goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Johann Wolfgang Goethe
Denkmäler und Erinnerungsorte
auf Postkarten und in anderen Medien
Teil II: L – Z

Stand: Januar 2020
Optimiert für Firefox

Goethe-Denkmal in Wien (Detail)

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Die Sammlung der Goethe-Denkmäler und Erinnerungsorte (Tafeln, Inschriften, Goethe-Stuben usw.) wird durch die Mithilfe unserer Leser ausgebaut. Wir bitten uns Dateien bzw. Postkarten oder Fotos zum Einscannen zuzusenden. Gerne ergänzen wir die Bilder durch die Recherchen (Künstler, Einweihung, Presseberichte etc.) unserer Leser. Geordnet sind die Goethe-Denkmäler nach Orten. Die Lebenstationen Goethes (Frankfurt, Weimar etc.) sowie Auerbachs Keller werden auf eigenen Seiten dokumentiert.

Hier gehts zu Teil I.

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1. Postkarten

Zur Beachtung:
Um sie zu vergrößern, klicken Sie auf die Abbildungen.

Leipzig

Goethe-Denkmal

Leipzig. Goethe-Denkmal am Naschmarkt. Nr. 22?. Verso: Bromsilber Imitation. Im Briefmarkenfeld Signet pm. Nicht gelaufen.

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Goethe-Denkmal

Leipzig. Goethe-Denkmal. No. 13874 Karl Fickenscher, Leipzig. Druck von Louis Glaser, Leipzig. Gelaufen. Poststempel 1912.

Das 2,65 m hohe Bronzestandbild wurde von Karl Seffner entworfen, bei Noack & Brückner 1902 gegossen und am 28.06. 1903 enthüllt. Der 2,50 m hohe Sockel aus rotem Meißner Granit wurde nach einem Entwurf des Architekten M. Bischoff ausgeführt. Tafel auf der Vorderseite: Johann Wolfgang Goethe. Tafel auf der Rückseite: Student in Leipzig 1765-68.

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Historischer Hintergrund. Auszug aus dem Goethe-Artikel in Meyers Großem Konversations-Lexikon (6. Aufl. 1905-1909, Bd. 8, S. 158; Digitale Bibliothek 100, S. 73586-88): Die Universität Leipzig bezog Goethe im Oktober 1765 als Student der Rechte. Die Stadt machte auf ihn einen bedeutenden Eindruck, die Universität weniger. Gellert war von hypochondrischer Schwäche schon allzusehr niedergedrückt, um dauernd und tief wirken zu können; der Betrieb der philosophischen Lehren war ungefähr derart, wie ihn Mephisto im "Faust" beschreibt, die verknöcherte Juristerei nicht besser. Der literarische Geschmack in Leipzig stand jedoch verhältnismäßig hoch: in solchem Kreise sah der Dichter ein, daß seine bisherigen Versuche nichts wert seien; er warf den größten Teil seiner Papiere ins Feuer und beherzigte fortan den Grundsatz, nur Selbsterlebtes und dieses in möglichst knapper Form zu gestalten. Freilich blieb er auch jetzt noch in konventionellen Gefühlen befangen.

Sein Verkehr war nicht durchaus förderlich für ihn: an erster Stelle zu nennen ist hier der elf Jahre ältere Behrisch, ein drolliger Pedant, kenntnisreich, aber in zweckloser Tätigkeit seine Kraft vergeudend und zu albernem Widerspruch allzusehr geneigt; anregender waren die Stunden im Hause des Buchhändlers Breitkopf, vor allem aber die bei Adam Friedrich Oeser, dem tüchtigen Maler und Direktor der Zeichenakademie; bei ihm nahm G. Unterricht und gewann durch ihn, den Freund und Anhänger Winckelmanns, Einsicht in wahrhaft lebenweckende Kunstanschauungen. Doch war sein Geschmack nicht einseitig der Antike zugewendet; bei einem Besuch in Dresden (1767) gewann der junge Dichter nicht minder tiefe Eindrücke durch die in der dortigen Galerie reich vertretenen niederländischen Maler, die doch einem ganz andern Kunstideal gehuldigt hatten.

Die heißblütige Natur des Dichters verriet sich in seiner Liebe zu Käthchen Schönkopf, der anmutigen filia hospitalis auf dem Brühl, die sich aber schließlich dem eifersüchtigen Ungestüm des drängenden Jünglings entzog, und die bald nach Goethes Wegzug von Leipzig einem andern Herz und Hand schenkte. Durch das ungeregelte Leben der Leipziger Jahre zog sich der junge Dichter eine schwere Erschütterung seiner Gesundheit zu, die sich durch einen Blutsturz und andre Leiden verriet. Sein poetisches Talent war jedoch gewachsen: es gelangen ihm eine Reihe ansprechender lyrischer Gedichte, die freilich zumeist noch im Geiste der herrschenden Anakreontik gehalten waren. Die Erfahrungen mit Käthchen Schönkopf verwertete er für das an Gellert sich anschließende Schäferspiel "Die Laune des Verliebten", und Zustände des Frankfurter Bürgerlebens spiegeln sich in der (zuerst einaktigen) Komödie "Die Mitschuldigen", die auch in Leipzig bereits z. T. ausgeführt wurde. Aber als ein Schiffbrüchiger verließ G. im August 1768 die Stadt an der Pleiße, und der nach Frankfurt Heimgekehrte, von den Eltern mit Sorge und Beklommenheit begrüßt, kränkelte noch während des ganzen Jahres 1769.

Seffner, Karl, Bildhauer, geb. 19. Juni 1861 in Leipzig, gest. 2. Oktober 1932 in Leipzig, bildete sich von 1877-83 auf der dortigen Kunstakademie, war darauf kurze Zeit in Berlin tätig und hielt sich dann von 1886-88 in Italien auf, wo einige kleinere Genrebildwerke entstanden. Nachdem er 1889 seinen Wohnsitz in Leipzig genommen, widmete er sich überwiegend der Porträtbildnerei. 1889-93 führte er für die Leipziger Universität die Marmorbüsten von Anton Springer, Karl Thiersch, Windscheid und Karl Ludwig aus, und 1895 gelang es ihm mit Hilfe des kurz vorher aufgefundenen Schädels von Joh. Seb. Bach, den Typus des Komponisten in so überzeugender Wahrheit zu rekonstruieren, daß ihm später daraufhin die Ausführung des Bachdenkmals für Leipzig (1908) übertragen wurde. Von seinen übrigen Bildnisköpfen und -Büsten sind noch die der Könige Albert, Georg und Friedrich August und der Königin Carola von Sachsen, die Büste W. Scherers (in der Berliner Universität) und der Kopf Max Klingers hervorzuheben.

Für Leipzig schuf er außerdem die Denkmäler Karl Heines (1896/97), des Bürgermeisters Koch (1898) und des jungen Goethe, für Jena das Denkmal Karl v. Hases, für Halberstadt das Kehrdenkmal. Von ihm stammt auch die Goethebüste (1920), die zunächst im (zweiten) Gewandhaus (Grassistraße) aufgestellt war und sich seit 1999 im Foyer des Mendelssohnsaales des (dritten) Gewandhauses (Augustusplatz) befindet. (Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Aufl. 1905-1909; Bd. 18, S. 281; Digitale Bibliothek 100, S. 180466f. Bearbeitet und ergänzt.)

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Litzmannstadt

Litzmannstadt / Warthegau. Goethe-Park. Verso: p 67. Fotoverlag Hanns Kanngießer, Litzmannstadt. Stempel: Litzmannstadt grösste Textil-Industrie im Osten. Datiert u. Poststempel 1942.

