goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Drei illustrierte Rosenliedersträusse
von Clara Braun


Im ausgehenden 19. Jahrhundert publizierte der Stuttgarter Verlag Greiner & Pfeiffer unter dem Herausgebernamen von Clara Braun eine Reihe von seinerzeit erfolgreichen modischen Lyrikanthologien. Das Goethezeitportal hat drei Anthologien ausgewählt, deren Titel Rosen in den Mittelpunkt stellen. Die geschmückten und reich illustrierten Prachtausgaben wurden mit modernsten, von uns erläuterten Techniken (Heliogravüre bzw. Photogravure, Lichtdruck, Zinkographie) hergestellt. Wie der Verlag die Frauen und insbesondere die "höheren Töchter" als Zielpublikum umwarb, zeigt ein Detail: In einer der ausgesuchten Anthologien ist das Bild einer Rose auf einem Stoffkissen auf dem vorderen Einband befestigt, einst wohl ein sog. Duftkissen mit Rosenduft, gebräuchlich sonst in der Luxuspostkarten-Industrie. Die Vorlagen für die Vollbilder stammen von dem Stuttgarter Maler Richard Ernst Kepler, der vor allem Illustrationen für Stuttgarter Firmen entwarf. Die als Herausgeberin genannte Clara Braun soll ein Pseudonym von Gottlob Maisch (1825-1908), einem Sachbuchautor sein. Infrage kommt jedoch auch Carl August Pfeiffer, zuletzt Teilhaber des Verlages Greiner & Pfeiffer, dem eine Druckerei angeschlossen war. Das Goethezeitportal bildet alle zwanzig Vollbilder mit dem ihnen zugeordneten Gedicht ab. Die Auswahl der Texte berücksichtigt einige ältere Dichter (Chamisso, Heine mit mehreren Gedichten), der Schwerpunkt liegt jedoch auf den heute als epigonal und trivial abqualifizierten  Poeten des späteren 19. Jahrhunderts. Insgesamt geben die Anthologien einen Einblick in die literarische, an Frauen gerichtete Buchdruckkultur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.

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Gliederung

1. Drei Rosenliedersträuße
2. Clara Braun - ein Pseudonym
3. Notizen zu Richard Ernst Kepler (Keppler)
4. Der Rose Erwachen: Illustrationen
5. Aus der Rosenzeit: Illustrationen
6. Der Schönsten die Rose
7. Herstellungsverfahren
7.1. Heliogravüre, Photogravüre
7.2. Lichtdruck
7.3. Zinkographie
8. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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1. Drei Rosenliedersträuße

Der Rose Erwachen. Lieder deutscher Dichter. Gesammelt von Clara Braun [d.i. Gottlob Maisch]. Mit 8 in buntem Lichtdruck ausgeführten Vollbildern von R[ichard] E[rnst] Kepler. 7. Auflage. Stuttgart: Druck und Verlag von Greiner & Pfeiffer o.J. Mit Widmungsseite. Gebunden mit Goldschnitt. Farben-Lichtdruck und Chromo-Zinkographie von Eberhard Schreiber in Stuttgart. Vgl. Bibliographie, Nr. 183 (1893, 4. Aufl. 1895).

Aus der Rosenzeit. Ein Liederstrauß, gesammelt von Clara Braun. Mit 12 Photogravuren als Vollbilder nach Originalen von R[ichard] E[rnst] Kepler . Stuttgart: Druck und Verlag von Greiner & Pfeiffer o.J. Handschriftlich: Zum Weihnachtsfeste 1890 J.Z. Gebunden mit Goldschnitt.  Photogravuren von Eberhard Schreiber in Stuttgart. Vgl. Bibliographie Nr. 181 (1890, 5. Aufl. 1900).

Der Schönsten die Rose. Lieder deutscher Dichter. Gesammelt von Clara Braun [d.i. Gottlob Maisch]. Mit 8 in buntem Lichtdruck ausgeführten Vollbildern von R[ichard] E[rnst] Kepler. Farben-Lichtdruck und Chromo-Zinkographie von Eberhard Schreiber in Stuttgart. 5. Aufl. Stuttgart: Druck und Verlag von Greiner & Pfeiffer o.J. Mit Widmungsseite. Gebunden mit Goldschnitt. Bild einer Rose auf Kissen (Duftkissen?) auf vorderem Einband. Nur eine Halterung für das Kissen erhalten. Vgl. Bibliographie Nr. 184 (1890, 3. Aufl. 1895). ─ Texte , Seitenillustrationen und Vollbilder  wie in der Anthologie  "Der Rose Erwachen."

