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Aktueller Newsletter des Goethezeitportals No. 14 vom 13. Dezember 2012 

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»Illustrationen zu Friedrich Schillers Kabale und Liebe«

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Goethezeit,

in unserem heutigen Newsletter möchten wir Sie gerne auf zwei Beiträge unserer Reihe »Illustrationen literaischer Werke: Friedrich Schiller 'Kabale und Liebe'« aufmerksam machen. 

 


  Jutta Assel und Georg Jäger:
Illustrationen von Daniel Chodowiecki
 zu Schillers »Kabale und Liebe«

Chodowiecki gibt in seinen feingestochenen, etwas steif wirkenden 12 Almanach-Kupfern die jeweiligen Schillerschen Textstellen in sparsamer Charakterisierung der Menschen und Handlungsorte wieder. Die gewählten Zimmer-Ausschnitte wirken wie Segmente einer schmalen Kastenbühne. Sie sind mit ihren wenigen Möbeln, Gegenständen und Wandverzierungen als die Lebensräume der isoliert stehenden Frauen und der agierenden Männer gekennzeichnet. Hell heben sich die Figuren von dem dunkleren - da dichter schraffierten - Hintergrund ab, was den Bühneneindruck verstärkt. Trotz des Miniaturformates kann der Leser / Betrachter die wechselnden Stimmungen der Szenen auch emotional nachvollziehen.

  Zur Dokumentation

 

 


  Jutta Assel und Georg Jäger:
Illustrationen von Heinrich Lossow zu Schillers »Kabale und Liebe«

Fast 100 Jahre später als Chodowiecki schuf Heinrich Lossow seine Vorlagen für die Holzstich-Illustrationen zu "Kabale und Liebe", die in Wilhelm Hechts Xylographischer Anstalt von verschiedenen Reproduktionskünstlern gefertigt wurden. Neben den fünf Vollbildern sind verschieden große Illustrationen und Schlussvignetten in den Text eingestreut, ohne begrenzende Rahmenlinien und häufig mit freiem Außenkontur der Holzstöcke. Die eingestreuten Illustrationen zeigen die Personen meist nahsichtig (z.B. als Kniestücke oder Porträts) und locker skizziert sowie ohne definierten Hintergrund. In den Vollbildern agieren Männer wie Frauen als Ganzfiguren in durch die jeweilige Ausgestaltung sozial klar bestimmten Räumen. Kostüme und Interieurs des Adels sind im Rokokostil gehalten; Kostüm und Behausung des Stadtmusikus Miller sind schlicht.

  Zur Dokumentation

 

 

Im Weihnachtszauber 2012

Selbstverständlich haben wir Ihnen auch dieses Jahr wieder eine schöne Seite mit Weihnachtsmotiven vorbereitet.


  Jutta Assel und Georg Jäger: 
Weihnachten 2012. Fotomontagen auf Postkarten 
und Weihnachtslieder

Die diesjährige Weihnachtsseite ist den Fotomontagen auf alten Postkarten und Weihnachtsliedern gewidmet. Dokumentiert werden 17 Postkarten und Weihnachtslieder aus dem 18. (M. Denis, "Tauet, Himmel, den Gerechten"; Chr. Fr. D. Schubart, "Der Hirten Lied am Kripplein") und 19. Jahrhundert (Christoph von Schmid, "Ihr Kinderlein kommet"; H. Kletke, "Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen") sowie die anonymen Volksgedichte "Es kam die gnadenvolle Nacht" und, in der schwäbischen Variante, "Es hat sich halt eröffnet das himmlische Tor". Erläutert werden Aufkommen und Entwicklung, Erscheinungsweise und Techniken der Fotomontage auf Postkarten; zum genauen Sehen laden Hinweise zu den einzelnen montierten Bildern ein.

 

  Zum Beitrag 

 

Empfehlungen der Redaktion

 Siegfried Schödel: Blumröder ? 

