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Intermedialität und Synästhesie in der Literatur der Romantik

Johann Erdmann Hummel: Die Fermate

Johann Erdmann Hummel: Die Fermate

(ursprüngl. Titel: "Gesellschaft in einer italienischen Lokanda")
H 90 cm, B 101 cm. Neue Pinakothek München. Inv. Nr. 9263

 

Bildbeschreibung

Das Gemälde stellt eine Szene in einer grünverwachsenen Laube inmitten zwischen Landhäusern und Weingütern nahe der wirren, lärmenden Weltstadt Rom dar. Darin ein  Geistlicher,  der für eine Sängerin und eine Gitarristin den Dirigenten spielt. Im Hintergrund rechts steht der Wirt, der den eintretenden Gehilfen durch eine Handbewegung auffordert, bis zum Ende der musikalischen Darstellung zu warten. Hinten im Zentrum des Bildes ein Mann zu Pferde, dem ein Mädchen ein Glas Wein reicht.

"Hummels heitres lebenskräftiges Bild, die Gesellschaft in einer italienischen Lokanda, ist bekannt worden durch die Berliner Kunstausstellung im Herbst 1814, auf der es sich befand, Aug' und Gemüt gar vieler erlustigend. – Eine üppig verwachsene Laube – ein mit Wein und Früchten besetzter Tisch – an demselben zwei italienische Frauen einander gegenübersitzend – die eine singt, die andere spielt Chitarra – zwischen beiden hinterwärts stehend ein Abbate, der den Musikdirektor macht. Mit aufgehobener Battuta paßt er auf den Moment, wenn Signora die Kadenz, in der sie mit himmelwärts gerichtetem Blick begriffen, endigen wird im langen Trillo, dann schlägt er nieder, und die Chitarristin greift keck den Dominanten-Akkord. – Der Abbate ist voll Bewunderung – voll seligen Genusses – und dabei ängstlich gespannt. – Nicht um der Welt willen möchte er den richtigen Niederschlag verpassen. Kaum wagt er zu atmen. Jedem Bienchen, jedem Mücklein möchte er Maul und Flügel verbinden, damit nichts sumse. Um so mehr ist ihm der geschäftige Wirt fatal, der den bestellten Wein gerade jetzt im wichtigsten höchsten Moment herbeiträgt. – Aussicht in einen Laubgang, den glänzende Streiflichter durchbrechen. Dort hält ein Reiter, aus der Lokanda wird ihm ein frischer Trunk aufs Pferd gereicht."

E.T.A. Hoffmann: Die Fermate. Stuttgart 2002, S.31.

 

 

  1. Funktion der Integration der Malerei

  2. Johann Erdmann Hummel: Die Fermate 

  3. Das musikalische Literaturbild: "Aug' und Gemüt ... erlustigend" 

  4. Die Musik in der Fermate: Untersuchung der Musik-Text-Relationen 

  5. Die Hoffmansche Kunst sehen, lesen, hören - verstehen 

  6. Bibliographie

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Danica Krunic: Integration von Elementen der Bildenden Kunst und der Musik dargestellt an E.T.A. Hoffmanns  "Die Fermate" - Bildbeschreibung. 06.11.2002.

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