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Goethe, Schiller und die Goethezeit auf Google+

Goethes Italienische Reise

Jutta Assel | Georg Jäger

Neapel: Volksleben
Folge III. Tarantella

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Eingestellt: November 2015
Stand: Juni 2016

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Tarantella, der dem Fandango nahverwandte Nationaltanz der Neapolitaner, eine zauberische Guirlande leidenschaftlicher Gesten und Pas, welche die Innigkeit und Sprödigkeit, das Sehnen und Zürnen zweier Liebenden darstellen. Voll der wollüstigsten Anmuth athmet die T. nichts als Liebe und Vergnügen. Das Weib sucht durch Grazie und Lebhaftigkeit die Liebe ihres Tänzers zu erwecken, während dieser seinerseits sich bemüht, sie durch Gewandtheit, Zierlichkeit und Beweise von Zärtlichkeit zu gewinnen. Und dazu ertönt noch eine Musik, welche mit ihren starkmarkirten, sich wiederholenden Trioletts in 6/8 Tact, Sterbende elektrisiren könnte. – Die T. soll zuerst als Heilmittel gegen die Wirkungen des Tarantelstichs gebraucht worden sein: daher angeblich der Name. Wer nämlich das Unglück hat, von diesem Insekte gebissen zu werden, muß, will er anders gerettet werden, stark schwitzen, was nur durch eine gewaltsame Bewegung eintreten kann. Nun habe man gefunden, daß das einzige Reizmittel, um die Leidenden zur Anstrengung aller ihrer Kräfte zu vermögen, die Musik sei: dieß die Entstehung der Tarantella.

Quelle:
Damen Conversations  Lexikon. Herausgegeben von Carl Herloßsohn. Neusatz und Faksimile der 10-bändigen Ausgabe, Leipzig 1834 bis 1838 (Digitale Bibliothek; 118) Berlin: Directmedia 2005. Hier S. 10545.

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Bilder und Texte

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Oben: Tarantella. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1905. Adressseite ungeteilt.
Mitte: Napoli - Sorrento: La Tarantella. G. Blümlein & Co., Francoforte S. M., Rapp. C. Imperiale - Napoli 285. Nicht gelaufen. Adressseite ungeteilt.
Unten: Napoli. Tarantella. E. Ragozino, Edit. - Napoli 611. Nicht gelaufen. Adressseite ungeteilt.

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Johann Wolfgang von Goethe
Tarantella

Der Tanz, welcher die Tarantella genannt wird, ist in Neapel unter den Mädchen der geringen und Mittelklasse allgemein. Es [ge]hören wenigstens ihrer drey dazu: die Eine schlägt das Tamburin, und schüttelt von Zeit zu Zeit die Schellen an demselbigen ohne darauf zu schlagen, die andern beyden mit Kastagnetten in den Händen machen die Schritte des Tanzes.

Eigentlich sind es, wie bey allen roheren Tänzen, keine abgesonderte und für sich selbst bestehende zierliche Tanzschritte. Die Mädchen treten vielmehr nur den Takt, indem sie eine Weile auf einem Platze gegen einander über trippeln, dann sich umdrehen, die Plätze wechseln u.s.w.

Bald wechselt eine der Tanzenden ihre Kastagnetten gegen das Tamburin, bleibt nun still stehen, indeß die dritte zu tanzen anfängt, und so können sie sich Stundenlang vergnügen ohne sich um den Zuschauer zu bekümmern. Dieser Tanz ist nur eine Unterhaltung für Mädchen, kein Knabe rührt ein Tamburin an. Allein die weiblichen Geschöpfe scheinen die angenehmsten Stunden ihrer Jugend in diesem Takt wegzuhüpfen, und man hat schon bemerkt, daß eben dieser Tanz bey Gemüthskrankheiten oder bey jenem Spinnenstich, welcher wahrscheinlich durch Transspiration kurirt wird, durch die Bewegung dem weiblichen Geschlecht sehr heilsam seyn kann: auf der andern Seite sieht man aber auch, daß dieser Tanz, ohne äußere Veranlassung, selbst in eine Krankheit ausarten könne.

Über beydes hat uns Herr von Riedesel in seinen Reisen schöne, genaue Beobachtungen gegeben.

Ich füge noch eine Bemerkung hinzu: daß dieser Tanz Tarantella genannt wird, [kommt] nicht von dem Nahmen jenes Insektes; sondern Tarantola heißt eine Spinne, die sich vorzüglich im Tarentinischen findet, und Tarantella, ein Tanz, der vorzüglich im Tarentinischen getanzt wird. Sie haben also ihren ähnlichen Nahmen von dem gemeinschaftlichen Vaterlande, ohne deßhalb unter sich eine Gemeinschaft zu bezeichnen. Eben so werden tarentinische Austern vorzüglich geschätzt, und noch andere Produkte jenes schönen Landes.

Ich merke dieses hier an, weil falsche Nahmensverwandtschaften oft den Begriff eines falschen Verhältnisses unterhalten, und es Pflicht ist jedem Irrthum und Mißverständniß soviel als möglich vorzubeugen und gegen alles Wunderbare zu arbeiten, damit das Merkwürdige seinen Platz behaupte.

Quelle:
Kleine prosaische Schriften von Goethe. Wien 1810. Verlegt bey Anton Strauß. In Commission bey Geistinger. S. 110112. (Digitalisierung durch Google) - Zu Riedesel siehe den folgen Textauszug.

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Leopold Harze: Neapolitan Gipsy Dance
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Fotokarte, Höhe 6,2; Breite 10,2 cm. Choice Statuary by Eminent Sculptors. Photographed by William England [1830-1896]. Rückseite: 22 Neapolitan Gipsy Dance, by Leopold Harze.

Léopold Harzé (1831–1893) was a Belgian sculptor who worked in Brussels. He is well known for his terracotta pieces, but also made patinated bronze sculptures. He presented more than a dozen pieces of his work in the 1868 Paris exhibition. Siehe den Eintrag in der englischen Wikipedia:
https://en.wikipedia.org/wiki/Léopold_Harzé

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Johann Hermann von Riedesel:
Tarantula, Tarantella, Tarent

Hier sahe ich eine besondere Manier, die Bohnen und Erbsen auszudreschen: Eine Sackpfeiffe ließ sich in dem Felde hören, und 20 bis 25 Personen tanzeten mit hölzernen Schuhen meisterlich auf diesen Früchten herum, und dreschten auf diese Weise dieselben aus. Da man die Arbeit mit Tanzen verrichtet, und zugleich den Biß der Tarantula mit Tanzen heilt, so mußte ich mich wundern, wie dieses Vergnügen so allgemein in einem so warmen Lande herrschet, und in allen Vorfällen regiert. Ich nehme hier Gelegenheit von der Tarantula, ihrem Bisse. und demjenigen, was ich davon bemerken konnte, zu reden.

