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Jutta Assel | Georg Jäger

Hänsel und Gretel
Folge II

Optimiert für Firefox
Erstellt: Oktober 2011
Stand: April 2020

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Gliederung

1. Brüder Grimm: Hänsel und Gretel.
Mit Illustrationen von Richard Scholz
2. Pädagogisch-didaktische Aufbereitung
3. Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald.
Lied mit Spielanweisung
4. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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1. Brüder Grimm: Hänsel und Gretel
Mit Illustrationen von Richard Scholz

Die farbigen Illustrationen können Sie durch Klick auf das Bild vergrößern.

 

Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hieß Hänsel und das Mädchen Gretel.


Er hatte wenig zu beißen und zu brechen, und einmal, als große Teuerung ins Land kam, konnte er auch das täglich Brot nicht mehr schaffen. Wie er sich nun Abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumwälzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau „Was soll aus uns werden? Wie können wir unsere armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst nichts mehr haben?“ „Weißt du was, Mann,“ antwortete die Frau, „wir wollen Morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist: da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus, und wir sind sie los.“ „Nein, Frau,“ sagte der Mann, „das tue ich nicht; wie sollte ich's übers Herz bringen, meine Kinder im Walde allein zu lassen, die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerreißen!“ „O du Narr,“ sagte sie, „dann müssen wir alle vier Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die Särge hobeln,“ und ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. „Aber die armen Kinder dauern mich doch,“ sagte der Mann.


Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen können und gehört, was die Mutter zum Vater gesagt hatte. „Gretel,“ sprach Hänsel, „gräme dich nicht, ich will uns schon helfen.“ Und als die Alten eingeschlafen waren, schlich er sich hinaus. Da schien der Mond, und die weißen Kieselsteine vor dem Haus glänzten wie lauter Batzen. Hänsel steckte so viel in sein Rocktäschlein, als nur hinein wollten, dann legte er sich wieder in sein Bett.


Als der Tag anbrach, kam die Frau und weckte die beiden Kinder. „Steht auf, ihr Faulenzer, wir wollen in den Wald gehen und Holz holen.“ Dann gab sie jedem ein Stückchen Brot und sprach:„Da habt ihr etwas für den Mittag, aber eßt's nicht vorher auf, weiter kriegt ihr nichts.“ Danach machten sie sich alle zusammen auf den Weg nach dem Wald. Als sie ein Weilchen gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem Haus zurück und tat das wieder und immer wieder. Der Vater sprach:„Hänsel, was guckst du da?“ „Ach, Vater,“ sagte Hänsel, „ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen.“ Hänsel aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen.

Als sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater:„Nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, damit ihr nicht friert.“ Hänsel und Gretel trugen Reisig zusammen, das ward angezündet, und als die Flamme recht hoch brannte, sagte die Frau:„Nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder, und ruht euch aus; wir gehen in den Wald und hauen Holz. Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab.“

Hänsel und Gretel saßen am Feuer, und als der Mittag kam, aß jedes sein Stücklein Brot. Und als sie so lange gesessen hatten, schliefen sie fest ein. Als sie endlich erwachten, war es schon finstere Nacht. Gretel fing an zu weinen und sprach:„Wie sollen wir nun aus dem Wald kommen?“ Hänsel aber tröstete sie: „Wart' nur, bis der Mond aufgegangen ist, dann wollen wir den Weg schon finden.“ Und als der Mond aufgestiegen war, so nahm Hänsel sein Schwesterchen an der Hand und ging den Kieselsteinen nach, die schimmerten und zeigten ihnen den Weg. Sie gingen die ganze Nacht hindurch und kamen wieder zu ihres Vaters Haus. Sie klopften an die Tür, und als die Frau aufmachte und sah, daß es Hänsel und Gretel war, sprach sie:„Ihr bösen Kinder, was habt ihr so lange im Wald geschlafen?“ Der Vater aber freute sich, denn es war ihm zu Herzen gegangen, daß er sie so allein zurückgelassen hatte.

