goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Weihnachten in Bildern und Texten

Eine Dokumentation zu Weihnachten 2007

Stand: November 2015
Optimiert für Firefox

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Fröhliche Weihnachten

Verso: Serie 50. Postkarte. Gelaufen. Poststempel 1907. - Prägedruck.  

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874):
Der Weihnachtsbaum

Von allen den Bäumen jung und alt,
Von allen den Bäumen groß und klein,
Von allen in unserm ganzen Wald,
Was mag doch der allerschönste sein?
Der schönste von allen weit und breit
Das ist doch allein, wer zweifelt dran?
Der Baum, der da grünet allezeit,
Den heute mir bringt der Weihnachtsmann. -
   
Wenn Alles schon schläft in stiller Nacht,
Dann holet er ihn bei Sternenschein
Und schlüpfet, eh' einer sich's gedacht,
Gar heimlich damit ins Haus hinein.
Dann schmückt er mit Lichtern jeden Zweig,
Hängt Kuchen und Nüss' und Äpfel dran:
So macht er uns Alle freudenreich,
Der liebe, der gute Weihnachtsmann.
 

Aus Hoffmann von Fallerslebens "Kinderliedern". Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. 
Großbibliothek (Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 265.271.

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Die besten Weihnachtsgrüße. 

Signet: BNK [Berlin-Neuroder Kunstanstalten Actiengesellschaft, Berlin]. 34788/1. 
Gelaufen. Poststempel unleserlich.

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Theodor Fontane (1819-1898)

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon 
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
   
Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.
   
Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen 
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.
 

Theodor Fontane: Unwiederbringlich (1891), 22. Kapitel.

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Links: Frohe Weihnachten! Signet. 1929/30. Gelaufen. Poststempel 1910. | Rechts: Fröhliche Weihnachten. Signet: PH. 7815. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1917.

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874):
Weihnachten

Zwar ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.
   
O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Theilt seine lieben Gaben aus.
   
Und ist das Häuschen noch so klein,
So kommt der heilige Christ hinein,
Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen,
Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.
   
Der heilige Christ an Alle denkt,
Ein Jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu'n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.
 

Aus Hoffmann von Fallerslebens "Kinderliedern". Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. 
Großbibliothek (Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 265.268.

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Links: Fröhliche Weihnachten. Verso: 3506. Postkarte. Gelaufen. Poststempel unleserlich. | Rechts: Fröhliche Weihnachten! 1392. Verso: Postkarte. Gelaufen. Poststempel 1903. | Unten: [Ohne Titel.] Verso: Künstlerkarte des Volkskunstverlags. Ludwig Richter: Die Christnacht - Serie 5/127. Gedruckt und verlegt vom Verlag für Volkskunst Rich. Keutel, Stuttgart. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1917. Ludwig Richter (1803-1884) Maler und beliebter Illustrator.

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E.T.A. Hoffmann (1776-1822):
Der Weihnachtsabend
(1819)

"Ach, was wird nur Pate Droßelmeier für uns Schönes gemacht haben", rief nun Marie; Fritz meinte aber, es könne wohl diesmal nichts anders sein, als eine Festung, in der allerlei sehr hübsche Soldaten auf- und abmarschierten und exerzierten, und dann müssten andere Soldaten kommen, die in die Festung hineinwollten, aber nun schössen die Soldaten von innen tapfer heraus mit Kanonen, dass es tüchtig brauste und knallte. "Nein, nein," unterbrach Marie den Fritz, "Pate Droßelmeier hat mir von einem schönen Garten erzählt, darin ist ein großer See, auf dem schwimmen sehr herrliche Schwäne mit goldnen Halsbändern herum und singen die hübschesten Lieder. Dann kommt ein kleines Mädchen aus dem Garten an den See und lockt die Schwäne heran und füttert sie mit süßem Marzipan." "Schwäne fressen keinen Marzipan," fiel Fritz etwas rauh ein, "und einen ganzen Garten kann Pate Droßelmeier auch nicht machen. Eigentlich haben wir wenig von seinen Spielsachen; es wird uns ja alles gleich wieder weggenommen, da ist mir denn doch das viel lieber, was uns Papa und Mama einbescheren, wir behalten es fein und können damit machen, was wir wollen."

Nun rieten die Kinder hin und her, was es wohl diesmal wieder geben könne. Marie meinte, dass Mamsell Trutchen (ihre große Puppe) sich sehr verändere, denn ungeschickter als jemals, fiele sie jeden Augenblick auf den Fußboden, welches ohne garstige Zeichen im Gesicht nicht abginge, und dann sei an Reinlichkeit in der Kleidung gar nicht mehr zu denken. Alles tüchtige Ausschelten helfe nichts. Auch habe Mama gelächelt, als sie sich über Gretchens kleinen Sonnenschirm so gefreut. Fritz versicherte dagegen, ein tüchtiger Fuchs fehle seinem Marstall durchaus, sowie seinen Truppen gänzlich an Kavallerie, das sei dem Papa recht gut bekannt.

