goethe


Wissenschaftliche Publikationen zu Johann Wolfgang von Goethe

[A] [B] [C] [D] [E] [F] [G] [H] [I] [J] [K] [L] [M] [N] [O] [P] [Q] [R] [S] [T] [U] [V] [W] [X] [Y] [Z]

 

[A]


Beiträge von Jutta Assel:

Bildnisse, Denkmäler, Orte und Zeiten in Goethes Leben:

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Porträt- und Memorialgraphik zu Goethe und Schiller. (München August 2006) 

  Zum Beitrag 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Johann Wolfgang Goethe - Denkmäler und Erinnerungsorte auf Postkarten. (München Oktober 2005)

  Zur Dokumentation Teil I
  Zur Dokumentation Teil II

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta, Grimm, Gunter und Jäger, Georg: Orte und Zeiten in Goethes Leben. Eine Dokumentation: Dornburg an der Saale. (München/Duisburg April 2006)

  Zur Dokumentation 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Orte und Zeiten in Goethes Leben. Eine Dokumentation: Goethes Gartenhaus. (München November 2006) 

  Zur Dokumentation 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Orte und Zeiten in Goethes Leben. Eine Dokumentation: Kickelhahn. (München Juni 2006)

  Zur Dokumentation 

 

Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation:

 Jutta Assel und Georg Jäger: »Goethe-Motive auf Postkarten und in der bildenden Kunst«: Erlkönig. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
 

(München Oktober 2008)

Zu Goethes „Erlkönig“ („Wer reitet so spät durch Nacht und Wind ...“), einer der volkstümlichsten und darum auch am häufigsten parodierten Balladen, finden Sie über 20 Bilder, auf Postkarten, aus Büchern, als Wandgemälde. Darunter von so bekannten Künstlern wie Schwind oder Schnorr von Carolsfeld und Randzeichnungen von Neureuther. Beigeben sind die Texte von Goethe und Herder sowie Weblinks.  

  Zum Beitrag

 

 

 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation: Die Familie Goethes im Bild
 

(München Dezember 2007)

Die Seite „Die Familie Goethes im Bild“ stellt die Großeltern Textor, die Eltern, Herrn und Frau Rat Goethe, die Schwester Cornelia, seine Frau Christiane, den einzigen Sohn August mit dessen Gattin Ottilie sowie die Enkel Walther, Wolfgang und Alma, mit denen der Stamm ausstirbt, in Porträts vor. Die Folgen zu Bildnissen Goethes werden hierdurch ergänzt. Kurzbiographien informieren über die Künstler, vor allem in ihrer Beziehung zu Goethe und Weimar. 

   Zum Beitrag

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: »Goethe-Motive auf Postkarten«: Hermann und Dorothea. Postkartenverlag Paul Fink, Berlin

(München April 2007) 

Die Serie von sechs Prägedruckkarten stammt vom Postkartenverlag Paul Fink Berlin. Der Verlag hat vor dem Ersten Weltkrieg weitere Dichter-Serien (z.B. Theodor Körner, Schiller) herausgegeben. Von den Karten, die keinen Künstler ausweisen, sind einige 1902 gelaufen. Die teilweise dilettantisch wirkenden Bilder greifen die traditionell ausgewählten Szenen auf. Reizvoll sind die Farben dieser Chromolithos (Steindrucke in Farben), die an Aquarelle erinnern. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Oskar Herrfurth: Der Rattenfänger von Hameln. Eine Postkartenserie (München Dezember 2006)

   Zum Beitrag

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation: Goethe-Silhouetten. (München Oktober 2006) 

  Zur Dokumentation 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Gretchen Fotopostkarten. (München Dezember 2005)

  Gehe zu: Serie I | Serie II | Serie III | Serie IV | Serie V | Serie VI

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Faust und Gretchen Fotopostkarten. (München September 2006)

  Zur Dokumentation

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S4

(München März 2007) 

Die Serie von 12 Fotopostkarten mit Bildern zu Goethes Faust und Gretchen, die zwischen 1907 und 1910 gelaufen ist, liegt unkoloriert und in verschiedenen Kolorierungen vor. 

Die Bilder zeigen deutlich den Umgang des Fotografen mit der gemalten Kulisse, deren Proportionen in einigen Szenen zu grotesken Missverhältnissen Anlaß gibt (vgl. die Fensterszene auf Karte 9). Viel Wert hingegen wird in diesem Zeugnis der Popularkultur, über deren Urheber („Schmoll Berlin“) nichts bekannt ist, auf die Ausstattung und den Körperausdruck der Figuren gelegt. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S3

(München März 2007) 

Die 1906 bis 1908 gelaufenen Fotopostkarten enthalten Kompositionen mit Halbfiguren – ungewöhnlich für Literaturillustrationen. Sie konzentrieren sich auf das Augen- und Mienenspiel sowie die Gestik, mit denen Faust und Gretchen interagieren. Durch die Nahsicht wird die Aufmerksamkeit auch auf die prächtigen Kostüme gelenkt. Wie häufig, gibt es die Serie auch in handkolorierter Ausführung. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S2

(München März 2007) 

In der vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen Fotoserie posieren Faust und Gretchen in einem schlicht staffierten, kleinen Bühnenraum. Es sind statische Kompositionen, die mit einer aufwendigen Kostümierung und einer eindrücklichen Körpersprache arbeiten. Der regieführende Fotograf gestaltet die Handlung vergleichbar den „stills“ heutiger Filme. Nur ein einfacher Pospekt mit bewölktem Himmel hinterspannt die Szenen im Freien. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S1

(München Dezember 2006) 

Neben den Serien zur Liebesgeschichte Gretchens, die allein Gretchen zeigen, veröffentlicht das Goethezeitportal weitere Folgen von Illustrationen mit Faust und Gretchen als Protagonisten. Wir beginnen mit einer Serie von zehn Fotopostkarten aus dem Verlag von Gustav Liersch & Co. in Berlin, die 1907 gelaufen sind. Die phantasievolle historistische Kostumierung der Figuren, die vor einer schattenhaften altdeutschen Kulisse agieren, wird durch die reizvolle Kolorierung hervorgehoben. 

Gehe zu: Serie I 

 

 Jutta Assel und Georg Jäger: Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust

„Recht interessante und gestreiche Umrisse zu Faust von Retzsch habe ich in Dresden gesehen. Wenn er sie ebenso auf die Platten bringt, so wird es ein gar erfreuliches Heft geben,“ schreibt Goethe 1810 an Cotta. Auch später hat er sich mehrfach lobend über diese Illustrationen geäußert, obschon er den Faust, als „zu poetisch“, „wenig für die bildende Kunst geeignet“ hielt (Gespräch mit Stieler, 1823). 

Das Goethezeitportal publiziert die gesamte Folge von 26 Umrissen, ergänzt um die referierten Textauszüge. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Arthur von Ramberg: Hermann und Dorothea (München September 2006)

  Zur Dokumentation

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Wilhelm Meisters Lehrjahre - Mignon und der Harfner. (München 2004)

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. »Heidenröslein«, Serie I, Amag Photopostkarten. (München August 2006) 

  Zum Beitrag 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation: Walpurgishalle – Gemälde von Hermann Hendrich. (München Juli 2006)

  Zur Dokumentation

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg:  Goethes "Hermann und Dorothea" in Illustrationen von Emil Klein

(München April 2007)

Zu Goethes idyllischem Epos „Hermann und Dorothea“ publiziert das Goethezeitportal – nach der Bildfolge von Arthur von Ramberg und der Postkartenserie aus dem Verlag Paul Fink – die Illustrationen von Emil Klein (1865-1943). Wie sein Lehrer Liezen-Mayer, der bekannte Faust-Illustrator, befaßte sich auch Klein mit Illustrationen literarischer Werke. Seine historisierenden Bilder zu „Hermann und Dorothea“ orientieren sich stark an Rambergs populärer Folge. Gemüthaftes Erzählen und Liebe zum Detail kennzeichnen seine malerisch gehaltenen Blätter.

   Zum Beitrag

 

Die Leiden des jungen Werther:

 Assel, Jutta: Werther-Illustrationen. Bilddokumente als Rezeptionsgeschichte. In: Georg Jäger: Die Leiden des alten und neuen Werther (Literatur-Kommentare 21) München: Carl Hanser 1984, S.57-105, 190-208. Redaktionell bearbeitet.

 

»Götz von Berlichingen«

 Jutta Assel und Georg Jäger: Zeichnungen zu Goethes »Götz von Berlichingen« von Franz Pforr

(München Oktober 2007)

Die Zeichnungen von Franz Pforr (1788-1812) zu Goethes Schauspiel „Götz von Berlichingen“ illustrieren die Vielfalt der mittelalterlichen Lebenswelt: „das Nebeneinander des Ritterlichen, Bürgerlichen, Bäuerlichen, von Kampf und Häuslichkeit“ (R. Benz). Die 1809 bis 1811 entstandenen Illustrationen des früh verstorbenen Künstlers werden nach der ersten vollständigen Veröffentlichung von 1941 reproduziert. Der Zyklus bildet in Stoffwahl, Stil und Gesinnung ein frühes Dokument des Altdeutschen in der romantischen Bewegung.

  Zum Beitrag 

 

»Wilhelm Meister«

 Jutta Assel und Georg Jäger:  Der Lehrbrief aus Goethes »Wilhelm Meisters Wanderjahre«

 

(München Februar 2008)

In Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ erhält der Protagonist nach Beendigung seiner Lehrjahre einen Lehrbrief. Wilhelm gibt das Theater auf, um sich bürgerlichen Geschäften und der Erziehung seines Sohnes Felix zu widmen; "mit dem Gefühl des Vaters hatte er auch alle Tugenden eines Bürgers erworben". Überreicht wird ihm der Lehrbrief im Rahmen einer Feier von der "Turmgesellschaft", die darauf Anspruch macht, sein Leben überwacht und seine Bildung geleitet zu haben. Nach glücklicher Beendigung der Lehrzeit nimmt sie ihn als Mitglied auf. Der Lehrbrief enthält allgemeine Wahrheiten mit Bezug auf Wilhelm: Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig usw. Das Goethezeitportal publiziert den Lehrbrief in einer typographischen Gestaltung durch die Gewerbeschule der Stadt Bern 1945. 

   Zum Beitrag

 

 Jutta Assel und Georg Jäger: »Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien
 

(München Oktober 2008)

Mignon, das aus ihrer Heimat Italien entführte Mädchen aus Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, wurde zu einer Ikone der Italiensehnsucht. Selten ist eine literarische Figur so oft illustriert, sind ihre Lieder so häufig vertont worden. Das Goethezeitportal ergänzt die 100 Postkarten mit Mignon-Motiven um vier Postkartenserien. Das Modell auf einer dieser Serien ist Reta Walter, infolge ihrer erfolgreichen Mignon-Darstellungen auch Reta Walter-Mignon genannt. Die Sängerin an der Komischen Oper in Berlin wurde 1906 mit 21 Jahren „Opfer einer Liebestragödie“.

  Zur Mignon-Serie Folge I

  Zur Mignon-Serie: Reta Walter als Mignon

 

Goethe in Rom:

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Rom in alten Ansichten. Blicke auf St. Peter (München April 2006)

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Tivoli in alten Ansichten. (München Mai 2006)

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Rom in alten Ansichten. Colosseum in Lithographien (München Juni 2006)

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Rom in alten Ansichten. Pantheon (München September 2006)

 

 *Erstpublikation* Jutta Assel und Georg Jäger: Rom in alten Ansichten. Tivoli in Druckgraphiken (München Dezember 2006)

   Zu den Ansichten

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Goethe: Zeichnungen aus Italien (München Juli 2006)

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Rom in alten Ansichten. Via Appia Antica - Grabmal der Cecilia Metella. (München August 2006) 

   Zu den Ansichten 

 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Verzierte Briefbogen mit Klassikerzitaten. (München Juli 2006) 

  Zum Beitrag 

 

 *Erstpublikation* Assel, Jutta und Jäger, Georg: Gedankenharmonie aus Goethe und Schiller. (München Januar 2007)

   Zum Beitrag

 

 

[B]

 Jürgen Bay: Goethe in Dornburg

Auf dieser Seite werden die Dokumente zu Goethes Aufenthalt in Dornburg 1828 zusammengestellt. Sie dokumentieren die Reaktion Goethes auf den Tod des Herzogs Carl August, den Alltag und seine Lebensgewohnheiten im Alter sowie die botanischen und meteorologischen Studien, die er hier betrieb. In Dornburg entstand das Altersgedicht "Dem aufgehenden Vollmonde", das Goethe auch an Marianne von Willemer sandte; denn einst hatten die beiden sich versprochen, bei Mondenschein einander zu gedenken. Anlass des anderen hier entstandenen, mit "Dornburg, September 1828" überschriebenen Gedichts war ein Nebelspiel, das Goethe am 9. September beobachtete. An einem der letzten Tage in Dornburg  schrieb er in Abwandlung des Spruches über dem Portal des von ihm bewohnten Schlosses: "Schmerzlich trat ich hinein, getrost entfern ich mich wieder." 

 PDF-Fassung   

 

 

 Jürgen Bay: Zu Goethes Gedicht: "Dem aufgehenden Vollmonde"

 PDF-Fassung   

 

 

 

 

 

 Anil Bhatti:
„…zwischen zwei Welten schwebend…“
Zu Goethes Fremdheitsexperiment im West-östlichen Divan 

In diesem Beitrag wird Goethes West-östlicher Divan als experimentelles Verwandlungsspiel gelesen, das die Möglichkeit eines nicht-hegemonialen Textes als Gegenbild zum hegemonialen Diskurs des im Kontext des Kolonialismus entstandenen Orientalismus entwirft. Im Divan geht es nicht primär um die Hermeneutik des Eigenen und des Fremden. Das performative Verwandlungsspiel relativiert den hermeneutischen Akt, der zwischen zwei fest umrissenen Kulturen vermitteln soll. Stattdessen haben wir es mit einer Doppelbewegung zu tun: Der Prozess des sukzessiven Schreibens, Ordnens und Herausgebens der Gedichte führt zu einer Aneignung des Orients, die durch theoretische Reflexion begleitet wird, welche die utopische Möglichkeit einer Verschränkung zwischen dem Westen und dem Orient entwirft. Exemplarisch liefert Goethe damit einen Beitrag zur Entstehung von jenen polyphonen Diskursen, die zur Weltliteratur führen können und somit Prozesse der Entwicklung von Weltkultur mit implizieren. 

 PDF-Fassung   

 

 

 

 Anil Bhatti: Iqbal and Goethe. A Note

In: Yearbook of the Goethe Society of India, 1999-2000, S. 184-201. Neupublikation in überarbeiteter Fassung. 

The recourse to Goethe plays an important role in the work of Mohammad Iqbal (1873-1938), one of the few important writers from the Indian subcontinent who knew German literature. Iqbal situates his own writing in the context of western colonial expansion and the corresponding world-historical loss of power of Islam in the East. The recourse to Goethe becomes an import reference point in his work. It enables him to stylise himself as a Messenger of the East in reply to Goethe as a representative of the West. By establishing a comparative cultural constellation with his German predecessor Iqbal affirms a cultural position consisting of a mode of historical complaint and cultural revival. 

  PDF-Fassung   

 

 Christian Begemann: Poiesis des Körpers. Künstlerische Produktivität und Konstruktion des Leibes in der erotischen Dichtung des klassischen Goethe 

In: In leicht gekürzter Form zuerst erschienen in: German Life and Letters 52.2 (1999), Special Number: The Body in German Literat.

Goethes Römische Elegien und Venezianische Epigramme entfalten eine "Poiesis des Körpers" in einem doppelten Sinn. 

1. In ihren selbstreflexiven poetologischen Passagen zeigen sie Liebe und Sexualität als die Affektbasis der Hervorbringung von Kunst, die sich selbst erotisch auflädt. Sie entwerfen damit eine Anthropologie des künstlerischen Prozesses in nuce. 

2. Damit verzahnt ist die Arbeit an einem neuen Blick auf den weiblichen Körper und an der Konstitution eines spezifischen Geschlechtskörpers des Künstlers selbst. Dieser Vorgang beinhaltet zugleich eine Verschiebung und Umformierung der Sexualität.

Diese Aspekte werden in Zusammenhang gebracht 

1. mit epochenspezifischen kulturhistorischen Phänomenen (Attitude und Tableau vivant; Blick auf die antiken Statuen; Konjunktur des Pygmalionmythos), 

2. mit Goethes ästhetischen Reflexionen. Im Zusammenhang mit der Bestimmung des ambivalenten Verhältnisses von Kunst und Natur entwerfen diese eine Ästhetik des lebendigen Kunstwerks: Kunst wird in Natur verankert und in Analogie zum natürlichen Leben - so die Leitmetaphorik - "gezeugt" und "geboren". Diese Gesichtspunkte umreißen eine Art Biologie der Kunst, in die sich die erotische Dichtung nahtlos einfügt, indem sie Kunstschöpfung auf Sexualität bezieht.

  PDF-Fassung   

 

 Bertschik, Julia: „Sinnliche Zeichen" - Dichtungssymbolik bei Goethe und Caroline de la Motte Fouqué. In: Jahrbuch der Fouqué-Gesellschaft Berlin-Brandenburg 2004.  PDF-Fassung  

 

 Birus, Hendrik: Bedeutende Situationen, in einer künstlichen Folge. Goethes und Hofmannsthals Singspiele und Opern. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 2002, S.270-295.  PDF-Fassung  

 

 Birus, Hendrik: Der Entzug des Hier und Jetzt. Goethes Ueber Kunst und Alterthum an der Schwelle zum Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks. In: Medien der Präsenz: Museum, Bildung und Wissenschaft im 19. Jahrhundert. Hg. v. Jürgen Fohrmann, Andrea Schütte u. Wilhelm Voßkamp. Köln: DuMont 2001.  PDF-Fassung   

 

 Birus, Hendrik: Goethes Idee der Weltliteratur. Eine historische Vergegenwärtigung. In: Weltliteratur heute. Konzepte und Perspektiven. Hg. v. Manfred Schmeling (Saarbrücker Beiträge zur Vergleichenden Literatur- u. Kulturwissenschaft, Bd. 1) Würzburg: Königshausen & Neumann 1995, S.5-28. 

