goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Illustrationen von Luise von Breitschwert
zu Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein"

Eingestellt: Februar 2021

Das Goethezeitportal veröffentlicht die 47 Scherenschnitte von Luise von Breitschwert (1833-1917) zu Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein." Ihre Stärke lag im Ausschneiden von Köpfen, mit denen sie eine Silhouettengalerie schwäbischer Persönlichkeiten schuf. Die Schnitte zu Mörikes Märchen vom Hutzelmännlein blieben ihre einzige umfangreiche Illustrationsarbeit. Sie wurde von Mörike mit den folgenden Versen gewürdigt: "O eine kleine Welt voll Leben! Kenn ich sie? / Den schwachen Umriß jener Träume, wie? / So konntest Du ihn fassen, halten, schärfen? / Sie müssen leibhaft sein! nun zweifl ich selber nicht, / Da sie, bestrahlt von Deinem Licht, / Entschiedne, holde Schatten werfen." Wir stellen die Künstlerin vor, die keine  akademische Ausbildung erhielt, und geben ein Beispiel ihrer 'Schwabenköpfe'. Die Scherenschnitte reproduzieren wir nach der ersten vollständigen Veröffentlichung durch den Schwäbischen Schillerverein, die von Otto Güntter (1858-1949), Direktor des Schiller Nationalmuseums, 1932 besorgt wurde. Zum Verständnis der Illustrationen fügen wir den jeweiligen Textausschnitt hinzu, auf den sie sich beziehen. Zahlreiche Scherenschnitte sind "auf einen mit der Feder gezeichneten Hintergrund aufgesetzt." Durch Vertiefungen auf der Rückseite ihres Ausschnitts arbeitete die Künstlerin zudem Einzelheiten innerhalb des Umrisses heraus (Güntter). 

Gliederung

1. Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein"
2. Luise Walther, geb. von Breitschwert
3. Scherenschnitte von Luise von Breitschwert
    Mit Hinweisen zum Scherenschnitt
4. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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1. Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein"

Das Märchen ist mehrfach online verfügbar, z.B. bei Zeno.org.und Wikisource:
http://www.zeno.org/Literatur/M/M%C3%B6rike,+Eduard/M%C3%A4rchen/Das+Stuttgarter+Hutzelm%C3%A4nnlein
 https://de.wikisource.org/wiki/Das_Stuttgarter_Hutzelmännlein#ref_2

Bei Wikisource sind die Anmerkungen (Wort- und Sacherklärungen), die im Druck in der Regel als Anhang wiedergegeben werden, verlinkt - so dass ein Hin- und Herblättern entfällt.

Ein Referat der Rahmenhandlung und der Binnenerzählungen finden Sie im Eintrag "Stuttgarter Hutzelmännlein" bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Stuttgarter_Hutzelmännlein

Informationen zu Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein":
* Eintrag "Stuttgarter Hutzelmännlein" in Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Stuttgarter_Hutzelmännlein
* Frank Vögele: Leben als Hochseilakt. Studien zu Eduard Mörikes Erzählung 'Das Stuttgarter Hutzelmännlein' (Mannheimer Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft, 36) St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag 2005. ISBN 3-86110-385-0

Zum Vergleich mit den Illustrationen von Karl Stirner siehe:
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6944

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2. Luise Walther, geb. von Breitschwert

Luise Walther, geb. von Breitschwert
Selbstbildnis als Malerin, 1858
Quelle: Güntter

Luise von Breitschwert, verh. Walther, geboren 10. Januar 1833, gestorben 4. August 1917. "Schon als kleines Mädchen fing sie an, Schattenrisse auszuschneiden." Mit zwanzig besuchte sie die Vortragsreihe, in der Mörike das "Stuttgarter Hutzelmännlein" vor der Veröffentlichung vorlas. Bei der Heimkunft erklärte sie: "Die Leutlein stehen alle so lebendig vor mir, die muß ich ausschneiden." Die Schnitte zum "Stuttgartner Huzelmännlein" blieben ihre einzige umfangreiche Illustrationsarbeit. In ihrer künstlerischen Entwicklung wurde sie von der Familie nicht unterstützt. Der Vater schrieb: Ausgeschnitten hast du nun / G´nug, um etwas auszuruhn, / Jetzt kannst du dich erquicken / Mit Strümpf- und Sockenflicken." Sie erhielt keine künstlerische Ausbildung. Nur einmal ist sie an die Öffentlichkeit  getreten. Sie nahm 1893 an einer Fächerausstellung des Bundes Bildender Künstlerinnen Württembergs teil. "Ihre Stärke lag in dem freien, raschen und sichern Ausschneiden von Köpfen." "Sie besaß mehrere Albums, in denen ihre Ausschnitte Kopf an Kopf gereiht sind, eine Silhouettengalerie vieler schwäbischer Familien."(Knapp)

Quelle:
Die Scherenschnitte von Luise von Breitschwert zu Mörikes Stuttgarter Hutzelmännlein. Mit dem Text des Märchens. Hrsg. von Otto Güntter  (1858-1949) (Veröffentlichungen des Schwäbischen Schillervereins, 14. Bd.) Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1932.

Zu Otto Güntter  (1858-1949), Direktor des Schiller Nationalmuseums:
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_G%C3%BCntter

Luise Walther, geb. von Breitschwert
Schwäbische Dichter.
Die Anordnung der Köpfe stammt von der Künstlerin selbst.
Quelle: Knapp, Deutsche Schatten- und Scherenbilder, Nr. 59.

Von oben nach unten und von links nach rechts: Karl Gerok, 1889 | Justinus Kerner, 1854 | Eduard Mörike, 1874 | Ludwig Uhland, 1854 | Gustav Schwab, 1850 | Friedrich Vischer, 1881 | Johann Georg Fischer, 1880.

Mörike begrüßte die Scherenschnitte mit folgenden Versen:

An Fräulein Luise v. Breitschwert.
Auf ein Bilderbuch mit Illustrationen zu dem Stuttgarter Hutzelmännlein,
von ihr in Schwarz ausgeschnitten

O eine kleine Welt voll Leben! Kenn ich sie?
Den schwachen Umriß jener Träume, wie?
So konntest Du ihn fassen, halten, schärfen?
─ Sie müssen leibhaft sein! nun zweifl ich selber nicht,
Da sie, bestrahlt von Deinem Licht,
Entschiedne, holde Schatten werfen.

Zu ihrem Hochzeitstage
widmete Mörike Luise Walther folgende Verse:

Wie manchen Morgen, frisch und wohlgemut,
Im lichten Sommerkleid, Feldblumen auf dem Hut,
Trat sie bei uns, die edle Freundin, ein,
Und wie sie kam, da war es Sonnenschein!

Als ob sie weiter gar nicht wollte oder wüßte,
Nur daß sie jedermann zur Freude da sein müßte,
So lebte sie in klarer Gegenwart,

Neidlos bei andrer Glück, die Lachende, die Feine;
Doch heimlich sah ichs oft in ahnungsvollem Scheine
Hoch über dieses Scheitels Reine
Wie einen selgen Stern, der seiner Stunde harrt.

Nun ists geschehn! und mit verklärtem Blicke
Von ihres Lebens Gipfel lächelt sie;
Es war geschehn, kaum weiß sie selber wie,
Denn jäh erfüllen sich die himmlischen Geschicke.

