goethe


Inge Nunnenmacher

Auch Bücher haben ihr Schicksal"
Joseph Victor von Scheffels „Trompeter von Säckingen"
auf Bildpostkarten

Scheffels „Trompeter von Säckingen“ (1853) gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zu den meistgelesenen und meistgekauften Büchern. Von dessen Popularität konnte und wollte auch die Postkartenindustrie profitieren. In der goldenen Zeit der Bildpostkarte – von ca. 1890 bis hinein in die 1920er Jahre – bot Scheffels Versepos mit seiner bittersüßen Liebesgeschichte und der Trompeterfigur den Postkartenverlagen gut verkäufliche Motive. Massenweise wurden Illustrationen der Trompeter-Handlung sowie vor allem des Trompeterlieds mit seinem „Behüt‘ dich Gott, es wär zu schön gewesen“ produziert, als Kunstpostkarten oder als Fotoserien. Darüber soll der Beitrag einen Überblick mit zahlreichen Postkartenbeispielen geben.

Gliederung

I. Scheffels „Trompeter von Säckingen“
II. Illustration der Trompeter-Handlung
    1. Kunstpostkarten
    2. Fotoserien
III. „Behüt dich Gott“: Vom Trompeterlied zum Allerweltswunsch
    1. Der (ganze) Liedtext auf Postkarten
    2. Das Trompeterlied – illustriert in Serien
    3. Einzelne Karten im Vergleich
      a. Es ist im Leben hässlich eingerichtet…
      b. In deinen Augen hab‘ ich einst gelesen…
      c. In deinen Armen wollt‘ ich ganz genesen…
      d. Doch wend es sich zum Guten oder Bösen…
    4. Nur noch: Bedauern und Abschied
    5. Und zuletzt: Ein frommer Wunsch
IV. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

*****

I. Scheffels „Trompeter von Säckingen"

Nach einem vom Vater gewünschten Jurastudium arbeitete Joseph Victor von Scheffel (1826 – 1886) von Januar 1850 bis August 1851 als Rechtspraktikant im Bezirksamt Säckingen. Diese Tätigkeit ließ ihm genügend Zeit, um ausgiebig die Geschichte und auf Wanderungen die Landschaft rund um Säckingen zu erkunden. Dabei stieß er auf die romantische Liebesgeschichte eines ortsansässigen Paares: Die Adlige Maria Ursula von Schönau (1632 – 1691) hatte sich trotz des Standesgegensatzes und gegen den Widerstand ihrer Brüder mit dem Bürger Franz Werner Kirchhofer (1633 – 1690) vermählt – ein auch im 19. Jahrhundert noch durchaus reizvolles (literarisches) Sujet.

Bild links:
Grabplatte des historischen Paars am Säckinger Fridolinsmünster

Die Geschichte dieses Paares reizte tatsächlich in Scheffel den Schriftsteller. Schon in Säckingen entstanden die ersten Skizzen zu einem Versepos. Wobei er mit den Figuren recht frei umging: Der historische Werner Kirchhofer entstammte einer angesehenen und wohlhabenden Familie. Er leitete zwar den Knabenchor im Fridolinsmünster, war aber kein Trompeter. Scheffels Werner dagegen ist ein verkrachter Jurastudent und Künstler auf seiner Trompete, den es von Heidelberg nach Säckingen verschlägt. Auch wie Scheffel das Ständeproblem löst, indem der Papst in Rom den Musikus zum Marchese Camposanto ernennt, ist seine Erfindung.

1852 genehmigte Scheffels Vater seinem Sohn eine Studienreise nach Italien. Dort wollte der inzwischen 26-Jährige das ungeliebte Juristendasein hinter sich lassen und sich über seine künstlerischen Fähigkeiten klar werden – und fand von der Malerei zur Dichtung. Auf Capri vollendete er bis Ende 1853 das begonnene Versepos, seinen „Trompeter von Säckingen“. Doch erst Jahre später, seit dem großen Erfolg von Scheffels Liedersammlung „Gaudeamus“ (1868 veröffentlicht), wurde nun auch sein Erstling von 1853 zu einem der meistgelesenen Bücher in Deutschland. Im Vorwort zur einhundertsten Auflage 1882 schrieb der Autor:

    „Nun dank ich den Frauen und Jungfrauen all
    Und all den guten Gesellen,
    Die in der Heimat jahraus, jahrein
    Sich neu den Trompeter bestellen.“

1914 erschien die 300. Auflage. Dass seine treueste Leserschaft, was den „Trompeter“ betrifft, weiblich war, hat Scheffel wohl richtig eingeschätzt.

Zur Bekanntheit des „Trompeters“ trug ganz wesentlich dessen Opern-Vertonung bei: Seit der Uraufführung 1884 gehörte Victor Ernst Nesslers (1841 – 1890) Oper zu den sehr beliebten in Deutschland. Am populärsten war daraus das „Trompeterlied“, das „Behüt dich Gott“ aus dem 2. Akt dieser Oper.

„Auch Bücher haben ihr Schicksal"
(Scheffel [nach Terenz] im Vorwort zur 100. Auflage)

So verwundert nicht, dass die seit den 1890er Jahren boomende Postkartenindustrie auch Scheffels „Trompeter von Säckingen“ für sich in Anspruch nahm – und das in einem ungeheuer großen Ausmaß. Von zahlreichen Verlagen wurden massenweise Einzelpostkarten und Serien produziert, meist mit sechs Karten pro Serie.

Solange Scheffel zu den Bestsellerautoren gehörte, waren Trompeter-Postkarten auch Teil des Scheffelkults, der nach Scheffels Tod 1886 noch bis zum 1. Weltkrieg andauerte. [Siehe im Goethezeitportal Scheffelkult Teil I]

Da Postkarten nicht nur verschickt, sondern auch gesammelt wurden, waren Trompeterserien im Sammelalbum für viele so etwas wie ein literarisches Bilderbuch.

Scheffels im 17. Jahrhundert spielende Liebesgeschichte gefiel auch deshalb so sehr, weil das Historische dem Zeitgeschmack entsprach. Und so gefielen natürlich auch die „altdeutsch“ kostümierten Postkartenfiguren. In den wenigen Trompeter-Serien, die noch nach dem Ersten Weltkrieg entstanden, wurde das Historisierende dann aufgegeben und die Figuren kleidungsmäßig in die eigene Gegenwart transponiert.

