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Jutta Assel | Georg Jäger

Farbige Zeichnungen von Karl Stirner
zu Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein"

Eingestellt: Januar 2021

Das 1852 erschienene Kunstmärchen vom "Stuttgarter Hutzelmännlein" von Eduard Mörike trägt einen "schwäbischen Charakter." Er findet  seinen Ausdruck in schwäbischen Worten und Wendungen, die Mörike im Anhang erklärt. So wird das "Hutzelbrot," von dem das "Hutzelmännlein" seinen Namen hat, als ein "Schnitzbrot" beschrieben, d.i. "ein Backwerk, hauptsächlich aus gedörrten Früchten, Birnen (Hutzeln), Feigen, Nußkern usw. bestehend." Den heimatlichen Charakter des Werkes verstärkte der Maler Karl Stirner (1882-1943), der das Werk illustrierte. Die hier nach einer Ausgabe von 1920 wiedergegebenen acht farbigen Zeichnungen nehmen landschaftliche (Albhochland bei Suppingen), dörfliche (Oberensingen, Waldenbuch) und bauliche Motive (Kloster Blaubeuren, Altes Schloss in Stuttgart) auf. Die Seite stellt den aus Rosenberg bei Ellwangen an der Jagst stammenden Maler Karl Stirner vor, dem mit diesen Illustrationen der "Durchbruch als Künstler" gelang. Er galt fortan als "gemütvoller, feinsinniger Schilderer der schwäbischen Landschaft und des schwäbischen Landvolkes." (Thieme Becker) Links erleichtern die Beschäftigung mit dem komplexen Märchen aus einer Rahmenhandlung und mehreren Binnenhandlungen, darunter die Geschichte von der schönen Lau  im Blautopf.

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Gliederung

1. Die Illustrationen
mit Hinweisen zum Märchen
2. Kurzbiographie von Karl Stirner
3. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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1. Die Illustrationen
mit Hinweisen zum Märchen


 

Das Stuttgarter Hutzelmännlein von Eduard Mörike
mit farbigen Zeichnungen von Karl Stirner.
München: Holbein Verlag [1920].
Breite 20,5, Höhe 24,6 cm

Der Text von Mörikes "Stuttgarter Hutzelmännlein" ist mehrfach online verfügbar (Wikisource | Zeno.org - Anhang in beiden Fällen verlinkt):
https://de.wikisource.org/wiki/Das_Stuttgarter_Hutzelmännlein#ref_2
http://www.zeno.org/Literatur/M/M%C3%B6rike,+Eduard/M%C3%A4rchen/Das+Stuttgarter+Hutzelm%C3%A4nnlein

Für Informationen zu dem Werk siehe den Eintrag in Wikipedia:
* https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Stuttgarter_Hutzelmännlein
Hier auch eine Zusammenfassung der Rahmenhandlung und der Binnenhandlungen sowie der Reiseverlauf.

Literatur:
Frank Vögele: Leben als Hochseilakt. Studien zu Eduard Mörikes Erzählung "Das Stuttgarter Hutzelmännlein". St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag 2005. ISBN 3-86110-385-0.

Die acht ganzseitigen Zeichnungen beziehen sich nur lose auf den Verlauf der Handlung des Märchens, vom Aufbruch Seppes, des Schustergesellen, in Stuttgart über die Alb nach Ulm und zurück. Sechs Motive sind der heimatlichen Landschaft (Albstraße zwischen Feldstetten und Suppingen, ihrer Dörfer (Waldenbuch, Oberensingen) und Gebäude (Kloster Blaubeuren, Altes Schloß in Stuttgart) entnommen:

1. Weg durchs Dorf. Motiv aus Waldenbuch. Breite 15, Höhe 18,3 cm.
2. Die Fahrt nach Blaubeuren, Albstraße zwischen Feldstetten und Suppingen. Breite 15, Höhe 17,5 cm.
3. Die schöne Lau im Blautopf. Blick nach dem Kloster Blaubeuren hin. Breite 6,5, Höhe 13,2 cm.
4. Seppe am Blautopf. Breite 15, Höhe 16 cm.
5. Beim Meister Bläse. Breite 9,5, Höhe 11,5 cm.
6. Auf dem Rückweg. Motiv aus Waldenbuch. Breite 12, Höhe 14 cm.
7. Heimwärts. Motiv: Oberensingen. Breite 13,1, Höhe 16 cm.
8. Der Besuch im Schloß. Motiv: Altes Schloß in Stuttgart. Breite 11,7, Höhe 17 cm.

Wie Mörike im Vorwort zur ersten Auflage (1852) betont, sollte das Märchen einen "schwäbischen Charakter" tragen, so wie er seinen Ausdruck in Worten und Wendungen findet, die der Autor im Anhang erklärt. So ist das "Hutzelbrot," von dem das "Hutzelmännlein" seinen Namen hat, ein "Schnitzbrot", d.i. "ein Backwerk, hauptsächlich aus gedörrten Früchten, Birnen (Hutzeln), Feigen, Nußkern usw. bestehend." Die Bezüge der Illustrationen zu schwäbischen Landschaften, Orten und Bauwerken verstärken den heimatlichen Charakter des Märchens.

