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Jutta Assel | Georg Jäger

Abenteuer des berühmten Freiherrn von Münchhausen
in Illustrationen von Martin Disteli

Eingestellt: Juli 2008
Letztes Update: Dezember 2010

Münchhausens Kugelritt.
Ausschnitt aus der Illustration zum 11. Kapitel  

 


Gliederung 




1. Illustrationen mit Bezugstexten

Die Illustrationen sind folgender Ausgabe entnommen:

  • Abenteuer des berühmten Freiherrn von Münchhausen. Mit Lichtdrucken nach 16 Radierungen und 16 Zeichnungen von Martin Disteli. Nachwort von Gottfried Wälchli. Im Insel-Verlag zu Leipzig 1935.

Die Radierungen wurden nach der Ausgabe von 1841 [Abenteuer des berühmten Freiherrn von Münchhausen. Erster Theil. Land-Reisen. Mit 16 radirten Blättern von M. Disteli. Solothurn, Verlag von Jent & Gassmann 1841], die Zeichnungen nach den Originalen im Kunstmuseum Solothurn von Sinsel & Co., Leipzig, in Lichtdruck wiedergegeben; den Text druckten Poeschel & Trepte in Leipzig. Die einmalige Auflage beträgt 800 Exemplare.

 

Jedes Abenteuer hat eine eigene Seite. Am Anfang - vor dem Text - steht die Radierung, am Ende - nach dem Text - die Zeichnung. Die Originalzeichnungen "sind verschieden weit gediehen, reichen vom flüchtigen Bleistiftentwurf bis zu der in allen Einzelheiten durchgearbeiteten Federzeichnung." (Nachwort von Gottfried Wälchli)

 

 Titelblatt
 Erstes Kapitel. Wie der Freiherr von Münchhausen sein Pferd verlor und wieder dazu kam; ferner wie er mit einem Wolfe in Petersburg angefahren kommt.
 Zweites Kapitel. Wie der Freiherr, als er an seiner Flinte den Feuerstein vermißt, durch einen Zufall entdeckt, auf eine höchst merkwürdige Weise Feuer zu schlagen; ferner wie er sieben Rebhühner ohne Schrot herunterschießt.
 Drittes Kapitel. Der Freiherr bringt zwölf wilde Enten lebendig an eine Schnur
und macht mit denselben eine Luftschiffahrt nach Hause.
 Viertes Kapitel. Wie der Freiherr einen schwarzen Fuchs schießt, ohne denselben zu töten, und wie er ohne mindeste Verletzung seinen wunderschönen Pelz bekommt.
 Fünftes Kapitel. Wie der Freiherr ein lebendiges Wildschwein ganz gemächlich nach Hause führt.
 Sechstes Kapitel. Wunderbare Begebenheiten mit einem Hirsche.
 Siebentes Kapitel. Wie der Freiherr durch einen sinnreichen Gebrauch von Wasser und Kälte einem Bären entkommt und denselben erlegt; ferner wie er mit einem hungrigen Wolf zu verkehren weiß.
 Achtes Kapitel. Des Freiherrn von Münchhausen vortreffliche Hunde.
 Neuntes Kapitel. Der Freiherr bändigt und dressiert ein wildes Pferd.
 Zehntes Kapitel. Wie der Freiherr die Hälfte seines Pferdes verliert und was sich weiter damit zugetragen hat.
 Elftes Kapitel. Der Freiherr rekognosziert auf einer abgeschossenen Bombe eine feindliche Festung.
 Zwölftes Kapitel. Noch fernere Reiterkunststücke des Freiherrn und erstaunenswürdige Geistesgegenwart.
 Dreizehntes Kapitel. Der Freiherr von Münchhausen kommt in türkische Gefangenschaft und wird zum Bärenhüter bestellt. Er macht einen Besuch im Mond und weiß einem naschhaften Bären, der ihm an die Honigstöcke geht, den Nagel zu stecken.
 Vierzehntes Kapitel. Abenteuer in einem Hohlweg.
 Fünfzehntes Kapitel. Wie ein eingefrorenes Posthorn auftaut und zu großer Verwunderung der Gäste zu spielen anfängt.




