Erstes Bild
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"Freiheit, Gleichheit und Brudersinn! "Du alte Zeit, fahr' hin! fahr hin!" Solch Schrei durchzieht der Völker Rund', da thut sich auf der Erde Grund; Es steigt herauf ein Sensenmann, Der merkt: ein Erntetag bricht an. Und wie er steigt an's Licht hervor, Drängt sich um ihn ein Weiber-Chor, Sein Rüstzeug bringen sie heran, Daß er sein Werk beginnen kann. Gerechtigkeit gebunden ist, ─ Das Schwert stahl ihr die schlaue List, Die Lüge nahm die Wag ihr fort, Sie bieten's dem Gesellen dort. Den Hut reicht ihm die Eitelkeit, Die Tollheit hält ihr Roß bereit, Die Blutgier bringt die Sense her, Das ist des Schnitters beste Wehr! - - Ihr Menschen, ja! nun kommt der Mann, Der frei und gleich Euch machen kann. |
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Der Morgen schaut vom Himmelszelt So klar wie sonst auf Stadt und Feld. Da trabt mit wilder Hast heran Der Freund des Volks, der Sensemann. Zur Stadt lenkt seinen Gaul er hin, Schon ahnt er reiche Beute drin. Die Hahnenfeder auf dem Hut Glüht in der Sonne rot wie Blut, Die Sense blitzt wie Wetterschein, Es stöhnt der Gaul, die Raben schrei'n! |
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Er ist am Ziel. ─ Sieh, gleich am Tor Die Schenk' und mancher Gast davor; Beim Branntwein, frecher Lieder Klang, Und wüst Gelächter, Spiel und Zank! ─ Er tritt heran mit schlauem Blick Und ruft: "Auf's Wohl der Republik! ─ "Was gilt noch eine Krone viel? "Nicht mehr als wie ein Pfeifenstiel. "Zum Spaß will ich's beweisen Euch, "Gebt Acht!" - - Er holt die Wage gleich! Hält sie am Zünglein, statt am Ring, ─ Sie merken's nicht, sie freut das Ding, ─ Sie schrei'n: "Das ist der rechte Mann! "Dem folgen wir, der führ' uns an!" ─ ─ Du blindes Weib, was schleichst du fort? Siehst mehr du, als die Andern dort ─ ─ ? |
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"Freiheit, Gleichheit und Brudersinn!" Der Schrei wälzt durch die Stadt sich hin. Zum Rathaus!" ─ horch! der Steinwurf saust. "Hoch Republik!" ─ Die Flamme braust. ─ "Zum Markt! zum Markt! Da steht er schon "Der Held der Revolution. "Hört ihn! ─ Stumm Alles wie ein Grab, Er aber reicht sein Schwert herab Und hält es allem Volk bereit ─ Die List nahm's der Gerechtigkeit ─ Er schreit: "Du Volk! dies Schwert ist Dein! Wer sonst kann richten? Du allein! "Durch dich spricht Gott! durch dich allein!" "Blut! Blut!" viel Tausend Kehlen schrei'n. |
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"Zur Barrikade" ─ "Pflaster auf!!" ─ ─ Da steht der Bau ─ und oben drauf Er, den zum Führer sie ernannt. Die blut'ge Fahn in fester Hand ─ Kartätschen pfeifen, hei! das kracht! Sie stürzen rings, er aber lacht: "Jetzt lös' ich mein Versprechen Euch! "Ihr alle sollt Mir werden gleich!" Er hebt sein Wams, und, wie sie's schau'n, Da faßt ihr Herz ein eisig Grau'n. Ihr Blut strömt, wie die Fahne rot! Der sie geführt, ─ es war der Tod! |
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Der sie geführt, ─ es war der Tod! Er hat gehalten, was er bot. Die ihm gefolgt, sie liegen bleich Als Brüder alle, frei und gleich! Seht hin, die Maske tat er fort! Als Sieger, hoch zu Roße dort. Zieht, der Verwesung Hohn im Blick, Der Held der roten Republik. |
