goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Friedrich Schiller
Avanturen des neuen Telemachs

Eine Humoreske für Gottfried Körner

Körners Familienleben.

Hier wird gesehen Körner in der Mitte, oder vielmehr zu den Füssen seiner Familie.
     Fig. 1. ist Körner welcher über den Kant einschläft.
     Fig. 2. ist der berühmte Dichter, Körners adoptiver Sohn, welcher hier abgezeichnet ist, wie ihn verschiedne vernünftige Leute gesehen haben.
     Fig. 3 stellet für eine zärtliche Umarmung zwischen Huber und Dorchen, welcher
     Fig. 4. — Minna zusieht, und mit sträflichem Gesicht: Allezeit! dazu sagt.
     Fig. 5. ist die Köchinn welche durch den rührenden Anblick einer Klistiersprize die scheltende Minna an ihre Sterblichkeit erinnert.

Erläuterungen: Der "berühmte Dichter, Körners adoptiver Sohn" ist Schiller selbst. Er wohnte 1785–87 teils auf Körners Weinberg in Loschwitz bei Dresden, teils in Dresden in dessem Hause. | Dorchen: Dora Stock, ältere Schwester von Minna Körner, zierlich und klein von Statur. Sie ist heimlich verlobt mit Ludwig Ferdinand Huber. | Minna steht kurz vor ihrer Niederkunft. | Zur Klistierspritze vgl. Schillers Brief an Körner vom 24. April 1786: "Ich hatte Lust, der Minna die Klystiermaschine nach Meißen entgegenzuschicken, weil ich sie nach der Zerbster Reise für ein notwendiges Übel halte" (zit. n. Seyboth, S. 4).

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