goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Heidenröslein.
Lieder von Liebeslust und Frühlingsfreud'

 

J. Mosen: Nachtlied

Dürft' ich mit dir dort oben geh'n,
Du träumerischer Mond,
Ich könnte wohl hinüberseh'n,
Wo die Geliebte wohnt.
 
Zu glücklich ist die Nachtigall,
Die in dem Lindenbaum
Vor ihrem Haus mit süßem Schall
Durchklinget ihren Traum.

 

Mosen, Julius, Dichter, geb. 1803 zu Marieney im Vogtland, gest. 1867 in Oldenburg. Studierte in Jena die Rechte, reiste während seiner Studienzeit nach Italien und arbeitete dann als Jurist. 1834 ließ er sich als Advokat in Dresden nieder, wo er bald zu literarischem Ansehen gelangte. 1844 ging er als Dramaturg an das Hoftheater in Oldenburg. Seit 1848 unheilbar krank, zuletzt völlig gelähmt. Mosen trat zuerst mit epischen Gedichten hervor. In seinen "Gedichten" (1836, 2. Aufl. 1843) erfreut er oft durch volkstümliche Frische, so daß eine Reihe balladenähnlicher Gedichte, wie "Die letzten Zehn vom vierten Regiment", "Andreas Hofer" und "Der Trompeter an der Katzbach", in den Mund des Volkes übergingen.

(Nach dem Artikel in Meyers Großem Konversations-Lexikon, 6. Aufl. 1905-09; Bd. 14, S. 172 f.. Digitale Bibliothek 100, S. 133643 f.)

Monogrammiert E. K., das ist Richard Ernst Kepler. F[riedrich] Weigand (geb. 1842) sc[ulpsit].

 

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