter Schillerdenkmal von Bertel Thorvaldsen

(München September 2016)

Der Stuttgarter Liederkranz feierte ab 1825 am 8. Mai, dem Todestag des Dichters, Schillerfeste und machte es sich zur Aufgabe, Schiller in Stuttgart ein Denkmal zu errichten. Das von Berthel Thorvaldsen gestaltete und von Stiglmaier in München gegossene Standbild wurde am 9. Mai 1839 feierlich enthüllt. Wiedergegeben wird die kritische Besprechung des Schillerdenkmals, wie sie im "Kunst-Blatt", der seinerzeit führenden Kunstzeitschrift, 1839 erschien. Der Artikel ist nicht nur eine fruchtbare Kritik des vielleicht wichtigsten Schiller-Denkmals. Er ist darüber hinaus eine aussagekräftige Quelle für das in diesem Denkmal gestaltete zeitgenössische Schillerbild wie für das Denkmalwesen des 19. Jahrhunderts allgemein. Der Text orientiert über die Umstände der Planung und Herstellung des Denkmals wie über das Fest der Enthüllung. Von besonderem Interesse sind die hier entwickelten ästhetischen Wertmaßstäbe für das Denkmal selbst wie für das Zusammenspiel des Denkmals mit dem Ort seiner Aufstellung, dem alten Schlossplatz in Stuttgart. Die Ausführungen beinhalten auch eine Kritik der Abbildungen, die bereits unmittelbar nach Entstehung des Denkmals vorlagen und das Werk in breiten Kreisen bekannt machten. Ergänzt wird diese Besprechung durch alte Ansichten des Denkmals und Fotos des heutigen Zustandes.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: »Blaubart«. Ein Märchen,
erzählt und gezeichnet von Franz von Pocci

(München September 2016)

Das Märchen erzählt von einem Ritter mit blauem Bart, der seine Ehefrauen ermordet. Das Muster des Verbrechens bleibt gleich: Wieder einmal neu verheiratet, bricht der Ritter nach kurzer Zeit zu einer Reise auf und gibt seiner Frau die Schlüssel zu allen Gemächern der Burg. Alle Räume darf sie aufschließen, nur eine Kammer, für die sie gleichfalls den Schlüssel erhält, ist ihr bei Todesstrafe zu öffnen verboten. Die Neugier treibt die junge Frau so lange um, bis sie das Gebot bricht: Im blutgetränkten Raum hängen die Leichen der sechs Ehefrauen, die der Ritter eigenhändig erstochen hat. Als der Ritter überraschend zurückkehrt, den Schlüssel einfordert und Blut auf ihm bemerkt, droht der siebten Ehefrau das gleiche Los. In höchster Not ruft sie ihre Brüder zu Hilfe, die Ritter Blaubart im Kampf töten, die Schwester retten und die Burg zerstören. Pocci erzählt das populäre und in zahlreichen Varianten überlieferte Märchen in der Fassung, in der es die "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm bieten, setzt es jedoch in Verse um und illustriert es reichhaltig.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Das Märlein von Schneeweisschen und Rosenroth. Mit Bildern von Franz Graf von Pocci

(München September 2016)

Das Märchen erzählt von zwei unzertrennlichen Schwestern, Schneeweißchen und Rosenrot, die nach zwei Rosenbäumchen benannt sind, die weiße bzw. rote Rosen tragen. Sie stehen vor dem "Hüttchen" ihrer Mutter, einer Witwe, die mit ihren Mädchen ein bescheidenes und frommes Leben im Einklang mit der Natur führt. Zur Hausgemeinschaft gehören ein Lämmchen und Täubchen; im Winter aufgenommen wird auch ein schwarzer Bär, der sprechen kann und mit den Schwestern spielt und tollt. Drei Mal treffen die Schwestern auf ihren Gängen auf einen hässlichen Zwerg, den sie aus lebensbedrohlichen Situationen retten, zum Dank aber beschimpft werden. Der Zwerg ist nur an der Mehrung seiner Schätze (Gold, Edelsteine, Perlen) interessiert. Zum Verhängnis wird ihm, dass er "auf einem reinlichen Plätzchen" - auf dem er sich unbeobachtet glaubt - einen Sack mit Edelsteinen ausschüttet, um seinen funkelnden Schatz zu genießen. Doch der Bär hat den Zwerg, der auch dessen Schätze geraubt hatte,  ausgemacht und tötet ihn. Sogleich verwandelt sich der Bär in einen Königssohn. "Schneeweißchen ward mit ihm vermählt und Rosenrot mit seinem Bruder, und sie teilten die großen Schätze miteinander, die der Zwerg in seine Höhle zusammengetragen hatte." Illustriert wird das Märchen von Franz Graf von Pocci, der sich mit zahlreichen Werken an Kinder wandte.

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Inge Nunnenmacher: Scheffelkult Teil I

(München September 2016)

Joseph Victor von Scheffel (1826-1886) war bis zum Ersten Weltkrieg einer der meistgelesenen deutschen Dichter. Und nicht nur das: Er war auch einer, den man schon zu seinen Lebzeiten wie einen Star feierte, den man verehrte und dem man seine Verehrung auch zeigen wollte. Nach seinem Tod 1886 hörte das keineswegs auf: Es entwickelte sich ein regelrechter „Scheffel-Kult“, der hier in zwei Folgen dargestellt werden soll. In Teil I geht es vor allem um die Städte, die in Scheffels Leben eine wichtige Rolle gespielt haben. „Scheffelstädte“, die darin wetteiferten, ihm retrospektiv zu huldigen, und die ihn und seine Texte für die eigene kulturelle Identitätsbildung beanspruchten. Dabei wird auch gezeigt werden, wie diese Städte bis heute mit dem Dichter ‚umgehen‘ und ihn für das eigene Stadtmarketing nutzen. An erster Stelle Karlsruhe, die von Scheffel nicht immer geliebte Heimatstadt, dann die Studentenstadt Heidelberg, seine „Vaterstadt der Poesie“; sein Altersruhesitz in Radolfzell am Bodensee, dann Säckingen, der Ort seines Erstlings "Der Trompeter von Säckingen", und zuletzt Singen mit dem Hohentwiel, Pilgerstätte all derjenigen, die Scheffel für seinen historischen Roman "Ekkehard"verehrten (siehe auch den Beitrag im Goethezeitportal: „Scheffel und sein historischer Roman 'Ekkehard'").

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Moritz Retzsch: Umrisse zu Schillers Lied von der Glocke nebst Andeutungen

(München September 2016)

Das Goethezeitportal stellt die 1837 bei Cotta erstmals erschienene Illustration von Schillers "Lied von der Glocke" in Umrissmanier vor. Mit 43 Blättern ist es die umfangreichste Illustrationsfolge von Moritz Retzsch, der u.a. Werke Goethes und Schillers illustrierte. Die Blätter umfassen mehrere Bedeutungsebenen (Glockenguss, Situationen des bürgerlichen Lebenszyklus, Allegorien und Personifikationen), die sich äußerlich durch ihre Bildformate (ovale, rechteckige und fehlende Rahmung) unterscheiden. Gerahmt wird der Zyklus durch den Reigen der Horen, Allegorien der alles beherrschenden Zeit. Retzschs "Andeutungen", die dem Werk beigegeben sind, beschreiben jedes Blatt bis in Details, erklären alle Allegorien und weisen auf die reichen Beziehungen zwischen Bedeutungsebenen wie zwischen den einzelnen Blättern hin. Die Referenz zum Text sowie die Abweichungen vom Text werden durchgehend besprochen. Notwendig werden die Abweichungen durch die durchgehende Visualisierung der Handlung wie ihrer Reflexion als auch durch die Komposition des Zyklus. Retzschs "Andeutungen", die der Illustrationsfolge gedruckt vorangestellt sind, werden hier den jeweils besprochenen Bildern beigestellt, um leichter zwischen diesen und den Erläuterungen wechseln zu können. Beigegeben werden Informationen zur Umrissmanier sowie eine Kurzbiographie von Retzsch.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Gretchen Fotopostkarten VII

(München Juli 2016)

Das Goethezeitportal publiziert eine weitere Serie von Fotopostkarten aus dem großen, global tätigen Verlag "Neue Photographische Gesellschaft" in Berlin-Steglitz. Die sechs Bilder illustrieren bekannte Motive aus der Geschichte Gretchens im ersten Teil von Goethes "Faust": Gretchen mit dem Gebetbuch, die beim Verlassen der Kirche von Faust angesprochen wurde; das Blumenorakel; Gretchen am Spinnrad, in Gedanken an Faust und in Sehnsucht nach ihm sowie Gretchen angstvoll im Bewusstsein ihrer Schwangerschaft, die in ihrer Not kniend Maria anruft. Da das Fotoatelier, in dem die Bildfolge hergestellt wurde, anscheinend über kein Marienbild verfügte, diente als Requisit ein einfaches, blumenumkränztes Kreuz. Auffallend ist das "historische", dem Mittelalter nachempfundene Gewand Gretchens sowie der an einem langen Hüftgurt hängende Beutel, ehemals eigentlich der Hausfrau zugeordnet. Szenenauswahl und Tracht samt langen Zöpfen folgen der typischen Gretchenikonographie. Bemerkenswert: Auf dem zweiten und dritten Bild blickt Gretchen den Beschauer neckisch an, als ob sie mit ihm flirten wolle. Da die Karten von demselben Schreiber an dessen Schwester 1907 verschickt wurden, werden zum Studium der Schreibpraxis auf Postkarten auch die Adressseiten wiedergegeben.

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Lesen Sie auch: Serie I | Serie II | Serie III | Serie IV | Serie V | Serie VI

 



 Jutta Assel und Georg Jäger:
Sagenmotive auf Postkarten. »Der kleine Däumling« von Charles Perrault und Ludwig Bechstein. Mit einer Postkartenserie von Oskar Herrfurth

(München Juni 2016)

Das Märchen handelt von einem schlauen Knirps, der bei seiner Geburt nicht größer als ein Daumen war und daher "Däumling' geheißen wurde. Er war das jüngste der sieben Knaben einer armen Holzhauer- bzw. Korbmacherfamilie, die von ihren Eltern zwei Mal im Wald ausgesetzt wurden, als ihnen der Hungertod drohte. Das erste Mal markierte der Däumling den Weg in den Wald mit Kieselsteinen und fand so mit seinen Brüdern zurück nach Hause. Das zweite Mal fielen sie fast einem Menschenfresser zum Opfer; auch hier bewies sich der Däumling als beherzt und klug: Von ihm getäuscht, schnitt der Unhold statt den Knaben seinen sieben Töchterchen, hässlichen kleinen Blutsaugerinnen, die Kehle durch. Dem Menschenfresser entwendet der Däumling die Siebenmeilenstiefel und macht mit ihnen sein Glück. Das auf Charles Perrault (1628-1703) zurückgehende Märchen wurde von Bechstein in sein "Deutsches Märchenbuch" aufgenommen. Beide Fassungen werden zum Vergleich zusammen, gemeinsam mit den Illustrationen von Oskar Herrfurth (1862-1934), einem beliebten Märchenillustrator, publiziert.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Volksliedmotive auf Postkarten »Des Knaben Wunderhorn:
Die Ammen-Uhr«

(München März 2016) 

"Des Knaben Wunderhorn", die von Arnim und Brentano publizierte Sammlung alter deutscher Lieder, enthält im Anhang des dritten Bandes (1808) Kinderlieder, darunter "Die Ammenuhr". Die neun Vierzeiler entsprechen dem Tagesablauf von Mitternacht bis acht Uhr morgens, in dem die Amme dem Kind die Suppe bringt. Das von einem Kreis von Dresdner Künstlern illustrierte Gedicht wurde zu einem der "schönsten deutschen Bilderbücher" (Horst Kunze). Den Künstlern, die sich im Winter regelmäßig in einem Café trafen, wurden die neun Strophen per Los zur Illustration zugeteilt. Mit einem zusätzlichen Umschlagbild wurden die neun Holzschnitte 1843 publiziert. Seitdem wurde das Gemeinschaftswerk mehrfach, sowohl schwarz-weiß wie koloriert, faksimiliert bzw. nachgedruckt. Zusammen mit dem Text des Kindergedichts publiziert das Goethezeitportal beide Fassungen der Illustrationen sowie eine Würdigung des Gedichts von Ernst Lissauer. Die Nachweise weiterer Illustrationen und der zahlreichen Vertonungen belegen, dass "Die Ammenuhr" in den deutschen Liederschatz Eingang gefunden hat.

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Joseph Victor von Scheffel (1826-1886) und sein historischer Roman Ekkehard (1855)
Joseph Victor von Scheffel (1826-1886) und sein historischer Roman Ekkehard (1855)

Inge Nunnenmacher: Joseph Victor von Scheffel und sein historischer Roman Ekkehard (1855)

(München Januar 2016)

Scheffel gehört heute nicht mehr zu den Autoren des 19. Jahrhunderts, die allgemein bekannt sind. Das war einmal ganz anders: Schon zu seinen Lebzeiten und noch bis zum Ersten Weltkrieg war Scheffel einer der populärsten und meist gelesenen deutschen Dichter. Seine Liedsammlung Gaudeamus (u.a. „Als die Römer frech geworden…“), sein Versepos Der Trompeter von Säckingen und sein Roman Ekkehard. Eine Geschichte aus dem 10. Jahrhundert wurden allesamt Bestseller mit staunenswert hohen Auflagenzahlen. Scheffel selbst galt als Klassiker eines breiten Lesepublikums, bereiteten seine Werke doch keine großen Verständnisprobleme bei der Lektüre.

In diesem Beitrag machen wir Sie zunächst mit diesem Dichter etwas näher bekannt. Nicht unwesentlich für Scheffels Erfolg waren die illustrierten Prachtausgaben seiner Werke. Deshalb soll hier auch seine enge Zusammenarbeit mit dem Maler Anton von Werner (1843-1915) vorgestellt werden.

Im Zentrum unseres Beitrags steht der Roman Ekkehard. Er gehört zu den bedeutenden deutschsprachigen Geschichtsromanen des an diesem Genre so reichen 19. Jahrhunderts. Zusammen mit zwei Postkartenreihen, die den Ekkehard illustrierten und zwischen 1900 und 1914 entstanden, bekommen Sie einen Überblick über die Romanhandlung. Daran anschließend werden die beiden Illustratoren vorgestellt: Karl Jauslin (1842-1904) und Adolf Karpellus (1869-1919). Wie sich Scheffel die Handlungsorte seines Ekkehard-Romans erarbeitete, zeigt das letzte Kapitel.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Goethes Freundeskreis. Postkartenserie

(München Oktober 2015)

Das Goethezeitportal publiziert die Porträtgalerie "Goethes Freundeskreis", die um 1900 in F. A. Ackermann's Kunstverlag erschien. Ackermann war zu dieser Zeit der bedeutendste Verlag von Bildpostkarten mit Bildnissen, Illustrationen und Abbildungen von Kunstwerken. Ein Schwerpunkt des Verlagsprogramms lag auf den Dichtern, Künstlern und Komponisten der Goethezeit und des 19. Jahrhunderts. Neben den Bildnissen führender Dichter und Denker (Herder, Wilhelm von Humboldt, Wieland) finden sich in der Galerie auch Porträts weniger bekannter Literaten und Künstler wie Knebel, Heinrich Meyer genannt Kunstmeyer, Goethes Sekretär Eckermann und dessen Nachfolger John, Kanzler Müller oder Vulpius, der Bruder Christianes. Von den 12 Porträts stammen 7 von Johann Joseph Schmeller, der in Goethes späten Jahren auf dessen Wunsch eine Sammlung von Bildnissen solcher Persönlichkeiten anlegte, die mit ihm wirkten und die er schätzte. Schmeller wird "eine glückliche Hand für das Festhalten der charakteristischen Züge eines Kopfes" attestiert. Den Porträts werden Kurzbiografien der Personen sowie der Maler oder Zeichner beigegeben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Sagenmotive auf Postkarten. »Rübezahl« Illustriert von J. Felix Elßner

(München September 2015)

Rübezahl, der Geist des Riesengebirges, erscheint unter den verschiedensten Gestalten, meist als Riese mit Knüppel oder Wanderstab. Er hilft den Armen und Bedrängten und straft die Bösen und Habgierigen. Aber er ist auch wetterwendisch und tückisch; ein Haudrauf, der Spaß am Schrecken hat, den er verbreitet. Das Goethezeitportal veröffentlicht eine Serie von 6 Postkarten zu Rübezahl. Gemalt wurden die Bilder von Felix Elßner, einem Illustrator um 1900, über den so gut wie nichts bekannt ist. Veröffentlicht wurden die Bilder von der 1911 gegründeten Farbenphotographischen Gesellschaft in Stuttgart, einem führenden Verlag für farbige Bild- und Fotopostkarten.

 

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Friedrich Schiller: Das Eleusische Fest. Bildlich dargestellt von J. M. Wagner. Gestochen von F. Ruscheweyh

 Jutta Assel und Georg Jäger: Friedrich Schiller: Das Eleusische Fest. Bildlich dargestellt von J. M. Wagner. Gestochen von F. Ruscheweyh

(München August 2015)

Das Gedicht ist eine Festhymne zu den Eleusischen Festen, mit denen Ceres (Demeter) als Göttin der fruchttragenden Erde bzw. des Ackerbaus gefeiert wurde. Auf der Suche nach ihrer von Hades (Pluto) geraubten Tochter Persephone (Proserpina) lernt Ceres die Menschen im Zustand heimatloser Nomaden und wilder Jäger mit ihren blutigen Opfern kennen. Thema des Gedichtes ist die Einführung des Ackerbaus als Grundlage und Ausgangspunkt der Zivilisation, d.h. der gesellschaftlichen und kulturellen Höherentwicklung. Mit dem Ackerbau wird der Mensch sesshaft; es kommt zu Eigentumsbildung und einer Rechtsordnung, Handwerke bilden sich aus, es entstehen befestigte Siedlungen mit einem Bürgergeist, einem Gemeinschaftsgefühl ihrer Bewohner. Ceres ruft die Götter zur Kultivierung des Menschen auf. Die "Harmonie / Und das holde Maß der Zeiten / Und die Macht der Melodie" lehrt Apoll mit seinem Saitenspiel und gibt so den Anstoß ästhetischer Erziehung. Durch Götterhände entsteht der "Wunderbau" des Tempels, Mittelpunkt eines humanen Götterkultes der "neuen Bürger". Indem dabei die "Götterkönigin" "den schönsten Hirten / zu der schönsten Hirtin" führt und Venus "das erste Paar" der neuen Welt schmückt, dem alle Götter Gaben bringen, wird die Institution der Ehe als Kern der Bürgergesellschaft eingeführt. Ceres, "die Bezähmerin wilder Sitten, / Die den Menschen zum Menschen gesellt / Und in friedliche feste Hütten / Wandelte das bewegliche Zelt," formuliert das Motto des Festes: Der Mensch "soll sich an den Menschen reihn," "allein durch seine Sitte / Kann er frei und mächtig sein." Das Goethezeitportal publiziert den programmatischen Text, in Umrissmanier illustriert von Johann Martin Wagner, begleitet von umfangreichen Erläuterungen zum Verständnis des philosophischen Gedichts.

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Johann Heinrich Voss: Luise. Illustriert von Arthur Freiherr von Ramberg und Paul Thumann

 Jutta Assel und Georg Jäger:
Johann Heinrich Voss: Luise. Illustriert von Arthur Freiherr von Ramberg und Paul Thumann

(München Juni 2015)

Die in Hexametern geschriebene Idylle "Luise" (1783/84) von Johann Heinrich Voß sollte "eine ganze poetische Schule stiften, dem Bürgertum zum freundlichen Spiegel dienen und im In- und Ausland als Symbol des Deutschen gelten" (Boeschenstein). Das Goethezeitportal stellt die großformatige Prachtausgabe von 1893 vor, reproduziert die sechs Illustrationen von Arthur von Ramberg und Paul Thumann, zwei führenden Illustratoren des späten 19. Jahrhunderts, und fügt die Bezugstexte der Bilder hinzu. Die Illustratoren greifen Momente wie den 18. Geburtstag von Luise mit einem Picknick im Walde, die aufkeimende Liebe des Mädchens, die bräutliche Schmückung, die Vermählung und das Ständchen am Fenster der kleinen Hochzeitsgesellschaft heraus. So erhält der Leser in Bild und Text einen Eindruck der realistischen Idylle, bei der der Dichter seine ganze Mühe "auf die Schilderung der Lokalitäten und der äußeren Umstände verwendet hat." Dies "sichert dem Gedicht einen dauernden Wert: es ist ein naturgetreues Kultur- und Kostümbild einfach bürgerlichen Lebens im XVIII. Jahrhundert und zugleich eine Charakterstudie des damaligen Pfarrerstandes" (Koenig). Notgeldscheine und ein Lesezeichen der Papierfabrik Olleschau belegen die Bekanntheit von Voß und seinem idyllischen Epos über die Kreise der Gebildeten hinaus. Über Voss und die beiden Illustratoren orientieren Kurzbiographien.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: »Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien Folge III. Eine Art-déco Mignon-Fotoserie. Versuch einer Beschreibung

(München Juni 2015)

Die Bromsilber-Abzüge zu diese Serie von "Mignon"-Fotopostkarten aus den späten 1920er Jahren wurden als sog. "Kilometerfotografien" auf zyklamtonig gefärbtem Papier industriell hergestellt. Sie wurden mittels Schablonen sowie von Hand koloriert, wobei bei gleichbleibender Kulisse, Requisit und Kostüm des "Mignon"-Modells Farbe und Musterung des letzteren stark variieren. Dadurch geht der einheitliche Rollencharakter dieser berühmten literarischen Gestalt aus Goethes "Wilhelm Meister" verloren, d.h. die Serie löst sich in unterschiedlich gefärbte Einzeldarstellungen auf. Hierauf zielt auch das sehr schlichte, fantasielose Atelierarrangement des fotografierenden "Regisseurs" der Szenenfolge: Als Hintergrund wählte er eine beliebige gemalte Naturkulisse mit Bäumen und Wasser aus dem Atelier-Fundus, davor stellte er als Requisit ein Stück der beliebten Atelier-Balustrade, umrankt mit Kunstblumen, sowie einige Blüten, die zu Füßen des Modells liegen. Der "Mignon"-Darstellerin wurde nur äußerst wenig Bewegungsspielraum zugestanden - wahrscheinlich der hierdurch schneller (und damit billiger) zu bedienenden "festen" Kamera auf dem Stativ und der gleichfalls statischen Beleuchtungskörper wegen. Das Modell posiert quasi als lebendes Standbild, es bewegt sich sanft auf der Stelle, dreht Kopf und Oberkörper, blickt träumerisch-wehmütig, variiert seine Beinstellung - immer auf stilvolle Wirkung bedacht. Goethes Fantasiegestalt, das zauberhafte wilde Kind Mignon, das von Zigeunern aufgezogen, koboldhaft beweglich, von südländischem Temperament ist, kann als Gegentyp dieser zeittypisch puppenhaft geschminkten, statischen Art-déco-Schönen mit Bubikopf unter dem Tuch statt dunkler Mähne und gepflegt zigeunerischem Hüfttuch-Outfit gesehen werden.