Nicht lange danach war wieder Not in allen Ecken, und die Kinder hörten, wie die Mutter nachts im Bette zu dem Vater sprach „Alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot, hernach hat das Lied ein Ende. Die Kinder müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Weg nicht wieder heraus finden; es ist sonst keine Rettung für uns.“

Die Kinder waren aber noch wach gewesen und hatten das Gespräch mit angehört. Als die Alten schliefen, stand Hänsel wieder auf, wollte hinaus und Kieselsteine auflesen, wie das vorige Mal; aber die Frau hatte die Tür verschlossen, und Hänsel konnte nicht heraus.

Am frühen Morgen kam die Frau und holte die Kinder aus dem Bette. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war aber noch kleiner als das vorige Mal. Auf dem Wege nach dem Wald bröckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Bröcklein auf die Erde. „Hänsel, was stehst du und guckst dich um,“ sagte der Vater, „geh deiner Wege!“ Hänsel aber warf nach und nach alle Bröcklein auf den Weg.

Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den Wald, da ward wieder ein großes Feuer angemacht, und die Mutter sagte: „Bleibt nur da sitzen, ihr Kinder, wir gehen in den Wald und hauen Holz, und abends holen wir euch ab.“ Als es Mittag war, teilte Gretel ihr Brot mit Hänsel, der sein Stück auf den Weg gestreut hatte. Dann schliefen sie ein; sie erwachten erst in der finstern Nacht, und als der Mond kam, machten sie sich auf; aber sie fanden kein Bröcklein mehr, denn die viel tausend Vögel hatten sie weggepickt. Hänsel sagte zu Gretel:„Wir werden den Weg schon finden.“ Sie gingen die ganze Nacht, aber sie kamen aus dem Wald nicht heraus, und waren so hungrig, denn sie hatten nichts als die paar Beeren, die auf der Erde standen. Und weil sie so müde waren, daß die Beine sie nicht mehr tragen wollten, so legten sie sich unter einen Baum und schliefen ein.


Am nächsten Morgen fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten immer tiefer in den Wald. Als es Mittag war, sahen sie ein schönes, schneeweißes Vöglein, das flog vor ihnen her, und sie gingen ihm nach, bis sie zu einem Häuschen gelangten, auf dessen Dach es sich setzte, und als sie ganz nah herankamen, so sahen sie,  daß das Häuslein aus Brot gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker.

Hänsel reichte in die Höhe und brach sich ein wenig vom Dach ab, und Gretel stellte sich an die Scheiben und knusperte daran. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:

     „Knusper, knusper, kneischen, - wer knuspert an meinem Häuschen?“

die Kinder antworteten:

     „Der Wind, der Wind, - das himmlische Kind!“

und aßen weiter, ohne sich irre machen zu lassen. Hänsel, dem das Dach sehr gut schmeckte, riß sich ein großes Stück davon herunter, und Gretel stieß eine ganze runde Fensterscheibe heraus.


Da ging auf einmal die Türe auf, und eine steinalte Frau, die sich auf eine Krücke stützte, kam heraus geschlichen. Die Alte wackelte mit dem Kopfe und sprach:„Ei, ihr lieben Kinder, wer hat euch hierher gebracht?“ Sie faßte beide an der Hand und führte sie in ihr Häuschen. Da ward gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüsse. Hernach wurden zwei schöne Bettlein weiß gedeckt und Hänsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie wären im Himmel.

Die Alte war aber eine böse Hexe, die den Kindern auflauerte, und hatte das Brothäuslein bloß gebaut, um sie herbeizulocken. Wenn eins in ihre Gewalt kam, so machte sie es tot, kochte es und aß es, und das war ihr ein Festtag. Früh morgens, ehe die Kinder erwacht waren, stand sie schon auf, und als sie beide so lieblich ruhen sah, murmelte sie vor sich hin:„Das wird ein guter Bissen werden!“ Da packte sie Hänsel mit ihrer dürren Hand und trug ihn in einen kleinen Stall und sperrte ihn mit einer Gittertüre ein; dann ging sie zur Gretel, rüttelte sie wach und rief:„Steh auf, Faulenzerin, trag Wasser und koch deinem Bruder etwas gutes, der sitzt draußen im Stall und soll fett werden. Wenn er fett ist, so will ich ihn essen.“ Gretel fing an bitterlich zu weinen, aber es war alles vergeblich, sie mußte tun, was die böse Hexe verlangte.

