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Goethe, Schiller und die Goethezeit auf Google+

Goethes Italienische Reise

Jutta Assel | Georg Jäger

Goethe vor Capri in Seenot

Mit dem Historienbild »Goethe bei Capri,
einen Schiffsaufstand beschwichtigend«
von Hermann Junker

Ausschnitt aus dem Historienbild

 

 

Gliederung

1. Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise. Montag, den 14. Mai 1787
2. Kurzbiographie von Hermann Junker
3. Hinweise zu Christoph Heinrich Kniep
4. Rechtlicher Hinweis und Kontaktadresse

 

Besuchen Sie auch unsere anderen Capri-Seiten: über die Blaue Grotte, mit der Erzählung von Kopisch über die Wiederentdeckung 1826, sowie die dreiteilige Folge zur Insel. Teil I enthält die Beschreibung der Insel von Franz Freiherr Gaudy, Teil II die klassische Monographie von Ferdinand Gregorovius; Teil III bringt weitere Texte (Schinkel, Andersen, Haeckel, Kaemmel), Gedichte von Platen und Waiblinger, Bilder und Erläuterungen zum Hotel Pagano, dem Treffpunkt der deutschen Künstler, Scheffels Kater Hiddigeigei und der touristischen Vermarktung der Insel (Francesco Spadare als Fischer, "Bella Carmelina" als Tarantella-Tänzerin) u.v.m., jeweils mit umfänglichem Bildmaterial. Die Ansichten sind in die Texte eingefügt

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Oben: Isola Capri. Verso, Signet: Brunnen mit wasserspeiendem Mädchenkopf. 8188. Edit. Brunner & C., Como - Riprod. vietata. Wiederholung des Signets im Briefmarkenfeld. Nicht gelaufen.

Mitte: Brandung auf Capri. Capri. XXIII/3. Wiener Künstler-Postkarte. Druck und Verlag Philipp & Kramer, Wien, VI. Alle Rechte vorbehalten. Gelaufen. Poststempel 1902.

Unten: Capri. Verso, Signet: Brunnen mit wasserspeiendem Mädchenkopf. 21-81. Edit. Brunner & c., Como - Ripr. viet. 1938. Gelaufen. Datiert 1938. Poststempel unleserlich.

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1. Johann Wolfgang von Goethe:
Italienische Reise
Montag, den 14. Mai 1787

Und so war der Nachmittag vorbeigegangen, ohne dass wir unsern Wünschen gemäß in den Golf von Neapel eingefahren wären. Wir wurden vielmehr immer westwärts getrieben, und das Schiff, indem es sich der Insel Capri näherte, entfernte sich immer mehr von dem Kap Minerva. Jedermann war verdrießlich und ungeduldig, wir beiden [Goethe und Kniep] aber, die wir die Welt mit malerischen Augen betrachteten, konnten damit sehr zufrieden sein; denn bei Sonnenuntergang genossen wir des herrlichsten Anblicks, den uns die ganze Reise gewährt hatte. In dem glänzendsten Farbenschmuck lag Kap Minerva mit den daranstoßenden Gebirgen vor unsern Augen, indes die Felsen, die sich südwärts hinabziehen, schon einen blaulichen Ton angenommen hatten. Vom Kap an zog sich die ganze erleuchtete Küste bis Sorrent hin. Der Vesuv war uns sichtbar, eine ungeheure Dampfwolke über ihm aufgetürmt, von der sich ostwärts ein langer Streif weit hinzog, so dass wir den stärksten Ausbruch vermuten konnten. Links lag Capri, steil in die Höhe strebend; die Formen seiner Felswände konnten wir durch den durchsichtigen bläulichen Dunst vollkommen unterscheiden. Unter einem ganz reinen, wolkenlosen Himmel glänzte das ruhige, kaum bewegte Meer, das bei einer völligen Windstille endlich wie ein klarer Teich vor uns lag.

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Oben: Dintorni di Napoli. Capo Miseno visto dal mare. Ed. E. Ragozino - Napoli 17659. Verso: Cartolina Postale Italiana. Nicht gelaufen.

Unten: Sorrento - Panorama con mare agitato (Libeccio). Verso: E. Ragozino, Edit. - Napoli. Cartolina Postale. Adressiert, aber nicht gelaufen.