 PDF-Fassung   

 

 Birus, Hendrik: Goethes Italienische Reise als Einspruch gegen die Romantik. In:  Europäische Begegnungen – Die Faszination des Südens. Acta Ising 2000. Hg. v. Stefan Krimm u. Ursula Triller. München: Bayerischer Schulbuchverlag 2001, S.116-134.   PDF-Fassung    

 

 Birus, Hendrik: Im Gegenwärtigen Vergangnes. Die Wiederbegegnung des alten mit dem jungen Goethe. In: Der junge Goethe. Genese und Konstruktion einer Autor-schaft. Hg. v. Waltraud Wiethölter. Tübingen, Basel: A. Francke 2001, S. 9-23.  PDF-Fassung   

 

 Birus, Hendrik: Grösste Tendenz des Zeitalters oder Ein Candide, gegen die Poesie gerichtet? Friedrich Schlegels und Novalis´ Kritik des Wilhelm Meister. In: Goethes Kritiker. Hg. von Karl Eibl u. Bernd Scheffer. Paderborn: Mentis 2001, S. 27-43.  PDF-Fassung   

 

 Lothar Bluhm: „Du kommst mir vor wie Saul, der Sohn Kis’ ...“ Wilhelm Meisters Lehrjahre zwischen ‚Heilung‘ und ‚Zerstörung‘

In: „daß gepfleget werde der feste Buchstab“. Festschrift für Heinz Rölleke zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Lothar Bluhm und Achim Hölter. Trier 2001, S. 122-140. 

Die vorliegende Untersuchung überprüft die Leistungsfähigkeit der beiden kontroversen Lesarten der Lehrjahre als Geschichte einer ‚Heilung‘ oder einer ‚Zerstörung‘ anhand eines Bibelzitats im Romanausgang. Die Untersuchung der motivlichen Verflechtungen, der inter- und der hypertextuellen Bezüge erhellt die Komplexität und eine dieses Werk insgesamt prägende Poetik der Vorbehaltlichkeit. 

 PDF-Fassung 

 

 Bluhm, Lothar: Goethes »incalculable Productionen«. Zur Kontextualität von Wilhelm Meisters Lehrjahren und den Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Der europäische Roman zwischen Aufklärung und Postmoderne. Fs. zum 65. Geburtstag von Jürgen C. Jacobs. Hrsg. von Friedhelm Marx und Andreas Meier. Weimar 2001, S. 35-50.  PDF-Fassung 

 

 Bluhm, Lothar: „In jenen unglücklichen Tagen ...“ Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten oder: Die Ambivalenz von Kunst und Gesellschaft. In: Erzählte Welt – Welt des Erzählens. Fs. für Dietrich Weber. Hrsg. von Rüdiger Zymner u.a. Köln 2000, S. 27-45.  PDF-Fassung 

 

 Anne Bohnenkamp: Goethes poetische Orientreise

Der Titel bezeichnet Goethes erstaunliche Begegnung mit den Dichtern des Orients in den Jahren von 1814 bis 1819 und das Werk, das daraus entstand: den West-östlichen Divan. Dieses Werk ist mindestens in doppelter Hinsicht eine ‘poetische’ Reise: eine Reise hin zu der Poesie des Orients und eine Reise mit den Mitteln der Poesie: der Phantasie und der literarischen Gestaltung. Der Ertrag dieser Reise ist „Weltliteratur“ avant la lettre.

In: Goethe-Jahrbuch 120/2003, S. 144-156.
 PDF-Fassung 

 

Böhler, Michael: Geteilte Autorschaft: Goethe und Schiller. Visionen des Dichters, Realitäten des Schreibens. In: IASLonline. Erstpublikation: Goethe-Jahrbuch, im Auftrag des Vorstands der Goethe-Gesellschaft herausgegeben von Werner Keller, 112. Band der Gesamtfolge 1995. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger: Weimar 1996, Seite 167-181. 

 

Böhler, Michael: Die Freundschaft von Schiller & Goethe als literatursoziologisches Paradigma. In: IASLonline 5, 1980, S.33-67.

 

 Böhler, Michael: Poeta Absconditus. Zu Goethes Gedicht Wiederfinden – von Hofmannsthal her gelesen. In: Wolfram Malte Fues und Wolfram Mauser (Hg.): “Verber-gendes Enthüllen”. Zu Theorie und Kunst dichterischen Verkleidens. Festschrift für Martin Stern. Königshausen & Neumann: Würzburg 1995, S.177–196.   PDF-Fassung   

 

Böhme, Hartmut: "Kein wahrer Prophet". Die Zeichen und das Nicht-Menschliche in Goethes Roman "Die Wahlverwandtschaften" In: Gisela Greve (Hg.): Goethe. Die Wahlverwandtschaften. Tübingen 1999, S. 97-125. PDF-Fassung  

 

Böhme, Hartmut: Fetisch und Idol. Die Temporalität von Erinnerungsformen in Goethes Wilhelm Meister, Faust und Der Sammler und die Seinigen. In: Peter Matussek (Hg.): Goethe und die Verzeitlichung der Natur. München 1998, S. 178-202.)

 

Böhme, Hartmut: Lebendige Natur. Wissenschaftskritik, Naturforschung und allegorische Hermetik bei Goethe. In: DVjs Jg. 60, H. 2 (1986), S. 249-272. Sowie in: Hartmut Böhme: Natur und Subjekt. Frankfurt am Main. 1988, S. 145-178.

 

Böhme, Hartmut: Eros und Tod im Wasser. "Bändigen und Entlassen der Elemente". Das Wasser bei Goethe. In: Hartmut Böhme: Kulturgeschichte des Wassers. Frankfurt am Main 1988, S. 208–233.  PDF-Fassung 

 

Böhme, Hartmut: Goethes Erde zwischen Natur und Geschichte. Erfahrungen von Zeit in der "Italienischen Reise". In: Goethe-Jahrbuch 110 (1993), S. 209–227.  PDF-Fassung  

 

 Borchmeyer, Dieter: “Dichtung der Zukunft“? Goethe, der Überdeutsche, im Bilde Nietzsches. In: Alessandro Di Chiara (Hrsg.): Friedrich Nietzsche 1900-2000. Atti del convegno internazionale di filosofia Rapallo 14-16 settembre 2000. Genova 2000, S. 196-215.  PDF-Fassung 

 

  Borchmeyer, Dieter: "Die Genies sind eben eine große Familie ..." Goethe in Kompositionen von Richard Strauss. In: Goethe-Jahrbuch 111 (1999) [2000], S. 206-223.  PDF-Fassung 

 

 Borchmeyer, Dieter: Goethe. In: Deutsche Erinnerungsorte I. Hrsg. von Etienne Francois und Hagen Schulze. München: C. H. Beck 2003, S. 187-206.  PDF-Fassung 

 

 Borchmeyer, Dieter: Goethes Faust musikalisch betrachtet. In: Eine Art Symbolik fürs Ohr. Johann Wolfgang von Goethe. Lyrik und Musik. Hrsg. von Hermann Jung. Frankfurt a.M. 2002, S. 87-100. 

 PDF-Fassung 

 

 *Erstpublikation* Dieter Borchmeyer: Welthandel – Weltfrömmigkeit – Weltliteratur. Goethes Altersfuturismus 

München 2004.

Globalisierung - so merkwürdig es auf den ersten Blick scheint: der späte Goethe hat in seinem Greisen-Avantgardismus davon nicht nur etwas geahnt, er hat sie in seinen letzten Lebensjahren zum Angelpunkt einer neuen Epoche der Literatur gemacht, in der sich zugleich ein neues Weltethos spiegelt. “Nationalliteratur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Weltliteratur ist an der Zeit, und jeder muß jetzt dazu wirken, diese Epoche zu beschleunigen.“ 

   PDF-Fassung 

 

 Lothar Bornscheuer: "... und suche das Gründliche was als Capital Interessen tragen muß". Zur historischen Existenzgründung des "Dichtergenies" auf dem Buchmarkt an den Beispielen Klopstocks und Goethes 

In: Literatur und Leben. Anthropologische Aspekte in der Kultur der Moderne. Festschrift für Helmut Scheuer zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Günter Helmes u.a. Tübingen: G. Narr 2002, S. 39-53.

Bis ans Ende des 17. Jahrhunderts war die Masse der geschriebenen Literatur weitgehend zweck- und zielgerichtete Gebrauchsliteratur, deren Erschaffung für die meisten Autoren eine Freizeitbeschäftigung bedeutete. Klopstock war der Erste, der das Dichten von Anfang an zu seinem Lebensinhalt und Hauptberuf erklärte und dafür eine zeituntypische professionelle Geschäftstüchtigkeit entwickelte. Den von Klopstock vorgelebten ästhetischen und ökonomischen Autonomieanspruch hat Goethe für sich selbst noch entschieden gesteigert und auch praktisch realisiert; das Spannungsverhältnis zwischen dem nicht rationalisierbaren genie-ästhetischen Dichtungs- und Selbstverständnis auf der einen Seite und der marktwirtschaftlichen Kalkulierbarkeit der eigenen literarischen Werte auf der anderen Seite blieb jedoch stets virulent. 

  PDF-Fassung 

 

 Wolfgang Braungart: Das Ur-Ei. Einige mediengeschichtliche und literaturanthropologische Anmerkungen zu Goethes Balladenkonzeption

In: literatur für leser 97/1, S. 71–84. 

In Goethes Definition ist die Ballade die integrative Gattung schlechthin, sie hat das Potential zur poetischen Synthese. In ihr schließt sich noch einmal zusammen, was sich funktional im Prozess der Gattungsentwicklung differenziert. „Ur-Ei” heißt soviel wie: Die Ballade ist eine Art poetischer Ursprache. An ihr lässt sich erfahren, was Poesie alles sein kann, ja sein soll. Solche elementare ‘Volkstümlichkeit’, wie sie Goethe in seiner eigenen Ballade exemplifiziert, versteht sich jedoch nicht mehr von selbst. Sie muss kommentiert werden, der Zuhörer muss zur elementaren Einfachheit der poetischen Formen erst wieder erzogen werden. 
  PDF-Fassung  

 

 Wolfgang Braungart: Naturverhältnisse. Zur poetischen Reflexion eines Aufklärungsproblems beim jungen Goethe 

In: Idealismus und Aufklärung. Kontinuität und Kritik der Aufklärung in Philosophie und Poesie um 1800, hg. von Christoph Jamme und Gerhard Kurz. Stuttgart: Klett-Cotta 1988, S. 13–34.  

Schon der junge Goethe setzt sich mit der Problematik eines einseitigen, rationalistischen Naturumgangs auseinander; und ,löst’ sie weder in der Weise, dass er Irrationalität und Emotionalität, unvermittelte und unvermittelbare Subjektivität des Sturm und Drang aufklärerischer Verstandesklarheit entgegensetzt, wie das ein alter Topos der Literaturgeschichtsschreibung will, noch durch ein eindeutiges Bekenntnis zu einem etwa spinozistisch inspirierten Pantheismus oder magisch-hermetischen Naturvitalismus. Die Frage nach Goethes Position in den naturtheoretischen Kontroversen um die Aufklärung lässt sich nicht allein durch eine Analyse seines Naturbegriffs beantworten. Dies wird aufgezeigt an den Balladen Der Fischer und Erlkönig und am Briefroman Die Leiden des jungen Werthers. Die beiden Gedichte stehen am Beginn einer Tradition naturmagischer Kunstballaden, die sich nicht von ungefähr im 19. Jahrhundert entwickelt, weil sie das Problem der scheinbar beherrschten, der verdrängten und sich deshalb rächenden Natur thematisiert. 

 PDF-Fassung  

 

Jutta Assel und Georg Jäger (Hg.): Eine entsetzliche Mordgeschichte von dem jungen Werther. Von Heinrich Gottfried von Bretschneider, illustriert von Ludwig Richter.

Heinrich Gottfried von Bretschneider veröffentlichte 1775 eine Parodie auf Goethes "Werther" in Form eines Bänkelsangs: "Eine entsetzliche Mordgeschichte von dem jungen Werther, wie sich derselbe den 21. December durch einen Pistolenschuß eigenmächtig ums Leben gebracht. Allen jungen Leuten zur Warnung in ein Lied gebracht, auch den Alten fast nutzlich zu lesen". Breitschneider, einem heute weitgehend vergessenen satirischen Schriftsteller, gelang damit eine witzige Wertheriade. Sie wurde später von Ludwig Richter, dem populären Graphiker, mit Holzschnitten illustriert und gelangte in dieser Gestalt in die Sammlung "Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten", die wohl wichtigste Anthologie des Bänkelsangs. Das Goethezeitportal publiziert Text mit Illustrationen und informiert über den Bänkelsang. Beigegeben sind biographische Skizzen zu Bretschneider und Richter.

Zum Beitrag

 

 

 *Erstpublikation* Iris Bunte:
 Goethe, Gotter und Goue – auf Frei(maur)ers Füßen in Wetzlar

Goethes Wetzlarer Zeit im Sommer 1772 gehört zu den eher vernachlässigten Kapiteln deutscher Literaturgeschichte. Sein Aufenthalt als Praktikant am Reichskammergericht mündete jedoch in eine seiner produktivsten Schaffensphasen. Dem literarischen Wirken Goues und Gotters ist zu verdanken, dass sich rekonstruieren lässt, welche Wetzlarer Bekanntschaften und Erlebnisse in Goethes „Werther“, „Götz von Berlichingen“ sowie den „Urmeister“ einflossen. Insbesondere Gotters „Knopfmacher-Literatur“, die im Umfeld einer dem „humorigen Ritterorden“ vorausgehenden öffentlichen Gesellschaft entstand und zu der eine jüngst in Westfalen entdeckte Abschrift seines verschollen geglaubten „satirischen Buchkatalogs“ gehört, bewahrt Namen, Orte und Rituale vor dem Vergessen. Dieser Buchkatalog wird hier erstmals kritisch ediert.

   PDF-Fassung  

 

 Wolfgang Bunzel: Das gelähmte Genie. Versuch einer Deutung von Goethes Gedicht Der Adler und die Taube (1772/73)

In: Wirkendes Wort 41 (1991), S. 1-14. 

Das im Jahrgang 1774 des Göttinger “Musenalmanachs” erstmals erschienene Gedicht “Der Adler und die Taube” nimmt aufgrund seiner fabelähnlichen Struktur eine Sonderstellung in Goethes Sturm-und-Drang-Lyrik ein. Im Unterschied zu fast allen übrigen Texten aus diesem Zeitraum steht hier eine überschaubar wirkende gleichnishafte Situation im Mittelpunkt. Mit dem Bild von Adler und Taube greift Goethe eine Metaphorik auf, die zum einen verschiedene Lebensformen bezeichnet, zum anderen aber auch einander entgegen gesetzte Arten von Dichtung markiert. Das Gedicht reflektiert die Möglichkeit einer Nachahmung der erhabenen, dithyrambischen Stillage eines Pindar unter den Bedingungen der Moderne und kommt zu dem Ergebnis, dass die Voraussetzungen für eine entsprechende Dichtart nicht (mehr) gegeben sind. So spiegelt sich im Bild des angeschossenen, flugunfähigen Adlers der quälende Zwischenzustand des gelähmten Genies. 

  PDF-Fassung 

 

 Wolfgang Bunzel: "Das ist eine heillose Manier, dieses Fragmente-Auftischen". Die Vorabdrucke einzelner Abschnitte aus Goethes 'Wanderjahren' in Cottas 'Taschenbuch für Damen'

In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1992, S. 36-68. 

Goethe ließ einzelne Partien seines in Entstehung befindlichen Romans Wilhelm Meisters Wanderjahre (1. Fassung: 1821) über einen Zeitraum von über zehn Jahre hinweg im Taschenbuch für Damen seines Verlegers Cotta vorabdrucken. Diese Vorabdrucke waren Bestandteil einer gezielten Publikationsstrategie zur Gewinnung der Leser. Durch eine minutiöse Rekonstruktion der Veröffentlichungsgeschichte läßt sich zeigen, wie der Autor auf dem Weg einer geschickten publizistischen Lesersteuerung versucht, das Interesse an seinem Roman bleibend wachzuhalten. Zugleich wird der Nachweis erbracht, daß Goethe die Wanderjahre nicht – wie die Forschung lange Zeit annahm – nachträglich aus den Almanachdrucken zusammengestellt, sondern daß er im Gegenteil die Beiträge für das Taschenbuch für Damen jeweils aus dem im Entstehen begriffenen Romankomplex ausgekoppelt und im Hinblick auf dessen baldiges Erscheinen vorab veröffentlicht hat. 

  PDF-Fassung 

 

 Wolfgang Bunzel: Publizistische Poetik. Goethes Veröffentlichungen in Almanachen und Taschenbüchern 

Der Beitrag liefert einen Abriß über Goethes Veröffentlichungen in Musenalmanachen und literarischen Taschenbüchern und rekonstruiert dabei einen bislang weitgehend übersehenen Aspekt von Goethes Poetik. Dabei zeigt sich, daß der Autor von Anfang an darauf bedacht war, nicht nur die generelle Verfügungsgewalt über seine Werke in der Hand zu behalten, sondern auch die Umstände (Zeit, Ort, publizistisches Umfeld, bis hin zu Satzspiegel und Typographie) ihrer Publikation so weit wie möglich zu bestimmen. Er suchte sich jeweils gezielt diejenigen Organe zur Veröffentlichung aus, die seinen Zielen weitgehend entsprachen und machte sie sich derart geschickt dienstbar, daß man von einem regelrecht strategischen Publikationsverhalten sprechen muß. Durch die Verlängerung der dichterischen Aussage in den Bereich der – gelenkten – Veröffentlichung hinein, amalgamieren sich Poetik und Publikation in bisher ungekannter Form. 

