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Die Rezeption des Nibelungenstoffs in der Kunst und Kultur der Goethezeit

 

Das Projekt widmet sich der Rezeption des Nibelungenstoffes in der deutschen Literatur und Kunst von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Wichtige Stationen der literarischen Adaption sind die spätmittelalterlichen Populärversionen (Volksbuch, Hans Sachs), die Wiederentdeckung des Mittelalters im 18. Jahrhundert, die literarische Umformung in der Romantik, die dramatischen Aneignungen von Friedrich de la Motte Fouque, Ernst Raupach, Friedrich Hebbel, Emanuel Geibel und Paul Ernst.

Besondere Bedeutung kommt dabei Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen" zu. Für die nationale Identitätsfindung spielt die Rezeption des Nibelungenstoffes in der Bildenden Kunst eine wichtige Rolle: Zahlreiche Künstler haben nibelungische Themen aufgegriffen; sogar die Werbung hat sich seit 1900 nibelungischer Motive bedient. Im 20. Jahrhundert hat sich auch der Film dieses Gegenstandes angenommen (Fritz Lang, Harald Reinl).

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Umsetzung nibelungischer Themen und Motive im Schulunterricht sowie in didaktischen Handreichungen und Lehrbüchern. Am Schluss steht der Blick auf die Behandlung dieses Themas in moderner E- und U-Literatur (Heiner Müller, Jürgen Lodemann, Moritz Rinke, Wolfgang Hohlbein u.a.). Ein weiteres Arbeitsgebiet stellt der ideologische Einsatz des Nibelungenthemas in der Politik dar – von den Kämpfen um die nationalstaatliche Einheit über die Gegnerschaft zu Frankreich bis zu den beiden Weltkriegen. Hier erst wird das Nibelungenthema in einer oft unangemessenen Weise emotional aufgeladen („Nationalepos“), was sich noch im letzten obskuren Fund des Klosters Zwettl zeigt.

Im Rahmen des Projektes sollen die wichtigsten Textzeugnisse aus dem Umkreis der Nibelungen-Rezeption gesammelt und im Internet zugänglich gemacht werden, d.h. alle primären Textzeugnisse (produktive Rezeption) und eine Auswahl sekundärer Textzeugnisse (Essays, Aufsätze u.a.). Ebenfalls soll das einschlägige Bildmaterial aufbereitet werden. Eine umfassende Bibliographie zur Rezeption des Nibelungenstoffes ist bereits in Arbeit.

Internetadresse: www.nibelungenrezeption.de

Duisburg-Essen, den 7. Dezember 2005
Prof. Dr. Gunter E. Grimm und Uwe Werlein M.A. 

Letztes Update: Dezember 2015


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