Weg durchs Dorf
Motiv aus Waldenbuch

Die Fahrt nach Blaubeuren
Albstraße zwischen Feldstetten und Suppingen

"Da wo die Steig am End' ist, holte er (Sepp) zum Glück ein gutes Bäuerlein aus Suppingen auf einem Wagen mit etwas Steinwerk ein, das hieß ihn ungebeten bei ihm aufsitzen."

"Die Zeichnung wird (ohne Bezug auf Mörikes "Hutzelmännlein") unter dem Titel "Albhochland bei Suppingen" auf der Seite zu Suppingen in Wikipedia verwendet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Suppingen



Die schöne Lau im Blautopf
Blick nach dem Kloster Blaubeuren hin

"Der Blautopf ist der große, runde Kessel eines wundersamen Quells bei einer jähen Felsenwand gleich hinter dem Kloster. Gen Morgen sendet er ein Flüsschen aus, die Blau, welche der Donau zufällt. Dieser Teich ist einwärts wie ein tiefer Trichter, sein Wasser ist von Farbe ganz blau, sehr herrlich, mit Worten nicht wohl zu beschreiben; wenn man es aber schöpf, sieht es ganz hell in dem Gefäße aus. Zu unterst auf dem Grund saß ehemals eine Wasserfrau mit langen, fließenden Haaren."

Siehe die Historie von der schönen Lau
mit den Illustrationen von Moritz von Schwind:
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6446

Seppe am Blautopf



Beim Meister Bläse

Schusterwerkstatt.
Vronis "Wunderschuhe" werden vom Schustermeister Bläse getreu nachgefertigt,
um sie auszutauschen.




Auf dem Rückweg
Motiv aus Waldenbuch



Heimwärts
Motiv: Oberensingen



Der Besuch im Schloß
Motiv: Altes Schloß in Stuttgart

Bei den Festivitäten in Stuttgart werden Vrone und Seppe von ihren Zauberschuhen auf ein Hochseil geleitet, wo sie sich das erste Mal begegnen und sogleich verloben. Das Brautpaar wird zur gräflichen Tafel im Schloss geladen und erhält ein Haus am Stuttgarter Marktplatz.

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2. Kurzbiographie von Karl Stirner

Selbstbildnis.
Quelle
: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Karl_Stirner_Selbstportrait.jpg

Stirner, Karl, Maler, Illustrator und Schriftsteller, geb. 4.11.1882 in Rosenberg, Kreis Ellwangen an der Jagst, gest. 21. Juni 1943.

Er lernte zunächst bei einem Zimmermaler und ging nach Abschluss der Lehrzeit für mehrere Jahre auf Wanderschaft. Um sich weiterzubilden, besuchte er die Stuttgarter Kunstgewerbeschule.  "Den Durchbruch als Künstler brachten 1913/14 die Bilder zu Mörikes 'Stuttgarter Hutzelmännlein' und Ludwig Finckhs ' Der Bodenseher.'"

Geschwächt durch die jahrelangen Entbehrungen seiner Wanderzeit ging er, kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges, lungenkrank in die Schweiz, um sich dort zu erholen. Durch das Zusammentreffen mit dem deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner 1919 in Davos änderte sich sein Malstil. Diese Wende kam vor allem in der weitaus stärkeren Betonung der Farbe und dem deutlichen Zurücktreten der Linien zum Ausdruck.

Ende 1921 kehrte der Maler in seine angestammte Heimat zurück. Er heiratete und baute in Ellwangen ein Haus. Mit neuem Elan begann er zu malen, als er sesshaft wurde. So entstand ein Kranz von Bildern um seine geliebte Heimat. Zu dieser Zeit erschienen auch seine ersten Bücher. Diese enthielten neben zahlreichen Bildern eigene Gedichte und Erzählungen und begründeten so seinen Ruf als Malerpoeten

Stirner gilt als "gemütvoller, feinsinniger Schilderer der schwäbischen Landschaft und des schwäbischen Landvolkes." (Thieme Becker, Lebensbeschreibung, bearbeitet)

 

Eintrag "Karl Stirner" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Stirner_(Maler)

 

Die Gemeinde Rosenberg bei Ellwangen an der Jagst, wo Karl Stirner geboren und begraben wurde, widmet auf ihrer Homepage dem Malerpoeten eine Lebensbescheinigung und einen ausführlichen Lebenslauf:

https://www.gemeinde-rosenberg.de/index.php?id=359
https://www.gemeinde-rosenberg.de/index.php?id=372

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3. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschriftx

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Ludwig-Maximilians-Universität München
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