Literatur zu Lyrikanthologien:
* Bibliographie der deutschsprachigen Lyrikanthologien 1840-1914. Hrsg. von Günter Häntzschel. Teil I: Bibliographie, Tl. II: Register. München: K.G.Saur 1991. ISBN 3-598-10838-9
* Günter Häntzschel: Die deutschsprachigen Lyrikanthologien 1840 bis 1914. Sozialgeschichte der Lyrik des 19. Jahrhunderts (Buchwissenschaftliche Beiträge aus dem Deutschen Bucharchiv München; 58) Wiesbaden: Harrassowitz 1997. ISBN 3-447-03935-3

Zu den Lyrikanthologien von Clara Braun siehe Bibliographie, Nr. 181 bis Nr. 190, erschienen 1886 bis 1890, teilweise in mehreren Auflagen.

* Zu Druckerei und Verlag Greiner & Pfeiffer siehe den Eintrag "Hofbuchdruckerei Greiner und Pfeiffer" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hofbuchdruckerei_Greiner_%26_Pfeiffer

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2. Clara Braun - ein Pseudonym

Das "Deutsche Literatur-Lexikon" von Wilhelm Kosch (2. Aufl., 4 Bände, Bern: Francke 1949-1958) verzeichnet Clara Braun als Synonym von Gottlob Maisch. - Auch der Online-Katalog Kallías des Deutschen Literaturarchivs Marbach weist Clara bzw. Klara Braun als Pseudonym von Gottlob Maisch aus. So auch Elisabeth Friedrichs "Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts; ein Lexikon," 1981. Die grundlegenden Publikationen zur Lyrikanthologie von Günter Häntzschel (siehe oben) haben diese  Zuschreibung übernommen.

Gottlob Wilhelm Maisch (geb. 1825 Orlach, gest. 1908 in Cannstadt) war - ausweislich der Einträge im Karlsruher Virtuellen Katalog - ein Sachbuchautor (Kulturgeschichte, Religionsgeschichte, Erbauliches). Er war als Theologe und Historiker tätig und führte die Titel Prof. Dr

Ein weibliches Pseudonym für einen männlichen Autor weist auf die Bedeutung von Frauen für den Lyrikmarkt um 1900 hin und insbesondere für die Produktion von Lyrikausgaben und Lyrikanthologien. So gab Maisch im Verlag von Greiner & Pfeiffer  nicht nur die Anthologien von Clara Braun, sondern auch "Goethes Gedichte. Für die Frauenwelt ausgewählt von Clara Braun" (2. Aufl. ca. 1910) sowie "Schiller's Gedichte. Für die Frauenwelt ausgewählt von Clara Braun (1889) heraus. Die Herausgeber wandten sich an die Frauen, insbesondere an die sogenannten 'höheren Töchter,' denen die Ausgaben  gewidmet und geschenkt  wurden.

Dazu vergleiche:
* Häntzschel: Die deutschsprachigen Lyrikanthologien (siehe oben), Kap. 11 Anthologien für Mädchen und Frauen" und Kap. 12 "Lyrik von Frauen."
* Günter Häntzschel (Hg.): Bildung und Kultur bürgerlicher Frauen 1850-1918 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur; 15) Tübingen: Max Niemeyer 1986. Insbesondere Kap. X. Lektüre, S. 377-449. ISBN 3-484-35015-6

Falls es zutrifft, dass Gottlob Maisch das Pseudonym "Clara Braun" nutzte, hat sich der Autor und Herausgeber zweier unterschiedlicher  Identitäten bedient. Die Geschichte der Druckerei und des Verlages Greiner & Pfeiffer führt auf eine andere Spur, auf Carl August Pfeiffer im Verlag Greiner & Pfeiffer:

"Carl August Pfeiffer war am 23. November 1834 zu Sontheim a. N. geboren, wo er mit 14 Jahren in die Druckerei von E. Greiner in die Lehre trat, nach deren Vollendung er sich auf die Wanderschaft begab, in München, Leipzig und Frankfurt konditionierend, an letzterem Platze als Faktor der Baistschen Druckerei. In gleicher Eigenschaft trat er nach seiner Rückkehr nach Stuttgart in die Druckerei seines Lehrprinzipals ein, zu welchem sich sein Verhältnis bald noch enger gestaltete: 1862 wurde er dessen Schwiegersohn. [1871 nahm Greiner seinen langjährigen Mitarbeiter und Schwiegersohn Carl August Pfeiffer als Teilhaber auf, infolgedessen änderte sich die Firma in Greiner & Pfeiffer.] Hervorgehoben zu werden verdient, dass die Reihe prächtiger, aus seinem Geschäft hervorgegangener Publikationen nicht nur in typographischer Hinsicht seine eigensten Schöpfungen waren, sondern dass auch der Inhalt vieler von ihnen und namentlich mehrerer der bald so allgemein beliebt gewordenen Anthologien von ihm selbst ausgewählt und zusammengestellt worden ist, während diese selbst dann unter einem Pseudonym erschienen."