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Wir entzückten uns an dem Anblick, Kniep trauerte, dass alle Farbenkunst nicht hinreiche, diese Harmonie wiederzugeben, so wie der feinste englische Bleistift die geübteste Hand nicht in den Stand setze, diese Linien nachzuziehen. Ich dagegen, überzeugt, dass ein weit geringeres Andenken, als dieser geschickte Künstler zu erhalten vermochte, in der Zukunft höchst wünschenswert sein würde, ich ermunterte ihn, Hand und Auge zum letztenmal anzustrengen; er ließ sich bereden und lieferte eine der genausten Zeichnungen, die er nachher kolorierte und ein Beispiel zurückließ, dass bildlicher Darstellung das Unmögliche möglich wird. Den Übergang vom Abend zur Nacht verfolgten wir mit ebenso begierigen Augen. Capri lag nun ganz finster vor uns, und zu unserm Erstaunen entzündete sich die vesuvische Wolke sowie auch der Wolkenstreif, je länger, je mehr, und wir sahen zuletzt einen ansehnlichen Strich der Atmosphäre im Grunde unseres Bildes erleuchtet, ja, wetterleuchten.

Über diese uns so willkommenen Szenen hatten wir unbemerkt gelassen, dass uns ein großes Unheil bedrohe; doch ließ uns die Bewegung unter den Passagieren nicht lange in Ungewissheit. Sie, der Meeresereignisse kundiger als wir, machten dem Schiffsherrn und seinem Steuermanne bittre Vorwürfe; dass über ihre Ungeschicklichkeit nicht allein die Meerenge verfehlt sei, sondern auch die ihnen anvertraute Personenzahl, Güter und alles umzukommen in Gefahr schwebe. Wir erkundigten uns nach der Ursache dieser Unruhe, indem wir nicht begriffen, dass bei völliger Windstille irgendein Unheil zu befürchten sei. Aber eben diese Windstille machte jene Männer trostlos. »Wir befinden uns,« sagten sie, »schon in der Strömung, die sich um die Insel bewegt und durch einen sonderbaren Wellenschlag so langsam als unwiderstehlich nach dem schroffen Felsen hinzieht, wo uns auch nicht ein Fußbreit Vorsprung oder Bucht zur Rettung gegeben ist.«

Aufmerksam durch diese Reden, betrachteten wir nun unser Schicksal mit Grauen; denn obgleich die Nacht die zunehmende Gefahr nicht unterscheiden ließ, so bemerkten wir doch, dass das Schiff, schwankend und schwippend, sich den Felsen näherte, die immer finsterer vor uns standen, während über das Meer hin noch ein leichter Abendschimmer verbreitet lag. Nicht die geringste Bewegung war in der Luft zu bemerken: Schnupftücher und leichte Bänder wurden von jedem in die Höhe und ins Freie gehalten, aber keine Andeutung eines erwünschten Hauches zeigte sich. Die Menge ward immer lauter und wilder. Nicht etwa betend knieten die Weiber mit ihren Kindern auf dem Verdeck, sondern weil der Raum zu eng war, sich darauf zu bewegen, lagen sie gedrängt aneinander. Sie noch mehr als die Männer, welche besonnen auf Hülfe und Rettung dachten, schalten und tobten gegen den Kapitän. Nun ward ihm alles vorgeworfen, was man auf der ganzen Reise schweigend zu erinnern gehabt: für teures Geld einen schlechten Schiffsraum, geringe Kost, ein zwar nicht unfreundliches, aber doch stummes Betragen. Er hatte niemand von seinen Handlungen Rechenschaft gegeben, ja, selbst noch den letzten Abend ein hartnäckiges Stillschweigen über seine Manœuvres beobachtet. Nun hieß er und der Steuermann hergelaufene Krämer, die ohne Kenntnis der Schiffskunst sich aus bloßem Eigennutz den Besitz eines Fahrzeuges zu verschaffen gewusst und nun durch Unfähigkeit und Ungeschicklichkeit alle, die ihnen anvertraut, zugrunde richteten. Der Hauptmann schwieg und schien immer noch auf Rettung zu sinnen; mir aber, dem von Jugend auf Anarchie verdrießlicher gewesen als der Tod selbst, war es unmöglich, länger zu schweigen. Ich trat vor sie hin und redete ihnen zu, mit ungefähr ebensoviel Gemütsruhe als den Vögeln von Malcesine.

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Goethe bei Capri, einen Schiffsaufstand beschwichtigend. Im Bild signiert: Hermann Junker fec. Verlag von Paul Grödel, Frankfurt a.M. Gesetzl. geschützt. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen.