  Zur Mignon-Serie Folge III

  Zur Mignon-Serie Folge II

  Zur Mignon-Serie Folge I

  Zur Mignon-Serie: Reta Walter als Mignon



 Jutta Assel und Georg Jäger: 
»Aschenbrödel« Bilderzyklus von Moritz von Schwind

(München Mai 2015)

"Mehrfach schon hatte Schwind seine bildnerische Kraft auf Stoffe der deutschen Märchenwelt gelenkt, jetzt war es die Geschichte vom Aschenbrödel, die seine ganze Neigung gewann. Die Kompositionen zu dieser alten, recht aus dem Herzen des Volkes entsprungenen Fabel, bildeten während zwei voller Jahre (1852-54) den Hauptgegenstand seiner Beschäftigung; die große Zahl von Skizzen, die er zu den Darstellungen entwarf, bezeugt allein schon, mit welcher Liebe und Sorgfalt er an der Ausgestaltung des fruchtbaren Stoffes arbeitete. Die ganze Lust des Schaffens war in ihm aufgewacht, alle seine Kräfte kamen in Zug, er fühlte, dass er jetzt auf dem Boden stand, auf dem er fähig war, sein Höchstes zu leisten, seine Eigentümlichkeit am reichsten zu entfalten." (Luecke) Wiedergegeben wird der als Wandschmuck konzipierte Bilderzyklus nach einer großformatigen Prachtausgabe von 1873, deren Bilder nach Kupferstichen von Julius Thaeter in Holzschnitten ausgeführt wurden. Erläutert werden alle Haupt- und Nebenszenen, einschließlich der Darstellungen zum Märchen von Dornröschen in Medaillons und der Vignetten zur griechischen Psychefabel, die mit dem Märchen von Aschenbrödel parallelisiert werden. In biographischen Skizzen werden Thaeter und die Reproduktionskünstler vorgestellt. Die Ausführungen von Hermann Luecke zu Leben und Werk Schwinds werden auf einer eigenen Seite im PDF-Format zur Verfügung gestellt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Christoph Martin Wieland: Geschichte des Prinzen Biribinker mit Illustrationen von Julius Zimpel

(München März 2015)

Die 'Geschichte des Prinzen Biribinker' ist ursprünglich nicht separat erschienen, sondern ist dem ersten großen Roman Wielands "Don Sylvio von Rosalva" (1764) eingefügt. Der ursprüngliche Titel dieses Romans "Der Sieg der Natur über die Schwärmerei" verdeutlicht die Absicht, die Titelfigur Don Sylvio von seinen Phantastereien zu heilen. Denn Don Sylvio - ein neuer Don Quijote - hat durch das Studium der Feenmärchen jeglichen Wirklichkeitssinn verloren, ist ein Schwärmer geworden und lebt ganz in der "Feerey". "Um Don Sylvio zu kurieren, wählt der Erzähler Don Gabriel das wirksamste Mittel: er sucht den ganzen Feenspuk durch Verspottung ad absurdum zu führen." (Schüddekopf) Und so treibt der Text ein parodistisches Spiel mit Elementen der seinerzeit beliebten französischen Feenmärchen. Biribinker, dem "Feenritter", begegnen auf seiner Ritterfahrt die seltsamsten Dinge; ein Großteil der Handlung spielt im Bauch eines Riesenwals und in einem aus Feuer erbauten unsichtbaren Palast. Bevölkert wird die Welt von einem bösen und einem guten Zauberer, von Feen, Sylphen, Ondinen, Salamandern und Gnomen bzw. hässlichen Zwergen. Der böse Zauberer Padmanaba verwandelt eine wunderschöne Fee in einen Nachttopf (!), so wie er Feen zu Bienen, Gnomen zu Hummeln, einen Salamander zu einem redenden Kürbis usf. verzaubert. Julius Zimpel (1896-1925) hat die Handlung mit meist starkfarbigen Lithographien illustriert; Bildräume und Personen sind äußerst stilisiert. Zimpel weckt Interesse durch Hell-Dunkel-Kontraste, freie flächige Farbigkeit mit raffinierten Zwischentönen, aber auch durch märchenhafte, naiv anmutende Szenen mit pikanten Details. Für die "Geschichte des Prinzen Biribinker" schuf er Illustrationen im artifiziellen Art-déco-Stil, die jedoch auch einen Märchenton anklingen lassen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Illustrationen zu Szenen aus Goethes "Faust": Gretchens Liebesorakel

(München Februar 2015) 

Als Goethe das Blumenorakel bzw. das Blumenzupforakel im "Faust" (Urfaust; Faust I, Gartenszene) verwendete, war dieses Spiel wohl schon Jahrhunderte in verschiedenen Varianten im Gebrauch. Wissenschaftlich 'entdeckt' wurde es im Gefolge der Brüder Grimm von der Volkskunde des langen 19. Jahrhunderts. Es war um 1900 sowohl in der Literatur und der Presse wie in der bildenden Kunst ein beliebtes Motiv. Das Goethezeitportal publiziert Illustrationen auf Postkarten, die in der Jahrhundertwende zu einem neuen Massenmedium wurden. Teils beziehen sich die Illustrationen auf die Gartenszene im "Faust", in der Gretchen sich durch das Blumenorakel Auskunft holen möchte über die Liebe Fausts, teils bedienen sich die Kompositionen mit häufig überraschendem Bildwitz der volkstümlichen Überlieferung. Diese Postkarten wurden nicht nur für die üblichen Grüße an Verwandte und Freunde verwendet, bot sich doch das Bildmotiv für Liebesgrüße geradezu an. Dokumentiert wird ein Fall der unter der Briefmarke versteckten geheimen oder intimen Botschaft.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Sagenmotive auf Postkarten. Eine Dokumentation »Der Schmied von Ruhla« oder: »Landgraf werde hart!« und »Der Edelacker«

(München Januar 2015) 

Das geflügelte Wort "Landgraf werde hart" hält die Erinnerung wach an die Sage vom Schmied in Ruhla und dem Edelacker. Ludwig , Landgraf von Thüringen, Sohn des Gründers der Wartburg, war ein milder und weicher Herrscher, was seine Edelleute und Ritter ausnutzen, um die Untertanen zu pressen und zu schinden. Der Schmied von Ruhla, bei dem der Landgraf, verirrt bei der Jagd, Speise und Unterkunft findet, schildert die Plagen des Volkes. Bei jedem Hammerschlag sprach er: "Landgraf werde hart wie dies Eisen!" und sprach weiter: "du böser, unseliger Herr! was taugst du den armen Leuten zu leben? siehst du nicht, wie deine Räte das Volk plagen?" Der "hartgeschmiedete" Landgraf nahm sich's zu Herzen und zwang seine Edelleute zum Gehorsam. Und als sie sich zusammenrotteten und gegen ihren Herrn empörten, schlug er sie. Zu ihrer Strafe spannte er die Eidbrüchigen in einen Pflug ein, schwang die Geißel und ackerte mit ihnen einen steinigen Boden, der seitdem "Edelacker" genannt wird. Da er Rache fürchten musste, ging er fortan im eisernen Panzer und hieß man ihn den "Eisernen Landgrafen". Diese Geschichte vom milden Herrn und der Tyrannei seiner dünkelvollen Amtleute und Räte wurde zu einer verbreiteten Sage. Das Goethezeitportal gibt mehrere Varianten der Sage, darunter von den Brüdern Grimm und Bechstein, sowie zwei Balladen wieder. Illustriert wird die Sage mit über 10 Bildern und dem Notgeld von Freyburg an der Unstrut.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Volksliedmotive auf Postkarten »Böhmerwaldlied. Tief drin im Böhmerwald«

(München Dezember 2014) 

Das Böhmerwaldlied, gedichtet und komponiert von dem Glasbläser und Glasmaler Andreas Hartauer (1839-1915), ist eines der bekanntesten Lieder des Heimwehs und der Erinnerung an die verklärte Kindheit. "Die wandernden Glasmacher nahmen es überall hin mit. In den Hüttenwirtshäusern, wo es oft hoch herging, wurde nach Hartauers Melodie auch getanzt" (Rudolf Hartauer) Da Harthauers Melodie zum Tanzen wenig geeignet war, wurde dem Lied die Melodie des steirischen Schützenlieds "Dort ist die Heimat mein" unterlegt; in dieser Fassung wird es auch heute noch gesungen. Bei den vertriebenen Böhmerwäldlern ist das Lied "emotional tief verwurzelt". Das Goethezeitportal bringt den Text, beide Melodien in Noten sowie über 30 Illustrationen auf Postkarten. Den Notizen zu Hartauer und dem Böhmerwaldlied folgen Literaturhinweise und zahlreiche Weblinks.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Wilhelm Tell »Der Apfelschuss«. Zwei Farbstiche von Charles Abraham Chasselat

(München November 2014)

Das Goethezeitportal publiziert zwei großformatige Farbstiche zum Apfelschuss Tells aus den 1810er oder 1820er Jahren. Sie stammen vom französischen Historienmaler Charles Abraham Chasselat (1782-1843), der mehrfach im Salon vertreten war, als Zeichner für die kgl. Feste und Zeremonien fungierte sowie als Illustrator von Racine, Molière und Voltaire, "1000 und eine Nacht" etc. tätig war. Der Künstler inszeniert das dramatisches Geschehen im klassizistischen Stil: Auf schmaler Vordergrundbühne und mit ausdrucksstarker Gestik agieren die Hauptpersonen, akzentuiert auch durch die wohlüberlegte 'Lichtregie'.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Friedrich de La Motte-Fouqué »Undine« illustriert von Adalbert Müller

(München November 2014)

Von dem produktiven Schriftsteller Friedrich de la Motte Fouqué (1777-1843) ist einzig die romantische Erzählung "Undine" (1811) lebendig geblieben. Das tragische Märchen handelt von einer Wassernixe, die durch die Heirat mit dem Ritter Huldbrand von Ringstetten eine Seele erhält. Doch zieht es den Ritter zu Bertalda, einer menschlichen Frau, so dass Undine in das Wasserreich zurückkehrt. Am Tage der Hochzeit des Ritters mit Bertalda taucht Undine "aus der Tiefe des Elementes tiefverschleiert hervor und tötet den Ritter mit einem Kuss". Das Goethezeitportal bringt den gesamten Text mit 60 Holzschnitten nach Zeichnungen von Adalbert Müller (1820-1881), ausgeführt von August Gaber (1823-1894). den Ludwig Richter als seinen besten Holzschneider schätzte. Gabers Holzstiche bedienen sich des vertrauten Illustrationsvokabulars: Es gibt das phantastisch gerahmte Titelbild; zierliche erfindungsreiche Schmuckinitialen und Schlussstücke; verschieden große, locker in den Text eingestreute Szenen, wo die ideal gesehenen Personen meist in einen charakteristischen Landschafts-, Stadt- oder Raumausschnitt eingefügt sind. Die feinen, doch malerisch behandelten Holzstich-Kompositionen zeigen oft (durch variationsreiche Schraffuren) starken hell-dunkel Kontrast.

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E. T. A. Hoffmann: »Das Majorat« Illustriert von Julius Zimpel

 Jutta Assel und Georg Jäger: E. T. A. Hoffmann: »Das Majorat« Illustriert von Julius Zimpel

(München Oktober 2014)

Der Wiener Maler, Grafiker und Buchkünstler Julius Zimpel (1896-1925) wählte für seine Illustrationen gerne dramatische Szenen bzw. dramatisierte Textstellen und inszenierte die Szenen häufig expressiv und effekthaft. Seine fein gestrichelten, meist skizzenhaft wirkenden Federlithographien sind großzügig, jedoch mit wenigen fahlen, selten bunten Farben koloriert, wodurch die oft etwas grotesk wirkenden kleinen Kompositionen einen unheimlichen Eindruck machen. Die Seite gibt den gesamten Text der romantischen Erzählung mit allen 14 Originallithographien wieder und orientiert über das buchkünstlerische Schaffen Zimpels.

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Johann Peter Hebels "Alemannische Gedichte"

Jutta Assel und Georg Jäger: Johann Peter Hebels »Alemannische Gedichte« illustriert von Julius Nisle und Sophie Reinhard

(München August 2014)

Johann Peter Hebels "Alemannische Gedichte" (erstmals 1803) gehören zu den häufig illustrierten Texten der deutschen Literatur. Das Goethezeitportal publiziert die "10 Blätter" von Sophie Reinhard (1775-1844) sowie die 30 Umrisse zu 13 Gedichten von Julius Nisle (1812-1850). Die Gegenüberstellung zeigt, wie Nisle mehrfach auf Kompositionen der Karlsruher Hofmalerin zurückgriff. Den Illustrationen werden die alemannischen Texte sowie die Übersetzung ins Hochdeutsche durch Robert Reinick beigegeben. Die zeitgenössische Würdigung der Dialektgedichte belegen die Rezensionen von Johann Georg Jacobi 1804, der mit Hebel bekannt war, und die einflussreiche lobende Besprechung durch Goethe 1805. Hebel sowie Sophie Reinhard und Nisle werden mit Kurzbiographien vorgestellt; zu den Illustrationszyklen werden die wichtigsten Daten notiert, im Falle Reinhards auch das Geleitwort Hebels und die Besprechung aus dem "Kunstblatt" von 1820 wiedergegeben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Goethe-Motive auf Postkarten« - Heidenröslein: Kunst - Kitsch - Karikatur

(München August 2014) 

Goethes "Heidenröslein" ist eines der am häufigsten gedruckten, vertonten und illustrierten Gedichte deutscher Sprache. Das Goethezeitportal publiziert eine Bildstrecke von 28 Illustrationen, die nach den künstlerischen Vorlagen für das Massenmedium der Postkarte um 1900 ausgewählt wurden. Zwei Problembereiche stehen im Mittelpunkt. Zum einen sind dies die kulturpolitischen Rahmenbedingungen der Rezeption als Volkslied. Das "Heidenröslein" wurde in den Liederkanon des 19. Jahrhunderts aufgenommen und hatte so im Kleinen - wie die Sammlungen von Volkspoesie, Märchen und Sagen im Großen - Teil an der Bildung eines nationalen deutschen Kulturbewusstseins. Es vermittelte das Gefühl von Heimat. Zum anderen ist es die Frage nach der Gewalt, die ein junger Mann einem Mädchen oder einer jungen Frau antut. Die Rezeption des Textes geht diesem Problem zumeist aus dem Wege. Wie aber gehen die Illustrationen damit um? Weichen die Bilder dem Tatbestand einer Vergewaltigung aus? Nehmen sie die Abwehr des Mädchens ernst? Oder zeichnen sie umgekehrt eine willige Partnerin? Was den Illustrationen zu entnehmen ist, wird zwar von Fall zu Fall angedeutet, bleibt aber einem vertieften Studium der Bildinhalte vorbehalten.

 

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Stuttgarter Schillertage. Huldigung und Festzug 1905

(München Juni 2014)

Die "Stuttgarter Schillertage" zum 100. Todestag Schillers 1905 fanden ihren Höhepunkt in einem Festzug und einem Weihespiel. An dem Festzug, der mit 19 ganzseitigen fotografischen Aufnahmen dokumentiert wird, nahmen alle Vereinigungen, Gewerbe und Innungen mit Aufzügen und Festwagen teil. Sie gaben der "Liebe, Verehrung und Dankbarkeit für Friedrich Schiller, des deutschen Volkes Dichter und Führer, den hohen Priester der Gesittung, Menschheitsrechte und Vaterlandsliebe" Ausdruck. Eröffnet wurde der Zug von den Sängern, Turnern und Schulen Stuttgarts, es folgten die Vereinigungen von Gewerbe, Handel und Landwirtschaft." Viele Wagen nehmen direkten Bezug auf Schiller, sein Leben, seine Zeit und seine Werke. So die "Gruppe der Bäcker mit Weltkugel, Riesenbrezel und Modellen der Bäckerhäuser von Schillers Vorfahren in Marbach und Bittenfeld". Der Festwagen des Gastwirtsverbandes stellt den "alten Ochsen" dar, in dem Schiller als Regimentsmedicus "einst trank und sang, stritt und scherzte, Kegel schob und Karten spielte". Der Verein der Gipsermeister und Stukkateure brillierte mit dem Festwagen "Pegasus im Joche", die Erz- und Glockengießer führten eine gegossene "Concordia" ("Schillerglocke") mit sich, die Schützengilde widmete ihren Festwagen Wilhelm Tell. Andere Vereinigungen wählten sich ein Motiv aus der Zeit Schillers, wie z.B. die Jagdgesellschaft "Hotel Textor", die einen Jagdzug Herzog Karl Eugens inszenierte, oder das Fuhrgewerbe, das Handel und Gewerbe auf der Landstraße vor 100 Jahren zur Darstellung brachte. Der Stuttgarter "Festreigen", der im Februar mit einem Kostümfest begann und im Juni "mit der letzten Vorstellung des Schiller-Zyklus im Hoftheater" seinen Abschluss fand, zählt zu den aufwendigsten Festivitäten der Schillerverehrung.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Die Heinzelmännchen«. Mit einer Postkartenserie von Oskar Herrfurth

(München Mai 2014)

Von dem Gedicht "Die Heinzelmännchen" (1836) von August Kopisch (1799-1853) nimmt die Kölner Lokalsage von den Zwergen, die des nachts heimlich alle Arbeiten verrichten, ihren Ausgangspunkt: "Und eh ein Faulpelz noch erwacht, / War all sein Tagewerk / bereits gemacht!" Damit aber war es vorbei, als ein neugieriges Weib die Zwerge nächtens aufspürt und dadurch vertreibt. Das Goethezeitportal publiziert das Gedicht zusammen mit der Postkartenserie des populären Malers Oskar Herrfurth (1862-1934). Vorgestellt wird zudem der Heinzelmännchenbrunnen in der Kölner Altstadt, der aus Anlass des 100. Geburtstags von August Kopisch als ein Gemeinschaftswerk von Edmund Renard und seines Sohnes Heinrich von 1897 bis 1900 entstand. Aufgenommen und selbständig weitergedichtet wurde die Sage vom Maler Theodor Mintrop (1814-1870) in dem Kunstmärchen "König Heinzelmann's Liebe". Der Titel weist auf die unglückliche Liebe von König Heinzelmann, dem "König der Zwerge", zu Schön-Anna hin, für die die Schar der Heinzelmännchen alle Hausarbeiten übernimmt. Auch dieses Märchen wird in Text und Bild vorgestellt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Heinrich von Kleist
: »Der zerbrochene Krug« illustriert von Adolph Menzel

(München Oktober 2013)

Heinrich von Kleists Schauspiel "Der zerbrochene Krug" war das letzte große, 1877 im Verlag von Albert Hofmann & Co. in Berlin erschienene Illustrationswerk von Adolph Menzel. Das Goethezeitportal publiziert die Illustrationen und Vollbilder des großformatigen Prachtwerks mit dem vollständigen Text und macht von allen Bildern Ausschnitte bzw. Vergrößerungen, um die meisterhafte Umsetzung der Zeichnungen Menzels im Detail zu zeigen. Interpretiert wird das allegorische Eingangsblatt. Als PDF-Datei wird die Einleitung von Franz Dingelstedt beigegeben, welche die Bedeutung des Lustspiels würdigt, über dessen Entstehung, über die Uraufführung, die ersten Darsteller des Dorfrichters Adam und deren Interpretationen der Rolle sowie über die Aufführungsgeschichte informiert. Hinzugefügt sind biographische Notizen zu Menzel  und den reproduzierenden Künstlern.

