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Goethe, Schiller und die Goethezeit auf Google+

Goethes Italienische Reise, Rom

Jutta Assel | Georg Jäger

Rom in alten Ansichten
Campagna di Roma

Via Appia Nuova – Acquedotto di Claudio
Ponte Nomentano

Ergänzend siehe die Seite "Pontinische Sümpfe"
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6919

Stand: September 2019
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The Aqueducts on the Campagna as seen from the Via Appia

Ashbee & Dangerfield, lith. Farblithographie, nachkoloriert. Höhe: 9,4, Breite: 15,7 cm.

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Franz Ludwig Catel, Blick auf die Via Appia bei Rom, 1827

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Franz Ludwig Catel (1778-1856)
Blick auf die Via Appia bei Rom, 1827
Aquarell über Bleistiftskizze. Höhe 16; Breite 28,8 cm.
(Ausriss)

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Jakob Philipp Hackert (1737-1807)
Campagna di Roma mit der Via Appia (um 1775).
Aquarell über Feder. Höhe 505; Breite 663 mm.

Abbildung in: Wasser Farbe Licht. Aquarelle der Graphischen Sammlung. Hrsg. von Jutta Schütt.
München: Hirmer 2008, S. 27. ISBN 978-3-7774-5035-3

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Robert August Rudolf Schietzold, Römische Campagna

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Robert August Rudolf Schietzold (1842-1908)
Römische Campagna
Öl auf Leinwand. Höhe 27; Breite 45,5 cm.
(Ausriss)

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Heinrich Gärtner, Weite Landschaft in der römischen Campagna mit Ponte Nomentano, im Hintergrund der Monte Gennaro, 1860

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Heinrich Gärtner (1828-1909): Weite Landschaft in der römischen Campagna mit Ponte Nomentano, im Hintergrund der Monte Gennaro, 1860. Aquarell, über Bleistift, auf Velin. Höhe 30,4; Breite 41,6 cm. In: Galerie und Kunstantiquariat Joseph Fach, Frankfurt am Main. Rom, Ruinen und südliche Landschaften. Ausstellung vom 26. März bis 9. April 2011. Nr. 20.

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Károly Markó (1793-1860) zugeschrieben.
Rast auf einer Brücke in der Campagna.
Aquarell über Bleistift. Höhe 33,7; Breite 50,5 cm.

Bassenge.
Auktion III. Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts.
2018, Nr.6694.

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Albert Flamm (1823-1906): Via Appia (1850er Jahre)
Öl auf Leinwand. Höhe 75, Breite 115,5 cm.
(Ausriss)

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Heinrich Bürkel (1802-1869)
Italienische Schäfer in der Campagna, um 1837.
Öl auf Leinwand, Höhe: 24,5; Breite 33,5 cm. Ausriss.

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Franz Ludwig Catel (1778-1856)
Sturm über der römischen Campagna.
Öl auf Karton. Höhe 27,4; Breite 39,8 cm.

Vorlage:
Andreas Stolzenburg, Der Landschafts- und Genremaler Franz Ludwig Catel (1778-1856).
Rom, Casa di Goethe 2007. Kat.-27, S. 161.

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Johann Christian Reinhart (1761-1847)
Gewitter über der Campagna, 1829. Aquarell, Feder in Braun21,7; Breite 34,2.

Mit dem Blick des Zeichners. Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik und des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung Böhme-Hennes. Hrsg. von Klaus Weschenfelder und Christiane Wiebel. Berlin: Deutscher Kunstverlag 2009 Kat. Nr. 71.
ISBN 978-3-422-06869-4
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 Aber es ist auch nur eine Täuschung, wenn wir selbst Bewohner Athens und Roms zu sein wünschten. Nur aus der Ferne, nur von allem Gemeinen getrennt, nur als vergangen muß das Altertum uns erscheinen. Es geht damit, wie wenigstens mir und einem Freunde mit den Ruinen. Wir haben immer einen Ärger, wenn man eine halb versunkene ausgräbt; es kann höchstens ein Gewinn für die Gelehrsamkeit auf Kosten der Phantasie sein. Ich kenne für mich nur noch zwei gleich schreckliche Dinge: wenn man die Campagna di Roma anbauen und Rom zu einer polizierten Stadt machen wollte, in der kein Mensch mehr Messer trüge. Kommt je ein so ordentlicher Papst, was denn die 72 Kardinäle verhüten mögen, so ziehe ich aus. Nur wenn in Rom eine so göttliche Anarchie und um Rom eine so himmlische Wüstenei ist, bleibt für die Schatten Platz, deren einer mehr wert ist als dies ganze Geschlecht.

