goethe


Franz Pforr
Zeichnungen zu Goethes
"Götz von Berlichingen"

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Nürnberger Kaufleute vorm Kaiser und Weislingen.

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Oben links: Nürnberger Kaufleute vorm Kaiser und Weislingen. Entwurf (Wien 1809/10). Bleistiftzeichnung. Höhe: 24,4; Breite: 13,8 cm. | Oben rechts: Dass. Wien 1810. Bleistift-Umriss. Höhe: 21,5; Breite: 15 cm. | Unten: Dass. Letzte Ausführung (Rom 1811). Bleistiftzeichnung mit Binnenmodellierung. Höhe: 20,7; Breite: 13,9 cm.

Dazu siehe: Mit dem Blick des Zeichners. Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik und des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung Böhm-Hennes. Hrsg. von Klaus Weschenfelder und Christiane Wiebel. Berlin, München: Kustsammlungen der Veste Coburg und Deutscher Kunstverlag 2009, Kat. Nr. 68, S. 208-211.

 

Akt III.
Augsburg. Ein Garten.
Zwei Nürnberger Kaufleute. Kaiser, Weislingen.

 

ERSTER KAUFMANN. Er sieht verdrießlich aus.
KAISER. Ich bin unmutig, Weislingen, und wenn ich auf mein vergangenes Leben zurücksehe, möcht ich verzagt werden; so viel halbe, so viel verunglückte Unternehmungen! und das alles, weil kein Fürst im Reich so klein ist, dem nicht mehr an seinen Grillen gelegen wäre als an meinen Gedanken.
(Die Kaufleute werfen sich ihm zu Füßen.)
KAUFMANN. Allerdurchlauchtigster! Großmächtigster!
KAISER. Wer seid ihr? Was gibt's?
KAUFMANN. Arme Kaufleute von Nürnberg, Eurer Majestät Knechte, und flehen um Hülfe. Götz von Berlichingen und Hanns von Selbitz haben unser dreißig, die von der Frankfurter Messe kamen, im Bambergischen Geleite niedergeworfen und beraubt; wir bitten Eure Kaiserliche Majestät um Hülfe, um Beistand, sonst sind wir alle verdorbene Leute, genötigt, unser Brot zu betteln.
KAISER. Heiliger Gott! Heiliger Gott! Was ist das? Der eine hat nur eine Hand, der andere nur ein Bein; wenn sie denn erst zwei Hände hätten, und zwei Beine, was wolltet ihr dann tun?

 

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