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»Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien

Inge Nunnenmacher: Wilhelm Hauff und sein Roman »Lichtenstein« Folge II

(München Juli 2013)

Es gibt viele Burgen, die im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut oder restauriert wurden. Aber keine hatte ein Romanschloss als ‚Vorlage‘ – so wie der Lichtenstein, das „Märchenschloss“ Württembergs, nur wenige Jahre nach dem Erscheinen von Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenstein“ (1826) erbaut. Wie es zu diesem Schlossbau kam, wer der Bauherr und die Architekten waren und in welcher Form der Dichter selbst im Burgareal gegenwärtig ist, erfahren Sie in dieser zweiten Folge zu Hauffs „Lichtenstein“.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Märchenmotive auf Postkarten und Werbemarken  »Schneewittchen«

(München Juni 2013)

Die Märchen-Serie des Goethezeitportals wird fortgesetzt mit "Schneewittchen", einem der bekanntesten Kinder- und Hausmärchen. Der von Ludwig Richter illustrierten Fassung der Brüder Grimm wird die Bearbeitung durch Ludwig Bechstein in seinem "Deutschen Märchenbuch" an die Seite gestellt. Motive wie der Wahrheitsspiegel ("Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?"), die sieben Zwerge über den sieben Bergen, der vergiftete Apfel oder der gläserne Sarg sind in das kulturelle Alltagswissen aufgenommen worden. 30 Illustrationen auf Postkarten (gemalte Postkarten von 7 Künstlern und Fotopostkarten) und auf Werbemarken der Firma Heinr. Franck Söhne geben einen Überblick über die populären Szenen der Handlung und den Stilpluralismus ihrer Darstellungen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Panorama der deutschen Klassiker. Eine Auswahl von 12 Stahlstichen

(München Mai 2013)

Das Mitte des 19. Jahrhunderts erschienene "Panorama der deutschen Klassiker. Gallerie der interessantesten Scenen aus den Meisterwerken deutscher Poesie und Prosa" ist reich bebildert. Das Goethezeitportal hat 12 Illustrationen zu Werken von Chamisso, Freiligrath, Goethe, Hebel, Heine, Herder, Lenau, Schiller und Uhland ausgewählt und fügt die Texte, wo nötig auch Erläuterungen bei. Die Bilder sind nach Zeichnungen von Carl Alexander Simon und Johann Baptist Zwecker in "Carl Mayer's Kunst-Anstalt in Nürnberg" in Stahl gestochen worden. Für das "eigentümliche gefällige Lustre" ihrer nuancenreichen Stiche war diese Kunstanstalt seinerzeit bekannt. Über die Anstalt und die Zeichner orientieren Kurzbiographien.

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»Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien

Inge Nunnenmacher: Wilhelm Hauff und sein Roman »Lichtenstein« Folge I

(München März 2013)

Der schwäbische Dichter Wilhelm Hauff (1802–1827) hinterließ in einer nur knapp dreijährigen Schaffenszeit ein beachtliches Gesamtwerk. Sein historischer Roman "Lichtenstein. Romantische Sage aus der württembergischen Geschichte" wurde zu seinem „Markenzeichen“. Wir stellen den Autor und seinen Roman vor, zeigen an einer Romanfigur, dem Pfeifer von Hardt, was diesen so populär machte. Wir werfen auch einen Blick auf Hauffs Dichterkollegen Gustav Schwab und wie sie beide mit ihren Texten zur Popularisierung württembergischer Geschichte beitrugen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Otto Roquette
: »Waldmeisters Brautfahrt
. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen.« Illustriert von Arpad Schmidhammer

(München Februar 2013)

Obschon Otto Roquettes episches Gedicht "Waldmeisters Brautfahrt. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen", 1851 erstmals publiziert, ein Best- und Longseller wurde (97.-100 Tsd. 1924), gibt es nur eine durchgehend illustrierte Ausgabe, ein Prachtwerk von 1897. Arpad Schmidhammer (1857-1921), Münchner Maler und Illustrator für Zeitschriften, Kinder- und Jugendliteratur, speziell auch für Märchen, hat die Ausgabe reich bebildert (5 Vollbilder, Kopfvignetten zu den neun Kapiteln) und mit Buchschmuck (Vignetten, Randleisten u.a.m.) versehen. Das Goethezeitportal gibt alle Illustrationen und ein Teil des Buchschmucks mit Erläuterungen und Bezugstexten wieder. Eine Inhaltsskizze von "Waldmeisters Brautfahrt" führt in die Handlung ein, Notizen zu Roquette und Schmidhammer orientieren über den Autor und Illustrator.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Dichter- und Zitaten-Quartett
. Mit Bildnissen von Karl Bauer

(München Januar 2013)

Vorgestellt wird das „Dichter- und Zitaten-Quartett“ (1937), das der Maler und Zeichner Karl Bauer für den Spiele-Verlag von Jos. Scholz in Mainz gestaltet hat. Es enthält je vier Karten zu 12 Dichtern von Lessing über Goethe, Schiller, Kleist, Eichendorff, Körner, Uhland, Grillparzer, Keller, Liliencron, Löns bis zu Eckart, dem „Parteidichter“ der NSDAP. Für idealisierende und heroisierende Bildnisse historischer wie lebender Persönlichkeiten war Bauer bekannt. Von George, dessen frühem Kreis er angehörte, hat er das maßgebliche Bildnis entworfen, als "Schöpfer vieler ausgezeichneter Bildnisse des Führers" erhielt er 1938 die "Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft". Um zu verstehen, in welchen Kontexten dieses der nationalsozialistischen Literaturpolitik dienende Dichterquartett entstand, werden der Dokumentation umfängliche Notizen zum Quartett und den ausgewählten Zitaten, zum Künstler und zum Verlag beigegeben, die auf nationalistisches und völkisches Ideengut weisen.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Illustrationen von Daniel Chodowiecki
 zu Schillers »Kabale und Liebe«

(München Dezember 2012)

Chowiecki gibt in seinen feingestochenen, etwas steif wirkenden 12 Almanach-Kupfern die jeweiligen Schillerschen Textstellen in sparsamer Charakterisierung der Menschen und Handlungsorte wieder. Die gewählten Zimmer-Ausschnitte wirken wie Segmente einer schmalen Kastenbühne. Sie sind mit ihren wenigen Möbeln, Gegenständen und Wandverzierungen als die Lebensräume der isoliert stehenden Frauen und der agierenden Männer gekennzeichnet. Hell heben sich die Figuren von dem dunkleren - da dichter schraffierten - Hintergrund ab, was den Bühneneindruck verstärkt. Trotz des Miniaturformates kann der Leser / Betrachter die wechselnden Stimmungen der Szenen auch emotional nachvollziehen.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Illustrationen von Heinrich Lossow zu Schillers »Kabale und Liebe«

(München Dezember 2012)

Fast 100 Jahre später als Chodowiecki schuf Heinrich Lossow seine Vorlagen für die Holzstich-Illustrationen zu "Kabale und Liebe", die in Wilhelm Hechts Xylographischer Anstalt von verschiedenen Reproduktionskünstlern gefertigt wurden. Neben den fünf Vollbildern sind verschieden große Illustrationen und Schlussvignetten in den Text eingestreut, ohne begrenzende Rahmenlinien und häufig mit freiem Außenkontur der Holzstöcke. Die eingestreuten Illustrationen zeigen die Personen meist nahsichtig (z.B. als Kniestücke oder Porträts) und locker skizziert sowie ohne definierten Hintergrund. In den Vollbildern agieren Männer wie Frauen als Ganzfiguren in durch die jeweilige Ausgestaltung sozial klar bestimmten Räumen. Kostüme und Interieurs des Adels sind im Rokokostil gehalten; Kostüm und Behausung des Stadtmusikus Miller sind schlicht.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Paul Mila: Faust Illustrationen

(München November 2012) 

Der heute weitgehend unbekannte Berliner Maler Paul Mila, geboren um 1789 und gestorben um 1862/63, war zeitgenössisch besonders für seine Bildnisse bekannt; als sein Hauptwerk gilt der zerstörte "Antikenfries" im Berliner Stadtpalais des Prinzen Karl von Preußen. In den 1830er Jahren schuf Mila sieben Kreidezeichnungen zum Faust, bei denen er die Kerkerszene beeindruckend ausgestaltet hat. Seinen gesellschaftlichen Ruf ruinierte der Künstler mit der Skandalgeschichte seiner kurzen Ehe mit Agnes Rauch, der ältesten Tochter des Bildhauers Christian Daniel Rauch, 1827. Das Sittenbild, das sich mit der gescheiterten Verbindung Milas, des unehelichen Sohns von Aloys Hirt (Goethes "Antiquarius"), mit der unehelichen Tochter von Rauch entfaltete, rief bei Zelter Goethes "Wahlverwandtschaften" ins Gedächtnis zurück. "Man ist viel zu leichtsinnig solche Casus wie Meteorsteine anzuschauen."

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Franz Simm: Illustrationen zu Goethes Faust

(München November 2012) 

Franz Simms Illustrationen zu Goethes "Faust", in unterschiedlichen Größen, Formen und Stilen entworfen, sowie die Vignetten und Schmuckleisten sind typisch gründerzeitliche Kompositionen. Nach seinen Zeichnungen wurden von verschiedenen Holzstechern die Klischeevorlagen für den Druck gefertigt. Den dekorativen Jugendstil-Einband entwarf ein anderer Künstler (Georg Belwe?). Simms effektvolle Inszenierungen zeigen meist Szenen mit ausdrucksstark agierenden Figurengruppen. Die starken Licht-Schatten-Kontraste wie auch die ungewöhnliche Szenen-Auswahl und -Gestaltung fesseln das Interesse an diesen relativ unbekannten Faust-Bildern.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Sagenmotive auf Postkarten: Kunigunde von Kynast.

(München September 2012)

Über die Burg Kynast, auf einem hohen Granitfelsen im Riesengebirge in Schlesien gelegen, gibt es mehrere Sagen, am bekanntesten wurde die Sage von Kunigunde von Kynast. "Sie war sehr schön, aber auch sehr eigensinnig, denn ihr Vater hatte ihr als seinem einzigen Kinde in jeder Hinsicht unbeschränkte Willensfreiheit gelassen und sie nicht wie ein Mädchen, sondern wie einen Junker erzogen." Ihr über alles geliebter Vater stürzte zu Tode in den "Höllengrund", als er betrunken die Burgmauer umreiten wollte. Aller Freier, die sich nun einstellten, entledigte sich die kalte und stolze Kunigunde, indem sie nur zum Gemahl zu nehmen bereit war, dem die Burgmauer zu umreiten gelang. Alle, die es wagten, zerschellten wie ihr Vater im Abgrund, bis ein Landgraf von Thüringen das gefährliche Kunststück vollbrachte. Er aber, zu dem sie vom ersten Anblick an in heftige Liebe fiel, rächte die toten Freier und strafte Kunigunde. Diese Sage bildet den Stoff zu Balladen von Theodor Körner und Friedrich Rückert. In Körners Ballade höhnt der Landgraf: "Verschmähter Liebe unendlicher Schmerz / Das hatt' ich bei Gott mir versprochen, / Du solltest ihn fühlen! / Jetzt ist dein Herz / Gebrochen." Gegen den Strich gelesen hat die Sage die Frauenrechtlerin Louise Otto. Bei ihr spricht Kunigunde: "Und war es doch mein einziges Verbrechen, / Nicht ohne Lieb zur Sklavin mich zu machen! / Das wollten nur die stolzen Männer rächen, / Das ist's, was sie noch heut an mir verlachen!".

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Märchenmotive auf Postkarten: »Tischlein deck dich«. Illustriert von Ludwig Richter, Georg Mühlberg und Paul Hey

(München September 2012)

Das Märchen "Tischchendeckdich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack" aus den "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm handelt von diesen wundersamen Geschenken, die den drei Söhnen eines armen Schneiders auf ihrer Wanderschaft geschenkt werden. Das Goethezeitportal bringt den Text der Brüder Grimm mit den Illustrationen von Ludwig Richter (1803-1884), eine Serie von sechs Bildpostkarten von Georg Mühlberg (1863-1925) und drei Sammelbilder von Paul Hey (1867-1952), die das populäre Märchen illustrieren. Beigegeben sind die Fassung von Ludwig Bechstein aus seinem "Deutschen Märchenbuch" sowie Hinweise auf die Verwendung der Motive in der Literatur des 19. Jahrhunderts.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Joseph Ritter von Führich: Genovefa
Mit erläuterndem Text von Ludwig Tieck

(München August 2012)

Ludwig Tiecks "Leben und Tod der heiligen Genoveva", erschienen 1800 in seinen "Romantischen Dichtungen", wurde im frühromantischen Jenaer Zirkel "einmütig mit Beifall bedacht" (Roger Paulin) und fand zahlreiche Nachfolger. Das zugrunde liegende Volksbuch hatte Tieck durch seine "Einfalt und Treuherzigkeit" besonders angezogen (Tieck im Gespräch mit Rudolf Köpke). In der "wahrhaft poetischen Behandlung" des Stoffes, die Goethe hervorhob- dem die Dichtung, die ihm der Autor vorlas, bleibenden Eindruck machte -, suchte er einen volkstümlichen, lyrischen und rührenden Ton zu treffen. Ist "erst einmal die Heldin in die Wildnis verstoßen, dann findet sich alles beisammen, was zum religiösen Gefühl des [19.] Jahrhunderts an sentimentalen Obertönen gehört: die Wärme, die Atmosphäre andächtiger Empfindung, die entblößte Heilige, schicklich dennoch in ihrer Tugend, bei ihr das Kind, die frommblickende Hirschkuh, Vögel und Getier des Waldes." (Roger Paulin) In den Umrisszeichnungen von Joseph von Führich fand dieser Ton samt der idealen Vorstellung vom Mittelalter eine kongeniale bildliche Umsetzung. Tiecks "Genoveva", erinnert sich Führich, "schien mir der Gegenstand zu sein, an dem ich mich selbst und meine romantische innere Welt mir und anderen zum Teil zur Anschauung bringen könnte." Der erste Genovefa-Zyklus, den Führich 1826 zeichnete, fand in Wien in hohen und höchsten Kreisen, so auch bei Staatskanzler Metternich, Anklang und brachte dem Künstler ein Reisestipendium nach Italien. 1831 erschien das gesamte Werk, wurde ein Erfolg und mehrfach bis ins beginnende 20. Jahrhundert aufgelegt. Das Goethezeitportal publiziert das Werk vollständig mit Text und Erläuterungen.

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 Klaus H. Kiefer: 
Die „Schmetterlinge“ der Revolution.
 Goethes „Recension einer Anzahl französischer satyrischer Kupferstiche“ 1797

(München Juli 2012) 

Da General Bonaparte in Oberitalien Krieg führt, kann Goethe nicht die geplante zweite Italienreise antreten. Als er August 1797 in Frankfurt Station macht (um dann nur die Schweiz zu bereisen), erhält er dank einer Sammlung von 200 französischen Kupferstichen Einblick in die außen- und innenpolitische Lage Frankreichs nach Ende der Jakobinerdiktatur. Goethe wertet 55 der Stiche aus ‒ der gemeinsame Nenner lautet „Satire“ (gegen „Einheimische“ und gegen „Fremde“) ‒ und diktiert seine Eindrücke zwecks weiterer Verwendung. Das Vorhaben, seine „Recension“ zu einem Beitrag für Schillers „Horen“ und nach deren Einstellung für seine „Propyläen“ auszuarbeiten, bleibt unausgeführt, vielleicht auch, weil er die (inzwischen vermutlich verstreute) Sammlung „aus den Augen“ verloren hatte. Erst die Münchner Ausgabe würdigt Goethes „kunstsoziologischen“ Versuch, der in der deutschen Revolutionsrezeption einzigartig ist. Die von Klaus H. Kiefer wieder zusammengetragenen und kommentierten Stiche illustrieren Goethes morphologische „Sicht“ der geschichtlichen Entwicklung. Im Bild der „ausgekrochenen Schmetterlinge“ begrüßt er die bunte und bewegte Epoche des Directoire als Metamorphose der Französischen Revolution.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Gedichte von Droste-Hülshoff mit Illustrationen von Gerhard Wedepohl

(München Mai 2012)

Das Goethezeitportal publiziert Gedichte der Droste mit Illustrationen von Gerhard Wedepohl, einem niederdeutschen Künstler des "Heimatstils". Sie erschienen 1922 in der Reihe "Lebensbücher der Menschen" des Münchner Verlegers Hermann Adolf Wiechmann. Die Gedichte Drostes werden hier ob ihres "großen dauernden Wertes auch für die heute lebenden Menschen" gepriesen und als Antidot gegen "Materialismus und Mechanismus" aufgerufen. Wiechmann sucht die Gedichte seinem völkischen und wertkonservativen Heimatbegriff dienstbar zu machen. Einem ganz anderen Rezeptionsstrang gehört der Artikel von Jakob Mähly an, der 1877 in der "Allgemeinen Deutschen Biographie" erschien. Mähly nennt die Dichterin eine "groß angelegte Menschenseele" und resümiert: "Bei ihr gibt es nichts Verschwommenes, Gefühlseliges und Unfertiges, ihr Charakter ist Schärfe und Entschiedenheit." Somit stellt das Goethezeitportal zwei extrem verschiedene Rezeptionsweisen vor, die nur im hohen Lob der Dichterin übereinstimmen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Die sieben Raben«
. Eine Postkartenserie von Oskar Herrfurth

(München April 2012)

Die Illustrationen von Oskar Herrfurth (1862-1934), insbesondere zu den Lügengeschichten des Barons von Münchhausen und zum Schlaraffenland, finden regen Anklang bei unseren Lesern. Darum folgt hier die Postkartenserie zum Märchen von den sieben Raben. Beigefügt haben wir den Text des Märchens in der Fassung letzter Hand der "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm und von Ludwig Bechstein, mit zwei zusätzlichen Illustrationen von Ludwig Richter. Notizen zu Herrfurth runden die Seite ab.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Adelbert von Chamisso. Lebens-Lieder und Bilder 
Illustriert von Paul Thumann

(München März 2012)

Der aus 22 Gedichten bestehende Zyklus "Lebens-Lieder und Bilder" (1831) von Adelbert von Chamisso hat den idealen bürgerlichen Lebenslauf vom Knaben und Mädchen bis zu Heirat, Heim mit eigenen Kindern und dem Soldatentod des Mannes zum Inhalt. Die eingängigen, mehrfach vertonten Verse popularisieren die bürgerlichen Werte mit der ihnen zugrunde liegenden Geschlechterphilosophie. Das vorliegende Prachtwerk aus dem Jahr 1880, ein "coffee table book" für den Salon, enthält von Paul Thumann, einem seinerzeit beliebten und hochgeschätzten Illustrator, neun Vollbilder in Lichtdruck. Darüber hinaus hat der Verlag für einen reichen Buchschmuck in Holzschnitt und einen repräsentativen, in die Augen fallenden Einband (Kaliko mit Gold- und Silberpressung) gesorgt. Somit spricht die Seite literarische, ideologiegeschichtliche und buchwissenschaftliche Interessen gleichermaßen an.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Lieder und Bilder 
in Zeichnungen von Bertha Bagge

(München Januar 2012) 

Bertha Bagge (1859-1939) ist für ihre Ansichten des "alten" Frankfurt bekannt. Um 1890 hat sie sich aber auch als Illustratorin von Gedichten der Romantik sowie der Biedermeier- oder Restaurationszeit zu profilieren gesucht. Die Mappe "Lieder und Bilder in Zeichnungen von Bertha Bagge" (Leipzig bei Amelang 1892) wird vom Goethezeitportal vollständig publiziert. Illustriert werden Gedichte von Joseph von Eichendorff, Eduard Mörike, Wilhelm Müller, Robert Reinick, Friedrich Rückert und Ludwig Uhland. Die Künstlerin steht mit ihren Illustrationsgraphiken in der Nachfolge der Spätromantiker (Ludwig Richter u.a.), doch ist ihre graphische Technik auch durch den impressionistischen Duktus beeinflusst.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Hans Stubenrauch: Faust-Illustrationen

(München Januar 2012) 

Über den Münchner Illustrationszeichner Hans Stubenrauch gibt es nur wenige gesicherte Daten. Diese weisen als sein Tätigkeitsfeld weniger die scharf karikierende als die launige Zeichnung zum Schmunzeln aus, wie man z.B. aus einigen Illustrationen in den „Fliegenden Blättern" ersehen kann, denen er als Mitarbeiter seit 1907 angehörte. Anders als viele seiner Kollegen blieb Stubenrauch dem ‚altmodischen’ realistischen Stil des traditionellen Witzblattes treu, d.h. er ‚stilisierte’ nicht, wurde kein Jugendstil-Künstler. Die Postkarten-Serie zum Faust, die vielleicht um 1930 datiert werden kann, zeigt Stubenrauch jedoch als durchaus eigenwilligen Künstler: Neben den herkömmlichen Kompositionen im Freien („Osterspaziergang“, „In Marthens Garten“) sind die Interieurszenen in Themenwahl und Gestaltung originell: vor einen intensiv orangengelben Licht im Hintergrund hebt sich jeweils Fausts Gestalt monumental ab. Besonders der „Erdgeist“ schlägt nicht nur Faust, sondern auch den Betrachter in seinen Bann. Da das Werk des 1941 verstorbenen Künstlers mit Beginn des Jahres 2012 gemeinfrei geworden ist, kann das Goethezeitportal die dem Faust-Zyklus gewidmete Seite freischalten.

