goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Der Mond
Gedichte und Bilder
Teil I

Hier gehts zu Teil II

Eingestellt Oktober 2017
Stand: Februar 2019

Gedichte von Klopstock, Hölty, Claudius, dem jungen Goethe und Anderen in der zweiten Hälfte des 18. und den ersten Dezennien des 19. Jahrhunderts sowie volkstümliche Lieder wie "Der Mond ist aufgegangen" (Claudius) oder "Guter Mond, du gehst so stille" prägen das Genre der bis etwa zur Jahrhundertwende bekannten Mondgedichte. Aus der Romantik stammen die viel zitierten Mondgedichte Tiecks und Eichendorffs. Parallel dazu entstanden in der bildenden Kunst die maßgeblich von Caspar David Friedrich und Carus geprägten Mondbilder und Nachtstücke mit Mondschein. In den Gedichten und Bildern wird dem Mond eine Reihe von Eigenschaften zugeschrieben; es gibt ein Motivvokabular der "Mondscheingemälde", das Ruinen, bemooste Trümmer, Wald, Gewässer und Felsenklüfte umfasst. Als "Gefährte der Nacht" ist der Mond ein "Gedankenfreund": er regt die Fantasie an, verzaubert die Welt und ruft Erinnerungen und Traumgestalten auf. Dem Einsamen ermöglicht er ein "wollustvolles" Gedenken an liebe Verlorene oder Tote, den Beladenen tröstet er und wiegt ihn in "sanften Schlummer". Der Mond ist aber auch ein "Kinderfreund". Vor allem aber ist er "ein Kuppler ohne gleichen", der "Liebeshehlerei geheimer Liebsgeschichtchen" treibt, denn er hilft den Liebenden in der Nacht, indem er ihnen zum Stelldichein leuchtet, oder, falls Liebeskosen unbeobachtet sein will, sich hinter Wolken verbirgt. Hier vor allem setzen die Parodien an, die es gleichfalls seit dem späten 18. Jahrhundert gibt. Von den wiedergegebenen 17 Gedichten verspotten den Mondkult Aloys Blumauer ("An den Mond") und Lenau ("Hypochonders Mondlied"). Zusammen mit den 15 stimmungsmäßig begleitenden, die Gedichte nicht illustrierenden Bildern lädt die Seite zu Entdeckungen ein, die wir durch die Anordnung der Bild- und Textdokumente und ihre sich daraus ergebenden Beziehungen anzustoßen hoffen. 

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Bild 1
Karl Rottmann (1797-1850)
Mondscheinstudie (1826)
Aquarell. Höhe 26,3; Breite 34,2 cm

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Friedrich Gottlieb Klopstock
(1724-1803)

Die frühen Gräber

   Willkommen, o silberner Mond,
Schöner, stiller Gefährt der Nacht!
Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund!
Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin.

   Des Maies Erwachen ist nur
Schöner noch, wie die Sommernacht,
Wenn ihm Tau, hell wie Licht, aus der Locke träuft,
Und zu dem Hügel herauf rötlich er kömt.

   Ihr Edleren, ach es bewächst
Eure Male schon ernstes Moos!
O wie war glücklich ich, als ich noch mit euch
Sahe sich röten den Tag, schimmern die Nacht.

 

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Bild 2
Johan Christian Clausen Dahl (1788-1857)
Das Grab am Meeresstrand (1820)
Öl auf Leinwand. Höhe 38,2; Breite 54,4 cm

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Matthias Claudius
(1740-1815)

Ein Wiegenlied bei Mondschein zu singen

So schlafe nun du Kleine!
   Was weinest du?
Sanft ist im Mondenscheine,
   Und süß die Ruh.

Auch kommt der Schlaf geschwinder,
   Und sonder Müh;
Der Mond freut sich der Kinder,
   Und liebet sie.

Er liebt zwar auch die Knaben,
   Doch Mädchen mehr,
Gießt freundlich schöne Gaben
   Von oben her

Auf sie aus, wenn sie saugen,
   Recht wunderbar;
Schenkt ihnen blaue Augen
   Und blondes Haar.

Alt ist er wie ein Rabe,
   Sieht manches Land;
Mein Vater hat als Knabe
   Ihn schon gekannt.

Und bald nach ihren Wochen
   Hat Mutter mal
Mit ihm von mir gesprochen:
   Sie saß im Tal

In einer Abendstunde,
   Den Busen bloß,
Ich lag mit offnem Munde
   In ihrem Schoß.

Sie sah mich an, für Freude
   Ein Tränchen lief,
Der Mond beschien uns beide,
   Ich lag und schlief;

Da sprach sie! »Mond, o! scheine,
   Ich hab sie lieb,
Schein Glück für meine Kleine!«
   Ihr Auge blieb

Noch lang am Monde kleben,
   Und flehte mehr.
Der Mond fing an zu beben,
   Als hörte er.