Sollte Clara Braun dieses Pseudonym sein? Bediente sich der Verlag  des Namens von Gottlob Maisch?

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 2. Berlin/Eberswalde 1903, S. 336. Online:
www.zeno.org/Schmidt-1902/A/Greiner,+E.;+Pfeiffer,+Carl+August

Literaturhinweise:
* Zu Druckerei und Verlag Greiner & Pfeiffer siehe den Eintrag "Hofbuchdruckerei Greiner und Pfeiffer" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hofbuchdruckerei_Greiner_%26_Pfeiffer
* Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 2. Berlin/Eberswalde 1903, S. 336. Online:
www.zeno.org/Schmidt-1902/A/Greiner,+E.;+Pfeiffer,+Carl+August

 

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3. Notizen zu Richard Ernst Kepler (Keppler)

Kepler (oder Keppler), Richard Ernst, geb. 1851 und gest. um 1930 in Stuttgart, studierte in Stuttgart, München und Wien, lebte in Stuttgart. Maler, Illustrator von Kinder- und Jugendliteratur wie von Anthologien, Märchen und Sagen. Er war vor allem für Stuttgarter (Greiner & Pfeiffer, Hänselmann, Kröner, Loewe, Neff, Süddeutsches Verlags-Institut, Union Deutsche Verlagsgesellschaft) und andere süddeutsche Verlage tätig. (Thieme Becker; Ries.)

Siehe den Eintrag "Richard Ernst Kepler" in wikipedia:"
de.wikipedia.org/wiki/Richard_Ernst_Kepler

Siehe im Goethezeitportal:
Heinrich Heines »Buch der Lieder«
in Illustrationen von Richard Ernst Kepler
www.goethezeitportal.de/index.php

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Vollbilder


Heinrich Heine
Im wunderschönen Monat Mai

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab' ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.

 


Hermann Lingg
Komm' und heilige du wieder

Komm' und heilige du wieder
Meinen Garten mit dem Mai,
Meine Veilchen, meinen Flieder,
Lilien und Ackelei!

Wo du wandelst am Tage,
Weil' ich gern des Nachts allein,
Meine dunkle Lebensfrage
Fragend vor dem Sternenschein.


Edmund Sternau
Vom Küssen

Ob die Geliebte zärtlich küßt?
Wie mögt ihr nur so dreist mich fragen?
Beim Frühlingswind ihr forschen müßt,
Vielleicht kann der euch Antwort sagen.
Wie der die Rosenknospe wiegt,
Woran der Morgentau noch funkelt,
An ihren Kelch sich wonnig schmiegt,
Den noch die Hülle keusch verdunkelt,
So lehrte wohl er liebend auch
Das Kosen meiner süßen Kleinen,
Denn Rosenglut und Windeshauch
In ihren Küssen sich vereinen.


Karl Gerok
Vergissmein nicht

Das Kindlein schleicht am Wiesenbach
                  Den Blumen nach,
Da winkt ein Blümlein himmelblau,
                  Beperlt von Tau.
Fünf Blättchen steht gereiht als Stern
                  Um goldnen Kern.
Das Blümlein spricht zum Kind: "Ich bitt'.
                  O nimm mich mit!
Ich bleibe dir daheim am Tisch
                  Im Glase frisch,
Ich blühe dir allmorgens neu
                  In stiller Treu,
Mein Herz ist fromm und sanft mein Licht,
                  Vergiß mein nicht!"

Der Jüngling greift im Wandermut
                  Nach Stab und Hut,
Ihn zieht es fern vom Vaterhaus
                  Zur Welt hinaus,
Und Freund um Freund die Hand ihm bot:
                  "Behüt' dich Gott!"
Ein Mägdlein still beiseite stund,
                  Es schweigt ihr Mund,
Ihr Auge schimmert himmelblau,
                  Beperlt von Tau:
"Dein denk' ich alle Morgen neu
                  In stiller Treu,
Mein Herz ist fromm und sanft mein Licht,
                  Vergiß mein nicht!"

