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Intermedialität und Synästhesie in der Literatur der Romantik

Nachtwanderer

1 Er reitet nachts auf einem braunen Roß,

   Er reitet vorüber an manchem Schloß:

   Schlaf droben, mein Kind, bis der Tag erscheint,

   Die finstre Nacht ist des Menschen Feind!

 

 5 Er reitet vorüber an einem Teich,

   Da stehet ein schönes Mädchen bleich

   Und singt, ihr Hemdlein flattert im Wind:

   Vorüber, vorüber, mir graut vor dem Kind!

 

9 Er reitet vorüber an einem Fluß,

   Da ruft ihm der Wassermann seinen Gruß,

  Taucht wieder unter dann mit Gesaus,

   Und stille wird´s über dem kühlen Haus.

 

13 Wenn Tag und Nacht in verworrenem Streit,

   schon Hähne krähen in Dörfern weit,

Da schauert sein Roß und wühlet hinab,

Scharret ihm schnaubend sein eigenes Grab.

 


Jasmin Jobst und Christine Kerler: Synästhesie und Intermedialität in der Lyrik der Romantik. 02.12.2002.

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