(Goethe: Winckelmann und sein Jahrhundert. Zitiert wird der Brief Wilhelm von Humboldts vom 23. August 1804.)

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Gliederung

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Ich habe die meisten Gefilde Italiens durchzogen, ich habe die berühmten Fluren von Agrigent und Syrakus durchwandert, aber trotz aller Farbenpracht jener südlichen Zone muß ich doch bekennen, daß mir die Campagna von Rom und Latium den mächtigsten Eindruck macht. (...) Durchaus von großem historischem Stil und von der feierlichsten Ruhe des Tragischen ist die Campagna von Rom allein. Sie liegt da wie ein erhabenes Theater der Geschichte, eine große Bühne der Welt. Kein Wort des Poeten, kein Pinselstrich des Malers, so viele Bilder davon gemalt sind, kann die verklärte Heldenschönheit Latiums auch nur andeutend denjenigen ahnen lassen, der sie nicht selber sah und empfand. Nichts von Romantik, nichts von phantastischem Reiz – alles still, groß, männlich schön und ernst, und das Antlitz dieser Natur steht vor dem verstehenden Beschauer da wie das der Juno des Polyklet.

(Ferdinand Gregorovius, Wanderjahre in Italien. Neudruck der Urausgabe. Wien, Leipzig: Bernina o.J. Aus den Bergen der Volsker, 1860, S. 304 f.)

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1. Postkarten und Texte

Die Postkarten werden bibliographisch erfasst und durch Erläuterungen sowie literarische Zeugnisse ergänzt.

Zur Beachtung:
Um sie zu vergrößern, klicken Sie auf die Abbildungen.

1.1 Via Appia Nuova, Acquedotto di Claudio

Oben links: Roma. Avanzi dell' Acquedotto di Claudio - Via Appia Nuova. G. odlano e C. Milano 1015. Verso: Cartolina Postale Italiana. Nicht gelaufen. | Oben rechts: Roma - Panorama degli Acquedotti Claudio. Verso: Edit. Brunner & C., Como-Zürich – Stab. eliografico. Cartolina Postale Italiana. Nicht gelaufen. | Unten links. Verso:2. Roma - Via Appia - Avanzi degli Acquedotti di Claudio. Datiert u. Poststempel 1932. | Unten rechts. Verso: Roma - Via Appia. Signet Alterocca, Terni. Vera fotografia. Links unten: 152. Rechts unten: XIX. Nicht gelaufen.

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Ferdinand Gregorovius
Campagna-Abend
(Rom, 25. Juli 1855)

Rosig glühen alle Berge,
Die erinnrungsvollen Häupter
Tief nachdenklich hingewendet
Auf das öde Feld von Rom.
   
An dem Saum des reinsten Himmels
Steht im Dämmer der Soracte,
Totenwächter der Campagna,
Schöne Gräbersphinx von Rom.
   
Und im heil'gen Eichenhaine
Der Egeria gelagert,
Blick' ich nieder in die Wildniß,
Die der Anio durchzieht.
   
Schweigen ruht auf den Gefilden,
Und der Sonne letzte Stralen
Schweben zögernd und verweilend,
Auf der Via Appia.
   
Fernher seh' ich Pilgerscharen,
Aufgereiht in langen Zügen;
Durch die stillen Fluren wandeln
Lautlos sie im Geisterschritt.

Braune Mäntel, tiefzerfetzte
Hängen um die Riesenleiber,
Und sie tragen um die Häupter
Epheulaub und Lorbeerkranz.
   
Also ziehn sie hin in Reihen,
Aquädukte alter Kaiser,
Ueber Täler fort und Hügel,
Bogen, Pfeiler, dichtgedrängt;
   
Wie Cohorten, kampfzerhau'ne,
Die von Asiens Schlachtgefilden,
Im Triumfeszug geordnet,
Heimziehn in das alte Rom.
   
Alles pilgert zu dir, Roma,
Dort die Berge, ihre Ströme,
Die Ruinen, ihre Todten,
Alle ziehn sie heim nach Rom.
   
