Intermedialität und Synästhesie in der Literatur der Romantik
Lebenslauf von E.T.A. Hoffmann
Geboren wird E.T.A. Hoffmann am 24. Januar 1776 in Königsberg / Preußen. Er erhält schon mit elf Jahren Musikunterricht, beginnt 1792 aber ein völlig gegensätzliches Studium, nämlich Jura. Mit seiner Ernennung zum Assessor am Obergericht in Posen geht er beruflich einer Nicht-Künstlerischen Tätigkeit nach, während er privat musiziert, komponiert, zeichnet und schreibt. Mit Beendigung des preußischen Staatsdienst als Beamter in Warschau lebt Hoffmann bis 1814 von freigeistlichen Tätigkeiten wie zum Beispiel Kapellmeister, Musiklehrer oder Kulissenzeichner.
1814 jedoch tritt der wieder in den preußischen Staatsdienst ein. Von seiner schweren Erkrankung 1819 erholt sich Hoffmann trotz diverser Kuraufenthalte nicht mehr. Er stirbt am 25. Juni 1822, kurz nach Veröffentlichung des vierten und damit letzten Bandes der „Serapionsbrüder“.
Wichtige Lebensdaten in Stichpunkten
· 1778: Scheidung der Eltern; der junge H. lebt mit seiner Mutter bei der Großmutter
· 1782: Besuch der reformierten Burgschule in Königsberg; Freundschaft mit Theodor Gottlieb von Hippel
· 1792: Jurastudium an der Universität Königsberg; H. malt, zeichnet, komponiert, verfasst seinen ersten Roman und gibt Musikunterricht; verliebt sich dabei leidenschaftlich in die verheiratete Dora ("Cora") Hatt.
· 1795: Examen als Regierungs-Auskultator; Amtstätigkeit in Königsberg
· 1796: Um die Trennung von Dora Hatt herbeizuführen, betreibt der Onkel Hoffmanns Versetzung ans Gericht in Glogau
· 1798: Verlobung mit der Cousine Minna Doerffer; Referendarexamen und Versetzung ans Berliner Kammergericht
· 1800: Assessor-Examen mit der Note "vorzüglich"; Versetzung als Assessor ans Obergericht in Posen
· 1802: Lösung der Verlobung mit Minna; Heirat mit Maria Thekla Michalina, auch "Mischa" Rorer. H. verteilt bei einer Karnevals-Redoute selbstgezeichnete bissige Karikaturen von preußischen Offizieren; daraufhin Annullierung seiner Ernennung zum Regierungsrat und Strafversetzung nach Plock/Weichsel.
· 1804: Ernennung zum Regierungsrat; Versetzung nach Warschau; Bekanntschaft mit JUlius Eduard Hitzig und Zacharias Werner
· 1806: Dirigent der Musikalischen Gesellschaft; Aufführung eigener Werke. Warschau wird von den französischen Truppen besetzt.
· 1807: Die Franzosen entlassen alle preußischen Beamten, die nicht auf Napoleons Seite treten: H. ohne Stellung. Erfolglose Stellungssuche in Berlin; Tod der Tochter Cäzilia
· 1808: Kapellmeister am Bamberger Theater
· 1809: Bankrott des Theaters; Mitarbeiter der Allgemeinen Musikalischen Zeitung
· 1810: Direktionsgehilfe, Hauskomponist, Bühnenarchitekt, Kulissenmaler am Bamberger Theater
· 1811: Aufgabe der Tätigkeit als Direktionsgehilfe; H. gibt wieder Musikstunden und verliebt sich wieder in eine Schülerin: Julia Mark. Bekanntschaft mit Carl Maria von Weber; Besuch bei Jean Paul in Bayreuth
· 1812: Hochzeit von Julia Mark mit Georg Groepel
· 1813: In Dresden und Leipzig; Engagement als Theater-Kapellmeister in Dresden; Belagerung und Eroberung Dresdens durch die Franzosen
· 1814: Nach Auseinandersetzungen Entlassung aus dem Theater; Eintritt ins Berliner Kammergericht; Bekanntschaft mit de la Motte Fouqué, Chamisso, Tieck
· 1815: Als Expedient im Justizministerium; Freundschaft mit dem Schauspieler Ludwig Devrient; Bekanntschaft mit Brentano
· 1816: Uraufführung seiner Oper Undine; Liebe zur Hauptdarstellerin Johanna Eunicke; Ernennung zum Kammergerichtsrat
· 1819: Schwere Erkrankung; Reise nach Schlesien; Ernennung zum Mitglied der Immediat-Commission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe; H. beweist Rückgrat: Konflikt mit dem Berliner Polizeidirektor
· 1820: Protest Hoffmanns gegen die Verhaftung des Turnvaters Jahn
· 1821: H. reicht seine Demission ein; Ernennung zum Mitglied des Oberappellationssenates am Kammergericht
· 1822: Lähmung; Einleitung eines Disziplinarverfahrens, weil H. im Meister Floh den Polizeidirektor karikiert hat, und Beschlagnahme des Meister Floh [1]
[1] Kremer, S.194-196
Zum Werk Hoffmanns:
Bestimmend für sein ganzes Werk ist das Verhältnis zwischen der Wirklichkeit und einer anderen Welt, einer höheren Wirklichkeit:
Zweiteilung der Wirklichkeit
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Regina Kland und Claudia Mecoch: Biographie E.T.A. Hoffmanns. 15.01.2003.