Goethe lebte seit 1788 mit Christiane Vulpius unüblicherweise unverheiratet (!) zusammen, was zur damaligen Zeit für reichlich Gesprächstoff und Unverständnis sorgte. Erst 1806 heirateten Christiane und Goethe in Weimar, so dass diese Verbindung sozusagen legal wurde.
Goethe hat das Gedicht "Gefunden" für seine Frau 1813 geschrieben und ihr dieses in einem Brief vom 26. August 1813 gesendet. Gedruckt wurde es erstmals 1815 in einer Sammlung.
Das Gedicht "Gefunden" steht inhaltlich im auffälligen Kontrast zu Goethes bekanntem Lied "Heidenröslein" von 1771: In "Heidenröslein" wird eine "unverkennbare Lust an der Gewalt" (1) angedeutet, wohingegen "Gefunden" "ein Muster an Zartheit der Empfindung" (2), also ein liebevolleres Verhältnis beschreibt.
Es gibt natürlich unterschiedliche Deutungen für das Gedicht... Aber lest es erstmal selbst durch oder hört es euch an!
Viel Spaß dabei wünscht euch das Goethezeitportal-Team!
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1) Alexander von Bormann: Gefunden. In: Goethe Handbuch. Bd. 1: Gedichte. Hrsg. von Regine Otto und Bernd Witte. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 1996, S. 266.
2) Alexander von Bormann: Gefunden. In: Goethe Handbuch. Bd. 1: Gedichte. Hrsg. von Regine Otto und Bernd Witte. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 1996, S. 265.