Liederbuch von Otto Roquette. Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag 1852, S. 123-125. Digitalisiert durch Google. ***** ***** Ernst Moritz Arndt |
Steht er da, der Weihnachtsbaum Wie ein bunter goldner Traum, Spiegelt Unschuldkinderglück, All sein Paradies zurück. Und wir schau'n und denken dann, Wie uns heut das Heil begann, Wie das Kindlein Jesus Christ Heut zur Welt geboren ist; Wie das Kind von Himmelsart Lag auf Stroh und Halmen hart, Wie der Menschheit Hort und Trost Erdenelend hat erloost. Also steh'n und schauen wir Gottes Lust und Gnade hier: Was uns in dem Kindlein zart Alles heut geboren ward. Blüh' denn, leuchte, goldner Baum, Erdentraum und Himmelstraum, Blüh' und leucht' in Ewigkeit Durch die arme Zeitlichkeit! Sei uns Bild und sei uns Schein, Daß wir sollen fröhlich sein, Fröhlich durch den süßen Christ, Der des Lebens Leuchte ist. Sei uns Bild und sei uns Schein, Daß wir sollen tapfer sein Auf des Lebens Pilgerbahn, Kämpfend gegen Lug und Wahn. Sei uns Bild und sei uns Schein, Daß wir sollen heilig sein, Rein wie Licht und himmelklar, Wie das Kindlein Jesus war. |
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Morgen kommt der Weihnachtsmann, Kommt mit seinen Gaben. Trommel, Pfeifen und Gewehr, Fahn' und Säbel, und noch mehr, Ja, ein ganzes Kriegesheer Möcht' ich gerne haben! Bring' uns, lieber Weihnachtsmann, Bring' auch morgen, bringe Musketier und Grenadier, Zottelbär und Pantherthier, Roß und Esel, Schaf und Stier, Lauter schöne Dinge! Doch du weißt ja unsern Wunsch, Kennst ja unsre Herzen. Kinder, Vater und Mama, Auch sogar der Großpapa, Alle, Alle sind wir da, Warten dein mit Schmerzen. |
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Aus Hoffmann von Fallerslebens "Kinderliedern". Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. Großbibliothek (Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 265.272. – Auf dem Gabentisch liegt eine Schachtel mit der Aufschrift: 30 Soldaten.
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Wie die hellen Lichter scheinen! Und die Kinder sind gekommen, All die Großen, all die Kleinen, Haben ihr Geschenk genommen. Spielwerk bringt es uns zum Spielen, Das geliebte Wunderkind. Spielen mögen wir und fühlen, Daß wir wieder Kinder sind. Süße Früchte, fremde Blüthen Trägt es in der zarten Hand, Wie sie Engel zieh'n und hüten In dem sel'gen Himmelsband. Und so hat es tausend Gaben, Allen Menschen mitgebracht, Alle Herzen zu erlaben, In der hochgelobten Nacht. Auch Versöhnung, ew'ges Leben, Trost und Freiheit, Gnadenfüll', Gottes Wort umsonst gegeben Jedem, welcher hören will. Nimmer kann ich euch vergessen, All ihr schönen Christgeschenke! Abgrund reich und unermessen, Drin ich liebend mich versenke. |
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Max von Schenkendorf's sämmtliche Gedichte. Erste vollständige Ausgabe. Berlin, bei Gustav Eichler 1837, S. 307. Digitalisiert durch Google.
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Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll, Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus. Weihnachten war's; durch alle Gassen scholl Der Kinderjubel und des Markts Gebraus. Und wie der Menschenstrom mich fortgespült, Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr: "Kauft, lieber Herr!" Ein magres Händchen hielt Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor. Ich schrak empor, und beim Laternenschein Sah ich ein bleiches Kinderangesicht; Wes Alters und Geschlechts es mochte sein, Erkannt ich im Vorübertreiben nicht. Nur von dem Treppenstein, darauf es saß, Noch immer hört ich, mühsam, wie es schien: "Kauft, lieber Herr!" den Ruf ohn Unterlaß; Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn. Und ich? - War's Ungeschick, war es die Scham, Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind? Eh meine Hand zu meiner Börse kam, Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind. Doch als ich endlich war mit mir allein, Erfaßte mich die Angst im Herzen so, Als säß mein eigen Kind auf jenem Stein Und schrie nach Brot, indessen ich entfloh. |
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Nun senkt sich wieder auf die heim'schen Fluren die Weihenacht! die Weihenacht! Was die Mamas bepackt nach Hause fuhren, wir kriegens jetzo freundlich dargebracht. Der Asphalt glitscht. Kann Emil das gebrauchen? Die Braut kramt schämig in dem Portemonnaie. Sie schenkt ihm, teils zum Schmuck und teils zum Rauchen, den Aschenbecher aus Emalch glasé. Das Christkind kommt! Wir jungen Leute lauschen auf einen stillen heiligen Grammophon. Das Christkind kommt und ist bereit zu tauschen den Schlips, die Puppe und das Lexikohn, Und sitzt der wackre Bürger bei den Seinen, voll Karpfen, still im Stuhl, um halber zehn, dann ist er mit sich selbst zufrieden und im reinen: "Ach ja, son Christfest is doch ooch janz scheen!" Und frohgelaunt spricht er vom >Weihnachtswetter<, mag es nun regnen oder mag es schnein, Jovial und schmauchend liest er seine Morgenblätter, die trächtig sind von süßen Plauderein. So trifft denn nur auf eitel Glück hienieden in dieser Residenz Christkindleins Flug? Mein Gott, sie mimen eben Weihnachtsfrieden ... "Wir spielen alle. Wer es weiß, ist klug." |
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Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. Großbibliothek (Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 548.045f.