Quelle:
Eduard Mörike: Sämtliche Werke. Hrsg. von Herbert G. Göpfert. 4. Aufl. München: Carl Hanser 1964, S.201-202. ISBN 3-446-11665-6

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3. Scherenschnitte von Luise von Breitschwert
Mit Hinweisen zum Scherenschnitt

Es werden alle 47 Scherenschnitte wiedergegeben. Vielfach sind sie mit Federzeichnungen kombiniert. Die Auszüge und Zitate aus dem Märchen folgen dem von Güntter eingerichteten Text.

Quelle:
Die Scherenschnitte von Luise von Breitschwert zu Mörikes Stuttgarter Hutzelmännlein. Mit dem Text des Märchens. Hrsg. von Otto Güntter  (1858-1949) (Veröffentlichungen des Schwäbischen Schillervereins, 14. Bd.) Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1932.

1

Der Schustergesell Seppe aus Stuttgart in seiner letzten Nacht vor Beginn seiner Reise. Das Hutzelmännlein, (auch Pechschwitzer, Tröster genannt) erscheint: "Es hatte ein schmutziges Schurzfell um, Pantoffeln an den Füßen, pechschwarze Hare, dazu aber hellblaue, freundliche Augen." Es sitzt auf seiner leeren Truche und schenkt ihm zwei  Paar Glücksschuhe und ein Laiblen Hutzelbrot, das nach jedem Verzehr immer wieder nachwächst. Neben dem Gesellen liegt sein geschnürter Ranzen.

2

"Wie er jetzt vor dem oberen Tor draußen war, zween Bogenschüsse oder drei, kam er an eine Brücke; da mußte er ein wenig niedersitzen, die Türme seiner Vaterstadt, das Grafenschloß, die Häuser und Mauern noch einmal in der Morgensonne besehen; dann, eh' er weiter ging, fiel ihm noch ein: hier könnt' ich das Paar Schuh auf den Brückenrand stellen. Er tat's und zog fürbaß."

3

"Wie komm' ich nur gleich da hinauf? - Seiner Lebtage hat er nie klettern können, diesmal aber ging's, als hätten ihrer sechs an ihm geschoben, und wie er droben ist, da sieht er sieben Junge, flügg, mit blauen Köpfen, im Nest! Er streckt schon eine Hand danach - krach! bricht ein fauler Ast, und drunten liegt der Schuster."

4

"Jetzt hing sich auf der Straße ein Schönfärbergesell an ihn, gar sehr ein naseweises Bürschen, spitzig und witzig, mit Backen rosenrot, Glitzäugelein, ein schwarzes Kräuselhaar dazu, und schwatzte oder pfiff in einem weg. Der Seppe achtete nicht viel auf ihn [...] Am Weg stand eine Kelter, mit einem umgelegten Trog davor, auf diesen setzt' er sich, der Meinung, sein Weggenoss' soll weiter gehen. Der aber warf sich seitwärts hinter ihm ins Gras und schien bald eingeschlafen, von der Hitze müd."

5

"Der Schuster, welcher endlich auch aufbrach, sah ihn von weitem rennen, argwöhnte aber nichts und zog [...] demselben Flecken zu. Allein wie schaute er hoch auf, da alle Leute dort die Köpfe nach ihm aus den Fenstern streckten und ihm die Kinder auf der Gasse, an zwanzig, mit Geschrei nachsprangen und sangen

   Scheraschleiher, wetz, wetz, wetz,
   Laß dei' Rädle schnurra!
   Stuagart ist a grauße Stadt,
   Lauft a Gänsbach dura.

Der Seppe hatte einen Stiefelszorn, schwang öfter seinen Knotenstock gegen den Schwarm, sie schrieen aber nur um desto ärger, und also macht' er sich so hurtig er nur konnte, aus dem Wespennest hinaus. Noch vor der letzten Hütte draußen hörte er ein Stimmlein verhallend im Wind.

   Scheraschleifer, wetz, wetz, wetz!"

6

"Ein frecher Hirtenjung belauschte sie [die Lau] einmal in dem Gebüsch und rief:'Hei, Laubfrosch! git's guat Wetter?' Geschwinder als ein Blitz und giftiger als eine Otter fuhr sie heraus, ergriff den Knaben beim Schopf und riß ihn mit hinunter in eine ihrer nassen Kammern, wo sie den ohnmächtig Gewordenen jämmerlich verschmachten und verfaulen lassen wollte."

7

Die schöne Lau hatte "allerlei lustige Tiere, wie Vögel, Küllhasen (Kaninchen) und Affen, vornehmlich aber einen possigen Zwerg [...]. Sie spielte alle Abend Damenziehen, Schachzagel (Schachspiel) oder Schaf und Wolf mit ihm; so oft er einen ungeschickten Zug getan, schnitt er die raresten Gesichter, keines dem andern gleich, nein, immer eines ärger als das andere."

8

Es ging einstmals "der Wirtin Tochter, Jutta, in den Keller, woselbst sich noch von alten Zeiten her ein offener Brunnen mit einem steinernen Kasten befand. Beim Schein des Lichts erblickte sie darinnen mit Entsetzen die schöne Lau, schwebend bis an die Brust im Wasser, sprang voller Angst davon und sagt's der Mutter an; die fürchtete sich nicht und stieg allein hinunter, litt auch nicht, daß ihr der Sohn zum Schutz nachfolgte, weil das Weib nackt war.

Der wunderliche Gast sprach diesen Gruß:

   'Die Wasserfrau ist kommen
   Gekrochen und geschwommen,
   Durch Gänge steinig, wüst und kraus,
   Zur Wirtin in das Nonnenhaus.
   Sie hat sich meinethalt gebückt,
   Mein' Topf geschmückt
   Mit Früchten und mit Ranken
   Das muß ich billig danken.'

Sie hatte einen Kreisel aus wasserhellem Stein in ihrer Hand, den gab sie der Wirtin und sagte: "Nehmt dieses Spielzeug, liebe Frau, zu meinem Angedenken! Ihr werdet guten Nutzen davon haben. [...]

So redete das Wasserweib. Frau Bertha nahm vergnügt das Kleinod samt der goldenen Schnur und dem Halter von Ebenholz, rief ihre Tochter Jutta her (sie stand nur hinter dem Krautfaß an der Staffel, wies ihr die Gabe, dankte, und lud die Frau, so oft die Zeit ihr lang wär', freundlich ein zu fernerem Besuch; darauf das Weib hinabfuhr und verschwand."

9

Frau Bertha lud der schönen Lau "einen Lichtkarz ein, da nach dem Abendessen ein halb Dutzend muntre Dirnen und Weiber aus der Verwandtschaft in einer abgelegenen Stube mit ihren Kunkeln sich zusammen setzten. Die Lau kam alle Abend in Juttas altem Rock und Kittel und ließ sich weit vom warmen Ofen weg in einem Winkel auf den Boden nieder und hörte dem Geplauder zu, von Anfang als ein stummer Gast, ward aber bald zutraulich und bekannt mit allen."