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  Jutta Assel und Georg Jäger: 
Illustrationen zu Goethes »Egmont«

(München Dezember 2011)

Die über 40 Illustrationen zu Goethes "Egmont", die das Goethezeitportal vorlegt, konzentrieren sich auf die Liebesgeschichte Klärchens, auf der die Bekanntheit und Beliebtheit der Tragödie beruht. 12 Illustrationen stammen von Paul Thumann (1834-1908), "einem der beliebtesten Illustratoren des letzten Viertels des 19. Jahrhunderts" (Thieme-Becker). Die über 25 Motivpostkarten belegen, wie Zitate aus "Klärchens Lied" aus ihrem Zusammenhang gerissen wurden, zu Geflügelten Worten aufstiegen und als solche auch in Witzkarten parodiert wurden. Die Dokumentation bietet somit einen Einblick in Popularisierungsprozesse eines klassischen Dramas im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
»Egmont. Ein Trauerspiel« Mit Text- und Bilddokumenten

(München November 2011)

Das Goethezeitportal veröffentlicht Texte und Bilder zu Goethes "Egmont": die Besprechung Schillers mit Reaktionen auf dessen Kritikpunkte; die Charakterisierung der Hauptfiguren des Trauerspiels in Porträts und Texten von dem Maler und Kunstschriftsteller Friedrich Pecht sowie von dem Maler Wilhelm von Kaulbach mit einem Text des Schriftstellers Friedrich Spielhagen. Die Zusammenstellung dokumentiert die Aufnahme und das Verständnis des Dramas im 19. Jahrhundert. Mehrere Illustrationen und die Beschreibung des Spiels Ifflands in der Aufführung auf dem Weimarischen Hoftheater 1796 zeigen, wie man die Schlussszene mit dem Traum Egmonts zu realisieren suchte: die Erscheinung der "Freiheit im himmlischen Gewande" mit den Zügen Klärchens, die ihm den Lorbeerkranz reicht. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Der wunderbare Leuchter«
. Märchen von Hermann Becker, illustriert von August Beck

(München November 2011)

Wie ein armer Schreiber auf wundersame Weise zu Geld kommt, ein Wohlleben führt und wie er alles wieder verliert - davon handelt das kaum bekannte Kunstmärchen "Der wunderbare Leuchter" (1856 oder 1857) von Hermann Becker, Düsseldorfer Maler und Kunstkritiker. Im Mittelpunkt stehen ein rätselhaftes Buch in unbekannter Schrift, das der Schreiber von einer fremden vornehmen Frau zum Abschreiben erhält, zusammen mit einem Leuchter, der ihm die nächtliche Schreibarbeit erleichtern soll. Der kostbare Leuchter inszeniert Schlachten, wie sie sich der Schreiber in seinen Träumen imaginiert. Illustriert wird die Handlung von August Beck (1823-1872), einem zu seiner Zeit bekannten und geschätzten Schlachtenmaler.

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»Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien

 Jutta Assel und Georg Jäger: Ludwig Christoph Heinrich Hölty: »Elegie auf den Tod eines Landmädchens« Mit Illustrationen von Chodowiecki

(München November 2011)

Hölty gehört zu den "Frühvollendeten in der deutschen Literaturgeschichte" (Hettche), er wurde keine 28 Jahre alt. In der Goethezeit galt Hölty, Mitglied des Göttinger Hainbundes, als "einer der trefflichsten Lyriker, dessen Elegien an rührender Einfachheit, zarter Klage und süßer Melancholie wohl niemals übertroffen werden können" (Damen Conversations-Lexikon). Das Goethezeitportal publiziert von ihm die "Elegie auf ein Landmädchen" (1774) nach einem Prachtbändchen des Wiener Phaidon-Verlages (1924) mit 12 Illustrationen von Daniel Chodowiecki. Der Phaidon-Verlag, im Nationalsozialismus als "Wiener Judenverlag" diffamiert, lebt heute weiter in der Phaidon-Press (London), die sich selbst als weltgrößter Kunstbuchverlag bezeichnet. Angefügt sind eine Kurzcharakteristik Höltys aus dem "Damen Conversations-Lexikon" sowie das Gedicht "Am Grabe Hölty's" von Nikolaus Lenau und Mörikes Verse " An eine Lieblingsbuche meines Gartens in deren Stamm ich Höltys Namen schnitt".

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Brüder Grimm: »Hänsel und Gretel«

(München Oktober 2011)

"Hänsel und Gretel", erstmals 1812 erschienen, zählt zu den weltweit bekanntesten Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Das Goethezeitportal publiziert die Fassung letzter Hand der Brüder Grimm und die Bearbeitung durch Ludwig Bechstein mit einer reichen Auswahl von über 40 Illustrationen. Sie stammen von Buchausgaben und den populären Motivpostkarten. Zu studieren sind Art und Stil der bildlichen Umsetzung, die Interpretationen, die der Text dabei erfährt, sowie die Schwerpunkte bei der Auswahl der Textpassagen: die Armut der Holzhacker-Familie, Hänsel und Gretel im Wald, Knusperhäuschen, Hexe u.a.m.

Die zweite Folge zum Märchen von Hänsel und Gretel bringt die Buchillustrationen von Richard Scholz (1860 - um 1938). Die mehrfach publizierten, um 1900 entstandenen Bilder tendieren stilistisch "zu weicher, aufgelockerter, meist kreidiger Zeichnung" (Ries). Des weiteren publiziert das Goethezeitportal das Lied "Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald", mit einer exemplarischen Spielbeschreibung für die Aufführung durch Kinder und dem Hinweis auf weitere Spielanleitungen.

   »Hänsel und Gretel« Folge I

   »Hänsel und Gretel« Folge II

 


»Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien

 Jutta Assel und Georg Jäger: Heinrich von Kleist
: »Das Käthchen von Heilbronn«

(München September 2011)

Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe, ein großes historisches Ritterschauspiel" von Heinrich von Kleist, erschienen 1810, war bis gegen Mitte des vorigen Jahrhunderts ein Erfolgsstück. Es wurde vielfach bearbeitet, illustriert und nacherzählt; das Käthchen entwickelte sich zur Werbemarke Heilbronns. Das Goethezeitportal bietet einen Einblick in die Illustrationen verschiedener Formate, vom Ölbild bis zur Postkarten- und Volksbuchillustration. Mit der Umsetzung in Volksbüchern, aus denen ausgewählte Szenen zitiert werden, erreicht der Erzählstoff breiteste Schichten. Deutlich wird die Attraktion durch die Figur des Käthchens und die Faszination durch das rätselhafte und wundersame Geschehen. Zur Breitenwirkung trägt die Kulisse der Ritterromantik und die daraus abgeleitete Kostümierung bei.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Das bucklicht Männlein« Will ich in mein Gärtlein gehn ... Ein Volkslied im Bilderbogen und seine regionalen Varianten

(München Mai 2011)

Das "Bucklicht Männlein" ist erstmals in "Des Knaben Wunderhorn" (1808) als Kinderlied belegt, aber auch in mehreren regionalen Varianten als Volkslied überliefert. Gemeinhin handelt es sich um einen koboldhaften Plagegeist, gelegentlich aber auch um einen zudringlichen, manchmal sogar willkommenen Freier. Ein solch begehrter Partner ist das bucklige Männlein in einer Fassung, die Goethe im Elsass für Herder aufgeschrieben hat: "Da wir von dem Weine kamen / Gingen wir auch zu Bette / Ich und auch mein bucklich Männel / Schlupfen unter d' Decke. // Da wir unter der Decke waren / Fing's Bette an zu krache. / Ich und auch mein bucklich Männel / Fingen an zu lachen." Das Goethezeitportal publiziert die Texte zusammen mit den Illustrationen auf einem Münchener Bilderbogen. Ergänzt werden die Lieder durch das Prosastück "Das bucklichte Männlein" aus der "Berliner Kindheit um Neunzehnhundert" von Walter Benjamin. ">Ungeschickt lässt grüßen<, sagte die Mutter, wenn der Junge etwas zerbrochen hatte oder hingefallen war. Sie sprach vom bucklichten Männlein, welches mich angesehen hatte. Wen dieses Männlein ansieht, gibt nicht acht." Da Benjamin das Männlein zum nächtlichen "Lumpengesindel" zählt, fügen wir auch das gleichnamige Märchen der Brüder Grimm an. 

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Illustrationen zu Szenen aus Goethes Faust: Osterspaziergang

(München April 2011)

Die Verse "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, / Durch des Frühlings holden, belebenden Blick", Faust in der Szene "Vor dem Tor" in den Mund gelegt, wurden zum beliebten Ostergedicht des deutschen Bildungsbürgers. Das Goethezeitportal stellt dem Text der Szene eine Auswahl von Illustrationen zur Seite, sowohl aus der Hochkultur wie aus der Popularkultur, die zum Vergleich der Bildformulierungen einlädt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Märchenmotive auf Postkarten »Rotkäppchen«

(München Februar 2011)

Das Goethezeitportal bietet eine reiche Auswahl an Illustrationen des bekannten Märchens vom Rotkäppchen, viele von ihnen auf Motivpostkarten. Vier Texte dokumentieren die Breite der Rezeption: Grimms gleichsam 'klassische' Fassung aus den "Kinder- und Hausmärchen", die Literarisierung durch Ludwig Bechstein mit Bildern von Ludwig Richter sowie die groteske Um-Dichtung durch Joachim Ringelnatz: "Kuttel Daddeldu erzählt seinen Kindern das Märchen vom Rotkäppchen und zeichnet ihnen sogar was dazu". Wenig bekannt ist die frivole und witzige Variation des Märchenstoffes durch Alexander von Ungern-Sternberg, die nicht nur in der Mischung von Prosa, Vers und Dramentext auf das 18. Jahrhundert zurückweist. Wo liest man in der Mitte des 19. Jahrhunderts Verse wie diese: " Alte Damen / Schmecken nicht übel /Mit einer Sauce / Von Lattich und Zwiebel" ?

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 Jutta Assel und Georg Jäger: »Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien

(München Februar 2011)

Mignon, das rätselhafte Mädchen aus Goethes "Wilhelm Meister", ist - neben Gretchen - die beliebteste, am häufigsten abgebildete literarische Figur in der Postkartenproduktion zwischen ca. 1900 und 1930. Die für die Postkartenverlage arbeitenden Atelierfotografen inszenieren Mignon meist vor gemalter Naturkulisse. Dabei wurde der Vordergrund, um einen Übergang zu schaffen, ergänzt durch Arrangements aus getrockneten oder künstlichen Gräsern, Blumen, Zweigen, Steinen etc. Daneben gibt es die Rollenporträts vor neutralem Hintergrund. Außer ihren "Erkennungs"-Attributen Saiteninstrument und Wanderbündel kennzeichnen das Mädchen ihr langes offenes Haar und ein lässiges, malerisches Phantasiekostüm, das einen fremd- bzw. südländischen Eindruck vermitteln soll. Die "regieführenden" Fotografen legen Wert auf beseelte, ausdrucksvolle Mimik und Gestik; geforderte Ausdrucksqualitäten für Mignon könnten sein: träumerisches, wehmutsvolles Erinnern; Melancholie; Sehnsucht; Liebeswerben u.a. Doch das Repertoire der Mignon-Modelle erschöpft sich meist in schönen Stellungen und Posen eines hübschen Mädchens, das rühren und verführen möchte. Studieren lässt sich das Gesagte an drei Serien aus den Verlagen Wilhelm S. Schröder Nachf., Gustav Liersch & Co. sowie Amag, d.i. Albrecht & Meister Aktiengesellschaft, alle in Berlin.

  Zur Mignon-Serie Folge II

  Zur Mignon-Serie Folge I

  Zur Mignon-Serie: Reta Walter als Mignon



 Jutta Assel und Georg Jäger:
Justinus Kerner
 »Klecksographien«

(München Januar 2011)

Klecksographien nannte Justinus Kerner vorsätzlich hergestellte Zufallstintenkleckse (schwäbisch 'Tintensäue'), die durch Falten des Papierbogens eine symmetrische Gestalt erhielten. Sie ähneln den Bildern, mit denen der Rorschach-Test, auch "Tintenkleckstest" genannt, durchgeführt wird. Die "der Phantasie Spielraum lassenden Gebilde," oft gespensterartig und fratzenhaft aussehend, regten Kerner zu Charakteristiken und kleinen Geschichten an, die er in Verse fasste. Wo die Phantasie nicht ausreichte, half Kerner "mit ein paar Federzügen" nach.  Er unterscheidet Hades- und Höllenbilder mit Kobolden, Todesboten, Hexen, Teufeln, dem Satan etc.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Goethes erste Schweizer Reise von 1775«

(München Januar 2011) 

Während seiner ersten Schweizerreise 1775 unternahm Goethe mit seinem Freund Passavant eine Alpenwanderung, die ihn bis auf den Gotthardpass führte, auf dem die bekannte Zeichnung "Scheideblick auf Italien" entstand. Auf dieser Wanderung hat Goethe ein Tagebuch geführt und fleißig gezeichnet. Dabei reflektierte er die Grenzen von Sprache und Zeichnung, betonte die Grenzen der Interpretation des einen Mediums durch das andere und experimentierte mit Möglichkeiten ihres Zusammenspiels. Einige Skizzen zeichnen sich durch schnell hingeworfene, dynamische Kürzel von Natureindrücken aus, andere Studien sowie seine Notate schildern sachlich den Charakter der Landschaft sowie Bauweise und Nutzung von Hütten und Häusern. Das Goethezeitportal gibt die Schilderung in "Dichtung und Wahrheit" sowie eine Auswahl der Zeichnungen wieder.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Faust und Gretchen
. Gemalte und gezeichnete Karten. 
Serie I

(München Januar 2011)

Ergänzend zu den Fotopostkarten und Prägekarten zu Goethes "Faust" stellt das Goethezeitportal erstmals eine gemalte Serie vor. Die Kompositionen zu Faust und Gretchen sind bühnenmäßig inszeniert und kombinieren verschiedene Stile. Die historistische Kostümierung schwankt zwischen altdeutschen und gründerzeitlichen Elementen. Mephisto, ganzheitlich rot mit Hahnenfeder, setzt sich von dem prächtig gewandeten bunten Liebespaar eindrucksvoll ab. Besonders die in der Landschaft spielenden Szenen wirken durch übertriebene Körpersprache und lächerliche Kostümierung unfreiwillig komisch.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Fabeln von Abraham Emanuel Fröhlich
 mit Illustrationen von Martin Disteli

(München Januar 2011)

Dem Lehrer und Pfarrer Abraham Emanuel Fröhlich (1796-1865) verdankt die deutsche Literatur eine Wiederbelebung der Fabel. Er galt als "der vorzüglichste Fabeldichter der neuern Zeit" (Ignaz Hub) und in seinen frühen Dichtungen "als einer der Koriphäen der liberalen Schweiz" (Alfred Hartmann). Aus den 1820er Jahren stammen seine Tendenzfabeln und politischen Karikaturen im Sinne des zeitgenössischen Schweizer Freisinns. Die Tierfabeln prangen Junkertum und politische Korruption, Frömmelei und religiösen Fanatismus, aber auch oberflächliche modische Erziehung und effekthascherisches Bühnenspektakel an. Kongenial illustriert wurden die Fabeln durch den Schweizer Karikaturisten Martin Disteli (1801-1844), der gleichfalls dem Liberalismus anhing. Kurzbiographien zu Fröhlich und Disteli mit ihren Bildnissen sind angefügt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Volkslied-Motive auf Postkarten«: Guter Mond du gehst so stille

(München November 2010)

Die Seite stellt das Lied "An den Mond" von Karl Enslin, bekannt unter dem Gedichtanfang "Guter Mond, du gehst so stille", in Text und Illustrationen vor. Darüber hinaus werden das ältere Volkslied, von dem Enslin die ersten Zeilen übernahm, sowie die "Variationen zum Leierkasten" von Adolf Glaßbrenner wiedergegeben. Während das Lied von Enslin, das den Mond als "Gottesbote", "Menschenhüter" und "Menschentröster" vorstellt, eine christlich-erbauliche Tendenz hat, verspottet der Humorist Glaßbrenner die 'Schlafmützigkeit' Deutschlands und weist auf die Folgen der politischen Repression vor der Märzrevolution von 1848 hin ("Stumm ist jeder Lebenssinn"). An der Postkartenserie aus dem Berliner Verlag Albrecht & Meister (Amag) lassen sich beispielhaft Mimik und Gestik studieren, wie man sie aus der Stummfilmzeit kennt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Goethes Freundinnen in 12 historischen Bildnissen«

(München November 2010) 

Die Bildnisse der Freundinnen und Geliebten Goethes haben im Postkartenformat weiteste Verbreitung gefunden. Führend auf diesem Gebiet war der Kunstverlag F. A. Ackermann in München. Die Serie "Goethes Freundinnen. 12 historische Bildnisse" wird hier vollständig, teilweise in unterschiedlichen Drucken wiedergegeben. Zugeordnet sind Postkarten aus anderen Verlagen. Sie wurden vor allem als Andenken, häufig an Goethestätten, sowie zur eigenen Anschauung gekauft und dürften die Vorstellungen beeinflusst haben, die sich die Leser, bei (auto)biographischen Texten oder bei der Lektüre der poetischen Werke, von Personen bzw. literarischen Figuren bildeten. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Illustrationen von Rudolf Schiestl
. Eine Auswahl aus dem »Deutschen Spielmann«

(München Oktober 2010)

Das Goethezeitportal stellt eine Auswahl von Illustrationen von Rudolf Schiestl (1878-1931) vor. Die Holzschnitte sind in der Reihe "Der deutsche Spielmann" in den 1920er Jahren erschienen und im sog. "Heimatstil" gehalten. Illustriert werden Märchen der Brüder Grimm ("König Drosselbart", "Der Meisterdieb") sowie Gedichte von Chamisso ("Die Sonne bringt es an den Tag"), Geibel, Hebbel ("Der Heideknabe"), Mörike ("Schön-Rohtraut"), Storm, Uhland u.a. Eine Kurzbiographie des Künstlers schließt die Seite ab.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Eduard Mörike: Die Historie von der schönen Lau
 mit den Illustrationen von Moritz von Schwind

(München Oktober 2010)

Die "Historie von der schönen Lau" (1853) von Eduard Mörike, ein Hauptwerk der Schwäbischen Romantik, veröffentlicht das Goethezeitportal mit den kongenialen Illustrationen von Moritz von Schwind. Beigefügt sind Auszüge aus dem Briefwechsel zwischen dem Dichter und dem Maler, die über die Entstehungsgeschichte der Illustrationen informieren. Historische Texte zum Blautopf in Blaubeuren belegen, was man über die Quelle am Ostrand der Schwäbischen Alb, ihre angeblich unergründliche Tiefe und das namengebende Blau ihres Wassers wusste und wie man mit diesem Wissen umging. Deutlich wird auch, wie die von Mörike erfundene Märchennovelle um die "schöne Lau" als verbannte Wassernixe den populären Sagenschatz beeinflusst. Weitere Bildquellen und Kurzbiographien ergänzen die Seite.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Carl Maria von Weber: Der Freischütz. Dokumente und Illustrationen

(München August 2010)

Zu Carl Maria von Webers "Freischütz", der erfolgreichsten romantischen Oper, publiziert das Goethezeitportal die Illustrationen von Johann Heinrich Ramberg und mehrere Dokumente: die Volkssage aus dem "Gespensterbuch" von Johann August Apel, die wichtigste Quelle für das Libretto von Friedrich Kind; die Erinnerungen Kinds zur Entstehungsgeschichte der Oper und die Zusammenarbeit mit Weber; Kinds Studie zur Sage um Freikugeln - Beispiel seiner volkskundlichen Recherchen -; einen Bericht über die Uraufführung in Berlin 1821 sowie einige Postkarten zum Erfolgslied "Wir winden dir den Jungfernkranz" als Belege der Verkitschung und Verspottung des Stoffes, die mit der Popularisierung der Oper einhergingen. Wie üblich, sind Kurzbiographien der Akteure beigefügt.

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Inge Nunnenmacher
Literatur als Denkmal. Die Eberhardsgruppe im Stuttgarter Schlossgarten 
und zwei historische Balladen der schwäbischen Romantiker Kerner und Uhland 
in ihrem zeitgeschichtlichen Kontext betrachtet.

(München Juli 2009)

Was haben zwei Balladen der schwäbischen Romantiker Kerner und Uhland mit dem Eberhards-Denkmal im Stuttgarter Schlossgarten zu tun? Das erfahren Sie in diesem Beitrag, - außerdem etwas über die historisch-politischen Hintergründe, wenn Fürsten ihr Haupt gar zu gerne und dazu noch "kühnlich jedem Untertan in Schoß" zu legen wünschen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Goethe-Motive auf Postkarten« - Heidenröslein Serie III

(München Juni 2010) 

Ein voll erblühtes Röslein kokettiert und flirtet mit dem Betrachter. Die Serie von Fotopostkarten aus dem Verlag von Wilhelm S. Schröder in Berlin hat sich von Goethes Gedicht nur den Titel geliehen.