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Ich stellte ihnen vor, dass gerade in diesem Augenblick ihr Lärmen und Schreien denen, von welchen noch allein Rettung zu hoffen sei, Ohr und Kopf verwirrten, so dass sie weder denken noch sich untereinander verständigen könnten. »Was euch betrifft«, rief ich aus, »kehrt in euch selbst zurück und dann wendet euer brünstiges Gebet zur Mutter Gottes, auf die es ganz allein ankommt, ob sie sich bei ihrem Sohne verwenden mag, dass er für euch tue, was er damals für seine Apostel getan, als auf dem stürmenden See Tiberias die Wellen schon in das Schiff schlugen, der Herr aber schlief, der jedoch, als ihn die Trost- und Hülflosen aufweckten, sogleich dem Winde zu ruhen gebot, wie er jetzt der Luft gebieten kann, sich zu regen, wenn es anders sein heiliger Wille ist.«

Diese Worte taten die beste Wirkung. Eine unter den Frauen, mit der ich mich schon früher über sittliche und geistliche Gegenstände unterhalten hatte, rief aus: »Ah! il Barlamé! benedetto il Barlamé!« und wirklich fingen sie, da sie ohnehin schon auf den Knieen lagen, ihre Litaneien mit mehr als herkömmlicher Inbrunst leidenschaftlich zu beten an. Sie konnten dies mit desto größerer Beruhigung tun, als die Schiffsleute noch ein Rettungsmittel versuchten, das wenigstens in die Augen fallend war: sie ließen das Boot hinunter, das freilich nur sechs bis acht Männer fassen konnte, befestigten es durch ein langes Seil an das Schiff, welches die Matrosen durch Ruderschläge nach sich zu ziehen kräftig bemüht waren. Auch glaubte man einen Augenblick, dass sie es innerhalb der Strömung bewegten, und hoffte es bald aus derselben herausgerettet zu sehen. Ob aber gerade diese Bemühungen die Gegengewalt der Strömung vermehrt, oder wie es damit beschaffen sein mochte, so ward mit einmal an dem langen Seile das Boot und seine Mannschaft im Bogen rückwärts nach dem Schiffe geschleudert, wie die Schmitze einer Peitsche, wenn der Fuhrmann einen Zug tut. Auch diese Hoffnung ward aufgegeben!

Gebet und Klagen wechselten ab, und der Zustand wuchs um so schauerlicher, da nun oben auf den Felsen die Ziegenhirten, deren Feuer man schon längst gesehen hatte, hohl aufschrien, da unten strande das Schiff! Sie riefen einander noch viel unverständliche Töne zu, in welchen einige, mit der Sprache bekannt, zu vernehmen glaubten, als freuten sie sich auf manche Beute, die sie am andern Morgen aufzufischen gedächten. Sogar der tröstliche Zweifel, ob denn auch wirklich das Schiff dem Felsen sich so drohend nähere, war leider nur zu bald gehoben, indem die Mannschaft zu großen Stangen griff, um das Fahrzeug, wenn es zum Äußersten käme, damit von den Felsen abzuhalten, bis denn endlich auch diese brächen und alles verloren sei. Immer stärker schwankte das Schiff, die Brandung schien sich zu vermehren, und meine durch alles dieses wiederkehrende Seekrankheit drängte mir den Entschluss auf, hinunter in die Kajüte zu steigen. Ich legte mich halb betäubt auf meine Matratze, doch aber mit einer gewissen angenehmen Empfindung, die sich vom See Tiberias herzuschreiben schien; denn ganz deutlich schwebte mir das Bild aus Merians Kupferbibel vor Augen. Und so bewährt sich die Kraft aller sinnlich-sittlichen Eindrücke jedesmal am stärksten, wenn der Mensch ganz auf sich selbst zurückgewiesen ist.

Wie lange ich so in halbem Schlafe gelegen, wüsste ich nicht zu sagen, aufgeweckt aber ward ich durch ein gewaltsames Getöse über mir; ich konnte deutlich vernehmen, dass es die großen Seile waren, die man auf dem Verdeck hin und wider schleppte, dies gab mir Hoffnung, dass man von den Segeln Gebrauch mache. Nach einer kleinen Weile sprang Kniep herunter und kündigte mir an, dass man gerettet sei, der gelindeste Windshauch habe sich erhoben; in dem Augenblick sei man bemüht gewesen, die Segel aufzuziehen, er selbst habe nicht versäumt, Hand anzulegen. Man entferne sich schon sichtbar vom Felsen, und obgleich noch nicht völlig außer der Strömung, hoffe man nun doch, sie zu überwinden. Oben war alles stille; sodann kamen mehrere der Passagiere, verkündigten den glücklichen Ausgang und legten sich nieder.