10

"Der Sohn vom Haus, der Wirt - er kam gerade mit dem Wagen heim von Sonderbuch und fand die Knechte verschlafen im Stall - sprang hastig die Stiege herauf, rief seine Mutter vor die Tür und sagte, daß es alle hören konnten: 'Um Gottes willen, schickt die Lau nach Haus! Hört Ihr denn nicht im Städtlein den Lärm? Der Blautopf leert sich aus, die untere Gasse ist schon unter Wasser, und in dem Berg am Gumpen ist ein Getös und Rollen, als wenn die Sündflut käme!'- Indem er noch so sprach, tat innen die Lau einen Schrei: 'Das ist der König, mein Gemahl, und ich bin nicht daheim!' - Hiermit fiel sie von ihrem Stuhl sinnlos zu Boden, daß die Stube zitterte.

[Der Sohn:] Laßt mich nur machen! Not kennt kein Gebot - ich trag' sie in den Blautopf.' - Und damit nahm er, als ein starker Kerl, die Wasserfrau auf seine Arme. 'Komm, Jutta, - nicht heulen! geht mir voran mit der Latern'. - ' In Gottes Namen', sagte die Wirtin: 'doch nehmt den Weg hinten herum durch die Gärten; es wimmelt die Straße mit Leuten und Lichtern.' - 'Der Fisch hat sein Gewicht!' sprach er im Gehn, schritt aber festen Tritts die Stiege hinunter, dann über den Hof. und links und rechts, zwischen Hecken und Zäunen hindurch."

11

"Er [Jörg Seysolff] führte ihn durch einen langen Gang an eine stille Tür, die tat er vor ihm auf. Da saß in einer säuberlichen Stube ein gar schöner Greis von achtzig Jahr in einem Sorgenstuhl beim Fenster. Die Sonne fiel eben ein wenig zwischen den Vorhänglein durch auf einen kleinen Tisch, so vor ihm stand, schneeweiß gedeckt, darauf nichts weiter denn ein blauer Topf mit Wasser und noch etwas in einem Tuche war. Der Alte aber war der kleine Hans, Frau Berthas Herzblatt, gewesen."

12

Mit sinkender Nacht kam Seppe wohl- oder übelbehalten nach Ulm.

"Es war gerade Markt und hie und da Musik und Tanz. Er trat in eins der nächsten Wirtshäuser, wo ihrer sechs Gesellen beim Wein an einem Tisch beisammen saßen und einen Rundgesang anstimmten. Mann für Mann sang einzeln sein Gesetz, darauf mit Macht der Chor einfiel und sie alle die Gläser anstießen." An der Wand Handwerkszeichen.

13

Nun, lieber Leser, ist es Zeit, daß du erfahrest, wie es derweil ergangen mit dem andern Paar, das der Gesell an jenem Morgen auf der Brücke ließ, als er aus Stuttgart wanderte. Siehe den 2. Scherenschnitt.

"Nicht tausend Schritt war er hinweg, kam eine Bäuerin von Heslach her und sah die Schuh. Die hat der Böse hingestellt, mir zur Versuchung! dachte sie, bekreuzte sich und lief ihrer Wege. Spazierte drauf - denn es war Feiertag - ein Seifensieder aus der Stadt gemächlich, nach seinem Weinberg auszuschauen. Derselbe aber war ein Frommer. Wie er die herrenlose Ware sieht, denkt er: Wie geht das zu? die wären meiner Frau wie angemessen! Ich will mich nicht vergreifen, das sei fern: nur wenn ich wieder komme und sie stehn noch da, mag mir's ein Zeichen sein, daß sie der liebe Gott mir schenkt für meine Christel. Damit das Pärlein aber nicht etwan von der Sonnenhitze leide, nahm es der kluge Mann und stellte es unter die Brücke in Schatten, wo es nicht leicht ein Mensch entdecken mochte."

14

"Bald drauf kommt aus dem Tor ein sauberes Bürgermädchen, Vrone Kiderlen, einer Witfrau Tochter; trug ein Grättlein (Körbchen) am Arm und wollte Himbeeren lesen im Bupfinger Wald. [...] Indem sie nun über das Brücklein geht, patscht etwas unten, und so ein paarmal nacheinander. Was mag das sein? denkt sie und steigt hinunter an den Bach. 'Heilige Mutter! nagelneue Schuh!'' ruft sie, ind schaut sich um, ob sie nicht jemand sehe, der sie vexieren wollte oder ihr den schönen Fund tun ließ. Bald aber kam ihr ein Bedenken an, und schon hat sie den einen wieder abgestreift; der andere hingegen wollte ihr nicht mehr vom Fuß. Sie drückte, zog und preßte, daß ihr der Schweiß ausbrach, half nichts - und war sie doch so leicht hineingekommen!

Je mehr sie diesem Ding nachdachte, desto verwunderlicher kam's ihr vor. So eine verständige Dirne sie war, am Ende glaubte sie gewiß, die Schuhe seien ihr von der Namensheiligen Veronika auf diesen Tag beschert, und dankte alsbald der Patronin aus ehrlichem Herzen. Dann zog sie ohne weiteres auch den andern wieder an, schob ihre alten in den Deckelkorb und stieg getrost den Berg hinauf."

15

"Im Walde traf sie [Vrone] ein altes Weib bereits im Himbeerlesen an. Diese gesellte sich zu ihr, obwohl sie einander nicht kannten. Während aber nun beide so hin und her suchten, geschah's, daß sich der Vrone an den linken Fuß eine kostbare Perlenschnur hing, die da im Moos verloren lag. Das Mädchen merkt' es nicht und trat beim nächsten Schritt von ungefähr sich mit dem andern Schuh die Schnur vom linken los; das sah das Weib von hinten, hob heimlich das Geschmeide auf und barg's in ihrem Rock.

Die Schnur war aber keine andere denn jene von der schönen Lau, und war an die Tochter des jetzigen Grafen, die schöne Irmengard, von dessen Frau Ahne vererbt."

16

"Nun zog das Weib ein Schächtelein hervor und wie das Fräulein es aufmachte, lagen sechs oder sieben zierliche Mausschwänze drin, nach Art eines Halsbands künstlich geschlungen. Das Fräulein tat einen Schrei und fiel vor Entsetzen in Ohnmacht."

17

Die Handlung spielt an einem schönen ansehnlichen Weiher. "Am Ufer war ein Balken- und Brettergerüst mit Tischen und Bänken hinein in das Wasser gebaut, wo die Frauen und Dirnen der Stadt ihre Wäsche rein zu machen pflegten. Hier stunden sie manchmal zu vierzig oder fünfzig, seiften und rieben um die Wette und hatten ein Gescherz und Geschnatter, daß es eine Lust war, alle mit bloßen Armen und Füßen. Nun paßten die Schusters wohl auf, bis die Vrone das nächstemal wusch; denn Bläses Haus lag hart am See, und stieß das Wasser unten an die Mauer. Auf einen Mittwoch morgen, da eben schönes warmes Wetter war, kam denn die junge Kiderlen mit einer Zaine (Korb). Geschwind sprang auch die Sare mit der ihren und traf es glücklich, neben sie an einen Tisch zu kommen. Da stellten beide ihre Schuh, wie es der Brauch war, unter die Bank. [...] Die falsche Diebin war mit den paar Laken, so sie mitgenommen, in einer Kürze fertig, schlug sie zusammen, bückte sich, stak in einem Umsehn in des Pechschwitzers Schuhen, schob ihres Vaters Wechselbälge dafür hin, und: 'B'hüt Gott, Vronele! mach' au bald ein End!' - mit diesen Worten lief sie fort, frohlockend ihrer wohl vollbrachten Hinterlist."

