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Jutta Assel | Georg Jäger

Sagen-Motive auf Postkarten

Jakob Götzenbergers Freskobilder
in der Trinkhalle zu Baden-Baden

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Der Baldreit

Schon von alten Zeiten her waren Badens heiße Sprudelquellen wegen ihrer Heilkraft bekannt. Gar mancher, der siech hierher gekommen war, verließ den Ort wieder gesund und munter.

So war auch einst ein Pfalzgraf vom Rhein nach Baden gekommen, der, von Gicht geplagt, nicht gehen konnte und ins Bad getragen werden musste. Er kehrte in der Herberge ein, trank und badete fleißig im heilbringenden Strudel. Kaum waren 14 Tage vorüber, konnte er sich auch schon ohne Krücken bewegen.

Eines Morgens wachte er vor Tagesanbruch auf und fühlte sich so leicht und frei von Schmerzen, dass er den Entschluss fasste, zu Pferde zu steigen und davon zu reiten. Durch den Lärm erwachten die Diener und eilten herbei, dem Pfalzgrafen zu helfen und das Tor zu öffnen. Der Wirt, aus dem Schlaf geweckt, eilte ans Fenster und sah gerade, wie der Pfalzgraf zu Pferde steigen wollte. Als er ihm einen Gruß zurief, winkte ihm der Fürst fröhlich zum Abschiede zu. "Wie bald reite ich doch!" - klang's herauf, und lustig trabte er von dannen.

Von dem Ausrufe des von Badens Heilquellen so bald Befreiten erhielt das Gasthaus den Namen:

Zum Baldreit!

 

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