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Newsletter No. 5 vom 5. April 2011

»Ein Osterspaziergang«

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Goethezeit,

zur stimmungsvollen Einfühlung in die traditionelle Bedeutung des Osterfestes möchten wir Ihnen schon heute zwei Beiträge empfehlen.

Der erste Beitrag stammt aus unserer Reihe Illustrationen zu Szenen aus Goethes Faust und thematisiert den »Osterspaziergang«. Die Verse "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, / Durch des Frühlings holden, belebenden Blick", Faust in der Szene "Vor dem Tor" in den Mund gelegt, wurden zum beliebten Ostergedicht des deutschen Bildungsbürgers. Das Goethezeitportal stellt dem Text der Szene eine Auswahl von Illustrationen zur Seite, sowohl aus der Hochkultur wie aus der Popularkultur, die zum Vergleich der Bildformulierungen einlädt.

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Der zweite Beitrag dokumentiert eine Auswahl 
historischer Kinderlieder und "Künstlerkarten". Die originalen Künstlerkarten (Linolschnitt, Aquarell, Collage, Kolorierung) sind häufig von freischaffenden Grafikern gestaltet, die in der Festgrafik ihren Freiraum für kreative und witzige Bildformulierungen nutzten und diese für ihren Freundeskreis und bescheidenen privaten Verkauf bestimmt hatten. Die gleichfalls nach 1945 gedruckten, meist anonymen Karten, bei denen selten ein Verlag angegeben ist, sind zeitbedingt auf schlechtem Papier und in einfachstem Farbendruck hergestellt - schlichte Produkte des "Neuanfangs" nach dem Krieg. Unter den Kinderliedern, unter anderem von Friedrich Güll, verdient ein "National-Kinderlied für die Zürchersche Jugend" Beachtung, das von der "Gesellschaft ab dem Musiksaal zur deutschen Schule" 1789 gestiftet wurde.

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»Weiterer Glanzpunkt«

 Jutta Assel und Georg Jäger: Heinrich Heine: »Der Rabbi von Bacherach«

Heine: Rabbi von BacherachNach Ansichten und Texten zu Bacharach am Rhein publiziert das Goethezeitportal das Fragment "Der Rabbi von Bacherach" von Heinrich Heine, einen großenteils 1824/1825 entstandenen, aber erst 1840 publizierten Text, der zu den Gründungsdokumenten einer deutsch-jüdischen Erzählprosa zählt. Beigeben sind die hinreißenden Illustrationen von Max Liebermann. Ergänzt wird die Erzählung durch zwei Dokumente zur Wirkungsgeschichte im deutschen Judentum: eine kaum bekannte Bearbeitung und Vervollständigung des Fragments im "Jahrbuch für Israeliten" auf das Jahr 1864 sowie die Betrachtung "Auf dem Rheine. (Eine Dampferfahrt)" in der Zeitschrift "Der Israelit" von 1925.

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»Empfehlungen der Redaktion«

Carola Hilmes
"Lieber Widerhall". Bettine von Arnim: Die Günderode - Eine dialogische Autobiographie 


In ihrem Günderode-Buch (1840) entwirft Bettine von Arnim ein in die Moderne voraus weisendes Modell poetischer Selbstverständigung. Im Dialog mit der Freundin gelingt es, sich ihrer selbst zu vergewissern. Dabei bedient sie sich der Form des Briefes, einer literarisierten Mündlichkeit, und betont so den Vorrang des Redens und Hörens vor dem Sehen im autobiographischen Diskurs. Das in idealer Ergänzung entworfene Verhältnis der Freundinnen zueinander wird u.a. bezogen auf die mythologischen Figuren von Narziß und Echo. Indem Bettine von Arnim die Günderode als „lieben Widerhall“ anspricht, vermeidet sie die Festschreibung eigener Identität und plädiert statt dessen für eine beglückende Selbstwahrnehmung im Resonanzraum der anderen.

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Birgit Wagner:
Cultural translation: a value or a tool? Let’s start with Gramsci!

Ein Vordenker, der in der internationalen Diskussion um « cultural translation » so gut wie nie diskutiert wird, ist Antonio Gramsci. Der Philosoph aus Sardinien, von Kindes Tagen an in Zweisprachigkeit (Sardisch-Italienisch) geübt, hat ein feines Sensorium für kulturelle Differenzen ausgebildet. In seinen Gefängnisjahren übersetzt er – als intellektuelles Training – aus dem Russischen und dem Deutschen ins Italienische, und in den Gefängnisheften setzt er sich wiederholt mit dem Begriff der traducibilità (Übersetzbarkeit) auseinander: Übersetzbarkeit von Sprachen, aber auch von Kulturen. Der Artikel geht den Linien nach, die von Gramscis Überlegungen zu der aktuellen Diskussion gezogen werden können, und diskutiert am Ende vergleichend die Positionen Homi K. Bhabhas und Gayatri Spivaks.

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Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr Goethezeitportal-Team
Dr. Danica Krunic

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