Diese Spinne, welche in allen Naturaliensammlungen gezeiget wird, findet sich in der That häufig in der Gegend von Taranto, wovon sie den Namen bekommen; sie ist aber auch in der ganzen Provinz Lecce, Bari, und in Apulien nicht selten. Alles, was man davon erzählt, ist wahr; nämlich, daß die von derselben gebissene Personen sich mit Tanzen, und zwar nach einer gewissen Musick, welche Tarantella genennt wird, heilen. Daß aber wirklich dieser Biß so gefährlich nicht ist, und die Würkungen, welche man an den vermeyntgebissenen [!] bemerkt, nicht herfürbringet; daß dieses Mittel nicht das einzige fähige ist, das Uebel zu heilen; und daß endlich die Gewohnheit und die Einbildung mehr als die Wahrheit dabey herrschen, scheint wohl gläublich zu seyn, und wird von den vernünftigsten Aerzten in Taranto und dieser Gegend behauptet. Es sind jedoch Erfahrungen für so wie gegen diese herrschende Meynung.

Die Spinne selbst findet sich häufig in dem Getraide und den Weingärten, in den Monaten Julius, August und September; und in dieser Zeit findet man häufig Personen, welche sich durch Tanzen heilen. Die Musick dazu ist immer die nämliche Melodie, und der gemeine Tanz des Landes; so wie jedes Land seine besondere Tänze hat [...].

Die Zweifel gegen die Nothwendigkeit zu tanzen sind folgende: Weil man selten den Biß an den Gebissenen findet: Weil die grosse Hitze, die dicke Luft, und das in den schlechten Cisternen verdorbene Regenwasser die Säfte in dem Cörper verdicket und verdirbt, zumalen in Taranto, wo die Salzflüsse häufig regieren, und den Geist niederschlagen, Melancholie verursachen, und den Magen völlig verderben. Die Bewegung, der Schweiß, und die Fröhlichkeit des Gemüths, sind ohne Zweifel die besten Mittel gegen dieses Uebel. Man bemerkt dasselbe und den vermeynten Biß dieser Spinne häufiger an den Weibspersonen. Was ist das Wunder, wenn man weiß, daß die hysterischen Uebel in diesen warmen Ländern häufiger, heftiger und stärker sind, ja zuweilen bis zur Raserey kommen? Eine heftige Bewegung, welcher dieser Tantz verursachet, da zuweilen eine Weibsperson 36 Stunden ohne Ruhe, und ohne Essen und Trinken tanzet, muß den ganzen Körper erschüttern, die dicken Säfte bewegen und vertheilen, und mithin die Krankheit mildern oder vertreiben. Daher glaubt der Pöbel, daß alle Jahr um diese Zeit die gebissene Person tanzen muß, weil wirklich alsdann die Krankheit durch die Hitze verursachet wird.

Man kann endlich noch gegen die vermeynte Wirkung dieses Bisses anführen: Daß diejenigen Personen, welche aus Armuth die Musikanten nicht bezahlen können, zwar in der Jahreszeit des Sommers leiden, aber deswegen sich doch in dem Winter besser befinden; daß die Frauenspersonen häufig, die Mannspersonen aber selten gebissen werden; endlich daß dieses Tanzen nicht durch eine unüberwindliche Neigung, sondern mit Vorsatz, und oft mir Widerwillen geschiehet, und als eine wahre Arztney [!] gebraucht wird.

Diejenigen, welche behaupten, daß der Biß der Tarantula wirklich die behaupteten Wirkungen habe, widerlegen diese Zweifel mit andern Erfahrungen: Daß nämlich nur die von dem gemeinen Stande und nicht Personen welche sich hüten können, weil sie nicht in dem Felde zu arbeiten genöthiget sind, gebissen werden; wie denn auch in der That fast niemals andere als gemeine Leute tanzen; daß die Weibspersonen darum, weil sie mit blossen Armen arbeiten; leichter gebissen werden, und deshalben auch häufiger als die Mannspersonen tanzen müssen; daß endlich, wenn es hysterische Zufälle wären, man nicht so leicht Personen von sechzig Jahren, oder acht Monate schwangere Weiber mit gleichem Eifer tanzen sähe.

Der Marchese Palmyri  in Lecce erzählte mir ein Beispiel: Er hatte eine Verwandtin von vierzig Jahren, welche nicht verheyrathet war, die auf einmal abzunehmen, melancholisch zu werden, und sich völlig zu verändern schien: Man verfiel sogleich auf den Biß der Tarantula; da sie aber aus Schamhaftigkeit nicht tanzen wollte, so nahm ihr Uebel von Tag zu Tage zu, und man hielt sie für verlohren, bis sie endlich eines Tags von ungefehr bey einem Hause, wo eine andere Person in gleichem Falle tanzte, vorbeifuhr; sie konnte dieser vermeinten unwiderstehlichen Neigung zu tanzen nicht länger gebieten, sprang in das Haus, und, nachdem sie eine sehr lange Zeit mitgetanzt hatte, befand sie sich besser, verlohr ihre Melancholie und erlangte ihre vorige Gesundheit.

Dieses ist, was mir erzählet worden. Ich sage es Ihnen so wieder, wie ich es gehört habe, und will mich in keine Entscheidung einlassen, unerachtet ich für meinen Theil alle dieses für eines von den häufigen, durch die Zeit auch bey den erleuchtetern Menschen fester gegründeten, Vorurtheilen halte, welche die Welt noch lange beherrschen werden. Nur will ich noch beyfügen, was ich selbst gesehen habe, und alsdann die Tarantula und ihre Vertheidiger gehen lassen.

In Otranto fand ich eine junge Frau von zwey und zwanzig Jahren, welche, um sich von diesem Bisse zu heilen, tanzte: Sie war ihrem Stande gemäß sehr gut angezogen, in einem mit einigen kleinen Spiegeln und bunten seidenen Kleidern und Blumen gezierten Zimmer, und tanzte nicht wie eine unsinnige oder nur von Vergnügen eingenommene Person, sondern ganz kaltsinnig, mit niedergeschlagenen Augen, oft vor dem Spiegel, wo sie die anständigsten Mienen studirte, und ihren Kopfputz unter beständigem Tanzen verbesserte. Die Musick bestand in zwei Violinen und einem Tamburino. Sie waschte sich einige Male das Gesicht währendem [!] Tanze, und beobachtete alles was neben ihr vorgieng.

Ich sagte im Scherze, aber so laut daß sie es hören konnte, daß sie für eine Tänzerin ihre Strümpfe schlecht gebunden hätte: Denn der Aberglaube des Volkes behauptet, daß die gebissene Personen allezeit ohne Schuhe tanzen müssen. Sogleich gieng sie beyseite um ihre Strümpfe besser zu binden. Ich hatte das Unglück ihr zu mißfallen, weil ich meinen Hut auf dem Kopfe hatte, und sie die schwarze Farbe nicht leiden konnte; sie rief mir desfalls zu, und als ich solchen weggethan hatte, fuhr sie fort, mit niedergeschlagenen Augen zu tanzen.