 PDF-Fassung  

 

 

 Wolfgang Burgdorf: „Das Reich geht mich nichts an“. Goethes Götz von Berlichingen, das Reich und die Reichspublizistik

Der Beitrag diskutiert anhand von Goethes „Götz von Berlichingen“ wie die Menschen der Frühen Neuzeit das Alte Reich sahen, welche staatlichen Formen ihm zugeschrieben wurden und welchen Verlauf diese Diskussion vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nahm.

  PDF-Fassung  

 

[C]

 Costazza, Alessandro: Das „Charakteristische“ ist das „Idealische“. Über die Quellen einer umstrittenen Kategorie der italienischen und deutschen Ästhetik zwischen Aufklärung, Klassik und Romantik. In: Chloe. Beihefte zu Daphnis. Bd. 26. Beiträge zu Komparatistik und Sozialgeschichte der Literatur. Festschrift für Alberto Martino. Hrsg. von Norbert Bachleitner, Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. Editions Rodopi B.V. Amsterdam 1997, S. 463-490.   PDF-Fassung  

 

 Alessandro Costazza: Ein Aufsatz aus der Zeit von Moritz’ Weimarer Aufenthalt. Eine Revision der Datierung und der Zuschreibung von Goethes Aus der Zeit der Spinoza-Studien 

In: Goethe-Jahrbuch, Bd. 112. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar 1995, S. 259-274.  

Der von Suphan und Dilthey Goethe zugeschriebene Text der sogenannten Spinoza-Studie wird in diesem Aufsatz, ausgehend von einem Brief Knebels an Herder und aufgrund einer sowohl stilistischen als auch inhaltlichen Analyse, als Produkt einer gemeinschaftlichen Diskussion interpretiert, die am 16. Dezember 1788 zwischen Goethe, Karl Philipp Moritz und der Weimarer Gesellschaft stattfand. Es stellt sich dabei heraus, daß der erste Teil der Spinoza-Studie im Wesentlichen von Moritz stammt, während der zweite Teil der Studie als implizite Kritik Goethes am ersten Teil gelesen werden kann. 

 PDF-Fassung 

 

 

[D]

 *Erstpublikation* Christa Dill:
 Generelle Aussagen Goethes über die Frauen

Das nachgelassene Lexikon der Goetheforscherin Christa Dill fasst alle Äußerungen Goethes über die Frauen zusammen. Die Sammlung enthält nicht nur die altbekannten, doch immer wieder neu zu entdeckenden Zitate, nicht nur viele geistgeschliffene Sentenzen, die „den höchsten Sinn im engsten Raum“ zusammenfassen, nicht nur allerlei Lebensweisheiten und -wahrheiten in schlichter, einprägsamer Formulierung, sondern darüber hinaus alle Äußerungen Goethes über die Frau, die für ihn und auch für seine Epoche bedeutungsvoll und charakteristisch sind. Das Belegmaterial ist den Werken, den naturwissenschaftlichen Schriften, den amtlichen Schriften, den Tagebüchern, Briefen und Gesprächen entnommen, so dass Goethe hier als Dichter, als Wissenschaftler, als Staatsbeamter und nicht zuletzt als Mensch in seinen vielfältigen, öffentlichen und privaten Lebensbezügen, auch im vertraulichen Umgang zu Wort kommt. 

An Themenkreisen werden vorgeführt: Wesen, Charakter, Verhaltensweise – Sittliche Verhaltensmuster, Verhaltensnormen – Fähigkeiten, Kräfte, Erziehung, Bildung, geistiges Leben – Tätigkeitskreis – Bindungen: Verhältnis zwischen Frauen und Männern; Liebe; Ehe; Familiäre Bindungen: Die Mutter; Die Tochter; Die Schwester; Die Schwiegermutter, die Schwiegertochter; Die Großmutter, die Enkelin; Soziale Bindungen: Frauen unter einander; Geselliges Leben – Stellung der Frau.

Ein detailliertes Verzeichnis dient als Wegweiser und ermöglicht es, die Sammlung auch als Nachschlagewerk für besondere Sachgebiete und für Einzelfragen zu benutzen.

   PDF-Fassung  

 

 Donat, Sebastian: Arbeitspensum eines Achtundsiebzigjährigen. Eine unbekannte Agenda Goethes vom November und Dezember 1827. In: Goethejahrbuch 118 (2001), S. 328-345.  PDF-Fassung    

 

 Sebastian Donat: Goethe - Bildungspraxis eines Autodidakten

In: Jahrbuch für Historische Bildungsforschung 5 (1999), S. 9-30.

Ausgehend vom immensen Spektrum seiner Tätigkeitsfelder beschäftigt sich die Studie mit dem Modell und der Praxis des Wissenserwerbs Goethes, dieses Autodidakten und zugleich vielleicht letzten Universalgenies. Anhand ausgewählter Bereiche – Fremdsprachenerwerb, Bergbau und Mineralogie sowie Morphologie und Farbenlehre – werden Bildungsform und -motivation Goethes skizziert. Dabei entsteht das konkrete Bild eines Gegenentwurfs zur zeitgenössischen akademischen »Bücher- und Stubengelehrsamkeit«: natürliche Vielfältigkeit des Behandelten statt künstlicher Spezialisierung in Disziplinen, Innovation statt Wiederholung, selbständig erworbenes statt reproduziertem Wissen, individuelle statt kollektiver Ausbildung sowie Beschäftigung mit realen Gegenständen statt mit vorgefertigten Konzepten.

  PDF-Fassung    

 

 Donat, Sebastian: Stille Post oder Wie Goethe vor dem Ersaufen gerettet wurde. Deutsche, russische und englische Grenzen der Menschheit. In: Arcadia 38 (2003), S. 179-192.  PDF-Fassung   

 

 

 Martin Dönike: 
„Diese hier beygelegte Nachrichten sind mir von H. Hirt mitgetheilt worden“ - Anmerkungen zur ersten Beschreibung von Tischbeins Gemälde „Goethe in der Campagna di Roma“
 

(München Januar 2008)

Unter den Bildnissen Goethes zählt J. H. W. Tischbeins Gemälde, das den Dichter in der Campagna di Roma zeigt, sicherlich zu den berühmtesten. Von zentraler Bedeutung im Hinblick auf Entstehung und Deutung des Bildes ist eine im Teutschen Merkur erschienene zeitgenössische Beschreibung, die gemeinhin dem Vetter Tischbeins, Ludwig Philipp Strack, zugeschrieben wird. Der Beitrag weist nach, dass der für die Kunst- und Literaturgeschichte des Klassizismus so eminent wichtige Quellentext gar nicht von Strack stammen kann, sondern tatsächlich von dem damaligen Cicerone und späteren Professor für Theorie und Geschichte der zeichnenden Künste an der Berliner Universität Aloys Hirt verfaßt wurde, der 1786/87 in Rom sowohl mit Goethe als auch mit Tischbein in engstem Kontakt stand.

  PDF-Fassung  

 

 Dotzler, Bernhard: Werthers Leser. Über die Appellstruktur der Texte im Licht von Goethes Roman. In: MLN, German Issue, 114/1999, S. 445-470.  PDF-Fassung   

 

 Rudolf Drux: „Aber abseits wer ist’s?“. Goethes Harzreise im Winter und die Rhapsodie des Johannes Brahms (im Kontext romantischer Winterreisen)

Mit seinem hymnischem Gedicht ‘Harzreise im Winter’, in dem Goethe auf seinen im Dezember 1777 unternommenen „Ritt“ durch den Harz und die Besteigung des verschneiten Brocken rekurriert, hat er zwei für die romantischen Versionen winterlicher Reisen konstitutive Diskurse vorgeprägt: Zum einen ist ihnen die Reflexion über ihre poetische Gestaltung eingeschrieben, zum andern vermittelt die Schilderung frostiger und lebloser Landschaften eine (wie auch immer geartete) krisenhafte Situation und melancholisch-weltschmerzliche Stimmung. Diese wird in Goethes Gedicht mit der Frage nach dem einsamen ‚Menschenfeind’ hervorgerufen, der sich in die Öde zurückgezogen hat. Die ihm gewidmeten Strophen V-VII hat Brahms 1869 in seiner Rhapsodie vertont und mit seiner Komposition die Gewissheit einer Erlösung aus unglückseliger „Selbstsucht“ zum Ausdruck gebracht. Hingegen deutet Goethe nur die Möglichkeit einer Heilung der zur Werther-Zeit grassierenden „Empfindsamkeits-Krankheit“ in den vielschichtigen Bildern seiner ‚Harzreise’ an, mit denen er die Symbolik seiner klassischen Dichtung antizipiert.

   PDF-Fassung  

 

[E]

Fritz Helmuth Ehmcke: Mein Faust

Der Typograph, Buchkünstler, Werbegraphiker und Designer Fritz Helmuth Ehmcke (1878-1965) gestaltete eine Jubiläumsausgabe von Goethes "Faust", die 1909 bei Diederichs in Jena verlegt und bei W. Drugulin in Leipzig gedruckt wurde. Da diese Ausgabe einen hohen Anspruch als Muster typographischer und buchkünstlerischer Gestaltung stellte, war sie bald vielumstritten. Im Goethezeitportal wird der Aufsatz F. H. Ehmckes "Mein Faust" wiedergegeben, in dem er seine Gestaltungsprinzipien erläutert. Ehmckes "Faust" setzt radikal auf "typographische Schönheit" und verzichtet ganz auf Illustrationen. Der Leser lernt viel über die Entscheidungen, die der Typograph dabei zu treffen hatte, sowie über mögliche Entscheidungsgründe. Die Argumentation wird durch Seitenbilder illustriert, die Vor- und Nachteile typographischer Lösungen vor Augen führen.

 PDF-Fassung

 

 

 Karl Eibl: Zur Wette im Faust

In: Goethe-Jahrbuch 116 (1999). S. 271- 280. Dort mit einigen kleinen Veränderungen. Der Beitrag führt einige Hinweise aus, die in Karl Eibls Faust-Buch Das monumentale Ich, Frankfurt/M. 2000, wegen anderer Argumentationsschwerpunkte nur verstreut erscheinen.

Die Inbrunst, mit der die Frage nach dem Ausgang der Wette(n) im Faust früher erörtert wurde, mutet heute fast grotesk an, ist aber immerhin ein Beleg dafür ist, daß man den Text auch in seinem literalen Ablauf ernst nahm. Heute schlägt das Pendel ins Gegenteil hinüber. Der Ausgang scheint uninteressant geworden zu sein. Es ist zwar wohltuend, wenn die Fixierung auf den 'juristischen' Abschluß der causa Faust und damit der harte Zugriff auf ein 'Ergebnis' suspendiert wird. Aber die so gewonnene Unbefangenheit sollte zu einem erneuten Blick auf diese pragmatische 'Hauptgräte' des Textes genutzt werden: Die Wette spielt nicht einfach "so oder so keine Rolle mehr"; Goethe hat vielmehr das Handlungsmuster derart mit Bedeutung versehen, daß es sich am Ende selbst aufhebt und dabei den Sinn des Dramas pointiert. 

   PDF-Fassung   

 

Eisbrenner, Astrid: Das Erscheinen des Schönen. Goethes Ästhetik des Lebendigen, Diss. Marburg 2002.
 PDF-Fassung 

 

 

Monika Estermann: Goethe in der Nachkriegszeit. Ein Rundblick

Der Beitrag behandelt das Spektrum von Goethes vielfältigen Funktionen in der kurzen Zeitspanne von 1945 bis 1949, zwischen Kapitulation und Gründung der beiden deutschen Staaten. Im Umfeld seines 200. Geburtstages wird Goethe in den großen Reden und den teilweise heftigen Debatten (Jaspers, Th. Mann, Beutler u.a.) als wichtiger Haltepunkt bei der Suche nach Neuorientierung beschworen. Dabei zeigen sich bereits gravierende Unterschiede in der Rezeption im Westen und dem Osten Deutschlands. Von großer Bedeutung sind aber auch die indirekten Zeugnisse für seine unbeschädigte und beispielgebend verstandene Autorität, etwa als Bezugspunkt in Darstellungen der Gegenwart oder in Berichten über Lektüreerlebnisse während oder nach dem Krieg oder aber in den zahlreichen Neugründungen von Ortvereinen der Weimarer Goethe-Gesellschaft. Dem entsprechend nehmen seine Werke in der bescheidenen Buchproduktion der Zeit eine große Rolle ein  durch die Vielzahl der Titel, besonders der Gedichte, oder „Hermann und Dorothea“ oder des „Faust“. Dabei ist die ungewöhnlich qualitätvolle Ausstattung einiger Ausgaben des „Faust“ in der Zeit des allgemeinen Mangels besonders bemerkenswert, wobei die bedeutendste mit den Illustrationen von Max Beckmann erst 1957 erscheinen konnte.

 PDF-Fassung

 

 

 

[F]

 Falk, Thorsten: Poetische Pathographie. Goethes Werther im Kontext zeitgenössischer Melancholie-Diskurse. In: Goethe-Jahrbuch 119 (2002), S. 14-22.  PDF-Fassung 

 

 Fischer, Katrin: Die Turmgesellschaft in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Eine Deutung unter Bezug auf Goethes Einstellung gegenüber Teleologie und im Kontext der Frage, was ein gelungenes Leben gewährleistet. (Magisterarbeit, Darmstadt 2004)   PDF-Fassung   

 

 Hannes Fricke: Über Nutzen und Nachteil naturwissenschaftlich-empirischer Erkenntnisse für die Literaturwissenschaft: Neurobiologie, Hirnphysiologie, Traumaforschung und Margarete im Kerker

Erstpublikation: Fricke, Hannes: Das hört nicht auf. Literatur, Trauma und Empathie. Wallstein, Göttingen 2004, S. 9-28. (München Januar 2008)

„Gretchen-Tragödie“ oder „Margareten Tragödie“ – allzuoft wird Margarete stereotyp als „unschuldiges Opfer“ oder als „weiblicher Gegenpol zu Faust“ bezeichnet. Besonders durch die Anwendung psychotraumatologischer, also auch neurobiologisch fundierter Erkenntnisse (etwa über die nicht kausal und temporal geordnet erfolgende Speicherung von traumatischem Geschehen im Gedächtnis) erscheint Margarete im Kerker aber in völlig anderem Licht. Die Untersuchung versteht sich entsprechend als Modellanalyse über den möglichen Mehrwert, den die Anwendung neurobiologisch fundierten Wissens erbringen kann.

  PDF-Fassung  

 

 

  Hans-Edwin Friedrich: Autonomie der Liebe - Autonomie des Romans. Zur Funktion von Liebe im Roman der 1770er Jahre: Goethes Werther und Millers Siegwart

In: Martin Huber / Gerhard Lauer (Hg.): Nach der Sozialgeschichte. Konzepte für eine Literaturwissenschaft zwischen Historischer Anthropologie, Kulturgeschichte und Medientheorie. Tübingen: Niemeyer 2000, S. 209-220. 

Seit Niklas Luhmanns „Liebe als Passion“ gilt Liebe als ein Medium zur Reflexion und Thematisierung der Exklusionsindividualität, einer Folge der gesellschaftlichen Umstellung von Stratifikation auf Funktion. In dem Aufsatz geht es darum, weitere Implikationen des Kommunikationsmediums Liebe im Roman zu beschreiben. Gegenstand der Analyse sind die beiden Erfolgsromane der siebziger Jahre, Goethes Die Leiden des jungen Werthers (1774) und Johann Martin Millers Siegwart. Eine Klostergeschichte (1776). In einem ersten Argumentationsschritt wird Werthers Konzeption von Liebe herausgearbeitet, in einem zweiten wird auf die poetologische Dimension der Liebessemantik hingewiesen. Millers Roman erweist sich als Versuch, die Liebe Werthers sozial zu reintegrieren, die Katastrophen der Liebe wenigstens notdürftig zu reparieren und die Autonomie des Romans zurückzunehmen. 

 PDF-Fassung   

 

  Friedrich, Hans-Edwin: “Ewig lieben”, zugleich aber “menschlich lieben”? Zur Reflexion der empfindsamen Liebeskonzeption von Gellert und Klopstock bis Goethe und Jacobi. In: Aufklärung 13 (2001) S. 148-189.  PDF-Fassung   

 

 

 Wolfgang Frühwald: „Denn wozu dient alle der Aufwand von Sonnen und Planeten und Monden...?“
 Bild und Erfahrung der Natur bei Goethe


Goethes Naturdenken ist an jener historischen Nahtstelle anzusiedeln, an der sich die europäische Menschheit mit Hilfe von Wissenschaft und Technik aus den drückenden Zwängen der Natur zu befreien und sich ihres Verstandes in freier Wahl zu bedienen vorgenommen hat. Der spezifisch neuzeitliche Akzent, der diesem Vorhaben anhaftet, lautet: Die Entfremdung von der Natur ist die Bedingung der menschlichen Freiheit und ihrer Herrschaft über die Natur, doch versuchen schon die Menschen des späten 18. Jahrhunderts, ästhetisch wiederzugewinnen, was sie in der realen Beziehung zwischen Mensch und Natur verloren haben. Der Aufsatz versucht eine sozialgeschichtliche Einordnung von Goethes Naturdenken auch in die zeitgenössischen Erfahrungen der elementaren Naturgewalten, in Gewitter, Feuersbrunst und Hagelschlag, um die Innovationskraft dieses Denkens und ihres ästhetischen Ausdrucks zu belegen. Goethe hat sich zunächst dem Diskurs über die Theodizee angeschlossen, der nach dem großen Erdbeben von Lissabon lebhafter und heftiger wurde als je zuvor, ist dann aber rasch über diesen Diskurs hinausgeschritten, um den Menschen in seiner Glücksfähigkeit von allen anderen Naturwesen zu unterscheiden.

