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Intermedialität und Synästhesie in der Literatur der Romantik

Synästhesie und Intermedialität in der Lyrik der Romantik

Die beiden Begriffe Synästhesie und Intermedialität spielen gerade im Bereich der vornehmlich gefühlsbetonten Lyrik der Romantik eine herausragende Rolle. Sie gehen Hand in Hand mit dem starken Bedürfnis nach Entgrenzung, von dem die romantischen Dichter Zeit ihres Lebens beseelt waren. Die Verschmelzung der Sinne zu einer universalen Wahrnehmung wurde zu einem unerreichbaren Ideal hochstilisiert - Farben sollten hörbar, Musik sichtbar gemacht werden. Vielleicht ist auch darin einer der Gründe für die zahlreichen Vertonungen aus dieser Epoche zu sehen. Sehr eng mit synästhetischen Wahrnehmungen verbunden ist das Bild von Nacht und Tod. Es begegnet in der romantischen Lyrik sehr häufig. Josef von Eichendorff und Clemens Brentano spielen mit dieser Thematik in ihren Gedichten "Mondnacht", "Nachtwanderer" und "Schwanenlied". Auf unterschiedliche Art und Weise beschäftigen sie sich hier mit einem typisch romantischen Phänomen und lassen es je nach ihrer individuellen Grundstimmung bedrohlich, melancholisch oder harmonisch erscheinen.

Im folgenden soll das bekannteste und wohl am häufigsten vertonte dieser Gedichte, Eichendorffs "Mondnacht",  nähere Beleuchtung erfahren. Vordergründig ist dabei die Betrachtung der Wahrnehmungen des lyrischen Ich. Die Mondnacht an sich ist bereits ein romantisches Motiv. Sie bewirkt die "Verwandlung der Nacht in eine Traumwelt" (Schwarz 1970, S. 87/88) und beeinflusst die einzelnen Sinne.  Eichendorffs "Mondnacht" ist somit ein Paradebeispiel für Synästhesie und Intermedialität in der Lyrik der Romantik. "Nachtwanderer", ein weiteres von Eichendorffs Nachtgedichten und Clemens Brentanos "Schwanenlied" sollen als Vergleichsbeispiele für die Wahrnehmungserscheinungen des lyrischen Ich in der "Mondnacht" dienen.

 


Jasmin Jobst und Christine Kerler: Synästhesie und Intermedialität in der Lyrik der Romantik. 02.12.2002.

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