Nun ward dem armen Hänsel das beste Essen gekocht, aber Gretel bekam nichts als Krebsschalen. Jeden Morgen schlich die Alte zu dem Ställchen und rief:„Hänsel, streck deine Finger heraus, damit ich fühle, ob du bald fett bist!“ Hänsel streckte ihr aber ein Knöchlein heraus, und die Alte, die trübe Augen hatte, konnte es nicht sehen und meinte, es wären Hänsels Finger, und verwunderte sich, daß er gar nicht fett werden wollte.


Als vier Wochen herum waren und Hänsel immer mager blieb, da übernahm sie die Ungeduld, und sie wollte nicht länger warten. „Heda, Gretel,“ rief sie dem Mädchen zu, „sei flink und trag Wasser: morgen will ich Hänsel schlachten und kochen!“ Ach, wie jammerte das arme Schwesterchen, als es das Wasser tragen mußte, und wie flossen ihm die Tränen über die Backen herunter! „Lieber Gott, hilf uns doch!“ rief sie aus. „Hätten uns nur die wilden Tiere im Wald gefressen, so wären wir doch zusammen gestorben.“ „Spar nur dein Geplärre,“ sagte die Alte, „es hilft dir alles nichts.“

Früh morgens mußte Gretel heraus, den Kessel mit Wasser aufhängen und Feuer anzünden. „Erst wollen wir backen,“ sagte die Alte, „ich habe den Backofen schon eingeheizt und den Teig geknetet.“ Sie stieß das arme Gretel hinaus zu dem Backofen, aus dem die Feuerflammen schon heraus schlugen. „Kriech hinein,“ sagte die Hexe, „und sieh zu, ob recht eingeheizt ist, damit wir das Brot hineinschießen können.“ Und wenn Gretel darin war, wollte sie den Ofen zumachen, und Gretel sollte darin braten, und dann wollte sie's auch aufessen. Aber Gretel merkte, was sie im Sinn hatte, und sprach „Ich weiß nicht, wie ich's machen soll; wie komm' ich da hinein?“ „Dumme Gans,“ sagte die Alte, „die Öffnung ist groß genug, siehst du wohl, ich könnte selbst hinein,“ krabbelte heran und steckte den Kopf in den Backofen. Da gab ihr Gretel einen Stoß, daß sie weit hinein fuhr, machte die eiserne Tür zu und schob den Riegel vor. Hu! da fing sie an zu heulen, ganz grauselig; aber Gretel lief fort, und die böse Hexe mußte elendiglich verbrennen.


Gretel aber lief schnurstracks zum Hänsel, öffnete sein Ställchen und rief:„Hänsel, wir sind erlöst, die alte Hexe ist tot!“ Da sprang Hänsel heraus, wie ein Vogel aus dem Käfig, wenn ihm die Tür aufgemacht wird. Wie haben sie sich gefreut, sind sich um den Hals gefallen, sind herumgesprungen und haben sich geküßt! Und weil sie sich nicht mehr zu fürchten brauchten, so gingen sie in das Haus der Hexe hinein, da standen in allen Ecken Kasten mit Perlen und Edelsteinen. „Die sind noch besser als Kieselsteine,“ sagte Hänsel und machte zwei große Bündel davon, und Gretel sagte:„Ich will auch etwas mit nach Haus bringen,“ und füllte sich sein Schürzchen voll. Als sie aber ein paar Stunden gegangen waren, da kam ihnen der Wald immer bekannter und immer bekannter vor, und endlich erblickten sie von weitem ihres Vaters Haus.


Das war eine Freude, als die Eltern sie kommen sahen! Gretel schüttete sein Schürzchen aus, daß die Perlen und Edelsteine in der Stube herumsprangen, und Hänsel warf eine Handvoll nach der andern aus seiner Tasche dazu. Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie lebten noch lange zusammen. - Mein Märchen ist aus, dort läuft eine Maus, wer sie fängt, darf sich eine große, große Pelzkappe daraus machen.