  PDF-Fassung 

 

 

 Wolfgang Frühwald: „Wie ein ungeheures Märchen“. Johann Caspar, Johann Wolfgang und August Goethe im Petersdom in Rom

Die Baugeschichte des Petersdoms in Rom, wie er sich dem Blick des neuzeitlichen Betrachters darstellt, ist das Resultat eines großen Abbruchunternehmens ebenso wie eines gewaltigen Neubaus. Von „schöpferischer Zerstörung“ hat Horst Bredekamp mit Blick auf die Baugeschichte von Neu St. Peter in Rom seit 1506 gesprochen. Als Johann Wolfgang Goethe, den Spuren seines Vaters folgend, 1786 auf seiner „Hegire“ das antike Rom und den Petersdom erblickte und sich damit in die südliche Kunstwelt „initiiert“ fühlte, konnte er kaum einschätzen, dass sein Neubau der deutschen Literatursprache ein ähnlich gewaltiges und gewaltsames Abbruch- und Aufbauprojekt sein könnte, wie der sich über mehr als ein Jahrhundert erstreckende Neubau der Papstkirche in Rom. Die „römischen Glückstage“, deren Stimmung und Kunstgefühl sich Goethe noch 1829, bei der Edition des „Zweiten römischen Aufenthalts“, in die „kimmerischen“ Nächte des Nordens holte, versuchte sein Sohn August 1830 auch für sich zu reklamieren. Doch endete dessen zu spät unternommene Flucht in einer Tragödie. August von Goethe starb zehn Tage, nachdem er die Kuppel des Petersdoms im Glanz der Morgensonne gesehen hatte, an einem Schlaganfall in Rom. Von dem Schock, der ihn im November 1830 durch die Nachricht vom Tod des Sohnes ereilte, hat sich Johann Wolfgang Goethe nicht mehr erholt.    PDF-Fassung 

 

 

[G]

 Achim Geisenhanslüke: „Drum sind auch alle französische Trauerspiele Parodien von sich selbst.“ Racine und die Rezeption der klassischen französischen Tragödie bei Schiller und Goethe

In: Komparatistik. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für All-gemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft 2002/2003, S. 9-32.

Der Aufsatz orientiert sich an der Kritik der französischen Bühne bei Lessing und Lenz, um darauf hinzuweisen, dass die scheinbare Ablehnung der französischen Klassik insbesondere am Beispiel Racines eine Revision erfordert. Schillers Wallenstein und Goethes Iphigenie, so die These des Aufsatzes, sind dem Theater viel mehr verpflichtet, als es die Kritik der französischen Klassik vermuten lässt. 

   PDF-Fassung  

 

 Achim Geisenhanslüke: „Mit den Menschen ändert die Welt sich.“  Humanität, Mythos und Geschichte in Goethes Iphigenie auf Tauris und Novalis’ Hymnen an die Nacht

In: Humanismus in Geschichte und Gegenwart. Herausgegeben von Richard Faber und Enno Rudolph, Tübingen 2002, S. 45-56. 

„In seinem anregenden Aufsatz geht Gunter E. Grimm den im Briefwechsel zur Sprache kommenden Lektüren Herders und seiner späteren Ehefrau Caroline Flachsland nach. Diesen falle, so Grimm, eine entscheidende Bedeutung im Selbstverständigungsprozess der späteren Eheleute zu: Herders konservatives Frauenbild erfahre durch Caroline Flachslands Lektüren Brechungen und Wandlungen.“ 

  PDF-Fassung  

 

Gendolla, Peter: Was hat man dir du armes Kind, getan. Über Literatur aus dem Rechner. Gekürzte Fassung eines Vortrags an der FU Berlin 1999.

 

Gendolla, Peter: Neueste älteste Leiden Werthers. In: dichtung-digital.de Modemfieber. Symposium zum Liebesdiskurs in Mail-, SMS, Chat- und MUD-Kommunikation, 2002.

 

 Gerhardt, Christoph und Reinhardt, Hartmut: Madonnas Erdenblick. Goethe, Tizian, eine Gürtelgeschichte und eine Fernwirkung. In: Röllwagenbüchlein. Festschrift für Walter Röll zum 65. Geburtstag. Hg. von Jürgen Jaehrling, Uwe Meves und Erika Timm. Tübingen: Niemeyer 2002, S.251-276.  PDF-Fassung   

 

Giesbrecht, Sabine: Historische Bildpostkarten. Universität Osnabrück. Sammlung Prof. Dr. S. Giesbrecht. Johann Wolfgang Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre, Mignon. 36 Bildpostkarten (Stand: 16. Juli 2004). 

 

 Gnam, Andrea: “Geognosie, Geologie, Mineralogie und Angehöriges” Goethe als Erforscher der Erdgeschichte. 

In: Matthias Luserke (Hg.): Goethe nach 1999, Positionen und Perspektiven, Göttingen 2001.  PDF-Fassung 

 

 

Gunter E. Grimm: „Nähe in der Ferne“. Streiflichter auf Gottfried Benns Goethe-Rezeption

Gottfried Benn hat sich seit seinem zum Goethejahr 1932 verfassten, Furore machenden Aufsatz „Goethe und die Naturwissenschaften“ kontinuierlich mit Goethe und seinem Werk beschäftigt. Außer Nietzsche begegnet kein Name häufiger in seinen Essays, Reden und Briefen. Goethe galt ihm als historischer Vertreter eines harmonistischen Weltbildes und – trotz gelegentlicher Ironie – als verehrungswürdige Instanz. Benns Annäherung an Goethes literarisches Werk geschah freilich nicht in hermeneutischer oder systematischer Absicht. Leitend war für ihn ein persönliches Interesse, das ihn Goethe einmal als geistigen Kontrahenten, ein andermal als lebensweltliches und dichterisches Vorbild verstehen ließ. Benns Goethe-Rezeption ist mittlerweile umfassend erforscht. Dennoch gibt es einige weniger beachtete Aspekte, von denen drei in den Blick genommen werden: Benns Selbstinszenierung, die Funktion von F. W. Oelze für Benns Goethebild, die verfremdende Umwandlung Goethescher Muster in Benns eigener Lyrik.

 PDF-Fassung

 

 

 

Gunter E. Grimm: „Die Idee, ich hätte so ausgesehen..“. Goethe-Bilder in den Medien des 19. und 20. Jahrhunderts

Goethe war der literarisch meistgeschilderte Autor seiner Zeit. Doch auch Gemälde und Statuen spielten bei Goethes Selbstinszenierung eine bedeutsame Rolle. Sie haben auch unser ‚Bild‘ von Goethe entscheidend geprägt. Es ist belegt, dass verschiedene Künstler, denen Goethe Modell gesessen hat, seine Wünsche berücksichtigt bzw. nachträgliche Änderungen vorgenommen haben. Das Bild einer Person, das sie von sich zu geben wünscht, ist Teil einer Projektion, ebenso das Bild, das andere Personen von ihr überliefern. In den Porträtbildern und -statuetten treffen beide Intentionen zusammen. Sie sind Inszenierungen, in denen der Wunsch, wie Goethe sich selbst sehen bzw. gesehen werden wollte, und der Wunsch, wie andere ihn sehen wollten, zur Synthese geriet.

Nach Goethes Tod begann die Phase, in der dem Dichter Denkmäler errichtet wurden, die sich an eben diesen zu Lebzeiten gemalten Bildnissen oder modellierten Büsten orientiert haben. Dabei ist, dem Auftrag des Denkmals korrespondierend, der Hang zum Monumentalen, zum Kolossalen und zur Glorifizierung unverkennbar. In gewisser Weise führen sie die von Goethe selbst gestiftete Form des Repräsentativen fort und schaffen damit eine bürgerliche Tradition der Künstler-Apotheose. Der Beitrag zeigt an ausgewählten Beispielen, wie das von Goethe angelegte Selbstbild sich zu verselbständigen beginnt und wie – vor allem in den der Verehrung und der Verbreitung dienenden Medien (Goethe-Denkmäler, Postkartenserien, Illustrationen in populären Literaturgeschichten) – das Bild vom ‚Olympier‘ Goethe etabliert wird. Der Hang zur eindimensionalen Glorifizierung ist im Übrigen eine im Kaiserreich und vor allem im Wilhelminismus dominante Tendenz, der alle ‚Geistesriesen‘ unterworfen waren. Sie lässt sich als Ausdruck eines in dieser Epoche ausgeprägten heroischen Denkens (Wagner, Nietzsche u.a.) deuten.

 PDF-Fassung

 

 

Gunter E. Grimm: Hermann Hesses Goethe-Lektüren. Stationen einer ‚geistigen Beunruhigung‘

Der Beitrag informiert über die lebenslange Beschäftigung Hermann Hesses mit der Persönlichkeit und dem Werk Goethes. Goethe galt ihm als „Stern seiner Jugend“, jedoch auch als „Unruhe seines geistigen Lebens“. Insgesamt lassen sich drei Typen von Texten unterscheiden: erstens bloße Erwähnungen Goethes in Hesses Schriften und Briefen; zweitens explizite Abhandlungen und Feuilletons über Goethe und bestimmte Aspekte bei Goethe; drittens Goethe im literarischen Werk Hesses. Unter den vier Aspekten „Goethe der Dichter“, „Goethe der Weltbürger“, „Goethe der Repräsentant“ und „Goethe der Weise“ wird Hesses  Annäherung und Auseinandersetzung analysiert. Dabei zeigt sich, dass Goethe ein Helfershelfer auf Hesses Weg zur eigenen Selbstfindung war. Deshalb konnte er sich nach dem Zweiten Weltkrieg auch auf ihn berufen im Kampf gegen die beiden großen Geisteskrankheiten der Zeit, den „Größenwahn der Technik“ und den „Größenwahn des Nationalismus“.

 PDF-Fassung

 

 

 Gunter E. Grimm: Goethes Selbstinszenierungen und ihre Funktion

Dichter-Inszenierungen gab es bereits vor dem Einsatz von Fernsehen und Internet. Stefan George etwa hat mit dem Medium Fotografie seinen Anspruch als Dichter-Seher visuell untermauert. Doch gerade, wenn man George nennt, stellt sich die Assoziation „Pose“ oder bewusstes „In-Szene-Setzen“ ein. Aber passt dieser Begriff auf Goethe?

Die meisten Zeitgenossen waren von Goethes Erscheinung und Auftreten fasziniert, zum Teil sogar stärker von seiner Persönlichkeit als von seinen literarischen Werken. Freilich gab es auch zeitgenössische Besucher, die von Goethes förmlichem Auftreten enttäuscht waren. „Erbärmlich steif und zurückhaltend“ hat ihn ein Besucher in Erinnerung. Charlotte von Kalb stimmte 1796 den Besucher Jean Paul auf Goethes Kälte ein: „zumal gegen Fremde, die er selten vorlasse – er habe etwas steifes reichstädtisches Stolzes“. Auch andere Besucher berichten von Goethes steifem und zeremoniösem Verhalten. Noch 1811 beschreibt Karl Ludwig von Knebel seiner Schwester von Goethes „Kaltsinn“.

Als Paradebeispiel wird immer wieder Goethes Zusammentreffen mit Gottfried August Bürger im Jahr 1789 aufgeführt. Der frostige Empfang, den Goethe Bürger bereitet hat, veranlasste diesen zu einem bissigen Epigramm:

Mich drängt’ es in ein Haus zu gehn, 
Drin wohnt’ ein Künstler und Minister. 
Den edlen Künstler wollt’ ich sehn 
Und nicht das Alltagsstück Minister. 
Doch steif und kalt blieb der Minister 
Vor meinem trauten Künstler stehn, 
Und vor dem hölzernen Minister 
Kriegt’ ich den Künstler nicht zu sehn. 
Hol ihn der Kuckuck und sein Küster!

Wie kam es zu dieser merkwürdigen Diskrepanz in der Wirkung des berühmten Autors? Goethe hatte bereits in jungen Jahren mit dem Drama Götz von Berlichingen und dem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers zwei Bestseller-Erfolge. Wie sollte ein solcher Dichter in der Öffentlichkeit auftreten?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich vorliegender Beitrag von Gunter E. Grimm.

  PDF-Fassung 

 

 

 *Erstpublikation* Gunter E. Grimm: Faust-Opern. Eine Skizze

Der Beitrag skizziert die Bemühungen, den Fauststoff für die Opernbühne zu vertonen. Am Beispiel der Opern von Ludwig Spohr, Hector Berlioz, Charles Gounod, Arrigo Boïto, Ferruccio Busoni und Alfred Schnittke wird gezeigt, dass alle Versionen Ausdruck ihrer Epoche sind. Dabei ist es kein Zufall, dass die in der Aufklärung entwickelte optimistische Version des Faustdramas in der Gegenwart durch die ursprüngliche, in der „Historia“ gebotene Version verdrängt wird: Manifestiert sie doch eine existentielle, für Umbruchzeiten charakteristische Normen-Krise. 

 PDF-Fassung    

 

 Gunter E. Grimm: 
Goethe-Nachfolge? Das Beispiel Gerhart Hauptmann

In: Gunter Grimm: Rezeptionsgeschichte. Grundlegung einer Theorie. Mit Analysen und Bibliographie. München: Fink-Verlag 1977, S. 206-239, S. 333-348.

 PDF-Fassung    

 

 

 *Erstpublikation* Grimm, Gunter E.: Goethe und das Nibelungenlied 

(Duisbsurg Mai 2006) 

Schon Friedrich sah im Niblungs-Sang
viel Barbarei und wenig Klang:
„O“, rief entsetzt er: „Lieber ist
Homer mir als der teutsche Mist!“ 

Auch Goethe hielt sich erst zurück,
eh er genoss das Niblungs-Glück.
Doch dann – voll Kenntnis – akurat
Zwei Kärtchen er gekritzelt hat. 

Draus wird, o Leser, sonnenklar,
dass Er ein ‚Niblungs-Spezi’ war.
Zeugen nicht seine frischen Werke
Von Brunhilds Kraft, von Siegfrieds Stärke?

Die von Gunter E. Grimm zusammengestellte Dokumentation „Goethe und das Nibelungenlied“ versammelt die Dokumente zu Goethes Beschäftigung mit dem Nibelungenlied in chronologischer Folge. Erkennbar wird dabei, dass Goethe sich – entgegen einer landläufigen Meinung – in verschiedenen Phasen seines Lebens mit älterer deutscher Literatur und insbesondere mit dem Nibelungenlied und dessen Illustrierung intensiv beschäftigt hat. Höhepunkte seiner Beschäftigung  ist die Erstellung zweier Karten zu den verschiedenen Reisen der Burgunden (nach Island und an den Hof König Etzels) sowie der Abdruck des wenig bekannten Gedichtes „Die Romantische Poesie“, in dem Figuren aus dem Nibelungenlied auftreten. 

  PDF-Fassung 

 

 *Erstpublikation* Grimm, Gunter, Assel, Jutta und Jäger, Georg: Orte und Zeiten in Goethes Leben. Eine Dokumentation: Dornburg an der Saale. (München/Duisburg April 2006)   Zur Dokumentation 

 

 Grosche, Stefan: "Zarten Seelen ist gar viel gegönnt" – Naturwissenschaft und Kunst im Briefwechsel zwischen Carl Gustav Carus und Goethe

In: Schriften der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus 1999, Neue Folge, Bd. 3, Seite 18-52. Herausgeber: Der Dekan Prof. Dr. D. M. Albrecht.

Der Aufsatz wirft einen differenzierten Blick auf Anerkennung und Ablehnung, Übereinstimmung, Differenzen und Missverständnisse im Briefwechsel zwischen dem Dresdner Mediziner und Maler Carl Gustav Carus (1789-1869) und Goethe. Der zehnjährige, bis 1828 andauernde Briefwechsel beginnt mit der Zusendung des “Lehrbuchs der Zootomie“ (1818). Goethe, in seinen naturwissenschaftlichen Ansichten im Alter vereinsamt, begrüßte das Lehrbuch enthusiastisch. Im Verlauf des Briefwechsels bringt Carus auch drei Sendungen mit Bildern, die von Goethe gewürdigt werden, auf den Weg nach Weimar. Die hier präsentierten Ergebnisse wurden im Zusammenhang der historisch-kritischen Edition des Briefwechsels erarbeitet. 


  Zum Beitrag

 

 

[H] 

 Hiltrud Häntzschel: 
"Hitler bei Betrachtung von Goethes Schädel“. 
Das Goethe-Jahr 1932 in der populären Presse 

1932 befindet sich die Weimarer Republik an ihrem politischen, wirtschaftlichen und  gesellschaftlichen Tiefpunkt. Was ließe sich angesichts des angeschlagenen Selbstbewußtsein der Nation besser instrumentalisieren als der hundertste Todestag des Olympiers Goethe, als die Epiphanie des Unsterblichen, als ein "Ehrenjahr des deutschen Menschen und der deutschen Kultur". Nicht nur in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Goethes Werk und den gigantischen staatlichen Feierlichkeiten, mehr noch in den populären Medien, in allen Radiosendern, in sämtlichen Zeitungen, in allen politischen Lagern, von Nationalsozialisten und Katholiken, von Juden und Kommunisten wird Goethe auf fatale Weise ideologisch vereinnahmt.

   PDF-Fassung  

 

 

 Bernd Hamacher: „Der unvermeidliche Goethe“: Alexander Lernet-Holenias „Der wahre Werther“ im Kontext der neueren „Werther“-Rezeption

In: Alexander Lernet-Holenia. Poesie auf dem Boulevard. Hg. von Thomas Eicher und Bettina Gruber. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 1999, S. 65-81.

