Goethes Italienische Reise, Rom
Jutta Assel | Georg Jäger
Franz Reber: Album der Ruinen von Rom

3. Der Tempel des Saturnus.
Die schöne, durch den Clivus Capitolinus von dem Tempel des Vespasian geschiedene Ruine zeigt noch die ganze Vorhalle des hexastylen Tempels ionischer Ordnung mit ihren acht uncannelirten Granitsäulen. Ihre Bestimmung wird durch ein Fragment des sogenannten capitolinischen Planes, welches den Tempel an dem einen Ende der Basilica Julia verzeichnet, gesichert. Die Inschrift ist auf der Tafel selbst lesbar, übrigens nicht aufschlussgebend. Der Saturntempel gehört zu den ältesten Anlagen der Stadt und umschloss zugleich lange Zeit den Staatsschatz. Ohne Zweifel öfter wieder aufgebaut, verräth die Ruine durch die Barbarei der Fügung eine letzte Wiederherstellung in der letzten Kaiserzeit.