Intermedialität und Synästhesie in der Literatur der Romantik
E.T.A. Hoffmanns Motivation für die Publikation von Erzählungen im allgemeinen und des Sammelbandes <<Serapionsbrüder>> im speziellen
E.T.A. Hoffmann selbst gab seinerzeit in der Vorrede des Buches als Motiv für die Publikation primär den Verlegerwunsch an. Aus Briefwechseln mit dem Verleger Georg Reimer, wohnhaft in Berlin, kann man den Zeitdruck und die Anforderungen an E.T.A. Hoffmann erahnen. Zudem bestand durch die große zahlenmäßige und flächendeckende Verbreitung solcher Erzählbände für den Autor die Aussicht auf Popularität und Leserschaft. Zusätzlich attraktiv dürfte gewesen sein, dass die Publikatoren und Verleger wesentlich bessere Honorare für Kurztexte zahlten als für Bücher. Schätzungen gehen davon aus, dass der Preis für Seiten von Erzählungen etwa doppelt so hoch wie der für Buchseiten war. Eine nochmalige Veröffentlichung einer einzelnen Erzählung in einem Rahmen wie dem der Serapionsbrüder war zusätzlich denkbar, ein besonderer Anreiz dabei auch die Aussicht auf eine denkbare, ja durchaus übliche Honoration.
Dies führte aber vor allem dazu, dass man die Serapionsbrüder anfänglich nicht oder nur selten in seiner Gesamtheit betrachtete, sondern als Sammlung von Einzelstücken ansah, was am Grundgedanken aber vorbeigeht. Dies entspräche nicht dem serapiontischen Prinzip. Zudem entstanden durch den großen Zeitdruck auch Missstimmigkeiten innerhalb der Geschichten. Einigen fehlt der Titel, in der Erzählung Meister Martin hat der Protagonist keinen durchgängigen Vornamen; dieser lautet nämlich Thomas an einer Stelle, Tobias an anderer. Den zeitgenössischen Entertainment-Faktor dürfte E.T.A. Hoffmann aber trotz allem getroffen haben.
Weiter zu den Punkten:
- Motivation des Autors
- Überlegungen zum Titel
- Vorbilder der sechs Erzähler
- Inhalt und eventuelle Quellen
- Inhalt, Aufbau und Struktur
- Das serapiontische Prinzip
- Intermedialität und Synästhesie
- Frage der Sinneshierarchien
- Analysetext: "Die Fermate"
- Bibliographie
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Regina Kland: Die <<Serapionsbrüder>> und das serapiontische Prinzip. 16.01.2003.