Und denkt nun immer wieder
   An diesen Blick,
Und scheint von hoch hernieder
   Mir lauter Glück.

Er schien mir unterm Kranze
   Ins Brautgesicht,
Und bei dem Ehrentanze;
   Du warst noch nicht.

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Bild 3
Johan Christian Clausen Dahl (1788-1857)
Elblandschaft bei Dresden im Mondlicht (1823)
Öl auf Papier. Höhe 20. Breite 33,7 cm

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Matthias Claudius
(1740-1815)

Abendlied 

Der Mond ist aufgegangen
Die goldnen Sternlein prangen
   Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
   Der weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
   So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
   Verschlafen und vergessen sollt.

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
   Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
   Weil unsre Augen sie nicht sehn.

Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder,
   Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste,
Und suchen viele Künste,
   Und kommen weiter von dem Ziel.

Gott, laß uns dein Heil schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
   Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden,
Und vor dir hier auf Erden
   Wie Kinder fromm und fröhlich sein!

Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
   Durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen,
Laß uns in Himmel kommen,
   Du unser Herr und unser Gott!

So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder;
   Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott! mit Strafen,
Und laß uns ruhig schlafen!
   Und unsern kranken Nachbar auch!

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Bild 4
Ernst Ferdinand Oehme (1797-1855)
Mondnacht im Golf von Salerno (1827)
Öl auf Leinwand. Höhe28, Breite38 cm

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Leopold Friedrich Günther von Goecking
(1748-1828)

An den Mond

Lieber Mond! verstecke dich,
Wenn mein Liebster zu mir fliegt,
Daß die Neugier müde sich
Auf dem platten Bauche liegt.

Lieber Mond! verstecke dich,
Wenn zu viel mein Auge sagt;
Denn wer ist so schwach, wie ich?
Lieber keinen Streit gewagt!

Lieber Mond! verstecke dich,
Wenn er meine Lippen küßt;
Denn ich Arme schäme mich,
Ob er gleich ein Engel ist.

Lieber Mond! verstecke dich,
Wenn die Abschiedsstunde schlägt,
Daß bei meinem Kummer sich
Nicht das Herz in ihm bewegt.

Lieber Mond! verstecke dich,
Wenn zurück mein Liebster kehrt,
Bis du – was klingt süßer? sprich! –
Seiner Flöte Ton gehört!

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Ludwig Christoph Heinrich Hölty
(1748-1776)

An den Mond

Geuß, lieber Mond, geuß deine Silberflimmer
     Durch dieses Buchengrün,
Wo Phantaseyn und Traumgestalten immer
     Vor mir vorüberfliehn.

Enthülle dich, daß ich die Stäte finde,
     Wo oft mein Mädchen saß,
Und oft, im Wehn des Buchbaums und der Linde,
     Der goldnen Stadt vergaß.

Enthülle dich, daß ich des Strauchs mich freue,
     Der Kühlung ihr gerauscht,
Und einen Kranz auf jeden Anger streue,
     Wo sie den Bach belauscht.

Dann, lieber Mond, dann nimm den Schleier wieder,
     Und traur um deinen Freund,
Und weine durch den Wolkenflor hernieder,
     Wie dein Verlaßner weint.

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Bild 5
Caspar David Friedrich (1774-1840)
Gedächtnisbild für Johann Emanuel Bremer (um 1817)
Öl auf Leinwand. Höhe 43,5; Breite 57 cm

Der Arzt Johann Emanuel Bremer führte in Berlin die Pockenschutzimpfung ein und wirkte als Armenarzt. Die Schwarz/Weiß-Abbildung lässt Einzelheiten der Komposition wie den kahlen Vordergrund mit Weg und Tor besser erkennen.

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Johann Wolfgang Goethe
(1749-1832)

An den Mond

Schwester von dem ersten Licht,
Bild der Zärtlichkeit in Trauer!
Nebel schwimmt mit Silberschauer
Um dein reizendes Gesicht.
Deines leisen Fußes Lauf
Weckt aus tagverschlossnen Höhlen
Traurig abgeschiedne Seelen,
Mich, und nächt’ge Vögel auf.

Forschend übersieht dein Blick
Eine großgemeßne Weite!
Hebe mich an deine Seite,
Gib der Schwärmerei dies Glück!
Und in wollustvoller Ruh,
Säh’ der weitverschlagne Ritter
Durch das gläserne Gegitter,
Seines Mädchens Nächten zu.

Dämmrung, wo die Wollust thront,
Schwimmt um ihre runden Glieder.
Trunken sinkt mein Blick hernieder.
Was verhüllt man wohl dem Mond!
Doch, was das für Wünsche sind!
Voll Begierde zu genießen,
So da droben hängen müssen;
Ei, da schieltest du dich blind.