 

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Goethes Gedichte. Illustriert von Frank Kirchbach

(München Juni 2010)

Der Maler Frank Kirchbach (1859-1912) hat mehrere Bilder zu Bürger, Goethe und Schiller geschaffen und Gedichte Goethes illustriert. Das Goethezeitportal veröffentlicht eine Auswahl dieser Illustrationen mit den zugehörigen Texten und einer Kurzbiographie des seinerzeit bekannten Künstlers. Dabei wurden neben kanonischen Gedichten (Heidenröslein, Prometheus, Wandrers Nachtlied, Erlkönig, Der Totentanz) auch weniger bekannte Texte (Der untreue Knabe, Zigeunerlied, Bergschloss, Nachtgesang, Die wandelnde Glocke) ausgesucht. Sein Stilvokabular reicht vom Historismus bis zum Jugendstil.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Gedichte der Romantik in Randzeichnungen

(München Juni 2010)

Nach Randzeichnungen zu Gedichten Uhlands veröffentlicht das Goethezeitportal 10 Randzeichnungen zu Gedichten deutscher Romantiker aus dem gleichen Buch. Neben populären Gedichten (von Eichendorff Das zerbrochene Ringlein, Der Jäger Abschied, Sehnsucht, Mittagsruh) finden sich nur selten illustrierte Texte, wie das Lied der Kreuzfahrer aus Novalis' Heinrich von Ofterdingen, das Rolandslied Friedrich Schlegels (illustriert von Alfred Rethel), Heines Wallfahrt nach Kevlaar und zwei von Ludwig Richter illustrierte Gedichte Tiecks. Chamissos Rede des alten Kriegers Bunte-Schlange im Rate der Creek-Indianer ist eine Anklage der Vertreibung der Indianer aus ihren Jagdrevieren.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Das zerbrochene Ringlein« in Illustrationen von Trenker

(München Juni 2010)

Zu Eichendorffs als Volkslied bekannt gewordenem Gedicht "Das zerbrochene Ringlein" ("In einem kühlen Grunde ...") veröffentlicht das Goethezeitportal eine um 1900 entstandene Serie handkolorierter Illustrationen auf Postkarten. In verschiedenen Jugendstil-Schmuckrahmen zeigt der unbekannte Künstler vom Gedicht zum Teil abweichende Szenen, die zu einer linear erzählten Geschichte von Liebe, Treuebruch und Reue gefügt sind. 

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Illustrationen zu Szenen aus Goethes Faust: Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?

(München Juni 2010)

Die Seiten stellen Illustrationen verschiedener Künstler mit unterschiedlichen Illustrationstechniken und in unterschiedlichen Medien (Graphik, Buch und Postkarten) zusammen. Auf diese Weise werden Vergleiche zwischen Epochen und Stilen, Hoch- und Popularkunst möglich. Die wiederkehrenden Momente und die Besonderheiten bei den Illustrationen derselben Szene lassen sich unterscheiden. Die witzigen Verwendungen der Szene (in sog. Humorkarten) übertragen sprachliche und bildliche Zitate in andere Kontexte. Dies Verfahren, vergleichbar dem Umgang mit den geflügelten Worten der Klassiker, zeugt von der Bekanntheit der verwendeten Versatzstücke und ihrer Wiedererkennung in der verfremdeten Gestalt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Randzeichnungen zu Gedichten von Ludwig Uhland«

(München Mai 2010)

Die beiden Bände "Deutsche Dichtungen mit Randzeichnungen Deutscher Künstler" (1849-50) bieten eine repräsentative Auswahl von Radierungen zu deutschen Gedichten vom Sturm und Drang bis zur Biedermeierzeit. Das Goethezeitportal publiziert zunächst 11 Illustrationen zu Ludwig Uhland, dem beliebtesten Lieder- und Balladendichter der Schwäbischen Romantik. Die Radierungen stammen von 10 namhaften Künstlern wie Becker von Worms, Meyer von Bremen, Plüddemann oder Richter. Einige komplexe Illustrationen, besonders von Trost zum Gedicht "Die versunkene Krone", werden erläutert. Insgesamt bietet die Seite einen Einblick in die Illustrationspraxis um die Mitte des 19. Jahrhunderts.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Volkslied-Motive auf Postkarten«: Paul Heys Volksliederkarten

(München April 2010) 

Paul Hey (1867-1952) war ein vielbeschäftigter Illustrator von Liedern, Märchen und Kinderbüchern. Seine Illustrationen in Büchern, auf Postkarten, Sammelbildern und Wandbildern fanden weiteste Verbreitung. Die poetische Darstellung und die Auswahl 'heiler Welten', die seine Gebrauchskunst auszeichnet, galten vielfach als typisch 'deutsch'. Von den besonders erfolgreichen "Volksliederkarten", die Hey für den "Verein für das Deutschtum im Ausland" - den ehemaligen "Allgemeinen Deutschen Schulverein" - gestaltete, publiziert das Goethezeitportal eine repräsentative Auswahl. Den Illustrationen sind die Liedtexte und Erläuterungen beigegeben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Volkslied-Motive auf Postkarten«: Volkslieder Illustriert von Friedrich Kaskeline

(München April 2010)

Friedrich Kaskeline (geboren 1863) ist nach dem Ersten Weltkrieg mit gefälligen, teils witzigen, teils frivolen Künstlerpostkarten, aber auch mit Silhouetten und Illustrationen literarischer Texte wie dem Goetheschen „Faust“ bekannt geworden. Die hier wiedergegebenen, im malerischen Stil gehaltenen Illustrationen zeigen stark posierende Figuren in effekt- und gefühlvollen Szenen. Der Reihentitel „Deutsche Lieder“ weist darauf hin, dass diese populären Lieder als typisch ‚deutsch‘ empfunden wurden. Die Art der Illustration in Figurendarstellung, Gestik und Körperausdruck, Kleidung und Tracht, Landschaftsdarstellung (mit Burgen, Schlössern, Städtchen und Bauernhöfen, Kirchturm, Mühle etc.) unterstützt diesen Eindruck.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Graf von Gleichen und seine Doppelehe«.

(München April 2010)

Ein Mann und zwei Frauen, „ihr Glück und ihre Liebe fasste selig Eine Wohnung, Ein Bett und Ein Grab“: So lautet der utopische Schluss von Goethes „Stella. Ein Schauspiel für Liebende“ in der Version des Sturm und Drang (1775). Zitiert wird dabei die Sage vom „zweibeweibten“ Grafen von Gleichen, die hier mit Bildern (Moritz von Schwind: Die Rückkehr des Grafen von Gleichen, 1864) und Texten vorgestellt wird. Darunter Balladen von Löwen und Friedrich Leopold zu Stolberg. Die Sage von dem thüringischen Grafen, der 1227 Landgraf Ludwig IV. zum Kreuzzug folgt, viele Jahre in Sklaverei verbringt, bis er mit Hilfe der schönen Sultanstochter fliehen kann, wird in der Fassung von Ludwig Bechstein wiedergegeben. Da der Papst dem Grafen eine zweite Ehe erlaubt, lebt er mit seiner deutschen und sarazenischen Gemahlin, die zu Freundinnen werden, glücklich und geliebt zu Dritt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Das Marienkind«. Eine Postkartenserie von Oskar Herrfurth

(München März 2010)

„Nur schwerlich wird man eine Erzählung finden, die den inneren Zwiespalt der Sexualität, ihre Mystifikation zu einem überirdischen Erlebnis im Umkreis von Verbot und Verleugnung, mit wenigen Sätzen so prägnant und verständnisvoll schildert, wie diese Geschichte des ‚Marienkindes,‘“ urteilt Eugen Drewermann in seiner tiefenpsychologischen Auslegung. Er spricht von der „geheimnisvollen Widersprüchlichkeit und Rätselhaftigkeit“ der Motive, „ihrer ambivalenten Mischung aus Grausamkeit und Güte, aus Angst und Vertrauen, aus Glück und Unglück, aus Wahrhaftigkeit und Verlogenheit“, die das emotionale Kolorit dieses Märchens charakterisiere. Das Goethezeitportal publiziert den schwierigen Text mit Illustrationen von Oskar Herrfurth.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Ostern in Bildern und Texten. Eine Dokumentation
 zu Ostern 2010: »Osterlämmer«

(München März 2010)

Auch dieses Jahr stellt das Goethezeitportal Bilder und Texte zu Ostern bereit. Ostern wird in ihnen durchweg als Aufbruch der Natur gefeiert. Das religiöse Verständnis des Osterfestes, auf das häufig in Texten, seltener in den Postkartenbildern angespielt wird, bleibt im Hintergrund. Als Motive dienen u.a. Kinder, Lämmer, Küken und Eier, Frühlingslandschaft und Frühlingsblumen, besonders auch Palmkätzchen. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf Motiven mit Lämmern. So wie das Lamm traditionell als Zeichen des Lebens und der Unschuld verstanden wird und sein weißes Fell die innere Reinheit und Frömmigkeit symbolisiert, verweist das Osterlamm (Agnus Dei) in christlicher Sicht auf den Gottessohn, der unschuldig für die Menschen gestorben ist.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Volkslied-Motive auf Postkarten«: Die Lore am Tore

(München März 2010)

Die Adaption der Ballade „Sally in Our Alley” von Henry Carvey, die Heinrich Christian Boie 1798 veröffentlichte, wurde zum Ausgangspunkt einer Erfolgsgeschichte. Mit der Melodie von Friedrich Silcher wurde „Die Lore am Tore“ zum beliebten Volks- und Studentenlied. Das Goethezeitportal publiziert die Texte mit zahlreichen Illustrationen auf Fotopostkarten und gemalten Postkarten.

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Friedrich Rückert: »Liebesfrühling« illustriert von Edmund Brüning

(München Februar 2010)

„Er ist der fruchtbarste, vielseitigste und originellste aller deutschen Lyriker, und verdiente es, bald auch der geliebteste, vornehmlich der deutschen Frauen zu werden“, urteilt das Damen-Conversations-Lexikon 1837 über Friedrich Rückert. Hervorgehoben wird die „Schalkhaftigkeit seiner Muse, welche die Sprache selbst neckt, wie eine schelmische Geliebte, und aus ihren Launen die sprühendsten Witzfunken sammelt zu buntfarbig brennenden Liedersträuschen.“ Aus der Sammlung „Liebesfrühling“, entstanden in der Zeit seiner Liebe zu Luise Wiethaus, publiziert das Goethezeitportal eine Auswahl von Gedichten mit Illustrationen von Edmund Brüning. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Gustav Schlick: 
Illustrationen zu Goethes Faust

(München Februar 2010)

Die vier Faust-Bilder des Dresdner Malers Gustav Schlick sind wenig bekannt. In Reproduktionsstichen – die vom Goethezeitportal wiedergegeben werden - machte sie der Sächsische Kunstverein 1834 zur Vereinsgabe an seine Mitglieder. Die Illustrationen zeichnen sich durch genaue Wiedergabe der zeitgenössischen Tracht aus. „So wie Gretchen aus der Kirche kommt: fußfreier Rock, Ballonärmel und Schulterkragen über dem Ausschnitt, hätte sie im Beginn der dreißiger Jahre ohne aufzufallen über die Straße gehen können.“ (Max von Boehn) Die Kompositionen ähneln Bühnenszenen bzw. lebenden Bildern, wie sie damals beliebt waren.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Ritter Kurts Brautfahrt in einem Gemälde von Moritz von Schwind

(München Februar 2010)

Als „eines der ersten wirklich bedeutenden Werke Schwinds“ gilt das große Ölbild „Ritter Kurz Brautfahrt“ (1840) nach der gleichnamigen Ballade Goethes. Das Bild, das mit vielen anderen Werken der Romantik im Münchner Glaspalast 1931 verbrannte, wird hier nach alten Reproduktionen wiedergegeben. Schwind ist es um die Erzählung der ganzen Ballade zu tun. Die einzelnen Begebenheiten, die das Resümee „Widersacher, Weiber, Schulden, / Ach! kein Ritter wird sie los“ bewahrheiten, werden im Hintergrund einer buntbewegten Marktszene nebeneinander entwickelt. Der Maler „flicht eine unendliche Fülle von kleinen und kleinsten Nebenbeziehungen in die Handlung ein“ und porträtiert im Markttreiben seine Künstlerfreunde.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Friedrich von Schiller »Don Carlos«. Kostümbilderbogen

(München Dezember 2009)

Im 19 Jahrhundert waren „Papiertheater“ beliebt, für die es gedruckte Ausschneidebogen für Figuren, Kulissen usw. gab. Die Erfolgsstücke der zeitgenössischen Bühne wurden hier von den Kindern nachgespielt. So auch die Dramen von Schiller. Das Goethezeitportal publiziert einen Kostümbogen für Don Carlos, der eine Vorstellung gibt, wie die Figuren des Dramas auf der Bühne – Vorbild ist eine Berliner Aufführung unter dem Intendanten Graf Karl von Brühl – kostümiert waren.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Aus Goethes Sprüchen: Das Tier

(München Dezember 2009)

Als Beilage für das Jubiläumsheft Nr. 50 der Zeitschrift „Die zeitgemäße Schrift“ erschien 1939 eine Broschüre mit Sprüchen Goethes über Tiere. Sie wurde gedruckt in der Berliner „Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe.“ Die witzigen Holzschnitte illustrieren pointiert den Inhalt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethe-Motive auf Sammelbildern: Hector Berlioz: Faust's Verdammung (Liebigbilder)

(München November 2009)

Unter den Liebigbildern, den berühmtesten und am weitesten verbreiteten Sammelbildern, erschien 1911 eine Serie von Illustrationen zur Symphoniekantate „Fausts Verdammung“ von Hector Berlioz (1803-1869). Für Berlioz, „eine künstlerische Vielfachbegabung von äußerstem Anspruch und Raffinement“ (Hans Joachim Kreutzer), wurde Goethes Faust zu einem entscheidenden Bildungserlebnis. Sein Frühwerk, „Huit scènes de Faust“ ließ er Goethe zukommen, aber der wandte sich an Zelter, der ein vernichtendes Urteil abgab. Mit „La damnation de Faust“, 1869 uraufgeführt, schuf Berlioz eine eigenständige romantische Deutung des Faust-Mythos. Das Goethezeitportal publiziert diese Bilder mit Hinweisen und Dokumenten zur Entstehung und Aufnahme des Werkes.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Schiller-Notgeld aus Rudolstadt«

(München November 2009)

Von Mai bis August 1788 wohnte Schiller in Volkstedt, in der Nähe von  Rudolstadt, Ende August zog er nach Rudolstadt um. Er verkehrte im Hause Lengefeld – heute „Schillerhaus“ mit Museum - und lernte die Schwestern Charlotte und Caroline kennen und lieben. So kam es im „Rudolstädter Sommer“ 1788 – wie Biographen annehmen - zu einem „romantisch-erotischen Dreiecksverhältnis“ (Eckhard Fuhr). 1790 heiratete er Charlotte. In der Inflationszeit nach dem Ersten Weltkrieg widmete Rudolstadt den Schiller-Stätten und dem Lied von der Glocke zwei Serien Notgeld, die das Goethezeitportal mit Erläuterungen publiziert.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Der Wolf und die sieben Geißlein«. Eine Postkartenserie von Oskar Herrfurth und zwei Illustrationen von Ludwig Richter

(München September 2009)

Zu dem Volksmärchen "Der Wolf und die sieben Geislein" publiziert das Goethezeitportal die Postkartenserie des populären Malers Oskar Herrfurth (1862-1934) sowie Illustrationen von Ludwig Richter. Zur Lektüre laden ein die Texte des Volksmärchens in den Fassungen der Brüder Grimm und von Ludwig Bechstein.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Münchhausens Abenteuer in Bildern von Oskar Herrfurth

(München September 2009)

Die „Wunderbaren Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben bei der Flasche im Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt“, die sprichwörtlich gewordenen „Münchhausiaden“, werden im Goethezeitportal in Illustrationen verschiedener Künstler vorgestellt. Die erste Postkartenserie von Oskar von Herrfurth (1862-1913) wird hier durch eine zweite Folge mit weiteren 6 Lügengeschichten ergänzt. Wiederum gelingen dem Künstler effektvolle und witzige Umsetzungen ins Bild.

  Zur Dokumentation Teil I

  Zur Dokumentation Teil II

 

 

 

 



 Jutta Assel und Georg Jäger:
Hans Christian Andersen: »Der standhafte Zinnsoldat«

(München August 2009)

„Der standhafte Zinnsoldat“ ist ein bekanntes, weil rührendes Märchen von männlicher Standhaftigkeit, unerfüllter Sehnsucht und Treue von Hans Christian Andersen. Ein Kind hat in den 1950er Jahren daraus ein Buch gemacht, den Text auf Seiten mit Schmuckrand eigenhändig geschrieben und mit naiven Illustrationen geschmückt. So entstand ein Unikat, das das Goethezeitportal erstmals publiziert.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Das Märchen vom Schlaraffenland«. Eine Postkartenserie von Oskar Herrfurth

(München August 2009)

Von dem populären Maler und Illustrator Oskar Herrfurth (1862-1934) publiziert das Goethezeitportal eine Postkartenserie zum Märchen vom „Schlaraffenland“. Beigefügt sind Holzstiche von Ludwig Richter. Zur Lektüre laden ein die Texte des Volksmärchens in den Fassungen der Brüder Grimm und von Ludwig Bechstein sowie das reizvolle Kinderlied „Vom Schlaraffenlande“ von Hoffmann von Fallersleben.

 

   Zum Märchen

 

 

 

 



 Jutta Assel und Georg Jäger:
Daniel Nikolaus Chodowiecki: »Occupations des Dames«

(München August 2009)

Der Kupferstecher, Zeichner und Maler Chodowiecki veröffentlichte 1781 eine Folge von 12 von ihm selbst ohne Textvorlage entworfenen Bildern, die vorbildliche Beschäftigungen junger Damen höheren Standes zeigen. Die Folge ist somit ein Dokument für die Auffassung vom rechten Leben junger Frauen in der Spätaufklärung.

   Zum Beitrag

 

 

 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger:
Daniel Nikolaus Chodowieckis »Totentanz«. Eine Kupferstichfolge

(München August 2009)

„Die Entstehungsgeschichte dieses Totentanzes dokumentiert die Umstrittenheit der Todesthematik im späten 18. Jahrhundert. Chodowiecki versuchte bereits 1780 erfolglos eine entsprechende Bildfolge zu veröffentlichen, stellte dieses Vorhaben nach verschiedenen Absagen für mehr als zehn Jahre zurück, stieß dann aber immer noch auf Widerstand.“ (Ulli Wunderlich) Schließlich gelang die Publikation in einem Kalender auf das Jahr 1791. Das Goethezeitportal publiziert die Kupferstiche mit den kurzen Beschreibungen, die der Künstlers in einem Brief gab, sowie den gedruckten Erklärungen im Kalender.

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  Jutta Assel und Georg Jäger:
Friedrich von Schiller »Die Glocke«. Postkartenserie im Verlag von L. Stottmeister & Co.

(München Juli 2009)

Die sechs Genreszenen zur Ballade „Die Glocke“ von Schiller, aus dem Verlag von L. Stottmeister in Braunschweig, verweisen durch die Aussparung des Zitat- und Textfeldes auf ihre Entstehung um 1900 (auf der Rückseite durfte nur die Adresse stehen). Wie an den Kostümen ersichtlich, lässt der Künstler die Handlung am Übergang des späten Rokoko zum Empire spielen, mischt aber auch realistisch gegebene Szenen darunter.

 

  Zur Dokumentation

 

 

 

 



 Jutta Assel und Georg Jäger:
Hochland. Illustrationen von Franz Hoch

(München Juli 2009)

„Hochland. Ein Ausflug ins Land der Berge voll Alpenzauber und Höhenluft“, gesammelt von Ernst Weber und mit Bildschmuck von Franz Hoch (1869-1916), erschien 1903 im Verlag des deutschen Spielmanns. Daraus publiziert das Goethezeitportal Illustrationen zu Gedichten Goethes („Schäfers Klagelied“) und Schillers („Berglied“), Uhlands („Die Kapelle“), Lenaus und anderer sowie zu Bechsteins Sage „Die verwünschte Stadt“. Das Programm der Reihe sieht vor, dass jeder Band durch einen Künstler illustriert wird, „dessen Eigenart sich dem betreffenden Gebiet ungezwungen anpasst und zwar in einer Weise, die bestrebt ist, den Stimmungscharakter des Ganzen zu erfassen und wiederzugeben, in dem Bilde gleichsam ein neues Gedicht zu schaffen.“

  Zur Dokumentation

 

 


 


 Jutta Assel und Georg Jäger:
Johann Heinrich Ramberg
: Zeichnungen zu Goethes Faust I

(München Juli 2009)

Der von Goethe geschätzte Maler und Zeichner Johann Heinrich Ramberg (1763-1840) war der beliebteste Lieferant von „Almanachküpferchen“ für die Taschenbücher seiner Zeit. Sein Talent gilt als „fruchtbar, beweglich, liebenswürdig“ (Max von Boehn), die Almanachkupfer werden als gefällig, launig und schalkhaft gelobt, manchmal mit vorzüglichen Charakterisierungen und bildnerischen Einfällen (wie dem aus dem Pudel sich entwickelnden Mephisto). Von den 16 Faust-Illustrationen für „Minerva. Taschenbuch für das Jahr 1828“ und 1829 werden hier 9 aus einer bibliophilen, einer Handschrift nachgebildeten, in Pergament gebundenen Ausgabe von Goethes Faust publiziert. Mit einer Kurzbiografie und 2 Bildnissen von Ramberg sowie einer Würdigung der Illustrationen durch den Kulturhistoriker Max von Boehn.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Gabriel von Max: Zeichnungen zu Goethes Faust I

(München Mai 2009)

Die einer Handschrift nachgebildete bibliophile Faust-Ausgabe im Askanischen Verlag von 1924 enthält eine umfängliche Sammlung von Illustrationen zum Werk. Daraus publiziert das Goethezeitportal 5 wenig bekannte Holzschnitte nach Zeichnungen von Gabriel Max (1840-1915), die 1879 bzw. 1886 erstmals erschienen sind. Darunter eine hinreißende Komposition zum „Hexen-Einmaleins“. Max, der einige Jahre als Professor der Historienmalerei an der Münchner Akademie tätig war, wurde durch seine „mystische Richtung“ bekannt. Die Kritik bescheinigt ihm, dass er „das Sentimentale mit dem Grauenhaften und Nervenerregenden geschickt zu mischen versteht“. Beigefügt sind die Bezugstexte und eine Kurzbiografie von Gabriel Max.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Friedrich von Matthisson: »Elysium« und »Der Genfersee«

(München Mai 2009)

Von Friedrich von Matthisson (1761-1831), „dem Landschaftsmaler unter den Dichtern, dem Sänger der Elegien und Mondscheinnächte, der Frühlingsbilder und Elfentänze, einem der Lieblinge unserer Lyrik“, wie das Damen Conversations Lexikon einige Jahre nach seinem Tod formuliert, publiziert das Goethezeitportal die Gedichte „Elysium“ und „Der Genfersee“. Beigefügt sind die Kritiken von Wieland und Schiller, Buchschmuck und Illustrationen sowie eine Kurzbiografie des Dichters.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger: J. R. Schellenberg und J.K. August Musäus: »Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier«

(München Mai 2009)

Das Werk „Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier“, erschienen 1785 in Winterthur, vereinigt einen Totentanz des Schweizer Malers und Radierers Johann Rudolf Schellenberg in 25 Kupfern mit Texten des Weimarer Schriftstellers Johann Karl August Musäus. Innovativ sind beide Teile, die Motive der Blätter wie die Vers-Prosa-Mischung der Texte. Das Werk, von dem das Goethezeitportal eine Auswahl bietet, ist eine der wenigen Totentanzdarstellungen der Zeit.