18

Der Pechschwitzer, "der wußte den Handel [Vertauschung der Schuhe, siehe den 17. Scherenschnitt] haarklein und dachte jetzt darauf, wie er dem Bläse gleich die nächste Nacht den Teufel im Glas zeigen wolle.

"Derselbe hatte allezeit, besonders auf die Krämermärkte, dergleichen eben wieder vor der Türe war, einen großen Vorrat seiner Ware in einer obernKammer, die nach dem See hinausging, liegen. Nach Zwölfe in der Nacht vernahm die Schusterin ein seltsamliches Pflatschen auf dem Wasser, stieß und erweckte ihren Mann, damit er sehe, was sei. - 'Ei, was wird's sein! Die Fisch 'hant öfters solche Possen.' - Er war nicht wohl bei Mute, hatte gestern beim Wein einen Bösen getan, und hub gleich wieder an zu schnarchen und zu raunsen. Sie ließ ihm aber keine Ruh, bis er herausfuhr und ein Fenster auftat. Erst rieb er sich die Augen, alsdann sprach er verwundert: 'Der See ist schwarz und g'rutzelt voll mit Wasserratten! weit hinein, wohl fünfzehn Ellen von der Mauer. Junge und alte, Kerl wie die Ferkel sind darunter! man sieht's perfekt, es ist sternhell. Ei, ei, sieh, sieh! die garstige Kogen! wie sie die Schwänz' für Wohlsein schwenken, schlurfen, rudern und schwimmen! [...]

Dem Bläse kam es so besonder und kurzweilig vor, daß er sich einen Stuhl ans Fenster ruckte, die Arme auf den Simsen liegte und das Kinn darauf. So wollte er der Sache noch eine Weile warten. Die Augen wurden ihm allgemach schwer und fielen ihm gar zu, doch fuhr er fort zu seinem Weib zu sprehen, welches inmittelst wieder eingedoset war, unsinnige verkehrte Reden, wie einer führt im Traum und in der Trunkenheit. 'Du Narr', sprach er, 'was Armbrust, Bolz und Spieß, in solchen Haufen! das würd' viel batten! ... Mordsakerlot, ich wollt', das Bulver wär' erfunden allbereits! Mit drei, vier Traubenschuß', aus einer Quartan-Schlang' oder Tarras, wollt' ich nicht schlecht aufräumen da unter der 'Bagasche!' -

Jetzt aber tat es wiederum Patsch auf Patsch. Der Schuster streckte seinen Kopf hinaus und wußte nicht, woran er sei, mit allen seinen fünf Sinnen. Denn es flog nur so mit denen Tierern aus dem Kammerladen über ihn, ja unversehens fuhr ihm deren eines an den Schädel, und wie er's packt in seiner Faust, da sah es wahrlich einem schweren Bauernstiefel von seiner eigenen Arbeit gleich aufs Haar!"

 

19

 

Bläse saß "in seinem Weinberg draußen beim Herdweg auf der Bank am Gartenhaus, bekümmerten Gemüts, weil es die Zeit her sehr stark hinter sich ging in seinem Geschäft. Indem er nun so in Gedanken den heurigen Herbst überschlug, was er ertragen könne, samt den Zwetschgen, davon die Bäume schwer voll hingen - horch! wispert etwas hinter ihm, und wer steht da? der Pechschwitzer, der Hutzelmann, der Tröster."

20

Das Hutzelmännlein zu Bläse: 'Seht, jensmal in der Nacht, da ich auf Eurem obern Boden war und Ihr am Fenster unten, das will mir nimmer aus dem Sinn. Ihr habt gesagt: Ich wollt' nur, daß das Bulver schon erfunden wär'! Was meintet ihr damit?"' (Siehe den 18. Scherenschnitt)

Bläsi verspricht dem Hutzelmännlein ein Krautlein bzw. eine Kräutersalbe. "Er lief zum Krämer stracks, zu holen, das er brauchte. Daheim in einer hintern Stube setzte er sich an einen langen Tisch mit einer Halbmaß Wein, macht allda unterschiedliches Gemeng mit seinem besten Essig an zu einem schwarzen Quatsch, knetet und knauzet's (zerdrückt) wohl unter dem Daum, probiert's auf alle Weise und war ihm lang nicht fein genug. Das dauerte bis an den andern Abend.

Wie nun der Hutzelmann auf die gesetzte Stunde pünklicht kam und ihm der Bläse mit Geschmunzel seinen Teig hinhielt, roch der daran und sagte: 'Lieber Mann, da hätten wir halt eine neue Schuhwichse?' - Aufzuwarten, ja.' - 'Mich will bedünken', sprach lächelnder Miene der Kleine: 'Ihr habt selbst noch weit hin, bis Ihr das Pulver find't, und habt jetzt nur viel Arbeit, Müh und Kösten unnötigerweise gehabt mit mir. Dafür, wie auch um anderer Einbuß willen, soll Euch indes Vergütung werden. Ich will Euch das Rezept zu meiner Fett-Glanz-Stiefelwichsen geben, die mögt Ihr schachtelweis mit gutem Vorteil verkaufen.' 

Das Männlein wußte wohl, was es hiermit verhieß, denn Meister Bläse ward ein reicher Mann mit solcher Handelschaft in wenig Jahren."

21

Eines Tages,als ein Schweinlein gemetzelt worden war, befand sich Seppe eines Morgens allein mit der Meisterin in der Küche, um das Fleischwerk in den Rauch zu hängen. "Inmittelst als er sich die Leiter unter dem Schlot zurechtstellte, die Würste sich in Ringen um die Arme hing, erzählte er ihr von Regensburg und Regensburger Würsten, was er von Hörensagen wußte; und wie er so mit seiner Tracht aufstieg in das Kamin, sie aber untten stand beim Herd, sprach sie: 'Nach Regensburg geht ihr doch noch; es liegt Euch allfort in Gedanken.'

Der Seppe, weil sie ihm nicht ins Gesicht  sehn konnte - denn oberhalb stak er im Finstern - nahm sich ein Herz und sagte: 'Wenn es auf mich ankäm', ich wollte leben und sterben bei Euch.'"

Seppe trägt seiner Meisterin die Heirat an, sie nimmt an.

22

"Des Doktors [Veyllands] vornehmstes Vergnügen war ein großer Garten hinter seinem Haus, drin pflanzte er das schönste Obst im ganzen Gau; nur daß ihm alle Herbst die Bupsinger Bauern die Hälfte wegstahlen, trotz einer hohen Mauer, so rings um das Haus und den Garten herlief. Dies ärgerte den Herrn, daß er oft krank darüber ward. Jetzt kommt einmal am lichten Tag, indem er eben bei verschlossener Tür in einem alten Buch studiert, der Hutzelmann zu ihm, der Pechschwitzer, der Tröster (welchen zuvor der Doktor noch nicht kannte) und bietet ihm ein Mittel wider diese Gauchen, mit dem Beding, daß er ihm alljährlich einen Scheffel gute Wadelbiren liefere zu Hutzeln. Der Doktor ging das unschwer ein. Da brachte jener unter seinem Schurzfell einen Stiefelknecht hervor von ordentlichem Buchenholz, noch neu und als ein wundersamer Krebs geschnitzt, mit einem platten Rücken und kurzen starken Scheren; am Bauch untenher war er schwarz angestrichen, darauf mit weißer Farbe ein Drudenfuß gemacht. 'Nehmt diesen meinen Knecht', sagte der Hutzelmann, 'und stellet ihn wohin Ihr wollt im Haus, doch daß er freien Paß in Garten habe, etwa durch einen Kandel oder Katzenlauf. Im übrigen laßt ihn nur machen und kümmert Euch gar nichts um ihn'."