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Luisenburg

Dem Andenken Goethes

Luisenburg. Inschrift: Dem Andenken Goethes. Verso: G. Haubner, Marktredwitz. Handschriftlich: 20. Juni 1921. Nicht gelaufen.

Historischer Hintergrund: Goethe interessierte sich für Alexandersbad bei Wunsiedel im Fichtelgebirge wegen der eigentümlichen geologischen Erscheinungen in seiner Nähe. Bereits 1785 war er im Juni / August mit Karl Ludwig von Knebel dort gewesen; damals hieß die Höhe mit dem auffälligen Granitlabyrinth noch Luchsburg, 1805 erhielt sie zu Ehren der anwesenden Königin von Preußen den Namen Luisenburg. Am 13. VII. 1808 plante Goethe von Franzensbad aus eine Exkursion dorthin und setzte dafür anderthalb Tage an, aber erst am 25. / 26. IV. 1820 kam es auf dem Wege über Eger nach Karlsbad dazu. Um die Luisenburg gründlich zu studieren, blieb Goethe über Nacht in Alexandersbad. Er kostete auch die Quelle, einen gasreichen, erdigen Eisensäuerling. (Goethe Handbuch. 2. Aufl. Hg. von Alfred Zastrau. Bd. 1. Stuttgart 1961, Sp. 127. Bearbeitet.)

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Goethefelsen

Inschrift: Dem Andenken Goethes. Verso: Luisenburg i. Fichtelgeb. Goethefelsen. Aug. Heinecke, Kunstanstalt, Rudolstadt. 509. Nicht gelaufen. Koloriert.

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Marienbad

Goethe-Denkmal

Oben: Marienbad Goethe-Denkmal u. Goethehaus. Adressseite: Leonar 119. Gelaufen. Poststempel 1940.
Unten: Goethedenkmal Marienbad. 149. H. Lampager?, Marienbad. Verso: Poststempel (Briefmarke: Deutsches Reich, Hindenburg) unleserlich. – Marienbad, das heutige Mariánské Lázné, im damaligen Böhmen und dem heutigen Tschechien.

Das 1932 zum hundertsten Todestag enthüllte Goethe-Denkmal von Willy Russ, das auf obigen Postkarten zu sehen ist, wurde während des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen. Die im Auftrag der Stadt Mariánské Láznĕ von dem Bildhauer und Keramiker Vitĕslav Eibl (1928-2009) geschaffene neue Skulptur wurde 1993 "von einer Gruppe tschechischer und deutscher Marienbader gemeinsam enthüllt", wodurch die "beiderseitige, endgültige Versöhnung" ausgedrückt werden sollte. (Hinweis Markus Scheuer) 

Goethedenkmal in Marienbad. Aufgenommen 2012. Urheber: Corradox. Entnommen: wikimedia commons. File:Marienbad Goethe-Denkmal.JPG. Beachten Sie die Creative-Commons-Lizenz.

Der Schriftsteller Ota Filip berichtet von einem dritten Goethe-Denkmal, der Statue "Goethe und die Musen", welche die DDR zum dreißigsten Jubiläum der Befreiung der Tschechoslowakei durch die Rote Armee der Gemeinde schenkte. Dies wurde "in Marienbad mit Verlegenheit registriert; Marienbad wurde nämlich im Frühjahr 1945 von den Amerikanern befreit."

Quelle:
Ota Filip: Fremd zieh' ich wieder aus. Seite 7/7.
http://www.zeit.de/1993/47/fremd-zieh-ich-wieder-aus/seite-7

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Historischer Hintergrund: Goethe hat den damals noch jungen, aufstrebenden Kurort Marienbad zum erstenmal 1820 von Eger aus aufgesucht und günstige Eindrücke von ihm empfangen. Karlsbad war für ihn naturwissenschaftlich so ziemlich erschöpft, und so drängte es ihn, wie er in dem Aufsatz (1821 bis 1822) "Marienbad überhaupt und besonders in Rücksicht auf Geologie" berichtet, für Marienbad zu ähnlichen umfassenden Kenntnissen zu gelangen.

Er suchte, nach Gebrauch des Marienbader Kreuzbrunnens während des Winters in Weimar, das neue Bad 1821 am 29. Juli auf, nahm im Gräflich Klebelsbergschen Hause Wohnung und blieb bis zum 25. August. Wie in Karlsbad ist es auch hier ein nach Sitte der Zeit aus der Auslese des Adels und des Bürgertums zusammengesetzter gesellschaftlicher Kreis, der ihn umgibt und in dem schon damals die Freifrau Amalie von Levetzow mit ihrer Tochter Ulrike auftaucht.

Einen zweiten noch längeren Aufenthalt vom 19. Juni bis 24. Juli bringt das Jahr 1822. Hatte der erste Aufenthalt auf naturwissenschaftlichem Gebiet die Bekanntschaft mit dem Gymnasialprofessor Zauper (1784-1850) in Pilsen und mit Karl Joseph Heidler (1792-1866), Arzt in Prag und Marienbad, vermittelt, so knüpften sich jetzt enge Beziehungen zu dem Geognosten Leopold Freih. von Buch (1774-1853) und dem Botaniker Grafen Caspar von Sternberg (1761-1838), dem Begründer des Böhmischen Museums in Prag.

Am 19. Juli erwähnt dann das Tagebuch zum erstenmal den intimen Verkehr "mit der Familie", d.h. den Levetzows. Die Liebe zu der 18jährigen Ulrike von Levetzow war aufgekeimt. Im Februar 1823 rät eine ernste und schwer überwundene Krankheit dringlich zu einem erneuten Kurgebrauch. Dieser dritte längere Aufenthalt vom 2. Juli bis 20. August, bei dem die "Goldene Traube" (seit 1878 "Goethes Haus") ihm ein Heim bot, ist der des Höhepunkts der Leidenschaft des 74jährigen Dichters für das "Töchterchen" Ulrike, ist das seiner Werbung um sie durch den ebenfalls in Marienbad weilenden Großherzog Karl August, endlich des dichterischen Denkmals dieser letzten Liebe, der "Trilogie der Leidenschaft", der die weiteren Marienbader Gedichte zur Seite stehen.

Wie Goethe während der drei Marienbader Badebesuche meteorologische Tagebücher geführt hat, so hat auch die leidenschaftlichste Herzensbewegung des Sommers 1823 dem umfangreichsten dieser Tagebücher (vom 26. Juni bis 18. September) nicht Abbruch getan; im Gegenteil, wissenschaftliche Beobachtungen und dichterische Stimmungen verschlingen sich in diesen Wochen aufs innigste. (Goethe-Handbuch. Hg. von Julius Zeitler. Bd. 2. Stuttgart 1917. Art. Marienbad von George von Grävenitz, S. 516f., gekürzt.)

Russ, Willy, geb. 7.7. 1887 in Schönfeld bei Elbogen (Egerland), gest. 27.6. 1974. Mit 14 Jahren erhielt er ein Stipendium für ein Studium an der Keramischen Fachschule in Teplitz-Schönau. Anschließend besuchte er die Wiener Kunstgewerbeschule und schließlich die Hochschule für angewandte Kunst. Ab 1910 arbeitete er als freischaffender Künstler in Wien. Sein erster größerer Auftrag war das Krupp-Denkmal im niederösterreichischen Berndorf. Es folgte bald darauf die 145 Quadratmeter große figurale Keramikfassade in der Wiener Warttmannstrasse, wofür ihm von der Stadt Wien eine hohe Auszeichnung zuerkannt wurde.