Als ich früh am vierten Tage unserer Fahrt erwachte, befand ich mich frisch und gesund, so wie ich auch bei der Überfahrt zu eben dieser Epoche gewesen war; so dass ich also auf einer längern Seereise wahrscheinlich mit einer dreitägigen Unpässlichkeit meinen Tribut würde bezahlt haben.

Vom Verdeck sah ich mit Vergnügen die Insel Capri in ziemlicher Entfernung zur Seite liegen und unser Schiff in solcher Richtung, dass wir hoffen konnten, in den Golf hineinzufahren, welches denn auch bald geschah. Nun hatten wir die Freude, nach einer ausgestandenen harten Nacht dieselben Gegenstände, die uns abends vorher entzückt hatten, in entgegengesetztem Lichte zu bewundern. Bald ließen wir jene gefährliche Felseninsel hinter uns. Hatten wir gestern die rechte Seite des Golfs von weitem bewundert, so erschienen nun auch die Kastelle und die Stadt gerade vor uns, sodann links der Posilipo und die Erdzungen, die sich bis gegen Procida und Ischia erstreckten. Alles war auf dem Verdeck, voran ein für seinen Orient sehr eingenommener griechischer Priester, der den Landesbewohnern, die ihr herrliches Vaterland mit Entzücken begrüßten, auf ihre Frage, wie sich denn Neapel zu Konstantinopel verhalte, sehr pathetisch antwortete: »Anche questa è una città!« - »Auch dieses ist eine Stadt!«

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80 - Napoli - Posillipo. Verso: Vera Fotografia - Prop. Ris. Sagri. Rip. Vietata. Signet: Fotocelere Torino. Printed in Italy. Nicht gelaufen.

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Wir langten zur rechten Zeit im Hafen an, umsummt von Menschen; es war der lebhafteste Augenblick des Tages. Kaum waren unsere Koffer und sonstigen Gerätschaften ausgeladen und standen am Ufer, als gleich zwei Lastträger sich derselben bemächtigten, und kaum hatten wir ausgesprochen, dass wir bei Moriconi logieren würden, so liefen sie mit dieser Last wie mit einer Beute davon, so dass wir ihnen durch die menschenreichen Straßen und über den bewegten Platz nicht mit den Augen folgen konnten. Kniep hatte das Portefeuille unter dem Arm, und wir hätten wenigstens die Zeichnungen gerettet, wenn jene Träger, weniger ehrlich als die neapolitanischen armen Teufel, uns um dasjenige gebracht hätten, was die Brandung verschont hatte.

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Oben: Napoli. Verso: Stengel & Co., G.m.b.H., Dresden 19904. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1911.

Mitte: Sorrento. Panorama. Verso: A. De Luca, Galleria Artistica, Corso Duomo, Sorrento. Gelaufen. Poststempel 1911.

Unten: Panorama di Sorrento. Stengel &: Co., Dresda e Berlino 19950. Verso: Cartolina Postale Italiana. Nicht gelaufen.

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Jakob Philipp Hackert:
Der Golf von Neapel (1771).

Jakob Philipp Hackert (1737-1807): Der Golf von Neapel. Öl auf Leinwand, 1771; Höhe73, Breite 90,5 cm. Bilder aus dem Frankfurter Goethe Museum. Hrsg. von Ernst Beutler u. Josefine Rumpf. Frankfurt am Main: Verlag Der Goldene Brunnen 1949, Nr. 57, S. 73f. – Farbige Wiedergabe: Das Frankfurter Goethe-Museum zu Gast im Städel. Katalog. Hrsg. von Christoph Perels. Mainz, Verlag Hermann Schmidt 1994, S. 50f.

Hackert traf im Februar 1787 Goethe in Neapel. "Der liebte es ebenso wie der Maler, auf der Mole herumzustreifen, jener »Hauptlärmecke« der Stadt [...]. Solch eine fröhliche Hafenecke hat Philipp Hackert auf unserem Gemälde gewählt, wo sich gerade die gelandeten Fischer am Spaghettimahl stärken." (Bilder aus dem Frankfurter Goethe-Museum, s.o., S. 74.)