Horch! Die Glocken läuten Ave!
Geisterstille rings ergossen!
Und mein Herz, in seinen Tiefen
Bebt es, zieht es heim nach Rom.

Gedichte von Ferdinand Gregorovius. Hg. von A. F. Graf von Schack. Leipzig: F. A. Brockhaus 1892. I. Gedichte aus Italien. Online im Projekt Gutenberg.DE

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Campagna di Roma, Torre de Schiavi, 1877. In: Georg Dehio. Aus Skizzenbüchern und Briefen. Mit Handzeichnungen des Verfassers. Hamel.: Verlag der Bücherstube Fritz Seifert 1947, S. 29.

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Links: 95 – Roma – Via Appia nuova - Acquedotti di Claudio. Verso: Cartolina Postale Italiana. Nicht gelaufen. | Rechts: Roma – Acquedotto di Claudio. Verso: 244 S. II. Nicht gelaufen.

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Bei den Römern wurden die Aquädukte meist auf gewölbten Bogenstellungen hingeführt und gehörten zu den großartigsten Schöpfungen der allen Baukunst. Die Leitungen bestanden aus Holz, Blei, Leder, meist aber aus Steinkanälen. In die einzelnen Häuser führten gewöhnlich Leitungen aus Blei. Manche Aquädukte hatten mehrere Stockwerke, jedes mit einem besondern Rinnsal von verschiedenen Quellen. Den Ausgang bildet das Quellhaus (caput aquae), das Ende des Laufes bezeichnet der Hochbehälter (castellum). Von hier nahm das Wasser seinen Weg in die Bäder. Gärten etc.

(Aus dem Artikel "Aquädukt" in Meyers Großem Konversations-Lexikon, 6. Aufl. 1905-1909; Bd. 1, S. 642. DVD-ROM-Ausgabe, Digitale Bibliothek 100, S. 8235 f.)

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Links: 1028, Roma, Acquedotti di Claudio. Altes Foto; Höhe: 11,2, Breite: 16,5 cm. | Rechts: Roma. Acquedotto Claudio. 633 E. Richter – Roma. Verso: Cartolina Postale Italiana. Nicht gelaufen.

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Oben: Knebel, Franz II. (1809-1877): "Aquedotti di Vespasiano fuori la porta S. Giovanni quattro miglia da Roma", 1846. Aquarell auf Velin. Höhe 21,5; Breite 30,8 cm. Ausriss. - "Die Aqua Claudia, im Jahre 35 n. Chr. begonnen, ist von Claudius 49 fertiggestellt worden. Vespasian restaurierte Teile des Aquaedukts."

Unten: Carl Ludwig Hackert (1751-1798): Les Aqueducs de Caserta, 1789. Gouache auf Holz. Höhe 42,0; Breite 64,0 cm. - Carl Ludwig Hackert ist ein jüngerer Bruder von Jakob Philipp Hackert.

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Der Bau der Aqua Claudia begann im Jahre 38 n.Chr. durch Kaiser Caligula. Abgeschlossen wurde er von Kaiser Claudius 52 n. Chr. Die Gesamtlänge der Aqua Claudia betrug 68.681 Meter, davon 15.060 Meter oberirdisch auf hohen Arkaden. Von den letzten 10.508 Meter Arkadenreihen vor Rom sind die berühmten Ruinen noch deutlich an mehreren Stellen in der Römischen Campagna zu finden. Rom erreichte die Leitung bei der sogenannten Porta Maggiore. Hier wurde zu Zeiten Neros eine Leitung bis in die Nähe des Tempel des Claudius abgezweigt, die das östlich davon gelegene neronische Nymphäum speiste. Kaiser Domitian verlängerte die Bögen der Wasserleitung bis zu den Kaiserpalästen auf dem Palatin. (Aqua Claudia / Anio Novus)

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Oben. Verso: Roma – Acquedotto di Claudio. E. V. R. Im Briefmarkenfeld: "Astro" Edizioni d'Arte. Nicht gelaufen. | Mitte. Verso: "Deluba" 214. Printed in Germany. Nicht gelaufen. | Unten: Enrique Serra pinxit. Campagna Romana. Im Bild signiert. Verso: Marke "Egemes". Ser. 1/II. Campagna Romana. Printed in Germany. Datiert u. Poststempel 1907. – Enrique Serra y Auque (geb. Barcelona 1859, gest. Rom 1918), Figuren-, Landschaftsmaler u. Illustrator (Thieme / Becker).

