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Jutta Assel | Georg Jäger

Schiller-Motive auf Postkarten
Eine Dokumentation

Das Lied von der Glocke
Illustriert von Karl Friedrich Gsur

Eingestellt: Mai 2017

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Die folgend wiedergegebenen 8 Illustrationen zu Schillers "Lied von der Glocke" erschienen als Bildpostkarten-Serie des Deutschen Schulvereins, Nr. 192 bis 199. Der Verein zur Förderung der Grenzland- und Auslandsdeutschen im Vielvölkerstaat der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde 1880 in Wien gegründet. Zu seiner Finanzierung gab der mitgliederstarke Verein annähernd 2900 nummerierte Postkarten heraus, die in ihren Motiven das "Deutschtum" in seinen unterschiedlichen Ausprägungen repräsentieren sollten. Mit seinem Lebens- und Weltentwurf bot sich Schillers "Glocke" zu einer derartigen nationalen Identifikation an. Gestaltet wurden die Illustrationen von dem Wiener Maler Karl Friedrich Gsur (1871-1939). In einem schmalen Schmuckrahmen mit unterschiedlicher Blumenzier samt Vereinslogo sowie dem Gedichttitel sind kleine sorgfältig ausgeführte Genreszenen eingefügt, welche in zarter Farbigkeit und mit Freude an kleinteiliger Schilderung die ausgewählten Stationen der "Glocke" qualitätvoll illustrieren. Notizen zum Verein wie zum Maler regen zu weiteren Recherchen an.

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Wiedergegeben werden die Illustrationen des Wiener Malers Karl Friedrich Gsur (1871-1939) auf den Postkarten Nr. 192-199 des Deutschen Schulvereins in Wien. Monogramm: KG ligiert, im Quadrat. Die Postkarten wurden hergestellt von der Kunstdruckerei von Josef Eberle, Wien VII. Schottenfeldgasse 38.

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Gliederung

1. Illustrationen
2. Der Deutsche Schulverein
3. Notizen zu Karl Friedrich Gsur
4. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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1. Illustrationen

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1. Denn mit der Freude Feierklange
Begrüßt sie das geliebte Kind

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2. Das schönste sucht er auf den Fluren,
Womit er seine Liebe schmückt.

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3. Lieblich in der Bräute Locken
Spielt der jungfräuliche Kranz

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4. Die Leidenschaft flieht,
Die Liebe muß bleiben.

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5. Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau.

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6. Einen Blick
Nach dem Grabe
Seiner Habe
Sendet noch der Mensch zurück.

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7. Dem dunklen Schoß der heilgen Erde
Vertrauen wir der Hände Tat.

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8. Und das junge Volk der Schnitter
Fliegt zum Tanz.

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2. Der Deutsche Schulverein

Der 1880 in Wien gegründete Deutsche Schulverein war der älteste seiner Art und stieß weitere Gründungen an. Im Rahmen der nationalen Auseinandersetzungen im Vielvölkerstaat der Österreichischen Monarchie setzte er sich für die deutsche Sprache und Kultur des Grenzland- und Auslandsdeutschtums ein. Vor dem Ersten Weltkrieg zählte der Schulverein "weit über 100.000 Mitglieder in 3.000 Gruppen, zusammengefasst in 25 Gaue." (Bildpostkarten-Katalog, S.5) Er war überparteilich und finanzierte sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden sowie über Verkaufsartikel wie Ansichtskarten; "allein zwischen 1920 und 1930 wurden 10 Millionen Stück verkauft" (Bildpostkarten-Katalog, S. 5). Die Karten hatten auf der Adressseite, linksseitig gegenüber dem Briefmarkenfeld, ein eigenes Feld für die "Schulvereinsmarke", eine Spendenmarke. Daneben findet sich ein Werbetext (zitiert nach der ersten Karte der hier dokumentierten Serie): "Pflicht eines jeden Deutschen ist, Mitglied des Deutschen Schulvereins zu sein. Mindestbeitrag jährlich K 2.-. Anmeldung VI. Magdalenenstraße 6 oder bei den Ortsgruppen." Die ausgewählten Bildmotive sollten kulturelle Identifikationsangebote für die deutschsprachige Bevölkerung bieten. 

"Anhänger des Politikers Ritter von Schönerer traten 1886 aus, weil ihnen der DSchV zu wenig 'national' war (er hatte nie einen 'Arierparagraphen'), und gründeten in Graz den 'Schulverein für Deutsche', aus dem  1889 die 'Südmark' hervorging." (Bildpostkarten-Katalog, S. 5).

Zu den annähernd 2.900 Bildpostkarten des Deutschen Schulvereins siehe: Bildpostkarten-Katalog. Hrsg. von Peter Krause und Josef Schantl (Beiträge zur österreichischen Studentengeschichte; 27) Wien: Österreichischer Verein für Studentengeschichte 2001, S.13-65.

Beispiel einer gelaufenen Karte des Deutschen Schulvereins
mit Spendenmarke

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3. Notizen zu Karl Friedrich Gsur

Karl Friedrich Gsur, geb. 3.7.1871 in Wien, gestorben ebd. 25.8.1939, Genre-, Landschafts- und Porträtmaler. Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Christian Griepenkerl, Sigmund l'Allemand, Josef Matthias Trenkwald und Leopold Carl Müller. Besonders bekannt durch Kriegsbilder.

Quelle:
Bildpostkarten-Katalog. Hrsg. von Peter Krause und Josef Schantl (Beiträge zur österreichischen Studentengeschichte; 27) Wien: Österreichischer Verein für Studentengeschichte 2001.

Siehe die Einträge in Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Friedrich_Gsur
und dem Österreichischen Biographischen Lexikon 1815-1950
http://www.biographien.ac.at/oebl_2/99.pdf

Selbstbildnis: Digitalisat im Bildarchiv Austria in der ÖNB.

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