Lernet-Holenias „Wahrer Werther“ (1959) ist eine Montage: Der größte Teil des Buches besteht aus einer Wiedergabe der 1774 anonym erschienenen ersten Fassung von Goethes »Leiden des jungen Werthers«. Vorangestellt ist eine aus Heinrich Gloëls Buch »Goethes Wetzlarer Zeit« (1911) kompilierte Einleitung, in der die stofflich-biographischen Hintergründe des Romans aus Goethes Wetzlarer Zeit erzählt werden. Die Montage belegt, dass die Gegenreaktion gegen den „Werther“ auch in der Mitte des 20. Jahrhunderts noch nicht verstummt ist. Nicht Entgrenzung, nicht Formulierung eines Unbedingtheitswillens – wie im »Werther« –, nein: Ordnung und Begrenzung ist Lernet-Holenias nicht nur poetisches Programm. Die »Brandraketen«, die Goethe noch 1824 im »Werther« fürchtete, bei Lernet-Holenia dürfen sie nicht zünden, sondern werden entschärft. 
 PDF-Fassung  

 

 Häntzschel, Günter: Eine deutsche Nausikaa? In: Walter Hettche, Johannes John, Sibylle von Steinsdorff (Hrsg.): Stifter-Studien. Ein Festgeschenk für Wolfgang Frühwald zum 65. Geburtstag.Tübingen: Max Niemeyer 2000, S. 27-40.  PDF-Fassung  

 

 Häntzschel, Günter: "Überschriften" und "Kapitel". Die "Welt" der Venetianischen Epigramme Goethes. In: Lichtenberg-Jahrbuch 2000 (2001), S. 127-144.  PDF-Fassung 

 

 Hanuschek, Sven: "Jeder Mensch muß wieder ruiniert werden“ Goethes Werk als Fundus und Spielmaterial bei Eckhard Henscheid. In: Goethes Kritiker. Hg. von Karl Eibl u. Bernd Scheffer. Paderborn: Mentis 2001, S. 173-190.  PDF-Fassung 

 

 Walter Hettche: Goethes Sommerreise 1805

(München März 2008)

Im Sommer 1805 hat Goethe seine vierte Reise in den Harz unternommen. Dort begegnete er nicht nur zahlreichen bis zu Exzentrik schrulligen Zeitgenossen wie dem Helmstedter Sammler und Universalgelehrten Gottfried Christoph Beireis und dem "tollen Hagen" auf Schloß Nienburg, sondern -- in der autobiographischen Gestaltung in den Tag- und Jahresheften -- schließlich auch sich selbst.

  PDF-Fassung  

 

 Hildmann, Philipp W.: Die Figur Mittler aus Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften als Repräsentant der Neologen. In: Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, Bd. 97, 2003, Heft 1, S. 51-71.  PDF-Fassung 

 

Rainer M. Holm-Hadulla: Leidenschaft: Goethes Weg zur Kreativität. Eine Psychobiographie

Goethe war nicht nur ein begabtes Kind, ein vielgeliebter Dichter und bedeutender  Politiker, sondern hat während seines gesamten Lebens gesucht, geirrt und gelitten. Er verfügte jedoch über die besondere Fähigkeit, seelische Erschütterungen anzunehmen und für die Entwicklung seiner Kreativität zu nutzen. Die Psychologie hat seit der Zeit Goethes große Fortschritte gemacht und die Neurobiologie revolutionäre Erkenntnisse über den menschlichen Geist ermöglicht. Dennoch existieren bislang keine Dokumente, die so eingehend die Entwicklung der Kreativität beschreiben wie Goethes Briefe und Werke sowie die detaillierten Beschreibungen seitens seiner Familienangehörigen, Freundinnen und Freunde. Sein Weg zur Kreativität ist auch heute noch höchst inspirierend und regt dazu an, die eigenen schöpferischen Seiten zu entwickeln. Die Beschäftigung mit Goethes Weg zur Kreativität ist damit nicht nur ein intellektuelles Vergnügen, sondern hat auch lebenspraktischen Nutzen.

 PDF-Fassung

 

 

[I]

 

[J]


Beiträge von Georg Jäger:

Bildnisse, Denkmäler, Orte und Zeiten in Goethes Leben:

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Johann Wolfgang Goethe - Denkmäler und Erinnerungsorte auf Postkarten. (München Oktober 2005)

  Zur Dokumentation Teil I
  Zur Dokumentation Teil II

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation: Goethe-Silhouetten. (München Oktober 2006) 

  Zur Dokumentation 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Orte und Zeiten in Goethes Leben. Eine Dokumentation: Kickelhahn. (München Juni 2006)

  Zur Dokumentation 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Orte und Zeiten in Goethes Leben. Eine Dokumentation: Goethes Gartenhaus. (München November 2006)   Zur Dokumentation 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Porträt- und Memorialgraphik zu Goethe und Schiller. (München August 2006) 

  Zum Beitrag 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg, Assel, Jutta und Grimm, Gunter: Orte und Zeiten in Goethes Leben. Eine Dokumentation: Dornburg an der Saale. (München/Duisburg April 2006)   Zur Dokumentation 

Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation:

 Jutta Assel und Georg Jäger: »Goethe-Motive auf Postkarten und in der bildenden Kunst«: Erlkönig. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
 

(München Oktober 2008)

Zu Goethes „Erlkönig“ („Wer reitet so spät durch Nacht und Wind ...“), einer der volkstümlichsten und darum auch am häufigsten parodierten Balladen, finden Sie über 20 Bilder, auf Postkarten, aus Büchern, als Wandgemälde. Darunter von so bekannten Künstlern wie Schwind oder Schnorr von Carolsfeld und Randzeichnungen von Neureuther. Beigeben sind die Texte von Goethe und Herder sowie Weblinks.  

  Zum Beitrag

 

 

 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation: 
Die Familie Goethes im Bild
 

(München Dezember 2007)

Die Seite „Die Familie Goethes im Bild“ stellt die Großeltern Textor, die Eltern, Herrn und Frau Rat Goethe, die Schwester Cornelia, seine Frau Christiane, den einzigen Sohn August mit dessen Gattin Ottilie sowie die Enkel Walther, Wolfgang und Alma, mit denen der Stamm ausstirbt, in Porträts vor. Die Folgen zu Bildnissen Goethes werden hierdurch ergänzt. Kurzbiographien informieren über die Künstler, vor allem in ihrer Beziehung zu Goethe und Weimar. 

   Zum Beitrag

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: »Goethe-Motive auf Postkarten«: Hermann und Dorothea. Postkartenverlag Paul Fink, Berlin

(München April 2007) 

Die Serie von sechs Prägedruckkarten stammt vom Postkartenverlag Paul Fink Berlin. Der Verlag hat vor dem Ersten Weltkrieg weitere Dichter-Serien (z.B. Theodor Körner, Schiller) herausgegeben. Von den Karten, die keinen Künstler ausweisen, sind einige 1902 gelaufen. Die teilweise dilettantisch wirkenden Bilder greifen die traditionell ausgewählten Szenen auf. Reizvoll sind die Farben dieser Chromolithos (Steindrucke in Farben), die an Aquarelle erinnern. 

   Zum Beitrag 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Oskar Herrfurth: Der Rattenfänger von Hameln. Eine Postkartenserie (München Dezember 2006)

   Zum Beitrag

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Gretchen Fotopostkarten. (München Dezember 2005)

  Gehe zu: Serie I | Serie II | Serie III | Serie IV | Serie V | Serie VI

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Faust und Gretchen Fotopostkarten. (München September 2006)

  Zur Dokumentation

 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S4

(München März 2007) 

Die Serie von 12 Fotopostkarten mit Bildern zu Goethes Faust und Gretchen, die zwischen 1907 und 1910 gelaufen ist, liegt unkoloriert und in verschiedenen Kolorierungen vor. 

Die Bilder zeigen deutlich den Umgang des Fotografen mit der gemalten Kulisse, deren Proportionen in einigen Szenen zu grotesken Missverhältnissen Anlaß gibt (vgl. die Fensterszene auf Karte 9). Viel Wert hingegen wird in diesem Zeugnis der Popularkultur, über deren Urheber („Schmoll Berlin“) nichts bekannt ist, auf die Ausstattung und den Körperausdruck der Figuren gelegt. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S3

(München März 2007) 

Die 1906 bis 1908 gelaufenen Fotopostkarten enthalten Kompositionen mit Halbfiguren – ungewöhnlich für Literaturillustrationen. Sie konzentrieren sich auf das Augen- und Mienenspiel sowie die Gestik, mit denen Faust und Gretchen interagieren. Durch die Nahsicht wird die Aufmerksamkeit auch auf die prächtigen Kostüme gelenkt. Wie häufig, gibt es die Serie auch in handkolorierter Ausführung. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S2

(München März 2007) 

In der vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen Fotoserie posieren Faust und Gretchen in einem schlicht staffierten, kleinen Bühnenraum. Es sind statische Kompositionen, die mit einer aufwendigen Kostümierung und einer eindrücklichen Körpersprache arbeiten. Der regieführende Fotograf gestaltet die Handlung vergleichbar den „stills“ heutiger Filme. Nur ein einfacher Pospekt mit bewölktem Himmel hinterspannt die Szenen im Freien. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: »Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation.« - Faust und Gretchen Fotopostkarten - S1

(München Dezember 2006) 

Neben den Serien zur Liebesgeschichte Gretchens, die allein Gretchen zeigen, veröffentlicht das Goethezeitportal weitere Folgen von Illustrationen mit Faust und Gretchen als Protagonisten. Wir beginnen mit einer Serie von zehn Fotopostkarten aus dem Verlag von Gustav Liersch & Co. in Berlin, die 1907 gelaufen sind. Die phantasievolle historistische Kostumierung der Figuren, die vor einer schattenhaften altdeutschen Kulisse agieren, wird durch die reizvolle Kolorierung hervorgehoben. 

Gehe zu: Serie I 

 

 

 Jäger, Georg und Assel, Jutta: Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust

„Recht interessante und gestreiche Umrisse zu Faust von Retzsch habe ich in Dresden gesehen. Wenn er sie ebenso auf die Platten bringt, so wird es ein gar erfreuliches Heft geben,“ schreibt Goethe 1810 an Cotta. Auch später hat er sich mehrfach lobend über diese Illustrationen geäußert, obschon er den Faust, als „zu poetisch“, „wenig für die bildende Kunst geeignet“ hielt (Gespräch mit Stieler, 1823). 

Das Goethezeitportal publiziert die gesamte Folge von 26 Umrissen, ergänzt um die referierten Textauszüge. 

   Zum Beitrag 

 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. »Heidenröslein«, Serie I, Amag Photopostkarten. (München August 2006) 

  Zum Beitrag 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Arthur von Ramberg: Hermann und Dorothea (München September 2006)

  Zur Dokumentation

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation. Wilhelm Meisters Lehrjahre - Mignon und der Harfner. (München 2004)

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe-Motive auf Postkarten. Eine Dokumentation: Walpurgishalle – Gemälde von Hermann Hendrich. (München Juli 2006)

  Zur Dokumentation

 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethes "Hermann und Dorothea" in Illustrationen von Emil Klein

(München April 2007)

Zu Goethes idyllischem Epos „Hermann und Dorothea“ publiziert das Goethezeitportal – nach der Bildfolge von Arthur von Ramberg und der Postkartenserie aus dem Verlag Paul Fink – die Illustrationen von Emil Klein (1865-1943). Wie sein Lehrer Liezen-Mayer, der bekannte Faust-Illustrator, befaßte sich auch Klein mit Illustrationen literarischer Werke. Seine historisierenden Bilder zu „Hermann und Dorothea“ orientieren sich stark an Rambergs populärer Folge. Gemüthaftes Erzählen und Liebe zum Detail kennzeichnen seine malerisch gehaltenen Blätter.

   Zum Beitrag

Die Leiden des jungen Werther:

 Jäger, Georg: Goethes Werther im gesellschaftlichen Kontext. Rezeptionsdokumente als Interpretationshilfen. In: Georg Jäger: Die Leiden des alten und neuen Werther (Literatur-Kommentare 21) München: Carl Hanser 1984, S.11-45, 173-186. Redaktionell bearbeitet.

 

 Jäger, Georg: Rezeptionsdokumente zu Goethes Werther. In: Georg Jäger: Die Leiden des alten und neuen Werther (Literatur-Kommentare 21) München: Carl Hanser 1984, S.107-145. Redaktionell bearbeitet.

 

 Jäger, Georg: Ein Werther der DDR. Plenzdorfs Neue Leiden des jungen W. im gespaltenem Deutschland. In: Georg Jäger: Die Leiden des alten und neuen Werther (Literatur-Kommentare 21) München: Carl Hanser 1984, S.45-56, 186-190. Redaktionell bearbeitet.

 

 Jäger, Georg: Rezeptionsdokumente zu Plenzdorfs Neuen Leiden des jungen W.  In: Georg Jäger: Die Leiden des alten und neuen Werther (Literatur-Kommentare 21) München: Carl Hanser 1984, S.147-171. Redaktionell bearbeitet.

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg: Wertherschriften (München Januar 2007)

»Götz von Berlichingen«

 Jutta Assel und Georg Jäger: Zeichnungen zu Goethes »Götz von Berlichingen« von Franz Pforr

(München Oktober 2007)

Die Zeichnungen von Franz Pforr (1788-1812) zu Goethes Schauspiel „Götz von Berlichingen“ illustrieren die Vielfalt der mittelalterlichen Lebenswelt: „das Nebeneinander des Ritterlichen, Bürgerlichen, Bäuerlichen, von Kampf und Häuslichkeit“ (R. Benz). Die 1809 bis 1811 entstandenen Illustrationen des früh verstorbenen Künstlers werden nach der ersten vollständigen Veröffentlichung von 1941 reproduziert. Der Zyklus bildet in Stoffwahl, Stil und Gesinnung ein frühes Dokument des Altdeutschen in der romantischen Bewegung.

  Zum Beitrag 

»Wilhelm Meister«

 Jutta Assel und Georg Jäger:  Der Lehrbrief aus Goethes »Wilhelm Meisters Wanderjahre«

 

(München Februar 2008)

In Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ erhält der Protagonist nach Beendigung seiner Lehrjahre einen Lehrbrief. Wilhelm gibt das Theater auf, um sich bürgerlichen Geschäften und der Erziehung seines Sohnes Felix zu widmen; "mit dem Gefühl des Vaters hatte er auch alle Tugenden eines Bürgers erworben". Überreicht wird ihm der Lehrbrief im Rahmen einer Feier von der "Turmgesellschaft", die darauf Anspruch macht, sein Leben überwacht und seine Bildung geleitet zu haben. Nach glücklicher Beendigung der Lehrzeit nimmt sie ihn als Mitglied auf. Der Lehrbrief enthält allgemeine Wahrheiten mit Bezug auf Wilhelm: Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig usw. Das Goethezeitportal publiziert den Lehrbrief in einer typographischen Gestaltung durch die Gewerbeschule der Stadt Bern 1945. 

   Zum Beitrag

 

 Jutta Assel und Georg Jäger: »Goethe-Motive auf Postkarten« - Mignon-Serien
 

(München Oktober 2008)

Mignon, das aus ihrer Heimat Italien entführte Mädchen aus Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, wurde zu einer Ikone der Italiensehnsucht. Selten ist eine literarische Figur so oft illustriert, sind ihre Lieder so häufig vertont worden. Das Goethezeitportal ergänzt die 100 Postkarten mit Mignon-Motiven um vier Postkartenserien. Das Modell auf einer dieser Serien ist Reta Walter, infolge ihrer erfolgreichen Mignon-Darstellungen auch Reta Walter-Mignon genannt. Die Sängerin an der Komischen Oper in Berlin wurde 1906 mit 21 Jahren „Opfer einer Liebestragödie“.

  Zur Mignon-Serie Folge I

  Zur Mignon-Serie: Reta Walter als Mignon

 

 

 

 * Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Gedankenharmonie aus Goethe und Schiller. (München Januar 2007)

   Zum Beitrag

Goethe in Rom:

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Rom in alten Ansichten. Blicke auf St. Peter (München April 2006)

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Tivoli in alten Ansichten. (München Mai 2006)

 

 *Erstpublikation* Jutta Assel und Georg Jäger: Rom in alten Ansichten. Tivoli in Druckgraphiken (München Dezember 2006)

   Zu den Ansichten

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Rom in alten Ansichten. Colosseum in Lithographien (München Juni 2006)

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Rom in alten Ansichten. Pantheon (München September 2006)

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Goethe: Zeichnungen aus Italien (München Juli 2006)

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Rom in alten Ansichten. Via Appia Antica - Grabmal der Cecilia Metella. (München August 2006) 

   Zu den Ansichten 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg und Assel, Jutta: Verzierte Briefbogen mit Klassikerzitaten. (München Juli 2006) 

  Zum Beitrag 

 

 *Erstpublikation* Jäger, Georg: »Urteile unserer Zeitgenossen über Goethe« – eine Umfrage von 1909. (München 2004)

 

 Fotis Jannidis: ›Bildung‹ als ›Bestimmung des Menschen‹ Zum teleologischen Aspekt in Goethes Bildungsbegriff 

In: Pädagogische Rundschau 53 (1999), S. 441-455.

Die ideengeschichtliche Forschung der letzten Jahre hat Herkunft und Geschichte des Konzepts "Bestimmung des Menschen" in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eingehender untersucht. Die vorliegende Arbeit geht dagegen der Karriere der >sprachlichen Formel< "Bestimmung des Menschen" nach und wendet das Verfahren der kultursemiotischen Analyse auf ihr Vorkommen im Titel von Büchern und Texten an, um ihre vielfältigen kommunikativen Funktionen zu ermitteln. 

  PDF-Fassung  

 

 

Uwe Japp: Amor / Roma. Goethes Liebeskonzeption in den Römischen Elegien

In der vorliegenden Studie zu Goethes Liebeskonzeption in den Römischen Elegien wird einleitend die in der Forschung wiederholt exponierte Einheit des ‚Ganzen‘ erörtert, die Frage der Gattung bedacht und (natürlich) die Form der Liebeskonzeption vorgestellt. Dazu wird zunächst zwischen einem emphatischen und einem abgesenkten Liebesbegriff unterschieden, bis dann am Schluss die Differenz zwischen konventioneller, freier und absoluter Liebe betont wird. Zwischen Anfang und Ende der Studie wird der Versuch unternommen, den einzelnen Gedichten des Zyklus eine jeweilige ‚Figur‘ zuzuordnen, wie das sowohl in der Tradition der Rhetorik als auch in den Fragments d’un discours amoureux von Roland Barthes (modellhaft) geschieht.

 PDF-Fassung

 

 

 Uwe Japp: Generische Formen. Goethes >Festspiel< Pandora

In: Jeux et fêtes dans l’oeuvre de J. W. Goethe / Fest und Spiel im Werk Goethes. Hg. von D. Blondeau, G. Buscot, C. Maillard. Strasbourg: Presses Universitaires de Strasbourg 2000, S. 21-32.