Ihr Anblick war nicht wild und verrücket, sondern ihr Aug vielmehr sanfte, und es schien als ob sie mehr mit Widerwillen als mit Vergnügen tanzte. Währendem Tanz schenkte sie einer der zuschauenden Weibspersonen eine Grasblume, die sie aber sofort wieder nahm, und. als wenn es eine Kirsche wäre, einschluckte. Sie tanzte zehn Stunden ohne auszuruhen; alsdann wurde sie weggebracht und in ein warmes Bette geleget. [...]

Dieses ist alles, was ich von dieser Spinne, und den Wirkungen ihres Bisses selbst gesehen habe. Sie werden daraus, mein Freund, mit mir einstimmen, daß das Vorurtheil der Gewohnheit, und die Einbildung, mehr als die Wahrheit in dieser Sache herrsche.

Quelle:
[Johann Hermann von Riedesel:] Reise durch Sicilien und Großgriechenland. Zürich, bey Orell, Geßner, Fueßlin und Comp. 1771 (Digitalisierung durch Google). Hier: Zweytes Sendschreiben, S. 250-260.

Zum Diplomaten und Reiseschriftsteller  Johann Hermann von Riedesel (1740-1784) siehe den Eintrag in der Deutschen Biographie:
http://www.deutsche-biographie.de/sfz105784.html

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Oben: [Ohne Titel]. Adressseite: Stengel & Co., G.m.b.H., Dresden 29416 (Serie 65). Nicht gelaufen.
Mitte: Sorrento - Panorama e Tarantella. Adressseite: 100 Ed. E. Ragozino Gall. Umberto - Napoli. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1908.
Unten: Costumi di Sorrento. La Tarantella. Adressseite: 3418. Gelaufen. Poststempel unleserlich.

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Karl August Mayer:
Die Tarantella

Das neapolitanische Volk weiß nichts von unsern nordischen Tänzen; Du findest bei ihm fast einzig die Tarantella. Sie wird nur von einem Paare getanzt, und es bedarf dazu keines zweiten Oster- oder Pfingsttages, keiner Hochzeit, keiner Kirchweih, es bedarf keines Tanzbodens mit Violine, Clarinette und Baß, es bedarf auch keines festlichen Gewandes; nein, Abends, wann die Arbeit ruht und kühle Luft weht, in einer Nebenstraße, im Hinterhofe, auf dem Dache, auf der Tenne im Feld, am flachen Strande treten beim einfachen Klange des Tamburins - ein Instrument, das mit zum Hausgeräthe gehört - die Tänzer in den Kreis. Es muß nicht gerade ein Bursche und ein Mädchen sein, auch zwei Burschen und noch öfter zwei Mädchen tanzen zusammen, mit oder ohne Zeugen, mit oder ohne Musik, aus reiner Lust an der schönen, geregelten Bewegung. Immer ist der Neapolitaner zu seinem Balle gerüstet. Die Eseltreiber auf Ischia beginnen, wenn sie auch den ganzen Tag in der Hitze neben ihren Thieren hergelaufen sind, am Abend rüstig den Tanz; wie neugeboren stampfen sie, sobald der Tamburin erklingt, noch stundenlang den Estrich mit nackten Füßen. Ja, ihre Tanzlust geht so weit, daß sie unterwegs um ihre Esel her und vor denselben, trotz des Staubs und der Steine im Wege, künstliche Sprünge machen, wenn etwa ein Zug Musikanten vorüberziehend die Tarantella spielt.

Der Tänzer steht in der Tarantella seiner Tänzerinn gegenüber; beider Bewegungen stimmen überein oder sekundiren sich, wobei das Ganze eine dramatische Haltung gewinnt, so roh das oft auch sein mag. Man tritt jedesmal doppelt mit der Ferse des einen Fußes auf, und läßt sie nach vorn vom Boden abgleiten, Während man eben so oft auf dem andern Fuße hüpft. Bisweilen bewegt sich der Tänzer bloß auf dem linken Fuße, und schlägt den andern im Takte gegen das hüpfende Bein, indeß  die Tänzerinn anmuthig ihr Kleid zu beiden Seiten faßt und in mäßiger Bewegung verharrt. Die Arme werden meist wie zur Umarmung ausgestreckt; den Wechsel der Tour gibt der Mann durch Händeklatschen an.

Bei manchen Stellen des Tanzes, wo der Tamburin verstummt, beginnen die Castagnetten in den Händen des Paars zu klappern, oder es wird mit der Zunge geschnalzt. Die Bewegungen geschehen vor- und rückwärts, und in diesem Falle schleift man, statt zu hüpfen, kreisförmig, wobei dann wol die Plätze gewechselt werden. Manchmal läßt sich das Mädchen kniend nieder, und hält ihr seidenes Tuch anmuthig an zwei Zipfeln - die eine Hand hoch, die andere nieder, so daß das Tuch schräg über die Brust geht - während der Bursche um sie hertanzt. Oder beide knien mit Tüchern nieder, indem sie sich den Rücken zuwenden, und werfen sich, die Köpfe umdrehend, zärtliche Blicke zu; bisweilen treffen sich auch die Lippen zu leichtem Kusse. Dies Nahen und Fliehen, Zurückkehren und Wiederflüchten, dies Meiden und schüchtern Umgehen, dies zufällige Begegnen und rasche Zusammentreffen ist ein Bild der Liebe, das die Tanzenden bewußt oder unbewußt ausführen.

Wenn bloß Männer aus dem niedern Volke zusammentanzen, so legen sie wol noch Variationen ein, z.B. sie kriechen, wo möglich im Takt, auf Händen und Füßen, oder Einer schreitet auf allen Vieren unter dem Andern durch, oder sie machen Luftsprünge, schlagen Purzelbäume und fassen und schwingen sich, daß es eine Lust ist. Da sie jede hemmende Kleidung ablegen, und gewöhnlich nur ein Hemde, eine kurze Hose mit rother Leibbinde und dazu die hangende Mütze tragen, so bewegen sie sich frei und leicht, und der Tanz wird kräftig, ja mit Leidenschaft durchgeführt. Trotz aller Anstrengung ermüden die Tänzer nicht leicht; ist dies aber der Fall, so springt ein anderer Bursche oder ein anderes Mädchen in den Kreis, und die Tarantella geht ununterbrochen fort, indem sie durch neue Kräfte immer gleich frisch erhalten wird.

Hier, wie überall, sind die Tänzerinnen ausdauernder; ich habe mehrmals gesehen, daß ein Mädchen drei Burschen müde tanzte. - Wenn eine Tänzerinn aus dem Kreise tritt, so unterläßt sie nicht, sich zu verbeugen, indem sie anmuthig die Hände gegen die Brust aufhebt.

