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Goethe, Schiller und die Goethezeit auf Google+

Goethes Italienische Reise

Neapel

»Neapel ist ein Paradies, jedermann lebt in einer Art von trunkner Selbstvergessenheit. Mir geht es ebenso, ich erkenne mich kaum, ich scheine mir ein ganz anderer Mensch.«

 

 

Goethes Eindrücke in Neapel

25. Februar 1787
Capua. »In der Gegend des a Meere liegenden Großen Kastells« (Castel Nuovo am Hafen). Dort »großes Eckhaus«, dessen Saal »munter dekoriert ... die Decke, deren Arabesken die Nähe von Pompeji und Herculanum verkünden«. »Zu Neapel in der Lovanda die Castello abgestiegen«.

27. Februar 1787
Grotte des Posillipo (Grotte Vecchia unter dem Monte Posillipo).

28. Februar 1787
Besuch bei Philipp Hackert, der in einem »Flügel des Palasts Francavilla« wohnt (Palazzo Cellamare).

1. März 1787
Wasserfahrt bis Pozzuoli. Phlegräische Felder. Solfatara, halb erloschene Vulkankrater oberhalb Pozzuoli.
Landseen (Lago d´Averno? Lago di Lucrino?). Vulkantrichter von Astroni. Am Capo Miseno.

2. März 1787
Resina, Besteigung des Vesuvs.

4. März 1787
»Von Kirche zu Kirche, die ganze Vorderseite einer Kirche von unten bis oben gemalt...« (Fresko in S. Filippo Beri, Grab von Vico). S. Gesù Nuovo (Fresken von Solimena). »Drch die Straßen über die Plätze wandelnd, auf der Chiaia«, Promenade vom Castel dell´Ovo nach Monte Posillipo.
Portici, Resina. Atrio del Cavallo. Blick auf Monte Somma und den Golf von Neapel.

7. März 1787
»Kunstschätze von Neapel«. Palazzo Carafa Colubrano.

9. März 1787
Theater San Carlo. Auf Schloß Capodimonte (dort: Sammlung Farnese). »Abendbesuch bei Filangieri (Palazzo Filangieri d´Arianiello).

 

 

 


 Jutta Assel und Georg Jäger: Neapel. Volksleben Folge III. Dolce far niente

(München Juli 2019)

Die vierte und abschließende Seite zum Volksleben in Neapel dokumentiert, wie Goethe durch genaue Beobachtungen vor Ort die "nordische", aufklärerische und protestantische negative Beurteilung der Stadt und ihrer einfachen, scheinbar nach dem Motto "dolce far niente" lebenden Bewohner widerlegt, die z.B. auch der von ihm ansonsten geschätzte Reiseführer von J. J. Volkmann verbreitet. Weitere, dem "einfachen Volk" gewidmete Schwerpunkte bilden Herstellung, Kochen und Essen der neapolitanischen Nationalspeise der Maccaroni sowie anderer Speisen und Getränke auf den offenen Straßenmärkten. Von A. v. Kotzebue wird ferner als "reiche Quelle der Nahrung die unendliche Menge und Verschiedenheit der Seefische" gerühmt, "die gekocht, gebraten und roh auf den Straßen verkauft und verzehrt werden" u.v.m. Von dem Reiseschriftsteller Wilhelm von Lüdemann stammt die abschließende Gegenüberstellung von Neapel und Rom: "Neapel ist der reizende Körper – Rom der sinnende Geist, die fühlende Seele Italiens."

