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Dichterbilder

Projektskizze

Das Forschungsprojekt „Dichterbilder“ widmet sich den historischen Strategien schriftstellerischer Selbstinszenierung. Die Untersuchung verbindet rezeptionshistorische und imagologische Methoden. Dabei gehören Fragen nach dem Selbstverständnis des Dichters und nach der Übereinstimmung zwischen Selbstbild und Erscheinungsbild ebenso dazu, wie Fragen nach der Historizität dieser imagotypen Strukturen. Bei der Frage nach den Funktionen dichterischer Selbstinszenierung stehen drei Aspekte im Vordergrund: die Frage nach den gesellschaftlichen Funktionsweisen, die Instrumentalisierung von Literatur und die Bedeutung der Rezipienten und Distributoren für diese gesellschaftlich-literarischen Rituale. Die Selbstinszenierungen manifestieren sich auf unterschiedliche Weise, die von der spezifischen literarischen Ikonographie des Dichters über die Wahl bevorzugter Schauplätze bis zu Stilisierungen reichen, die den Autor in eine bestimmte poetologische Tradition bzw. in persönliche Nähe zu Vorbildern stellen.

 

Summary   

The research project „portraits of poets“ deals with historical strategies of authorial self-fashioning. The research connects methods of historical reception with methods of ‘imagology’. Questions concerning the self-conception of the poet and the correspondence of self-perception and appearance are included, as well as those concerning the historicity of these imagotypical structures. In relation to the questions of the function of poetic self-staging, there are three significant aspects: the social functionality, the instrumentalization of literature and the significance of the receptionists and distributors of these social-literary rituals. Self-fashioning becomes manifest in different ways, which range from the specific literary iconography of the poet, to the choice of preferred locations and even to stylisations which place the author in a certain poetological tradition, or rather put him in personal proximity to paragons.

Duisburg-Essen, den 12. Dezember 2005
Prof. Dr. Gunter E. Grimm

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