R. kehrte als Invalide aus dem Ersten Weltkrieg zurück und siedelte 1920 wieder nach Schönfeld zurück. Dort gründete er eine keramische Kunstwerkstätte. Hier entstanden zahlreiche Plastiken, darunter das berühmte Goethe-Denkmal in Bronze für Marienbad sowie Grabmale, Keramiköfen etc. In Luditz lag sowohl der Entwurf als auch die Ausführung des großen Kriegerdenkmals in seinen Händen. Sein wohl bekanntester Auftrag in seiner Heimat aber war der große Ofen für das Egerer Volkskundemuseum in Zusammenarbeit mit dem Volkskundler Josef Hanika. 1941 bis 1943 entstand dieser Ofen in seinen großen Ausmaßen (3 m lang, 1,5 m tief und 3 m hoch). Heute ist dieses wiedererrichtete Werk auf der Egerer Burg zu besichtigen. Nach der Vertreibung 1946 ließ sich R. zunächst in Irmelshausen, ab 1955 in Kleinbardorf und schließlich ab 1963 in Merkershausen in Unterfranken nieder. (Egerland-Museum Marktredwitz. Thema des Monats Januar/Februar 2003. Ein Nachlass von Willy Russ im Egerland-Museum. URL: http://www.egerlandmuseum.de//

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Goethehaus

Marienbad, Goethehaus. Verso: Verlag Franz Gschihay, Buch- und Kunsthandlung, Marienbad. Nicht gelaufen.

Hier ist das Stadtmuseum Marienbad mit einer Goethe-Abteilung untergebracht. Homepage:
http://www.marianskelazne.cz/de/muzeum-marianske-lazne/

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Goethesitz

Marienbad. Goethesitz. Verso: 11 49 Hermann Poy, Dresden. 1909. Nachdruck verboten. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1910.

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Mittenwald


Oben
: Mittenwald, Kirche u. Göthehaus. 2819 Autochrom. Louis Glaser Leipzig. Original Aufnahme. Nicht gelaufen. Adressseite nicht geteilt.


Mitte: Mittenwald - Göthehaus. Verso: 01520 Verlag Franz [?[ayer, Kunsthandlung München. Gelaufen. Datiert u. Poststempel 1912. - Das Haus hat tiefgreifende Veränderungen erfahren.

Unten: Mittenwald - Fresken am Goethe-Haus. 211. Aufnahme u. Verlag Kunstanstalt Rudolf Rudolphi, Garmisch-Partenkirchen. Nicht gelaufen.
Text links: Im Mittelalter war Mittenwald der Umschlagplatz zwischen d. Reichsstadt Augsburg Venedig u. Triest
Text rechts: Bis Anfang des 19. Jahrhunderts ging die Staffettenpost von Seefeld über Mittenwald z. Kesselberg.

Auf seiner Italienreise nächtigte Goethe vom 7. auf 8. September 1786 in Mittenwald. Wie vielfach angegeben, hat Goethe die Stadt wegen der  Bemalung der Häuser (Lüftlmalerei) ein "lebendiges Bilderbuch" genannt. Aber wo steht dies bei Goethe?

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München

München, Göthedenkmal. Kunstverlag Minerva, München 30. Gelaufen. Handschriftlich: 1902.

Der Bildhauer Max von Widnmann erhielt von König Ludwig II. 1869 den Auftrag der Goethe-Statue. Die Statue von Bronze wurde am 29. August 1869, dem 120. Geburtstag Goethes, feierlich enthüllt. Auf Wunsch des Königs wird Goethe im noch jugendlichen Alter, "nach der Büste, die Trippel (1744-1793) während des Aufenthalt Goethes in Rom hergestellt hatte", im antiken Gewand mit der Lyra in der Linken dargestellt.

Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Denkmal befand sich am Lenbachplatz in zentraler Lage, vor der Alten Börse in Sichtweite des Künstlerhauses und der Hauptsynagoge. Das von Elmar Dietz geschaffene neue Goethe-Bronzestandbild wurde 1962 an der Ottostraße, in den Grünanlagen am Maximiliansplatz, aufgestellt.

Widnmann, Maximilian Carl, wurde 1812 in Eichstätt geboren und verstarb im Alter von 82 Jahren 1895 in München. 1828 begann er sein Studium an der Akademie der Künste in München bei Konrad Eberhard und Ludwig Michael Schwanthaler. 1836 bis 1839 bereiste er Italien und setzte seine Studien bei Bertel Thorwaldsen in Rom fort. Nach seiner Rückkehr nach München arbeitete Widmann als freischaffender Künstler. Da er die Gunst von König Ludwig I. gewann, erhielt er zahlreiche Aufträge für Standbilder. 1848 wurde er als Nachfolger Schwanthalers Professor an der Kunstakademie. 1887 wurde er in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Quellen:
* Eintrag zum Goethe-Denkmal auf der Seite der Senger-Stiftung:
http://www.senger-stiftung.de/johann_von_goethe.html
* Eintrag zur Biographie von Maximilian von Widnmann auf der Seite der Senger-Stiftung:
http://www.senger-stiftung.de/fuer-max-von-widnmann. html
* Goethe-Denkmal. Aus München Wiki:
http://www.muenchenwiki.de/wiki/Elmar_Dietz

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Niederlahnstein

Wirtshaus an der Lahn
Gaststube. Kaminecke. Tafel:

AM 18. JULI 1774 VERLIESS GOETHE AUF SEINER LAHNFAHRT DAS SCHIFF UM MIT LAVATER UND BASEDOW HIER DAS MITTAGSMAHL EINZUNEHMEN.

Verso: Historisches Wirtshaus an der Lahn. Niederlahnstein. Prächtige Fachwerkbauten, teilweise aus d. 13. Jahrh., gegenüber Burg Lahneck u. Schloß Stolzenfels. Berühmte Gaststätte, bekannt durch das Lied "Es steht ein Wirtshaus an der Lahn"! – Herrliche Terrasse direkt an der Lahn – Gepflegte Weine – Bekannt gute Küche – Fremdenpension – Telefon 254. Kunstverlag Edm v. König, Heidelberg. Ges. gesch. (N.) F 83. Nr. 8224. Nicht gelaufen.

Lavater, Johann Caspar, evangelisch-reformierter Theologe, Schriftsteller, geb. 15.11.1741 Zürich, gest. 2.1.1801 Zürich. Erste Anstellung 1769, Diakon (1778) und Pfarrer (1786) an St. Peter in Zürich. Im Gegensatz zur Vernunftgläubigkeit seiner Zeit ebenso wie zur kirchlichen Lehre postulierte er, von der Autorität der biblischen Offenbarung getragen, die fortdauernde Möglichkeit der Offenbarung nicht allein geistlicher und moralischer Wahrheiten, sondern auch physisch wahrnehmbarer, das natürliche Leben verwandelnder göttlicher Kräfte, wie sie Jesus Christus, dem Gottmenschen, einst zur Verfügung standen und wie er sie seinen gläubigen Jüngern aller Zeiten verbürgt habe. L. fand damit zu einem vertieften und umfassenden Verständnis von Erlösung zurück: Christus als Mittler wurde ihm zum Medium einer Steigerung der Natur und zum Modell der Gottebenbildlichkeit des Menschen. Seine Aussichten in die Ewigkeit (1768-78) und sein Geheimes Tagebuch (1771) fanden begeisterte Leser. Seine Physiognomischen Fragmente (1775-78), in denen er anhand von Bildbeispielen die Entsprechung der äußeren Gesichtszüge und der inneren Wesenszüge der Menschen nachzuweisen versuchte, weckten Bewunderung und Kritik. Auf seinen Reisen faszinierte er durch seine Beredsamkeit und durch die Lauterkeit seiner Person. Langjährige Freundschaft mit Goethe (seit 1773). (Deutsche Biographische Enzyklopädie & Deutscher Biographischer Index. CD-ROM-Edition. Bearbeitet.)