   Folge IV: Dolce far niente

 



 Jutta Assel und Georg Jäger: Neapel. Volksleben Folge III. Tarantella

(München November 2015)

Tarantella, der "Nationaltanz der Neapolitaner", wird beschrieben als "eine zauberische Guirlande leidenschaftlicher Gesten und Pas, welche die Innigkeit und Sprödigkeit, das Sehnen und Zürnen zweier Liebenden darstellen. Voll der wollüstigsten Anmuth athmet die Tarantella nichts als Liebe und Vergnügen." Neben Goethes kurzer Charakterisierung publiziert das Goethezeitportal vier ausgewählte Reiseberichte, die den Tanz beschreiben, als wichtiges Element der Volkskultur charakterisieren und seinen Zusammenhang mit dem Biss der Spinne namens Tarantula erörtern - sei es, dass der Biss den Tanz auslöst, sei es dass der Tanz den  Spinnenstich kuriert. Ein Schwerpunkt liegt auf den improvisierten Liedern, "flüchtigen Poesien", die den Tanz begleiten. Der von August Kopisch kongenial übersetzte Gesang, in dem ausschließlich Fische auftreten und sich einen Krieg um die schöne, zur Zither singende Sardelle liefern, ist ein ausuferndes Sprachspiel , eine frühe Unsinnspoesie. Wenig bekannt ist das Gedicht "Tarantella" von Richard Kralik (1852-1934), in dem Riccioletta die Tarantella tanzt, "aber doch nicht gern allein". Vergeblich ruft sie Mädchen und Knaben, Schafe und Vögel, die Bäume und den Wind, den Berg und das Meer, Sterne und Engel zum Tanz auf. Schließlich tanzt sie mit sich selbst, so leidenschaftlich wie weltvergessen und immer wilder, bis der gesamte Kosmos schaut und staunt und zuletzt "im kreisenden Wirbel sich dreht". Zur Illustration dienen 20 Bilder,  großenteils alte Ansichtskarten von Neapel und Sorrent.

   Folge III: Tarantella

 



 Jutta Assel und Georg Jäger:
Volksleben in Neapel

(München Oktober 2009)

»Vedi Napoli e poi muori« – (Sieh' Neapel und dann stirb!) so ruft ein brauner Lazzarone dich an, der stolz und malerisch in seinen Lumpen auf der Höhe von St. Elmo in der Sonne liegt und mit ausgestreckten Armen auf sein herrliches Königreich deutet, in welchem der Stein nicht sein ist, worauf er den Kopf zur Nachtruhe bettet, oder zur trägen Siesta. Und dein Blick folgt dem weiten Kreise, den seine Hand bezeichnet und sein dunkles Auge überschauet. Welche Herrlichkeit, welche Würde der Welt! Welch' ein südliches Leben in dieser immer wogenden Menschenwelt, die Alles so öffentlich treibt, dass die Straße das Haus der Bewohner geworden zu sein scheint!“

(Damen Conversations Lexikon, Bd. 7, 1836)

 

Dem Volksleben in Neapel, das Besucher nicht weniger anzog als die herrliche Lage am Golf und die Altertümer, widmet das Goethezeitportal mehrere Seiten. Die erste Seite legt das Schwergewicht auf das Leben in den Straßen, oft zwischen großen Mietshäusern, und am Strand, die zweite Seite auf „costumi e tipi“, Kleidungen, Berufe und Typen. Texte von Reisenden und literarische Zeugnisse sind den Bildern beigegeben.

   Folge I: Straßen- und Strandszenen

   Folge II: Berufe
, Verkäufer, Handwerker, Fischer ...

 



 Jutta Assel und Georg Jäger:
Der Vesuv: Ansichten und Texte

(München Februar 2009)

Ausgehend von den Vesuvbesteigungen Goethes auf seiner Italienreise 1787 vereinigt die Seite alte Ansichten mit Erlebnisbeschreibungen (u.a. von Kotzebue 1804; Fanny Mendelssohn 1840) und Beobachtungen des Vulkans bis zur vollen Ausbildung des Tourismus um 1900. Die Ansichten zeigen verschiedene Vesuvausbrüche, Flammen, Lavaströme, Aschenregen sowie den Krater und die Veränderungen des Berges und seiner Umgebung, einschließlich der Erschließung durch Bahnen und Straßen. Die chronologisch geordneten Texte erstrecken sich von Goethes Reiseführer aus den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts bis um 1900.

   Zu den Ansichten

Das Fach- und Kulturportal der Goethezeit