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Intermedialität und Synästhesie in der Literatur der Romantik

Was ist Wahrnehmung?

 

   

 

Wahrnehmung ist keine passive Widerspiegelung von Wirklichkeit, sondern ein aktiver Konstruktions-, Interpretations- und Selektionsprozess, wobei Kontexte eine besonders starke Rolle spielen.

 

Der Wahrnehmungsprozess

Der Wahrnehmungsvorgang lässt sich modellhaft in drei Stufen untergliedern, die so genannte Bottom-up- und Top-down-Prozesse umfassen:

1. Sensorische Empfindung
Physikalische Energie wie Licht oder Schallwellen wird umgewandelt in neurale Aktivität von Gehirnzellen, in der Informationen über die Art der Stimulation der Rezeptororgane verschlüsselt sind. D.h. ein distaler Reiz wird umgewandelt in einen proximalen Reiz.

2. Wahrnehmung im engeren Sinne
Ein erlebtes Perzept des äußeren Reizes wird gebildet. Diese innere Repräsentation liefert eine Art Arbeitsbeschreibung der äußeren Umwelt des Beobachters. Informationen untergeordneter Rezeptoren werden durch übergeordnete Gehirnprozesse organisiert und modifiziert, so dass Eigenschaften und Bestandteile der Reize in erkennbare Muster und Formen umgewandelt werden. In dieser Stufe wirken (vor allem bei visueller Wahrnehmung) Organisationsprozesse.

3. Klassifikation
Die Eigenschaften der wahrgenommenen Gegenstände werden in vertraute Kategorien eingeordnet und  erhalten eine Funktion. Die Klassifikation fügt also zur Wahrnehmung (im engeren Sinne) den Begriff hinzu, zu den Fakten die Bedeutung.
 
Sowohl zwischen Sensation und Wahrnehmung als auch zwischen Wahrnehmung und Klassifikation lasen sich keine scharfen Grenzen ziehen. Die Prozesse laufen wie automatisch ab und sind eng miteinander verwoben.

 

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Natalia Igl: Mehrfachwahrnehmungen: Was ist Wahrnehmung? 31.10.2002.

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