»Märchenmotive auf Postkarten«
Eine Dokumentation
Moritz von Schwind:
Das Märchen von den sieben Raben
Stand: September 2010
Mappenwerk
Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild.
Der Vermißte aber erblickt auf dem andern Bilde ein gar seltsames Wild, eine wunderschöne Jungfrau, spinnend im hohlen Baumstamm, der sie wie eine Nische umschließt. Voll Entzücken sieht er zu ihr hinauf, schamhaft und erschreckt sie zu ihm nieder. – Bald hält sie der jugendliche Königssohn, um sie herabzuheben, auf dem Arme; ihr langes blondes Haar umfließt die keuschen Glieder, die Composition von unendlicher Innigkeit und zarter Reinheit läßt es selbst im Verborgenen, ob ihre Lippen einander küssen. – Der Jüngling führt sie auf seinem Roß von dannen und zeigt ihr die Stammburg, der sie nahe kommen, aber immer schweigend bleibt sie, nur mit dem Zeigefinger den Mund berührend. Mit unendlicher Liebe sieht er sie an, er vertraut ihr, auch wenn er sie nicht versteht.