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Als Leichen ─ ja! da sind wir gleich, Nicht hoch noch tief, nicht arm noch reich! ─ O Freiheit, wer führt dich herbei? Nicht Mord und nicht der Laster Schrei. Nur wenn erstickt der Selbstsucht Glüh'n Wirst du in Herrlichkeit erblüh'n!" ─? Und Gleichheit! Bringt sie nur der Tod? Nein! Allen strahlt Ein Morgenrot. Ja, glaubt, die Guten sind sich gleich Ob hoch, ob tief, ob arm, ob reich. ─ Du Bruderliebe, Bürgerhort, Der reinsten Lehre reinstes Wort! Geschändet hat man Dich, entehrt, Zur Mörderfackel Dich verkehrt; Vom Himmel nahmst du Deinen Lauf, Zum Himmel flammte freudig auf In reiner Tat, ein heil'ger Brand! So segne Gott das Vaterland! |
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"Eine unheimliche, geisterhafte Stimmung durchweht auch die Composition, welche den 'Tod als Würger' (1850) darstellt. Die Anregung zu derselben bot ihm die Erzählung, wie im Carneval 1831 zu Paris mitten in der Freude eines Maskenballes die Cholera auftrat und ihre Opfer aus den Reihen der Tanzenden forderte. In angstvoller Hast verlassen Tänzer wie Spielleute den Saal. Nur ein mumienhaftes Gespenst, die Cholera, eine Gestalt des Entsetzens, behauptet wie versteinert ihren Platz und hält die siegreiche Geißel gleich einem Scepter in der Knochenhand. In der Mitte des Tanzsaales aber steht der Tod in langem Talar, als der einzige Spielmann mit der Knochengeige. Auf dem Boden liegen Leichen umher, noch angekleidet mit der Harlekinsjacke; unter der Larve der Masken lugen die verzerrten Züge hervor." (Lionel von Donop über Alfred Rethel, siehe unten)
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"Rührend aber und in milder Versöhnung die grausigen Eindrücke ausgleichend, tritt uns an der Hand des Künstlers der „Tod als Freund“ (1851) entgegen. In hohem Thurmgemach, verklärt vom Strahl der scheidenden Sonne, ist der greise Thürmer, die welken Hände zum Gebet gefaltet, auf seinem Armstuhle selig entschlafen. Wie oft hat er den Heimgang eines Erdenpilgers in der Stadt mit den Feierklängen seines Glöckleins begleitet! Jetzt erweist der Tod ihm selber den Dienst, tiefernst und sinnend, aber ein barmherziger und vertrauter Freund, denn er weiß, er bringt dem müden Alter selige Ruhe und ewigen Frieden." (Lionel von Donop über Alfred Rethel, siehe unten)
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Vorlage:
Alfred Rethel | Auch ein Totentanz| Der Tod als Erwürger. Der Tod als Freund. | Acht Holzschnitte | .Reihe 218, Nr. 2226-33 | München: F.A. Ackermanns Kunstverlag o.J. Beilage: Auch ein Totentanz! Erklärendes Gedicht von Robert Reinick zu A. Rethel's Bildern.
Erstausgabe:
Auch ein Todtentanz aus dem Jahre 1848. Erfunden und gezeichnet von Alfred Rethel. Mit erklärendem Text von Robert Reinick. Ausgeführt im Akademischen Atelier für Holzschneidekunst zu Dresden unter Leitung von Professor H. Bürkner. Leipzig: Wigand 1849. Digitalisiert durch die Heinrich-Heine-Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/dfg/content/titleinfo/1094243
Eine detaillierte Zusammenstellung aller Ausgaben von Rethels Totentanz bei Hans Ferdinand Massmann: Literatur der Totentänze. Mit einem Nachtrag Bibliographie der Totentänze 1830-1976. Reprint Hildesheim: Georg Olms 2002. ISBN 3-487-00456-9 - Darin: "Bibliographie der Totentanzbilderfolgen ab 1830".