Für die Postkartenverlage war sicherlich auch ausschlaggebend, dass die ach so romantische Liebesgeschichte Elemente enthielt, die ein breites Käuferpublikum anzusprechen vermochte: junge Liebe (trauriger Weise nicht standesgemäß), erster Kuss, vergebliche Werbung und Trennung, Sehnsucht nach dem / der fernen Geliebten. So war für manche Schreiber/innen wohl auch das Identifikationspotential, das in den Trompeter-Postkarten lag, reizvoll, wie deren handschriftlich ergänzende Texte manchmal belegen. Hier ein Beispiel:

Carl Künzli Zürich. SEHNSUCHT. Jetzt ist er hinaus in die weite Welt/ Hat keinen Abschied genommen,/ Du frischer Spielmann in Wald und Feld,/ Du Sonne, die meinen Tag erhellt,/ Wann wirst du mir wieder kommen?  Handschriftlich: Ach ja! Wann? Gelaufen 1900. - Carl Künzli-Tobler  (1862-1925) war ein Kaufmann und Verleger von Ansichtskarten in Zürich.

Auf Bildpostkarten vor 1905 war die Adressseite ungeteilt und durfte nur mit der Adresse beschrieben werden. Auf der Bildseite war deshalb meist ein mehr oder weniger großes Textfeld für kleine Botschaften der Schreibenden ausgespart, vor allem bei den sehr beliebten „Gruß aus“-Karten, die mit Trompeter-Szenen durchaus auch aus anderen Städten als Säckingen verschickt wurden. Diese freie Fläche beschrieb man auch oft mit Versen, die man den damals gängigen Broschüren mit Reimen für alle Gelegenheiten entnehmen konnte. Sie unterlegten damit der Trompeter-Szene eine gleichsam ‚persönliche‘ Bedeutung.

Verlag von Paul Albert, Berlin W. Gesetzl. geschützt. 18. Trompeter von Säckingen. Gruss aus (handschriftlich:) Speyer.
Du hast dein Haupt das helle blonde/ Ganz leis‘ an meine Brust gedrückt/ Und mit dem Aug dem lieben blauen/ Hast du mich schweigend angeblickt.// Was Du gefragt ich hab’s errathen/ Wenn auch der Mund geschlossen blieb/ Was hättest du auch fragen sollen/ Was anders als: „Hast du mich lieb?“// Da hab ich stumm zu einem Kusse/ Als Antwort mich zu dir geneigt/ Und sieh wir hatten uns verstanden/ So spricht die Lippe, wenn sie schweigt. Gelaufen 1898.


II. Illustration der Trompeter-Handlung
1. Kunstpostkarten

Die ersten Trompeter-Serien waren von meist nicht genannten Illustrationsmalern gestaltete  Karten, welche die Handlung illustrierten und diese mit einem kurzen Bezugstext aus Scheffels Versepos verdeutlichten. Selten wurden dabei jedoch Titel und Autor genannt. Einzelne Karten aus einigen dieser Serien sollen hier, zusammen mit einer knappen Inhaltsangabe des „Trompeters von Säckingen“, gezeigt werden.

Der verbummelte Jurastudent Werner Kirchhof muss wegen unbotmäßigen Trompetenblasens seine Heimatstadt Heidelberg verlassen. Ziellos reitet er durch den Schwarzwald. Ein Pfarrherr rät ihm, sein Glück in der reichen Waldstadt Säckingen zu versuchen. Beim Kirchgang dort verliebt sich Werner in „ein schlankes blondes Fräulein“, Margarethe, die Tochter des Freiherrn auf Schloss Schönau.

Als ich zum ersten Mal Dich sah/ Verstummten meine Worte,/ Es löste all‘ mein Denken sich/ In tönende Accorde. Prägekarte. Verso: Signet  P.F.B. [Paul Fink, Berlin] Serie 5277. Gelaufen 1908.

Am Abend bläst Werner von einem Rheinkahn aus – liebestrunken – auf seiner Trompete. Karten wie die folgende illustrieren diese Szene, ganz ohne Scheffels Text und dadurch auch beliebig verwendbar.

Verso: Serie 245. Gelaufen 1905.

Freiherr und Töchterlein haben’s im Schloss gehört und bitten den begabten Bläser zu sich.

1. Prägekarte. SER. 345 N° 3227. Bei dem Vater, an den Lehnstuhl/  Sich  anschmiegend, schaute schüchtern/ Margarete nach dem Fremden. Verso: Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.
2. Prägekarte goldverziert. Behüt dich Gott. II. (Wie Jung Werner beim Freiherrn Trompeter ward.) Des Freiherrn Sinn errathend/ Schritt zum Keller Margaretha/ Brachte zwei verstäubte Flaschen/ Die von Spinnweb überzogen/ Halb im Sand begraben lagen/ Brachte zwei geschliffne Becher/ Und cretenzte sie den Männern. Verso: Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

Werner begibt sich nun als Stabstrompeter und Sekretär in den Dienst des Freiherrn, um Margarete nahe zu sein.

Künstlersignatur H.W. links unten. JUNG WERNER BEIM GRAFEN.
Ihr heisset mich willkommen - / Ein Fremdling bin ich hier,/ Unstät im Süd und Norden/  Durchstreift ich das Revier./ Im Süden Duft und Blüthen,/ Im Norden Eis und Schnee,/ Doch überall im Herzen/ Der Sehnsucht stilles Weh./ Was ahnungsvoll ich suchte/ Und dennoch nirgends fand,/ Sah endlich nun mein Auge/ In diesem schönen Land. (Text nicht von Scheffel, sondern aus dem 1. Akt der Nessler-Oper, Libretto von Rudolf Bunge.) Gelaufen 1900.

Bei einem Ausflug des Freiherrn samt Gefolge setzt Margarete dem Musikus als Dank für dessen Trompetenbegleitung von des Schulmeisters Mailied „aufs blonde Haupt“ den von ihr geflochtenen Kranz, ein erster Beweis ihrer Zuneigung.