So wussten die Kinder wohl, dass die Eltern ihnen allerlei schöne Gaben eingekauft hatten, die sie nun aufstellten, es war ihnen aber auch gewiss, dass dabei der liebe Heilige Christ mit gar freundlichen frommen Kindesaugen hineinleuchte, und dass, wie von segensreicher Hand berührt, jede Weihnachtsgabe herrliche Lust bereite wie keine andere. Daran erinnerte die Kinder, die immerfort von den zu erwartenden Geschenken wisperten, ihre ältere Schwester Luise, hinzufügend, dass es nun aber auch der Heilige Christ sei, der durch die Hand der lieben Eltern den Kindern immer das beschere, was ihnen wahre Freude und Lust bereiten könne, das wisse er viel besser als die Kinder selbst, die müssten daher nicht allerlei wünschen und hoffen, sondern still und fromm erwarten, was ihnen beschert worden. Die kleine Marie wurde ganz nachdenklich, aber Fritz murmelte vor sich hin: "Einen Fuchs und Husaren hätt' ich nun einmal gern. "

Es war ganz finster geworden. Fritz und Marie, fest aneinandergerückt, wagten kein Wort mehr zu reden, es war ihnen, als rausche es mit linden Flügeln um sie her und als ließe sich eine ganz ferne, aber sehr herrliche Musik vernehmen. Ein heller Schein streifte an der Wand hin, da wussten die Kinder, dass nun das Christkind auf glänzenden Wolken fortgeflogen zu andern glücklichen Kindern. In dem Augenblick ging es mit silberhellem Ton: Klingling, klingling, die Türen sprangen auf, und solch ein Glanz strahlte aus dem großen Zimmer hinein, dass die Kinder mit lautem Ausruf: "Ach! - Ach!" wie erstarrt auf der Schwelle stehen blieben. Aber Papa und Mama traten in die Türe, fassten die Kinder bei der Hand und sprachen: "Kommt doch nur, kommt doch nur, ihr lieben Kinder, und seht, was euch der Heilige Christ beschert hat."

Die Gaben

Ich wende mich an dich selbst, sehr geneigter Leser oder Zuhörer Fritz - Theodor - Ernst - oder wie du sonst heißen magst, und bitte dich, dass du dir deinen letzten, mit schönen bunten Gaben reich geschmückten Weihnachtstisch recht lebhaft vor Augen bringen mögest, dann wirst du es dir wohl auch denken können, wie die Kinder mit glänzenden Augen ganz verstummt stehen blieben, wie erst nach einer Weile Marie mit einem tiefen Seufzer rief: "Ach, wie schön - ach, wie schön", und Fritz einige Luftsprünge versuchte, die ihm überaus wohl gerieten. Aber die Kinder mussten auch das ganze Jahr über besonders artig und fromm gewesen sein, denn nie war ihnen so viel Schönes, Herrliches einbeschert worden, als dieses Mal.

Der große Tannenbaum in der Mitte trug viele goldne und silberne Äpfel, und wie Knospen und Blüten keimten Zuckermandeln und bunte Bonbons und was es sonst noch für schönes Naschwerk gibt, aus allen Ästen. Als das Schönste an dem Wunderbaum musste aber wohl gerühmt werden, dass in seinen dunkeln Zweigen hundert kleine Lichter wie Sternlein funkelten und er selbst, in sich hinein- und herausleuchtend, die Kinder freundlich einlud, seine Blüten und Früchte zu pflücken. Um den Baum umher glänzte alles sehr bunt und herrlich - was es da alles für schöne Sachen gab - ja, wer das zu beschreiben vermöchte! Marie erblickte die zierlichsten Puppen, allerlei saubere kleine Gerätschaften, und was vor allem schön anzusehen war, ein seidenes Kleidchen, mit bunten Bändern zierlich geschmückt, hing an einem Gestell so der kleinen Marie vor Augen, dass sie es von allen Seiten betrachten konnte, und das tat sie denn auch, indem sie ein Mal über das andere ausrief: "Ach, das schöne, ach, das liebe - liebe Kleidchen; und das werde ich - ganz gewiss - das werde ich wirklich anziehen dürfen!" - Fritz hatte indessen schon, drei- oder viermal um den Tisch herumgaloppierend und - trabend, den neuen Fuchs versucht, den er in der Tat am Tische ungezäumt gefunden. Wieder absteigend, meinte er, es sei eine wilde Bestie, das täte aber nichts, er wolle ihn schon kriegen, und musterte die neue Schwadron Husaren, die sehr prächtig in Rot und Gold gekleidet waren, lauter silberne Waffen trugen und auf solchen weißglänzenden Pferden ritten, dass man beinahe hätte glauben sollen, auch diese seien von purem Silber.

