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Jutta Assel | Georg Jäger

Federzeichnungen von Hans Bender
zu Heinrich Pestalozzis Volksbuch
"Lienhard und Gertrud"

 

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Bildunterschrift:
Ein übermüthiger Vogt und ein armer Mann


Sechsundsechszigstes Kapitel:
Ein Förster, der keine Gespenster glaubt.

 

Auszug:

Der Vogt hatte auf dem Rückweg von Arnheim im Hirzauer Wirthshaus eingekehrt. Da trank und prahlte er unter den Bauern. Er erzählte ihnen von seinen gewonnenen Händeln, von seiner Gewalt unter dem verstorbenen Arner; wie er unter ihm, und zwar er allein, alles Volk in Ordnung gehalten habe, und wie es jetzt allenthalben eine Lumpenordnung sei. Dann gab er seinem Hund das Ordinari, was ein wohlhabender Handwerksbursche ohne den Wein zu Mittag hat, spöttelte über einen armen Mann, dem ein Seufzer entfuhr, als er die gute Suppe und das liebe Brot dem Hund darstellen sah. Gelt, du würdest auch so vorlieb nehmen? spricht er zum Armen, streichelt den Hund, und prahlt und säuft und pocht so unter den Bauern bis auf den Abend.

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