Links: Prägekarte. SER. 643. Margarete aber huldvoll/ Setzt auf’s blonde Haupt/ den Kranz ihm. Gelaufen 1908.
Rechts: Karte mit Silberglitter verziert. 1159. Waldfest. Margareta flocht im Scherz aus/ Haselzweigen, Stechpalmblättern,/ Veilchen und Ranunkelblüten/ Einen Strauss und  schalkhaft sprach sie:/ „Dem Verdienste diesen Kranz hier!“ Verso: Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

In keiner Illustrationsserie fehlt diese Szene: Wie Margarete, die in einer Laube Werners Trompete gefunden hat, darauf zu spielen versucht und dabei von ihm überrascht wird:

Links: Prägekarte. 547. Margarete muß er schauen/  Die Trompete an den Lippen. Verso: Signet OS auf Buch. Made in Germany. Adressseite  geteilt, gelaufen, Poststempel unleserlich.
Rechts: Überraschung. Margarethen muss er schauen,/ Die Trompete an den Lippen. Verso: S. 4050, Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

Text im Laubenbogen: Die Trompete fällt ihr jählings von der Lippe blüh’ndem Rand. No. 180. Postkarten-Verlag Vogel, Leipzig, Goethestr.2. Gesetzlich geschützt. Rechts oben unter der Ansicht von Säckingen: R. Löes, ph. Gelaufen 1898.

Die folgenden beiden Karten sind Beispiele dafür, dass dieselbe Vorlage mehrmals und in abgewandelter Form auf den Markt gebracht wurde – manchmal auch von unterschiedlichen Verlagen. Postkarten waren in dieser frühen Zeit urheberrechtlich nicht bzw. gering geschützt.

Beide Karten: Ueberraschung/ Margareten muss er schauen,/ Die Trompete an den Lippen.
1. 1155. Verziert mit Silberglitter. Verso: Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.
2. Prägekarte. Verso: Adressseite ungeteilt, gelaufen 1902.

Wie Werner sich nun bemüht, Margarete ein wenig das Trompetenblasen beizubringen, kommentiert der Erzähler in Scheffels Versepos mit diesen Worten:

„Glücklich Lehren – glücklich Lernen
In der grünen Geißblattlaube!
S’war, als stünd‘ des deutschen Reiches
Letztes Heil auf dem Begreifen
Dieses alten Reiterliedes,
Und doch ging durch ihre Seelen
Ganz ‘ne andre Melodie:
Jenes süße, schöpfungsalte
Lied der ersten jungen Liebe.“

Etwas (schlecht) abgewandelt zitiert die linke Postkarte diesen Text:

Beide: Prägekarten. Ser. T. Verso: „IMPORT“  Made in Germany. Signet SO auf Buch. Adressseite geteilt, nicht gelaufen.
Text auf linker Karte: Und es ging durch ihre Seelen eine alte Melodie/ jenes süße, schöpfungsalte Lied der ersten jungen Liebe.
Text auf rechter Karte. Und sie flog in seine Arme, Und sie hing an seinen Lippen, Und es flammte drauf der erste schwere, süße Kuß der Liebe.

Doch bis es zum gegenseitigen Geständnis der Liebe kommt, muss noch einiges geschehen: Die leibeigenen Hauensteiner Bauern überfallen Säckingen und Schloss Schönau. Dabei wird der tapfere Verteidiger Werner schwer verletzt. Als er schließlich genesen ist, finden die beiden Liebenden endlich zueinander (siehe Karte oben rechts).

Szenen glückseliger Zweisamkeit finden sich nun in allen Serien:

Links: Nehmt mich denn ... Bin Euer eigen – Margarethe – ewig Dein! Prägekarte. Verso: Serie 5277, Signet RFG. Gelaufen 1905.
Rechts: Und sie flog in seine Arme/ Und sie hing an seinen Lippen/ Und es flammte drauf der erste/ Schwere, süsse Kuss der Liebe. Prägekarte, SERIE 14. Gelaufen 1900.

DER ERSTE KUSS. Jung Werner ist der glückseligste Mann/ Im römischen Reiche geworden;/ Doch wer sein Glück ihm angethan,/ Das sagt er nicht mit Worten.
Postkarten-Verlag Künzli, Zürich, Dep. N° 3410. Gelaufen 1900
.

Werner und Margarete als Liebespaar waren für die Postkartenverlage ein äußerst verkaufsträchtiges Motiv, das es in zahllosen Varianten gibt, häufig auch ganz ohne Bezugstext, aber immer durch Trompete und Kleidung zuzuordnen, manchmal auch durch den Hintergrund, das Säckinger Rheinufer.

1.Verso: Trade Kobel Mark DEP. 720. Gelaufen 1907.
2. Prägekarte. Verso: Made in Germany. Serie 560. Gelaufen 1910.
3. Künstlersignatur O. Herrfurth [Oskar Herrfurth, 1862-1934]. Verso: No. 5902, Adressseite ungeteilt, gelaufen, Poststempel unleserlich.
4. 1516. Allein. An deiner Seite wonniges Vergnügen!/ Schwelgt Lieb‘ und Leben ich in vollen Zügen./ Die schöne Zeit ist wie ein Traum verklungen,/ Nun schwelg‘ ich seeliger Erinnerungen.(Kein Text Scheffels, sondern des Verlags.) Gelaufen 1900.
5. In trauter Stunde. Gruß aus. Gelaufen 1898.

Als Werner es wagt, beim Freiherrn um Margaretes Hand anzuhalten, wird er zurückgewiesen:

„Doch nach meinem Kinde soll nur
Der die Augen heben, dem ein
Adlig Blut dazu das Recht gibt (…)
Item, drum soll kein Trompeter
Um ein Edelfräulein frei’n!“

Ohne Abschied zu nehmen reitet Werner davon und findet schließlich als päpstlicher Kapellmeister sein Auskommen. Als fünf Jahre nach Werners Abreise Margarete in Begleitung der Fürstäbtissin in Rom ihren Liebsten wiedererkennt, kommt es zum märchengleichen Happyend: Der Papst erhebt Werner in den Adelsstand und vermählt das glückliche Paar.