Abstraktion, Stilisierung, Symbolisierung, mit diesen Begriffen lässt sich die formale Eigenart der Goetheschen Festspiele annähernd bezeichnen. Hinzu kommt, mit Goethes eigenen Worten, das „Generische”, die zur Gattung hin verdichtete Individualität. Goethe hat allerdings nicht nur die Festspiele im Auge gehabt, sondern zugleich – oder darüber hinaus – das gesamte Spätwerk, schließlich das Charakteristische ‘später’ Werke überhaupt. Die Dramaturgie des Festspiels überlagert sich mit einer Poetik der Spätzeitlichkeit. In einem weiteren Schritt wird der Gegensatz der frühen und späten Zeit auf die Folge der Epochen angewendet, so dass die Explikation des Generischen sich als eine Erläuterung des Klassischen (bzw. der Klassik im Gegensatz zum Sturm und Drang) ausnimmt. Auf allen drei Ebenen – der formalen, der temporalen und der epochalen – zeigt sich das Generische als Visierung des Allgemeinen. 

  PDF-Fassung  

 

 Horst Jesse: Goethe und Lavater im Gespräch über den christlichen Glauben. Erkenntnis des Göttlichen oder Bekenntnis zu Jesus Christus

(München Dezember 2007)

Wie ein roter Faden zieht sich durch die deutsche Geistesgeschichte das fortlaufende Gespräch zwischen dem christlichen Glauben und der Möglichkeit einer autonomen Persönlichkeit im Sinne der Aufklärung. Der Aufklärer und Dichter Johann Wolfgang von Goethe und der fromme Pfarrer und Dichter Johann Kaspar Lavater (1741–1801) haben darüber einen intensiven Meinungsaustausch geführt. Horst Jesse, Vorstandsmitglied der Goethe-Gesellschaft München, faßt ihn zusammen. 

  PDF-Fassung  

 

 Lothar Jordan: Torbögen bei Goethe und Kleist

Die Propyläen als Toranlage, die zur Akropolis führt, gaben der Kunstzeitschrift Propyläen (1798-1800) den Namen. Goethe gab sie heraus, um durch sie – wie durch ein Tor – die Kunst der Gegenwart zur Orientierung an der Antike zu führen. Das für die Zeitschrift grundlegende Motiv des Tores spielt eine Rolle auch in einem Artikel „Ueber Etrurische Monumente“, den Goethes Freund und Mitarbeiter Johann Heinrich Meyer anonym im ersten Band der Propyläen (S. 66-100) veröffentlichte. 

  PDF-Fassung 

 

 

[K]

Kaus, Rainer J.: Anmerkungen zu Goethe. Eine psychoanalytische Untersuchung über Goethe als Repräsentant deutscher Kultur. Groningen: University Library Groningen, 1994. Dissertation an der Rijksuniversiteit Groningen.  PDF-Fassung 

 

 

Klaus H. Kiefer: «C’est incroyable» ‒ Goethe et la gravure satirique du Directoire, ou: La comparaison infinie

La campagne d’Italie du général Bonaparte contrarie le second « Voyage italien » de Goethe. Faisant halte à Francfort au mois d’août 1797, Goethe découvre une collection de 200 gravures satiriques françaises. Goethe en choisit 55, datées entre 1795 et 1797, et en dicte à son secrétaire Geist de courts commentaires, très spontanés, en vue d’une future publication qui pourtant ne se réalisera pas. Images et textes s’éclaircissent réciproquement, et Goethe apprécie en particulier les gravures « symboliques » telle « L’inconvénient des perruques » de Carle Vernet. Au contraire du « Carnaval romain » que Goethe vécut en chair et en os, les gravures ne lui servent que de reportage télévisé, mais lui permettent une vue approfondie et unique pour cette époque de la France postrévolutionnaire. Au carnaval « liberté et égalité » avaient encore besoin de masques, tandis que modes et loisirs du Directoire promettent à Goethe une société moderne libérale.

 PDF-Fassung

 

 

 Jan Knopf: Goethes schlechteste Verse oder Wie Versmaße „Liebe“ definieren

In: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes. 50. Jahrgang, Heft 1/2: Liebeslyrik. Hrsg. von Gunter E. Grimm. Bielefeld 2003, S. 16-23. 

Der Aufsatz zeigt, dass in Goethes Elegie „Alexis und Dora“ die Schilderung von „Jammer und Glück“ in „liebender Brust“ eine kunstvolle poetische Konstruktion und keinesfalls abgebildete Wirklichkeit ist. Der poetologische Epilog weist der Dichtung die Aufgabe zu, das Erleben zu negieren und zu bewahren. Die Kunstwirklichkeit ist nicht mit der Lebenswirklichkeit identisch: die Als-ob-Konstruktion ist vielmehr Resultat eines Phantasie-Spiels mir dem Zweck, das Gemüt der Leser aufzuheitern. 

  PDF-Fassung 

 

  *Erstpublikation* Klaus H. Kiefer: Weltliteratur zu Pferde - Philipp Stölzls Film "Goethe!"

Philipp Stölzls 2010 erschienener und auch auf DVD erhältlicher Film „Goethe!“ gehört zur neueren Gattung des „Biopictures“. Die Entstehung von Goethes „Leiden des jungen Werthers“ wird im Rahmen der Liebesbeziehung von Lotte und Johann ‒ so werden die beiden Protagonisten genannt ‒ erzählt. Anders als frühere Filmadaptionen des Romans u.a. von Egon Günther 1976 oder Uwe Janson 2008, die stärker historisieren bzw. aktualisieren, behauptet Stölzl eine „Identität“ von Werther und Goethe, und er unterstreicht die kühne Konstruktion durch ein Ausrufezeichen im Filmtitel. Dieses steht aber ohne Zweifel auch für die Begeisterung des Regisseurs und seines Teams für Goethe, den jungen Goethe insbesondere, und der mit großem Elan gedrehte Film vermag auch diese Begeisterung gerade an ein jugendliches Publikum weiterzugeben, während Goethe-Kenner das Wechselspiel von Fakten und Fiktionen genießen mögen. Stölzls Verfahren ist, grob skizziert, das folgende: er „kopiert“ Werthers Leidensgeschichte über die Vita des Straßburger, Wetzlarer und Frankfurter Goethe und brilliert da, wo die beiden Erzählstränge nicht zu Deckung kommen können ‒ z.B. „darf“ der spätere Erfolgsautor natürlich nicht Jerusalems Freitod sterben ‒ mit so witzigen wie durchaus authentischen Erfindungen. Besonders gelungen ist die Einbindung von Lessings „Emilia Galotti“ in die Filmhandlung. Ästhetisch, und nicht zuletzt dank hervorragender Schauspielerleistungen, entwickelt der Film eine bemerkenswerte Authentizität. Er wirkt „wahrscheinlich“.

 PDF-Fassung

 

Klaus H. Kiefer: "Goethe!" – Vom "fait divers" zum Film. Ein Vortrag

Während die Goethe-Biographik vor allem im 19. Jahrhundert den Autor des „Werther“ und seinen Helden „anzuähneln“ versuchte, blieben Goethe-Bildnisse und „Werther“-Illustrationen grundverschieden, und dies, obwohl das Aussehen Goethes relativ gut bekannt war. Dabei blieb das tragische Schicksal Jerusalems, des eigentlichen „Vorbilds“ der Werther-Figur, bis heute unterbelichtet. Das Genre „biopicture“, das Philipp Stölzl in „Goethe!“ zu realisieren sucht, stellt die Frage nach der Ähnlichkeit von Goethe, Werther und Jerusalem in verschärftem Maße, nun da im 21. Jahrhundert alle medialen Möglichkeiten geboten sind oder es zumindest zu sein scheinen. Eine Erklärungshypothese dieser Mimesis-Problematik wird mit einer Verknüpfung semiotischer und hermeneutischer Verfahren versucht.

 PDF-Fassung

 

 

 

 *Erstpublikation* Gerhard Kölsch: "Königsleutnant" Thoranc als Hausgast am Frankfurter Hirschgraben und als Auftraggeber Frankfurter Maler der Goethezeit

(München Mai 2005)

Die Figur des französischen „Königsleutnants“ Thoranc ist durch Goethes Schilderung in „Dichtung und Wahrheit“ bekannt. Er spielte eine führende Rolle bei der französischen Besatzung der Stadt Frankfurt seit 1759 und trat als Hausgast der Familie Goethe am Großen Hirschgraben sowie als Auftraggeber der Frankfurter Maler jener Zeit hervor. Seine Person kann in verschiedener Hinsicht interessieren: Zunächst steht Thoranc für die frühe Begegnung des jungen Goethe mit der französischen Kultur. Ferner sind der Plan des Königsleutnants, das Haus seines Bruders mit Gemälden auszustatten und der daraufhin erteilte, sehr umfas­sende Auftrag an die in Frankfurt ansässigen Künstler nicht nur als Detail der Frankfurter Kunst­geschichte bemerkenswert. Wenn Goethe die Arbeiten der Frankfurter Maler so ausführlich in „Dichtung und Wahrheit“ schildert, so ist dies auf das lebhafte Interesse zurückzuführen, mit dem er als Knabe eben diesen Auftrag verfolgte. Anders formuliert: die für Thoranc ausge­führten Gemälde entstanden mehr oder weniger direkt unter Goethes Augen. Durch den späteren, unwiederbring­lichen Verkauf der väterlichen Kunstsammlung wurden die Gemälde des Grafen Thoranc zu einer primären Quelle, um Kunstkenntnis und die ästhetische Erfahrung des heranwachsenden Dichters werkgetreu zu rekonstruieren. 

  PDF-Fassung 

 

 *Erstpublikation* Helmut Koopmann: Teufelspakt und Höllenfahrt. Thomas Manns Doktor Faustus und das dämonische Gebiet der Musik im Gegenlicht der deutschen Klassik

(Goethegesellschaft München 2010, "Goethe und die Musik")

  PDF-Fassung 

 

[L]

 Lange, Wolfgang: Auf den Spuren Goethes, unfreiwillig: Rolf Dieter Brinkmann in Italien. In: Deutsche Italomanie in Kunst, Wissenschaft und Politik. Hg. von Wolfgang Lange u. Norbert Schnitzler. München: Fink 2000, S.255-281.  PDF-Fassung 

 

[M]

 *Erstpublikation* Anna Teresa Macías García: Arpa y arpa eólica en la obra de Johann Wolfgang von Goethe 

(München Juni 2007)

Two hypotheses were set for this work: the role of the harp and Aeolian harp as literary motifs in the oeuvre of Johann Wolfgang von Goethe, and their concrete meanings. These would be either inherited from the literary tradition or personal. The two aims of this work were the confirmation of both hypotheses and the identification of the different kinds of harps that Goethe knew throughout his life. The meaning of the harp as motif is almost always inherited from the literary tradition; it can also work as a metonymy of poetry. Goethe met some of the most famous harpists of his time; most of them played single-action harps. He was also familiar with the phenomenon of the wandering harpists, who used hook-harps. These personal experiences led to a personal meaning of this instrument in some of his literary works, such as the character of the harpist in Wilhelm Meisters Lehrjahre. The most original meaning of the harp can be found in two fantastic tales: Märchen and Der neue Paris, where this instrument works as attribute of fantastic creatures that show positive features. The Aeolian harp always works as a literary motif in Goethe’s oeuvre and has several meanings: the spiritual world in Faust, the musicality of Serbian folksongs in “Über serbische Lieder”, or the spiritual union and sensitiveness of the human soul in Äolsharfen. Therefore, the different meanings of the harp and Aeolian harp in Goethe’s work practically vary from work to work: some are inherited from the literary tradition and others are personal of the author. It is precisely in this diversity of meanings where the richness of these literary motifs is based. 

  PDF-Fassung 

 

Waltraud Maierhofer:
 Die Reineke-Fuchs-Radierungen von Johann Heinrich Ramberg

Reineke FuchsDas Epos vom schlauen Fuchs Reineke reicht bis ins Mittelalter zurück. Der Fuchs wird wegen seiner Bosheiten, Streiche und Übeltaten vor dem König der Tiere angeklagt, rettet sich aber durch Tricks und Lügengeschichten und wird am Ende vor seinen Anklägern sogar ausgezeichnet. 1794 hat Goethe die heute bekannteste Bearbeitung des Epos geschaffen. Der Hannoveraner Hofmaler Johann Heinrich Ramberg hat 1826 im Selbstverlag eine eigene Bilderfolge Reineke Fuchs publiziert, 30 Radierungen und ein Titelblatt. Es ist wenig bekannt, dass Rambergs Radierungen ursprünglich nicht Goethes Versepos, sondern die einfachere, volkstümlichere Übersetzung in Knittelversen von Dietrich Wilhelm Soltau (1803) ergänzen sollte, die ebenfalls Reineke Fuchs betitelt ist. Die 3. Auflage von Rambergs Stichen (1873) enthielt im unteren Plattenrand Hinweise auf die zum Bild gehörenden Textstellen in den Bearbeitungen von Soltau und Goethe, da sich in der Zwischenzeit Goethes Hexameter-Epos als weit populärer erwiesen hatte. Nach dieser Ausgabe (Exemplar in Privatsammlung, Fotos ©Waltraud Maierhofer) wurden die folgenden Abbildungen reproduziert.

 PDF-Fassung

 

 

 

Mandelartz, Michael: Vom Gestein zur Poesie. Zum Verfahren der Steigerung in Goethes Novelle. In: Herder-Studien (Tokyo) 5, 1999, S. 127-159.  PDF-Fassung 

 

Mandelartz, Michael: Bauen, Erhalten, Zerstören, Versiegeln. Architektur als Kunst in Goethes Wahlverwandtschaften. In: Zeitschrift für Deutsche Philologie 118, 1999, S. 500-517.  PDF-Fassung 

 

Mandelartz, Michael: Ästhetik der Weimarer Klassik. Einführender Vortrag (1989).

 

 Martin, Dieter: „Ein Buch für Schwächlinge“. „Werther“-Allusionen in Dramen des Naturalismus. In: Zeitschrift für Deutsche Philologie 122 (2003), S. 237-265.  PDF-Fassung 

 

 Martin, Dieter: Goethes Rinaldo-Kantate – Entstehung, Text, Musik. In: Studi Italo-Tedeschi. Deutsch-Italienische Studien. XIX Simposio Internazionale di Studi Italo-Tedeschi: „Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) nel 250 anniversario della nascita“. [...] Hg. von Roberto Cotteri. Meran 2000, S. 186–203.  PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Zwischen den Kulturen. Das Problem der Faust-Verortung. In: Rainis un G'ete: "Fausta" tulkojuma simtgade. / Rainis und Goethe: Zum hundertjährigen Jubiläum der Faustübersetzung. Nordik 1999, S. 53–65.  PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Tun und Lassen. Zur Dynamik des 'Faust'-Schlusses . In: Oliver Jarasch und Thomas Greven (Hg.): Umwege. Für eine lebendige Wissenschaft des Politischen; Frankfurt am Main 1999, S. 50–60.  PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Transformationen der Naturgeschichte. In: Peter Matussek (Hg.): Goethe und die Verzeitlichung der Natur. München 1998, S. 7–14.  PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Naiver und kritischer Physiozentrismus bei Goethe. In: Jörg Zimmermann (Hg.): Ästhetik und Naturerfahrung. Stuttgart-Bad Cannstatt 1996, S. 223–237.   PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Goethes Lebens-Erinnerungen. In: Hans Werner Ingensiep und Richard Hoppe-Sailer (Hg.): NaturStücke. Zur Kulturgeschichte der Natur. Ostfildern 1996, S. 135–167.  PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Faust I. In: Goethe-Handbuch, Bd. 2: Dramen. Theo Buck (Hg.). Stuttgart 1996, S. 352–390.  PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Skepsis und Utopie. Goethe und das Fortschrittsdenken. In: Goethe-Jahrbuch 110 (1993), S. 185–207.  PDF-Fassung 

 

Matussek, Peter: Ambivalente Komplimente. Zur Gretchentragödie in Goethes Faust. In: Das Magazin. Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen 3 (1993), S. 18–19.  PDF-Fassung 

 

 Katja Mellmann: Das Buch als Freund – der Freund als Zeugnis. Zur Entstehung eines neuen Paradigmas für Literaturrezeption und persönliche Beziehungen, mit einer Hypothese zur Erstrezeption von Goethes Werther 

Wenn der fiktive Herausgeber von Werthers Briefen seinen Lesern das Buch als einen "Freund" anempfiehlt, so legt er nahe, dass literarische Werke eine parasoziale Funktion erfüllen können. Dem korrespondiert in der Werkstruktur eine emotive Strategie der Figurenrede, die in der Empfindsamkeit zur Stimulation von Mitleid entwickelt wurde, von Goethe aber zur konsolatorischen Kommunikation von Individualität eingesetzt wird. Die Analyse dieser Technik wirft auch neues Licht auf das so genannte Wertherfieber, das - entgegen dem Forschungstopos vom Missverständnis des Werks durch eine unreife Leserschaft - nun als geglückte Kommunikation einer jugendlichen Sub- oder Pop-Kultur erscheint.

   PDF-Fassung  

 

Waltraud Maierhofer: Die Titelkupfer von Moritz Retzsch zu Goethes Ausgabe letzter Hand

Der Beitrag ergänzt die wertvolle Untersuchung von Andrew Piper (Dreaming in Books, 2009) zur Bedeutung von Werkausgaben im frühen 19. Jahrhundert, insbesondere Goethes Ausgabe letzter Hand. Ihr Ergebnis wird im Folgenden um ein wichtiges Element erweitert, mit dem die Ausgaben wesentlich dazu beitrugen, einen literarischen Kanon mit nationalen Dichtern und dauerhaften Werken zu errichten, Autoren zu monumentalisieren und der neuen Massenproduktion von Literatur ein Bewusstsein nationalen Erbes entgegenzustellen, das auch von politischer Bedeutung war.