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Léopold Robert (1794-1835)
Kleine Landschaft aus der römischen Campagna.
Quelle: Du. Nr. 2. Februar 1945, S. 10.

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Man kann sich vielleicht keine eindrucksvollere schau denken auf erden als die einsame weite der römischen Campagna in abendbeleuchtung. Denke man sich einen augenblick den klängen und bewegungen der lebenden welt entrückt und allein in diese wilde und brache ebene versezt zu sein. Die erde gibt nach und zerkrümelt sich unter den füssen - trete man noch so leicht auf - denn ihr grund ist weiss hohl und zerfressen wie das staubige überbleibsel menschlicher gebeine. Das knotige lange gras weht und wendet sich schwach im abendwind hin und her und die schatten seiner bewegungen schütteln sich wie im fieber an den trümmer-wällen die sich zum sonnenlicht erheben. Hügel von modernder erde schwellen ringsherum an als ob die toten drunten im streit wären und gleichsam um sie niederzuhalten liegen zerstreute viereckige blöcke von schwarzem fels darauf - reste mächtiger gebäude von denen kein stein auf dem andren geblieben ist. Ein schwerer purpurner giftiger dunst dehnt sich flach über die wüste hin - verhüllt ihre geisterhaften wracke massiger trümmer in deren risse das rote licht bleibt wie sterbendes feuer auf entweihten altären und der blaue rücken des Albanerberges hebt sich in den feierlichen raum eines grünen klaren stillen himmels. Wachttürme dunkler wolken stehen unverrückt an den vorgebirgen der Apenninen. Von der ebene zu den bergen hin zerschmelzen die eingerissenen wasserbauten - pfeiler nach pfeiler - in der finsternis wie verhüllte zahllose schaaren von leidtragenden die vom grab eines volkes daherkommen.

Quelle: John Ruskin: Einleitung zur zweiten Ausgabe der Modern Painters. Übertragen von Stefan George. Stefan George: Werke. Ausgabe in zwei Bänden. 3. Aufl. Düsseldorf, München: Küpper 1976, Bd.1, S. 539.

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Campagna Romana – Il Tevere. Roma N. 21. Ulderico Bossi Ed. Roma. Inc. L. Cavadini – Verona. Verso Signet: UB im Kreis, darunter: Roma. Cartolina Postale. Nicht gelaufen.

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1.2 Ponte Nomentano

Der Ponte Nomentano überquert den Anio. Die im 1. Jahrhundert vor Christus erbaute Brücke wurde vom Gotenkönig Totilas zerstört, von Narses, Feldherr des Kaisers Justinian I. und Statthalter Italiens, wieder aufgebaut und im Mittelalter mit einem Brückenturm befestigt. Jenseits der Brücke erhebt sich der in der antiken Geschichte durch den Auszug des Volkes und die Fabel des Agrippa berühmte Mons Sacer (Gsell Fels, Sp. 1019). Die Brücke liegt heute im Park "Valle dell'Aniene". Zur Lage vgl. Kartenausschnitt mit gelber Markierung aus dem Rom-Führer von Gsell Fels (1895).

Links: Im Bild signiert. Name unleserlich, Roma 1903. Verso: 11817 Rom. Brücke über den Anio (Ponte Nomentano vor der Porta Pia) mit Befestigungen aus dem Mittelalter. Signet: KJM [Kunstanstalten Joseph Müller?]. Nicht gelaufen. | Rechts. Im Bild signiert: Name unleserlich, Roma. Verso: Roma - Ponte Momentano [!]. Signet. 4348-17. Proprietà Artistica riservata - Milano. Im Briefmarkenfeld: Stampata in Italia. Nicht gelaufen.

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Oben: Roma. Ponte Nomentano. 100 Ernesto Richter – Roma. Verso: Cartolina Postale Italiana. Nicht gelaufen. | Mitte: 516 Roma. Ponte Nomentano. Signet im Bild. Verso: Signet. NPG [Neue Photographische Gesellschaft]. Nicht gelaufen. | Unten: Roma - Ponte Nomentano. Signet (Brunnen mit wasserspeiendem Mädchenkopf) 6563 Edit. Brunner & C., Como e Zürich. Stab. eliografico. Im Briefmarkenfeld: Signet. Nicht gelaufen.