Der Tamburin wird häufig von einem ältern Weibe, das im Kreise der Zuschauer sitzt, geschlagen. Man rührt ihn mit dem Daumen und Mittelfinger, oder streift zitternd mit dem Daumen darüber, was Uebung erfordert. Bisweilen wird er bloß geschüttelt, so daß die Bleche, womit er inwendig besetzt ist, rasseln. Mit dieser wilden Musik wechseln also die Castagnetten der Tanzenden ab. Dies sind zwei gelbliche oder braune Stückchen Kastanienholz (daher auch der Name), welche, zwischen den Mittel- und Ring- und zwischen den Ring- und kleinen Finger gelegt, zusammengeklappt werden. Sie sind glatt und nach oben zu, wie Nußschalen, hohl gearbeitet; eine Schnur verbindet sie. Statt des Tamburins spielen oft Männer die Guitarre oder Mandoline, und begleiten das Instrument mit Gesang.

Die Tarantella-Melodie ist im 6/8 Takte - der, raschgespielt, sich fast wie 2/4 Takt ausnimmt - und sehr einfach. Nach dieser Melodie werden viele Volkslieder gesungen. Widerstrebt ihr ein Sylbenmaaß, so zieht der Sänger die Worte auseinander oder kürzt sie ab - ein zweiter Prokrustes. Damit Du über den Charakter dieser Lieder, die nichts als eine leichte Begleitung des Tanzes sein wollen, urtheilen kannst, setze ich Dir zwei hierher.

Beispiel I
(aus dem Neapolitanischen)

Der Mond steht mitten im Meer - Meine Mutter verheirathet mich. "Meine Tochter, wen soll ich Dir geben?" "Meine Mutter, denke Du daran". "Wenn ich Dir einen Schiffer gebe, der Schiffer schickt sich nicht für Dich. Immer geht er, immer kommt er, und wenn es ihm einfällt, (schlägt er) meiner Tochter das Ruder auf den Kopf".

In gleicher Weise beginnt die folgende Strophe - das Lied hat deren so viele, wie unser: Mein Schatz ist ein etc. - ; statt des Schiffers tritt aber ein Schuster, ein Schmidt, ein Tischler, ein Schneider etc. auf, und statt des Ruders fürchtet die Mutter den Pfriem, den Hammer, den Hobel, die Nadel etc.

Beispiel II
(aus dem Römischen)

Ich will Euch sagen von den Mädchen,
Von den Weibern und jungen Wittwen.

Ich will Euch sagen von Schönen und Garstigen,
Von Allen zusammen will ich Euch sagen.

Ich will Euch sagen ohne Trug
Die Schelmerei, die sie anstellen.

Morgens beim Aufstehen
Putzt sich jedes Mädchen heraus.

Sie machen aufs beste Toilette,
Um dann zu kokettiren.

Sie schmücken sich das Haar,
Und tragen sich wie zu Rom;

Mit falschen Locken und Kringeln,
Die Garstigen, um schön zu sein.

Die Eine legt das Corset an, die andre das Leibchen;
Die Wunderlichen kleiden sich, wie es ihnen behagt.

Sie stecken das Busentuch an,
Um den Juwel der Brust zu decken.

So berückt man die Welt -
Geht die Tarantella weiter.

Rehfues (1) hat einige Tarantella-Lieder in neapolitanischem Dialekte aufgezeichnet; eins ist neckisch, es heißt darin: "Bürschchen, was hast du doch, daß du so verliebt thust, wenn du mich siehst? Du fehlst weit, wenn du glaubst, daß ich für dich sterbe. Heirathe! hole dich der Henker!  Kümmere dich um deine Sachen, laß mich gehen!" - ein anderes lautet: "Wie schön tanzen diese beiden Schwestern! Die Eine ist eine Deutsche, die andre eine Italienerinn; die Eine hat Zucker im Munde, die Andre trägt alle Schönheiten auf der Hand; die Eine lös't dich vom Galgen, die Andre macht die Gerechtigkeit zittern".

Quelle:
Karl August Mayer: Neapel und die Neapolitaner oder Briefe aus Neapel in die Heimat. Bd. 2. Oldenburg, Druck und Verlag der Schulze'schen Buchhandlung 1840, S. 366-370. (Digitalisierung durch Google) - Von den Tarantella-Liedern werden nur die Übersetzungen, nicht die italienischen Originale wiedergegeben.

Anmerkung:
(1) P[hilipp] J[oseph] Rehfues: Gemählde von Neapel und seinen Umgebungen. 2. Teil. Zürich, bei H. Gessner 1808. Kap. LXXX. Die Tarantella, S. 91-98. (Digitalisierung durch Google) - Gesamturteil über die Tarantella-Lieder (S. 98):

Man sieht hier, was Volkspoesie bei einem so lebhaften, sinnlichen Volke ist. Offenbar darf sie sich mit keiner nordischen messen, sondern ist blos der Ausdruck der Sinnlichkeit, des Begehrens, des augenbliklichen Bildes, eine Reihe von Worten in rythmischer Ordnung, oft ohne Sinn, aber von vieler Bedeutung, wenn sie gesungen und mit dem lebhaftesten Ausdruck begleitet wird. Es ist noch die wahre Kinderpoesie!

Zum Pädagogen und Schriftsteller Karl August Mayer (1808-1894) siehe den Eintrag in der "Deutschen Biographie":
http://www.deutsche-biographie.de/sfz59530.html
Zum Schriftsteller Philipp Joseph Rehfues (1779-1843) siehe den Eintrag in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Joseph_Rehfues

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Oben links, Adressseite: Costumi di Sorrento. La Tarantella. 3604. Edit. E. Ragozino, Galleria Umberto-Napoli. Nicht gelaufen.
Oben rechts, Adressseite: Stengel & Co., G.m.b.H., Dresden 19843. Gelaufen. Poststempel 1908.
Unten links, Adressseite: Costumi di Sorrento. La Tarantella. 3421. Edit. E. Ragozino, Galleria Umberto-Napoli. Nicht gelaufen.
Unten rechts, Adressseite: Stengel & Co., Dresden 19850. Nicht gelaufen.

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Wilhelm von Lüdemann
"flüchtige Poesien"

Unterhalb St. Elmo trafen wir auf tanzende Truppen, welche sich bey der eintönenden Melodie der Tarantella vergnügten, zu der sie sich mit Gesang und dem Schall der Castagnetten begleiteten.

"Nirgends im Süden, scheint es," sprach Reinhold, "trennet sich Gesang und Tanz so, wie bey uns im Norden. Der Sicilianer, der Neapolitaner, wie der Grieche und der Andalusier, verstehen gewissermaaßen den Tanz nicht ohne Gesang, und diesen nicht ohne jenen."

"Allerdings," fiel Carlo ein, "macht die Verschmelzung beider Künste, diese erst zu einer recht lieblichen und erhabenen Aeußerung einer durch und durch heitern und frohen Natur."

Wir traten näher und horchten. Folgendes waren die Worte, mit denen ein junger Schiffer die Töne seiner Mandoline und die anmuthvollen Bewegungen und Touren eines tanzenden Paares begleitete:

"Signori, ascoltate," begann der Sänger der Tarantella:

     Von den Mädchen will ich singen,
     Wittwen, Weibern, wills gelingen.

