Jutta Assel und Georg Jäger:
Ferdinand Freiligrath in St. Goar und Assmannshausen. Ein Glaubensbekenntnis
Ferdinand Freiligrath (1810-1876), ausgebildet für den kaufmännischen Beruf, lebte nach dem Erfolg seiner ersten Gedichtsammlung 1838 zeitweilig als freier Schriftsteller. Er schloss sich der politischen Opposition an und wurde politisch verfolgt. Mit seinem am geliebten Rhein, in St. Goar und Assmannshausen verfassten Manifest "Ein Glaubensbekenntnis" (1840), mit eigenen und übersetzten Freiheitsliedern, trat er für Freiheit und Recht ein. Da nach ihm gefahndet wurde, emigrierte er nach Ostende und Brüssel, wo er mit Karl Marx Bekanntschaft schloss und später in die Redaktion der »Neuen Rheinischen Zeitung« aufgenommen wurde. 1845 siedelte er in die Schweiz über und nahm mit anderen deutschen Emigranten Kontakt auf. Als er stellungs- und mittellos wurde, riefen seine deutschen Freunde in der »Gartenlaube« 1867 zu einer Dotation auf, die fast 60.000 Taler einbrachte. Eine allgemeine Amnestie für politische Vergehen ermöglichte ihm, nach Deutschland zurückzukehren. Freiligrath widmete sich nun an ganz der Dichtung. Die folgende Seite konzentriert sich auf das politische Manifest "Ein Glaubensbekenntnis" und die Verbindung Freiligraths mit der Rheinromantik. Freiligrath wohnte längere Zeit im "Dichter- und Künstlerheim" des Gasthofs Krone in Assmannshausen, wo er "Ein Glaubensbekenntnis" abschloss. Dieser damals berühmte, vielbesuchte und -besungene "Poetenwinkel am Rhein," widmete das "Freiligrathzimmer" seinem Andenken.
Zur Dokumentation