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Goethe, Schiller und die Goethezeit auf Google+

Goethes Italienische Reise, Rom

Projektskizze

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

auf dieser Seite finden Sie vorläufige Arbeitsresultate des Projekts „Goethes Italienische Reise, Rom“. In dem aus Mitteln des Kulturfonds Bayern unterstützten Projekt wird ein Prototyp, d.i. ein exemplarisches Modul für die im Aufbau begriffene „Topoline“ und „Timeline“ des Goethezeitportals erstellt. In der „Timeline“ werden die Stadien des Lebens und Schaffens von Goethe in zeitlicher Ordnung dokumentiert, in der „Topoline“ nach Topoi bzw. Themen. Indem die gesamte Konzeption von einem Netzwerk mit Knoten, nicht von in sich abgeschlossenen Kapiteln ausgeht, werden die neuen Möglichkeiten des Netzes für die Kulturvermittlung genutzt.

Für die Entwicklung eines Prototyps wird der Romaufenthalt (Oktober 1786- Februar 1787, Juni 1787 - April 1788) in Goethes italienischer Reise gewählt. Die italienische Reise macht in Goethes Leben und Schaffen in mehrfacher Hinsicht Epoche; in persönlicher Anschauung erschließt sich ihm die Welt der Antike und der Renaissance:

„Alle Träume meiner Jugend seh’ ich nun lebendig; die ersten Kupferbilder, deren ich mich erinnere [...], seh’ ich nun in Wahrheit, und alles, was ich in Gemälden und Zeichnungen, Kupfern und Holzschnitten, in Gips und Kork schon lange gekannt, steht nun beisammen vor mir, wohin ich gehe, finde ich eine Bekanntschaft in einer neuen Welt; es ist alles, wie ich mir’s dachte, und alles neu.“

In Rom erarbeitet sich Goethe, eingebunden in einen deutsch-römischen Künstlerkreis, die bildende Kunst und entwickelt gemeinschaftlich mit Karl Philipp Moritz die klassische Ästhetik („Über die bildende Nachahmung des Schönen“, 1788).

Die Erfahrung sowohl der Antike wie des römischen Volkslebens geht ein in die „Römischen Elegien“, die als großes, zeitgenössisch durchaus skandalöses Werk in das Projekt einbezogen werden. Diese Dichtung ist zugleich Zeugnis der persönliche ‚Befreiung’ Goethes aus der Enge deutscher Verhältnisse.

 

Thematische Schwerpunkte

Die Beiträge gruppieren sich um fünf thematische Schwerpunkte, die als Knoten des Netzwerkes konzipiert sind:

1. „Architektur und Bildende Kunst“ umfasst die von Goethe intensiv studierte Überlieferung aus Antike und Renaissance. Sie wird sowohl aus Bildquellen der Goethezeit rekonstruiert wie im jetzigen Zustand (Bilder, Fotos, Videos) dokumentiert. Der heutige Italienreisende soll angesprochen werden, um seine Anschauungen und Erfahrungen mit denen Goethes verbinden zu können. Das Bildmaterial wird mit den darauf bezogenen Texten Goethes, je nach Fall auch mit weiteren Texten der Goethezeit, verknüpft.

2. Der deutsch-römische Künstlerkreis wird mit Portraits und Werken der mit Goethe bekannten oder befreundeten Künstler (Bury, Hackert, Kauffmann, Kniep, Meyer, Tischbein u.a.) vorgestellt, unter Einschluss der damals entstandenen Goethe-Bildnisse (Tischbein: Goethe in der Campagna, 1787; Angelika Kauffmann) wie auch - in Auswahl - eigener Versuche Goethes. Damit verknüpft werden einschlägige Texte Goethes und seiner Zeitgenossen.

3. Die Darstellung der Entwicklung (ab Winckelmann) und der Grundgedanken der klassischen Ästhetik wird sich hauptsächlich auf Texte stützen. Neben der Publikation der wichtigsten Programmschriften, ihrer Erläuterung und einer ergänzenden Zeitleiste etc. ist an ein Netz bzw. eine Konstellation von grundlegenden Begriffen und Aussagen gedacht.

4. Die „Römischen Elegien“ werden so publiziert, dass das Lesen der kurzen Texte am Bildschirm Spaß macht. Erläuterungen sowie die wichtigsten Daten zu Entstehung und Überlieferung werden gegeben. Die multimedialen Möglichkeiten des Netzes werden zu Lesungen des Textes genutzt.

5. Das Korpus der Italienlyrik der Goethezeit ist nach den Geburtsjahren der Dichter angeordnet. Die chronologische Anordnung ermöglicht dem Leser, sich nicht nur Einblicke in Reichtum und Vielfalt, sondern vor allem in die Entwicklung der Themen und Motive sowie der lyrischen Sprache und Verskunst zu verschaffen.

 

Das Projekt dokumentiert die „Italiensehnsucht“ der Deutschen und einen deutsch-italienischen Kulturaustausch. Deutlich werden Grundmuster der wechselseitigen Kulturwahrnehmung von Deutschen und Italienern wie auch der Erfahrung italienischer Landschaft und des italienischen Volkslebens.

Auf dieser Seite können Sie an der Arbeit am Projekt teilnehmen. Wir wünschen uns kritische und neugierige Leser. Haben Sie Anregungen: Mailen Sie uns: info@goethezeitportal.de.

München, den 01. September 2005

Letztes Update der Projektskizze: 27. Juni 2009

 

 

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