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Künstler- und Denkerenzyklopädie

Paul Konewka
(1840-1870)

 

Kurzbiographie zu Paul Konewka

Paul Konewka, "Silhouettenschneider und Zeichner, geb. 5. April 1840 in Greifswald, gest. 13. Mai 1870 in Berlin, fing schon als sechsjähriger Knabe an, nach der Natur menschliche und tierische Figuren mit der Schere aus Papier auszuschneiden, wurde 1857 in Berlin Schüler des Bildhauers Drake, dann des Malers Steffeck, betrieb dabei aber nach wie vor die Ausschneidekunst, und nachdem er mit der Herausgabe eines >Albums< den ersten Erfolg errungen, blieb er ganz dabei. Es folgten der Osterspaziergang aus >Faust< (Komposition für einen Lampenschirm) und >Zwölf Blätter zu Goethes Faust< (Berl. 1864), die von ihm mit der Schere aus schwarzem Papier geschnitten u. dann auf Stein übertragen worden waren. Alle seine spätern Kompositionen, die sich wie die frühern durch reiche Phantasie, glänzenden Humor und feines Formgefühl auszeichneten, sind von ihm selbst auf Holz gezeichnet und danach geschnitten worden. Außer einer großen Zahl von einzelnen Blättern für illustrierte Zeitungen, Volksbücher u. Jugendschriften (>Schwarzer Peter< u. >Schattenbilder< mit Text von J. Trojan) hat er noch Zeichnungen zu Shakespeares >Sommernachtstraum< (Heidelb. 1868) und die Illustrationen zum >Falstaff< (Lahr 1870) geschaffen. Von seinen Einzelblättern ist besonders die figurenreiche Komposition zu dem Volksliede >O Straßburg etc.< hervorzuheben."

(Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905-1909, Bd. 11, S. 366; Digitale Bibliothek, S. 105.737 f.)

Dokumentationen, Erst- und Neupublikationen im Goethezeitportal

     

  •  Jutta Assel und Georg Jäger:
    Paul Konewka - Gestalten aus "Faust". Silhouetten 

(München November 2004)

Die Kunst des Schattenrisses, die in der Goethezeit populär war, erreicht mit Paul Konewka (1840-1870) einen Höhepunkt: „Das Geheimnis der Silhouette, das in der bewegten Linie beruht, hatte sich ihm vollkommen erschlossen,“ heißt es in einer Monographie. „Es ist erstaunlich, wie er im Umriß seiner Gestalten die verschiedensten Situationen und die ganze Skala der Empfindungen auszudrücken vermochte. Holde Naivetät, Grazie, jugendliche Anmut, Geckenhaftigkeit des Stutzertums, Witz und Laune lustiger Narren, bedächtige Würde des Alters, Lust und Leid, alles klingt aus der langen Reihe seiner Silhouetten bestrickend heraus.“ Das Goethezeitportal publiziert die „Gestalten aus Faust“, eine Serie von 12 Silhouetten in Wiedergaben auf Postkarten. Die Kritik hob insbesondere „die gestaltenreiche, köstlich anmutende Darstellung“ des Osterspaziergangs hervor.

  Zur Dokumentation





Konewkas Illustrationen zu Goethes »Faust«





















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