 PDF-Fassung 

 

 

 

 

***ERSTPUBLIKATION***

 Katharina Mommsen: Als Meisterin erkennst du Scherazaden. Über Goethes Inspirationen aus 1001 Nacht zum zweiten Teil der Faust-Tragödie

(Mai 2008)

Das Beispiel der Scheherazade, das Goethe in der Breslauer Übersetzung von 1001 Nacht (1825 ff.) eifrig studierte, verhalf ihm dazu, im Faust II zur Form eines scheinbar fessellosen Traumspieles durchzustoßen und glückliche Lösungen für die schwierigsten Teile der geplanten Faust-Fortsetzung zu finden. Bei einer Reihe von Erzählungen der Scheherazade fiel es ihm „wie Schuppen von den Augen“, plötzlich wußte er: „nur so kann es sein und nicht anders!“

  PDF-Fassung  

 

 Katharina Mommsen: Zu Goethes Gedicht Märkte reizen dich zum Kauf
aus dem Buch der Betrachtungen im West-östlichen Divan

(April 2008)

In einem böhmischen Gasthof empfing der 70-jährige Goethe aus der dortigen Hausbibel die Inspiration zu dem hier betrachteten Gedicht, das er dem West-östlichen Divan einfügte, seinem größten lyrischen Zyklus, in dem er die westliche Welt und den islamischen Orient miteinander zu versöhnen suchte, hier aus christlicher Perspektive.

  PDF-Fassung  

 

 Katharina Mommsen: Goethe und unsere Zeit. Festrede im Goethejahr 1999 zur Eröffnung der Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft im Nationaltheater zu Weimar am 27. Mai 1999

Goethe und unsere Zeit - das Thema ist wichtig, denn erst wenn wir das Verhältnis Goethes zu unserer Zeit und das Verhältnis unserer Zeit zu Goethe geklärt haben, wissen wir, was wir eigentlich tun, wenn wir uns mit Goethe beschäftigen, welchen Sinn es hat.

   PDF-Fassung  

 

 Mülder-Bach, Inka: „Schlangewandelnd“ Geschichten vom Fall bei Milton und Goethe. In: Von der Natur zur Kunst zurück. Neue Beiträge zur Goethe-Forschung. Hrsg. von Moritz Baßler / Christoph Brecht / Dirk Niefanger. Tübingen 1997, S. 79-94.  PDF-Fassung   

 

 Mülder-Bach, Inka: Sichtbarkeit und Lesbarkeit Goethes Aufsatz Über Laokoon. In: Das Laokoon-Paradigma. Zeichenregime im 18. Jahrhundert. Hrsg. von Inge Baxmann / Michael Franz / Wolfgang Schäffner. Berlin 2000, S. 465-479. 

 PDF-Fassung   

 

 Müller-Tamm, Jutta: Farbe bekennen. Goethes Farbenlehre und die Berliner Wissenschaftspolitik um 1820. In: Ernst Osterkamp (Hg.): Wechselwirkungen. Kunst und Wissenschaft in Berlin und Weimar im Zeichen Goethes (Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik, N.F., Bd. 5) Bern u.a.: Peter Lang 2002, S. 193-209.  PDF-Fassung   

 

 

Carl Murdfield: Aus der Chronik des "Malkasten"

Der 1848 in Düsseldorf gegründete Künstlerverein "Malkasten" repräsentiert die kreative Szene des 19. Jahrhunderts, in der Goethes Leben und seine Werke stets präsent waren. Der Verein erwarb "die durch Goethe und Jacobi geweihte herrliche Besitzung Pempelfort vor den Toren der Stadt". Im Park wurde eine Goethebüste aufgestellt. Das Festspiel "Der junge Goethe bei Jacobi in Pempelfort" von Ludwig Keller wurde auf der Wiese vor dem alten Jacobihaus zur Aufführung gebracht. Als Devotionalie wurde den Besuchern ein Stück Birkenrinde von einer vom Sturm gefällten Buche gezeigt, "in das Goethe noch mit eigener Hand seinen Namen hineingeschnitten hat." Das "gesellige Künstlerleben", zu dem der Verein gegründet wurde, entfaltete sich in zahlreichen Spielformen, von denen die Künstler- und Maskenfeste am berühmtesten wurden. Der vorliegende Beitrag gibt einen Einblick in das Künstlerleben des "Malkasten" und seine Geschichte.

 PDF-Fassung

 

 

[N]

Maximilian Nutz:  Das Beispiel Goethe. Zur Konstituierung eines nationalen Klassikers

Die Etablierung Goethes als „Klassiker“ im 19. Jahrhundert ist Teil einer komplexen Wirkungsgeschichte, in der die Deutung des Werks mit dem Interesse an der Person aufs engste verknüpft ist. Noch im Untertitel einer jüngst erschienenen Goethe-Biografie wird ein zentrales Denkmuster der Rezeption aufgegriffen, dass das „Leben“ des Dichters sein eigentliches „Kunstwerk“ gewesen sei. Goethe wird zur Projektionsfigur eines scheinbar autonom gestaltbaren Lebens in einer immer komplexer werdenden modernen Gesellschaft, zum Lehrmeister einer humanen Bildung des Individuums, das vor allem nach 1945 noch als Rettung angesichts einer beschädigten Identität noch einmal beschworen wurde.

Der Aufsatz skizziert diskurs- und mentalitätsgeschichtlich Stationen eines Rezeptionsprozesses von der frühromantischen Inthronisation Goethes als „Statthalter des poetischen Geistes auf Erden“ (Novalis) bis zur Bedeutung der „Goethe-Philologie“ für die Institutionalisierung einer Wissenschaft von der deutschen Sprache und Literatur in der Bismarckzeit und im Wilhelminismus. Untersucht werden dabei die zentralen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster in der Rezeption von Werk und Leben eines Dichters, in denen sich auch politisch-gesellschaftliche Entwicklungen des 19. Jahrhunderts spiegeln, die in der Kritik der Jungdeutschen am „Fürstenknecht“ Goethe ebenso deutlich werden wie in der Instrumentalisierung Goethes für die Aufwertung des nationalen Selbstwertgefühls.

 PDF-Fassung

 

 

 

 Maximilian Nutz: »Nur ein vernünftig Wort». Lernprozesse des Herzens in Goethes «Stella» 

Die Lösung einer Ehe zu dritt, die der Schluss der ersten Fassung von Goethes „Stella“ scheinbar anbot, empörte nicht nur die moralischen Normen der zeitgenössischen Leser, sondern wurde auch in der Forschung oft als billige männliche Wunschfantasie abgetan. Der utopische Gehalt des Dramas, indem die Widersprüchlichkeit verschiedener Liebeskonzeptionen im Spannungsfeld von Gefühl und Verstand durchgespielt werden, besteht aber weniger in dem Modell einer Doppelehe, sondern in den kommunikativen Möglichkeiten, mit Verletzungen und Besitzansprüchen umzugehen.  Mit dem Instrumentarium der Gesprächs- und Kommunikationsanalyse wird hier die Utopie eines Lernprozesses untersucht, von der redenden Beschwörung des entschwundenen Glücks als Trauerarbeit über die Grenzen des „vernünftigen Worts“ bis zur heilenden Macht einer poetischen Lösung. Provokativ ist das Modell einer Ehe zu dritt bis heute, weil es die Besitzansprüche in Beziehungen problematisiert, die gerade mit der „Erfindung“ der personalen Liebe in der bürgerlichen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts verbunden sind.

  PDF-Fassung 

 

 


 

 Maximilian Nutz: Die Sprachlosigkeit des erregten Gefühls. Zur Problematik der Verständigung in Goethes "Werther" und seiner Rezeption 

Die Faszinationskraft und das Identifikationspotential von Goethes „Werther“ bestand für seine „Fangemeinde“ darin, dass der Held ein „Genie“ der Empfindungs- und Gefühlsfähigkeit ist. Das fühlende Herz ist für ihn die Basis seiner Identität, die Quelle für Lust und Schmerz, Lotte liebt ihn wegen seiner emotionalen Sensibilität und die empfindsamen Leser rezipierten den Roman wie eine „Gefühlsdroge“. Auch die Literaturwissenschaft hat den Roman oft als Ausdruck einer epochenspezifischen „Gefühlskultur“ gesehen, ohne die Probleme genauer zu untersuchen, die mit einer Fundierung von Literatur und ihrer Rezeption auf dem „Gefühl“ verbunden sind. 

Der Aufsatz untersucht solche Probleme unter vier Aspekten: (1) Die Kommunikation der zeitgenössischen Werther-Leser über ihre Leseerfahrungen wird auf den Austausch von Gesten der Gefühlserregung reduziert. (2) Literaturkritik der „fühlenden“ Rezensenten hat nur noch eine Vermittlungsfunktion zwischen dem emotionalen Potential des Textes und seiner Realisation in der Gefühlsbewegung der Leser. (3) Goethes «Werther» thematisiert und problematisiert die epochale Hoffnung, im Rückgang auf die unmittelbare Gegebenheit des Gefühls könnte das Subjekt seine Identität innerhalb der Widersprüche zwischen gesellschaftlichen Rollenzwängen und subjektiven Entfaltungsansprüchen finden. (4) Die Erzählstrategie lockt den Leser in eine Beziehungsfalle, weil die vom Text angebotene Leserrolle das Bedürfnis nach einer emotionalen Selbsterfahrung gleichzeitig suggestiv befriedigte und in Frage stellt.

  PDF-Fassung 

 

 

[O]

 Claudia Öhlschläger: „Kunstgriffe“ oder Poiesis der Mortifikation. Zur Aporie des „erfüllten“ Augenblicks in Goethes Wahlverwandtschaften

In: Erzählen und Wissen. Paradigmen und Aporien ihrer Inszenierung in Goethes "Wahlverwandtschaften". Hrsg. von Gabriele Brandstetter. Freiburg i.Br.: Rombach 2003, S. 187-203. 

Dieser Beitrag zu Goethes "Wahlverwandtschaften" geht von der Prämisse aus, dass dem Roman ein ausgeklügeltes System szenischer, bildlicher und narrativer Rahmungen zugrunde liegt. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen die Tableaux vivants, die als in Szene gesetzte Ein-Bildungen Umgruppierungen der auf der Handlungsebene entworfenen Konfigurationen von Handeln, Lieben und Wissen vornehmen. Der Fokus der Argumentation richtet sich auf die selbstreflexive Funktion dieser ‚lebenden Bilder’: in ihnen spiegelt und reflektiert sich der mediale Zuschnitt der Zeichen, aus denen sich die Begehrens- und Wissensordnungen des Romans konstituieren. Obwohl die Tableaux vivants den "erfüllten Augenblick" in der Stillstellung der Zeit zu verwirklichen vorgeben, überantworten sie diesen doch einer Repräsentationslogik der Mortifikation. 

 PDF-Fassung   

 

 Günter Oesterle: Die „schwere Aufgabe, zugleich bedeutend und deutungslos“ sowie „an nichts und alles erinnert“ zu sein. Bild- und Rätselstrukturen in Goethes „Das Märchen“

In: Helmut J. Schneider, Rolf Simon, Thomas Wirtz (Hg.): Bildersturm und Bilderflut um 1800. Zur schwierigen Anschaulichkeit der Moderne. Bielefeld 2001, S. 184-209.

Goethes „Märchen“ schließt das novellistische Erzählen in den „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ in einem - wie Goethe es selbst prononciert betont - „Übersprung“ ab. Die „Unterhaltungen“ setzen ein mit der Reflexion auf die Bedingung der Möglichkeit von Erzählen angesichts politischer Debatte und Parteienstreit. Die „Unterhaltungen“ beginnen im novellistischen Teil mit einem Erzählvertrag, um in diesem künstlich hergestellten Moratorium zu testen, wie unter schwierigen, „beinahe unmöglichen“ gesellschaftlichen und ästhetischen Bedingungen „unerhörte“, „aber mögliche“ Begebenheiten „als wirklich“ erzählbar sind. Die „Unterhaltungen“ enden als „Märchen“ mit einer Erzählform, in der „unmögliche Begebenheiten unter möglichen oder unmöglichen Bedingungen als möglich“ dargestellt werden. Dieses Paradox, der „Übersprung“ vom Unmöglichen zum Möglichen, entspricht exakt Goethes Märchendefinition. In einer Krisenzeit, in der geglückte Kommunikation zu den Seltenheiten gehört, scheinen Märchen fast religionsersatzbietend an der Zeit zu sein. Märchen machen wenigstens fiktional das Unmögliche möglich. Unter dem Problemdruck, Kommunikation unter gesellschaftlich unmöglichen Bedingungen zu bewerkstelligen, ist das Märchen, befreit vom Ballast bürgerlichen Lebens, gegenüber der Novellistik im Vorteil. Und doch benötigt umgekehrt das Märchen, in der Gefahr sich in der Sterilität bloßer Fiktion zu erschöpfen, eine Gegenseite, die mit dynamischer Kommunikation gesättigten Unterhaltungen. 

   PDF-Fassung   

 

Ossing, Franz: Goethe und die Wolken - Ein meteorologischer Spaziergang durch den Schloßpark Charlottenburg (GFZ GeoForschungsZentrum Potsdam).

 

Ernst Osterkamp: Einsamkeit. Über ein Problem in Leben und Werk des späten Goethe

Mittlerweile sind sie zu geflügelten Worte geworden, die Begriffe Einsamkeit und Entsagung bei Goethe, nicht zuletzt und dank der umfangreichen Forschungen des Berliner Literaturprofessors Ernst Osterkamp, der mit seiner Habilitationsschrift, Im Buchstabenbilde, Studien zum Verfahren Goethescher Bildbeschreibungen, bereits einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung des späten Goethes leistete. Aber auch Osterkamps jüngste Beiträge zum Begriff des Klassischen bei Goethe und Schiller werden für Aufsehen sorgen. 
Mit seinem kleinen Essay, Einsamkeit, Über ein Problem in Leben und Werk des späten Goethe hat Osterkamp 2008 wiederum einen tiefergreifenden Aufsatz zum Spätwerk des Weimarer Literaten und Wissenschaftlers veröffentlicht, der in den Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz nunmehr vorliegt.

Erschienen in: Tabula Rasa, Die Kulturzeitung aus Mitteldeutschland, Nr. 43 (9/2009)
  http://www.tabularasa-jena.de/index.php?seite=artikel&art_id=868 

 

[P]

 *Erstpublikation* Pornschlegel, Clemens: Unsichtbare Nationalliteratur. Zu Goethes Polemik‚ Literarischer Sansculottismus’.  PDF-Fassung   

 

 Pornschlegel, Clemens: Une loi sans nom. Amour et administration dans les affinites electives de Goethe. In: Pierre Legendre (Hg.): Travaux du Laboratoire Européen pour l’Etude de la Filiation 3, Emile van Balberghe Libraire, Yves Gevaert Editeur, Bruxelles 2004.  PDF-Fassung   

 

 Pornschlegel, Clemens: Goethe et la critique conservatrice du monde technico-scientifique Remarques sur la fonction mythologique de la science chez Goethe. In: cahiers art et science 6, Université Bordeaux I, éditions confluences, Bordeaux 2000, S. 51-63.  PDF-Fassung  

 

 Pornschlegel, Clemens: Versgehüpfe, Reimgeklingel, Singsang Heideggers Auseinandersetzung mit Goethe. In: Goethes Kritiker. Hg. von Karl Eibl u. Bernd Scheffer. Pader-born: Mentis 2001, S. 117-134.  PDF-Fassung   

 

[Q]

 

[R]

 Reinhardt, Hartmut: Ästhetische Geselligkeit - Goethes literarischer Dialog mit Schiller in den Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Prägnanter Moment. Studien zur deutschen Literatur der Aufklärung und Klassik. Festschrift für Hans-Jürgen Schings. Hg. von Peter-André Alt, Alexander Kosenina, Hartmut Reinhardt u. Wolfgang Riedel. Würzburg 2002, S. 311-341.  PDF-Fassung   

 

 Hartmut Reinhardt, : Die Geschwister und der König. Zur Psychologie der Figurenkonstellation in Goethes „Iphigenie auf Tauris“. 

In: XIX. Internationales Symposium deutsch-italienischer Studien: „Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) zur 250. Wiederkehr des Geburtstages.“ Meran: Accad. di Studi Italo-Tedeschi 1999. 

Die Studie versucht, die psychologischen Hintergründe von Goethes Schauspiel  'Iphigenie auf Tauris’ aufzudecken und für die Interpretation zu erschließen. Dabei  spielt das Geschwisterthema eine besondere Rolle im Hinblick auf Goethes leibliche Schwester Cornelia und die als Schwesternfigur aufgerufene Weimarer Hofdame Charlotte von Stein. So erhält das Stück das besondere Profil eines Frauendramas. 

 PDF-Fassung   

 

 Reinhardt, Hartmut und Gerhardt, Christoph: Madonnas Erdenblick. Goethe, Tizian, eine Gürtelgeschichte und eine Fernwirkung. In: Röllwagenbüchlein. Festschrift für Walter Röll zum 65. Ge-burtstag. Hg. von Jürgen Jaehrling, Uwe Meves und Erika Timm. Tübingen: Niemeyer 2002, S.251-276.  PDF-Fassung   

 

 Reinhardt, Hartmut: Prometheus und die Folgen. In: Goethe-Jahrbuch 1991, S. 137-168. 
 PDF-Fassung   

 

Reuthner, Stephan: Goethes Äußerungen über die Gattung Autobiographie und sein Programm für Dichtung und Wahrheit.