Es steht der Mann im Weltgewühl,
                  Der Tag ist schwül,
Der Hammer pocht, die Räder drehn,
                  Die Mühlen gehn,
Zum Beten hat er wenig Zeit
                  In Müh und Streit,
Zum Himmel blickt er kaum hinauf
                  Im Tageslauf.
Da bricht ein Fleckchen Himmelblau
                  Durchs Wolkengrau:
"Dir lebt ein Gott, des Lieb und Treu
                  Allmorgens neu,
Drum himmelan dein Angesicht,
                  Vergiß mein nicht!"

Still sitzt der Greis im Kämmerlein
                  Bei Lampenschein,
Er liest, es blättert leis die Hand
                  Im alten Band,
Und plötzlich aus dem Auge feucht
                  Ein Tropen schleicht,
Er fand ein Blümlein welk und platt,
                  Versteckt im Blatt.
Der Zeit gedenkt er still und Treu
                  wo's frisch und neu,
Der Hand gedenkt er tiefbewegt,
                  Die's eingelegt:
Das blasse blaue Blümlein spricht:
                  "Vergiß mein nicht!"


Friedrich Rückert
Sage mir nur nicht Willkommen

Sage mir nur nicht Willkommen,
Sage mir nur nicht Ade!
Laß mich kommen, wann ich komme,
Laß mich gehen, wann ich geh'!

Nicht wann du mich kommen siehst,
Liebste, komm' ich her zu dir:
Immer schon bei dir geblieben
Ist mein Herz von gestern hier.

Und nicht wann du gehn mich siehest,
Geh' ich, sondern stets im Geist,
Liebste, bleib' ich dort in deiner
Kammer, ohne daß du's weißt.


Karl Zettel
Stille Liebe

Wie in tiefen Felsenklüften,
Unberührt von losen Lüften,
Heimlich ruht der Edelstein ─
Muß die stille Liebe sein.

Wie im dunkeln Waldesschatten
Blumen blühn auf weichen Matten,
Duftig, zart und schimmerrein ─
Muß die stille Liebe sein.

Wie fernab dem staub'gen Wege,
Ungesehn im Buschgehege,
Quellen sprudeln aus dem Stein ─
Muß die stille Liebe sein.

Wie die Quelle, wie die Blume
In des Waldes Heiligtume
Wie im Schacht der Edelstein ─
Muß die stille Liebe sein.


Adolf Grimminger
Die Musik

Damit die Seele sich verschöne
In unbefleckbar reinem Glück
Und an Unendlichkeit gewöhne,
Gab ihr der Himmel die Musik.

Sie läßt der irdischen Gebrechen
Vergessen uns in ihrem Gruß,
Und lehrt das Herz in Tönen sprechen
Da, wo das Herz verstummen muß.

Sie träuft ins sorgende Gequäle
Des Trostes Balsam wonniglind
Und mahnt in Kummer unsre Seele,
Daß Flügel ihr gegeben sind.

So thronend über allem Niedern,
Der reinsten Schönheit Dolmetsch nur,
Bricht die Musik mit ihren Liedern
Das tiefe Schweigen der Natur.

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5. Aus der Rosenzeit: Illustrationen

 

Vollbilder


Adelbert von Chamisso
Ich muß den Zweig

Ich muß den Zweig, den bösen Rosenzweig
               Verklagen.
Er bat so sanft, wie sollt' ich den ihm gleich
               Versagen?

Doch wars, daß ich ihn selbst zum Strauch geführt,
               Nicht weise,
Wo seine Hand die meinige berührt
               So leise.

Und als er zögernd aus dem Garten war
               gegangen
Stand zitternd ich, als hätt' ich Böses gar
               Begangen.

O hätt' ich seiner holden Rede nicht
               Gelauschet
Mich nicht an seines Auges klarem Licht
               Berauschet!

Nun trag' ich unablässig, schreckhaft bang
               Mit Schmerzen,
Das Licht des Auges und der Stimme Klang
               Im Herzen!

 
Adelbert von Chamisso
Frühlingslied

Wohl war der Winter ein harter Gast,
Den armen, den trauernden Vögeln verhaßt,
Die fröhlich wieder nun singen;
Aus blauer Luft, auf grüner Flur,
Wie hört man's munter klingen!

Und als sich der Wald auf's neue belaubt,
Da hat es mir nicht zu weilen erlaubt,
Ich mußte hinaus und wandern;
Es singen so lustig die Vögel umher,
Ich singe mein Lied wie die andern.