Dieses Happyend war in der Regel kein Bestandteil der Illustrationsserien zu Scheffels „Trompeter“-Handlung. Die meisten Serien enden mit Werners Abschied (dem Trompeterlied) und der traurig zurückbleibenden Margarete. Hier zwei Beispiele mit Margarete in ganz unterschiedlichen Trauerposen:

Einmal die in Schwarz gekleidete junge Frau, in sich gekehrt auf einer Steinbank sitzend. Auf der andern Karte eine Margarete, die in weißer Kleidung vor dem väterlichen Schloss  steht. Mit der einen Hand bedeckt sie das Gesicht, streckt mit der anderen ein weißes Taschentuch von sich. Passend dazu: eine Vergissmeinnicht-Girlande.

Links: Sehnsucht. „Jetzt ist er hinaus in die weite Welt/ Hat keinen Abschied genommen,/ Du frischer Spielmann in Wald und Feld,/ Du Sonne, die meinen Tag erhellt,/ Wann wirst du mir wiederkommen?“1158. Kleid und Haar mit schwarzem Glitter verziert. Verso: Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.
Rechts: Nun ist er hinaus in die weite Welt! Ser. T. Prägekarte. Verso: „Import“ Made in  Germany. Signet SO auf Buch. Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

Zwei Illustrationsserien sollen dieses Kapitel abschließen:

„TROMPETER SERIE“. N° 1401 – 1406. Jede Karte hat einen unterschiedlich geprägten und goldverzierten Rand. Mit Motto und Bezugstexten aus Scheffels „Trompeter“. Alle sechs Karten nicht gelaufen, Adressseite ungeteilt.

1.Stelldichein. O wende nicht den scheuen Blick/ Und fleuch nicht zag und bange,/ Kehr zum Balkone keck zurück/ Und lausche meinem Sange.
2. Erwartung. Ach nun sind es schon zwei Tage,/ Dass ich ihn zuerst geküsst,/ Und seit jener bösen Stunde/ Alles wie verzaubert ist.
3. Der erste Kuss. „Sterb‘ ich oder find‘ ich heute/ Zwiefach hier mein junges Leben?“/ Und sie flog in seine Arme/ Und sie hing an seinen Lippen,/ Und es flammte drauf der erste/ Schwere, süße Kuß der Liebe.
4. Der Abschied. Die Wolken flieh’n der Wind saust durch die Blätter/ Ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,/ Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter/ Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt./ Doch wend es sich zum Guten oder Bösen,/ Du schlanke Maid, in Treuen denk‘ ich Dein!/ Behüt Dich Gott! es wär‘ zu schön gewesen,/ Behüt Dich Gott, es hat nicht sollen sein!
5. Behüt‘ Dich Gott. Das ist im Leben häßlich eingerichtet,/ Daß bei den Rosen gleich die Dornen steh’n/ Und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,/ Zum Schlusse kommt das Voneinandergeh’n.
6. Sehnsucht. Jetzt ist er hinaus in die weite Welt,/ Hat keinen Abschied genommen,/ Du frischer Spielmann in Wald und Feld,/ Du Sonne, die meinen Tag erhellt,/ Wann wirst du mir wieder kommen?

Eine andere Serie wurde als Werbepostkarte (Karte 1) und nicht geprägt, aber auch als geprägte Karte der Serie 535 verkauft, dabei mit oder ohne Bezugstext, offensichtlich weltweit, was Karte 4 aus den USA belegt.

1. Verso: Möbel- und Waren-Kredit-Haus, J. Wreschner, Dortmund, Balkenstraße, Ecke Prinzenstraße. Gelaufen 1907.
2. Und sie flog in seine Arme,/ Und sie hing an seinen Lippen./ Und es flammte drauf der erste,/ Schwere, süße Kuß der Liebe. Verso: Printed in Germany. Adressseite geteilt, nicht gelaufen.
3. Er ist nur ein Trompeter,/ Und doch bin ich ihm gut. Verso: PRINTED IN GERMANY. Signet SB [Selmar Bayer, Berlin?]. Gelaufen 1909.
4. Handschriftlich: This is John and his girl. Karte aus den USA, gelaufen, Poststempel unleserlich.
5. Behüt Dich Gott. Jetzt ist er hinaus in die weite Welt,/ Hat keinen Abschied genommen. Verso. Adressseite geteilt, gelaufen, Poststempel unleserlich.
6. Behuet Dich Gott! es wär zu schön gewesen./ Behuet Dich Gott! es hat nicht sollen sein! Verso: Adressseite geteilt, gelaufen, Poststempel unleserlich.

2. Fotoserien

Seit es ab ca. 1890 technisch möglich war, fotografische Postkarten industriell herzustellen, wurden diese auch mit Scheffels „Trompeter“ produziert. Die meisten Fotoserien waren Atelieraufnahmen, die Figuren in der Regel perfekt ausgeleuchtet und bis 1914 ‚altdeutsch‘ kostümiert. In theatralischer, dem Zeitgeist entsprechender Pose standen sie vor der gemalten Hintergrundleinwand.

In den folgenden vier Schwarzweiß-Postkarten posieren zwei Darsteller als das Liebespaar Werner und Margarete, erkennbar am Titel „Der Trompeter von Säckingen“ in der linken oberen Kartenecke. Die Texte darunter verweisen auf das erste heimliche Treffen der beiden. Texte, die übrigens nicht von Scheffel sind, sondern Zutat des Verlags und höchst dilettantisch gereimt, aber wohl mit hohem Identifikationspotential. Alle vier Postkarten haben in der rechten unteren Ecke die Signatur L.J. und F.F. in einem großen S (Schoeneberger Luxuspapier-Industrie Felix Freund).

1. 2449/1. Gott sei gedankt, wir sind allein/ Zum ersten Mal allein mit unsren Träumen,/ Hier, unter diesen grünen Bäumen/ Zum ersten Mal allein – allein!  Gelaufen 1911.
2. 2449/2. Gott sei Dank, Herr Werner lange/ Waren beide wir bewacht,/ Doch zu jeder Stunde hab‘ ich/ Treulich nur an Euch gedacht!  Gelaufen 1909.
3. 2449/3. Ich liebe Dich von ganzem Herzen,/ Nicht, wie Du glaubst, nur Deiner Kunst,-/ Ich liebe Dich in Lust und Schmerzen,/ Aus tiefster Seele lieb‘ ich Dich!  Gelaufen 1909.
4. 2449/4 So unendlich heiss zu lieben,/ Lieben und geliebt zu sein:/ So mit ganzer Seele lieben,/ Das ist Seligkeit allein!  Gelaufen 1909.