 

Georg Rietschel: Das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar. Zur Geschichte seiner Entstehung. Mit Briefen Rietschels, Rauchs, König Ludwigs I. von Bayern, Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar und andern. Mit sechs Abbildungen und einer Briefbeilage des Großherzogs Karl Alexander von Sachsen-Weimar nach der Originalhandschrift

Goethe Schiller Denkmal

Georg Rietschel (1842-1914), Sohn des Bildhauers, stellt die Geschichte des Doppeldenkmals detailliert und mit ausführlichen Zitaten der zeitgenössischen Diskussion dar - wobei er auf Briefe aus dem Besitz der Familie zurückgreifen kann. Er unterrichtet über die Denkmalsidee und die verschiedenen Ideenskizzen, die Wahl des Aufstellungsplatzes, die Kostümfrage (antike oder zeitgenössische Gewandung, Hofanzug oder Hauskleid), Finanzierung, Gussort (Berlin oder München) u.a.m. Diskutiert wurde, wie das Doppeldenkmal die beiden Dichter charakterisieren und zueinander in Beziehung setzen sollte. Dabei kommen neben den Bildhauern der Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar, König Wilhelm IV. von Preußen sowie König Ludwig I. von Bayern mit seinen Forderungen zu Wort, die dazu führten, dass Rauch zurücktrat und Rietschel die Aufgabe übertragen wurde. Wie aus einem Schreiben an König Ludwig hervorgeht, wollte Rietschl "in Goethe die selbstbewusste Größe und klare Weltanschauung in möglichst ruhiger und fester Haltung, sowie Schillers kühnen, strebenden, idealen Geist durch mehr vorstrebende Bewegung und etwas gehobenen Blick" charakterisieren.

 PDF-Fassung

 

 

 

 

 Philipp H. Rothe: Medizinisches in Goethes Wilhelm Meister-Romanen 

 

[S]

Schäfer, J.W.: Goethes Leben, 1851. Voll digitalisiert, überarbeitet und der aktuellen Rechtschreibung angepaßt von Jürgen Kühnle.

 

 Scharfschwerdt, Jürgen: Werther in der DDR. Bürgerliches Erbe zwischen Sozialistischer Kulturpolitik und gesellschaftlicher Realität. In: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft 1978.
 PDF-Fassung 

 

 Eberhard Scheiffele: Therapeutic Theatre and Spontaneity: Goethe and Moreno

In: Journal of Group Psychotherapy, Psychodrama & Sociometry, 1996, Vol. 49, No. 2, p. 88-94.  

Moreno noted a similarity between a late 18th Century play by the great German scholar and artist, Goethe, and some elements of psychodrama, which can be substantiated; however, Goethe was not, as Moreno suggested, an early promoter of spontaneity. The similarities and contrasts between these two men are intriguing. 

 PDF-Fassung 

 

 *Erstpublikation* Schönborn, Sibylle: Wurm und Adler - oder Spuren Christian Fürchtegott Gellerts im Werk Goethes.  PDF-Fassung   

 

 Franziska Schössler: Aufbrechende Geschlechterrivalitäten und die "Verzwergung" der Frau – Zu Goethes Märchen Die neue Melusine

In: Bei Gefahr des Untergangs. Phantasien des Aufbrechens. Festschrift für Irmgard Roebling, hg. v. Ina Brueckel, Dörte Fuchs, Rita Morrien, Margarete Sander, Würzburg 2000, S. 77-90. 

Am Märchen „Die neue Melusine“, das Goethe den „Wanderjahren“ eingefügt hat, wird der zentrale Paradigmenwechsel in der Geschlechterkonzeption um 1800 abgelesen: die Intimisierung des Hauses, d.h. der „Verschluß der Frau in den Festen des Hauses“, zusammen mit der Universalisierung und Biologisierung der Geschlechterdifferenz. Dieser Paradigmenwechsel wird aus medizingeschichtlicher Perspektive verdeutlicht: „Das Märchen Goethes reflektiert die Ablösung weiblichen medizinischen Wissens durch den sich professionalisierenden Einheitsstand der männlichen Ärzte.“ Des weiteren läßt sich das Märchen als „Dekonstruktion einer romantischen Literatur verstehen, die die neue Rolle der Mutter im intimen Raum, ihr Verschwinden im Haus, mit einem Arsenal an phantastischen Überhöhungen beantwortet“. 

  PDF-Fassung   

 

 Franziska Schössler: Die Versöhnung von alter und neuer Zeit - Zur Novelle Wer ist der Verräter? aus Goethes Wilhelm Meisters Wanderjahre

In: Aurora 59 (1999), S. 31-44. 

Der Altersroman Goethes „Die Wanderjahre“ geht dem Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, den Möglichkeiten der Erinnerung wie denen der Mitteilung nach. Die eingeschobene Novelle „Wer ist der Verräter?“ ist aus zweierlei Gründen für Goethes Versuch, das Verhältnis von alter und neuer Zeit auszuloten, relevant. In der lustspielhaften Handlung versöhnen sich nicht nur Vater und Sohn, sondern auch Julie und Lucidor, die, so die These des Aufsatzes, in nahezu allegorischer Manier den Epochen der Mobilität und der Seßhaftigkeit zugeordnet sind. Am Schluß finden die beiden Antagonisten, die mobile Julie und der gemächliche Lucidor zu einem problemlosen Gespräch; sie reichen sich die Hand. Dieses happy-end wird darüber hinaus durch mythologische Anspielungen vorbereitet, die ein zyklisches Zeitmuster heraufbeschwören. Die Kommunikation zwischen den Epochen wird möglich, weil Zeit als Naturzeit, als Zyklus erscheint, weil Mythos Gegenwart wird. Überlieferung als Vergegenwärtigung des Mythos und Mitteilung als Kommunikation der Epochen greifen hier ineinander in einem märchenhaften Gelingen. 

  PDF-Fassung   

 

 *Erstpublikation* Karlhein Schulz:
Wandlungen und Konstanten in Goethes Ästhetik und literarischer Laufbahn

(Januar 2009)

  PDF-Fassung  

 

 *Erstpublikation* Stefan Schweizer:
Selbstreflexivität der Poesie bei Goethes Reineke Fuchs. Die Interaktion von Form, Inhalt, Inter- und Intratextualität

(April 2008)

Folgender Aufsatz analysiert die verschiedenen Bedeutungsebenen der Form und Funktion von Erzählung in Johann Wolfgang von Goethes „Reineke Fuchs“. Primäre Bezugspunkte des Reimversepos sind Homers „Ilias“ und Gottscheds „Reineke Fuchs“. Besonders augenfällig ist die Bedeutung der Inter- und Intratextualität in Goethes Text. Die Erzählungen des Protagonisten Reineke besitzen mindestens vier verschiedene Funktionen, welche sowohl das Wohlergehen von Reineke als auch die Interaktion zwischen Erzähler und Hörer umfassen. Ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt von Goethes Epos ist der Zusammenhang zwischen Leben und Dichtung. Ebenso werden die Fragen der sozialen Ordnung und Stabilität im Hinblick auf eine gelungene Individuation des Einzelnen thematisiert.

  PDF-Fassung  

 

 

 Birte Carolin Sebastian: Die Rezeption Goethes in "Le Globe": Von Weimar nach Paris. 

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München 2004. Erstgutachter: Prof. Dr. Hendrik Birus

Die vorliegende Studie Die Rezeption Goethes in „Le Globe“ untersucht, wie Goethe zu seinen Lebzeiten in der berühmtesten literarischen Zeitschrift der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich rezipiert wurde. Wie wird Goethe, ein „grenzüberschreitender“ Autor, der zudem den Begriff der „Weltliteratur“ geprägt hat, in dieser bedeutenden französischen Zeitschrift aufgenommen, dargestellt und beurteilt? 

  PDF-Fassung  

 

 

Segebrecht, Wulf: Goethedämmerung oder: Goethe in Gedichten der Gegenwart. literaturkritik.de, Nr. 5, Mai 1999.

 

 *Erstpublikation* Rolf Selbmann: Noch einmal und immer wieder. Ein erneuter Versuch zu den Liedern in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" (Goethegesellschaft München 2010, "Goethe und die Musik")   PDF-Fassung  

 

 *Erstpublikation* Rolf Selbmann: Goethes Kehrseite. Eine Künstlerfreundschaft und die Entstehung der deutschen Klassik (Goethegesellschaft München 2010, "Goethe und die Musik")   PDF-Fassung  

 

Siemon, Rolf: Soemmerring, Forster und Goethe - "naturkundliche Begegnungen" in Göttingen und Kassel.   PDF-Fassung    

 

 Lyrik und Narratologie

(März 2008)

Daß in der Lyrik nicht nur für Balladen und Romanzen ‚ereignishafte Geschichten’ mit unterschiedlichen Vermittlungsinstanzen erzählt werden, hat ein Projekt der DFG-Forschergruppe Narratologie an der Universität Hamburg erarbeitet. Wie unter diesem Aspekt Gedichte analysiert werden können, wurde in dem Band „Lyrik und Narratologie“ (2007 erschienen im de Gruyter Verlag Berlin & New York) für 20 Texte der deutschsprachigen Lyrik vom 16. bis zum 20. Jahrhundert gezeigt. Hier folgen vier Beispielanalysen zu Gedichten von Eichendorff, Goethe, Heine und Hölderlin.

 

 Malte Stein: »Frauen-Schönheit will nichts heißen«. Ansichten zum Eros als Bildungstrieb bei Winckelmann, Wilhelm von Humboldt und Goethe 

(März 2008)

Die Forderung nach mehr und besserer Bildung zu stellen, hieß im Neuhumanismus um 1800 bekanntlich, auf eine Veränderung des Verhältnisses zwischen Sinnlichkeit und Vernunft zu drängen. Weniger bekannt ist indessen, mit welchem Nachdruck zur Zeit der Weimarer Klassik Bildungsfragen in Anknüpfung an Schriften Platons als ein im Kern erotisches Problem erörtert wurden. Obgleich meist sorgfältig camoufliert, läßt sich die Thematisierung des Eros als Bildungstrieb von Winckelmanns "Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Wercke" über Arbeiten Wilhelm von Humboldts bis hin zu Goethes "Faust"-Tragödie rekonstruieren. In diesem Zusammenhang erweist sich letztere als eine fundamentale Kritik am „klassischen“ Bildungskonzept: Während von Humboldt im Eros eine schöpferische Urkraft und fortschrittstiftende Dynamik sieht, von der schon die Griechen geahnt hätten, daß sie das Chaos zum Kosmos ordne, präsentiert Goethe den Eros als eine Macht, welche zu vermeintlich Großem drängend ins Chaos zurücktreibt. Ebenso wie das sich bildende Individuum bei von Humboldt streben auch Faust und seine Parallelfiguren eine Ganzheit ihrer individuellen Vermögen an, wobei es auch ihnen im Kern darum geht, sich mit autonomen Geburtsakten den Traum der Unsterblichkeit zu erfüllen. Goethe allerdings deckt mit seinem Trauerspiel die Nachtseite solchen Ganzheitsanspruches auf, indem er zeigt, daß die Aneignung der Lebenserzeugung durch den Mann einhergeht mit einer Verleugnung des Lebenserzeugenden in der Frau sowie einem – in der Moderne zunehmend zerstörungsmächtigen – Menschenhaß überhaupt.

  PDF-Fassung  

 

 

Malte Stein: Stilles Unglück im Winkel. Die Familie in Goethes bürgerlichem Epos Hermann und Dorothea

Was treibt einen jungen Mann dazu, freiwillig in den Krieg ziehen zu wollen? Und wie kann eine Gesellschaft, der es an Wohlstand nicht mangelt, auf das Elend von Kriegsflüchtlingen reagieren? Stellt man eine erneute Lektüre von Goethes "Hermann und Dorothea" unter diese Fragestellungen, gewinnt das vermeintlich „idyllische“ Epos die Qualität einer abgründigen Zeitdiagnose: Bekundungen guter Absichten werden als Kaschierungen blanken Eigennutzes entlarvt. Hinter Todesverachtung und Aufopferungswillen tritt die lebensmüde Verzweiflung eines in seiner Persönlichkeitsentwicklung gehemmten Subjekts zutage.
Selbstaussagen der Figuren ist in Goethes einstigem Bestseller ebenso zu misstrauen wie den beschönigenden Epitheta des fiktiven Erzählers. Um erklären zu können, warum sich Titelheld Hermann auch abschließend wieder – auch noch nach seiner Verlobung mit Dorothea – zu persönlicher Kriegsteilnahme entschlossen zeigt, bedarf es einer genaueren Analyse der vom Autor intra- und intertextuell angedeuteten Familienverhältnisse. Als hilfreich erweist sich dabei eine Bezugnahme auf das Subjekt-Modell der psychoanalytischen Selbstpsychologie.

  PDF-Fassung 

 

 

[T]

Manfred Tietzel: Goethes Strategien bei der wirtschaftlichen Verwertung seiner Werke

Der Beitrag informiert über Goethes geschäftliche Beziehungen zu seinen Verlegern. Ausgehend vom Literaturmarkt im 18. Jahrhundert werden u.a. Aspekte wie "Goethe und die Nachdrucker", Goethes Verhandlungsstrategien", "Koppelungsverträge", "Honorare" behandelt. Goethe war ein so geschäftstüchtiger wie taktisch einfallsreicher Autor, der auf der Suche nach einem Verleger für "Hermann und Dorothea" das später "Vickrey-Auktion" genannte Honorarmodell vorausnahm.

  PDF-Fassung 

 

 

[U]

 

[V]

 

[W]

Weingaertner, Mathias: '... bis daß der Tod euch scheidet' : Autorschaft und Ehediskurs in Jean Pauls Blumen-, Frucht- und Dornenstücke oder Ehestand, Tod und Hochzeit des Armenadvokaten F. St. Siebenkäs und Goethes Die Wahlverwandtschaften.  (Diss. 2000. Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt)

 

 Willems, Marianne und Willems, Herbert: Religion und Identität. Zum Wandel semantischer Strukturen der Selbstthematisierung im Modernisierungsprozeß. In: Diesseitsreligion: zur Deutung der Bedeutung moderner Kultur. Hans-Georg Soeffner zum 60. Geburtstag. Hg. von Anne Honer u.a. Konstanz: UVK, Universitäts-Verlag Konstanz 1999.  PDF-Fassung   

 

 Marianne Willems: Stella. Ein Schauspiel für Liebende.  Über den Zusammenhang von Liebe, Individualität und Kunstautonomie 

In: Karl Eibl, Marianne Willems (Hg.): Individualität. Hamburg 1996 (= Aufklärung 9/2), S. 39-76.

Der Beitrag geht aus von den innovatorischen, die Zeitgenossen irritierenden Momenten der Liebesdarstellung in ‘Stella’ und fragt nach deren Motivation. Die Analyse biographischer Zeugnisse zur Künstlerästhetik Goethes im entstehungsgeschichtlichen Kontext des Dramas demonstriert a) den Zusammenhang zwischen der Ausdifferenzierung der Liebe und der Kunst als Medien der Reflexion der sozial exkludierten Individualität; b) den Zusammenhang zwischen der Liebessemantik und dem Autorkonzept des Genies als Formulierungsmuster selbstbestimmter Individualität. Die paradoxen Anforderungen diese Konzepts werden als Koordinaten eines Grundkonflikts deutlich, der nicht nur in ‘Stella’ sondern auch in anderen ‘Sturm und Drang’-Dramen Goethes gestaltet ist. Damit ist ein neuer Zugang zum ‘Stella’-Drama geschaffen. Der Held des Dramas ist weder ein ‘Titan der Liebe’ noch ein entscheidungsunfähiger ‘Schwächling’ (von Wiese). Er ist eingebettet in eine letztlich auf sozialstrukturelle Bedingungen verweisende objektive Konfliktstruktur, die nur im poetischen Formulierungsmuster eine Lösung finden kann. 

 PDF-Fassung 

 

 Wolf, Norbert Christian: "Fruchtbarer Augenblick" – "prägnanter Moment": Zur medienspezifischen Funktion einer ästhetischen Kategorie in Aufklärung und Klassik (Lessing, Goethe). In: Prägnanter Moment. Studien zur deutschen Literatur derAufklärung und Klassik. Festschrift für Hans-Jürgen Schings. Hg. Von Peter-André Alt, Alexander Košenina, Hartmut Reinhard u. Wolfgang Riedel. Würzburg. Königshausen & Neumann 2002, S. 373-404.   PDF-Fassung  

 

 Norbert Christian Wolf: Goethe als Gesetzgeber. Die struktur- und modellbildende Funktion einer literarischen Selbstbehauptung um 1800

In: "Für viele stehen, indem man für sich steht". Formen literarischer Selbstbehauptung in der Moderne. Hg. von Eckart Goebel u. Eberhard Lämmert. Berlin: Akademie Verlag 2004 (=LiteraturForschung), S. 23-49.

In struktureller Analogie zur Funktion Baudelaires und Flauberts im französischen literarischen Feld des 19. Jahrhunderts erweist sich im deutschen Literaturraum etwa achtzig Jahre früher Goethe als prominenter Einzelautor, der kraft seiner feldinternen sowie auch feldexternen ›Notorietät‹ und Wirkungsmächtigkeit eine zentrale Rolle bei der Herausbildung und Durchsetzung der spezifischen ›modernen‹ Normen des Ästhetischen sowie von Autorschaft spielt. Er nimmt damit sogar eine Vorreiterrolle gegenüber den späteren Franzosen ein. Der Beitragt behandelt den jungen Goethe als Vorreiter der ersten Avantgarde und den ›klassischen‹ Goethe als Wegbereiter etablierter Avantgarde. Die Kongruenz zwischen dem neuartigen klassischen Stilideal und dem gerade mit diesem einhergehenden innovativen Effekt im literarischen Feld konterkariert die literatursoziologische Sichtweise, die Goethes Rollenwandel vom (bürgerlichen) Sturm-und-Drang-Autor zum Dichter der (angeblich wieder höfischen) Weimarer Klassik als sozialen Rückschritt verstand. 

   PDF-Fassung  

 

[X]

 

[Y]

 

[Z]

 *Erstpublikation* Edith Zehm: Die „radicale Reproduction der poetischen Intentionen“: Goethe und Zelter (Goethegesellschaft München 2010, "Goethe und die Musik")   PDF-Fassung  

 

 *RETRODIGITALISIERUNG* Friedrich Zollinger: Goethe in Zürich. München Februar 2006, letztes Update: 1. April 2006.    Zur Digitalisierung

Das Fach- und Kulturportal der Goethezeit