Eben wollten die Kinder, etwas ruhiger geworden, über die Bilderbücher her, die aufgeschlagen waren, dass man allerlei sehr schöne Blumen und bunte Menschen, ja auch allerliebste spielende Kinder, so natürlich gemalt, als lebten und sprächen sie wirklich, gleich anschauen konnte. - Ja! eben wollten die Kinder über diese wunderbaren Bücher her, als nochmals geklingelt wurde. Sie wussten, dass nun der Pate Droßelmeier einbescheren würde, und liefen nach dem an der Wand stehenden Tisch. Schnell wurde der Schirm, hinter dem er so lange versteckt gewesen, weggenommen. Was erblickten da die Kinder! - Auf einem grünen, mit bunten Blumen geschmückten Rasenplatz stand ein sehr herrliches Schloss mit vielen Spiegelfenstern und goldnen Türmen. Ein Glockenspiel ließ sich hören, Türen und Fenster gingen auf, und man sah, wie sehr kleine, aber zierliche Herrn und Damen mit Federhüten und langen Schleppkleidern in den Sälen herumspazierten. In dem Mittelsaal, der ganz in Feuer zu stehen schien - so viel Lichterchen brannten an silbernen Kronleuchtern - tanzten Kinder in kurzen Wämschen und Röckchen nach dem Glockenspiel. Ein Herr in einem smaragdenen Mantel sah oft durch ein Fenster, winkte heraus und verschwand wieder, sowie auch Pate Droßelmeier selbst, aber kaum viel höher als Papas Daumen, zuweilen unten an der Tür des Schlosses stand und wieder hineinging. Fritz hatte mit auf den Tisch gestemmten Armen das schöne Schloss und die tanzenden und spazierenden Figürchen angesehen, dann sprach er: "Pate Droßelmeier! Lass mich mal hineingehen in dein Schloss!" - Der Obergerichtsrat bedeutete ihn, dass das nun ganz und gar nicht anginge. Er hatte auch recht, denn es war töricht von Fritzen, dass er in ein Schloss gehen wollte, welches überhaupt mitsamt seinen goldnen Türmen nicht so hoch war, als er selbst. Fritz sah das auch ein. Nach einer Weile, als immerfort auf dieselbe Weise die Herrn und Damen hin und her spazierten, die Kinder tanzten, der smaragdne Mann zu demselben Fenster heraussah, Pate Droßelmeier vor die Türe trat, da rief Fritz ungeduldig: "Pate Droßelmeier, nun komm mal zu der andern Tür da drüben heraus." "Das geht nicht, liebes Fritzchen", erwiderte der Obergerichtsrat. "Nun so lass mal," sprach Fritz weiter, "lass mal den grünen Mann, der so oft herausguckt, mit den andern herumspazieren." "Das geht auch nicht", erwiderte der Obergerichtsrat aufs neue. "So sollen die Kinder herunterkommen," rief Fritz, "ich will sie näher besehen." "Ei, das geht alles nicht," sprach der Obergerichtsrat verdrießlich, "wie die Mechanik nun einmal gemacht ist, muss sie bleiben." "So-o?" fragte Fritz mit gedehntem Ton, "das geht alles nicht? Hör mal, Pate Droßelmeier, wenn deine kleinen geputzten Dinger in dem Schlosse nichts mehr können als immer dasselbe, da taugen sie nicht viel, und ich frage nicht sonderlich nach ihnen. - Nein, da lob' ich mir meine Husaren, die müssen manövrieren vorwärts, rückwärts, wie ich's haben will, und sind in kein Haus gesperrt." Und damit sprang er fort an den Weihnachtstisch und ließ seine Eskadron auf den silbernen Pferden hin und her trottieren und schwenken und einhauen und feuern nach Herzenslust. Auch Marie hatte sich sachte fortgeschlichen, denn auch sie wurde des Herumgehens und Tanzens der Püppchen im Schlosse bald überdrüssig und mochte es, da sie sehr artig und gut war, nur nicht so merken lassen, wie Bruder Fritz.

Der Obergerichtsrat Droßelmeier sprach ziemlich verdrießlich zu den Eltern: "Für unverständige Kinder ist solch künstliches Werk nicht, ich will nur mein Schloss wieder einpacken"; doch die Mutter trat hinzu und ließ sich den innern Bau und das wunderbare, sehr künstliche Räderwerk zeigen, wodurch die kleinen Püppchen in Bewegung gesetzt wurden. Der Rat nahm alles auseinander und setzte es wieder zusammen. Dabei war er wieder ganz heiter geworden und schenkte den Kindern noch einige schöne braune Männer und Frauen mit goldnen Gesichtern, Händen und Beinen. Sie waren sämtlich aus Thorn und rochen so süß und angenehm wie Pfefferkuchen, worüber Fritz und Marie sich sehr erfreuten. Schwester Luise hatte, wie es die Mutter gewollt, das schöne Kleid angezogen, welches ihr einbeschert worden, und sah wunderhübsch aus, aber Marie meinte, als sie auch ihr Kleid anziehen sollte, sie möchte es lieber noch ein bisschen so ansehen. Man erlaubte ihr das gern.