2. Kurzbiographie von Münchhausen

Karl Friedrich Hieronymus, Freiherr von Münchhausen, geb. 11. Mai 1720 auf Bodenwerder in Hannover, gest. 22. Febr. 1797, kämpfte in russischen Kriegsdiensten 1740-41 gegen die Türken und lebte dann auf seinem Gut Bodenwerder. Er ist bekannt durch die ihm beigelegten Aufschneidereien, die sprichwörtlich gewordenen sogen. >Münchhausiaden<, die zuerst von Rudolf Erich Raspe in englischer Sprache (1785 u. ö.; deutsch, mit verschiedenen Zutaten, von Gottfried August Bürger, 1786) bearbeitet wurden, allein sich zum Teil schon in ältern Büchern (z. B. in Heinrich Bebels "Facetien", 1506) finden. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Aufl., 1905-1909; Bd. 14, S. 252. Digitale Bibliothek 100, S. 134449 f. Gekürzt.)



Besuchen Sie auch die Illustrationen von Martin Disteli
zu den Fabeln von Abraham Emanuel Fröhlich


http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6463


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3. Kurzbiographie von Martin Disteli

Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild.

Quelle: Gallerie berühmter Schweizer der Neuzeit. In Bildern von Fr. Hasler. (Druck der lithographirten Bilder: Hanfstängel'sche Kunstanstalt in München.) Mit biographischem Text von Alfred Hartmann. 26 Lieferungen. Hrsg. von Friedrich Hasler, Lithograph, Baden im Aargau 1863-1871.

Disteli, Martin, schweizer Karikaturenzeichner und Maler, geb. 28. Mai 1802 zu Olten, gest. 18. März 1844 in Solothurn.

Disteli erhielt als Knabe den ersten Unterricht bei einem Zeichenlehrer, produzierte aber im übrigen (gewöhnlich Karikaturen) als talentvoller Dilettant ohne Wunsch nach beruflicher Ausübung der Kunst. In Jena, wo er die Rechte studieren sollte, bedeckte er, mit Karzer bestraft, die Wände seiner Zelle mit satirischen Darstellungen ("Raub der Sabinerinnen", "Marius auf den Trümmern von Carthago" etc.), die Aufsehen erregten. Verarmung seines Vaters zwang ihn, nach Olten zurückzukehren, wo er durch Zeichnungen und Malereien (Darstellungen aus der schweizer Geschichte, Porträts etc.) sein Brot zu verdienen suchte. Es folgte ein kurzer Studienaufenthalt in München, wo er sich (mit wenig Erfolg) um Erlangung einer soliden malerischen Technik bemühte. "Aus Deutschland brachte er den Lebensstil der spätromantischen Künstler heim: kraftgenialisches Gebaren, zur Schau gestellten Individualismus."

Um 1825 kehrte er nach Olten zurück zu fast ausschließlich illustrativer Tätigkeit. Es entstanden u.a. 10 radierte Blätter zu A. E. Fröhlichs Fabeln (1828), Illustrationen zu Goethes Faust (unpubliziert), Szenen aus dem Tierleben, besonders für die Zeitschrift "Alpenrosen" (1831-39), sowie historische Kompositionen. Seit 1839 gab er zusammen mit dem Regierungsrat Felber den "Schweizerischen Bilderkalender", heraus, der, vorwiegend durch Distelis freisinnige politische Karikaturen (darum auch "Distelikalender" genannt), zu großer Popularität gelangte. Seit 1840 erschienen Illustrationen zum "Münchhausen", zur "Alpina", zum "Deutschen Michel" etc. Seit 1836 Zeichenlehrer an der Kantonschule in Solothurn.

Quelle: Thieme / Becker, Bd.9, 1913, S. 331f. Gekürzt. Zitat aus dem Nachwort von Gottfried Wälchli.

Die bedeutendste Disteli-Sammlung (rund 1000 Blätter) befindet sich im Kunstmuseum Olten in der Schweiz, URL:
http://www.olten.ch/de/tourismus/museen/welcome.php?action=showobject&object_id=265




Siehe auch die Bilder von Oskar Herrfurth zu Münchausens Abenteuern

http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=2198

http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4443





4. Rechtlicher Hinweis und Kontaktadresse

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Kontaktanschrift:
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Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Deutsche Philologie
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E-Mail: georg.jaeger@germanistik.uni-muenchen.de.


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