Die dritte Strophe des wohl im Winter 1768/69 entstandenen Gedichts wurde für die Ausgabe von 1815 umgearbeitet. Die Neubearbeitung erhielt den Titel "An Luna".

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Bild 6
Carl Gustav Carus (1789-1869)
Fenster am Oybin bei Mondschein (um 1825)
Öl auf Leinwand; Höhe 27,7, Breite 32,8 cm

Orte kultureller Erinnerung. Oybin
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6773

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Johann Wolfgang Goethe
(1749-1832)

Philine
(Wilhelm Meisters Lehrjahre,
5. Buch, 10. Kapitel)

Singet nicht in Trauertönen
Von der Einsamkeit der Nacht;
Nein, sie ist, o holde Schönen,
Zur Geselligkeit gemacht.

Wie das Weib dem Mann gegeben
Als die schönste Hälfte war,
Ist die Nacht das halbe Leben,
Und die schönste Hälfte zwar.

Könnt ihr euch des Tages freuen,
Der nur Freuden unterbricht?
Er ist gut, sich zu zerstreuen,
Zu was anderm taugt er nicht.

Aber wenn in nächt'ger Stunde
Süßer Lampe Dämmrung fließt,
Und vom Mund zum nahen Munde
Scherz und Liebe sich ergießt;

Wenn der rasche lose Knabe,
Der sonst wild und feurig eilt,
Oft, bei einer kleinen Gabe,
Unter leichten Spielen weilt;

Wenn die Nachtigall Verliebten
Liebevoll ein Liedchen singt,
Das Gefangnen und Betrübten
Nur wie Ach und Wehe klingt:

Mit wie leichtem Herzensregen
Horchet ihr der Glocke nicht,
Die mit zwölf bedächt'gen Schlägen
Ruh und Sicherheit verspricht!

Darum an dem langen Tage
Merke dir es, liebe Brust:
Jeder Tag hat seine Plage,
Und die Nacht hat ihre Lust.

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Johann Wolfgang Goethe
(1749-1832)

Um Mitternacht

Um Mitternacht ging ich, nicht eben gerne,
Klein, kleiner Knabe, jenen Kirchhof hin
Zu Vaters Haus, des Pfarrers; Stern am Sterne
Sie leuchteten doch alle gar zu schön;
   Um Mitternacht.

Wenn ich dann ferner in des Lebens Weite
Zur Liebsten mußte, mußte weil sie zog,
Gestirn und Nordschein über mir im Streite,
Ich gehend, kommend Seligkeiten sog;
   Um Mitternacht.

Bis dann zuletzt des vollen Mondes Helle
So klar und deutlich mir ins Finstere drang,
Auch der Gedanke willig, sinnig, schnelle
Sich um's Vergangne wie ums Künftige schlang;
   Um Mitternacht.

Das Gedicht ist am 13. Februar 1818 im Anschluss an einen Abend in Jena im geselligen Kreis von Freunden und Bekannten spontan entstanden. Erstdruck in der "Neuen Liedersammlung" von Zelter 1821. Goethe nannte das Gedicht ein "Lebenslied", das ihm "seit seiner mitternächtigen, unvorgesehenen Entstehung, immer wert gewesen" und, von Zelter komponiert, zu einer seiner "liebsten Produktionen" wurde. (Goethe, Sämtliche Werke, Münchner Ausgabe, Bd. 11.1.1, S. 544f.

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Bild 7
Johan Christian Dahl (1788-1857)
Mondnacht bei der Ruine von Tharandt
(Lohemer Grund) (1819)

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Johann Wolfgang Goethe
(1749-1832)

An den Mond

Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick.

Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh' und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud' und Schmerz
In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd ich froh,
So verrauschte Scherz und Kuß,
Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,
Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu,

Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

Der hier wiedergegebene Text ist eine Umarbeitung der gleichnamigen, im Zeitraum 1776/78 entstandenen Erstfassung. Die Strophen 3 bis 6 sind neu hinzu gekommen.

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Bild 8
Caspar David Friedrich (1774-1840)
Zwei Männer in Betrachtung des Mondes
Öl auf Leinwand; Höhe 35, Breite 44 cm

Auf Bestellungen hin hat Friedrich mehrere Repliken dieser Komposition ausgeführt, darunter eine Variante mit Mann und Frau anstelle der zwei Männer (siehe Bild 12).

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Johann Aloys Blumauer
(1755-1798)

An den Mond

Herr Mond, von mir erwart' er nicht,
   Daß ich nach Dichterweise
Nun auch sein Alletagsgesicht
   Aus vollen Backen preise.
Ich habe lang ihn observirt,
Und wahrlich wenig ausgespürt,
   Was ihm gedieh' zur Ehre,
   Und lobenswürdig wäre.