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1.3 Hirten
und Jäger

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Porträt eines römischen Hirten. 19. Jahrhundert.
Öl auf Papier. Höhe: 32; Breite: 25,5 cm. (Ausriss)

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Wilhelm von Kaulbach (1805-1874): Römischer Hirtenknabe (1839). Leinwand. Höhe 136; Breite 98 cm. In: Sammlung Graf Raczyński. Malerei der Spätromantik aus dem Nationalmuseum Poznań. Hrsg. von Konstanty Kalinowski und Christoph Heilmann. München: Hirmer 1992, Nr. 53. ISBN 3-7774-5950-X - Text links unten: "In Italien, auf meiner Wanderschaft, / Hab' ich dies Büblein aufgerafft, / Hab's mit dem Pinsel so hingeschrieben, / Ist nur leider unvollendet geblieben." - Zum Vergrößern klicken Sie bitte hier.

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Jacop Kornerup, Römischer Hirtenknabe in seiner Tracht, 1855

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Jacop Kornerup (1825-1913): Römischer Hirtenknabe in seiner Tracht, 1855. Öl auf Leinwand. Höhe 38,5; Breite 26,4 cm. Quelle: Bassenge, Auktion 105, 2015, Nr. 6093.

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Carl-Franz II Knebel, Römischer Hirte

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Carl-Franz II Knebel (1810-1877):Römischer Hirte. Ölstudie, über Bleistiftskizze, auf braunem Papier. Höhe 44,5; Breite 29 cm. In: Galerie und Kunstantiquariat Joseph Fach, Frankfurt am Main. Rom, Ruinen und südliche Landschaften. Ausstellung vom 26. März bis 9. April 2011. Nr. 5.

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Eugène Verboeckhoven (1798-1881/1889) und François Roffiaen (1820-1898): Rastender Hirte mit seinen Schafen und Ziegen in einer Campagnalandschaft. Öl auf Holz. Höhe: 37, Breite: 47,5 cm. (Ausriss)

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Franz Ludwig Catel (1778-1856), Pifferaro mit einer der Musik lauschenden jungen Frau in der römischen Campagna, mit Blick auf die Acqua Claudia. Öl auf Leinwand, um 1820/25. Höhe 37,5; Breite 47 cm. (Ausriss)

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Johannes Riepenhausen (1788-1860): Eine Hirtenfamilie in der römischen Campagna, um 1825/30. Feder in Schwarz über Bleistift, Aquarell. Höhe: 38; Breite: 43,5 cm. (Ausriss)

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Frederik Rohde (1816-1886): Campagnalandschaft mit Ziehbrunnen, 1846. Öl auf Leinwand. Höhe 33,5; Breite 47 cm. Grisebach 5 / 2012. Ausriss.

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Theodor Leopold Weller (1802-1880): Campagnalandschaft bei Sora mit Jäger und junger Italienerin an einem Brunnen (1843). Öl auf Leinwand. Breite 91; Höhe 73,5 cm. (Bassenge, Katalog 109. Mai 2017) - Zum Vergrößern klicken Sie bitte hier.

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Hirtenfamilie beim Abendgebet in der römischen Campagna. Öl auf Leinwand. Höhe 69, Breite 99 cm. Ausriss.

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Die bekannte Staffage der Campagna ist der Hirt im flockigen Schafpelz, den langen Stab mit knorrigem Ende unter die Achsel stemmend; der Buttero (Pferde-, Büffelhirt) auf halbwildem, dichthaarigem kleinen Renner; der berittene Fattore und Oberhirt, mit Spitzhut und Ledergamaschen, den Mantel aufgeschnallt oder frei an den Schultern, die Stachellanze über dem Sattelknopf, die Flinte auf dem Rücken. Dem Wanderer erscheinen diese schwarzhaarigen Campagnahirten als halbwilde Gestalten mit ihren braunen, ledernen, harten Gesichtern und wilden Bärten. Fast nie hört man sie sprechen, lachen oder singen. Ihre Pferde sind meist klein, hager, langmähnig. Der Reiter bedient sich oft des schwarzen Bockfells statt des Sattels, entschlägt sich gern der Steigbügel, schützt seine Beine bis oben hinan mit hellbraunen Lederschienen.