Basedow, Johann Bernhard, Pädagoge, geb. 5. oder 9.9.1724 Hamburg, gest. 25.7.1790 Magdeburg. Nach dem Studium der Theologie in Leipzig war B. Hauslehrer in Holstein, seit 1753 Prof. der Moral, Rhetorik, später auch der Theologie an der dänischen Ritterakademie in Soroe. Wegen seiner aufklärerischen Schriften 1761 an das Gymnasium nach Altona versetzt, traf er auch hier auf den Widerstand orthodoxer Theologen. 1767 wurde B. bei Beibehaltung seines Gehalts entlassen. Unter dem Einfluß von Jean-Jacques Rousseaus Emile verfaßte B. 1768 ein philanthropisches Erziehungsprogramm, in dem er ein lebensnahes, überkonfessionelles, unter staatlicher Aufsicht stehendes Bildungswesen forderte. 1774 gründete er in Dessau das Philanthropin, gab 1778 dessen Leitung ab und widmete sich literarischer Tätigkeit. Bedeutend war sein Elementarwerk (4 Bde., 1774).(Deutsche Biographische Enzyklopädie & Deutscher Biographischer Index. CD-ROM-Edition. Bearbeitet.)

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Plauen

Als Johann Wolfgang von Goethe
während seiner Reise nach Karlsbad,
am 3. Juli 1795 in Plauen weilte,
kehrte er in der "Matsch" nicht ein !

Diese Gedenktafel mit Verweis auf die von Goethe nicht besuchte "Matsch",  Plauens älteste Gastwirtschaft (seit 1503), ironisiert die Goetheverehrung, wie sie sich in Gedenktafeln an den von Goethe besuchten Gasthäusern äußert.

In Plauen bietet derzeit das Hotel Alexandra eine zweitägige Exkursion "Auf Goethe's bekannten Spuren" an: "Johann Wolfgang Goethe besuchte auf seinen Reisen auch das Vogtland. Begeben Sie sich auf amüsante Weise auf die Spuren unseres außergewöhnlichen Dichterfürsten im Vogtland und entdecken Sie dabei diesen reizvollen Landstrich." Der erste (Anreise)Tag ist Plauen gewidmet: "1795 weilte Goethe in Plauen und wandelte durch die Gassen, die Sie heute ebenfalls auf Ihrem Weg durch die historische Altstadt beschreiten." Das abendliche Büffet bietet "Goethes Lieblingsspeise 'Frankfurter Pastetchen'an."Am zweiten Tag wird Loket an der Eger, "das böhmische Rothenburg", besucht, über das Goethe schrieb: "Es liegt über alle Beschreibung schön und lässt sich als ein Kunstwerk von allen Seiten betrachten.“ Auf der Rückfahrt [nach Plauen] besuchen Sie noch Franzensbad, ein kleines, aber wunderschönes Kurstädtchen. Goethe war fasziniert von diesem Kurort und kurte 33mal in Franzensbad." (Homepage des Hotels Alexandra, aufgerufen am 22.01.2020)

Die Aufnahmen sind folgender Website entnommen:
Statues - Hither & Thither. René & Peter van der Krogt.
https://statues.vanderkrogt.net
"This website contains photos and short descriptions of statues and sculptures of men and animals, all over the world."
Für den Hinweis danke ich Ralph Metzger.

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Rippach

Oben links: Goethe-Haus in Rippach. Rechts: J. W. v. Goethe, Bildnis. Verso: Verlag Karl Fleischer, Rippach. Nicht gelaufen.
Unten links: Goethe-Haus in Rippach. Rechts: Ihr seid wohl spät von / Rippach aufgebrochen? / Habt Ihr mit Herrn Hans / noch erst zu Nacht gespeist? Verso: Verlag Karl Fleischer, Rippach. Nicht gelaufen.

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Mephistopheles:
Ist es erlaubt, uns auch zu euch zu setzen?
Statt eines guten Trunks, den man nicht haben kann,
Soll die Gesellschaft uns ergetzen.

Altmayer:
Ihr scheint ein sehr verwöhnter Mann.

Frosch:
Ihr seid wohl spät von Rippach aufgebrochen?
Habt ihr mit Herren Hans noch erst zu Nacht gespeist?

Mephistopheles:
Heut sind wir ihn vorbei gereist;
Wir haben ihn das letzemal gesprochen.
Von seinen Vettern wusst' er viel zu sagen,
Viel Grüße hat er uns an jeden aufgetragen.

(Neigt sich gegen Frosch)

Rippach: Dorf an der Saale bei Weißenfels; letzte Poststation für Pferdewechsel auf dem Wege von Frankfurt nach Leipzig. Rippach war als Herkunftsort von Dummen und Tölpeln sprichwörtlich. - Herren Hans: Hans Arsch war eine Figur des Leipziger Studentenwitzes. (Goethe: Sämtliche Werke. Münchner Ausgabe. Bd. 1.2, S. 736; Bd. 6.1, S. 1011.) Vgl. Urfaust, Auerbachs Keller. Im Personenverzeichnis von Goethes "Hanswursts Hochzeit oder Der Lauf der Welt" werden Hans Arsch von Rippach und Hans Aerschchen von Rippach aufgeführt.

"In Sachsen nannte man ehedem einen landjunkerlichen Schroll Hans von Rippach. Rippach war die letzte Station auf der alten Poststraße von Naumburg nach Leipzig. Es war dort und in der nächsten Umgebung und wie noch heut in vielen Gegenden des heiligen und einigen (!) Deutschlands, ein ziemlich lächerliches Junkerthum zu Hause, so daß noch in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts der Ausdruck "Hans von Rippach" in Leipzig gang und gäbe war, um einen Erdäpfelbaron oder lautmäuligen Großhans dieser Gegend, und im weiteren Sinne einen stolzen Gimpel und ungeleckten Bären zu bezeichnen." (Constant v. Wurzbach: Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort. Wien: Rudolf Lechner's k. k. Universitäts-Buchhandlung 1864, S. 53. Digitalisierung durch Google)

Vgl. den Kommentar von Ernst Julius Saupe (Goethe's Faust. Leipzig: Friedrich Fleischer 1856, S. 164: "Hans von Rippach brauchte man zu der Zeit, als Goethe in Leipzig studierte, gleichbedeutend mit krautjunkerlicher Tölpel, vornehmthuender Großhans.") und Heinrich Düntzer (Goethe's Faust. Erster und zweiter Theil. Zum erstenmal vollständig erläutert. Zweite, vermehrte u. verbesserte Auflage. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung 1857, S. 267f.: "Hans von Rippach ist als scherzhafte Benamsung eines rohen, tölpischen Menschen zu fassen.") Beide Werke wurden durch Google digitalisiert.

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Rheinfall (Schaffhausen)

Rheinfall. Göthe schrieb an Schiller: Jenes Naturphänomen wird noch oft gemalt und beschrieben werden; es wird jeden Beschauer in Erstaunen setzen, manchen zu einem Versuch reizen, seine Anschauung, seine Empfindung mitzuteilen und von keinem wird es fixiert, noch weniger erschöpft werden. Verso: Verlag L. Bleuler's Erben, Schloss Laufen. Stempel: Schloss Laufen am Rheinfall. Nicht gelaufen. Handschriftlich: 27.7.12.