23

"Doch gegen Morgen [...] erscholl von fernen her ein Zetermordgeschrei, als wenn es einem Menschen an das Leben geht. Der Diener sprang hinaus und sah auf sechzig Schritt, wie des Hutzelmanns Knecht einen baumstarken Kerl am Fersen hatte und mit Gewalt gegen das Haus herzerrte, also, daß beide Teile rückwärts gingen, Dieb und Büttel (wie ja der Krebse Art auch ohnedem so ist), und war ein Zerren, Würgen, Sperren, Drängen und Reißen, dazu viel Keuchens und Schnaufens, Wimmerns und Bittens, daß es erbärmlich war zu hören und sehen.

Der Arme Schächer, so ein Bupsinger Weinschröter (Weingärtner) war, trachtet' im Anfang wohl mitsamt dem Schergen durchzugehn, der aber hatte gut zwo Ochsenstärken und strafte ihn mit Kneipen jedesmal so hart, daß er sich bald gutwillig gab. Auf solche Weise kamen sie bis an das Haus, da hielt der Krebs gerade vor der Tür und stand der Doktor schon daselbst in seinem Schlafrock, lachend; sprach:

    'Zanges, Banges, laß ihn gahn,
    Wohl hat du dein Amt getan!'

Dann ließ er den Bauern die Bundschuh austun, und mochte der laufen."

24

"Es wollte aber gern der Doktor [Veylland] denen kleinen Junkherrn eine Kurzweil schaffen und bat den Hutzelmann derhalben, um daß er ein unschuldig Zinselwerk (Gaukelwerk) bereite; der versprach's. Als nun die Knaben nach der Mahlzeit in dem Garten spielten, da ward's lebendig in dem Stall, und kam bald aus der Tür hervor ein ganzer Zug von kleinen zierlichen Rößlein, lauter Rappen mit Sattel und Zeug, und das waren die Stiefel gewesen; sie gingen zwei und zwei und wurden von kleinen Roßbuben geführt, und das waren die Bundschuh. Die Junker hatten ihre Freude mit den ganzen Abend. Auf einmal tat es außen an dem Garten einen Pfiff, der ganze Troß saß wie der Blitz ein jeder in seinem Sattel, die Rößlein aber waren zumal Heupferde geworden, grasgrün, einen Schuh lang, mit Flügeln, die setzten all über die Mauer hinweg und kamen nicht mehr. Doch nachderhand fand man so Stiefel als Schu' wie zuvor an die Stallwand genagelt."

25

"Vor Jahren habe ich [Seppe] zu Stuttgart auf dem Markt ein Spiel gesehen in einem Dockenkasten (Puppentheater), so auch von diesem handelte. Hätt' ich nur alles noch so recht im Kopf!"

26

Die Meisterin hört Seppe bei seinen Erzählungen "nur aus Höflichkeit und insgeheim mit Gähnen" zu. "'Ja, ja', sprach sie am Ende, 'das sind mir einmal Sachen!' - und nahm das Ränftlein in die Hand, das er von seinem Brot [dem Hutzelbrot des Hutzelmännleins, das sich nach jedem Essen wieder vervollständigt] übrig gelassen. Nun, muß man wissen, hatte sie am Fenster einen schönen großen Vogel, der saß in seinem Ring frei da. Ihr erster Mann nahm ihn einmal an Zahlungsstatt von einem bösen Kunden an; es war ein Weißer Sittich mit einem schwarzen Schnabel und auch dergleichen Füßen. Er sollte, hieß es, alles sprechen, wenn er das rechte Futter bekäme, und ob er zwar die ganze Zeit nicht sprach, und sich der Schuster dessenthalb betrogen fand, so ward er doch der Frau Liebling.

Derselbe schaute jetzt der Meisterin, wie sie das Restlein Brot so hielt, mit einem krummen Kopf begierig auf die Finger. Da sagte sie zu ihrem Bräutigam: 'Soll es der Heinz nicht haben?' - Der Seppe dachte freilich: damit geht manches Hundert schöner Laiblein ungesehen zuschanden: doch gab er ihr zur Antwort: 'Was mein ist, das ist Euer, und was Euch hin ist, soll auch mir hin sein.' - So schnellte sie den Brocken ihrem Heinz hinauf, der schnappte ihn, zerbiß und schluckt' ihn nieder; kaum aber war's geschehn, so hub der Sittich an zu reden und brachte laut und deutlich diese Worte vor:

    'Gut, gut, gut - ist des Hutzelmanns sein Brot,
    Wer einen hat umbracht und zween, schlägt auch den dritten tot.'"

27

[Seppe hat eben erfahren, dass seine Meisterin, mit der er verlobt ist, "in Zeit von drei Jahren ihre zween Männer" vergiftet haben soll.]

"Abwegs in einem einsamen Pfad saß er auf einer Gartenstaffel nieder, seine Lebensgeister erst wieder zu sammeln. Alsdann dankte er Gott mit gefaltenen Händen, daß er ihn noch so gnädig erretet, überlegte und kam bald zu dem Beschluß, gleich in der nächsten Nacht das Haus der schlimmen Witwe, ja Ulm selbst insgeheim zu verlassen. Er blieb dort sitzen auf dem gleichen Fleck, bis die Sonne hinab und es dunkel war."

28

"Dies denkend schritt er hitziger fürbaß - mit eins aber kann er nicht weiter und ist er mit dem Schuh wie angenagelt an den Boden, zieht, reißt und schnellt, zockt noch einam aus Leibeskräften, da fuhr er endlich aus dem Schuh - der aber flog zugleich den Rain hinunter, wohl eines Hauses Höhe, in einen Felsenspalt!

Gern oder ungern mußte der Seppe nach. Als er nun mit Gefahr den Fleck erreicht, wo er ihn hatte fallen sehen, und in dem Steinriß mit der Hand herumsuchte, auch alsbald ihn erwischte, indem so stieß er an ein fremdes Ding, das zog er mit ans Licht: - 'Hoho! davon kam dir die Witterung!?' rief er und hielt das Bleilot in der Hand, betrachtet es mit Freuden, schlupft in den Schuh und ist wie der Wind wieder oben. Nachdem er den Fund in den Ranzen gesteckt, der jetzo freilich das Zwiefache wog, ging er nicht wenig getröstet hinein in die Stadt."

29

"Auf der Höhe der Feldstätter Markung fuhr hinter ihm daher mit einem leeren Wagen und zween starken Ochsen ein Böhringer Bauer. Der Seppe wollte gern ein Stück weit von ihm mitgenommen sein und sprach ihn gar bescheiden und ziemlich darum an; der aber war ein grober Knollfink, tat, als hört’ er ihn nicht. Ei, denkt mein Schuster: hörest du mich nicht, so hab’ mich auch gesehn, und sollst mich dennoch führen! – verschwand wie ein Luftgeist im Rücken des Manns und setzte sich hinten auf’s Brett. Da sprach der Bauer mit sich selbst und maulte: Hätt’ i viel z’tau', wenn i dia Kerle äll uflada wött – hott ane, Scheck! – dia Scheuraburzler do! äll Hunds-Odem lauft var d’rher. Miar kommt koar über d’ Schwell und uf da Waga, miar ett!' – Das hörte der Gesell mit großem Ergötzen und hielt sich immer still, gleichwie der andre auch still ward. Nach einer Weile holt der Böhringer just aus, auf schwäbische Manier die Nas’ zu putzen, hielt aber jäh betroffen inn’, denn hinter ihm sprach es, als wie aus einem hohlen Faß heraus, die Wort: 'Zehn Ochsen und ein Bauer sind zwölf Stück Rindvieh.'"