     Und von Garst'gen, wie von Schönen
     Kurz von all'n mag Liedchen tönen.

     Soll euch unverholen sagen,
     Wie sie listig sich betragen.

     Kaum erwacht der frühe Morgen,
     Fang'n sie an für Putz zu sorgen.

     Kleiden sich zur Lust und Freude,
     Allen Männern nur zum Leide.

     Kämmen ihre schönen Haare,
     Schmücken sich, daß Gott bewahre!

     Falsche Ringel, falsche Locken,
     Machen schön manch garstgen Brocken.

     Die nimmt Schnürleib, die das Leibchen,
     O die wunderlichen Weibchen!

    Faltig muß das Halstuch stecken,
     Um die Brust fein zu verdecken.

     So wird nie die Welt gescheiter,
     Spricht die Tarantella weiter.

"Solcher flüchtigen Poesien," sprach Carlo, "deren künstlerisches Verdienst freylich nur gering sein mag, dichtet dieses heitere Volk unablässig aus dem Stegreif, und besonders kenne ich bey uns in Rom Tarantella-Sänger, welche halbe Tage lang in Versen dieser Art fortzufahren im Stande sind, ohne sich je zu wiederholen, oder um einen neuen Reim in Verlegenheit zu sein."

Quelle:
Wilhelm von Lüdemann: Neapel, wie es ist. Dresden, P. G. Hilschersche Buchhandlung 1827, S. 88-90. (Digitalisierung durch Google) - Das Lied wird im italienischen Original wie in deutscher Übersetzung mitgeteilt. Übernommen wird auf dieser Seite nur die Übersetzung.

Zum Verwaltungsbeamten und Reiseschriftsteller Georg Wilhelm von Lüdemann (1796-1863) siehe den Eintrag in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Wilhelm_von_Lüdemann

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Sorrento - Tarantella. Signet: Brunnen mit wasserspeiendem Mädchenkopf. 8274. Adressseite: Edit. Brunner & Co., Como e Zürich - Stab. eliografico. Nicht gelaufen.

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August Kopisch
Gesang zur Tarantella

1. Ueber das Meer ist der Flunder geschwommen,
Ist ihm die Lust zum Freien gekommen,
Hat er sein Röckchen sich fein gestriegelt
Mit Disteln und Dornen geschniegelt, gebiegelt;
Auch die Perücke bemehlt appetitlich
Und die Manschetten gelegt so niedlich,
Kragen und Tuch und Maschen manierlich
Von englischen Spitzen zierlich, zierlich.

2. Thät sich die Höschen von Netzen bereiten,
Schuhe wie Strümpfe von Thunfischhäuten,
Nahm zu dem Frack und nahm zu dem Westchen
Algen und Haare von Seekuhbestien,
Nahm der Delfine, Polypen und Haien
Augen zu Knöpfen in ganzen Reihen:
Degen und Schnall' und Klunker und Scheide
Garniert' er mit Sand und mit Muschelseide.

3. Auch zwei zierliche Ketten hungen
Vorn ihm herunter von Muschellungen,
Schön galloniert mit Heringschwänzen,
Fehlt es dem Hut auch nicht am Glänzen.
Gänzlich Duft durchlief er die Straßen,
Blies von sich und erhub die Nasen,
Lorgnettierte nun hier und dorten,
Suchte die Braut sich an allen Orten.

4. Die Sardelle auf dem Balkone
Spielte die Zither gar nicht ohne,
Und bei dem Trompetenklingen
Thät sie sich dieses Liedchen singen:
O wie niedlich, o wie schöne
Hat die Tochter der Frau Lene
Ihrem Liebsten gezeigt die Thüren,
Weil er nichts will regalieren!

5. Wie die Sardelle der Flunder erblicket,
Ward er sogleich von Lieb' entzücket,
Hüpfte geschwinde zu einer Quabbe:
Die abscheuliche alte Tappe,
Ein gar schönes Geld bekam sie
Und die Botschaft übernahm sie,
Richtet sie aus gar leise, leise, -
Plump und dick auf ihre Weise! -

6. Als die Sardelle die vernommen,
Ist sie ganz in Roth geschwommen:
Thät, vor lauter Schaam und Schrecken,
Unter ein Klippchen sich verstecken;
Aber die Hexe von alter Quabbe
Sagt' ihr geschwind: Du alberne Kappe,
Das ist die Art zum Parthieen vertreiben:
Der Mann, der soll dir im Halse bleiben!

7. Liegt dir die Heirath wirklich im Sinne,
Lasse die Faxen und thue nicht dünne;
Weg mit der Scheu und weg mit dem Sträuben!
Laß die gezierten Manieren mir bleiben! -
Als die Sardelle das hörte, wie munter
Hüpft sie ans Fenster und gucket hinunter,
Wirft ein Blickchen, das sehnet und trachtet,
Auf den Geliebten, der unten verschmachtet.

8. Aber die Tellermuschel, die Wache
Stand, erboßte sich über die Sache,
Nannte sie eine falsche Dirne,
Unverschämte und freche Stirne!
Hatte den Schellfisch eingeführet,
Als ersten Geliebten ihn präsentiret,
Lief zu dem über Stock und Steine,
Erzählt' ihm Alles kurz und kleine!

9. Als nun der Arme vernahm das Dingchen,
Fing er es flink wie ein Schmetterlingchen,
Sprang in das Haus, nahm zehn Scheermesser,
Lud sich auf wie dem Esel und besser:
Flinten und Mauerzerbrecher und Drempel,
Pulver und Kugel, das Werg mit der Krempel!
Vier Pistolen und drei Bajonette
Steckt' in den Sack er hübsch und nette!

10. Siebenzig Schwengel legt' er sich über
Bomben, Kanonen von jedem Kaliber!
Leicht wie ein Tänzer, mit all' dem Plunder,
Hüpft' er und sprang er und suchte den Flunder:
Dessen Unglück will es grade,
Daß er ihn trifft bei der Fensterparade:
Springt auf ihn los und packt ihn am Kragen,
Und spricht zu ihm: Schelm! dich will ich jagen!

11. Willst mir die Liebste da wegstibizen!
Nimm dir dafür nun Donnern und Blitzen!
Knüffe und Püffe an tausendmal tausend!
Risse und Schmisse, die Ohren umsausend!
Feigen, Vergißmeinnicht, Zwicker und Stecher!
Siehderhartknochen und Rippenzerbrecher!
Stampfer und Walcker mit Hacken und Pochen!
Und er zermalmt ihm die Sehnen und Knochen!