Digitalisat in hoher Auflösung:
Auch ein Totentanz. Erfunden und gezeichnet von Alfred Rethel. Ausgeführt im akademischen Atelier für Holzschneidekunst zu Dresden unter Leitung von Professor H[ugo]. Bürkner. 13. Aufl. Leipzig: E. Elischer Nachf. [1902]. 10 Bl. Digitalisiert durch die Heinrich-Heine-Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/urn/urn:nbn:de:hbz:061:1-78858
Zu Hugo Bürkner (1818-1897) siehe Eva-Maria Hanebutt-Benz: Studien zum deutschen Holzstich im 19. Jahrhundert. Frankfurt: Buchändler-Vereinigung1984, Sp. 1019 f. ISBN 3-7657-1262-0
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Rethel, Alfred, Maler, geb. 15. Mai 1816 in Haus Diepenbend bei Aachen, gest. 1. Dez. 1859 in Düsseldorf, bildete sich auf der Akademie in Düsseldorf unter W. Schadow, begab sich aber, weil der auf der Akademie herrschende Geist nicht seiner strengern Richtung entsprach, 1836 nach Frankfurt a. M., wo er sich an Ph. Veit und Steinle, später an Schwind anschloß. Hier entstanden unter anderm eine Nemesis, die einen fliehenden Mörder verfolgt, ein Daniel in der Löwengrube (Städelsches Kunstinstitut), die Auffindung der Leiche Gustav Adolfs bei Lützen (Galerie in Stuttgart), Kaiser Otto und sein Bruder Heinrich und vier Kaiserbildnisse für den Römer. Nachdem er, aus einer Konkurrenz als Sieger hervorgegangen, vom Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen den Auftrag erhalten, im Kaisersaal zu Aachen acht Fresken aus dem Leben Karls d. Gr. auszuführen, und die Entwürfe dazu vollendet hatte, ging er 1844–45 nach Italien, wo er eine Auferstehung Christi für die Nikolaikirche in Frankfurt malte. Von 1847–51 führte er während der Sommermonate vier der Fresken aus (Kaiser Otto in der Gruft Karls d. Gr., Sturz der Irminsäule, Maurenschlacht bei Córdova, Einzug in Pavia; Kartons in der Berliner Nationalgalerie), kam aber nicht zur Vollendung der übrigen, da ihn eine Nervenkrankheit befiel, von der er 1852–53 vergebens in Italien Heilung suchte. Er starb in völliger Geisteszerrüttung. Die Fresken in Aachen hat Kehren nach Rethels Entwürfen vollendet. An Größe des Stiles und an Energie des Ausdrucks kommt ihnen gleich der Zyklus von sechs Aquarellen: der Hannibalzug (1842–44, in Holzschnitt ausgeführt von H. Bürkner, 1875), und der Zyklus: Auch ein Totentanz, aus dem Jahre 1848, mit erklärendem Text von R. Reinick (zuerst als Bilderbogen herausgegeben, oftmals neu gedruckt). Er hat auch eine Anzahl von Zeichnungen für den Holzschnitt ausgeführt und einige Blätter radiert. Bei seinen Lebzeiten nur von wenigen erkannt und später fast vergessen, wird er heute als der kraftvollste und eigenwilligste unter den deutschen Monumentalmalern des 19. Jahrh. gepriesen.
Quelle:
Meyers Grosses Konversations-Lexikon. 6. Aufl. 1905-1909 (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003. Artikel "Alfred Rethel", S. 16422-16423 (Bd. 16, S. 826 f.)
Bildnis: Alfred Rethel, nach einer in Rom gefertigten Photographie. Max Schmid: Rethel, siehe unten, S. 2.