30

"Gleich vor dem Flecken, frei auf einem Gutstück, lag eines Schönfärbers Haus; an dessen einer Seite hingen allerhand Stück Zeug, in Rot, Blau, Gelb und Grün gefärbt, auf Stangen und im Rahmen aufgezogen, davor ein grüner Grasplatz war. Dort nun, doch näher an der Straße, sah der Seppe, nur einen Steinwurf weit von ihm, das nasenweise Färberlein stehn [...]. Geschwind besann er sich, was er zuerst beginne, trat an das Lattenwerk, zog wie der Blitz einen trockenen Streif des rothen Zeugs herab und breitete denselben glatt auf’s Gras; alsdann stellte er sich in leibhaftiger Gestalt, ohne Willkomm und Gruß, nicht in Gutem noch Bösem, ganz dichte vor den Färber hin. Der, seinen Feind erkennend, macht’ ein Gesicht als wie der Esel, wenn er Teig gefressen hat; und plötzlich wollte er auf und davon. Der Schuster aber hatt’ ihn schon gefaßt – kein Schraubstock zwängt ein Werkholz fester denn unser Geselle das Büblein hielt bei seinen zween Armstecken. Er hieß ihn stille schweigen, so wolle er ihm aus Barmherzigkeit an seinem Leib nichts thun; nahm ihn sodann gelinde, legt’ ihn aufs eine Tuch-End überzwerch, drückt’ ihm die Ellenbogen grad am Leib und wergelt’ ihn mit Händen geschickt im Tuch hinab, wie man ein Mangholz wälzet, daß er schön glatt gewickelt war bis an das Kinn. Drauf band er ihm ein grünes Band, das er auch von der Latte gezogen, kreuzweis von unten bis hinauf und knüpft’s ihm auf der Brust mit einer schönen Schlaufe. Nach allem Diesem aber nahm und trug er ihn, nicht anders als ein Pfätschenkind dahin getragen wird,"

 

31

 

Weil er [Seppe] jedoch bei diesem ganzen Vornehmen das Lot links trug und weil der Krackenzahn mehr nicht kann ungesehen machen als das zum Mann gehört, so war es wunderbarlich, ja grausig, fremd und lustig gleichermaßen anzusehn, wie auf der breiten Straße, mitten inne, ein gesunder Knab, wie Milch und Blut, mit schwarzem Kräuselhaar, in Wickelkindsgestalt frei in der Luft herschwebete und schrie.

Das Volk lief zu aus allen Gassen, ein Jedes lacht’ und jammerte in einem Athem, die Weiblein schrien Mirakel und: 'Hilf Gott! es ist des Färbers Knab, der Vite! Springt ihm denn keiner bei von Euch Mannsnamen? – Doch Niemand traute sich hinzu. 

 

32

Seppe übernachtet in einer Mühle und wird genötigt,am Spiel der Knechte teilzunehmen. "Wetter! wie paßten gleich die Kerl da auf! Was er nur zog und hinwarf, allemal die besten Stiche! Jetzt wurden seine Sinne hell und wach zumal, er dachte, hei da springt ein Wandergeld heraus! Das erste Spiel gewonnen, das zweite desgleichen. Beim dritten und beim vierten zog er heimlich den Schuh aus unter dem Tisch, daß es nicht merklich würde, und verspielt’s damit hintereinander, doch brachte er es vier- und sechsfach wieder ein, und pünktlich machte Einer jedesmal die Striche auf die Tafel, daß man’s nachher zusammenrechnen könne.

33

"Auf dem Berg, wo der Wolfschluger Wald anfangt, sah man damals auf einem freien Platz ein Paar uralte Lindenbäume, ein offen Bethäuslein dabei, samt etlichen Ruhbänken. Allhie beschaute sich der Seppe noch einmal die ausgestreckte blaue Alb, den Breitenstein, den Teckberg mit der großen Burg der Herzoge, so einer Stadt beinah gleichkam, und Hohen-Neuffen, dessen Fenster er von weitem hell herblinken sah. Er hielt dafür, in allen deutschen Landen möge wohl Herrlicheres nicht viel zu finden sein als dies Gebirg, zur Sommerszeit, und diese weite gesegnete Gegend."

34

"Der Seppe drückte sich, wie er zur Stadt hinkam, scheu nur an den Häusern hin: denn ob er gleich unsichtbar ging, um seiner schlechten Kleidung willen, auch weil er übel, schwach und schwindlig war vor übergroßer Anstrengung, weshalb er nicht viel Grüßens oder Redens brauchen konnte, so war ihm doch bei jedem Schritt, wie wenn die Blicke aller Leute auf ihn zielten, und wurde rot und blaß, so oft als ein guter Bekannter oder ein Mädchen seiner alten Nachbarschaft bei ihm vorüberlachte. Er strebte einem engen Gäßlein zu im Bohnenviertel, wo eine alte Base von ihm wohnte. Am Eck schob er den Ranzen rechts herum, und schon von ihrem Fenster aus begrüßte ihn das gute Fräulein, seine Dot (Patin). Er sprang mit letzten Kräften die Stiege noch hinauf, aber unter der Tür knickt' er in den Knien zusammen und schwanden ihm zumal die Sinne. Die Frau rief ihren Hausmann, holte Wein und was sonst helfen mochte. In Bälde hatten sie den armen Lungerer so weit zurechtgebracht, daß er auf seinen Füßen stehn, sich hinter den Tisch setzen, essen und trinken konnte."

35

"Kaum hatte er [Seppe] sich ausgezogen und sein zerschelltes, brechliches und ganz vermürbtes Knochenrüstwerk behutsam ausgestreckt, da schlief er auch schon wie ein Dachs, und so in einem fort, bis abends spät, wo ihm die Frau eine Suppe mit Fleisch hinaufbrachte, und noch ein wenig mit ihm diskurierte. Nun wünschte sie ihm Gute Nacht und ging mit ihrem Licht."

36

"Sie [Seppes Dot] war aber die Stiege noch nicht gar hinunter, so ruckt etwas an seinem Stuhl, ein Lämplein macht die Kammer klar und eine Stimme sagte: 'Grüß dich Gott, Seppe! verschrick nit, der Pechschwitzer ist es, der Hutzelmann, der Tröster. So, so, auch wieder hiesig? Sorg nit, ich plag' dich lang - du brauchst der Ruh' - nur auf ein Wort: sag an, gelt Bursch, hast's Klötzle?'

'Jo freile han i's, Meister.'