Gustav BlumröderMit Gustav Blumröder (Nürnberg 1802 - Nürnberg 1853) wird an einen vielseitigen Schriftsteller, Mediziner / Psychiater, Politiker des frühen 19. Jahrhunderts erinnert. Lediglich seine „Vorlesungen über Esskunst“ (1838) finden bis heute ein breiteres Interesse. Sein einziger Roman („Morano“, 1823) gehört in den Zusammenhang der Schauerliteratur des ausgehenden 18. / beginnenden 19. Jahrhunderts. Selbst in seinen Schriften zur Psychiatrie (Hauptwerk: „Über das Irreseyn“, 1836) wird er, unabhängig von der medizinischen Diskussion, von den Zeitgenossen nicht zu Unrecht auch in der Spur von E. T. A. Hoffmann und Jean Paul gesehen. Seine Dissertation „De Hypnoticis“ (1826) kann sogar teilweise als eine Art von Übersetzung von Jean Paul in das akademische Genre aufgefaßt werden. Ganz zu schweigen davon, daß die „Vorlesungen über Esskunst“ die Zeitgenossen mit Jean Paul rühmend in Verbindung brachten. Seine späte politische Tätigkeit, er war Abgeordneter der Nationalversammlung in Frankfurt (1848/49), war wenig erfolgreich, machte ihn schließlich auch 1849 zum Opfer der Reaktion.

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Die Rezeption des Nibelungenstoffs in der Kunst und Kultur der Goethezeit

 

 

Gunter E. Grimm: Johann Jacob Bodmer 

Johann Jacob Bodmer wurde am 19. Juli 1698 in Greifensee bei Zürich geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule bezog er das die Gelehrtenschule Collegium Carolinum, in dessen Zentrum eine theologische Ausbildung stand. Nach dem Abschluss 1718 reiste Bodmer nach Lyon und Lugano. Seit 1719 war er an der Züricher Staatskanzlei tätig, 1725 wurde er Verwalter, 1731 Professor auf dem Lehrstuhl für Helvetische Geschichte eben am Collegium Carolinum, eine Stelle, die er bis 1775 innehatte. Bekannt wurde er weniger durch seine biblischen und historischen Epen und Dramen als durch seine poetologischen Schriften, in denen er – teilweise in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Johann Jakob Breitinger (1701-1776) – die Bedeutung der Einbildungskraft betonte und sich dadurch in Gegensatz zum streng rationalistischen Poetiker Johann Christoph Gottsched stellte. Bodmer lebte und lehrte ausschließlich in Zürich; gestorben ist er am 2. Januar 1783. 

  PDF-Fassung 

 

 

 


 

Katharina Mommsen: »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen«. Goethe und die Weltkulturen

»Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen« - diese von Goethe 1826 ebenso kühn wie prophetisch formulierte und vorgelebte Einsicht erscheint angesichts unserer globalisierten Gegenwart geradezu zwingend. Goethes Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen, seine Gabe, sich ihnen anzuvertrauen und sie sich produktiv anzuverwandeln, hat der Verständigung zwischen den Völkern neue Wege gebahnt und dem Dichter in allen Teilen der Welt Sympathie und Bewunderung eingetragen. Sie verdient heute größere Beachtung denn je.

Katharina Mommsen ist in ihrer jahrzehntelangen Forschungsarbeit und ihrem Wirken für eine Verständigung zwischen den Kulturen Goethes Spuren gefolgt. Sie zeigt Goethe als geistigen Dolmetscher und echten Brückenbauer zwischen den Kulturen – mithin in seinen heute wahrscheinlich aktuellsten Rollen.

 

Wer sich selbst und andre kennt

Wird auch hier erkennen:

Orient und Occident

Sind nicht mehr zu trennen.



Sinnig zwischen beiden Welten

Sich zu wiegen lass’ ich gelten;

Also zwischen Ost- und Westen

Sich bewegen, sei’s zum Besten!

»Zeit seines Lebens konnte Goethe sich auf eine ihm verliehene Affinität verlassen, die ihn dazu befähigte, die geheimnisvolle Herrlichkeit eines Kunstwerks oder einer dichterischen Botschaft intuitiv zu erfassen, selbst wenn diese aus weitester Ferne zu ihm gelangte. Was er auf diese Weise aus anderen Weltkulturen empfing, öffnete ihm die Lippen, weil er alles Bewahrenswerte an die eigenen Landsleute und künftige Generationen weitergeben wollte. Dadurch wurde er zum idealen Brückenbauer zwischen den Kulturen selbst noch in unseren Tagen.«

 

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen!



Ihr Goethezeitportal-Team

Dr. Danica Krunic

 

 

 

 

 

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