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: Die Serapionsbrüder. Nußknacker und Mausekönig. Der Weihnachtsabend. Auszug, Absätze eingefügt. 

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[Ohne Titel.] Verso: Serie 848. Gelaufen. Poststempel unleserlich.

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Ludwig Thoma (1867-1921:
Heilige Nacht

So ward der Herr Jesus geboren
Im Stall bei der kalten Nacht.
Die Armen, die haben gefroren,
Den Reichen war's warm gemacht.
   
Sein Vater ist Schreiner gewesen,
Die Mutter war eine Magd.
Sie haben kein Geld nicht besessen,
Sie haben sich wohl geplagt.
   
Kein Wirt hat ins Haus sie genommen;
Sie waren von Herzen froh,
Dass sie noch in Stall sind gekommen.
Sie legten das Kind auf Stroh.
   
Die Engel, die haben gesungen,
Dass wohl ein Wunder geschehn.
Da kamen die Hirten gesprungen
Und haben es angesehn.
   
Die Hirten, die will es erbarmen,
Wie elend das Kindlein sei.
Es ist eine G'schicht' für die Armen,
Kein Reicher war nicht dabei.
 

Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. Großbibliothek
(Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 536.283

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Links: Fröhliche Weihnachten. Signet: R & K L im Halbkreis mit Strahlen [Regel & Krug, Leipzig-R.] 7035/3. Verso: Signet im Briefmarkenfeld: NBS. Beschrieben u. datiert 1914. Nicht gelaufen. | Rechts: Fröhliche Weihnachten. Signet. 2613/14. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1911.

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Johann Wolfgang Goethe:
Christgeschenk

  Mein süßes Liebchen! Hier in Schachtelwänden
Gar mannigfalt geformte Süßigkeiten.
Die Früchte sind es heil'ger Weihnachtszeiten,
Gebackne nur, den Kindern auszuspenden!
   
Dir möcht ich dann mit süßem Redewenden
Poetisch Zuckerbrot zum Fest bereiten;
Allein was soll's mit solchen Eitelkeiten?
Weg den Versuch, mit Schmeichelei zu blenden!
   
Doch gibt es noch ein Süßes, das vom Innern
Zum Innern spricht, genießbar in der Ferne,
Das kann nur bis zu dir hinüber wehen.
   
Und fühlst du dann ein freundliches Erinnern,
Als blinkten froh dir wohlbekannte Sterne,
Wirst du die kleinste Gabe nicht verschmähen.
 

Sonette, XII. Die Sonette erschienen erstmals 1815. "nur" in Zeile 11 in freier Wortstellung, zu lesen: 
"Das kann bis zu dir nur hinüber wehen". (Hamburger Ausgabe, Anmerkungen)

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Gloria in excelsis Deo! Gnadenreiche Weihnachten und Glückseliges neues Jahr! 

Verso: No. 2. Nachdruck verboten. Etlingerscher Verlag (Wilhelm Ott) in Würzburg. Postkarte. Nicht gelaufen.

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Ernst Moritz Arndt (1769-1860):
Der Weihnachtsbaum
(1856) 

Prangst du, schöner Weihnachtsbaum,
Meiner Kindheit goldner Traum?
Strahlst du, süßes Himmelslicht,
Das die Heidenwelt durchbricht?
Bist du, Sehnsucht aller Frommen,
Heut zur Welt herabgekommen?
   
Ja, es kam ein Kindlein klein,
Dass wir sollten selig sein:
Denn aus diesem Kindlein klein
Glänzte heller Gottesschein,
Engel klangen Jubellieder
Auf die dunkle Erde nieder.
   
Herrlich ging der Morgenstern
Alles Lichtes auf vom Herrn.
Über alle Welten weit
Jauchzt und klingt und singt es heut
Hell aus Millionen Seelen,
Was die Engel sich erzählen.
   
Schau', mein Herz, schau' fromm und still,
Was der Baum dir sagen will:
Dass der süße Jesus Christ
Heut zu uns gekommen ist,
Dass, dem alle Engel dienen,
Als dein Bruder ist erschienen.
   
Bete, schaue fromm und still,
Was der Baum dir sagen will:
Hell wie dieses Tages Schein,
Hoch und hell und klar und rein
Soll der Christen fröhlich Leben
Von der Erd' zum Himmel schweben.
 

Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. Großbibliothek
(Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 22.228f.

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