Siehe die Seite:

Rheinmotive in Literatur und Kunst
Eine Dokumentation
Der Rheinfall bei Schaffhausen
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=3683

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Rom

Monumento a Goethe

Roma. Monumento a Goethe. Verso: Signet F&C. 290. Handschriftlich: das Monument ist vom Kaiser geschenkt, steht im Borghese Garten an einem schönen Platz. Zurückerbeten! Nicht gelaufen.

Eberlein, Gustav, Bildhauer, geb. 14. Juli 1847 in Spiekershausen bei Münden. Besuchte die Kunstschule in Nürnberg. Von da ging er nach Berlin, wo er sich an die malerisch-realistische Richtung von R. Begas anschloß, aus der er jedoch später einen persönlichen, auf poetischen Inhalt und sinnliche Anmut ausgehenden Stil entwickelte. Ein größerer Auftrag gab ihm die Mittel zu einer Reise nach Italien. Nach seiner Rückkehr nach Berlin folgten mehrere dekorative Arbeiten, darunter eine Statue Leonardos da Vinci für das Polytechnikum in Charlottenburg, Platon und Hippokrates für die Kieler Universität, sowie 1881 ein durch seines Naturstudium ausgezeichneter dornausziehender Knabe, eine Viktoria, die Kaiserbüste bekränzend, und eine griechische Flötenbläserin. Alsdann führte er für die Fassade des Kultusministeriums in Berlin einen 45 m langen Fries mit 50 lebensgroßen Figuren aus. Die Kunstausstellung von 1883 beschickte er mit einem kolossalen figurenreichen Relief: der Genius Deutschlands, eine Verherrlichung Kaiser Wilhelms I. darstellend, und mit einem griechischen Mädchen, Tauben opfernd, die Ausstellung von 1884 mit einer Psyche und einem tanzenden Bakchanten. In derselben, auf die Verbindung der antiken Formensprache mit dem modernen Empfindungsleben zielenden Art sind zahlreiche spätere Figuren und Gruppen gehalten.

Seit 1891 begann er auch eine umfangreiche Tätigkeit auf dem Gebiete der Monumentalbildnerei. Dem Kaiser Wilhelm-Denkmal und dem Kaiser Friedrich-Denkmal in Elberfeld (1893) folgten die Kaiser Wilhelm-Denkmäler für Mannheim (1894, nebst zwei 1898 ausgeführten Monumentalbrunnen), für Ruhrort (1896), München-Gladbach (1897) und Altona (1898), das Bismarckdenkmal für Krefeld (1897), das Reiterstandbild des Herzogs Ernst II. für Koburg (1899) und das Standbild der Königin Luise für Tilsit (1900). Für die Berliner Siegesallee schuf E. die Gruppen König Friedrichs I. (1900) und Friedrich Wilhelms III. (1901). Auf Grund eines Wettbewerbes wurde ihm 1901 die Ausführung eines Richard Wagnerdenkmals für Berlin (1903 enthüllt) und 1902 von Kaiser Wilhelm II. die Ausführung eines Goethedenkmals für Rom übertragen. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Aufl., 1905-1909; Bd. 5, S. 340; Digitale Bibliothek 100, S. 47015-17. Bearbeitet.)

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Auszug aus dem Artikel von Rolf Grimm, Eberleins Goethe-Denkmal in Rom: Eberleins Goethe-Denkmal steht in Rom auf dem Pincio am Viale Goethe vor der Villa Borghese nahe der Piazza del populo, – dem Platz, über den Goethe auf seiner "Italienischen Reise" zum ersten mal Rom betrat.

Das 9 Meter hohe Monument aus weißem Carraramarmor war ein Geschenk Kaiser Wilhelm II an die Stadt Rom anläßlich seines 43. Geburtstages am 27. Januar 1902. Es wurde am 5. August 1904 im Beisein des italienischen Königs Vittorio Emanuele II und natürlich des Bildhauers mit seiner Frau enthüllt. Der Deutsche Kaiser ist nicht anwesend, da er dokumentieren wollte, dass das Denkmal ein Geschenk des deutschen Volkes sei.

Der junge Goethe, auf einem Kompositkapitell stehend, bildet die Zentralfigur über drei Nebengruppen am Sockel. Dieses sind vorn links "Mignon und der Harfner" als Ausdruck der Kulturnation Italien und der lyrischen Dichtung, vorn rechts "Iphigenie und Orest" als Ausdruck der Kulturnation Griechenland und der dramatischen Dichtung sowie auf der Rückseite "Faust und Mephisto" als Ausdruck der Kulturnation Deutschland und der Philosophie.

Vgl. Rolf Grimm: Urteile über Eberlein in der neueren Literatur / Kurzdarstellungen. URL: www.g-r-i-m-m.de/eb_liter.htm.

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Roma. Monumento a Goethe
Gruppo di Mignon

Roma. Monumento a Goethe. Gruppo di Mignon. F.&C. 292. Nicht gelaufen. – Dargestellt sind Mignon und der Harfner.

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Roma. Monumento a Goethe
Gruppo di Iphigenia

Roma. Monumento a Goethe. Gruppo di Ifigenia. F.&C. 293. Nicht gelaufen. – Dargestellt sind Iphigenie und Orest.

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Roma. Monumento a Goethe
Gruppo di Faust

Roma. Monumento a Goethe – Gruppo di Faust. Verso: Signet F&C. 291. Nicht gelaufen. – Dargestellt sind Faust und Mephisto.

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San Francisco


51. Goethe Schiller Monument, Golden Gate Park. Verso: Private Mailing Card. Nicht gelaufen. Adressseite ungeteilt.

Kopien des Doppelstandbildes von Goethe und Schiller von Ernst Rietschel finden sich in den USA in drei Parks: dem Golden Gate Park in San Francisco (1901), dem Wade Park in Cleveland (1907) und dem Washington Park in Milwaukee (1908). 1895 wurde die "Goethe-Schiller-Denkmals-Gesellschaft von California" gegründet, die die Finanzierung des dortigen Denkmals betrieb. 1899 traf das Denkmal in San Francisco ein, 1901 wurde es aufgestellt. "Im Beisein der örtlichen Honoratioren, und aller dortigen deutschen Gesellschaften, wurde das Denkmal unter den Klängen von Conradin Kreutzers 'Der Tag des Herrn', mit dem Text von Ludwig Uhland, und des 'Soldaten'-Gesanges aus 'Faust', die von den deutschen Sängergesellschaften und örtlichem Orchester intoniert wurden, unter zahlreichen Blumenniederlegungen eingeweiht." Die abendliche Festveranstaltung brachte weitere literarische (Schillers Gedicht "An die Freude") und musikalische Darbietungen (Beethovens Ouvertüre zu "Egmont", Ausschnitte aus Wagners Oper "Lohengrin"); zum Abschluss wurde "Die Wacht am Rhein" gesungen. Der Festvortrag "Goethe und Schiller" von Prof. Julius Goebel (Stanford University) stand unter dem Motto "Wie der Frühling wandelt der Genius / Von Land zu Land" (Hölderlin, "Gesang der Deutschen").

Nach Brigitte Schütz: Fernweh und Heimweh. In: Das Denkmal. Goethe und Schiller als Doppelstandbild in Weimar (Edition Haniel) Tübingen: Wasmuth 1993, S. 158-161. Zitat. S. 160. Die Festrede steht online, URL
http://www.jstor.org/pss/30170563

Für das Goethe-Schiller-Denkmal von Rietschel siehe: Weimar

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Schwanau
Insel im Lauerzersee (Schweiz)

Goethe-Stube im Fischerhaus auf Insel Schwanau (Besuch Goethes am 18. Juli 1775). Verso: G. Metz, Basel. Im Briefmarkenfeld: 18829. Nicht gelaufen.

