Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild Fotopostkarten im Verlag Wilhelm S. Schröder Nachf., Berlin. Serie 581/1-6. Im Briefmarkenfeld: NBC im Dreieck mit Sonne [Neue Bromsilber-Convention]. Nicht gelaufen. Die Serie illustriert nicht den Text, sondern stellt die Szenen mit einer "Frau Wirtin" und drei Soldaten nach, die bei ihr hoch über dem (Rhein-)Fluss einkehren. Die über den Szenen montierten Foto-Medaillons sollen das - inzwischen verblichene - servierende Wirtstöchterlein darstellen. Die schmale Vordergrundbühne wird ab der dritten Szene durch Tisch, Stühle und allerlei Requisiten zum Wirtsgarten umgestaltet. Das folgende Gedicht wird anonym zitiert:
*** Siehe die Seite: Uhland-Motive auf Postkarten Hier finden Sie eine weitere Postkartenserie, eine Kurzbiographie zu Ludwig Uhland sowie Informationen über das Gedicht und seine Rezeption. ***** 2. Hans Willi Mertens |
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Fotopostkarten. Signet: PH im Dreieck. Serie 5712/1-6. Nicht gelaufen.
Die kolorierte Foto-Folge aus den 1920er Jahren zeigt ein gepflegt gekleidetes Liebespaar beim Trinken von zwei Flaschen Wein, in fröhlicher Stimmung und fantasievoll wechselnden Stellungen. Das Weinberg-Häuschen und der sich unterhalb zwischen Hügeln schlängelnde Fluss auf dem gemalten Hintergrundprospekt sollen an eine Rheinlandschaft erinnern.
Das folgende Gedicht wird anonym zitiert:
1. Hast du geliebt am schönen Rhein Bei Sang und Wein, bei schönen Frauen, Dann, Bursche, stell' dein Wandern ein, Die Welt hat Schön’res nicht zu schauen! Dann hörtest du beim Becherklang, Wie dir im Glas die Nixe sang: Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein; Das muss ja der Himmel auf Erden sein! 2. Und kamst du weit und breit umher Und scherztest du mit Blond' und Braunen, Vom Rheine gehst du nimmermehr, Liebt dich sein Kind mit allen Launen! Dann spürest du mit jedem Kuss, Dass man am Rheine lieben muss: Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein, Das muss ja der Himmel auf Erden sein! 3. Und ist es nicht des Himmels Macht Und ist es nicht des Himmels Bläue, Was dir aus ihrem Auge lacht, Das ist der Liebe reine Treue! Dann singst du selbst beim Becherklang, Was lockend dir die Nixe sang: Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein Das muss ja der Himmel auf Erden sein! |
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Text: Hans Willi Mertens, geboren 26. Mai 1866 in Spich bei Troisdorf im Siegkreise, gestorben 13. Oktober 1921. Verließ das Progymnasium in Siegburg mit dem Einjährigenzeugnis und wurde, wie es der Vater wollte, Kaufmann. "In Düren, wo er 1886 weilte, wurde er durch den bloßen Titel eines Buches, "Lieder der Mormonin" (von Sidonie Grünwald-Zerkowitz) zu seinen "Liedern der zweiten Frau" (1887) angeregt. Diese Beschäftigung mit der Poesie weckte dann die alte Liebe zu den Studien; er ging nach Bonn, hörte hier vier Semester germanistische Vorlesungen und ließ sich dann in Köln als Privatlehrer nieder." Da seine Frau krankheitsbedingt die ländliche Ruhe suchte, wurde er Volksschullehrer in Morsbach im Bergischen, 1902 in Urfeld am Rhein und 1904 Hauptlehrer in Weiden bei Köln. Erfolgreich war seine Liedersammlung "Leben und Lieben am Rhein" (1893, 3. Aufl. 1904, 5. Aufl. 1922). (Brümmer)
Durch seine am Rhein vielgesungenen Lieder ist Mertens "weiteren Kreisen bekannt geworden. Diese Lieder wollen sicherlich nicht zum ausgesuchten Gut der Lyrik gerechnet werden, sie stehen auch ganz abseits von morderner Verskunst; aber sie treffen recht glücklich den Ton für ein spezifisch rheinisches, d.h. fröhlich sentimentales, sinnig-schwärmerisches Allgemeinempfinden." (Richard Wenz: Dichter im deutschen Schulhause, 1915. Auch in: DBA NF Fiche 880 Feld 249.)
Zu den Vertonungen vgl.
* Deutsches Lied, darin: Werke von Hans Willy Mertens
Musik: Paul Hoppe, Op 39, 1. Für Gesang und Klavier erschienen im Verlag P. J. Tonger, Köln.
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Fotopostkarten. Signet: RPH im Kreis. Serie 4838/1-6. Verso: Kriegskarte mit Eisernem Kreuz. Feldpost. Gelaufen. Poststempel 1915.
Bei dieser Fotopostkarten-Folge aus dem Ersten Weltkrieg dient ein künstlicher Baumstamm einem Soldaten als vielfältig verwertbares Requisit bei seinen Wehr- und Waffenübungen. Er markiert auch die Grenze zwischen gemaltem Hintergrundprospekt und dem mit Gräsern und Kunstblumen staffierten Vordergrund.
Das folgende Gedicht wird anonym, in Prosa aufgelöst und ohne die letzte Strophe, wiedergegeben.
1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 2. Durch Hunderttausend zuckt es schnell, Und aller Augen blitzen hell; Der deutsche Jüngling, fromm und stark, Beschirmt die heil'ge Landesmark. Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 3. Er blickt hinauf in Himmelsaun, Wo Heldengeister niederschaun, Und schwört mit stolzer Kampfeslust: "Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust!" Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 4. So lang ein Tropfen Blut noch glüht, Noch eine Faust den Degen zieht, Und noch ein Arm die Büchse spannt, Betritt kein Feind hier deinen Strand! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 5. Und ob mein Herz im Tode bricht, Wirst du doch drum ein Welscher nicht, Reich, wie an Wasser deine Flut, Ist Deutschland ja an Heldenblut! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 6. Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, Die Fahnen flattern hoch im Wind: Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein! Wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! 7. So führe uns, du bist bewährt; In Gottvertrau'n greif' zu dem Schwert, Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut! Und tilg' die Schmach mit Feindesblut! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! |
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Siehe die Seite:
Patriotische Lieder und ihre Instrumentalisierung im Ersten Weltkrieg
Eine Postkartenserie aus der Sammlung historischer und politischer Bildpostkarten von Karl Stehle, München.
Mit einer Kurzbiographie von Schneckenburger.
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Hier gehts zur Folge II der Rheingedichte
http//:www.goethezeitportal.de/index.php?id=6799
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