Die nächsten beiden Fotopostkarten aus zwei unterschiedlichen Serien zeigen dieselbe Szene: Wie Werner seine Margarete beim Versuch ertappt, auf seiner Trompete zu spielen. Oben eine Atelieraufnahme, unten eine der viel selteneren, in der freien Natur entstandenen Fotokarten. Wobei diese Naturaufnahme wenig Textkenntnis verrät: Weder der Schimmel noch die Landschaft und das Haus im Hintergrund passen zur „Laube“, in der diese „Überraschung“ stattfindet!

Oben: Serie Trompeter N°7. Verso: Adressseite ungeteilt, gelaufen 1905.
Unten: Verso: T.S.N.S.[Theo Stroefer, Nürnberg. Serien] 641 (6 Dess.). Adressseite geteilt, nicht gelaufen.

Der Fotograf der nächsten Serie des Verlags Gustav Liersch u. Co. [Signet GLCO in der Ecke unten links] scheint mit demselben „Personal“  wie oben (untere Karte)  gearbeitet zu haben: gesattelter Schimmel, große Ähnlichkeit der Darsteller, auch im Kostüm. Die Natur-Szenerie sowie die zitierten Scheffel-Texte legen nahe, dass Werner zu einem heimlichen Stelldichein mit Margarete geritten ist. Die Zuordnung der Szenen zu Scheffels Versepos wird hier ausdrücklich genannt.

1. Sterb‘ ich oder find‘ ich heute/ Zwiefach hier mein junges Leben?/ Scheffel „Trompeter von Säckingen“, 1562/4. Signet: GLco. [Gustav Liersch & Co., Berlin] Verso: Adressseite geteilt, nicht gelaufen.
2. „Ist’s in Eurer Heimath Brauch, dass/ Man sich sonder Worte in der/ Frauen Herz hinein trompetet?“ Scheffel „Trompeter von Säckingen. 1562/6. Signet: GLco  [Gustav Liersch & Co., Berlin] Verso: Adressseite geteilt, nicht gelaufen.

Nicht nur die Oper, auch der frühe Film entdeckte Scheffels „Trompeter“ für sich als Stoff. 1918, im letzten Weltkriegsjahr (!), drehte der Berliner Filmregisseur Franz Porten den Stummfilm „Der Trompeter von Säkkingen“. Vom 28. Mai bis 6. Juni wurden in Säckingen mit ca. 200 örtlichen Statisten Außenaufnahmen gemacht. Der Film selbst ist verschollen, aber drei Postkartenserien davon mit Scheffeltexten sind durch den Verlag „Film Sterne“ in Umlauf gekommen und erhalten. Jeweils eine Fotopostkarte aus den drei Serien sei hier gezeigt.

Signet auf allen Karten links: RPH im Kreis, darüber Pferdchen, darunter Film Sterne [Rotophot Berlin]. Rechts: Eiko-Film. Adressseite aller Postkarten: Film-Kunst. Aufnahme von Eiko-Film Berlin. Im Briefmarkenfeld: NBC im Dreieck [Neue Bromsilber Convention GmbH]. Alle nicht gelaufen.

Oben: 533/2 Traulich in der warmen Stube/ Saßen bei der Abendmahlzeit/ Der Trompeter und der Pfarrherr.
Unten, links: 534/6  „Dein, ja Dein!“ sprach Margarete./ Wie baut doch das Wort den Menschen/ Dumme Schranken! Euer eigen,/ Wie das kalt und fei’rlich klinget./ Dein für immer! So spricht Liebe,/ Du und du, und Herz zum Herzen,/ Mund zum Mund, das ist die Sprache.
Unten, rechts: 535/4 Leid. Neid und Haß, auch ich hab sie empfunden./ Ein sturmgeprüfter Wandersmann/ Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,/ Da führte mich der Weg zu dir hinan./ In deinen Armen wollt‘ ich ganz genesen,/ Zum Danke dir Mein junges Leben weih’n:/ Behüt‘ dich Gott! es wär zu schön gewesen,/ Behüt dich Gott, es hat nicht sollen sein.

*****

III.„Behüt dich Gott“:
Vom Trompeterlied zum Allerweltswunsch

Die häufigsten Postkarten zu Scheffels „Trompeter von Säckingen“ sind die zu seinem Trompeterlied. Die Verlage nutzten dessen ungeheure Popularität und verstärkten sie noch durch ihre Produkte. Eignete das Lied sich doch hervorragend, um dem Trennungsschmerz zweier Liebender eine Identifikationsfläche zu liefern. Die allgemein gültig formulierte Aussage der ersten vier Zeilen vermochte wohl viele anzusprechen ebenso wie die religiöse Überhöhung durch den Refrain „Behüt dich Gott“.

Trompeterlied

Es ist im Leben häßlich eingerichtet,
Daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn.
Und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,
Zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.
In deinen Augen hab‘ ich einst gelesen,
Es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:
    Behüt‘ dich Gott! es wär zu schön gewesen,
    Behüt‘ dich Gott, es hat nicht sollen sein! –

Leid, Neid und Haß, auch ich hab‘ sie empfunden,
Ein sturmgeprüfter, müder Wandersmann.
Ich träumt‘ von Frieden dann und stillen Stunden,
Da führte mich der Weg zu dir hinan.
In deinen Armen wollt‘ ich ganz genesen,
Zum Danke dir mein junges Leben weihn:
    Behüt dich Gott! es wär zu schön gewesen,
    Behüt dich Gott, es hat nicht sollen sein!

Die Wolken fliehn, der Wind saust durch die Blätter,
Ein Regenschauer zieht durch Flur und Feld,
Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,
Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.
Doch wend‘ es sich zum Guten oder Bösen,
Du schlanke Maid, in Treuen denk ich dein!
    Behüt dich Gott! es wär zu schön gewesen,
    Behüt dich Gott, es hat nicht sollen sein!