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Jutta Assel und Georg Jäger: »Schiller-Zyklus« von Hans Printz

(München März 2009)

Die sechs Illustrationen zu Schillers Dramen von Hans Printz (1865-1925), einem Wiener Maler, zeichnen sich aus durch ihre textadäquaten Kompositionen. Sie charakterisieren das jeweilige Milieu und gleichen sich ihm stilistisch an.

 

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Jutta Assel und Georg Jäger: Erinnerungsblatt
an die Schillerfeier 1859. Erfunden und radiert von Carl Jaeger

(München März 2009)

In der Restaurationszeit, nach der gescheiterten Revolution von 1848, wurden die Feiern zum 100. Geburtstag Schillers 1859 zu Demonstrationen einer freiheitlichen und nationalen bürgerlichen Gesinnung. Auf dem von Carl Jaeger entworfenen und radierten Erinnerungsblatt des Nürnberger Künstlervereins weist Schiller auffordernd auf das Zitat aus „Wilhelm Tell“: »Seid einig - einig - einig!« Das Blatt enthält eine Aufforderung zur Wiedergewinnung eines die deutschen Einzelstaaten umfassenden Kaiserreichs. Das Goethezeitportal stellt die Komposition vor und skizziert den Charakter der Schillerfeiern von 1859 als "bürgerliches Oppositionsfest" (Noltenius).

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Kurt Kramer: Der Gemäldezyklus »Das Lied von der Glocke« von Ernst Erwin Oehme

(München März 2009)

Der Dresdner Maler Ernst Erwin Oehme (1831-1907) schuf von 1872 bis 1877 acht großformatige Gemälde zu Schillers „Glocke“, die sich heute im Stadtsaal der Stadtverwaltung der Stadt Flöha befinden. Auftraggeber war der Industrielle und kurzzeitige Miteigentümer der Plauer Baumwollspinnerei Clauß, Carl Louis Uhle.

Das Goethezeitportal publiziert die Illustrationen mit ihren Bezugstexten, Hinweisen zur Entstehung und Geschichte des Zyklus sowie Angaben zum Künstler.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
August Musäus: »Chronika der drei Schwestern«

(München März 2009)

Von Johann Karl August Musäus (1735-1784) publiziert das Goethezeitportal „Die Bücher der Chronika der drei Schwestern“ aus den „Volksmärchen der Deutschen“, welche die Märchen- und Sagenstoffe „keineswegs in naiv volksmäßiger Gestalt“ wie die Gebrüder Grimm wiedergeben, sondern „in Wielands Manier mit allerlei satirischen Streif- und Schlaglichtern ausstatten“. Die Version der Brüder Grimm „Die drei Schwestern“ lädt zum Vergleich ein. Beigegeben sind eine farbige Titelillustration und Textillustrationen von Adolf Schrödter sowie Kurzbiografien von Musäus, Schrödter und den reproduzierenden Künstlern.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Volkslied-Motive auf Postkarten«:
Franz von Dingelstedt:
 An der Weser

(München März 2009)

Das Weserlied (“Hier hab' ich so manches liebe Mal / mit meiner Laute gesessen …") von Franz Dingelstedt, vertont durch Gustav Pressel, erlangte volkstümliche Berühmtheit. Die schmerzliche Rückerinnerung an die unerfüllte Jugendliebe, Lautenklang und Talblick, oben die rauschenden Bäume und unten die glitzernde Welle und das brausende Wehr – all dies entspricht literarischen Gemeinplätzen bürgerlicher Empfindung. Die Seite bringt 34 Illustrationen, darunter mehrere Postkartenserien, orientiert über den Dichter und Dramaturgen Franz von Dingelstedt (1814-1881) und stellt weiterführende Weblinks bereit. Die Reihe von Volksliedern wird fortgesetzt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Die Bremer Stadtmusikanten«. Eine Postkartenserie von Oskar Herrfurth, 
ergänzt um weitere Illustrationen

(München März 2009)

Tiere, alt und lästig geworden, werden aus dem Dienst gejagt oder zur Schlachtung bestimmt. Esel, Hund, Hahn und Katze, die auf solche Weise der Welt Dank erfahren, solidarisieren sich und formieren sich, indem sie ihre Kräfte zusammen legen, erfolgreich zu einer Gang der Alten und Ausgestoßenen. So etwa geht die leicht aktualisierte Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten. Das Goethezeitportal publiziert die Fassungen aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm und von Ludwig Bechstein, der die Geschichte um einen Bäckergesellen erweitert, der von seinem Meister vor die Tür gesetzt wird, weil er die Kundschaft nicht betrügen will. Zuletzt bilden die Tiere eine Wohn- und Lebensgemeinschaft, eine Altenkommune sozusagen. Illustriert werden die Texte durch Postkarten, darunter eine Serie von Oskar Herrfurth (1862-1934), einem beliebten Illustrator von Märchen, und das Fresko von Max Slevogt aus dem Bremer Ratskeller.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»König Watzmann: Eine Sage über die Entstehung der Berggesichter«

 

(München März 2009)

„König Watzmann und seine Kinder“ sind die wohl bekanntesten Berggesichter der Alpen. Mit Ansichten vom Berg und seinen Gesichtern publiziert das Goethezeitportal von den zahlreichen Varianten der Lokalsage die literarisch ausgearbeitete Fassung im „Deutschen Sagenbuch" (1853) von Ludwig Bechstein. Eingegangen wird auch auf die Verarbeitung des Stoffes in Ludwig Ganghofers „Martinsklause“ (1894), in der die Handlung in das hohe Mittelalter verlegt und mit der Christianisierung und Kultivierung des Landes in Verbindung gebracht wird.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Eduard Mörike: »Der alte Turmhahn«

Mit Illustrationen von Ludwig Richter

(München März 2009)

In der Idylle „Vom alten Turmhahn“ bezieht sich Eduard Mörike auf sein Pfarrleben in dem Dorf Kleversulzbach (1834-1843). Der Text, der zu den Hauptwerken des Dichters zählt, ist von Ludwig Richter illustriert worden. Das Goethezeitportal veröffentlicht den Text mit den Illustrationen, zwei Zeichnungen Mörikes aus Kleversulzbach sowie biografische Notizen und Porträts von Dichter und Illustrator.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Burg Weibertreu bei Weinsberg«

(München März 2009)

Die Burg „Weibertreu“ (bei Weinsberg) verdankt ihren Namen einer „Weiberlist“. Die Frauen in der belagerten Feste nutzten ein Kaiserwort, das ihnen freien Abzug mit allem, was sie tragen können, versprach, und nahmen als ihr kostbarstes Gut ihre Männer Huckepack. Die Sage hat Bürger und Chamisso zu Balladen angeregt. Der schwäbische Dichter Justinus Kerner, der am Fuße der Weibertreu sein Heim hatte, sorgte sich um die Erhaltung der Ruine und regte zu diesem Zweck die Bildung eines Frauenvereins an, dem die Burg vom König von Württemberg geschenkt wurde. So wurde Weibertreu zu einem „romantischen Wallfahrtsort“.

Das Goethezeitportal publiziert eine Auswahl von Ansichten, Historienbildern und Texten.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Burg Hohenbaden bei Baden-Baden in Sage und Dichtung«

(München März 2009)

Die 1689 zerstörte Burg Hohenbaden beim Kurort Baden-Baden, heute eine großartige Ruine mit prachtvoller Aussicht, war mehrfach Gegenstand von Sagen und Dichtungen. Das Goethezeitportal publiziert eine Sage mit dem romantischen Motiv vom Marmorbild und Gedichte von Max von Schenkendorf (1783-1817), der als ‚Sänger’ der Befreiungskriege gegen Napoleon bekannt wurde. In diesen Gedichten verbindet sich auf exemplarische Weise die Ruinenromantik mit dem Willen zur Wiederbelebung der altdeutschen Welt und dem religiös überhöhten Aufruf zur nationalen Erneuerung.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Wilhelm von Kaulbach: 
Zwölf Bilder zu Schillers Dramen u.a.
Mit zwei Bildbeschreibungen und Figurencharakteristiken von Ernst Förster aus Kaulbachs »Schiller-Gallerie«

(München März 2009)

Der Verlag von K. Ad. Emil Müller in Stuttgart gab eine Serie von 12 Postkarten mit Werken des Münchner Malers Wilhelm von Kaulbach (1804-1874) heraus. In ihr finden sich 6 Illustrationen zu Werken Schillers und zwei Karten mit Goethe-Motiven. Das Goethezeitportal publiziert die gesamte Folge und fügt hinzu: Zwei Bildbeschreibungen und Figurencharakteristiken von Ernst Förster aus Kaulbachs "Schiller-Gallerie" sowie Kurzbiografien von Kaulbach und Förster.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Altdorf (Uri)
Tell-Denkmal und Tell-Aufführungen«

(München Februar 2009)

Tells Apfelschuss soll auf dem Marktplatz von Altdorf, Hauptort des
Kantons Uri in der Schweiz, stattgefunden haben. Der Ort pflegt diese
Erinnerung durch ein monumentales Denkmal des Bildhauers Richard
Kissling, das 1895 eingeweiht wurde, und durch Tell-Aufführungen in
einem eigens dafür errichteten Theater.

Das Goethezeitportal publiziert das Denkmal in unterschiedlichen Aufnahmen sowie Bilder der Tell-Aufführungen.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Der Schiller-Festzug in Frankfurt am Main 1859«

(München Februar 2009)

Die Feiern zum 100jährigen Geburtstag Schillers, einem nationalen Aufbruch nach Jahren der Reaktion, gestalteten sich in Frankfurt am Main besonders aufwendig. Im Mittelpunkt stand ein Festzug von über 6.000 Personen, 350 Pferden und 30 Festwagen, der von den Körperschaften der Stadt ausgerichtet wurde. Die Beschreibung des Festzuges und die Bilder der Festwagen, die das Gedenkbuch enthält, werden im Goethezeitportal neu publiziert.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Johann Karl August Musäus und Ludwig Bechstein »Sagen von Rübezahl«

(München Februar 2009)

In seinen »Volksmärchen der Deutschen« (1782-86) erzählt J. K. A. Musäus fünf Sagen von Rübezahl, dem schlesischen Berggeist. Eine davon illustrierte Ludwig Richter in einer großformatigen Radierung, die der Sächsische Kunstverein für seine Mitglieder als Jahresgabe 1848 auswählte. Das Goethezeitportal publiziert die Sage zum Vergleich auch in der Fassung von Ludwig Bechstein und fügt die bekannteste Darstellung Rübezahls, durch Moritz von Schwind um 1845, bei. Biografische Notizen mit zwei Bildnissen von Musäus ergänzen die Seite.

   Zur Sage von Rübezahl

 

 


 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger:
Notgeld: Sagen-Motive »Doctor Faustus« und »Ritter Staupitz«

(München Februar 2009)

Eine Quelle auch für die Popularkultur bildet das Notgeld, wie es im und nach dem Ersten Weltkrieg ausgegeben wurde. Vielfach wurden die Scheine mit literarischen und kulturellen Motiven aus der Region bebildert. Das Goethezeitportal publiziert zunächst zwei Serien von 1921, nämlich das „Ritter-Staupitz-Geld“ der Stadt Döbeln (Sachsen) und die „Historia von Doctor Johann Fausten“ auf dem Notgeld der Stadt Roda in Altenburg. Die Sage von Ritter Staupitz variiert das Motiv der Weibertreue; die Sage vom Teufelsbündnis und dem schrecklichen Ende Fausts geht auf das Volksbuch von 1587 zurück.

   Doctor Faustus

   Ritter Staupitz

 

 


 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Hänsel und Gretel & Der Fundevogel«.
Märchen der Brüder Grimm mit Bildern von Franz von Pocci und Leopold Völlinger

(München Januar 2009)

Graf von Pocci (1807-1876), Münchner Dichter, Zeichner und Musiker, wurde am bekanntesten durch seine illustrierten Kinder- und Volksbücher. Von ihm veröffentlicht das Goethezeitportal die Illustrationen zu „Hänsel und Gretel“, mit dem Text der Brüder Grimm.

In ähnlicher Art hat der Maler und Reproduktionskünstler Leopold Völlinger (1818-1844) das weit weniger bekannte Märchen „Der Fundevogel“ der Brüder Grimm illustriert. Auch hier geben wir Text und Illustrationen wieder.

   Hänsel und Gretel

   Der Fundevogel

 

 


 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Sagen und Legenden«: Adelheid von Stolterfoth: Rheinischer Sagen-Kreis

(München Dezember 2008)

Unter dem Titel „Rheinischer Sagen-Kreis“ veröffentlichte Adelheid von Stolterfoth (1800-1875), „adeliges Urgestein der Rheinlyrik“ (Gertrude Cepl-Kaufmann), 1835 eine Sammlung von Balladen, Romanzen und Legenden, die sich um Felsen, Burgen, Klöster und Städte des Rheins ranken. Der junge Alfred Rethel (1816-1859), bekannt durch seinen Zyklus „Auch ein Totentanz“, lieferte dazu die Illustrationen. Dieses Werk der Rheinromantik publiziert das Goethezeitportal vollständig in Wort und Bild.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Goethe-Motive auf Postkarten und in der bildenden Kunst«: Erlkönig. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

(München Oktober 2008)

Zu Goethes „Erlkönig“ („Wer reitet so spät durch Nacht und Wind ...“), einer der volkstümlichsten und darum auch am häufigsten parodierten Balladen, finden Sie über 20 Bilder, auf Postkarten, aus Büchern, als Wandgemälde. Darunter von so bekannten Künstlern wie Schwind oder Schnorr von Carolsfeld und Randzeichnungen von Neureuther. Beigeben sind die Texte von Goethe und Herder sowie Weblinks. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger: »Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien

(München Oktober 2008)

Mignon, das aus ihrer Heimat Italien entführte Mädchen aus Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, wurde zu einer Ikone der Italiensehnsucht. Selten ist eine literarische Figur so oft illustriert, sind ihre Lieder so häufig vertont worden. Das Goethezeitportal ergänzt die 100 Postkarten mit Mignon-Motiven um vier Postkartenserien. Das Modell auf einer dieser Serien ist Reta Walter, infolge ihrer erfolgreichen Mignon-Darstellungen auch Reta Walter-Mignon genannt. Die Sängerin an der Komischen Oper in Berlin wurde 1906 mit 21 Jahren „Opfer einer Liebestragödie“.

  Zur Mignon-Serie Folge I

  Zur Mignon-Serie: Reta Walter als Mignon



 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Uhland-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation«:
Ich hatt' einen Kameraden ...

(München September 2008)

„Ich hatt’ einen Kameraden“ von Ludwig Uhland wurde zum anonymen Volkslied. Ergänzt um den Refrain „Gloria, Gloria, Gloria Viktoria“ von Hugo Zuschneid wurde es zu einem der populärsten Kriegs- und Marschlieder, mit dem die deutschen Soldaten in den Ersten Weltkrieg zogen. Das Goethezeitportal publiziert eine Auswahl der Illustrationen auf Postkarten, die einen Einblick in die volkstümliche Ikonografie des Krieges geben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Arndt- und Körner-Sprüche auf Postkarten im Ersten Weltkrieg«

(München September 2008)

Die Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg bediente sich der Autoren der ‚Befreiungskriege’ gegen Napoleon. Am häufigsten werden Ernst Moritz Arndt und Theodor Körner zitiert, von deren Spruchkarten hier eine Auswahl vorgestellt wird. Die Postkarten sind typografisch gestaltet und teilweise aufwendig veredelt (Prägedruck, Silber- und Golddruck u.a.). In ihrer Bedeutung stellen sie komplexe Zeichengebilde dar. Sie arbeiten mit Flaggen und deren Farben sowie Wappen und Wappentieren, Standarten, Schwertern und Kronen, Eichenlaub u.a.m. Von besonderer Bedeutung ist das erstmals 1813 und von Wilhelm II. 1914 neu gestiftete Eiserne Kreuz. Eine Analyse hätte das Zusammenspiel dieser Elemente, die daraus resultierende Sinnbildung, die legitimierenden Bezugspunkte sowie die aufgerufenen Loyalitäten (Nation, Staat und Dynastie, Deutschtum) zu beschreiben.

   Zu den Arndt-Sprüchen

   Zu den Körner-Sprüchen

 

 


 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Schiller-Motive auf Bilderbogen«: Der Münchener Bilderbogen Nro. 3: Wilhelm Tell

(München September 2008)

Der Künstler Kaspar Braun und der Buchhändler Friedrich Schneider, deren Verlag eine „Anstalt für Holzschneidekunst“ angeschlossen war, brachten von 1848 bis 1898 die „Münchner Bilderbogen“ mit insgesamt 1200 Nummern heraus. Die Bilderbogen waren in Schwarz-Weiß und in Schablonenkolorierung erhältlich und für breiteste Kreise erschwinglich. Die durchschnittliche Erstauflage betrug Mitte der 60er Jahre 10.000 bis 12.000 Blatt (Eichler). Nach einer kurzen Einführung wird hier der frühe Bilderbogen zu Schillers Tell als Ganzes und in Detailansichten wiedergegeben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Schiller-Motive auf Postkarten«: Schiller-Porträts

(München September 2008)

Die Seite stellt eine repräsentative Auswahl der am weitesten verbreiteten Schillerbildnisse in Plastiken, Gemälden, Grafiken und Silhouetten vor. Als die unsere Vorstellung von Schillers äußerer Erscheinung prägenden Bildnisse heben sich die Plastiken von Dannecker, Klauer und Rietschel sowie die Gemälde von Graff, Simanowiz und Tischbein heraus. Diese Bildnisse werden durch Jagemanns Zeichnung von Schiller auf dem Totenbette und von späteren Formulierungen eines idealen Schillerbildnisses ergänzt. Beigegeben sind Kurzbiografien der Künstler.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Schiller-Sprüche auf Postkarten im Ersten Weltkrieg

(München September 2008)

Zahlreiche patriotische Spruchkarten im Ersten Weltkrieg arbeiten mit Zitaten aus den Klassikern, vor allem von Schiller. Bei den Zitaten handelt es sich um >geflügelte Worte<, die aus ihrem Kontext entnommen und – oft auch gegen den ursprünglichen Sinnzusammenhang – für die Kriegspropaganda instrumentalisiert werden. Die abgebildeten Spruchkarten stellen komplexe Zeichengebilde dar, bei denen sich die Sprüche mit einer Reihe bildhafter Symbole verbinden. Die Sinnbildung, zu der die Karten anregen, entsteht aus dem Zusammenspiel dieser Elemente.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Moritz Retzsch: Schillers "Gang zum Eisenhammer" in Umrissen

(München August 2008)

Von den in der Goethezeit hoch geschätzten Illustrationen in Umrissradierungen von Moritz Retzsch (1779-1857) publiziert das Goethezeitportal - nach Goethes „Faust“ - Schillers Ballade „Der Gang zum Eisenhammer“ (1797), die mit der Zeile „Ein frommer Knecht war Fridolin“ beginnt. „Anmerkungen zu literarischen Umrissbildfolgen“ führen in diesen klassizistischen Illustrationsstil und seine Verwendung durch Retzsch ein.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Sagen-Motive auf Postkarten«: Jakob Götzenbergers Freskobilder in der Trinkhalle zu Baden-Baden

(München Juli 2008)

Die Trinkhalle im Kurort Baden-Baden wurde 1844 von dem badischen Hofmaler Jakob Götzenberger (1802-1866), einem Schüler von Peter von Cornelius, mit einem Freskenzyklus geschmückt, der Schwarzwaldsagen aus der Region illustriert. Den Konkurrenten Moritz von Schwind, der einen Rheinsagenzyklus geplant hatte, stach Götzenberger durch ein wesentlich billigeres Angebot aus.

