Jutta Assel und Georg Jäger: Genua Teil I: Der Hafen
(München Oktober 2016)
Mit ca. 50 alten Ansichten und über 10 Textauszügen aus Reiseberichten, Reiseführern und Lexika wird der Hafen von Genua vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf "Genua im Urteil von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg" (1750-1819), der sich in seiner "Reise in Deutschland, der Schweiz, Italien und Sicilien in den Jahren 1791-92" längere Zeit in Genua aufhielt.
"Genua führt den Beynamen la Superba mit Recht. Sie verdient ihn so wohl wegen der prächtigen Lage, als wegen der herrlichen Paläste" (Volkmann). Berühmt ist der Blick vom Meer aus, der den halbkreisförmigen amphitheatralischen Aufbau der unmittelbar am Meer gelegenen See- und Handelsstadt zeigt. "Ihre Lage ist prächtig, und nach der von Neapel unstreitig die schönste in Europa," liest man in Volkmanns Reiseführer, und bei Guy de Maupassant: "Einer der schönsten Anblicke, die einem diese Welt zu bieten hat: Genua vom hohen Meer aus." In den verschiedensten Perspektiven und zu allen Tages- und Jahreszeiten wird der Hafen mit seinen Schiffen, dem bunten Menschengewühl und geschäftigen Treiben vorgestellt.
Genuas Paläste gelten für die prächtigsten in Italien, weltberühmt ist der Palast der Doria, der von seinem Garten aus "die schönste Aussicht über den Hafen und in's Meer" bietet. Touristenattraktionen wie der Leuchtturm mit seiner "Schneckentreppe von 312 Stufen" werden ausführlich in Bild und Text vorgestellt. Zur Sprache kommen das Arsenal mit seinen Galeerensklaven, berichtet wird von Festivitäten wie der "Erleuchtung" mit Feuerwerk (Girandola) und Kanonade oder der Eröffnung von "Ponte Federico Guglielmo" in Gegenwart des deutschen Kaisers 1905. Berichtet wird aber auch von den engen und verdreckten Gassen, der Armut des Volkes wie dem Niedergang der einst mächtigen Republik, die mit Venedig um die Beherrschung des Mittelmeers konkurrierte, abzulesen am Verfall ihrer Paläste. Weitere Seiten sollen dies ausführlicher behandeln.
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