Mathilde Walker: Das süße WörtchenWir sah'n am Himmelsbogen Die goldnen Sterne ziehn, Wir hörten das Bächlein rauschen Und sahen Leuchtkäferchen glüh'n. Wir schauten uns still ins Auge Und tief ins Herz hinein – Uns war's, als könnten im Himmel Die Engel nicht seliger sein. Wir sangen und flüsterten leise Das süße Wörtchen "Du" Und droben glühten die Sterne Sich freudig einander zu. |
Walker, Mathilde, geb. 1842 in Stuttgart, Sterbedatum unbekannt. Tochter eines königl. Beamten, "aufs sorgfältigste erzogen und gebildet. Bei einem für alles Schöne empfänglichen Sinne war es ihr frühe Bedürfnis, die empfangenen Eindrücke in poetischer Form wiederzugeben, doch trat sie damit erst in gereifteren Jahren an die Öffentlichkeit. Sie lebte (1866) in der Schweiz, wo sie auf Schloß Luisenberg im Kanton Thurgau bei ihrer Freundin Frau von Breidenbach bis zu deren Tode (1903) eine Heimstätte gefunden hatte." "Gedichte" 1882; "Aus des Lebens Füllhorn" 1884. (Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. Aufl. Bd. 7, Leipzig: Reclam o.J.) Monogrammiert MS (ligiert). |