12. Kommen wir drauf! - heraus, auf den Lärmen,
Kamen Verwandt' und Bekannte in Schwärmen:
Diese mit Messern und Hacken und Keulen,
Diese mit Degen und Spießen und Speilen,
Diese mit Riegeln und Mandeln und Stangen,
Diese mit Hammern und Rüssen und Zangen,
Mit Prügeln, mit Tiegeln, mit Pech und mit Leime
Mit Pfefferkuchen, und süßem Seime! -

13. Väter und Mütter und Kinder und Schnüre
Fallen sich an wie die wilden Thiere!
Millionen in buntem Gemische,
Kommen von hier und von dorten die Fische!
O! was hättet ihr da für Sardellen
Kommen gesehn und wie viele Patellen:
Butten und Rochen und Krebs' und Quabben,
Mit Gräten und Knochen, mit Lappen und Klappen;

14. Auch Seehund' und Seehündinnen
Und Seeteufel und Klippenspinnen,
Wischer und Huscher und Quint' und Finte,
Störe, Sterne, Lachs' und Stinte,
Dintenfischchen und Muränen,
Rüsse und Bisse, mit Faust und Zähnen;
Hering und Amberfisch, Jammer und Fautzen,
Fische mit Flügeln und Fische mit Schnautzen!

15. Hammerfisch, Sägefisch, Brachsen und Hausen,
Schwerdtfisch, Säbelfisch, Baxen und Zausen,
Klippfisch, Kloppfisch, Stockfisch, Backfisch,
Zitterfisch, Krampffisch, Haifisch, Flackfisch,
Wallfisch, Rüsselfisch, Randfisch, Rundfisch,
Schalfisch, Stachelfisch, Standfisch, Grundfisch,
Klumpfisch, Plattfisch, Kreuzfisch, Querfisch,
Federwisch, Sandfisch, Radelfisch, Kehrwisch,

16. Tellermuscheln und Spinnen und Krabben,
Schellfische, Schellen und Quabben und Schwappen,
Zottenfisch, Knotenfisch, Zungen und Flunder,
Wittwen und Waisen und Weiber und Plunder,
Igelfisch, Tiegelfisch, Fett und Kartoffeln,
Tritte mit Schuhn und mit Holzpantoffeln,
Austern und Hummer und auch Ragosten
Kamen zuletzt gar mit den Posten:

17. Zitterrochen und Zitteraale,
Größere Fische und kleine und schmale,
Aller Arten und aller Nationen,
Einige, mehr und zu Millionen!
Meine Mutter! wie viele Püffe
Sind sie sich schuldig, wie viele Knüffe,
Hundert Verwünschungen, große und kleine -
Und Millionen Hagelsteine! -

18. Millionen Zwicker und Bisse
Und eine Sündfluth Risse und Schmisse!
Sag' euch nicht wie das Feuer dorten
Lebhaft war an allen Orten:
Te, te, te, Pistolenknallen!
Ta, ta, ta, dort Büchsenschallen!
Tu, tu, tu, hier Bombensummen!
Bu, bu, bum ... Kanonenbrummen!

19. Doch ich habe mich müd' gesungen,
Und der Odem gebricht der Lungen:
Will mich also retiriren,
Herren und Damen recommandiren,
Daß ich, auf Aller Gesundheit, eine
Halbe nippe von gutem Weine;
Denn es vertrocknet Kehl' und Zunge,
Zerbellt sich Einer so die Lunge!

Quelle:
Agrumi. Volksthümliche Poesien aus allen Mundarten Italiens und seiner Inseln. Gesammelt und übersetzt von August Kopisch. Berlin, Verlag von Gustav Crantz 1838, S. 42-55. (Digitalisierung durch Google). - Canzone sulla Tarantella. (Napoli). Italienisch, mit deutscher Übersetzung. Die Übersetzung wird hier getreu wiedergegeben; ergänzt sind nur einige Satzzeichen.

Über August Kopisch (mit Porträt) siehe die Seite zu den Heinzelmännchen:
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6680

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"Ein possierliches Tarantellalied"

Ein possierliches Tarantellalied, das aus neunzehn achtzeiligen Strophen besteht, findet sich in den Akrumi von Kopisch. Es ist eine Geschichte, in der bloß Fische auftreten, wie dies schon bei den Alten vorkommt. Erst erscheint der stutzerhafte Flunder in einem Frack mit Knöpfen aus Delphinsaugen, mit einem Westchen von Seehund und mit Schuhen aus Thunfischhaut. Seine Uhrkette besteht aus Muschelchen, sein Hut ist mit Heringsschwänzen galonnirt; kurz, seine ganze Toilette, selbst Degen, Manschetten und Hosenschnallen, stammen aus der See und Duften nach der See. So durchläuft er die Straßen und lorgnettirt die Mädchen. Vor einem Balkone macht er Halt; denn hier sitzt die schöne Sardelle und singt zur Zither. Schnell entbrennt er in Liebe, eilt zur Quabbe, drückt ihr Geld in die Hand, und bestellt sie zur Liebesbotschafterin. Die Quabbe setzt durch ihren Antrag die Sardelle in Schrecken; von Schamröthe übergossen läuft sie weg; jene aber spricht ihr Muth ein, und die Kleine wirft dem Flunder, der noch immer unter dem Balkone schmachtet, einen zärtlichen Blick zu. Das sieht die spähende Tellermuschel, und verräth es dem Schellfisch, dem alten Geliebten der Sardelle. Grimmig faßt dieser drei Bajonette und vier Pistolen, achtzig Bomben und neunzig Kanonen, dazu Kugeln, Pulver und Werg, rennt damit auf den Flunder los und schreit, indem er ihn an der Halsbinde packt: Ah malandrino! (Straßenräuber!) Und nun regnet es Hiebe; die Pistolen knallen, die Kanonen brüllen, die Bomben donnern. Darüber laufen die Verwandten und Freunde beider Liebhaber zusammen, und mengen sich in den Streit. Alle Bewohner des Meers erscheinen:

     Hammerfisch, Sägefisch, Brachsen und Hausen,
     Schwertfisch, Säbelfisch, Baxen und Zausen,
     Klippfisch, Kloppfisch, Stockfisch, Backfisch,
     Zitterfisch, Krampffisch, Haifisch, Flackfisch,
     Wallfisch, Rüsselfisch, Randfisch, Rundfisch,
     Schalfisch, Stachelfisch, Standfisch, Grundfisch,
     Klumpfisch, Plattfisch, Kreuzfisch, Querfisch,
     Federwisch, Sandfisch, Nadelfisch [!], Kehrwisch

und noch eine Menge andere. Sie kommen mit Keulen, Messern und Zangen, Hämmern, Spießen und Stangen; es setzt

     Millionen Zwicker und Bisse
     Und eine Sündfluth Risse und Schmisse,

kleine und große Feuerschlünde puffen und krachen:

     Te! te! te! cà pestulate!
     Ta! ta! ta! là scopettate!
     Tu! tu! tu! cà li pistune!
     Bu! bu! bu! là li cannune!

Wer den Sieg davon getragen, berichtet der Sänger nicht, er sagt bloß in der nun folgenden letzten Strophe, daß ihm der Athem ausgehe, und daß er seine trockne Kehle auffrischen wolle.