1. Der (ganze) Liedtext auf Postkarten

Karten mit dem ganzen Text des Trompeterlieds sind meist zugleich Ansichtskarten des Städtchens Säckingen, das bis heute mit Scheffels Trompeter als Wahrzeichen wirbt. (Goethezeitportal, Scheffelkult I) Charakteristisch für diese Karten (siehe unten 1, 2, 3) ist der Blick auf Schwarzwaldhöhen, auf das Säckinger  Fridolinsmünster, die kleine Rheininsel und die Holzbrücke, welche zum Schweizer Rheinufer hinüber führt. Auf der Schweizer Seite ist bei diesen Fotopostkarten immer eine historisch gekleidete Trompeterfigur hinein montiert, aus deren Trompete meist der Schriftzug „Behüt dich Gott“ heraus kommt.

Bei den Karten 2 und 3 ist der einmontierte Trompeter übrigens die kleine Statue, die sich in einer Nische von Säckingens Schloss Schönau, dem „Trompeterschloss“, befindet. Diese Figur ist auch im Hintergrund von Karte 4 zu sehen, auf der, anders als in den Karten 1-3, nicht ein Blick auf Säckingen mit dem (kalligraphisch sehr sorgfältig gestalteten) Trompeterlied verbunden ist, sondern ein historisch verkleideter Trompeter auf der Freitreppe von Schloss Schönau – auch eine Werbung für Säckingen als „Trompeterstadt“.

1. Säckingen a. Rhein. Verso: 112/58 ZCePA Echte Photographie. Gebr. Metz, Kunstanstalt, Tübingen. Adressseite geteilt, nicht gelaufen.
2. Verso: SÄCKINGEN am Hochrhein. Hersteller und Verlag Schöning & Co., Lübeck. S Bestellnr. Säc 24. Adressseite geteilt, nicht gelaufen.
3.Verso: SÄCKINGEN am Rhein. S- Hersteller und Verlag Schöning& Co., Lübeck. Bestell-Nr. SÄC 130-f. Adressseite geteilt, nicht gelaufen.
4. Verso: Bad Säckingen am Rhein. Aufnahme u. Verlag Foto Forstmeyer, Bad Säckingen a. Rh. Adressseite geteilt, nicht gelaufen.

Eine der älteren Postkarten stellt Szenen der Liebesgeschichte von Werner und Margarete neben den Text des Trompeterlieds auf der rechten Seite. Im geprägten Goldrahmen eines vierblättrigen Kleeblatts sieht man links unten die beginnende Zuneigung der beiden, dann Margaretes Versuch Trompete zu spielen, Liebesbekenntnis und schließlich der zum Abschied blasende Werner. Weder Scheffel noch sein Versepos werden hier genannt. Bilder und Text als Verweise genügten wohl.

Verso: S. 406. Adressseite ungeteilt,
gelaufen, Poststempel unleserlich


Auch die nächste Karte, hier nur mit der ersten Strophe des Trompeterlieds im unteren Teil, hat keinen Hinweis auf Scheffel. Sie trägt auf der Adressseite die Bezeichnung „Liederkarte“ und ist ein Beleg dafür, wie sehr sich Scheffels Text verselbständigt hatte und ein eigenständiges Leben als populäres Liedgut führte.

Im oberen Bildteil sind vier Atelieraufnahmen eines Liebespaares zu sehen. Allerdings „fehlt“ die charakterisierende Trompete! Stattdessen hält der Mann auf zwei Fotos eine Laute, das Mode-Instrument zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Trotz historisierender  Kostümierung des Mannes und einem Schloss auf der Hintergrundleinwand ist der Bezug zu Scheffels „Trompeter“ offensichtlich nicht mehr zwingend. Es geht wohl eher allgemein um die Illustration des „Voneinandergehns“, wie in der Liedstrophe beklagt.

Verso: Liederkarte Dessin 6.
Gesetzlich geschützt. Nachdruck wird verfolgt.
Adressseite geteilt, gelaufen 1905.


2. Das Trompeterlied -
illustriert in Serien

Zum Trompeterlied  gibt es zahlreiche Illustrations-Serien, meist Atelieraufnahmen. In der Regel wurden die drei Strophen auf sechs Postkarten verteilt, unter der Überschrift „Behüt dich Gott“ und immer mit dem Liebespaar Werner und Margarete.
Sie vermitteln dadurch den Eindruck, als habe sich Werner Kirchhof mit diesem Lied von seiner Margarete verabschiedet, was ja die direkte Ansprache der Liebsten auch nahelegen könnte. Doch der junge Mann war nach seiner Zurückweisung durch den Freiherrn sofort davongeritten, ohne von ihr Abschied zu nehmen. Das Trompeterlied findet sich nämlich im 14. Stück des Versepos, im sogenannten „Büchlein der Lieder“ – ein Sammelsurium von Gedichten, die die Zeit bis zum Wiedersehen des Paares in Rom „überbrücken“ sollen. Nicht nur Werner, auch Margarete, ihr Kater Hiddigeigei sowie der „stille Mann“ ergreifen in diesen Liedern das Wort, formulieren ihre Gefühle und darüber hinaus allgemeine Lebensweisheiten.

Die erste her gezeigte Bildstrecke macht deutlich, dass ein Verlag aus einer im Atelier entstandenen Fotoreihe oft zwei unterschiedliche Serien herstellte: Einmal als reine Fotokarte (siehe Karte 1 und 5 der Serie 8651) mit dem Liedtext oben links, zum andern dieselben Fotos im Ziermedaillon mit Rosenranke und auf grünem Grund. Der Text befindet sich unter dem Medaillon (die Karten 2, 3, 4, 6 der Serie 3016) Beide Serien tragen oben den Titel „Behüt dich Gott“ in gleicher Typografie. Die Posen der beiden Darsteller sind, wie meistens bei diesen Fotoserien, wenig variantenreich.


1. R&K.L [Regel und Krug, Leipzig] 8651/1. Gelaufen 1917.
2. Verso: Signet R&K.L Serie 3016/2. Gelaufen, Poststempel unleserlich.
3. Verso: Signet R&K.L Serie 3016/3. Nicht gelaufen.
4. Verso: Signet R&K.L Serie 3016/4. Nicht gelaufen.
5. R&K.L. 8651/5. Beschrieben, nicht gelaufen.
6.Verso: Signet R&K.L Serie 3016/6. Nicht gelaufen.