(Gsell Fels, Sp. 993)

Oben links: Campagna Romana. Verso: Signet (Brunnen mit wasserspeiendem Mädchenkopf) 6776 S. 42 Edit. Brunner & C., Como – Stab. eliografico. Im Briefmarkenfeld: Signet. Nicht gelaufen. | Oben rechts: Campagna Romana. Signet wie oben. 6888 S. 42. Weitere Angaben wie oben. Nicht gelaufen. | Unten links: Campagna Romana. Verso: Signet wie oben. Serie B. Edit. Brunner & C., Como e Zürich – Stab. eliografico. Nicht gelaufen. | Unten rechts: Verso: Roma - Via Appia - Acquedotti. Signet wie oben. 18716 Serie 41 RR Edit. Brunner &. C., Como. Im Briefmarkenfeld: Signet. Nit gelaufen.

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Gegen Ende September steigen von allen jenen Bergen, die wir um uns her sehen, Schafherden in die Ebenen nieder; sie wandern bis vor die Mauern Roms, dort zu überwintern. Bei meiner Heimkehr stieß ich auf einen solchen nach Rom ziehenden Trupp von Schafen; es war ihrer eine so große Schar, daß sie den Weg buchstäblich erfüllte, von zottigen Hunden, von Schäfern zu Fuß und zu Pferd geordnet und bewacht. Ich schätzte sie auf 3000, aber ein Hirt sagte mir, es seien ihrer nahe an 5000 Stück, die von der Serra nach Rom zögen. Das Geschrei der Mutterschafe und das Blöken der Lämmer erfüllte die Luft mit jenen sanften Klagetönen, von denen die Campagna vor den Toren Roms im Oktober und November widerschallt, so daß sie dann noch mehr einer großen klassischen Idylle gleicht.

(Ferdinand Gregorovius, Wanderjahre in Italien. Neudruck der Urausgabe. Wien, Leipzig: Bernina o.J. Aus der Campagna von Rom, 1858, S. 240.)

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Oben: Campagna Romana. Signet (Brunnen mit wasserspeiendem Mädchenkopf) 6748 Edit. Brunner & C., Como e Zürich – Stab. eliografico. Nicht gelaufen. | Mitte: Campagna Romana – Verso il pascolo. Signet wie oben. 6772. Weitere Angaben wie oben. Im Briefmarkenfeld: Signet. | Unten: Campagna Romana. Verso: Signet wie oben. 10320. Edit. Brunner & C., Como – 115. Im Briefmarkenfeld: Signet. Nicht gelaufen.

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Oben: Albert Flamm (1823-1906): Heimkehrende Landleute in der römischen Campagna. Öl auf Leinwand. Ausriss.
Unten: Campagna Romana – L'Angelus. Roma 6. Oliviero Accossano - Roma. Propr. riservata. Nicht gelaufen.

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Hermann Lingg
Campagna Roms

Wie mild erleuchtend längs der Ruinen dort
Des Herbstes frühaufstrahlender Mond erglänzt,
In goldnen Schlummerwellen hinströmt
Über den Hügeln der Öde Roma's,

Der Bäder, Aquäducte, der Tempel Rest,
Dazwischen uralt heiliger Haine Nacht,
Zerstörte Circusmauern, Trümmer,
Ruhend im Dunkel und tief im Grabschutt!
  
Erhabner Anblick, düster und ernst genug,
Daß aller Schauer einer versunknen Zeit,
Und welcher Zeit! uns anweht, jener
Eh'rnen Epoche der Welterobrung.
  
Ein Klang der Vorzeit rauscht mit des Adlers Flug
Aus jedem Denkmal, aber noch schwebt ihr Geist
Im stolzen Laut der alten Sprache
Über den einst unterjochten Erdkreis.
 

Hermann Lingg: Ausgewählte Gedichte. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, Digitale Bibliothek 125, S. 356524. – Hermann Lingg, 1820-1905, Mitglied des Münchner Dichterkreises, gefördert durch Emanuel Geibel.

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2. Artikel aus Lexika

Auszüge aus dem Artikel "Campagna di Roma" im Damen Conversations-Lexikon, 1834-1838, Bd. 2, S. 259-261. DVD-ROM-Ausgabe, Digitale Bibliothek 118, S. 1828-1831. Redigiert, gekürzt, Absätze eingefügt.