Quelle:
Karl August Mayer: Neapel und die Neapolitaner oder Briefe aus Neapel in die Heimat. Bd. 2. Oldenburg, Druck und Verlag der Schulze'schen Buchhandlung 1840, S.370-372. (Digitalisierung durch Google)

 

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1. Bild von oben: Tarantella. Keine weiteren Angaben. Gelaufen. Poststempel 1921.
2. Bild von oben: Sorrento. La Tarantella ballata sulla terrazza del' Hotel Vittoria. Fotog. Exposito. Edit. E. Ragozino, Galleria Umberto-Napoli. Adressseite: 2183 (?). Gelaufen. Poststempel unleserlich. Adressseite ungeteilt.
3. Bild von oben: La Tarantella. Lit. de Luca Gentile & C. Napoli. Nicht gelaufen.
4. Bild von oben: Sorrento - Tarantella. Signet: Brunnen mit wasserspeiendem Mädchenkopf. 8317. Adressseite: Edit. Brunner & C., Como e Zürich - Stab. eliografico. Nicht gelaufen.
5. Bild von oben: Tarantella Sorrentina. Adressseite: Ed. C. Cotini, Napoli.
6. Bild von oben: La Tarantella. Adressseite: Ragozino-Art Store-Galleria Umberto I - Naples.  G. & C0. Z. 8338 Deposé. Nicht gelaufen.

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Richard Kralik:
Tarantella

1. Ricciolella wollte tanzen.
Will denn Niemand mit mir tanzen?
Ach ich arme Ricciolella!
Tanzte gern die Tarantella,
Aber doch nicht gern allein,
Freute mich so gern zu Zwei'n.
Kommt, ihr Mädchen, kommt, ihr Knaben!
Wollt ihr mich zum Tanze haben?

2. Ricciolella wollte tanzen.
Niemand wollte mit ihr tanzen.
Arme, arme Ricciolella!
Niemand tanzt die Tarantella.
»O wie träg seid ihr geschaffen!
Wollt nicht tanzen, wollt nur gaffen,
Greift nie zu, seid nie dabei.
Doch ich will tanzen, mit wem's auch sei.«

3. Ricciolella lief hinaus.
Traurig auf das Feld hinaus,
Fand dort ihre weißen Schäflein.
»Tanzt mit mir doch, liebe Schäflein!«
Doch die Schäflein blieben stumm,
Sahen gar nicht nach ihr um,
Fragten nichts, wohin sie geh,
Fraßen fort an ihrem Klee.

4. Ricciolella rief den Vöglein:
»Tanzt mit mir doch, liebe Vöglein!
Seid ihr schon müde, die Flügel zu heben,
Ueber die Erde zu flattern, zu schweben?«
»Schilt nicht, schilt nicht, Ricciolella!
Tanz für dich die Tarantella.
Tanzen schon den ganzen Tag,
Daß es uns nimmer freuen mag.«

5. Ricciolella rief den Bäumen:
»Wachet auf, aus euren Träumen!
Laßt vom Wind euch wiegend neigen,
Tanzt mit mir den lustigen Reigen.«
Durch die Bäume ging ein Rauschen;
Ricciolella mußte lauschen:
»Stille, stille, Ricciolella!
Weck' uns nicht zur Tarantella.«

6. »Nun so komm, du lieber Wind,
Spiel um meine Haare geschwind.
Bist doch ein lustiger Tanzgesell,
Drehst dich im wechselnden Wirbel so schnell.«
Und der Wind über die Haide schnob,
Blies ihr grad in's Gesicht so grob:
»Ha, ich bin ein freier Mann!
Fang dein Spiel mit Andern an.«

7. Ricciolella nahm die Flucht,
Floh bis hin zur Bergesschlucht.
»Berg, komm doch herab zur Wiese,
Lerne tanzen, plumper Riese!«
Zornig begann der Berg sich zu rütteln,
Drohend mit dem Kopf zu schütteln;
Grollte grimmig fort noch lange.
Ricciolella wurde bange.

8. Ricciolella kam zum Meere,
Ob ihm Lust zum Tanze wäre;
»Meer, du kräuselst Well auf Welle;
Tanz mit mir die Tarantelle!«
Nichts drauf sagt das alte Meer,
Athmet tief und athmet schwer,
Schüttelt im Traum die Locken dann,
Fängt im Schlaf zu stöhnen an.

9. Ricciolella rief die Sterne:
»Bleibt so spröd nicht in der Ferne!
Könnt euch so schön im Reigen drehn;
Wollt ihr nicht auch mit mir gehn?«
Doch die Sterne höhnisch blinken,
Wollen gar zu hoch sich dünken
Für die arme Ricciolella;
Tanzen nicht die Tarantella.

10. »Englein, saget ihr auch nein,
Liebe, liebe Engelein?
Was habt ihr zu thun, ihr vielen,
Als mit uns, den Menschen, zu spielen?«
»Ach, wie so gerne tanzten wir wieder,
Möchten zur lieblichen Erde hernieder!
Doch wir stehn in strenger Zucht
Und der Meister wehrt die Flucht.«

11. Ricciolella findet Keinen.
Soll sie zanken? soll sie weinen?
Arme, arme Ricciolella,
Keiner tanzt die Tarantella;
Haben alle Zweifel, Bangen,
Keiner wagt es anzufangen,
Keiner wagt's auf dich zu hören.
All' umsonst ist dein Beschwören.

12. Ricciolella jäh ergrimmt,
Fest ihr Herz zusammennimmt.
»Wollt ihr denn nicht mit mir tanzen,
Will ich mit mir selber tanzen.
Brauche nicht nach euch zu sehen,
Kann mich selbst im Tanze drehen.
Fügt ihr euch nicht meinem Sinn,
Fahrt in Gottes Zorn dahin.«

13. Ricciolella maß die Schritte,
Setzte nach dem Tact die Tritte,
Nach dem Tact der Kastagnetten
Schlang sie ihre Zauberketten,
Vorwärts, rückwärts, in die Weite,
Rechts und links nach jeder Seite,
Stehen, drehend nun im Kreise,
Kunstvoll nach der rechten Weise.

14. Ricciolella, Ricciolella,
Hei, du kannst die Tarantella!
Hei, wie die Kastagnetten knattern!
Hei, wie die Haare im Schwunge flattern!
Vöglein auf aus eurem Nest!
Wachet auf! Hört ihr das Fest? –
Wie sie staunen, wie sie schauen!
Wie sie kaum den Augen trauen.

15. Sieh, der Mond wollt' untergehn.
Aber grad' bleibt er noch stehn,
Will sie noch ein Weilchen sehn,
Möchte gar noch rückwärts gehn.
Und die Sterne, die da schleichen
Ihre Ziele zu erreichen,
Thäten fast vom Wege weichen,
Müssen nun vor Neid erbleichen.

16. Und der Wind, der wilde Mann,
Ha! er hält den Athem an.
Und die Schafe schauen auf,
Hören gar zu kauen auf.
Und die Bäume schütteln sich,
Denken still: Wie wunderlich.
Und das Meer hört auf zu rauschen,
Hebt das Haupt, um auch zu lauschen.