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Ausführlicher Artikel von Lionel von Donop über Alfred Rethel in der "Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB)", Band 28, 1889, S. 255-273. Volltext in Wikisource:
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Rethel,_Alfred?uselang=de
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Siehe auch den Eintrag "Alfred Rethel" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Rethel
"Große Aufmerksamkeit erzielte Rethel mit seinen Holzschnittfolgen Auch ein Todtentanz / aus dem Jahre 1848 (Titel der Erstausgabe). Die Idee dieser Folge hatte er bereits länger gehabt, wie verschiedene Sensemann-Bilder aus dem Jahre 1847 zeigen, darunter beispielsweise der Holzschnitt „Der Tod als Würger“, welcher auf die Cholera in Paris von 1831 hinweist. Der Zyklus „Auch ein Totentanz“ ist nicht vom Dresdner Maiaufstand inspiriert worden, da Rethel bereits im Winter 1848 mit der Ausarbeitung begonnen hatte. Mit der aus sechs Holzschnitten bestehenden Folge knüpft Rethel an die Totentanz-Holzschnitte Hans Holbeins an. Dargestellt wird, wie der Tod zunächst von fünf weiblichen Gestalten Schwert, Waage und andere Utensilien übergeben bekommt, im Folgenden in eine Stadt reitet und dort auf dem Marktplatz die Bürger für die Revolution zu begeistern versucht; im Hintergrund ist ein Plakat mit der Aufschrift „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ zu sehen. In den folgenden Bildern übergibt er den Bürgern ein Schwert mit der Aufschrift „Volks Justiz“ und eine Kampfszene wird dargestellt." (11.06.2020)
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Max Schmid: Rethel. Mit 125 Abbildungen nach Gemälden, Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitten (Künstler-Monographien; 32) Bielefeld und Leipzig: Velhagen & Klasing 1898.
Schmid weist auf den Widerspruch zwischen dem Totentanz und der Haltung des Künstlers zur Freiheitsbewegung hin:
"Noch auffallender ist, daß Rethel in seinen Briefen für die Sache der Revolution sich erwärmt. Dienstag, 8. Mai schreibt er: 'Vor ein paar Stunden hat sich die entsetzliche Katastrophe in hiesiger Stadt zu Gunsten des Militärs entschieden ─ ein großes herrliches Werk zur Ehre Deutschlands ist unter der kaltblütig berechnenden Militärgewalt unter den Säbel gesunken! Ich sah der Entstehung dieser Bewegung mit Mißtrauen zu und erwartete rote Republik, Kommunismus mit allen seinen Konsequenzen ─ allein es war wahrhaftig allgemeine Volksbegeisterung im edelsten Sinne zur Herstellung eines großen edlen Deutschlands, eine Mission, die ihnen Gott in die Brust gelegt und nicht durch das radikale Geschwätz schlechter Zeitungen und Volksredner hervorgerufen worden.'" (S. 100f.)
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Eduard Fuchs: Der Weltkrieg in der Karikatur.
Bd. 1. Bis zum Vorabend des Weltkrieges. Erster Teil: Der Tod. München 1916.
[Nur im Freiheitskämpfer] erfüllen sich angeblich die Ideale der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. "Darin besteht der furchtbare Hohn. Rethels Totentanz ist durch und durch politische Tendenz, und er stellte sich damit, wie man sieht, völlig auf die Seite der Reaktion. Durch diesen Umstand ist der satirische Charakter dieses Totentanzes zweifellos ungeheuer gesteigert worden, aber weil er sich auf die Seite der absolutistischen Reaktion stellte, hat er heute nur noch künstlerisches Interesse. Sein geistiger Inhalt ist durch die Entwicklung widerlegt worden. Wie alles von der Zeit widerlegt wird, was sich ihr entgegen stemmt. Glaubt man freilich an die Richtigkeit der Rethelschen Idee, so muss man zugeben, dass es keine wuchtigere künstlerische Begründung dafür geben kann, als sie Rethel in diesen sechs Blättern demonstrierte. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, wenn bei der Reklame für die moderneren Neudrucke immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass sich diese Blätter besonders dazu eigneten, „die törichten Ideen der Sozialdemokratie von Freiheit und Gleichheit" zu widerlegen.
Zu Eduard Fuchs (1870-1940) und seinen Sammlungen, die er für seine Publikationen nutzte, siehe den Beitrag im Deutschen Zentrum Kulturverluste:
http://www.lostart.de/Webs/DE/Datenbank/InstitutionVerlust.html?cms_param=INST_ID%3D1019%26menu%3Dinfo
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Karl Koetschau: Alfred Rethels Kunst vor dem Hintergrund der Historienmalerei seiner Zeit (Schriften des Städtischen Kunstmuseums zu Düsseldorf; IV) Düsseldorf: Verlag des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen 1929. Darin Kap. 10: Der Totentanz
Andreas Mertin: Die Stadt und der Tod. Der Totentanz von Alfred Rethel. Ein Beispiel politischer Kunst - wiederbetrachtet: In: Tà Katoptrizómena. Online magazin für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik. Heft 101.
https://www.theomag.de/101/am540.htm
"Im Gewande des Revolutionärs tritt der Tod bei Rethel auf. Nur für ihn kämpfen somit die Freiheitskämpfer, und nur in ihm erfüllen sich angeblich die Ideale der Freiheit: Gleichheit und Brüderlichkeit. Darin besteht der furchtbare Hohn." (Eduard Fuchs, siehe oben) Der Aufsatz beschreibt das Geschehen von Bild zu Bild.