Mit denselben beiden Modellen und in gleicher Kostümierung  hat ein weiterer Postkartenverlag eine Fotoserie herausgebracht. Eine Serie, die Scheffels Text genau nahm und durch eine Fotomontage deutlich machte, dass Werners Abschiedslied an die zurückgelassene Geliebte gerichtet ist. Denn während der mal trompetende, mal wehmütig in die Ferne blickende junge Mann gut ausgeleuchtet links im Vordergrund steht, ist Margaretes Foto in die rechte obere Ecke des gemalten Hintergrundes hinein montiert. Sie scheint über dem väterlichen Schloss zu schweben, gleichsam als Projektion des Trompeters. Der Liedtext ist unter das titelgebende „Behüt dich Gott“ gestellt und verbindet, über den Rhein hinweg, die beiden Liebenden miteinander.


1. Signet SDK. 678/2. Nicht gelaufen.
2. SDK. 678/4. Koloriert. Beschrieben.
3. SDK. 678/5. Gelaufen 1917
4. SDK. 678/6. Gelaufen 1920
Die Karten 1 und 3 dieser Serie fehlen.

 

In der nächsten Fotoserie setzte sich der Verlag in der Nummerierung über die vom Text vorgegebene Reihenfolge hinweg; diese war offensichtlich nicht wichtig. Auch sind Teile des Refrains, das „Es wär zu schön gewesen,/ Es hat nicht sollen sein“, in der Serie weggelassen. Damit fehlt die Aura des schmerzhaften Abschieds, den der Gesichtsausdruck der Margarete-Darstellerin auch nicht unbedingt vermuten lässt.  Einzelkarten ließen sich so wohl auch besser verkaufen.

Alle Karten aus der sechsteiligen Serie 8845. Als Signet EAS im Herz [Kunstverlag E.A. Schwerdtfeger & Co. AG, Berlin]. Adressseite geteilt, nicht gelaufen. Die Karten 1 und 6 fehlen.

In der folgenden Serie aus den 1920er Jahren wurde mit der historisierenden Kostümierung auch die Trompete als Kennzeichen aufgegeben. Die Bildgestaltung hat sich vom literarischen Vorbild gelöst und ist „zeitgemäß“ geworden.

Man könnte dieser modernen Umsetzung des Trompeterlieds fast eine Ironisierung des Textes unterstellen, so wenig passen Mimik und Körperhaltung des Pärchens zu dessen Inhalt! Auch der gemalte Hintergrund lässt eher den Eindruck entstehen, als hätten die beiden sich an einem sonnigen Nachmittag („ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld“!) zum Rendezvous am Dorfrand verabredet. Unsere sechs Karten wurden übrigens alle von einer Mimi aus Hamburg beschrieben und an das „liebe Schwesterchen Dodo“ geschickt, so dass dieses dann die komplette Serie besaß, vielleicht ja fürs Sammelalbum.

Verlag Amag [Albrecht & Meister, AG Berlin Reinickendorf].
Serie 63319/1-6. Gelaufen 1927.

*****

3. Einzelne Karten im Vergleich

Im Folgenden sollen einzelne Karten aus unterschiedlichen Serien einander gegenüber gestellt werden. Sie dokumentieren, welche Variationen es in der Illustration desselben Textes gab.

a) Es ist im Leben hässlich eingerichtet ...

Um die Abschiedsszene möglichst realistisch zu gestalten, wurde in vielen Atelieraufnahmen ein (ausgestopftes) Pferd verwendet:

Links: Signet: R&K.L [Regel und Krug, Leipzig]  5164/1. Gelaufen 1919
Rechts: 297/1. Gelaufen 1912.

Meist trompetet Werner auf zwei bis drei Postkarten einer Sechser-Serie, um etwas „Abwechslung“ ins Bild zu bringen, und Margarete schmiegt sich mal so, mal so an ihn.

Weit verbreitet waren auf den Postkarten kleine Abwandlungen des Originaltextes: Aus Scheffels „Voneinandergehn“ wird häufig „Auseinandergehn“ (siehe oben), aus dem „Es ist…“ wird „Das ist…“ (siehe unten).

Links. Signet: Zwei gekreuzte Schwerter im Kreis. 530/5. Gelaufen 1919.
Rechts. Signet: GLCO [Gustav Liersch & Co. Berlin] 3911. Gelaufen 1914.

Zwei Künstlerpostkarten, die gegensätzlicher nicht sein könnten, obwohl sie beide um 1904 datieren:

Links. Prägekarte goldverziert. Gelaufen 1904.
Rechts. Prägekarte, Passpartout-Rahmen goldverziert,
K.B.E. 68. Adressseite ungeteilt. Nicht gelaufen.

Während die linke Karte im Historischen verbleibt (Kostüm, Garten am Rhein) und den Figuren das Abschiednehmen wirklich nicht anzusehen ist, transponiert die rechte das Geschehen in die Gegenwart um 1900, erkennbar an der Kleidung der beiden. Die Dame in Weiß hat ihr Gesicht schmerzhaft abgewendet, während er – Hut auf, Mantel überm Arm, der fernen Stadt zugewandt, ein letzter Händedruck – zum Aufbruch bereit ist. Nur die erste Zeile des Trompeterlieds genügt hier als Hinweis. Alles Weitere ist bekannt.


b) In deinen Augen hab ich einst gelesen ...

Während in der linken Karte wohl der Mann diese Liebeserklärung spricht, scheint es in der rechten Karte eher die Frau zu sein, hat doch sie hier liebevoll den Arm um ihn gelegt.

Links: Kunstpostkarte, geprägt. Verso: Imp. 3001. Gelaufen 1911.
Rechts: Kunstpostkarte, geprägt. Serie 13. Verso: Adressseite ungeteilt, gelaufen 1902.

Es gibt nur wenige Serien zum Trompeterlied, die nicht im Atelier, sondern wie die Karte unten in der Natur aufgenommen wurden.

Signet: RPH im Kreis mit Pferdchen darüber [Rotophot AG, Berlin]. 2111/8.
Adressseite geteilt, gelaufen, Poststempel unleserlich.

In der unteren Karte wird der (wohl als bekannt vorausgesetzte) Text leicht abgewandelt zitiert und so zur scherzhaften Botschaft der jungen Dame (und vielleicht auch der Schreiberin!).