Da pflegt er, wie ein kleines Kind,
   Mit seinem Licht zu prahlen;
Allein, man weiß ja wohl, es sind
   Nur seines Weibes Strahlen.
Wär' nicht sein Weib, es ging ihm dann
Gewiß wie manchem Ehemann,
   Den Niemand regardirte,
   Wenn nicht sein Weib brillirte.

Und glaub' er ja nicht, daß dies Licht
   Ihn so besonders kleide;
Er hat darin ein bleich' Gesicht,
   Als wär's gemalt mit Kreide,
Und gleichet dann bald einem Stier,
Bald einem Becken vom Barbier,
   Und wird er voll und heller,
   Gar einem Suppenteller.

Mit seinem Weib führt er von je
   Ein skandalöses Leben;
Kann man den Männern in der Eh'
   Ein schlechter Beispiel geben?
Kaum kömmt Madam nach Haus, so rennt
Er fort, und geht am Firmament
   Die ganze Nacht spazieren,
   Um sie nicht zu geniren.

Kein Hahnrei noch auf Erden war
   So ein publiker Lappe.
Oft steckt er seinen Hauptschmuck zwar
   In eine Nebelkappe;
Allein vergißt er die zu Haus,
So geht er auch mit Hörnern aus,
   Daß manchen, die ihn sehen,
   Die Augen drob vergehen.

Und macht Madam ihm dann und wann
   Zu Haus zu viele Schwänke,
So geht er, wie so mancher Mann,
   In der Frau Thetis Schenke,
Ersäuft im Meere seinen Groll,
Und kömmt nicht selten toll und voll
   Zurück vom vollen Glase
   Mit einer Kupfernase.

Bei all' dem Hauskreuz sucht er doch
   Stets Herzen zu erweichen,
Und ist nebst allem diesem noch
   Ein Kuppler ohne gleichen;
Er hält dem liebenden Gezücht
Bei dunkler Nacht so lang das Licht,
   Bis oft die guten Lappen
   Aus Inbrunst sich verschnappen.

Und dieser Liebeshehlerei
   Geheimer Liebsgeschichtchen
Verdankt er manche Reimerei
   Und manches Lobgedichtchen;
Allein bei mir trägt's ihm nichts ein;
Denn auch ohn' allen Hörnerschein
   Verstehen uns're Schönen
   Sich gut genug auf's Krönen.

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Bild 9
Johann Erdmann Hummel (1769-1852)
Römischer Liebeszauber (1848)
Öl auf Leinwand. Höhe 87, Breite 105 cm

Die Darstellung, die einer satirischen Erzählung des Horaz folgt, zeigt einen antiken Liebeszauber. "Die Hexe Sagana bringt über dem Feuer eine Wachspuppe zum Schmelzen, während sie in ihrer Rechten Zauberkräuter hält. Wie die Puppe, so soll auch der untreu gewordene Liebhaber der Hetäre Canidia erneut Feuer fangen und vor Liebe dahinschmelzen." Sie hebt ihren gelösten Gürtel "beschwörend über die Flammen, um den Ungetreuen wieder an sich zu binden." Das wollene Gewand der zweiten, am Boden liegenden Puppe macht unverletzlich. (Die Nacht, siehe Literaturhinweise, Nr. 120)

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Friedrich von Matthisson
(1761-1831)

Mondscheingemälde

Der Vollmond schwebt in Osten;
   Am alten Geisterthurm
Flimmt bläulich im bemoosten
   Gestein der Feuerwurm.
Der Linde schöner Sylfe
   Streift scheu in Lunens Glanz,
Im dunkeln Uferschilfe
   Webt leichter Irrwischtanz.

Die Kirchenfenster schimmern;
   In Silber wallt das Korn;
Bewegte Sternchen flimmern
   Auf Teich und Wiesenborn;
Im Lichte wehn die Ranken
   Der öden Felsenkluft;
Den Berg, wo Tannen wanken,
   Umschleiert weisser Duft.

Wie schön der Mond die Wellen
   Des Erlenbachs besäumt,
Der hier durch Binsenstellen,
   Dort unter Blumen schäumt,
Als lodernde Kaskade
   Des Dorfes Mühle treibt,
Und wild vom lauten Rade
   In Silberfunken stäubt.

Durch Fichten senkt der Schimmer,
   So bleich und schauerlich,
Auf die bebüschten Trümmer
   Der Wasserleitung sich;
Bestralt die düstern Eiben
   Der kleinen Meierei,
Und hellt die bunten Scheiben
   Der gothischen Abtei.

Wie sanft verschmilzt der blassen
   Beleuchtung Zauberschein
Die ungeheuren Massen
   Gezackter Felsenreihn,
Dort wo, in milder Helle,
   Von Immergrün umwebt,
Die Eremitenzelle
   An grauer Klippe schwebt.

Der Elfen Heere schweifen
   Durch Feld und Wiesenplan,
Es deuten Silberstreifen
   Dem Schäfer ihre Bahn;
Er weiss am Purpurkreise,
   Vom Wollenvieh verschmäht,
In welchem Blumengleise
   Ihr Abendreihn sich dreht.

