Jutta Assel und Georg Jäger:
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(München Juli 2009)
Die sechs Genreszenen zur Ballade „Die Glocke“ von Schiller, aus dem Verlag von L. Stottmeister in Braunschweig, verweisen durch die Aussparung des Zitat- und Textfeldes auf ihre Entstehung um 1900 (auf der Rückseite durfte nur die Adresse stehen). Wie an den Kostümen ersichtlich, lässt der Künstler die Handlung am Übergang des späten Rokoko zum Empire spielen, mischt aber auch realistisch gegebene Szenen darunter.
(München März 2009)
Der Dresdner Maler Ernst Erwin Oehme (1831-1907) schuf von 1872 bis 1877 acht großformatige Gemälde zu Schillers „Glocke“, die sich heute im Stadtsaal der Stadtverwaltung der Stadt Flöha befinden. Auftraggeber war der Industrielle und kurzzeitige Miteigentümer der Plauer Baumwollspinnerei Clauß, Carl Louis Uhle.
Das Goethezeitportal publiziert die Illustrationen mit ihren Bezugstexten, Hinweisen zur Entstehung und Geschichte des Zyklus sowie Angaben zum Künstler.
(München November 2005)
Andreas Müller (1831-1901) ist ein Schüler von W. Kaulbach und M. Schwind, er lehrte als Professor für kirchliche Kunst an der Münchner Akademie und war als Historienmaler und Zeichner für den Holzschnitt tätig. Der in der Tradition der Münchner Spätromantik stehende Zyklus zeigt detailgenaue, dichte Kompositionen, deren Erzählfreudigkeit anspricht. Mit dieser Serie liegt die vierte Folge von Illustrationen zu Schillers „Glocke“ vor. Vergleiche lassen sich ziehen mit Hans Kaufmann, Alexander von Liezen Mayer und Ludwig Richter.
(München Juni 2005)
Das Goethezeitportal publiziert ein reich illustriertes Prachtwerk mit dem vollständigen Text von Schillers „Glocke“. Das Werk enthält 17 Kompositionen von Alexander Liezen-Mayer (1839-1898), ausgeführt in 6 Kupferstichen und 11 Holzschnitten. Liezen-Mayer war zuletzt als Professor der Geschichtsmalerei an der Kunstakademie in München tätig. Die Ornamente stammen von Ludwig von Kramer (1840-1908), Illustrator, Kirchen- und Historienmaler. Das repräsentative Prachtwerk war zur Auslage im Salon und mehr zum Beschauen als zum Lesen gedacht. Es zeichnet sich durch eine sorgfältige typographische Gestaltung und historistische Ornamentierung aus.
(München Mai 2005)
Unter den äußerst zahlreichen Illustrationen zu Schillers „Glocke“ ist Hans Kaufmanns Illustrationsfolge durchaus eigenständig. Durch ihre Skizzenhaftigkeit und ihre zarten Aquarelltöne erhalten die Staffagefiguren Bewegung, was durch lebhafte Gestik und Körpersprache noch unterstrichen wird. Ausschmückende Erzählfreude, eine stets wechselnde Stadtkulisse wie auch der Wandel der Tageszeiten locken zum genauen Schauen.
(München April 2005)
Mit der „Glocke“ schuf Schiller die Ballade des bürgerlichen Lebens. Sie war überaus populär, wie die zahlreichen geflügelten Worte belegen, die ihr entnommen wurden, und wurde zu einem der am häufigsten illustrierten Texte der klassischen Literatur im 19. Jahrhundert. Das Goethezeitportal publiziert mehrere Illustrationen und beginnt mit Ludwig Richter. Über ihn heißt es in Meyers Konversationslexikon: „Er hat durch seine gemütvolle Schilderung des deutschen Lebens, seinen liebenswürdigen Humor und die Fülle seiner Phantasie als Illustrator epochemachend gewirkt.“ Richter war der kongeniale Illustrator des bürgerlichen Weltbildes und seiner Wertvorstellungen.
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