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Straßburg

Goethe-Denkmal

Oben: Strassburg. Goethe-Denkmal. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen.

Unten: Strassburg i. Els. Goethe-Denkmal. Monument-Goethe. Verso: Verlag Wallenfels-Brill, Straßburg i. Els. Nr. 12. Gelaufen. Feldpost 1916.

Historischer Hintergrund: Drei Semester, vom April 1770 bis August 1771 hat Goethe in Straßburg studiert. Im Mai 1775, ebenso im Juli auf der Rückreise aus der Schweiz weilte er einige Tage im Kreise alter Bekannten in Straßburg, das er zum letztenmal 1779 mit dem Herzog Karl August besuchte.

Goethe genoß 1770/71 "die Reize der milden Elsässer Landschaft, während ihm in dem erhabenen Bau des Münsters die Größe der Gotik aufging, im Verkehr mit Herder Shakespeare, Bibel und Volkslied lebensspendende Quellen wurden und die Liebe ihn zum großen Dichter, der die Fesseln der Konvention sprengt, Angelerntes abwirft, reifen ließ. Der Straßburger Aufenthalt bedeutet für Goethe die körperliche und geistige Wiedergeburt." (Goethe-Handbuch. Hg. von Julius Zeitler. Bd. 3. Stuttgart 1918. Artikel Straßburg von Hermann Bräuning-Oktavio, S. 377f.)

Waegener, Ernst, geb. 1.6. 1854 Hannover. Schüler der Berliner Akademie (1876/79), dann Meisterschüler von R. Begas (1879/81). 1881/82 in Rom. In den Katalogen der Berliner Sezession wird er bis 1912 als ordentl. Mitglied geführt. Fertigte für das Rathaus in Hannover die Statue der Hannovera, für das Rathaus in Osnabrück: Jugendlicher Pan, Junge mit Helm und die beiden Statuen der Kaiser Arnulf und Maximilian, für Straßburg das Goethedenkmal. (Thieme / Becker)

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Torbole

Ricordo à Goethe

3132 Lago di Garda. Torbole. Ricordo à Goethe. Handschriftlich: 16.V.14. Koloriert. Verso: Edition Photoglob, Zürich. Poststempel 1914. Text auf der Tafel, die der Wiener Goethe-Verein zur Feier des 150. Geburstages gespendet hat:

IN QUESTA CASA DIMORO
GOETHE
IL XII SETTEMBRE MDCCLXXXVI

"Heute hab ich an der Iphigenie gearbeitet, es ist im Angesichte des Sees gut vonstatten gegangen." Goethe: Tagebücher, 12. Sept. 1786

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Goethetafel

Verso: Torbole, Goethetafel. Jos. Hospe, Staffelstein i. Bayern. Stempel: Cafe Restaurant Paradiso Torbole am Gardasee. Poststempel unleserlich. Koloriert.

"Iphigenie" wurde in der ersten Prosafassung zwischen dem 14.2. und dem 28.3.1779 geschrieben und am 6.4.1779 vor dem Weimarer Hof uraufgeführt. Die Umarbeitung in Verse nahm Goethe als ungelöste Aufgabe mit nach Italien. "Bereits in den ersten Reisetagen sah er, wie alles andere, auch sie mit anderen Augen, oder vielmehr er hörte sie mit anderen Ohren: >Nachdem mir das lang muthwillig verschloßne Ohr endlich aufgegangen, so verjagt nun eine Harmonische Stelle die nächste unharmonische und so wird hoffentlich das ganze Stück rein< (an Herders, 18.9.1786)." (Goethe Handbuch. Bd. 2: Dramen. Hg. von Theo Buck. Stuttgart, Weimar 1996, S. 199.)

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Hafenpartie und Goethe-Haus

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L 5590. Gardasee - Hafenpartie in Torbole und Goethe-Haus. Sternchen: Zimmer in welchem Goethe im Jahre 1786 wohnte. Verso: Edition Photoglob, Zürich. Signet: P.Z auf Globus. Nicht gelaufen.

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Walchensee

Goethedenkmal

Kesselbergstraße a. Walchensee, Goethedenkmal. 482 Phot. C. Rietzschel. Verso: Rietzschel-Karte Nr. 482. Signet. Original-Aufnahme u. Verlag Curt Rietzschel, Garmisch. Im Markenfeld: Echte Photographie. Signet CRV. Das Zeichen der guten Karte. Nicht gelaufen. – Walchensee berührte Goethe auf der Italienischen Reise, vgl. Mittenwald, den 7. September 1786, mit folgender Anekdote:

Nach Walchensee gelangte ich um halb fünf. Etwa eine Stunde von dem Orte begegnete mir ein artiges Abenteuer: ein Harfner mit seiner Tochter, einem Mädchen von eilf Jahren, gingen vor mir her und baten mich, das Kind einzunehmen. Er trug das Instrument weiter, ich ließ sie zu mir sitzen, und sie stellte eine große neue Schachtel sorgfältig zu ihren Füßen. Ein artiges ausgebildetes Geschöpf, in der Welt schon ziemlich bewandert. Nach Maria Einsiedeln war sie mit ihrer Mutter zu Fuß gewallfahrtet, und beide wollten eben die größere Reise nach St. Jago von Compostell antreten, als die Mutter mit Tode abging und ihr Gelübde nicht erfüllen sollte. Man könne in der Verehrung der Mutter Gottes nie zuviel tun, meinte sie. Nach einem großen Brande habe sie selbst gesehen ein ganzes Haus niedergebrannt bis auf die untersten Mauern, und über der Türe hinter einem Glase das Muttergottesbild, Glas und Bild unversehrt, welches denn doch ein augenscheinliches Wunder sei. All ihre Reisen habe sie zu Fuße gemacht, zu letzt in München vor dem Kurfürsten gespielt und sich überhaupt vor einundzwanzig fürstlichen Personen hören lassen. Sie unterhielt mich recht gut.

Vgl. die Sammlung von Darstellungen von Mignon und dem Harfner aus "Wilhelm Meisters Lehrjahren" im Goethezeitportal.

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Waldeck

Gruss aus Waldeck i. Thür. Mitte: Goethe-Bildnis. Links: Oberförsterei. Hier wohnte W. v. Goethe 1775, 1776, 1780, 1826. Rechts: Erinnerung an W. v. Goethe, Text:

Goethe schrieb im Dorfe Waldeck  / an des Forstes Tafelviereck / angesichts der hohen Buchen, / die aus tiefem Grund sich trugen / nach des Lichtes freiem Port, / die, wenn Stürme sie durchwühlten, / Ast um Ast zusammenhielten, / dieses schöne Dichterwort:

     "Nur Luft und Licht und Freundeslieb'!
     Ermüde nicht, wenn dies dir blieb'."

Verlag: Rich[ard] Hauenstein, Altenburg S-A. Gelaufen. Datiert und Poststempel 1908.

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Auf eine Forsttafel geschrieben:

     Nur Luft und Licht und Freundeslieb
     Ermüde nicht, wem dies noch blieb.

"Von Goethe in Waldeck beim Wildmeister Traugott Friedemann Slevoigt auf eine Forsttafel geschrieben. Mit der Tafel selbst sind auch die mit Bleistift geschriebenen Verse verloren gegangen." (Erstdruck: Weimarische Zeitung, 1880. zit. nach Goethe: Sämtliche Werke. Münchner Ausgabe. Bd. 2.1, S. 11 und Kommentar S. 547f.)