Bald bergen, bald entfalten,
   In lieblicher Magie,
Sich wechselnd die Gestalten
   Der regen Fantasie.
Die zarten Blüten keimen,
   O Mond! an deinem Licht,
Die sie, in Feenträumen,
   Um unsre Schläfe flicht.

Nach der Fassung in: Friedrich Matthisson, Gedichte, 4. Aufl. Zürich: Johann Heinrich Füssli Sohn 1797. Mondscheingemälde, S. 97-100. Unter dem Titel "Mondscheinlied" wurde das Gedicht um eine Strophe erweitert.

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Bild 10
Carl Gustav Carus (1789-1869)
Ruine im Mondschein.
Klosterruine Altzella (um 1820)
Öl auf Holz. Höhe 41, Breite 30,4 cm

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Joseph von Eichendorff
(1788-1857)

Der stille Grund

Der Mondenschein verwirret
Die Täler weit und breit,
Die Bächlein, wie verirret,
Gehn durch die Einsamkeit

Da drüben sah ich stehen
Den Wald auf steiler Höh,
Die finstern Tannen sehen
In einen tiefen See.

Ein' Kahn wohl sah ich ragen,
Doch niemand, der es lenkt,
Das Ruder war zerschlagen,
Das Schifflein halb versenkt.

Eine Nixe auf dem Steine
Flocht dort ihr goldnes Haar,
Sie meint',sie wär alleine,
Und sang so wunderbar.

Sie sang und sang, in den Bäumen
Und Quellen rauscht‘ es sacht
Und flüsterte wie in Träumen
Die mondbeglänzte Nacht.

Ich aber stand erschrocken,
Denn über Wald und Kluft
Klangen die Morgenglocken
Schon ferne durch die Luft.

Und hätt ich nicht vernommen
Den Klang zu guter Stund:
Wär nimmermehr gekommen
Aus diesem stillen Grund.

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Bild 11
Carl Gustav Carus (1789-1869)
Hünengrab bei Nobbin im Mondschein (nach 1819)
Öl auf Leinwand. Höhe 33,5; Breite 43 cm

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Franz Grillparzer
(1791-1872)

An den Mond
(Am 14. August 1804)

Wandle, wandle, holder Schimmer!
Wandle über Flur und Au,
Gleitend, wie ein kühner Schwimmer,
In des stillen Meeres Blau.

Sanft im Silberglanze schwebest
Du so still durchs Wolkenmeer,
Und durch deinen Blick belebest
Du die Gegend rings umher.

Manchen drücket schwerer Kummer,
Manchen lastet Qual und Pein;
Doch du wiegst in sanften Schlummer
Tröstend ihn, voll Mitleid, ein.

Sanfter, als die heiße Sonne,
Winkt dein Schimmer Ruh und Freud,
Und erfüllt mit süßer Wonne,
Tröstung und Vergessenheit.

Hüllst in dichtbewachsnen Lauben
Mit der sanften Fantasie
Ganz den Dichter; machst ihn glauben,
Seine Muse weiche nie.

Und auch mich hast du begeistert,
Der ich dir dies Liedchen sang,
Meiner Seele dich bemeistert,
Da mein Lied sich aufwärts schwang!

*****

Bild 12
Caspar David Friedrich (1774-1840)
Mann und Frau den Mond betrachtend
Öl auf Leinwand. Höhe 34, Breite 44 cm
Vgl. Bild 8.

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Heinrich Heine
(1799-1856)

Der Mond ist aufgegangen
(Buch der Lieder, 1827)

Der Mond ist aufgegangen
Und überstrahlt die Well’n;
Ich halte mein Liebchen umfangen,
Und unsre Herzen schwell’n.

Im Arm des holden Kindes
Ruh’ ich allein am Strand; -
„Was horchst du beim Rauschen des Windes?
Was zuckt deine weiße Hand? “

„Das ist kein Rauschen des Windes,
Das ist der Seejungfern Gesang,
Und meine Schwestern sind es,
Die einst das Meer verschlang.“

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Bild 13
Carl Gustav Carus (1789-1869)
Am Strand liegender Anker im Mondschein(nach 1851)
Kohle, weiß gehöht. Höhe 43,7; Breite 62 cm

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Nikolaus Lenau
(1802-1850)

Hypochonders Mondlied

Singt ihr in eurem Freudenliede:
Der heitre Mond am Himmel lacht,
Und ihm entstrahlt ein süßer Friede –
So habt ihr nie den Mond bedacht.

Seht ihr ihn dort herüberschweben,
Bleich, ohne Wasser, ohne Luft,
Er zieht mit ausgestorbnem Leben,
Ein Totengräber samt der Gruft.