Das Goethezeitportal publiziert die Sagen mit den 14 Bildern in Farbe wie in Schwarz-Weiß. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Volkslied-Motive auf Postkarten«:
Muss i denn, muss i denn zum Staedtele naus ...

(München Juli 2008)

„Muss i denn, muss i denn zum Staedtele naus ...“ ist eines der bekanntesten schwäbischen Volkslieder. Es wurde oft illustriert und hatte in der Vertonung durch Friedrich Silcher seinen Ort im Alltagsleben, wurde es doch immer gesungen, wenn es um einen Abschied mit der Hoffnung auf Wiedersehen ging. Das Goethezeitportal publiziert den Text mit den Noten und über 30 Illustrationen auf Postkarten, von denen zahlreiche 100 Jahre alt sind. Einen eigenen Abschnitt bilden die Adaptionen auf den Feldpostkarten im Ersten Weltkrieg – Abschied von seiner Liebsten nimmt hier der in den Krieg ziehende Soldat.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Abenteuer des berühmten Freiherrn von Münchhausen in Illustrationen von Martin Disteli

(München Juli 2008)

Von Martin Disteli (1802-1844) publiziert das Goethezeitportal 16 Radierungen, mit den zugehörigen Zeichnungen, zu den Abenteuern des Freiherrn von Münchhausen. Der jung verstorbene, heute wenig bekannte Disteli ist ein Karikaturenzeichner und Illustrator von Rang. In München kurz geschult, kehrte er 1825 nach Olten zurück zu fast ausschließlich illustrativer Tätigkeit. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Sagen-Motive auf Postkarten«: Der Mönch von Heisterbach

(München April 2008)

Das Goethezeitportal publiziert das Gedicht „Der Mönch von Heisterbach“von Wolfgang Müller von Königswinter (1816-1873), dem einst beliebten "Sänger des Rheines", mit einer Illustration der Sage, mehreren Ansichten der Klosterruine Heisterbach, einem beliebten Motiv der Rheinromantik, und Erläuterungen zur Geschichte der ehemaligen Zisterzienserabtei bei Königswinter im Siebengebirge.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethes »Götz von Berlichingen« in Illustrationen von J.H. Ramberg

(München April 2008)

Johann Heinrich Ramberg (1763 – 1840), seit Chodowieckis Tod der gesuchteste Illustrator in Deutschland, hat eine „Gallerie zu Göthe’s Werken“ geschaffen, von denen das Goethezeitportal die Bilder zu Goethes Drama „Götz von Berlichingen“ publiziert. Die Folge erschien in „Minerva, Taschenbuch für das Jahr 1824“, einem der zwischen dem späten 18. und der Mitte des 19. Jahrhunderts überaus beliebten kleinformatigen Sammelpublikationen. Ähnlich wie die Musenalmanache dienten auch die literarischen Taschenbücher der literarisch-geselligen Kommunikation. Sie kamen rechtzeitig vor Weihnachten auf den Markt und wurden gerne als Geschenke, vor allem für Frauen verwendet. Da Musenalmanache und Taschenbücher ein breites Publikum erreichten, spiegeln sie in der Auswahl der Texte und Bilder den Geschmack der gebildeten Öffentlichkeit. Die Illustrationen zum „Götz“ geben überdies einen Einblick in die Ausgestaltung dramatischer Szenen auf der damaligen Bühne und in der Fantasie zeitgenössischer Rezipienten. 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Volkslied-Motive auf Postkarten«:
Helmine von Chézy: Ach, wie ist's möglich dann ...

(München Februar 2008)

Das Volkslied aus Thüringen „Ach, wie ist’s möglich dann, / dass ich dich lassen kann“ (auch zitiert nach der zweiten Strophe: „Blau blüht ein Blümelein, / Das heißt Vergissnichtmein“) ist in der Fassung von Helmine von Chézy (1783-1856) zu einem bekannten, mehrfach vertonten und häufig illustrierten Volkslied geworden. Mit dem Text publiziert das Goethezeitportal eine Auswahl von Illustrationen auf Postkarten. Ausschnitte verdeutlichen Gestik und Körperhaltung der Liebenden. Eine Vorstellung, wie mit diesem Lied im Alltag umgegangen wurde (von seinem „Sitz im Leben“), geben literarische Rezeptionszeugnisse von Eugenie Marlitt und Ludwig Thoma.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation«:
Gedichte. Illustriert von E. Schütz

 

(München Februar 2008)

Die von einem unbekannten Künstler, der mit E. Schütz signiert, im Jugendstil gestalteten Karten wurden von den Brüdern Kohn in Wien, einem führenden Postkartenverlag, herausgegeben. Illustriert werden Goethes Gedichte "Der Fischer", "Der Gott und die Bajadere", „Die Spinnerin“, „Der Rattenfänger“, „Der Zauberlehrling“ und das „Hochzeitlied“. Die Texte sowie Erläuterungen sind den Illustrationen beigegeben.

 

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
 Der Lehrbrief aus Goethes »Wilhelm Meisters Wanderjahre«

 

(München Februar 2008)

In Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ erhält der Protagonist nach Beendigung seiner Lehrjahre einen Lehrbrief. Wilhelm gibt das Theater auf, um sich bürgerlichen Geschäften und der Erziehung seines Sohnes Felix zu widmen; "mit dem Gefühl des Vaters hatte er auch alle Tugenden eines Bürgers erworben". Überreicht wird ihm der Lehrbrief im Rahmen einer Feier von der "Turmgesellschaft", die darauf Anspruch macht, sein Leben überwacht und seine Bildung geleitet zu haben. Nach glücklicher Beendigung der Lehrzeit nimmt sie ihn als Mitglied auf. Der Lehrbrief enthält allgemeine Wahrheiten mit Bezug auf Wilhelm: Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig usw. Das Goethezeitportal publiziert den Lehrbrief in einer typographischen Gestaltung durch die Gewerbeschule der Stadt Bern 1945.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Friedrich Schiller: Avanturen des neuen Telemachs. Eine Humoreske für Gottfried Körner

(München Februar 2008)

Theodor Körner (1791-1813), Sohn des Schillerfreundes Gottfried Körner, ist der bekannteste ‚Freiheitssänger’ der Kriege gegen Napoleon. Er trat dem Lützowschen Freikorps bei und fiel am 26. August 1813. Die posthume Sammlung „Leyer und Schwert“ enthält einige der wirkungsmächtigsten Kriegsgedichte der deutschen Literatur. Das Goethezeitportal publiziert Bildnisse des Dichters und Bilder von Erinnerungsorten zusammen mit literarischen Zeugnissen, die das Selbstverständnis Körners und befreundeter ‚Patrioten’ dokumentieren und der Haltung Goethes gegenüberstellen. Weitere Seiten zu Körner als Lützower Jäger und zur Rezeption seiner Gedichte im Ersten Weltkrieg sind in Vorbereitung.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Peter Cornelius: Illustrationen zu Goethes Faust

(München Dezember 2007)

Goethes »Faust«, dessen erster Teil unter dem Titel »Faust. Eine Tragödie« zur Ostermesse 1808 erschien, regte bald Illustratoren an. Der junge Peter Cornelius zeichnete ab 1809 Blätter zu diesem Werk und ließ sie durch Sulpiz Boisserée – einem der frühesten Sammler altdeutscher Malerei und Verfechter der Vollendung des Kölner Domes – Goethe zukommen, der die glückliche Verschmelzung von Form und Inhalt lobte, jedoch vor Überschätzung der altdeutschen Kunst warnte. Die 12 Blätter eschienen mit einer Widmung an Goethe 1816 bis 1826 im Verlag von F. Wenner in Frankfurt.

Das Goethezeitportal publiziert alle Zeichnungen und fügt Dokumente zur Entstehungsgeschichte wie zur Aufnahme durch Goethe bei. Die Kompositionszyklen von Cornelius, Moritz Retzsch und Eugène Delacroix, die bedeutendsten zu Goethes Lebzeiten, können nun miteinander verglichen werden.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Legenden-Motive auf Postkarten«: Joseph Ritter von Führich: Genoveva

(München November 2007)

„Da das menschliche Gemüth nichts leichter reizt als unterdrückte und beleidigte Unschuld, nichts inniger befriedigt als ihre Beschützung und Rettung“, schreibt das >Damen Conversations Lexikon<, hat das Schicksal der Genovevas eine ungewöhnliche Theilnahme erweckt. Die Legende von der treuen, aber schändlich verleumdeten Gattin, die mit ihrem im Kerker geborenen Sohn Schmerzenreich sechs lange Jahre im Wald überlebt, ist in der Romantik literarisch (Tieck), musikalisch (Schumann) und bildlich gestaltet worden. Das Goethezeitportal veröffentlicht die Illustrationsfolge, die Joseph von Führich (1800-1876) in seiner Frühzeit geschaffen hat. Den Bildern sind die Bezugstexte, die Erinnerungen des Künstlers über seine Wendung zur Romantik und die Entstehung der Bilder sowie weiterführende Links beigegeben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Federzeichnungen von Hans Bendel zu Heinrich Pestalozzis Volksbuch »Lienhard und Gertrud«

(München November 2007)

Die ersten beiden Teile von Heinrich Pestalozzis Volksroman „Lienhard und Gertrud“ (1781) erschienen 1844 in einer Neuausgabe mit 13 lithografierten Federzeichnungen des früh verstorbenen Schweizer Künstlers Hans Bendel (1814-1853). In liebevoll ausgestalteten Interieurs werden die Hauptpersonen nahsichtig dargestellt: Lienhard und Gertrud mit ihren Kindern, der Vogt und seine Frau, Junker Arner, der Bauer Rudi u.a.m. Der idealrealistische Stil erinnert stark an Bendels Münchner Lehrer Wilhelm Kaulbach. Das Goethezeitportal publiziert die Illustrationen mit den Bezugstexten. Die Dokumentation wird ergänzt durch Kurzbiografien von Pestalozzi (mit seinem Bildnis) und Bendel sowie Weblinks.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Eichendorff-Motive auf Postkarten«:
Der frohe Wandersmann. Wem Gott will rechte Gunst erweisen ...

(München Oktober 2007)

Das Gedicht "Der frohe Wandersmann", das mit den Worten beginnt: "Wem Gott will rechte Gunst erweisen / Den schickt er in die weite Welt", wird vom Taugenichts in Eichendorffs gleichnamiger Erzählung bei seinem Aufbruch in die Welt gesungen. Es wurde zu einem der bekanntesten, oft illustrierten und vertonten deutschen Wanderlieder. Seit dem späten 19. Jahrhundert, im Zuge der sich verschärfenden ethnischen, sprachlichen und kulurellen Konflikte, wurde das Lied von Gruppen, die sich dem Schutz des deutschen >Volkstums< im habsburger Kaiserreich oder im Ausland verschrieben, ideologisch und politisch instrumentalisiert.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Georg Büchner: »Dantons Tod« in Illustrationen von Paul Hübner

(München Oktober 2007)

Georg Büchners "Dantons Tod", erstmals 1835 in einer entstellten Version publiziert, wurde erst im frühen 20. Jahrhundert für die Bühne entdeckt. Zur Uraufführung kam es 1902, den Durchbruch brachte die Inszenierung von Max Reinhardt am "Deutschen Theater" in Berlin 1916. In der Weimarer Republik eroberte sich das Stück endgültig die Bühnen. Auch der Stummfilm nahm sich des Stoffes an ("Danton" 1921, mit Emil Janninngs als Danton und Werner Krauss als Robespierre). Der Aufstieg des Revolutionsdramas zum >Klassiker< spiegelt sich in llustrierten Einzelausgaben der Zeit. Das Goethezeitportal publiziert die Illustrationen des Verlages Ernst Guenther in Freiburg i.Br. 1920. Sie orientieren sich an der Ästhetik der expressionistischen Bühne und des expressionistischen Stummfilms.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Sagenmotive auf Postkarten. Eine Dokumentation«

(München August 2007)

Die Publikation von Sagenillustrationen, die mit der Sage vom Rattenfänger von Hameln begonnen wurde, setzen wir mit drei Sprungsagen (Der Jungfernsprung auf dem Oybin, Der Mägdesprung über das Selketal, Die Roßtrappe über der Bode im Harz) und der Sage vom Riesenspielzeug des Riesenfräuleins auf Burg Nideck im Elsaß) fort. Ausgangspunkt sind Illustrationen, die sich durch die beigegebenen Sagen (Brüder Grimm, Bechstein u.a.) erschließen. Von Fall zu Fall werden weitere Illustrationen, bei Ortssagen auch Bilder der Schauplätze hinzugefügt.

   Der Jungfernsprung auf dem Oybin
   Der Mägdesprung über das Selketal
   Die Roßtrappe über der Bode im Harz
   Sage vom Riesenspielzeug des Riesenfräuleins auf Burg Nideck im Elsaß

 

 

 



 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Uhland-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation« - Der Wirtin Töchterlein

(München Juni 2007)

Ludwig Uhlands Gedicht „Der Wirtin Töchterlein“, meist nach der ersten Zeile „Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein“ zitiert, wurde im 19. Jahrhundert zu einem oft illustrierten und vertonten Volks- und Studentenlied. Es verbindet die „poetische Erfassung des Volkstümlichen“ mit einer „einfachen, höchst knappen Prägnanz der Form“, wie es in der Würdigung von Meyers Konversations-Lexikon heißt. In der Rezeption wurde das Gedicht den Rheinliedern zugeordnet und damit zu einem Bestandteil der Rheinromantik. Das Goethezeitportal publiziert den Text zusammen mit gemalten und fotographischen Postkarten, die ihn in eine Folge von Bildern umsetzen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust

(München Juni 2007)

„Recht interessante und gestreiche Umrisse zu Faust von Retzsch habe ich in Dresden gesehen. Wenn er sie ebenso auf die Platten bringt, so wird es ein gar erfreuliches Heft geben,“ schreibt Goethe 1810 an Cotta.

Auch später hat er sich mehrfach lobend über diese Illustrationen geäußert, obschon er den Faust, als „zu poetisch“, „wenig für die bildende Kunst geeignet“ hielt (Gespräch mit Stieler, 1823).

Das Goethezeitportal publiziert die gesamte Folge von 26 Umrissen, ergänzt um die referierten Textauszüge.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Illustrierte Märchen«: Otto Speckter: Brüderchen und Schwesterchen

(München Juni 2007)

Das Märchen von der bösen Schwiegermutter, dem treuen Schwesterlein und dem Rehlein, in das das Brüderchen verwandelt wird, wurde 1842 von Otto Speckter (1807-1871) illustriert. Otto Speckter, „der norddeutsche Richter“, war ein beliebter Illustrator, vor allem von Kinderbüchern. Die originalen, hier wiedergegebenen Zeichnungen wurden erst 1920 publiziert. Den Bildern gibt das Goethezeitportal den Text aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm bei.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Märchenmotive auf Postkarten. Eine Dokumentation«: Die sieben Schwaben. Postkartenserie von Georg Mühlberg

(München Juni 2007)

Das Märchen von den „sieben Schwaben“ karikiert und verspottet die Schwaben, die hier in wahren „Schwabenstreichen“ vorgeführt werden. Mit dem Text publiziert das Goethezeitportal die Bilder von Georg Mühlberg (1863-1925), der zahlreiche Märchen, Fabeln und andere Jugendbücher illustriert hat. Die Links verweisen auf verschiedene Versionen der Jahrhunderte alten Volkserzählung.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Märchenmotive auf Postkarten. Eine Dokumentation«: Moritz von Schwind: Das Märchen von den sieben Raben

(München Mai 2007)

Die Bilderfolge "Von den sieben Raben und der treuen Schwester" führte Moritz von Schwind vom August 1857 bis Juli 1858 aus. Die Fabel handelt von einer armen Mutter mit 7 Söhnen und einer Tochter, die sich durch das Geschrei der Knaben nach Brot zu dem Wunsch hinreißen lässt, sie sollten lieber Raben geworden sein - worauf alle 7 als Raben zum Fenster hinausfliegen. Das Märchen erzählt, wie das Mädchen ihre Brüder erlöst und dabei selbst fast als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Die Bilder wurden als Aquarelle, mit Wasserfarben getönte Federzeichnungen, ausgeführt. Sie bilden einen Fries, der durch romanische Säulenstellungen gegliedert wird. Die Bildfolge nahm auf der großen deutschen Kunstausstellung, die 1858 zur Feier des 700jährigen Jubiläums der Stadt München stattfand, den Ehrenplatz ein. Das Goethezeitportal publiziert den Text des Märchens mit den Illustrationen in einem Mappenwerk und auf zwei Postkartenserien. Beigegeben ist das Gedicht „An Moritz von Schwind von Eduard Mörike.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Märchenmotive auf Postkarten. Eine Dokumentation«: Schwan, kleb an

(München Mai 2007)

Gottfried, als jüngster von drei Brüdern „das Stichblatt aller Neckereien“, macht sich auf in die weite Welt, um sein Glück zu suchen. Er findet es in einem Schwan, an dem festklebt, wer ihn berührt: Gottfried wird reich und gewinnt die Königstocher. Das Goethezeitportal publiziert den Text des weniger bekannten Märchens aus dem „Deutschen Märchenbuch“ von Ludwig Bechstein mit Illustrationen von Ludwig Richter und einer Silhouette.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Märchenmotive auf Postkarten. Eine Dokumentation« Gebrüder Grimm: »Aschenbrödel / Aschenputtel«

(München Mai 2007)

Mit „Aschenbödel“ bzw. „Aschenputtel“ beginnt das Goethezeitportal die Publikation einer Reihe von Märchen und ihrer Illustrationen. Dabei werden, wie auch in unseren anderen Text-Bild-Serien, Illustrationen der Hoch- wie der Popularkultur berücksichtigt. Beigegeben sind stets der Text des Märchens, in der Regel also die Fassung der Brüder Grimm in ihren „Kinder- und Hausmärchen“, ggf. weitere Bearbeitungen (z.B. von Ludwig Bechstein; Adaptionen im Theater und Film) sowie Hinweise auf Literatur und Weblinks. Die Geschichte vom „Aschenbrödel“ - trotz aller Intrigen der bösen Stiefmutter und ihrer Geschwister wird die gedemütigte Halbwaise vom Königssohn heimgeführt - wurde eines der bekanntesten deutschen Märchen, nicht zuletzt wohl auf Grund seiner positiven moralischen Botschaft. Dem Text sind 19 Illustrationen auf Postkarten beigegeben.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Schiller-Motive auf Postkarten«: Wilhelm Tell. Verlag Theo Stroefer, Nürnberg

(München April 2007)

Die anonyme Postkartenserie wurde vom Kunstverlag Theo Stroefer in Nürnberg zum 100jährigen Jubiläum von Schillers „Wilhelm Tell“ 1904 oder aus Anlass der Schillerfeiern 1905, zum 100. Todestag des Dichters, auf den Markt gebracht. Die Illustrationen bilden ein historisches Zeugnis der Schillerrezeption. Den Bildern gibt das Goethezeitportal den Bezugstext bei.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethes "Hermann und Dorothea" in Illustrationen von Emil Klein

(München April 2007)

Zu Goethes idyllischem Epos „Hermann und Dorothea“ publiziert das Goethezeitportal – nach der Bildfolge von Arthur von Ramberg und der Postkartenserie aus dem Verlag Paul Fink – die Illustrationen von Emil Klein (1865-1943). Wie sein Lehrer Liezen-Mayer, der bekannte Faust-Illustrator, befaßte sich auch Klein mit Illustrationen literarischer Werke. Seine historisierenden Bilder zu „Hermann und Dorothea“ orientieren sich stark an Rambergs populärer Folge. Gemüthaftes Erzählen und Liebe zum Detail kennzeichnen seine malerisch gehaltenen Blätter.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Goethe-Motive auf Postkarten«: Hermann und Dorothea. Postkartenverlag Paul Fink, Berlin

(München April 2007)

Die Serie von sechs Prägedruckkarten stammt vom Postkartenverlag Paul Fink Berlin. Der Verlag hat vor dem Ersten Weltkrieg weitere Dichter-Serien (z.B. Theodor Körner, Schiller) herausgegeben. Von den Karten, die keinen Künstler ausweisen, sind einige 1902 gelaufen. Die teilweise dilettantisch wirkenden Bilder greifen die traditionell ausgewählten Szenen auf. Reizvoll sind die Farben dieser Chromolithos (Steindrucke in Farben), die an Aquarelle erinnern.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Schiller-Motive auf Postkarten«: Ströhmfeld's Historische Ansichtskarten:
Friedrich Schiller (1905)

(München April 2007)

Zum 100. Todesjahr Schillers brachte der Verlag von Hans Bleher in Stuttgart eine sechsteilige Postkartenserie heraus. Die Karten sind Montagen von Bildern aus den jeweiligen Lebensabschnitten und Schaffenszeiten: Bildnisse, Ansichten von Erinnerungsorten, Szenen aus Dramen etc. Dieses Bildmaterial wird auf den sorgfältig gestalteten Karten, einem Dokument der Schillerfeiern 1905, erläutert.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Eichendorff-Motive auf Postkarten«: Hans Volkert. Künstlerkarten des Volkskunstverlags

(München April 2007)

Im Ersten Weltkrieg erschienen llustrationen von Hans Volkert zu Gedichten Eichendorffs als "Künstlerkarten des Volkskunstverlags". Die "Eichendorff-Gedichte", von denen das Goethezeitportal eine Auswahl publiziert, umfassen mehrere Serien. Volkert - Maler, Zeichner, Radierer, Illustrator und Medailleur in München – hat sich im Bereich der Volkskunst und Kunsterziehung engagiert. In den Illustrationen zu Eichendorffs Gedichten dominieren Landschaft und Heimat; sie können der Neuromantik zugeordnet werden.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Müller-Motive auf Postkarten«: Der Lindenbaum.
Am Brunnen vor dem Tore ...