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Weihnachten 1775 in Waldeck

Der Herzog und seine Gemahlin waren noch immer zu Antrittsbesuchen bei den fürstlichen Vettern verpflichtet, und so begaben sie sich am 23sten Dezember an den Musterhof zu Gotha. Zu gleicher Zeit ritten Karl Augusts eigentliche Freunde Goethe, Kalb, Einsiedel, Bertuch, in freiem Behagen nach der entgegengesetzten Richtung, über Jena hinaus in eine abgelegene Försterei, Waldeck genannt. Bertuch war ihr Führer; er hatte des dortigen Wildmeisters Tochter zu seiner künftigen Eheliebsten ausersehen. Berg auf, Berg ab, durch ein Stück Wald nach dem andern ging's, durch Regenschauer und Wind, und schließlich saß man ganz einsam im warmen Stübchen zwischen den hohen Fichten, bei natürlich guten Menschen. [...]

Als er vom nächtlichen Schlaf erwachte, stand der Morgenstern gar herrlich am Himmel. "Du sollst von nun an mein Wappen sein!" rief Goethe aus. Es war Sonntag und zugleich der Tag, der mit dem heiligen Abend des Christfestes endet. Aber in die Kirche mochte Keiner der jungen Männer gehen. Sie fühlten sich hier in einer seltsamen Abgeschiedenheit von der Philisterwelt so wohl und mochten in dieser Freiheit nur die reine Natur genießen. Hier müsse man im Homer lesen, meinte Goethe, und schickte zum Pfarrer, ob er ihm diesen Dichter leihen könne. Antwort: der Pastor besitze das Buch nicht, vielleicht der Rektor in Bürgel. Also lief ein Bote nach Bürgel, und Goethe las unterdessen in der Bibel: sie hat ja auch herrliche Bilder des altertümlichsten, natürlichsten Lebens.

Dann trieb er sich mit den Gefährten im Freien herum; Bertuch führte zu Felsen und Aussichten, zu Brunnen und Fischkasten, zu einem Lieblingsplatz, den er sich mit seinem Mädchen angelegt, wo er Rosenbänke und ein Hüttchen gebaut. Jetzt war mildes Wetter und Sonnenschein, aber auf dem nahen Teiche trug noch das Eis, und so verlangte man sehr nach den Schlittschuhen, die ein Bote aus Weimar nachbringen sollte. Gar greulich fluchte und wetterte Goethe, daß der Mann so lange ausblieb, und erst recht stampfte und schimpfte er, als der Kerl kam und gerade diesen Auftrag vergessen hatte. Nach Tische aber traf ein zweiter Bote ein, der das Ersehnte mitbrachte. Nun glitt Goethe auf dem Eise dahin, malte seine Bogen darauf, versuchte seine Künste; nun ward ihm wohl.

Der Weihnachtsabend senkte sich über den winterlich kahlen Wald. Drinnen im Forsthause saßen die jungen Stadtherren in der Stube, würfelten, spielten Karten und trieben andere Scherze. Nicht viel anders vergingen die beiden Festtage; man ritt nach Bürgel; Goethe las in der Odyssee, die er endlich aufgetrieben; dann kam man auf sein Singspiel "Klaudine von Villa bella" zu sprechen; man dachte sich in die Räuber Rugantino und Basko hinein, die darin auftraten: "Wie möchte es sein, wenn wir Spitzbuben und Vagabunden wären?"O, Dieser und Jener könnte leicht eine Miene machen, daß sich ehrliche Leute vor ihm bekreuzigten. Sie wechselten die Kleider, um diebischer auszusehen; der Maler Kraus war nachgekommen und half jetzt mit in diesem Mummenschanz. Auch davon erzählte Goethe seinem gnädigen Herrn.

Kraus ... sah in Bertuchs weißem Tressenrock und einer alten Perücke des Wildmeisters wie ein verdorbener Landschreiber, Einsiedel in meinem Frack mit blauem Krägelchen wie ein verspielt Bürschchen, und ich in Kalbs blauem Rock mit gelben Knöpfen, roten Kragen und vertrotteltem Kreuz, und Schnurrbart wie ein Kapital-Spitzbube aus.

Wilhelm Bode (1862-1922): Goethes Leben. 1774-1776. Die Geniezeit. Berlin: E. S. Mittler & Sohn 1922, S. 258-262.

Vgl. die Schilderung von Johann Wilhelm Schäfer (1809-1880): Goethes Leben, 1851. Hier: Zweites Buch. Weimarsche Lehrjahre. 1. Kapitel: 1776. [3. Aufl. Leipzig 1877, Nachdruck: Bremen 2010] Online unter URL:
www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/biografie/schaefer/index.htm

Wolfgang Vulpius: Goethe in Thüringen. Stätten seines Lebens und Wirkens. Rudolstadt: Greifenverlag 1955, S. 100-105 mit der Radierung von Georg Melchior Kraus: Lochmühle bei Waldeck.

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Weimar

Goethe-Schiller Denkmal

Goethe-Schiller Denkmal. G.amp;.N.B. 575. Rietschel sc. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen.

Goethe und Schiller präsentieren sich gemeinsam, mit leicht einander zugewandtem Oberkörper, dem Beschauer. Rietschel behandelt Goethe und Schiller gleichwertig, indem er den "Freundschaftsbund" zwischen ihnen veranschaulicht. Goethe hat Schiller die Hand auf die Schulter gelegt; verbindendes Motiv ist der Lorbeerkranz, den Goethe in der rechten Hand hält und vorstreckt. Während Goethe frontal auf den Betrachter schaut, geht Schillers Blick in die Höhe und Weite. Einen charakterisierenden Unterschied macht auch die Kleidung: Goethe trägt den bei Hofe üblichen Staatsrock ("Degenkleid") mit Stehkragen, Schiller die Zivilkleidung der Zeit. In legerer Weise ist an Schillers Weste der untere Knopf offen.

Das Denkmal wurde auf dem Platz vor dem Theater aufgestellt und zum hundertsten Geburtstag von Karl August, am 3. September 1859, enthüllt. Die Gruppe hat eine Höhe von 3,34 m und steht auf einem 2,59 m hohem Sockel, den gleichfalls Rietschel entworfen hat. Gegossen wurde das Denkmal auf Wunsch von König Ludwig I. von Bayern – der das für den Guss notwendige Erz stiftete – von Ferdinand von Miller in München. Vgl.: Das Denkmal. Goethe und Schiller als Doppelstandbild in Weimar (Edition Haniel) Tübingen: Wasmuth 1993. Hier insbesondere Ursula Zehm: Ernst Rietschels Auffassung und deren Verwirklichung, S. 92-131.

Vier Abgüsse des Doppelstandbildes stehen in den USA: San Francisco (im Golden Gate Park; 1899 in Lauchhammer gegossen und zwei Jahre später aufgestellt), Milwaukee, Cleveland, Syracuse (Staat New York (Dank für Hinweise an Dr. Ulrich Hermanns).

Rietschel, Ernst, Bildhauer, geb. 15. Dez. 1804 zu Pulsnitz in der sächs. Lausitz, gest. 21. Febr. 1861 in Dresden, kam 1820 in die Kunstakademie zu Dresden und führte schon nach einigen Jahren selbständig eine gegen 2,5 m hohe Statue Neptuns für den Marktbrunnen in Nordhausen aus, die in Eisen gegossen ward. 1826 begab er sich nach Berlin, wo sich Christian Daniel Rauch seiner besonders annahm, und wo er 1828 aus der Konkurrenz um das akademische Stipendium zum Besuche Italiens als Sieger hervorging. 1830 besuchte er Italien, ward aber schon im folgenden Jahre zurückgerufen, um in Rauchs Atelier die kolossale sitzende Statue des Königs Friedrich August von Sachsen für Dresden in Angriff zu nehmen (in Bronze gegossen, im Zwingerhof). 1832 wurde er als Professor an die Dresdener Akademie berufen und entfaltete dort eine umfangreiche Tätigkeit.

