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Aktueller Newsletter des Goethezeitportals No. 6 vom 25. April 2015

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Newsletter 6 - »Im wunderschönen Monat Mai...«

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Goethezeit,

für den wunderschönen Monat Mai möchten wir Sie schon jetzt mit zwei Glanzpunkten und einer Empfehlung unserer Redaktion erfreuen.

 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger: 
Im wunderschönen Monat Mai ... Pfingstgrüße Folge I

Pfingstzeit ist Frühlings- und meist auch Maien-Zeit, ist die Zeit der Ausflüge "ins Grüne", der Volks-, Sänger- und Schützenfeste mit mancherlei Brauchtumspflege und fröhlicher Geselligkeit. Unsere kleine Auswahl an Pfingstgruß-Karten beschränkt sich auf wenige der seit ca. 100 Jahren populären Motive aus dem weiten ikonographischen Spektrum der Pfingstpostkarten wie: auf Frühlingslandschaften mit blühenden Wiesen und Bäumen - besonders natürlich mit den zartgrünen Birken; auf blumenpflückende junge Frauen, Kinderreigentanz und Vogelkonzert; auf ausschwärmende Maikäfer und einen festlich geschmückten Pfingstochsen; auf Blumengrüße mit Maiglöckchen, Pfingstrosen, Veilchen etc. sowie auf einige Fotopostkarten mit Kindern, jungen Mädchen und Liebespaaren, die im Atelier zwischen meist künstlichen Blumen und Blütenbäumen dekorativ und "liebreizend" posieren. Die durchwegs die weltlichen Freuden der (arbeitsfreien) Pfingsttage feiernden Postkarten sind zu einem Kranz gewunden mit Gedichten aus der Goethezeit bis ins 20. Jahrhundert, die von den Gefühlen und Befindlichkeiten der Menschen im Wonnemonat Mai künden. Die beigefügten Texte dienen der Information über das religiös-kirchliche Pfingstfest, das Brauchtum und die Empfindungen des in der Natur und die Natur Feiernden. Pfingsten ist ein christliches Fest, an dem die Ausgießung des Heiligen Geistes an die in Jerusalem versammelten Jünger gefeiert wird, wie es die Apostelgeschichte (2,1-4) berichtet. In der älteren Kunst wird die Herabkunft des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube oder im Bild von Feuerzungen über den Häuptern dargestellt. Mit der Aussendung des Heiligen Geistes, der die Apostel andere Sprachen sprechen und verstehen lässt,  beginnt die Verkündigung der Heilsgeschichte. In den Postkarten findet sich diese christliche Ikonographie nicht, sie gestalten ausschließlich - soweit dies von uns überprüft werden konnte - säkulare Motive, die freilich zuweilen christliche Vorstellungen des Pfingstfestes aufnehmen: Es ist die Natur, die vom Hauch Gottes, vom "Lebensodem" bzw. vom "Pfingstgeist" belebt wird; der Spaziergang in die erblühende Natur, in den "grünen Dom der Wälder," tritt dem Kirchgang an die Seite.

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 Jutta Assel und Georg Jäger:
Orte und Zeiten in Goethes Leben: Ilmenau

Das Goethezeitportal stellt Goethestätten im Thüringer Wald vor: Ilmenau und die benachbarten Orte Gabelbach, Manebach und Stützerbach. Zu Ilmenau werden in Texten und Bildern behandelt: der Hermannstein, berühmt durch seine Höhle, von der aus Goethe leidenschaftliche Briefe an Frau von Stein schrieb und die Landschaft für sie zeichnete, und Schwalbenstein mit seiner Hütte, in der Goethe am 19. März 1779 den 4. Akt der (noch in Prosa verfassten) "Iphigenie" schrieb. "Seiner Vorliebe für Ilmenau, der Erinnerung an die kraftgenialischen Überschwänglichkeiten der Jugend, denen er sich hier mit dem Herzog hingegeben, namentlich aber der Würdigung der innern Veredelung, die beide in der für diese Gegend geleisteten gemeinschaftlichen Arbeit gewonnen hatten, gab Goethe poetischen Ausdruck in dem großen Gedicht "Ilmenau", das er dem Herzog 1783 zum Geburtstag widmete" (Goethe-Handbuch. Bd. II, 1917); es wird hier vollständig wiedergegeben. Das Treiben Goethes und des jungen Herzogs in den "tollen Jahren" wird in Zeugnissen belegt und illustriert mit Notgeld der Gemeinde Stützerbach von 1921. Wenig bekannt ist die "Gemeinde Gabelbach", ein Honoratiorenklub, der Goethe verehrte und "Gemeindepoeten" berief (deren erster Scheffel war). Anrührend ist die Schilderung von Goethes letztem Geburtstag, den er am 28. August 1831 in seinem geliebten Ilmenau feierte, und bei dem er von seinen Erinnerungs- und Wirkungsstätten Abschied nahm. In Erinnerung an diesen Tag haben Bürger und Badegäste Ilmenaus am 28. August 1854 ein Goethefest ausgerichtet, das in einem Zeitungsbericht geschildert wird. Was den Bergbau in Ilmenau, den Goethe und der Herzog vergeblich neu zu beleben suchten, und das "Goethehäuschen" auf dem Kickelhahn betrifft, kann das Goethezeitportal auf frühere Seiten verweisen.

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Empfehlungen der Redaktion

 

Fritz Helmuth Ehmcke: Mein Faust

Der Typograph, Buchkünstler, Werbegraphiker und Designer Fritz Helmuth Ehmcke (1878-1965) gestaltete eine Jubiläumsausgabe von Goethes "Faust", die 1909 bei Diederichs in Jena verlegt und bei W. Drugulin in Leipzig gedruckt wurde. Da diese Ausgabe einen hohen Anspruch als Muster typographischer und buchkünstlerischer Gestaltung stellte, war sie bald vielumstritten. Im Goethezeitportal wird der Aufsatz F. H. Ehmckes "Mein Faust" wiedergegeben, in dem er seine Gestaltungsprinzipien erläutert. Ehmckes "Faust" setzt radikal auf "typographische Schönheit" und verzichtet ganz auf Illustrationen. Der Leser lernt viel über die Entscheidungen, die der Typograph dabei zu treffen hatte, sowie über mögliche Entscheidungsgründe. Die Argumentation wird durch Seitenbilder illustriert, die Vor- und Nachteile typographischer Lösungen vor Augen führen.

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Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und Stöbern durch das Goethezeitportal!



Ihr Goethezeitportal-Team

Dr. Danica Krunic

 

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