Dort dringt der Mond mit seinem Schimmer
Still dem Nachtwandler ins Gemach
Und winkt und lockt aus Bett und Zimmer,
Der Schläfer folgt ihm auf das Dach

Und huscht, geschloßner Augenlider,
Hin, her, des Daches steilsten Bug,
Als hielte geistiges Gefieder
Enthoben ihn dem Erdenzug.

Der Mond zieht traurig durch die Sphären,
Denn all die Seinen ruhn im Grab;
Drum wischt er sich die hellen Zähren
Bei Nacht an unsern Blumen ab.

Darum durchschleicht er Fenster, Türen,
Auf Diebessohlen leis und lind,
Der Erde heimlich zu entführen
Im Schlafe dies und jenes Kind.

Den Schläfern um den Leib zu schlingen
Sucht er sein feines Silbernetz
Und sie zu sich hinaufzuschwingen;
Doch seine Fäden reißen stets.

Und ewig wird es ihm mißglücken,
Zu stehlen sich ein Spielgesind,
In seine Wüste zu entrücken
Ein lebenswarmes Erdenkind.

Der Mond wohl auch die Schlummerlosen
Der Erde zu entlocken sucht;
Er will mit schwärmerischem Kosen
Bereden sie zu früher Flucht.

Oft wenn ich ging durch Wald und Wiesen,
Log mir der Mondenschein so lang,
Ich sei auf Erden nur verwiesen,
Bis ich hinweg mich sehnte bang.

Weil er uns nicht vermag zu stehlen,
Nicht wachend, nicht in Schlafesruh,
Schickt er mit Blicken, stieren, scheelen,
Der Erde Todeswünsche zu.

Als Knabe schon konnt ich nicht schauen
Zum stillen, blassen Mond empor,
Daß nicht ein wunderliches Grauen
Mir heimlich das Gebein durchfror.

Nirgends, auf Wald und Feld und Straßen,
Frohlockt so hell des Mondes Licht,
Wie auf dem Kirchhof, wo verlassen
Ein armes Herz vor Leide bricht.

Ja, Gräber sind für ihn die Stelle,
Und an Ruinen Dorngesträuch;
Doch vor des Mondes schlimmer Helle
Bewahrt das Brautbett, rat ich euch.

Laßt ihr den Mond ins Brautbett scheinen,
Ist euer künftig Kind bedroht,
Denn viele Stunden wird es weinen,
Und wünschen wird es sich den Tod.

Wenn Schiffer nachts das Meer befahren,
Umhüllen sie das Haupt genau,
Denn spielt der Mond mit ihren Haaren,
So färbt er sie frühzeitig grau.

Und bei Banditen geht die Kunde:
Ein Dolch, gewetzt im Mondenschein,
Sticht eine ewig stumme Wunde,
Trifft mittendurch ins Herz hinein.

Und jene grausen alten Weiber,
Die man nicht gern genauer nennt,
Weil ihnen sonst die dürren Leiber
Das tolle Volk zu Asche brennt;

(– Wenn auch von Ärzten, Philosophen,
Ein volkverwirrendes Komplott
Sie Hexen nennt und Teufelszofen,
Der aufgeklärten Zeit zum Spott –)

Die ziehn auf mondbestrahlten Heiden
Und pflücken murmelnd Gras und Kraut,
Woraus zu manchen Zauberleiden
Manch böses Tränklein wird gebraut.

Bergjäger, der kein Raubschütz, meidet
Den Mond; ein Wild, im Mondenstrahl
Geschossen oder ausgeweidet,
Verwest so frühe noch einmal.

Und eine Tann im Wald geschlagen,
Wenn hell der Mond am Himmel blinkt,
Als Mastbaum in das Meer getragen,
Zerbricht der Sturm – das Schiff versinkt.

Tief in den höchsten Steyrerfelsen
Kenn ich ein Dörflein, wo man meint:
Der Mond wird schuld an dicken Hälsen,
Wenn er in einen Brunnen scheint.

Dort meint man auch, wenn Mondsgefunkel
Die Spinnerin am Rad umspinnt
Und widerglänzt von ihrer Kunkel,
Daß sie ein Leichenhemd gewinnt. – –

Weil mich der Mond, ins Zimmer glotzend,
Nicht schlafen ließ in dieser Nacht,
Hab ich Poet, hinwieder trotzend,
Dies Lied zum Schimpf auf ihn gemacht.

Noch wüßt ich viel von ihm zu melden,
Doch seh ich dort im Untergang
Hinunterducken meinen Helden,
Bevor ich noch das Schlimmste sang.

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Bild 14
Caspar David Friedrich (1774-1840)
Mondaufgang am Meer (1822)
Öl auf Leinwand. Höhe 55; Breite 71 cm

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Peter Cornelius
(1824-1874)

Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein

Komm wir wandeln zusammen im Mondschein!
So zaubrisch glänzt jedes Blatt,
Vielleicht stehet auf einem geschrieben,
Wie lieb mein Herz dich hat.

Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein!
Der Mond strahlt aus Wellen bewegt,
Vielleicht dass du ahnst, wie selig
Mein Herz dein Bildnis hegt.

Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein!
Der Mond will ein königlich Kleid
Aus goldnen Strahlen dir weben,
Dass du wandelst in Herrlichkeit!

Über den Komponisten und Schriftsteller Peter Cornelius, populär durch Liedkompositionen, siehe den Eintrag in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Cornelius_(Komponist)

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Guter Mond, du gehst so stille
In den Abendwolken hin,
Bist so ruhig, und ich fühle,
Daß ich ohne Ruhe bin.
Traurig folgen meine Blicke
Deiner stillen heitern Bahn.
O wie hart ist mein Geschicke,
Daß ich dir nicht folgen kann.

Guter Mond, dir darf ich's klagen,
Was mein banges Herze kränkt,
Und an wen mit bittern Klagen
Die betrübte Seele denkt!
Guter Mond, du sollst es wissen,
Weil du so verschwiegen bist,
Warum meine Thränen fließen
Und mein Herz so traurig ist.

"Dort in jenem kleinen Thale,
Wo die dunkeln Bäume stehn,
Na' bei jenem Wasserfalle
Wirst du eine Hütte sehn!
Geh' durch Wälder, Bach und Wiesen,
Blicke sanft durch's Fenster hin,
So erblickst du Elisen,
Aller Mädchen Königin.

Nicht in Gold und nicht in Seide
Wirst du dieses Mädchen sehn;
Nur im schlichten netten Kleide
Pflegt ein Mädchen stets zu gehn,
Nicht vom Adel, nicht vom Stande,
Was man sonst so hoch verehrt,
Nicht von einem Ordensbande
Hat mein Mädchen seinen Werth.

Nur ihr reizend gutes Herze
Macht sie liebenswerth bei mir;
Gut im Ernste, froh im Scherze,
Jeder Zug ist gut an ihr;
Ausdrucksvoll sind die Geberden,
Froh und heiter ist ihr Blick;
Kurz, von ihr geliebt zu werden,
Scheinet mir das größte Glück.

Mond, du Freund der reinen Triebe,
Schleich' dich in ihr Kämmerlein;
Sage ihr, daß ich sie liebe,
Daß sie einzig und allein
Mein Vergnügen, meine Freude,
Meine Lust, mein alles ist,
Daß ich gerne mit ihr leide,
Wenn ihr Aug' in Thränen fließt,

Daß ich aber schon gebunden,
Und nur, leider! zu geschwind
Meine süßen Freiheitsstunden
Schon für mich verschwunden sind;
Und daß ich nicht ohne Sünde
Lieben könne in der Welt -
Lauf' und sag's dem guten Kinde,
Ob ihr diese Lieb' gefällt.

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"Text um 1780-1800 entstanden, Verf. unbekannt, aus gleicher Zeit auch die Singweise. Dieses Lied mit seinem überaus langweiligen Liebesjammer wurde bis um 1850 gesungen, gewöhnlich aber blos die erste Strophe und zuletzt blos zum Jux. Vollständig findet es sich bis heute in allen Taschenliederbüchern." (Böhme)

"Das Lied 'Guter Mond, du gehst so stille' hat in zwei unterschiedlichen Fassungen Verbreitung gefunden: als Liebeslied und als (davon abgeleitetes) Abendlied. Die sentimentale Liebesklage 'Guter Mond, du gehst so stille' wurde im späten 18. Jahrhundert von unbekannter Hand geschaffen und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem durch Liedflugschriften verbreitet. Das Lied war seinerzeit enorm populär, was sich auch daran zeigt, dass der Melodie eine Reihe neuer, aktualitätsbezogener Texte unterlegt wurde. Eine Umarbeitung zum abendlichen Andachtslied für Kinder veröffentlichte 1851 der Lehrer Karl Enslin (1819-1875). Diese Kontrafaktur von 'Guter Mond, du gehst so stille' etablierte sich in der Folge neben dem ursprünglichen Lied. Im 20. Jahrhundert wurden die beiden Versionen von 'Guter Mond, du gehst so stille' unabhängig voneinander weiter tradiert und in unterschiedlichen Kontexten gesungen." (Widmaier)

Text und Melodie werden hier wiedergegeben nach Magnus Böhme: Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert. Hrsg. von Franz Magnus Böhme. Leipzig: Breitkopf und Härtel 1895, Nr. 468, S. 351f.

Text auch in: Als der Großvater die Großmutter nahm. Ein Liederbuch für altmodische Leute 5. Aufl. Leipzig: Insel-Verlag 1922, S. 388-90.