Und komm' ich an's Wirtshaus, so kehr' ich ein:
Frau Wirtin, Frau Wirtin, ein gut Glas Wein!
Ich habe mich durstig gesungen.
da kommt mit dem Weine die Tochter sogleich
So munter zu mir gesprungen.

Der Wein, den du schenkest, er ist fürwahr
so rot wie dein Mund, wie dein Auge so klar,
Gar kräftig und lieblich zu schlürfen;
Und darf ich dich ansehn und trinken den Wein,
So werd' ich wohl singen auch dürfen.

Ich habe soeben ein Lied mir erdacht,
Und hab' es für dich ganz eigens gemacht,
Hab's nimmer zuvor noch gesungen;
So höre mir zu, du rosige Maid,
Und sprich, ob's gut mir gelungen!

Ich liebe den Frühling, des Waldes Grün,
Der Vögel Gesang, der Bienen Bemühn,
Der Blumen Farben und Düfte,
Den Strahl der Sonne, des Himmels Blau,
Den Hauch der wärmeren Lüfte.

Sieh dort am Thor, was die Schwalben thun,
Wie emsig sie fliegen, sie werden nicht ruhn,
Bis fertig ihr Nestchen sie schauen;
ich sang, wie die Vögel, mein munteres Lied,
Vergaß, ein Nest mir zu bauen.

Ich liebe, die, frischer als Waldes-Grün,
Noch emsiger schafft, als sich Bienen bemühn,
Vor der die Rosen sich neigen,
Deren Blick mich erwärmt wie der Sonne Strahl,
Daß Lieder dem Busen entsteigen.

Ich habe gesungen, was sagest du nun?
Sieh dort am Thor, was die Schwalben thun!
Wie sollt' es uns nicht gelingen;
Frau Wirtin, Frau Mutter, sie kommt eben recht,
Sie soll noch ihr Amen uns singen.


Adelbert von Chamisso
Die Quelle

"Unsre Quelle kommt im Schatten
Duft' ger Linden an das Licht,
Und wie dort die Vögel singen,
Nein, das weiß doch jeder nicht!

Und das Mädchen kam zur Quelle,
Einen Krug in jeder Hand,
Wollte schnell die Krüge füllen,
Als ein Jüngling vor ihr stand.

Mögen wohl geplaudert haben,
Kam das Mädchen spät nach Haus:
Gute Mutter, sollst nicht schelten,
Sandtest selbst ja mich hinaus.

Geht man leicht zur Quelle, trägt man
Doch zu Haus ein schwer Gewicht,
Und wie dort die Vögel singen ─
Mutter, nein, das weißt du nicht!

 

Joseph von Eichendorff
Erwartung

O schöne, bunte Vögel,
Wie singt ihr gar so hell!
O Wolken, luft'ge Segel,
Wohin so schnell, so schnell?

Ihr alle, ach, gemeinsam
Fliegt zu der Liebsten hin,
Sagt ihr, wie ich hier einsam
Und voller Sorgen bin.

Im Walde steh' und laur' ich,
Verhallt ist jeder Laut,
Die Wipfel nur wehn schaurig,
O komm, du süße Braut!

Schon sinkt die dunkelfeuchte
Nacht rings auf Wald und Feld,
Des Mondes hohe Leuchte
Tritt in die stille Welt.

Wie schauert nun im Grunde
Der tiefsten Seele mich!
Wie öde ist die Runde
Und einsam ohne dich!

Was rauscht? Sie naht von Ferne!
Nun, Wald, rausch' von den Höh'n;
Nun laß Mond, Nacht und Sterne
Nur auf- und untergehn!


Joseph von Eichendorff
Der Kühne

Und wo kein Wandrer gegangen,
Hoch über Jäger und Roß
Die Felsen im Abendrot hangen,
Als wie ein Wolkenschloß.

Dort zwischen den Zinnen und Spitzen,
Von wilden Nelken umblüht,
Die schönen Waldfrauen sitzen
Und singen im Wind ihr Lied.

Der Jäger schaut nach dem Schlosse:
"Die droben, das ist mein Lieb!"
Er sprang vom scheuenden Rosse,
Weiß keiner, wo er blieb.


Karl Gerok
Ohne Falsch wie die Tauben

Schau das Täublein, wie es zierlich
Dir am Fuß vorüberhüpft
Und so reinlich und manierlich
Durch den Schmutz der Gasse schlüpft;
So, mein Kind, laß deine Seele
Ohne Falsch und ohne Fehle
Fleckenlos und flügelrein,
Hier im Staub der Erde sein.