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2. Kurzbiographie von Hermann Junker

Hermann Junker, Maler, geb. 18. September 1838 in Frankfurt, gest. daselbst 10. Februar 1899. "War anfangs als Lithograph Lehrling bei B. Dondorf, dann 1855/56 im Städelschen Institut Schüler von J. Becker u. E. Steinle, 1863 in Paris unter Courbet, ging dann nach Flandern u. Holland u. ließ sich schließlich dauernd in seiner Vaterstadt nieder. 1873/76 war er als Zeichenlehrer an der Musterschule, lange Jahre auch als Illustrator der »Kleinen Presse« in Frankfurt tätig.

Von ihm Genrebilder (öl), wie: »Künstlers Erdenwallen«, »Auerbachs Keller«, »Die Prüfungskommission« (1863), »Poesie u. Prosa« (1867), Beethoven (1869), 4 Bilder a.d. altjüdischen Leben; ferner Aquarelle u. Tuschzeichnungen: »Germanias Erwachen«, »Die Helden des Befreiungskrieges« (1865), »Luther in Worms«, »Gustav Adolfs Tod«, »Szenen a. d. Deutsch-Französ. Krieg«. Ein Zyklus von 12 Zeichnungen »Aus Goethes Leben« im Goethehaus zu Frankfurt [...]." Dieser Zyklus wird in der Postkartenserie wiedergegeben.


Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Hrsg. von Hans Vollmer. Bd. 19. Leipzig: E. A. Seemann 1926, Artikel von K. Noack, S. 337f.

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3. Hinweise zu Christoph Heinrich Kniep

Christoph Heinrich Kniep. Bleistiftzeichnung von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Aus: Porträts aus dem Goethe-Kreis in Miniaturen, Handzeichnungen, Medaillen und Silhouetten. Eine Ausstellung des Goethe-Museums Düsseldorf, Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung. Katalog: Christina Kröll. Hrsg. von Jörn Göres. 1976. Nr. 63.

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Christoph Heinrich Kniep (1755-1825), Maler, vor allem aber Zeichner, trat 1781 seine Italienreise an, blieb bis 1785 in Rom, um sodann nach Neapel überzusiedeln. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen blieb er bis zu seinem Tod in diesem "Eldorado" für Landschaftszeichner.

Goethe lernte Kniep im deutsch-römischen Künstlerkreis kennen und gewann ihn als Zeichner für die Reise nach Neapel und Sizilien. Wie er am 23. März 1787 aus Neapel berichtet, hatte er eine Abmachung getroffen:

Nun haben wir folgendes verabredet. Von heute an leben und reisen wir zusammen, ohne dass er weiter für etwas sorgt als zu zeichnen, wie diese Tage geschehen. Alle Konture gehören mein, damit aber nach unserer Rückkehr daraus ein ferneres Wirken für ihn entspringe, so führt er eine Anzahl auszuwählender Gegenstände bis auf eine gewisse bestimmte Summe für mich aus; da sich denn indessen bei seiner Geschicklichkeit, bei der Bedeutsamkeit der zu erobernden Aussichten und sonst wohl das Weitere ergeben wird.

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Weblink:
* Yvette Deseyve: Künstler in Rom: Christoph Heinrich Kniep, aus dem Projekt zu Goethes Italienischer Reise im Goethezeitportal.

Literaturhinweis:
* Georg Striehl: Der Zeichner Christoph Heinrich Kniep (1755-1825). Landschaftsauffassung und Antikenrezeption. Hildesheim u.a.: Georg Olms Verlag 1998 (grundlegend).

 

Oben: Christoph Heinrich Kniep: Bocca di Capri. Links Capri, rechts Sorrentiner Halbinsel. Aquarell über Federzeichnung. Striehl Katalog 488.

Unten: Christoph Heinrich Kniep: Segelschiffe vor Capri (1787). Alternativ: Segelschiffe beim Passieren von Kap Minerva. Bleistift und Feder mit schwarzer Tusche laviert. Striehl Katalog 511.

Die beiden Abbildungen stammen aus der Seite: Lektürenotizen, Zitate aus: Georg Striehl - Der Zeichner Christoph Heinrich Kniep (1755-1825). Landschaftsauffassung und Antikenrezeption. URL: http://www.bela1996.de/literature/kniep.html

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4. Rechtlicher Hinweis und Kontaktadresse

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Kontaktanschrift:

Prof. Dr. Georg Jäger
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Deutsche Philologie
Schellingstr. 3
80799 München

E-Mail: georg.jaeger07@googlemail.com

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