'Laß sehn! wo steckt's im Bündel?  hab' es schon! bei meinem Leisten! ja, da glotzt er 'heraus, der Krackenzahn. Du erzigs Narrenglückskind du! Und hast sein nur mit einem Hund gejagt! Du Malefizglücksspitzbub du!' - mit diesen und viel andern närrischen Ausrufungen bewies das Männlein seine Freude. Darauf sagte es mit Ernst: 'Mein Sohn, du hast dies teuere Stück, wie du zwar schuldig warst, deinem Patron getreulich überliefert, da du es nicht allein im Nonnenhof können vertrumpeln um einen Pfifferling aus des Wasserweibs Hafen, sondern konntest vor Kaiser und Könige gehen damit, die hätten dir dies schlechte Blei gern sechsmal und mehr mit Gold aufgewogen - nun, Seppe, denk' an mich, das sollst du nicht bereuen. Hab' Gute Nacht.' - Im Gehen frug er noch: 'Wie sicht's mit dem Laiblein?'
  'Ja, Meister, um sell bin i komma, sell ist -'
  'G'fressen?'
  'Jo, aber ett vo mir!'
  'Ei, daß dich! hat das auch müssen verhansleardlet sein! (auf einfältige Weise verlieren) Nu, wenn's nur g'fressen ist; gibt wieder einmal ein anders vielleicht. B'hüt Gott! Morgen bei rechter Zeit siehst mich wieder.'"

37

"Mit Mühe hatte sie [die Base] noch gestern abend einen langen weißen Judenbart, samt Mantel und Mütze für ihn bei einer Trödlerin mietweis erlangt. Sie nahm den Plunder auf den Arm, den guten Burschen gleich auf seiner Kammer damit zu erfreuen; da klopfte es und kam ein junger Gesell herein, wenig geringer als ein Edelknabe angezogen, mit einem krachneuen, rotbraunen Wammes von Sammet, schwarzen Pluderhosen, Kniebändern von Seide und gelben Strümpfen. Er hielt sein Barett vors Gesicht gedeckt, und als er es weg nahm, stand da vor seiner lieben Dot der Schuster Seppe, mit Blicken halb beschämt und halb von Freude strahlend. Die Frau schlug in die Hände, rief: 'Jemine! was soll das heißen? Bub, sag, wo hast du das geborgt?'  - 'Ihr sollt's schon heut noch hören, Bas': es ist eine weitläufige Sach', und ich muß gleich fort.' - 'Nun, sei's, woher es wolle; aus einem vornehmen Schrank muß es sein. Nein, aber Seppe, wie gut dir's steht, alles, bis auf den feinen Hemdkragen hinaus! Ich sag' dir, es wäre Sünd und schad, wenn du eine Larve umbändest. Mein Jud, so viel ist ausgemacht, darf seinen Spieß jetzt nur wo anders hintragen. Da, schau einmal, was ich dir Schönes hatte!' - Und hiermit lief sie in die Küche, dem Knaben eine gute Eiergerste zum Morgenatz zu bringen."

38

[Mummenschanz:] "Zum Anfang wandelte daher: der Winter als ein alter Mann, den lichten Sommer führend bei der Hand als eine hübsche Frau. Sie hatte einen Rosenkranz auf ihrem ungeflochtenen gelben Haar, ein Knäblein trug den Schlepp ihres Gewandes, samt einem großen Blumenstrauß, ein anderes trug ihm ein Kohlenbecken nach und einen dürren Dornbusch. Auf seinem Haupt und Pelz war Schnee vom Zuckerbecken; sie raubte ihm bisweilen einen Bissen mit zierlichem Finger davon, zur Letzung bei der Hitze, das er aus Geiz ihr gern gewehrt hätte."

39

"Jetzt segelte ein großes Schiff daher auf einem niederen Gestell; dies war mit wasserblauem Zeug bedeckt und sah man daran keine Räder, noch solche, die es schoben. Auf dem Verdeck stund der Patron, ein Niederländer Kaufherr, welcher sich die fremde Stadt so im Vorüberziehn beschaute."

40

"Es traten ferner ein fünf Wurstelmaukeler. Das waren von alters her bei der Stuttgarter Fasnacht fünf Metzgerknechte, mit Kreuzerwürsten über und über behangen, daß man sonst nichts von ihnen sah. Sie hatten jeder über das Gesicht eine große Rindsblase gezogen, mit ausgeschnittenen Augen, das Haupt bekränzt mit einem Blunzen(Blutwurst)-Ring. Wenn es nachher zur Mahlzeit ging, dann durften die Kinder der Stadt, für die kein Platz war an den Tischen, kommen, und durfte sich jedes ein Würstlein abbinden, der Maukeler hielt still und bückte sich, wenn es nötig war; dazu wurden Wecken in Menge verteilt."

41

"Nun aber zum Beschluß der Gauklerkünste erschien in Bergmanns-Habit, mit einer halben Larve vorm Gesicht, ein neuer Springer, ein kleiner stumpiger Knorp; der nahte sich dem Haupt der Tänzer, bescheidentlich anfragend, ob es ihm vergönnt sei, auch ein Pröblein abzulegen? Es ward ihm mit spöttischer Miene verwilligt, und alsbald beschritt er das Seil, ohne Stange. Er trug ein leinen Säcklein auf dem Rücken, das er an eines der gekreuzten Schraghölzer hing, dann prüfte er mit einem Fuß die Spannung, lief vor bis in die Mitte und hub jetzt an so wunderwürdige und gewaltige Dinge, daß alles, was zuvor gesehen war, nur Stümperarbeit schien. Kopfunter hing er plötzlich, der kurze Zwagstock, an dem Seil herab und zangelte sich so daran vorwärts auf das behendeste, und wiederum zurück, schwang sich empor und stand bolzgrad; fiel auf sein Hinterteil, da schnellte ihn das Seil hinauf mit solcher Macht, daß er dem Rathausgiebel um ein kleines gleichgekommen wär', und dennoch kam er wieder jedesmal auf denselben Fleck zu stehen und zu sitzen. Zuletzt schlug er ein Rad von einem End des Seils zum andern, das ging - man sah nicht mehr, was Arm oder Bein an ihm sei! So oft auch schon seit dreien Stunden der Beifallsruf erschollen war, solch ein Gejubel und Getöse, wie über den trefflichen Bergmann, war noch nicht erhört. Die Gaukler schauten ganz verblüfft darein, fragten und rieten untereinander, wer dieser Satan wäre? indes die andern Leute alle meinten, dies sei nur so ein Scherz und das Männlein gehöre zu ihnen. Hanswurst insonderheit stand als ein armer ungesalzener Tropf mit seinem Gugel (Hut) da; sein Possenwerk war alles Läuresblosel (ärmliches Zeug) neben solchem Meister, ob dieser schon das Maul nicht dabei brauchte."

42

"Da traten die beiden zugleich auf das Seil, das nicht zu steil anstieg, setzten die Füße, fest und zierlich, einen vor den andern, vorsichtig, doch nicht zaghaft, die freien Arme jetzt weit ausgestreckt, jetzt schnelle wieder eingezogen, wie es eben dem Gleichgewicht diente.

Kein Laut noch Odemzug war unter den tausend und tausend Zuschauern gehört, ein jedes fürchtete wie für sein eigen Leben; es war, als wenn jedermann wüßte, daß sich dies Paar jetzo das erstemal auf solche Bahn verwage."