Seine Hauptwerke sind: die Reliefs am Giebelfelde des Augusteums in Leipzig (beim Neubau von A. Trebst als Hochreliefs erneuert) und in der Aula daselbst der Zyklus von zwölf großen Reliefs, die Entwickelungsgeschichte der Menschheit darstellend (1835-38); die Reliefs in den Giebelfeldern des Dresdener Theaters (1839), die durch dessen Brand 1869 zugrunde gingen; das Giebelfeld des Opernhauses in Berlin; eine lebensgroße Darstellung Marias, am Leichnam Christi knieend, in der Friedenskirche zu Potsdam (Pietà, 1845); Thaers Statue in Bronze, 1850 in Leipzig, und Lessings Statue, 1853 in Braunschweig enthüllt, ein Meisterwerk realistischer Porträtbildnerei; eine Reihe dekorativer Arbeiten in Sandstein am Museum in Dresden; die kolossale Doppelstatue Goethes und Schillers für Weimar (1857); das Denkmal Karl Maria v. Webers in Dresden (1860); die Büsten Luthers, des Kurfürsten August II. von Sachsen, Rauchs und andre Reliefporträte für die Walhalla bei Regensburg. Von seinen kleinern Arbeiten der Genreplastik sind in Abgüssen verbreitet die Reliefs des Christengels, der vier Tageszeiten, der Amoretten auf Panthern etc. R. strebte Idealität mit treuester Naturwahrheit zu vereinigen und führte dadurch die Entwickelung der deutschen Bildnerei über Rauch hinaus. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Aufl., 1905-1909; Bd. 16, S.930; Digitale Bibliothek 100, S. 165686-88. Bearbeitet und gekürzt.)

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Ausschnitt

Verso: Goethe, Ausschnitt aus dem Rietschel'schen Goethe- und Schiller-Denkmal. L. Held, Hofphotogr., Weimar, Marienstr. 1, Tel. 432 – Nachdruck verboten. Stempel: Schillerhaus Weimar. Nicht gelaufen.

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Goethe-Schiller-Denkmal

Weimar. Goethe-Schiller-Denkmal. Verso: Verlag: Buchbinderei-Innung, Weimar. No. 104. Nicht gelaufen.

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Goethe-Schiller-Denkmal

Weimar. Goethe-Schiller-Denkmal. Verso: Nr. 102. S 55686. Handschriftlich: Juli 1922. Nicht gelaufen.

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Schiller & Goethe

Schiller & Goethe. de Rietschel. Signet: PH im Dreieck. A. 20. Nicht gelaufen.

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Schiller-Goethe-Denkmal

Weimar. Schiller-Goethe-Denkmal. Verso: Signet S&S Leipziger Kunstverlag, Leipzig No. 46. Farbdruck. Nicht gelaufen.

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Goethe- u. Schiller-Denkmal

Weimar. Goethe- u. Schiller-Denkmal. Farbdruck, reliefiert. Tafel auf Sockel:

       DEM DICHTERPAAR
     GOETHE UND SCHILLER
     DAS VATERLAND

Verso: Verlag Kaiser-Café, Bes. R. Kämpf, Weimar. Nicht gelaufen.

Der Wortlaut der Inschrift, der auf den Plan eines Nationaldenkmals verweist, wurde 1858 in Weimar beschlossen, "Rietschel machte lediglich Vorschläge für die Profilierung der Tafel sowie die Buchstabenform und -größe." Gegossen wurde die Tafel in der Einsiedelschen Gießerei in Lauchhammer. (Das Denkmal, S. 116 u. 129 Anm. 147).

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Gruppenbild

Hermann Eckner. Photographisches Atelier. Weimar, Bürgerschulstr. 6a. Gelaufen. Poststempel 1909.

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Goethe- und Schillerdenkmal am Nationaltheater

Weimar i. Thür. Goethe- und Schillerdenkmal am Nationaltheater. Verso: Kunstanstalt Straub & Fischer, Meiningen. Echte Photographie. Im Briefmarkenfeld: 20. Datiert 1943. Nicht gelaufen.

 

Wien

Göthe-Denkmal

Verso: Wien, Göthedenkmal. 4529 Würthle & Sohn, Wien, Salzburg, München. Postkarte. Poststempel unleserlich.

Hellmer, Edmund, österreich. Bildhauer, geb. 17. Nov. 1850 in Wien, bildete sich auf dem dortigen Polytechnikum und später an der Kunstakademie unter F. Bauer und H. Gasser. Nach einer Studienreise durch Italien und längerm Aufenthalt in Rom beteiligte er sich an den dekorativen Arbeiten für das Hauptgebäude der Wiener Weltausstellung von 1873 und ist seitdem an der plastischen Ausschmückung aller bedeutenden neuen Monumentalbauten Wiens tätig gewesen.

Für den Justizpalast schuf er eine Statue der Austria, für die Universität die Gruppen der Philosophie und Theologie, für die Hofmuseen unter andern eine Statue der Malerei, für den Hauptgiebel des Parlamentsgebäudes die kolossale Gruppe: Kaiser Franz Joseph I. verleiht die Verfassung und für die neue Front der Hofburg am Michaelerplatz einen Monumentalbrunnen: Österreichs Macht zu Lande (1893). Auf Grund einer Konkurrenz wurde er 1888 mit der Ausführung eines Denkmals zur Erinnerung an die Befreiung Wiens von den Türken betraut, das, in Marmor und Bronze hergestellt, 1894 in der Turmhalle des Stephansdoms aufgestellt wurde. Es ist ein reicher architektonischer Aufbau in Barockstil, der in der Mitte vor einem Triumphbogen den Grafen Starhemberg, von dem jubelnden Volk umringt, aus der befreiten Stadt herausreitend und auf der Spitze die Madonna in einer Strahlenglorie und zu beiden Seiten die knieenden Gestalten des Kaisers Leopold I. und des Papstes Innozenz XI. zeigt.

1893 wurde H. auch die Ausführung des Goethedenkmals für Wien übertragen, das am 15. Dez. 1900 enthüllt wurde. Für den Wiener Stadtpark schuf er das Denkmal des Landschaftsmalers Schindler, für Salzburg das der Kaiserin Elisabeth. H. hat auch eine Reihe von Grabdenkmälern, darunter das Makarts, geschaffen. Seit 1879 ist H. Professor an der allgemeinen Bildhauerschule der Wiener Kunstakademie. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Aufl. 1905-1909; Bd. 9, S. 150; Digitale Bibliothek 100, S. 82793f.)

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Goethe-Kopf

Goethe-Kopf (Goethe-Denkmal in Wien). Phot. Aufn. von S. Schramm, Wien V. Im Photo signiert: E. Hellmer fecit 1900. Verso: Postkarte. Nicht gelaufen.

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Siehe auch die Seite Edmund von Hellmer: Wiener Goethe-Denkmal
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4315

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Zürich

In diesem Hause weilte Goethe mit Herzog Karl August von Weimar bei Joh. Caspar Lavater im Jahre 1779. Verso: Kaiser's Reblaube und Goethe-Stübli, Glockengasse 7, Zürich 1, Tel. 252120 bei der Peterskirche. Nicht gelaufen.

Siehe Friedrich Zollinger: Goethe in Zürich 1932, mit 60 Tafeln. Vom Goethezeitportal digitalisiert.

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