Campagna di Roma, die ehemals blühendste reichste Gegend Italiens [...]. Flach, nur wenig hügelig, durchaus vulkanisch ist der Boden, auf welchem mehrere Seen in wirklichen Kratern erloschener Feuerberge, die Spuren früherer Thätigkeit bezeichnen. Diese Eigenschaft begründet die wunderbare Fruchtbarkeit desselben, es fehlt nur an Menschen, welche arbeiten wollen, um aus diesem Sitz der bösartigsten Fieber wieder das zu machen, was es zur Blüthenzeit Roms war, die Kornkammer Italiens, der Lieblingsaufenthalt der freundlichen Pomona, das Sans souc aller großen und genialen Geister der jetzt verödeten Hauptstadt der Welt.

In der Campagna di Roma lernt man Roms alte Herrlichkeit besser kennen, als in der Stadt selbst; ungeheure Wasserleitungen, welche in ihrer Erhabenheit und Kühnheit aller Werke der Neueren spotten, – unterirdische Canäle durch Felsen gehauen, Denkmäler, Pyramiden, Prachtbauten, Bäder, Villen, Tempel etc. bezeichnen in ihren großartigen Ruinen die Gegenwart eines mächtigen kunstsinnigen Volkes. Damals war das kleinste Stückchen Land bebaut, – Alles war ein zusammenhängender Garten. Mit den verwüstenden Völkerwanderungen, welche wie ein reißender Strom über Italien herein brachen, nahm dessen Einwohnerzahl, und mit ihr das Bedürfniß des Anbaues auf einen solchen Grad ab, daß jetzt zum mindesten 11/12 des großen Landstriches völlig wüst liegen; "kein Dorflein mehr schaut zur Peterskirche empor."

Die einzigen Bewohner der ganzen Campagna sind Viehherden von großer Zahl, welche halb oder ganz wild, drei Viertheile des Jahrs – oder das ganze Jahr in diesen Steppen zubringen. Die Ziegen- und Schafhirten, echte Nomaden, gehen ganz in Felle gekleidet, und wenn sie blutgefärbt, mit den frischen Spuren ihrer Schlächterarbeit auf Händen und gebräuntem Gesicht, aus den unterirdischen, halb verschütteten Gewölben einer Rennbahn, eines Grabmahles treten, so können sie auch den Beherztesten in Schrecken setzen. Sie und ihre Herden verlassen während der drei tödtlichen Sommermonate die Campagna und fliehen den Gebirgen zu, nicht so die wilden Rinder- und Büffelherden, und ihre berittenen Hüter, welche mit langen Lanzen bewaffnet, darauf achten, daß die Thiere nicht zu weit sich verlaufen. Diese Unglücklichen halten ihr hartes Schicksal selten mehr als zwei Jahre aus. Dem Gebirge entstammend, der reinen frischen Luft gewohnt, steigen sie, durch ihre bittere Armuth getrieben, herab in die Ebene, und verdingen sich um geringen Lohn an die Herdenbesitzer.

Die schmeichelnden linden Lüfte, in deren Kosen Niemand tückischen Verrath und den lauernden Tod ahnet, nagen an ihrem Leben; siech, kränklich werdend, erholen sie sich kaum durch den nächsten Winter und Frühling; der zweite Sommer bringt ihnen gewöhnlich den Tod, wenn sie ihr gefährliches Gewerbe nicht aufgeben. Im Sommer ziehet von Süden her über die Campagna ein leises, sanftes Wehen, welches der Fremdling, besonders an den heiteren schönen Abenden, welche diese Jahreszeit mit unnachahmlichem Reiz schmücken, mit einem beseligenden Wohl- und Wonnegefühl einathmet – der Römer flieht entsetzt die hoch gelegenen und freien Plätze, auf welchen ihn dieser Luftzug erreichen kann. [...]

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Auszüge aus dem Artikel "Campagna di Roma" in Meyers Großem Konversations-Lexikon, 6. Aufl. 1905-1909. Bd. 3, S. 722. DVD-ROM-Ausgabe, Digitale Bibliothek 100, S. 29371-72. Redigiert.