Siehe den Eintrag in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Guter_Mond,_du_gehst_so_stille
den Artikel von Thomas Widmaier "im Historisch-Kritischen Liederlexikon
http://www.liederlexikon.de/lieder/guter_mond_du_gehst_so_stille
sowie die Seite "Guter Mond, du gehst so stille" im Goethezeitportal
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6442

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Bild 15
Carl Gustav Carus (1789-1869)
Phantasie über die Musik (1827)
Kopie nach Carus' Gemälde von 1823
Gouache. Höhe 48,3, Breite 38,7 cm

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Johann Peter Hasenclever (1810-1853)
Die Sentimentale, ca. 1846/47
Öl auf Leinwand. Höhe 36,5; Breite 30,5 cm.
Wikimedia Commons. Beachten Sie die Lizenzbestimmungen von Wikipedia.

"Die Einzelheiten, das dunkle von Kerzen- und Mondlicht erhellte Zimmer, ein Mädchen, das mit Tränen in den Augen durch das Fenster zum Mond aufblickt, ein klares Gewässer im Mondschein, die aufgeschlagenen Bücher (Goethes "Die Leiden des jungen "Werther" und Heinrich Claurens "Mimili"), ein Strauß mit Rosen und Vergißmeinnicht, eine Rose als Lesezeichen, der mit den Worten "Innigstgeliebte Fanny", beginnende Brief, das Porträt des Husaren im Medaillon neben dem Brief und im Bilde über den Bett fügen sich zu einer, den larmoyanten sentimentalen Geist der 30er und 40er Jahre des 19. Jahrhunderts humorvoll und ironisch glossierenden Darstellung." Quelle: Die Düsseldorfer Malerschule. Bildhefte des Kunstmuseums Düsseldorf. Bearb. von Irene Markowitz und Rold Andree. Überarbeitete Neuausgabe. Düsseldorf 1977.

Siehe: "An den Wassern Babylons saßen wir". Figurationen der Sehnsucht in der Malerei der Romantik. Ferdinand Olivier und Eduard Bendemann. Katalog, hrsg. von Alexander Bastek und Michael Thiemann. Petersberg: Michael Imhof Verlag 2009. Darin Nr. 29. Johann Peter Hasenclever: Die Sentimentale, um 1846. Öl auf Leinwand. Höhe: 43, Breite 34,7 cm. ISBN 978-3-86568-514-8

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Literaturhinweise

Bildende Kunst

Die Abbildungen sind den angegebenen Katalogen entnommen:

* Ilaria Ciseri: Die Kunst der Romantik. Stuttgart: Belser 2013. ISBN 978-3-7630-2636-4

* Die Nacht. Hrsg. vom Haus der Kunst München. Wabern-Bern: Benteli Verlag 1998. ISBN 3-7165-1170-6

* Gianni Caffiero, Ivan Samarine: Light, Water and Sky. The Paintings of Ivan Konstantinovič Ajvazovskij [1817-1900] London: Alexandria Press 2012. ISBN: 978-1-78067-057-7

* Carl Gustav Carus. Natur und Idee. Katalog. München: Deutscher Kunstverlag 2009. ISBN: 978-3-422-06880-3

* Carl Gustav Carus. Wahrnehmung und Konstruktion. Essays. München: Deutscher Kunstverlag 2009. ISBN: 978-3-422-06881-0

* Johan Christian Dahl. Der Freund Caspar David Friedrichs. Hrsg. von Herwig Guratzsch. Schleswig: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf 2002. ISBN 3-87909-775-5

* Wieland Schmied: Caspar David Friedrich. Köln: Verlag M. DuMont Schauberg 1975. 

* Caspar David Friedrich. 1774-1840. Hrsg. von Werner Hofmann (Kunst um 1800) München: Prestel 1974. ISBN 3-7913-0095-4

* Ernst Ferdinand Oehme, 1797-1855. Ein Landschaftsmaler der Romantik. Hrsg. von Ulrich Bischoff. Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Albertinum; Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck - Behnhaus 1997.

* Landschaft als Geschichte - Carl Rottmann: 1797-1850; Hofmaler König Ludwigs I. Hrsg. von Christoph Heilmann und Erika Rödiger-Diruf. München: Hirmer 1998. ISBN 3-7774-7740-0
Darin Erika Rödiger-Diruf: Carl Rottmann im Zeitvergleich. Aspekte der Deutung von Licht- und Wetter-Phänomenen in der Landschaftsmalerei zwischen 1800 und 1850, S. 31-47.

Der Prager Maler August Piepenhagen (1791-1868) spezialisierte sich auf Nachtstücke mit Mondschein. Siehe folgende Seite:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:August_Piepenhagen?uselang=de

Literatur

* Siehst du den Mond? Gedichte aus der deutschen Literatur. Hrsg. von Dietrich Bode (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 19254) Stuttgart: Reclam 2014. ISBN 978-3-15-019254-2

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