17. Ricciolella, Ricciolella,
Königin der Tarantella!
Stolz magst du nun um dich sehen;
Sieh wie Alle nach dir spähen.
Stolz magst du dein Haupt erheben,
Sieh wie Alle um dich streben,
Wie sie kommen, wie sie drängen,
Wie an deinen Schritten hängen.

18. Doch auf nichts sieht Ricciolella,
Tanzt für sich die Tarantella.
Tanzt mit Ernst und meisterlich,
Sieht nicht vor, nicht neben sich.
Doch die andern aller Enden
Können nicht den Blick mehr wenden,
Können nicht mehr sich bezwingen,
Müssen mit im Tanze springen.

19. Wer sprang zuerst in den Tanz hinein?
Das war ein ganz kleines Sternelein.
Zuerst zwar fiel's aus dem Tact heraus,
Doch stand's wieder auf, und macht sich nichts draus.
Da dies die Engelein erblicken,
Fangen sie an sich zum Tanze zu schicken.
Ach, sie tanzen ja so gerne!
Drauf beginnen alle Sterne.

20. Anfangs traut der Mond sich nicht,
Wieget dann langsam sein rundes Gesicht.
Artig kommt der Wind ganz leise,
Dreht sich sanft um die Schöne im Kreise.
Dann beginnt's in den rauschenden Bäumen,
Und das Meer braust auf mit Schäumen.
Auf und nieder wogt die Welle
Nach dem Tact der Tarantelle.

21. Immer größer wird der Reigen,
Die Vöglein schaukeln sich auf den Zweigen,
Und die Schafe springen darunter.
Werden nicht bald die Berge munter?
Ja sie wackeln, ja sie humpeln!
Wie sie stapfen, wie sie rumpeln!
Tanzen gar die Tarantella!
Sieh, da lächelt Ricciolella.

22. Ricciolella das Haupt erhebt,
Königlich einher sie schwebt.
Schneller schlägt sie die Kastagnetten;
Will sie mit dem Winde wetten?
Ihre Augen glühend blitzen;
Will sie die Sterne überglitzen?
Listig lächeln ihre Wangen;
Will sie gar die Engel fangen?

23. Ihre Haare läßt sie fliegen;
Eile Wind, willst du sie kriegen!
Stolz erhoben schwebt sie her,
Wie die Cypresse schlank und hehr.
Ueber die Wiese fliegt sie hinweg,
Wie ein Vöglein leicht und keck.
Lieblich wallet ihre Brust;
Und das Meer jauchzt auf vor Lust.

24. Alles im kreisenden Wirbel sich dreht.
Ricciolella plötzlich steht,
Wirft triumphirend mit Herrscherblick
Ihre Haare ins Genick.
Ha, nun schwillt ihr Herz in Wonnen,
Einen Tanz hat sie begonnen,
Der faßt die Erde in ihren Gründen,
Muß die Welt in Lust entzünden.

25. Ricciolella, sieh nur hin!
Du bist doch die Meisterin!
Mit dem Blick den Tanz sie lenkt,
Auf der Brust die Arme verschränkt,
Stampft die Erde mit dem Fuß,
Daß im Takt sie bleiben muß,
Wirft die Arme nun auf zum Himmel,
Ruft hinein in das tolle Getümmel:

26. »Heia hei, heia hei!
All' zusammen, all herbei!
Tanzt ihr auch die Welt entzwei,
Immer weiter! Heia hei!«
Immer wilder jagt der Chor –
Sieh, da hebt sich die Sonne empor,
Ueber die Welt hin strahlt ihr Glanz
Und zerstoben ist der Tanz.

Quelle:
Wilhelm Arent (Hrsg.): Deutsche Dichter-Charaktere,1885. Hier nach: Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky. Großbibliothek (Digitale Bibliothek; 125) Berlin: Directmedia 2005, S. 21.415-21.423.

Zum Wiener Kulturphilosophen und Schriftsteller Richard Ritter Kralik von Meyrswalden (1852-1934) vgl. den Eintrag in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Kralik

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Oben: Woldemar Hottenroth (1802-1894): Tarantellatänzer. Aquarell. Höhe 11,5; Breite 18 cm. Ausriss.
Mitte: Franz Ludwig Catel (1778-1856): Italienisches Volksleben bei Pozzuoli, um 1823. Leinwand. Höhe 101,5; Breite 139,5 cm. Ausriss.
Unten: Francesco Zuccarelli (1702-1788): Ruinenlandschaft mit Tarantellatänzern. Feder in Schwarz, grau laviert, teils weiß gehöht. Höhe 28,5; Breite 44,6 cm. Ausriss.

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Weitere Seiten
zum Volksleben in Italien

Bartolomeo Pinelli 
Costumi pittoreschi (1816)
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6802

Das Römische Karneval
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=3068

Pifferari
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=2774

Saltarello – der Nationaltanz
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=3147

Neapel: Volksleben
Folge I: Straßen- und Strandszenen
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4435

Neapel: Volksleben
Folge II: Berufe
Verkäufer, Handwerker, Fischer ...
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4454

Palermo
"Öffentliches Volksleben"
Damen Conversations Lexikon1837
PDF-Datei

Sizilianische Karren
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6690

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Tarantella in der Musik

"Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Romantik, griff die Instrumentalmusik diese Musikform auf. Komponisten, die sich mit der Tarantella befassten, sind zum Beispiel Franz Schubert, Gioachino Rossini (La Danza), Franz Liszt, Sergei Rachmaninow, William Henry Squire, Alexander Borodin, Pjotr Tschaikowski, Frédéric Chopin und der US-amerikanische Komponist Louis Moreau Gottschalk („Grand Tarantelle for Piano & Orchestra“).

In der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss (Sohn) fordert Caramello, der venezianische Leibbarbier des Herzogs, in seinem Auftrittslied (Nr. 4) zum Tanz auf: „Eine neue Tarantelle zeig’ ich hier Euch auf der Stelle…“, wobei der Rhythmus der Tarantella noch an weiteren Stellen der Operette zu hören ist. Kurt Weill komponiert die Gerichtsszene seiner Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny als Tarantella. Der zweite Satz von John Coriglianos erster Sinfonie (1990) trägt die Bezeichnung Tarantella, und Elliot Goldenthal verwendet in seinem Ballett Othello (1998) eine ebensolche von vierzehnminütiger Dauer, um die Entwicklung von Iagos Plan gegen Othello darzustellen. Franz Josef Degenhardt griff den Tanz sowohl inhaltlich als auch spieltechnisch im Jahre 1963 in seinem gleichnamigen Stück „Tarantella“ des Albums „Rumpelstilzchen“ auf. Heute bekannte Komponisten sind zum Beispiel Otello Profazio, Beppe Junior, I Calabruzi, Mino Reitano, Pino Di Modugno, Eugenio Bennato, Renzo Arbore, Enza Pagliara, Manekà, Nidi D'arac, Ariacorte, und Alla Bua."

Siehe den Eintrag in Wikipedia, dem obige Zeilen entnommen sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tarantella
(zuletzt besucht am 22.08.2015)

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