goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Friedrich Schiller
Avanturen des neuen Telemachs

Eine Humoreske für Gottfried Körner

Die verkehrte Welt.

     Hier sieht man Körnern an der Bildung seines Vaters arbeiten. Er liest ihm, die Ruthe in der Hand, ein ästhetisch-moralisches Kollegium über die Räuber vor. Ein vortreflicher Zug des Künstlers ist daß der Superintendent die Räuber verkehrt in der Hand hält, wahrscheinlich weil er dabei eingeschlafen ist, und dieser profane Schlaf rechtfertigt die Ruthe in der Hand des Sohnes vollkommen.

Erläuterung: Johann Gottfried Körner (1726-1785), der Vater, war ein strenggläubiger Theologe. 1775 Archidiaconus an der Thomaskirche in Leipzig, 1776 Superintendent und Prof. der Theologie an der Universität Leipzig. Die ältere Generation, unter ihnen insbesondere auch die protestantischen Theologen lehnten die Dichtungen des Sturm und Drang wie das Lebensgefühl der Jugendrevolte ab.

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