Der durchweg gekürzte Text folgt der illustrierten Ausgabe. Wikisource bietet die Fassungen von der ersten Auflage von 1812 an bis zur siebten Auflage, der Ausgabe letzter Hand, von 1857. URL:
http://de.wikisource.org/wiki/Hänsel_und_Gretel

Vorlage: Grimms Märchen. Illustriert im Jugendstil. Neudruck der 1904-1922 erschienenen Ausgaben. Berlin: Neues Leben 1981. Darin: Hänsel u. Gretel. Gezeichnet von Richard Scholz. - Vgl. Richard Scholz: Hänsel u. Gretel. Mainz: Scholz [1903]. Ausgabe in der Reihe "Scholz' Künstler-Bilderbücher", Nr. 5, ca. 1914. Mit späteren Ausgaben bis 1936.

Richard Scholz (1860 - um 1938), Maler und Illustrator, lebte seit 1898 in München. "Arbeitete seit 1904 vor allem für den Verlag Scholz in Mainz". "Stilistisch tendierte S. vor allem zu weicher, aufgelockerter, meist kreidiger Zeichnung und einer schlichten Haltung, ohne eine penible Ausarbeitung der Details zu geben." (Hans Ries: Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum 1871-1914. Osnabrück: H. Th. Wenner 1992, S. 864)

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2. Pädagogisch-didaktische Märchenaufbereitung
Mit den Illustrationen von Richard Scholz und Zittersound

youtu.be/qZOy0JA8_vM


Märchenvertonung:
die Zither im Knusperhaus
Ein Gastbeitrag von Gertrud Trattner, BEd

Märchen vorgelesen zu bekommen ist eine sehr bekannte und ansprechende Form des Leseunterrichts in der Schule. Im Rahmen unserer schulinternen Lesegruppe habe ich Märchen für SchülerInnen mit besonderen Bedürfnissen, die nach dem SEF Lehrplan (SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf) unterrichtet werden, pädagogisch-didaktisch aufbereitet.

Ich habe den Text des Märchens reduziert, da eine einfachere Satzstruktur die Zusammenhänge des Märchens verständlicher macht. Zusätzlich ermöglicht die Kombination aus Vorlesen und Symbolen der Unterstützten Kommunikation von „METACOM Symbole © Annette Kitzinger“ den SchülerInnen den gehörten Text mit zu lesen. Sie erleben dadurch eine Verknüpfung von Sprache und visueller Wahrnehmung. Durch jedes einzelne Symbol wird die Bilddifferenzierung, die Figur-Grundwahrnehmung und die Fokussierung der Aufmerksamkeit geschult. Das Mitlesen ermöglicht die Augenführung von links nach rechts und eine Serialitätsübung (ein Bild nach dem anderen erfassen und verstehen bzw. interpretieren). Aufgrund meines jahrelangen Wissens und praktischer Ausführung der Unterstützten Kommunikation weiß ich, dass durch diese Zusammenstellung das Sprachverständnis der Kinder adäquat im Rahmen ihrer Möglichkeiten angesprochen wird.

Um den SchülerInnen das Märchen auf einer zusätzlichen sensorischen Ebene erlebbar zu machen, wird das Märchen mit der Wiener Zither untermalt. Durch die Klänge werden bestimmte Gefühlslagen verstärkt vermittelt. Zusätzlich wird die emotionale Aufmerksamkeit der ZuhörerInnen angeregt, beispielsweise wird Spannung erlebt. Über die Musik erleben die SchülerInnen Freude und Spaß an der sprachlichen, musikalischen Auseinandersetzung. Sie regt die Fantasie an und unterstützt das Hineinversetzen in die Geschichte: Worum geht es in dem Märchen? Welche Gefühle werden angesprochen? Wie geht es dem Charakter? Was darf man tun und was nicht? Darf man das in der Wirklichkeit auch?

In der grundlegenden basalen Wahrnehmungsförderung kann über das Zuhören eine gemeinsame Interaktion zwischen PädagogIn und SchülerIn entstehen. Das Vorlesen in Kombination mit Musik und Unterstützter Kommunikation ermöglicht eine dialogische Auseinandersetzung, indem anschließend über das Märchen gesprochen wird und auch dabei die Symbole aus der Unterstützten Kommunikation bewusst eingesetzt werden.