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Reinick, Robert, Maler und Dichter, geb. 22. Febr. 1805 in Danzig, war erst Schüler von Begas in Berlin, ging dann nach Düsseldorf und von da nach Italien und ließ sich später in Dresden nieder, wo er 7. Febr. 1852 starb. Als Maler und Dichter zugleich trat er mit seinen »Drei Umrissen nach Holzschnitten von A. Dürer mit erläuterndem Text und Gesängen« (Berl. 1830) auf; später gab er mit Kugler das »Liederbuch für deutsche Künstler« (das. 1833 u. ö., mit Kupfern) heraus. Die frischen, sinnigen und liebenswürdigen »Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde« (Düsseld. 1838, neue Ausg. 1852), mit 31 Originalradierungen von R. und andern Künstlern der Düsseldorfer Schule, trugen Reinicks Ruf in weitere Kreise. Mit Richter verband er sich zur Herausgabe von Hebels »Alemannischen Gedichten«, die er ins Hochdeutsche übertrug (Leipz. 1851). Zu Rethels »Totentanz« schrieb er den erklärenden Text. Seine »Lieder« erschienen gesammelt Berlin 1844 (5. Aufl., mit Biographie von Auerbach, 1863). Bei der einfachen Natürlichkeit und Kindlichkeit seiner Muse war er ein trefflicher Dichter für die Jugend, wie sein »Illustriertes ABC-Buch« (Leipz. 1845, 4. Aufl. 1876), der »Deutsche Jugendkalender« (das. 1849 ff.), sein Märchen »Die Wurzelprinzessin« (das. 1848) u. a. beweisen.
Quelle:
Meyers Grosses Konversations-Lexikon. 6. Aufl. 1905-1909 (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003. Artikel "Robert Reinick", S. 163481 f. (Bd. 16, S. 826 f.) Gekürzt.
Bildnis von Franz Kugler, 1828. Übernommen aus Wikimedia Commons
Literaturhinweis:
F. Schnorr von Carolsfeld: Reinick, Robert. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, 1889, S. 86.
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Reinick
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* D. N. Chodowieckis »Totentanz«. Kupferstichfolge
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4318
* J. R. Schellenberg und J. K. August Musäus:
Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4177
* Goethes Ballade "Der Totentanz" mit Zeichnungen von Ernst Barlach
http://www.goethezeitportal.de/wissen/illustrationen/johann-wolfgang-von-goethe/goethes-gedichte-illustriert-von-ernst-barlach.html#Totentanz
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Quelle: Carl Arnold Kortum: Die Jobsiade. Ein komisches Heldengedicht in drei Teilen. Mit einer literarhistorischen Einleitung von Friedrich Schnettler. Leipzig: Reclam o.J.
Für eine literarische Bearbeitung vgl. Hans Hopfen (1835-1904): "Münchner Todtentanz". In Hans Hopfen: Gedichte. Berlin: A. Hofmann & Comp. o.J., S. 195-212. Mitten in einem "Semesterschluß-Commers" der Burschenschaften bricht die Cholera aus. Als Erste rafft sie "Klein Ursula" dahin, das jüngste Mädchen der Wirtsfamilie. Auszug:
Man trug sie zu Grab in raschem Schritt. Es wimmelte rings von Bahren. Es gingen von uns ihrer Neune mit, Vier Pfälzer und drei Isaren. Die Sache ward eilig abgemacht, Nie sprachen so kurz die Pfaffen. Was Alles starb zwischen Tag und Nacht, War kaum in's Grab zu schaffen. Die Leichenhalle faßte nicht mehr Die Todten, die da kamen; Es lagen die Särge kreuz und quer; Man verwechselte Truhen und Namen. |
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