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Markt und Straßen stehn verlassen, Still erleuchtet jedes Haus, Sinnend geh ich durch die Gassen, Alles sieht so festlich aus. An den Fenstern haben Frauen Buntes Spielzeug fromm geschmückt, Tausend Kindlein stehn und schauen, Sind so wunderstill beglückt. Und ich wandre aus den Mauern Bis hinaus ins freie Feld, Hehres Glänzen, heilges Schauern! Wie so weit und still die Welt! Sterne hoch die Kreise schlingen, Aus des Schnees Einsamkeit Steigts wie wunderbares Singen - O du gnadenreiche Zeit! |
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Weihnachten 2019
Der Hänseken. Ein Kinderepos
von Frank Wedekind
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Weihnachten 2018
Aus der Weihnachtszeit und aus dem Kinderleben
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Weihnachten 2017
Weihnachtsbuch von Victor Blüthgen
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Weihnachten 2016
Franz Graf Pocci: Weihnachtslieder
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Beste Weihnachtsgrüße 2015
Leise rieselt der Schnee ...
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Weihnachten 2014
Der Weihnachtsbaum
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Weihnachten 2013
Für Mutter und Kind
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Weihnachten 2012
Montagen auf Postkarten und Weihnachtslieder
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Die Weihnachtskrippe
Hirten, Drei Könige, Sternsingen (2011)
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Weihnachtsgaben (2010)
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"O du fröhliche Weihnachtszeit". Die Bescherung (2009)
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Weihnachten in Bildern und Texten (2007)
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"Stille Nacht, heilige Nacht!" und das Weihnachtsfest (2006)
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Der Künstler Kaspar Braun (1807-1877) und der Buchhändler Friedrich Schneider (1815-1864) brachten 1844 als erstes Verlagsprodukt den Bilderbogen "Der erste Bock" zur Bockbierzeit heraus. Der Münchner Verlag, dem eine "Anstalt für Holzschneidekunst" angeschlossen war, "machte den Humor zu seinem Spezialgebiet" (Eichler, S.9). Die "Fliegenden Blätter" wurden hier seit 1844 herausgegeben; 1865 kam Wilhelm Buschs Best- und Longseller "Max und Moritz" auf den Markt.
Die "Münchener Bilderbogen" erschienen als Einzelblätter 14tägig, zu jedem zweiten Wochenende, von 1848 bis 1898 in insgesamt 1200 Nummern, die zu 50 Büchern zusammengefasst waren. Die im Holzstich hergestellten Bilderbogen waren in Schwarz-Weiß und in Schablonenkolorierung erhältlich und für breiteste Kreise erschwinglich. Die weite Verbreitung erhellt aus den Auflagenzahlen; die durchschnittliche Höhe der Erstauflage betrug Mitte der 1860er Jahre 10.000 bis 12.000 Exemplare (Eichler, S.38). 1860, in einem einzigen Jahr also, brachten Braun & Schneider 447.500 Erst- und Neuauflagen heraus. (Eichler, S.39)
Braun und Schneider reussierten mit >künstlerischen< Bilderbogen, "die von akademisch geschulten Illustratoren entworfen wie auch signiert wurden" (Eichler, S.12). Die Reihe war jedoch "ein vorwiegend kommerzielles Unternehmen" (Eichler, S.15), bei dem künstlerische und volksbildende Interessen hinter ökonomischen Erwägungen zurück traten. Da die Künstler ihre Verwertungsrechte gegen eine einmalige Abfindung abtraten, konnte der Verlag die zeichnerischen Entwürfe für andere Unternehmen vielfältig nutzen. Unter den insgesamt 138 Künstlern, die an den "Münchener Bilderbogen" mitarbeiteten, sind Wilhelm Busch (1832-1908) mit 50 Bilderbogen, Adolf Oberländer (1845-1923) mit 43, Franz von Pocci (1807-1876) mit 29 und Moritz von Schwind (1804-1871) mit 12 die bekanntesten.
Thematisch waren die "Münchener Bilderbogen" nicht spezialisiert, vielmehr wollten Braun & Schneider "mit einer breiten Themenskala möglichst viele Käufer ansprechen." (Eichler, S.17) Mit zahlreichen Themen wandten sich die Bilderbogen an Kinder, mit anderen Motiven und eigenen thematischen Serien (z.B. "Die Welt in Bildern", "Bilder aus dem Alterthume") lieferten sie Anschauungsmaterial und wollten im Medium der volkstümlichen Grafik bilden und belehren.
Literaturhinweise:
* Ulrike Eichler: Münchener Bilderbogen (Oberbayerisches Archiv, Bd. 99) München: Verlag des Historischen Vereins von Oberbayern 1974 (grundlegend).
* Bilderbogen. Deutsche populäre Druckgraphik des 19. Jahrhunderts. Hrsg. vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe 1973.
* Wolfgang Brückner: Massenbilderforschung. Eine Bibliographie bis 1991/1995 (Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte; 96) Würzburg 2003. Darin 5.0: Bilderbogen 18./19. Jahrhundert.
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