Als erstes Märchen in dieser Art der Präsentation habe ich das altbekannte “Hänsel und Gretel” der Gebrüder Grimm ausgewählt. Meiner Tochter Lisa spielt die musikalische Untermalung auf der Wiener Zither.

Quellen:
METACOM Symbole © Annette Kitzinger (https://www.metacom-symbole.de/)
Originaltext von Hänsel und Gretel
Bilder: Goethezeitportal

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3 Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald
Lied mit Spielanweisung

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald;
es war so finster und auch gar grimmig kalt;
kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein.
Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein?

O weh, da kommt eine garst'ge Hex' heraus,
locket die Kinder ins kleine Kuchenhaus,
stellet sich gar freundlich, doch Hänsel, welche Not!
sie will dich braten und bäckt dazu schon Brot.

Doch als die Hexe zum Ofen schaut hinein,
wird sie geschoben von unserm Gretelein,
muß im Feuer braten. Die Kinder gehn nach Haus.
Nun ist das Märchen von unsrer Hexe aus.

Spielbeschreibung:
Vier oder fünf Kinderpaare bilden mit zugewandtem Gesicht, emporgestreckten Armen und ergriffenen Händen das Haus der Knusperhexe, welche gebückt darin steht. Zwei oder drei andere Paare bilden hinter dem Hause in gleicher Weise den Backofen. Die andern Kinder stehen im Kreise oder bunt durcheinander als Wald um das Haus herum. Hänsel und Gretel führen sich an der Hand, machen während der ersten Strophe einen Rundgang um das Haus und bleiben an dessen Tür (schmale Seite) stehen, indem sie an dem Häuschen knuspern. Bei der zweiten Strophe erscheint die Hexe, winkt den Kindern zu und streichelt ihnen die Wangen: sie kehrt aber bald um und geht vor den Backofen. Bei der dritten Strophe gibt ihr Gretel einen leichten Stoß, die Kinder verlassen das Haus, und bei der letzten Verszeile klatschen alle Kinder in die Hände.

Quelle: Paul Hoffmann: Lied und Spiel. Neue Singspiele für die Jugend. 4. verm. Aufl. Halle 1907, S. 18f. Übernommen aus dem Historisch-kritischen Liederlexikon des Deutschen Volksliedarchivs. Renate Sarr: Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald, Edition A. Obiges Spiel erdacht von Klara Groh. Text und Melodie anonym, entstanden um 1900. URL:
http://www.liederlexikon.de/lieder/haensel_und_gretel_verliefen_sich_im_wald/editiona

Die Variationen des Liedes in Edition B und C sind gleichfalls mit Spielanleitungen verbunden. URL:
http://www.liederlexikon.de/lieder/haensel_und_gretel_verliefen_sich_im_wald/editionb
http://www.liederlexikon.de/lieder/haensel_und_gretel_verliefen_sich_im_wald/editionc

Eine weitere Variante mit Spielanleitung in: Liederbaum. Kinderlieder und Singspiele. URL:
http://www.labbe.de/liederbaum/index.asp?themaid=30&titelid=446

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http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6516
Hier gehts zur Folge I
mit über 40 Illustrationen aus Buchausgaben und auf Motivpostkarten.

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Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild

Das Marie-Mattfeld-Haus in Oberammergau, genannt Hänsel- und Gretelheim, mit Fassadenmalereien zum Märchen von Hänsel und Gretel (1922-1925). Nach dem Foto auf einer alten, 1936 gelaufenen Postkarte (W. Pfingstl, Postkartenverlag, Oberammergau). - Vgl. Dietz-Rüdiger Moser: Die Märchenhäuser von Oberammergau. Ein Beitrag zum Thema "Folklorisierungstendenzen im Märchen". In: Märchen in unserer Zeit. Zu Erscheinungsformen eines populären Erzählgenres. Hrsg. von Hans-Jörg Uther. München 1990, S. 75-91.

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Einen Überblick über die Märchen- und Sagenmotive
im Goethezeitportal finden sie hier.

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4. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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Prof. Dr. Georg Jäger
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Deutsche Philologie
Schellingstr. 3
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E-Mail: georg.jaeger07@googlemail.com

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