Schau das Taubenpaar, wie niedlich
Auf dem Sims es girrt und nickt
Und so freundlich und so friedlich
Seine Gerstenkörnlein pickt:
Also sonder Neid und Hassen,
Still verträglich, sanft gelassen,
Einem Taubenvölklein gleich,
Liebe Kindlein, liebet euch!

Schau das Täublein wie's nach oben
Rauschend nun die Flügel hebt,
Und ins Himmelblau erhoben
Schimmernd uns zu Häupten schwebt;
Selig, wen vom Erdenstaube
Leicht und freudig wie die Taube
Himmelan des Glaubens Flug
Auf der Andacht Fittig trug.

Geist von oben, reine Taube,
Die sich sanft vom Himmel senkt,
Mit des Oelzweigs grünem Laube
Fromme Seelen gern beschenkt:
Laß auf säuselndem Gefieder
Auch zu mir dich gnädig nieder,
Daß mein Herz vom Argen frei
Ohne Falsch wie Tauben sei.


Heinrich Heine
Fischermädchen

Du schönes Fischermädchen,
Treibe den Kahn ans Land;
Komm zu mir und setze dich nieder,
Wir kosen Hand in Hand.

Leg an mein Herz dein Köpfchen
Und fürchte dich nicht so sehr;
Vertraust du dich doch sorglos
Täglich dem wilden Meer!

Mein Herz gleicht ganz dem Meere,
Hat Sturm und Ebb' und Flut,
Und manche schöne Perle
In seiner Tiefe ruht.


Heinrich Heine
Still versteckt der Mond sich

Still versteckt der Mond sich draußen
Hinter'm grünen Tannenbaum,
Und im Zimmer unsre Lampe
Flackert matt und leuchtet kaum.

Aber meine blauen Sterne
Strahlen auf in heller'm Licht,
Und es glüh'n die Purpurröslein,
Und das liebe Mädchen spricht:

"Kleines Völkchen, Wichtelmännchen
Stehlen unser Brot und Speck,
Abends liegt es noch im Kasten,
Und des Morgens ist es weg.

"Und die Katz' ist eine Hexe,
Denn sie schleicht bei Nacht und Sturm
Drüben nach dem Geisterberge,
Nach dem altverfallnen Turm.

"Dort hat einst ein Schloss gestanden,
Voller Lust und Waffenglanz;
Blanke Ritter, Frau'n und Knappen
Schwangen sich im Fackeltanz.

"Da verwünschte Schloss und Leute
Ein böse Zauberin,
Nur die Trümmer blieben stehen,
Und die Eulen nisten drin.

"Doch die sel'ge Muhme sagte:
Wenn man spricht das rechte Wort,
Nächtlich zu der rechten Stunde,
Drüben an dem rechten Ort,

"So verwandeln sich die Trümmer
Wieder in ein helles Schloss,
Und es tanzen wieder lustig
Ritter, Frau'n und Knappentross.

"Und wer jenes Wort gesprochen,
Dem gehören Schloss und Leut',
Pauken und Trompeten huld'gen
Seiner jungen Herrlichkeit.

Also blühen Märchenbilder
Aus des Mundes Röselein,
Und die Augen gießen drüber
Ihren blauen Sonnenschein.

Ihre goldnen Haare wickelt
Mir die Kleine um die Händ',
Giebt den Fingern hübsche Namen,
Lacht und küsst, und schweigt am End'.

Und im stillen Zimmer alles
Blickt mich an so wohlvertraut;
Tisch und Schrank, mir ist, als hätt' ich
Sie schon früher mal geschaut,

Freundlich ernsthaft schatzt die Wanduhr,
Und die Zither, hörbar kaum,
Fängt von selber an zu klingen,
Und ich sitze wie im Traum.

Jetzo ist die rechte Stunde,
Und es ist der rechte Ort;
Ja, ich glaube, von den Lippen
Gleitet mir das rechte Wort.

Siehst du, Kindchen, wie schon dämmert
Und erbebt die Mitternacht!
Bach und Tannen brausen lauter
Und der alte Berg erwacht.

Zitherklang und Zwergenlieder
Tönen aus des Berges Spalt,
Und es sprießt, wie'n toller Frühling,
Draus hervor ein Blumenwald; ─

Blumen, kühne Wanderblumen,
Blätter, breit und fabelhaft,
Duftig bunt und hastig regsam
Wie gedrängt von Leidenschaft.

Rosen, wild wie rote Flammen,
Sprühn aus dem Gewühl hervor;
Lilien, wie kristallne Pfeiler,
Schießen himmelhoch empor.