Campagna di Roma, Landstrich in Mittelitalien, Provinz Rom, begreift im engern Sinn (Agro romano) die Umgebung von Rom oder den Unterlauf des Tiber nebst dem des Anio und wird in diesem Sinn östlich vom Albaner- und Sabinergebirge, im Norden vom Soracte und den vulkanischen Bergen von Tolfa bis Civitavecchia, im Westen von der Meeresküste begrenzt. Im weitern Sinn rechnet man zur C. noch die Ebene, die zwischen den Albaner und Volsker Bergen und dem Meer bis nach Terracina verläuft. In dieser Ausdehnung hat die Landschaft eine Länge von 150 km, eine größte Breite von 50 km und eine Fläche von ca. 3000 qkm, im engern Sinn (Agro romano) ein Areal von 2040 qkm. [...]

Die C. ist ein wellenförmiges Land, von zahlreichen, in den verschiedensten Richtungen laufenden Hügelketten durchzogen, mit zerstörten Wasserleitungen, Grabmälern und andern Bauresten bedeckt. Sie ist keineswegs wasserarm und unfruchtbar; doch herrschen in der heißen Jahreszeit Malariafieber, die das fruchtbare Land im Sommer fast unbewohnbar machen. Nur wenige Schenken (Osterien), Hirtenwohnungen (häufig notdürftig ein gerichtete alte Baureste), Bahnwärterhäuser und Gutshöfe unterbrechen die unabsehbare Einöde, auf der vereinzelt halbwilde Rinderherden, von Hirten zu Pferde bewacht, weiden. In den kältern Monaten gewinnt die C. mehr Leben; nach den ersten Regengüssen schießt im Oktober schnell das üppigste Gras hervor. Dann kommen aus den Abruzzen und vom Hochland Umbriens und der Sabina zahlreiche Schafherden in diese Ebene herab. 1887 zählte man in der C. 19,355 Rinder und Büffel, 211,924 Schafe, 7500 Pferde, 2600 Esel und Maultiere und 12,600 Ziegen. [...]

Die C. war zur Zeit der Römer von Villen und Gärten erfüllt; in den ersten Zeiten der Republik standen hier auch Städte, wie Gabii, Fidenä, Veji, unzählige kleine Ortschaften aber bis tief ins Mittelalter hinein. Die Verwüstungen der C., im 5.–8. Jahrh. durch Goten, Vandalen und Langobarden, später noch durch die Normannen und Sarazenen, sowie die Bürgerkriege der Barone entvölkerten die Landschaft. Alle Anstrengungen der spätern Päpste vermochten sie nicht wieder zu heben. [...]

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Artikel "Aqua. II: Wasserleitungen, Aquädukte" in: Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hg. von Johann Samuel Ersch u. Johann Georg Gruber. Sect. 1, Tl. 5, 1820, S. 23-25. – Zu den Bauweisen verschiedener Aquädukte vgl. folgendes Schaubild.

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3. Weblinks und Literatur

Ergänzend siehe die Seite "Pontinische Sümpfe. Bilder und Texte" im Goethezeitportal. URL
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6919

* Campagna Romana, Artikel in Wikipedia, der freien Enzyklopädie. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Campagna_Romana

* Ferdinand Gregorovius: Wanderjahre in Italien. Aus der Campagna von Rom. Online im Projekt Gutenberg.DE. URL: http://gutenberg.spiegel.de/gregorov/wanderit/Druckversion_wand101.htm

* Aquädukte in Rom, Artikel aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Aqu%C3%A4dukte_in_Rom

* Ponti di Roma. Da Wikipedia, l'enciclopedia libera. URL: http://it.wikipedia.org/wiki/Ponti_di_Roma

* Roma SPQR. Ponte Nomentano. URL: http://www.romaspqr.it/roma/Ponti/ponte_nomentano.htm

* Th. Gsell Fels: Rom und die Campagna. 4. Aufl. Leipzig, Wien: Bibliographisches Institut 1895 (Meyers Reisebücher)

* Im Land der Sehnsucht. Mit Bleistift und Kamera durch Italien 1820 bis 1880. o.J. Darin: Die römische Campagna, S. 109 ff. ISBN 3-89165-113-9.

* Ingrid-Sibylle Hoffmann: Die römische Campagna. Melancholische Größe - ernste Einsamkeit. In: Kennst du das Land. Italienbilder der Goethezeit. Hrsg. von Frank Büttner und Herbert W. Rott. München, Köln: Pinakothek-Dumont 2005, S.211-224. . ISBN 3-8321-7519-9

 

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Carl Spitzweg:
Engländer, Ruinen betrachtend (Aquarell)
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie)

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