43

"Derweil war aber schon der flinke Bergmann an der andern Seite zum Seppe auf das Seil gekommen und hatte ihm etwas ins Ohr geraunt, worauf der ungesäumt den linken Schuh abzog und seiner Partnerin mutig die Worte zurief: 'Komm, Vrone, es hat keine Not! trau' auf mein Wort, fass dir ein Herz und tu' mit deinem rechten Schuh, wie du mich eben sahst mit meinem linken tun, und wirf ihn mir keck zu!'

Sie folgte dem Geheiß, mit Lächeln halb und halb mit Weinen, warf - da flog der Schuh dem Burschen wie von selber an seinen ausgestreckten Fuß. Nun warf er ebenfalls, und ihr geschah dasselbe.

'Jetzt, Vrone, mir entgegen! Es ist nur, bis ich dich einmal beim kleinen Finger habe, und wenn du mit der Patschhand einschlägst, dann soll es mir und dir etwas Gutes bedeuten! Frisch dran, ihr Spielleut, macht uns auf, und einen lustigen.'

Das fehlte nicht. Die vier Füße begannen sich gleich nach dem Zeitmaß zu regen, nicht schrittweis wie zuvor und bedächtig, vielmehr im kunstgerechten Tanz, als hätten sie von klein auf mit dem Seil verkehrt, und schien ihr ganzesTun nur wie ein liebliches Gewebe, das sie mit der Musik zustand zu bringen hätten. Von nun an waren alle Blicke sorglos und wohlgefällig auf das hübsche Paar gerichtet und gingen immer von einem zum andern."

 

44

"Nun wandte sich die Vrone, und unter dem Jauchzen der Leute, dem Klatschen der Ritter und Damen, wie hurtig eilte sie mit glutroten Wangen das Seil hinab, der Seppe gleich hinter ihr drein, das leinene Säcklein mitnehmend."

45

"Jetzt wurde den Bürgern das Zeichen zum Essen gegeben. Für jede Gasse, wo gespeist ward, hatte man etliche Männer bestellt, welche dafür besorgt sein mußten, daß die Geladenen in Ordnung ihre Sitze nahmen. So lang bis dies geschehen war, pflogen die Herrn und Damen heiteren Gesprächs mit dem Gesellen und der Vrone. Ein Diener reichte Spanierwein in Stotzengläsern (Kelchgläsern), Hohlippen (hohle Hippen) und Krapfen herum, davon die beiden auch ihr Teil genießen mußten. - 'Ihr seid wohl Bräutigam und Braut?' frug die Frau Mutter. - 'Ja, Ihro Gnaden', sprach der Seppe: 'dafern des Mädchens Mutter nichts dawider hat, sind wir's seit einer halben Stunde.' - 'Was?' rief der Graf, 'ihr habt euch auf dem Seil versprochen? Nun, bei den Heiligen zusammen, der Streich gefällt mir noch am allerbesten! So etwas mag doch nur im Schwabenland passieren."

46

"Unter seinen [Seppes] Hausfreunden war einer, man hieß ihn den Datte, der kam an jedem dritten Samstagabend auf ein Glas Wein und einen guten Käs zu ihm, mit dem Beding, daß niemand sonst dabei sei als die liebwerte Frau und die Kinder (diese hatte er gern und sie taten und spielten als klein mit ihm, wie wenn er ihresgleichen wäre). Da ward alsdann geschwatzt von Zunftgeschäften und von den alten Zeiten, ingleichen gern von einem und dem andern ein starker Schwank erzählt."

47

"Derselbe Hausfreund [genannt der Datte], brachte den werten Eheleuten an ihrem goldenen Jubeltag ein silbernes Handleuchterlein, vergoldet, in Figur eines gebückten Männleins, so einen schweren Stiefel auf dem Haupte trägt und einen Laib unter dem Arm. Rings aber um den Fuß des Leuchters waren eingegraben diese Reime:

  Will jemand sehn mein frazzengesicht
  ich halt ihm selbs darzu das licht.
  mich kränket nur, daß noch zur stund
  mich geküßt kein frauenmund.
  die mir allein gefallen hat
  ein cron und schaufalt dieser stadt
  hab ich for funfzig jahren heunt
  müeßen lassen meinem freund.
  zum datte hant sie mich erkorn
  zu schlichten zwilauf hadder zorn.
  deß gieng ich müeßig all die jar
  mag es auch bleiben immerdar.*

 * In einigen Orten Württembergs war ehemals die Gewohnheit, daß Ehezwistigkeiten, ehe sie zu sehr überhand genommen, durch einen untadelhaften Mann, den man den Datte (Vater) nannte, der aber unbekannt blieb, gerügt und bestraft wurden. Er klopfte nämlich, von zwei selbstgewählten Gehilfen begleitet, an dem Hause uneiniger Eheleute an, antwortete auf die Frage, wer da? bloß: der Datte kommt, und ging ohne weiteres wieder weg. Hörte der Zwist nicht auf, so kam er in derselben Weise ein zweites Mal. Blieb auch dies ohne Erfolg, so kam er vermummt, drang in das Haus ein und prügelte den schuldigen Teil tüchtig durch."

Schaufalt: Der Teil, der beim Zusammenfalten eines Tuchs als der schönste oben hingelegt wird, daher das Vorzüglichste in seiner Art.

 

Literatur zum Scherenschnitt

* Eintrag "Scherenschnitt" in Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Scherenschnitt
* Deutscher Scherenschnittverein
mit Eintrag zu Luise von Breitschwert:
http://www.scherenschnitt.org/
* Ernst Biesalski: Scherenschritte und Schattenrisse. Kleine Geschichte der Silhouettenkunst. 2. erw. Auflage. München: Callwey 1978.
* Judith Steinheider: Schattenbild und Scherenschnitt als Gestaltungsmittel der Buchillustration: Geschichte und Bibliografie (Kontext Kunst – Vermittlung – kulturelle Bildung, Band 11) Marburg: Tectum 2013. ISBN 978-3-8288-3251-0
* Johanne Müller: Schattenbilder und Scherenschnitte. Dresden: Verlag der Kunst 1959.
* Johanne Müller: Der Scherenschnitt. Eine praktische Anleitung. Leipzig: E. A. Seemann 1962.
Christa Pieske: Schattenrisse und Silhouetteure (Wohnkulturt und Hausrat: Einst und Jetzt, Bd. 39) Darmstadt: Franz Schneekluth 1963. Darin: Hersteller von Porträtsilhouetten, S. 27-39.
* Martin Knapp: Deutsche Schatten- und Scherenbilder aus drei Jahrhunderten. Mit dreihundert meist noch nicht veröffentlichten Bildern. Dachau bei München: Der Gelbe Verlag [1916].
* Gudrun Mohr: Johanna Beckmann. Die Meisterin des Scherenschnitts. Ein Künstlerleben zwischen Historismus, Jugendstil und Naturphilosophie. 2. ergänzte und neu gestaltete Auflage. Friedland. edition federchen, Steffen Verlag 2011. ISBN 978-3-941683-07-5
* Scherenschnitte von Luise Duttenhofer. Faksimile-Druck von 147 Tafeln aus der Sammlung im Schiller-Nationalmuseum / Literaturarchiv in Marbach. Ausgewählt und präsentiert von Hans Rühl. Einführung von Gertrud Fiege. Aarau, Stuttgart: AT Verlag.
* Naomi Feuchtwanger, Wilfried Knauer: Jüdische Scherenschnitte von Archie Granot (Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums, 51) Braunschweig 1988.

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