Und die Sterne, groß wie Sonnen,
Schau'n herab mit Sehnsuchtglut;
In der Lilien Riesenkelche
Strömet ihre Strahlenflut.

Doch wir selber, süßes Kindchen,
Sind verwandelt noch viel mehr;
Fackelglanz und Gold und Seide
Schimmern lustig um uns her.

Du, du wurdest zur Prinzessin,
Diese Hütte ward zum Schloß,
Und da jubeln und da tanzen
Ritter, Frau'n und Knappentroß.

Aber ich, ich hab' erworben
Dich und alles, Schloß und Leut';
Pauken und Trompeten huld'gen
Meiner jungen Herrlichkeit!


Friedrich Schiller
Hero und Leander

Wegen ihrer Länge wird Schillers Ballade "Hero und Leander" hier nicht wiedergegeben. Das Gedicht ist mehrfach im Netz verfügbar, z.B. bei Zeno org:
www.zeno.org/Literatur/M/Schiller,+Friedrich/Gedichte/Gedichte+(1789-1805)/Hero+und+Leander

Ludwig Ganghofer
Erste Liebe

Die Blüten stehen und es rauscht
Der Wind durch grüne Bäume,
Die Vögel singen, und es lauscht
Das Herz auf ihre Träume!

Die Vögel singen, und es hallt
Ihr Lied in grünen Zweigen;
Das Herz geht auf, das Blut erwallt
Und süße Wünsche steigen;

Sie steigen auf aus tiefer Brust,
Und wagen sich zu Tage,
Bald in dem Jauchzen reiner Lust,
Und bald in stiller Klage.

Die Brust so eng, das Herz so weit,
Und quellend alte Triebe ─
O wunderselig, süße Zeit
Die Zeit der ersten Liebe.


Adelbert von Chamisso
Das Riesen-Spielzeug

Das Gedicht "Das Riesenspielzeug" von Adelbert von Chamisso finden sie im Goethezeitportal auf der Seite "Das Riesenspielzeug": www.goethezeitportal.de/index.php

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Illustrierte Seiten mit Schmuckrahmen

Die Textseiten werden durchgehend mit Randverzierungen in Form von Schmuckleisten versehen. Diese Schmuckleisten sind auf kein bestimmtes Lied der Anthologie  bezogen und werden mehrfach wiederholt. In diesen Schmuckleisten sind ausschließlich Putten am Werk: Sie fischen, schreiben Briefe, schleifen  Amors Pfeil, fangen Maikäfer, beugen sich über ein Vogelnest mit Jungen u.a.m. In der Randverzierung des folgenden Beispiels schleift Amor den Liebespfeil:

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6. Der Schönsten die Rose

 

Texte , Seitenillustrationen und Vollbilder 
wie in der Anthologie  "Der Rose Erwachen." Siehe oben.

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7. Zu Herstellungsverfahren,
die in den hier behandelten Lyrikanthologien zur Anwendung kommen

 

7.1. Heliogravüre, Photogravüre

Quelle:
Meyers Grosses Konversations-Lexikon. 6. Aufl. 1905-1909  (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003. Artikel "Heliogravüre", S. 82690-82692 (Bd. 9, S. 141). Auszug.

Siehe den Eintrag "Heliogravüre" in Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Heliogravüre

Heliogravüre (häufig auch Photogravüre genannt), eine Methode der photographischen Herstellung von Kupferdrucken in Halbtönen, bei deren Gewinnung das Original nicht aus Strichen oder Punkten zu bestehen, resp. in diese zerlegt zu werden braucht, wie bei der Zinkographie und Autotypie, sondern die Halbtöne können damit gleich vollendet wiedergegeben werden.

 Zur Erzeugung der Druckplatte belegt man eine gehämmerte oder galvanisch niedergeschlagene polierte Kupferplatte in einem Staubkasten mit einer dünnen Schicht feinen Asphaltstaubes und schmilzt denselben an. Auf diese Platte überträgt man das auf Pigmentpapier unter einem Diapositiv kopierte Bild durch Auflegen und Andrücken des Papiers, legt es in ein Warmwasserbad und wäscht die unbelichtete Gelatine des Pigmentbildes im Wasser aus. Dann trocknet man und ätzt das auf der Kupferplatte nunmehr vorhandene unlösliche Gelatinebild in Eisenchloridbädern in das Kupfer ein. Bei der Ätzung durchdringt die Eisenchloridlösung zuerst die schwächsten Stellen der das Pigmentbild tragenden Gelatineschicht und erzeugt dadurch die tiefsten Schatten; weitere schwächere Ätzungen ergeben die Mitteltöne und die Lichter. Nach der Ätzung macht man einen Probedruck, retouchiert die Platte und verstählt sie galvanisch. Die H. übertrifft oft in samtartiger Weichheit den in Schabkunst ausgeführten Kupferstich