(München März 2007)

Das Gedicht „Der Lindenbaum“ (1823), mit den Anfangszeilen „Am Brunnen vor dem Tore / Da steht ein Lindenbaum“, aus dem Zyklus „Die Winterreise“ von Wilhelm Müller ist zum Volkslied geworden. Es wurde mehrfach komponiert, vor allem durch Franz Schubert, und vielfach illustriert. Mit dem Text und einer Biographie des „Griechenmüller“ publiziert das Goethezeitportal 20 alte Postkarten mit gemalten oder fotografierten Motiven dieses Liedes.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Müller-Motive auf Postkarten«: Ungeduld

(München März 2007)

Das Gedicht „Ungeduld“, mit der Anfangszeile „Ich schnitt es gern in alle Rinden ein“, erschien 1820 in der Sammlung "Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten". Ähnlich wie „Der Lindenbaum“ wurde auch dieses Gedicht Wilhelm Müllers im 19. Jahrhundert zum Volkslied, das vielfach komponiert, unzählige Male illustriert und auch parodiert wurde. Die Wendung „Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben!“ wurde als Liebes- und Treueschwur zum geflügelten Wort. Mit dem Text und einer Biographie des „Griechenmüller“ publiziert das Goethezeitportal 27 alte Postkarten mit gemalten oder fotografierten Motiven dieses Liedes.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Ludwig Richter: Für's Haus: Im Winter

(München Januar 2007)

Ludwig Richter (1803-1884) war der beliebteste Illustrator des deutschen Heimes. Die Reihe „Im Winter“ stellt Szenen aus dem häuslichen (Dämmerstunde; Hausmusik; Kinderkarneval; Kinderstube; Tages Arbeit, abends Gäste; Winterspiele mit Rodel und Schneemann) und religiösen Leben in den Wintermonaten zusammen. Die Bilder, teilweise Illustrationen zu bekannten Texten (vor allem von Matthias Claudius), entwerfen Idealvorstellungen des bürgerlichen Lebens, freilich in idyllisierter und verkindlichter Form.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Eichendorff-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation
Das zerbrochene Ringlein.
In einem kühlen Grunde ...

(München Oktober 2006)

Eichendorffs Gedicht vom Treuebruch der Geliebten - „Das zerbrochene Ringlein“ mit der Anfangszeile „In einem kühlen Grunde“ (1813) - ist zum Volkslied geworden. Das Goethezeitportal publiziert Illustrationen aus alten Postkarten zusammen mit dem Text. Die 18 Bilddokumente, teils Serien und teils Einzelbilder, verdeutlichen den Spielraum der Illustrationen: gemalte Karten im Prägedruck, montierte Fotopostkarten, Scherenschnitt. Motivisch dominiert der Blick nach unten auf die Mühle und zurück auf das verlorene Glück. Beigegeben sind ein Porträt Eichendorffs und ein Bild des 1909 aufgestellten Denkmals in Ratibor.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Heidenröslein. Lieder von Liebeslust und Frühlingsfreud' –
Lyrikanthologie gesammelt von Dr. Karl Zettel

(München September 2006)

Als Geschenk für Frauen hatten Lyrikanthologien im Buchmarkt des späten 19. Jahrhunderts Konjunktur. Die Anthologie "Heidenröslein" (1. Aufl. 1886, 22. Aufl. 1895), nach Goethes zum Volkslied gewordenen Gedicht benannt, vereinigt klassische und romantische Liebes- und Naturlyrik mit zeitgenössischen Dichtungen. Für derartige Geschenkbände waren Ausstattung (goldgeprägte Einbanddecke, Goldschnitt, Rotdruck, Buchschmuck: Leisten, Vignetten, Initialen u.a.m.) und Illustrationen ebenso wichtig wie die Texte. Unsere Auswahl stellt den Illustrationen die Bezugstexte zur Seite.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation
Arthur von Ramberg: Hermann und Dorothea

(München September 2006)

Goethes "Hermann und Dorothea" (Erstdruck 1798) ist eine "idyllisch-epische" Dichtung in Hexametern, deren neun Gesänge nach den Musen benannt sind. Sie spielt in einem rechtsrheinischen Städtchen und schildert einen Flüchtlingszug im Gefolge der Revolutionswirren. Im Mittelpunkt steht die Brautwahl: Hermann, der Sohn der Wirtsleute, und das Flüchtlingsmädchen, die ebenso schöne wie tüchtige und mutige Dorothea, werden ein Paar. Im 19. Jahrhundert wurde die Dichtung überaus hoch geschätzt, weil sie bürgerliche Lebensvorstellungen, nicht ohne Ironie vonseiten des Erzählers, in klassischer Form gestaltet. Von den zahlreichen Illustrationen fanden die Kompositionen von Arthur von Ramberg (1819-1875) „durch die Anmut der Darstellung“ besonderen Beifall.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Faust und Gretchen Fotopostkarten

(München September 2006)

August Stukenbrok baute um 1900 in Einbeck eine Fahrradfabrik auf, die im Versandhandel tätig war. „Der Markenname >Deutschland-Fahrrad< mit dem bekannten Slogan >Mein Feld ist die Welt< wurde zum Begriff für solide und elegante, aber erschwingliche Fahrräder für jedermann.“ Mit der Erweiterung der Produktpalette entstand das erste deutsche Versandhaus. „Vom Automobil bis zur Zinkbadewanne wurden Gegenstände des täglichen Gebrauchs genauso wie Luxusartikel aus Einbeck in alle Welt verschickt.“ Die großen Versandkataloge, eine kulturgeschichtliche Quelle, liegen im Reprint vor. Die kolorierten Fotopostkarten mit Faust und Gretchen, die für „Deutschlands größtes Spezialhaus für Fahrräder und Sportartikel“ warben, sind im Goethezeitportal anzusehen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Heinrich Heines »Buch der Lieder« in Illustrationen von Heinrich Brüning

(München August 2006)

Edmund Brüning, geb. 1865, ist vor allem als Illustrator (Goethe, Faust; Chamisso, Heine, Körner, Rückert u.a.) bekannt. Das Goethezeitportal zeigt seine ganzseitigen Illustrationen zu Heines „Buch der Lieder“ in einer Prachtausgabe. Sie sind vielfältig in Ausdruck und Stil, zeigen lyrische und dramatische Szenen und erstaunen durch die Freiheit ihrer reizvollen Frauengestalten.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethe-Motive auf Postkarten.
Eine Dokumentation: Walpurgishalle – Gemälde von Hermann Hendrich

(München Juli 2006)

Die Walpurgishalle wurde auf dem Hexentanzplatz in Thale / Harz errichtet und ist heute ein Museum. Sie wurde von dem Berliner Architekten Bernhard Sehring als Blockhaus im altgermanischen Stil 1901 erbaut. Die Idee zu der Halle stammt von dem Maler Hermann Hendrich (1854-1931), der für den Innenraum fünf große Gemälde schuf. Seinen Freund Ernst Wachler, der ein germanisches Heidentum propagierte, regte Hondrich an, ein Freilichttheater auf dem Hexentanzplatz zu bauen; als Harzer Bergtheater wurde es 1903 eröffnet. Das Goethezeitportal zeigt Ihnen die Bilder zur Walpurgisnacht in Goethes „Faust“, stellt den Referenztext bei und gibt Hinweise zur weiteren Beschäftigung mit dem ideologischen Hintergrund.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Clemens Brentano:
Die Chronik des fahrenden Schülers.
Historistisches Buchdesign mit Illustrationen von Eduard von Steinle

(München Juni 2006)

„Die Chronik des fahrenden Schülers. Erstlich beschrieben von dem weiland Meister Clemens Brentano“ in der Ausgabe von 1888, mit Illustrationen von Eduard von Steinle (1810-1886), ist ein Dokument der katholischen Literaturpflege. Wilhelm Kreiten, der Herausgeber, war als katholischer Literaturkritiker tätig und vollendete die von J. B. Diel hinterlassene Biographie von Brentano. Die „im Geiste altdeutscher, christlicher Poesie“ geschriebene Dichtung erhält „auch äußerlich jene ihrem inneren Wesen entsprechende, altdeutsche Ausstattung in Schrift und Bild“. So wurde die Ausgabe zum Musterfall eines historistischen Buchdesigns in altdeutscher Manier.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Moritz Retzsch: Schillers Pegasus im Joche in Umrissen

(München Mai 2006)

Schillers Gedicht „Pegasus im Joche“ (1796) stellt das Ross der Musen, auf dem die Dichter sich in Begeisterung emporschwingen, in den Mittelpunkt und thematisiert die unüberbrückbare Kluft zwischen dem freien Leben der Poesie und den Anforderungen des Arbeitslebens. Moritz Retzsch hat das Gedicht in Umrissen illustriert. Retzsch (1779-1857), Zeichner und Maler,  machte sich durch romantische und mythologische Darstellungen, am meisten aber durch seine Umrisse zu großen Dichterwerken (Goethes Faust, Schiller, Shakespeare) einen Namen und wurde auch von Goethe geschätzt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Münchhausens Abenteuer in Bildern von Oskar Herrfurth

(München Februar 2006)

Die „Wunderbaren Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben bei der Flasche im Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt“, die sprichwörtlich gewordenen „Münchhausiaden“, wurden zuerst von Rudolf Erich Raspe in englischer (1785) und von Gottfried August Bürger mit verschiedenen Zutaten in deutscher Sprache (1786) bearbeitet. Auf dieser Postkartenserie werden ausgewählte Episoden von dem Illustrator und Maler Oskar Herrfurth (1862-1913) effektvoll und witzig umgesetzt.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Gretchen Fotopostkarten

(München Dezember 2005)

Die 12-teilige, sehr beliebte Serie wird hier in deutscher und französischer Fassung gezeigt. Ihre unterschiedlichen Kolorierungen und Tönungen dokumentieren zahlreiche Auflagen und Bearbeitungen. Beachtenswert ist die Kunstfertigkeit des die Szenen arrangierenden Fotografen, z.B. die ‚Drapierung’ Gretchens in den wechselnden Kulissen. Sie trägt das zeitgenössische, nur leicht historisierte Kostüm aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und ‚mittelalterliche’ Haartracht.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Schiller-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation
»Andreas Müller: Die Glocke«

(München November 2005)

Andreas Müller (1831-1901) ist ein Schüler von W. Kaulbach und M. Schwind, er lehrte als Professor für kirchliche Kunst an der Münchner Akademie und war als Historienmaler und Zeichner für den Holzschnitt tätig. Der in der Tradition der Münchner Spätromantik stehende Zyklus zeigt detailgenaue, dichte Kompositionen, deren Erzählfreudigkeit anspricht. Mit dieser Serie liegt die vierte Folge von Illustrationen zu Schillers „Glocke“ vor. Vergleiche lassen sich ziehen mit Hans Kaufmann, Alexander von Liezen Mayer und Ludwig Richter.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Eugène Delacroix: Faust-Illustrationen«

(München August 2005)

Die Faust-Illustrationen erschienen 1828 mit der französischen Übersetzung von Albert Stapfer. Im November 1829 zeigte Eckermann Goethe zwei Skizzen dieser Lithographien: Faust und Mephisto auf den Sturmpferden und die Trinkszene in Auerbachs Keller. „Goethe war von Delacroix’ ungestümem Strich mehr beeindruckt als begeistert, blieb aber durchaus verbindlich: Der Zeichner sei >ein großes Talent<, sagte er zu Eckermann, „das gerade am >Faust< die rechte Nahrung gefunden hat. Die Franzosen tadeln an ihm seine Wildheit, allein hier kommt sie ihm recht zu statten.<“ (Die Gazette, Nr.17, September 1999)

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Gottfried August Bürgers "Lenore" in Bildern von Johann Christian Ruhl«

(München August 2005)

Johann Christian Ruhls Umrißradierungen zu Bürgers Ballade „Lenore“ (1773) stehen in der Tradition der klassizistischen linearen Illustrationskunst (Flaxman). Die 12 Blätter setzen die Schauerballade mit all ihrer Leidenschaft adäquat um. Diese Geschichte – sagt A. W. Schlegel über „Lenore“ – „welche die getäuschten Hoffnungen und die vergebliche Empörung eines menschlichen Herzens, die alle Schauer eines verzweiflungsvollen Todes in wenigen leichtfasslichen Zügen und lebendig vorüberfliehenden Bildern entfaltet, ist ohne conventionelles Beiwerk.“ Als Regieanweisung zur rechten Lektüre rät Bürger einem Freund: Wenn Sie die Ballade „vorlesen, so borgen Sie einen Todtenkopf von einem Mediciner, setzen solchen bei einer trüben Lampe, und dann lesen Sie“. Mehr Informationen auf der Bürger-Seite des Goethezeitportals.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Schiller-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.
»Otto Peter: Wilhelm Tell«

(München Juli 2005)

Diese Serie zu Schillers „Wilhelm Tell“ gehört der Popularkultur an. Die Kompositionen wirken wie „stills“ eines alten Heimatfilms: Zwischen bewegten Gruppenszenen vor wechselnder Bergkulisse sind teils statuarische, teils pathetisch wirkende Auftritte mit wenigen Darstellern eingestreut. Auch die Mischung aus historischen und zeitgenössischen Kostümen und Charakteren unterstützt diesen Eindruck. Die Farbdrucke sind wohl in den 30er Jahren entstanden; der Künstler konnte nicht eruiert werden.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: 
»Schillers Lied von der Glocke. Mit Illustrationen von Alexander von Liezen Mayer«

(München Juni 2005)

Das Goethezeitportal publiziert ein reich illustriertes Prachtwerk mit dem vollständigen Text von Schillers „Glocke“. Das Werk enthält 17 Kompositionen von Alexander Liezen-Mayer (1839-1898), ausgeführt in 6 Kupferstichen und 11 Holzschnitten. Liezen-Mayer war zuletzt als Professor der Geschichtsmalerei an der Kunstakademie in München tätig. Die Ornamente stammen von Ludwig von Kramer (1840-1908), Illustrator, Kirchen- und Historienmaler. Das repräsentative Prachtwerk war zur Auslage im Salon und mehr zum Beschauen als zum Lesen gedacht. Es zeichnet sich durch eine sorgfältige typographische Gestaltung und historistische Ornamentierung aus.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Schiller-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.
»Hans Kaufmann: Die Glocke«

(München Mai 2005)

Unter den äußerst zahlreichen Illustrationen zu Schillers „Glocke“ ist Hans Kaufmanns Illustrationsfolge durchaus eigenständig. Durch ihre Skizzenhaftigkeit und ihre zarten Aquarelltöne erhalten die Staffagefiguren Bewegung, was durch lebhafte Gestik und Körpersprache noch unterstrichen wird. Ausschmückende Erzählfreude, eine stets wechselnde Stadtkulisse wie auch der Wandel der Tageszeiten locken zum genauen Schauen.

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 Georg Jäger: »Schillers Lied von der Glocke in Bildern von Ludwig Richter«

(München April 2005)

Mit der „Glocke“ schuf Schiller die Ballade des bürgerlichen Lebens. Sie war überaus populär, wie die zahlreichen geflügelten Worte belegen, die ihr entnommen wurden, und wurde zu einem der am häufigsten illustrierten Texte der klassischen Literatur im 19. Jahrhundert. Das Goethezeitportal publiziert mehrere Illustrationen und beginnt mit Ludwig Richter. Über ihn heißt es in Meyers Konversationslexikon: „Er hat durch seine gemütvolle Schilderung des deutschen Lebens, seinen liebenswürdigen Humor und die Fülle seiner Phantasie als Illustrator epochemachend gewirkt.“ Richter war der kongeniale Illustrator des bürgerlichen Weltbildes und seiner Wertvorstellungen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
»Friedrich Kaskeline: Faust-Illustrationen«

(München März 2005)

Friedrich (Fred) Kaskeline, geb. 1863 in Prag, war Schüler der Akademie in Wien unter dem Historien- und Porträtmaler Christian Griepenkerl. Er arbeitete als Illustrator des humoristisch-satirischen Wiener Arbeiterblattes "Glühlichter" (1889/90-1915) und war in Berlin Repräsentant und Spezialzeichner der illustrierten Journale "The Graphic" und "The Daily Graphic" (London). Im Ersten Weltkrieg schuf er Propagandagraphik, in den 20er Jahren stammen von ihm zahlreiche, sehr unterschiedliche Postkarten: modische, teils witzige, teils frivole Künstlerpostkarten, die auch in England Erfolg hatten, sowie Silhouetten mit diversen Themen (z.B. "Mein schönes Fräulein, darf ich's wagen?"). Aus dieser Schaffenszeit stammen wohl auch die Faust-Illustrationen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Hans Stubenrauch: Faust-Illustrationen

(München Januar 2005)

Über den Münchner Illustrationszeichner Hans Stubenrauch gibt es nur wenige gesicherte Daten. Diese weisen als sein Tätigkeitsfeld weniger die scharf karikierende als die launige Zeichnung zum Schmunzeln aus, wie man z.B. aus einigen Illustrationen in den „Fliegenden Blättern ersehen kann, denen er als Mitarbeiter seit 1907 angehörte. Anders als viele seiner Kollegen blieb Stubenrauch dem ‚altmodischen’ realistischen Stil des traditionellen Witzblattes treu, d.h. er ‚stilisierte’ nicht, wurde kein Jugendstil-Künstler. Die Postkarten-Serie zum Faust, die vielleicht um 1930 datiert werden kann, zeigt Stubenrauch jedoch als durchaus eigenwilligen Künstler: Neben den herkömmlichen Kompositionen im Freien („Osterspaziergang“, „In Marthens Garten“) sind die Interieurszenen in Themenwahl und Gestaltung originell: vor einen intensiv orangengelben Licht im Hintergrund hebt sich jeweils Fausts Gestalt monumental ab. Besonders der „Erdgeist“ schlägt nicht nur Faust, sondern auch den Betrachter in seinen Bann.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: August von Kreling: Faust-Illustrationen

(München Dezember 2004)

August von Kreling (1819-1876), ein vor allem in München und Nürnberg tätiger, zu seiner Zeit hoch angesehener Maler, schuf in seinen letzten Lebensjahren einen Zyklus von Kompositionen zu Goethes „Faust“, die durch Photographien und Holzschnitte weit verbreitet waren. Das Goethezeitportal publiziert die effektvollen Bilder auf Postkarten aus mehreren Verlagen und setzt damit die Folge von Serien mit Faust und Gretchen fort.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Gretchen Fotopostkarten

(München November 2004) 

Mit den Scherenschnitten von Paul Konewka hat das Goethezeitportal die Publikation von Illustrationen zu Goethes "Faust" aufgenommen. Am beliebtesten und am weitesten verbreitet waren Bilder von Gretchen: Stationen ihrer Liebe, Hingabe und kurzes Glück, Gewissensqual, die Kindsmörderin im Kerker usw.

Die Serien von Fotopostkarten belegen populäre Inszenierungen und Vorstellungsbilder um 1900. Unsere Leser sind herzlich aufgefordert, mit Karten aus ihrem Besitz die Lücken in unseren Beständen zu schließen.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Paul Konewka - Gestalten aus "Faust". Silhouetten 

(München November 2004)

Die Kunst des Schattenrisses, die in der Goethezeit populär war, erreicht mit Paul Konewka (1840-1870) einen Höhepunkt: „Das Geheimnis der Silhouette, das in der bewegten Linie beruht, hatte sich ihm vollkommen erschlossen,“ heißt es in einer Monographie. „Es ist erstaunlich, wie er im Umriß seiner Gestalten die verschiedensten Situationen und die ganze Skala der Empfindungen auszudrücken vermochte. Holde Naivetät, Grazie, jugendliche Anmut, Geckenhaftigkeit des Stutzertums, Witz und Laune lustiger Narren, bedächtige Würde des Alters, Lust und Leid, alles klingt aus der langen Reihe seiner Silhouetten bestrickend heraus.“ Das Goethezeitportal publiziert die „Gestalten aus Faust“, eine Serie von 12 Silhouetten in Wiedergaben auf Postkarten. Die Kritik hob insbesondere „die gestaltenreiche, köstlich anmutende Darstellung“ des Osterspaziergangs hervor.

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 Jutta Assel und Georg Jäger: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Wilhelm Meisters Lehrjahre - Mignon und der Harfner.

100 Foto- und Kunstpostkarten zur Figur Mignon aus Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ und der Oper „Mignon“ von Thomas: ein italienisches Mädchen, von Zigeunern verschleppt, von Wilhelm freigekauft, Gefährtin des wahnsinnigen Harfners, singt das Sehnsuchtslied „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn“. Eine einzigartige Sammlung von Dokumenten zur populären Goethe-Rezeption aus der Zeit der Jahrhundertwende und der Weimarer Republik.

(München Februar 2004)

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 Jutta Assel: Werther-Illustrationen. Bilddokumente als Rezeptionsgeschichte 

(München 1984/2004)

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