7.2 Lichtdruck

Quelle:
Meyers Grosses Konversations-Lexikon. 6. Aufl. 1905-1909  (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003. Artikel "Lichtdruck", S. 117.301 - 117.304 (Bd. 12, S. 513-514)

Siehe die zeitgenössische Fachliteratur::
Arthur W. Unger: Die Herstellung von Büchern, Illustrationen, Akzidenzen usw. Halle a.S.: Wilhelm Knapp 1906. Darin III. Die Flachdruckverfahren. E. Der Lichtdruck, S. 332-343.

Lichtdruck: verschiedene Druckverfahren, bei denen mit Hilfe der Photographie druckbare Platten geschaffen werden. Es gehören hierher die Photolithographie, die Photozinkographie, Heliographie, Heliogravüre, der Leimdruck, Woodburydruck, die Chromophototypie, die Photohyalographie etc.; als L. im engern. Sinn aber gilt der Druck von Glasplatten, bei dem der druckbare Überzug aus einer Chromgelatineschicht  besteht. Erfunden wurde dieser L. durch Joseph Albert (Albertotypie), und nach verschiedenen Namenwandlungen [...] erhielt er den Namen L. [...]

Der L. beruht auf der Lichtempfindlichkeit der Chromgelatine, die, auf einer mattierten Glastafel oder auch auf dünnen Metallplatten, Porzellan u. dgl. ausgebreitet, unter einem photographischen Negativ dem Licht ausgesetzt, an den vom Lichte getroffenen und dunkler, braun gewordenen Stellen ihre Quellbarkeit in kaltem Wasser verliert, an den unbelichteten sie aber behält. Diese erwerben zugleich die Fähigkeit, jede Fettigkeit, wie sie der Druckfarbe innewohnt, abzustoßen, während die erstern sie willig annehmen. Der L. vermag volle Flächen und Halbtöne getreu wiederzugeben, so dass photographische Naturaufnahmen, Zeichnungen jeder Art, Ölgemälde etc. als Originale dienen können; er eignet sich deshalb vorzugsweise für künstlerische Reproduktionen, lässt aber der geringen Widerstandsfähigkeit der Gelatineplatten halber, die beim Druck gefeuchtet werden müssen, nur Auflagen von höchstens 1500 von einer Platte zu; der Druck erfolgt auf einer der Steindruckpresse nahezu gleichenden Hand- oder einer Schnellpresse.

7.3. Zinkographie

Quelle:
Meyers Grosses Konversations-Lexikon. 6. Aufl. 1905-1909 (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003. Artikel "Zinkographie", S. 215252 (Bd. 20, S. 940) Gekürzt.

Siehe die zeitgenössische Fachliteratur:
Arthur W. Unger: Die Herstellung von Büchern, Illustrationen, Akzidenzen usw. Halle a.S.: Wilhelm Knapp 1906. Darin III. Die Flachdruckverfahren. C. Die Zinkographie und Algraphie, S. 322-331, sowie D. Der Stein-, Zink- und Aluminium-Flachdruck und seine Maschinen, S.332-331.

Zinkographie (Zinkflachdruck, Lithozinkographie), graphisches Verfahren zum Drucken von Zinkplatten an Stelle von lithographischen Steinen für autotypischen Druck, zur Vervielfältigung von Schriftstücken, Zeichnungen etc.

Eine gereinigte, geschliffene Zinkplatte wird mit autographischer Tinte beschrieben oder ein derartig beschriebenes Papierblatt darauf umgedruckt. Die Zinkplatte wird dann gummiert und mit einem Gemenge von Gummilösung, Gallussäure, Salpetersäure und Phosphorsäure geätzt, nach Art des lithographischen Steines mit fetter Farbe eingewalzt und in lithographischen Pressen gedruckt. Seit der Verbesserung der Z. durch Otto und Hans Strecker ist die Z. auch für feinere Zeichnungen (Kreide-, Federzeichnungen, Umdrucke etc.) gut verwendbar. Bei diesem Verfahren wird die Zinkplatte mit Salzen behandelt, die elektrolytische Vorgänge auslösen und das Metall für den Flachdruck geeigneter machen, oder das Zink wird elektrolytisch geätzt.

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