In deinen Augen hab ich’s nicht gelesen---- Signet RPH [Rotophot AG, Berlin] S 1168/1. Verso: Adressseite geteilt, gelaufen, Poststempel unleserlich.


c) In deinen Armen wollt ich ganz genesen ...

Ottmar Zieher, München, gesetzl. geschützt.
Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

Wie hier der Mann, Reisemantel und Jacke übergeworfen, eine junge Dame stürmisch umfasst, lässt von Kostümierung und Raumsituation her eher an eine Rokoko-Szene denken als an einen traurigen Trompeter-Abschied à la Scheffel! Auch ‚fehlt‘ die Trompete.

Links. Verso: Adressseite geteilt, gelaufen 1921.
Rechts: Prägekarte goldverziert. Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

Die linke Karte oben ist eine der üblichen Serienkarten des Trompeterlieds – er trompetet hoch zu Ross, sie schaut wehmütig in die Ferne. Die rechte Kunstpostkarte zeigt eine ganz andere Szenerie, nämlich eine Situation aus der „Trompeter“-Handlung: Margarete beugt sich über den beim „Hauensteiner Rummel“ schwer verletzten Werner. So illustriert diese Postkarte eigentlich, worauf sich Werner im Trompeterlied bezieht: „In deinen Armen wollt ich ganz genesen,/ Zum Danke Dir mein junges Leben weih’n.“


d) Doch wend' es sich zum Guten oder Bösen ...

Eine letzte Gegenüberstellung, nun auch mit den letzten Zeilen des Trompeterlieds. Wobei die Fotopostkarte rechts unten bedeutend mehr Abschiedsschmerz transportiert als die Kunstpostkarte mit der freundlich winkenden Margarete.

Links. Verso: Adressseite ungeteilt, gelaufen 1906.
Rechts. Signet: NPG im Kreis [Neue Photographische  Gesellschaft] 3339. Gelaufen 1913.


4. Nur noch: Bedauern und Abschied ...

Dieses
   „Behüt dich Gott, es wär zu [so] schön gewesen,
    Behüt dich Gott, es hat nicht sollen sein.“
wurde ‚eigenständig‘ und entwickelte sich zum geflügelten Wort, das auf Bildpostkarten sehr verbreitet war.

Gleichbleibend bei diesen Postkarten ist die Verknüpfung der Abschiedsworte mit dem Scheffelschen Trompeter, der am Rheinufer steht (meist mit Pferd) und hinüber nach Säckingen bläst.

Links: Dessin No. 736. Adressseite ungeteilt, gelaufen 1899.
Rechts: Signet: PH im Dreieck [Photochemie Berlin]  6116/3. Adressseite geteilt, nicht gelaufen.

Die Trompeter- Figur wird auf manchen Postkarten zum Inbegriff von Abschied:

Oben. Abschied. Es wär so schön gewesen. J. Junginger’s Verlag Stuttgart N° 201. Nachdruck verboten! Gelaufen 1898.
Unten. Abschied. Gruß aus... Dess. 803. F. Wilhelms Central-Kunstverlags-Anstalt Berlin W., Mauerstr. 38. Gelaufen 1899.

Statt des Trompeters wird auf manchen Postkarten auch Margarete als Übermittlerin der Abschiedsbotschaft eingesetzt: Einmal sehnsuchtsvoll einem Reiter (ihrem Werner) nachschauend oder zum andern in kesser Haltung selbst Trompete blasend.

Links: Behüt dich Gott/ Es wär‘ zu schön gewesen. Gruss aus. Verlag von L. Brühl, Berlin S W. Dess. No. 122. Gelaufen 1900
Rechts: L.J.F.F in S [Schoeneberger Luxuspapier-Industrie Felix Freund] 2228/5. Gelaufen 1909.


5. Und zuletzt: Ein frommer Wunsch

Auf zahllosen Bildpostkarten wurde vom geflügelten Wort schließlich nur noch das „Behüt dich Gott“ verwendet, ganz ohne die ursprünglich schmerzliche Abschieds-Komponente. So war es dann vielseitig einsetzbar.

Zahlreich sind dabei goldverzierte Karten mit einem jungen Paar, die beiden einander liebevoll zugewandt und meist als Margarete und Werner erkennbar

Oben: Prägekarte. Verso: Signet ASB mit Baum im Schild. 221. Made in Germany. Gelaufen 1909.
Unten links. Verso: Signet SB im Kreis. 897 H Printed in Germany. Adressseite geteilt, beschrieben, ohne Poststempel.
Unten rechts: Prägekarte. Verso: Adressseite ungeteilt, gelaufen 1904.

Manche dieser Paarkarten galten als Neujahrskarten, wurden z.T. mit, z.T. ohne den Zusatz „im Neuen Jahre“ gedruckt:

Links: J. Maas. N° 639. Gelaufen 1897.
Rechts: J. Maas. N° 640. Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

Eine besonders sorgfältig gestaltete Karte des Leipziger Verlags Mehner und Maas verband mehrere Bildelemente in goldenem Rahmen:

Das zentrale runde Medaillon wird oben von einem Schriftband mit dem „Behüt‘ Dich Gott“ gerahmt, das wiederum an der linken oberen Ecke von einem (sehr weiblichen!) Engel gehalten wird. Im Medaillon selbst sieht man am geöffneten Fenster eine Frau, die zur Winterszeit eine muntere Vogelschar füttert. Christrose und Stechpalme links am Schriftband verweisen ebenso auf den Winter wie auch der Blick auf das verschneite Säckingen links unten.

Die rechte Kartenseite zeigt eine eher sommerliche Szene: Im Hintergrund wieder Säckingen, davor, neben einem Rosenstrauch, das Paar Werner und Margarete. Ihnen zugeordnet Vergissmeinnicht und eine Margeritenblüte neben dem freien Textfeld.

M. & M. L. N° 389. Vor Nachahmung gesetzlich geschützt. Gelaufen 1899.

Auch für das einfache „Behüt dich Gott“ musste Scheffels Trompeter herhalten, meist hoch zu Ross oder stehend nach Säckingen hinüber trompetend. Nur einige der zahlreichen Karten  seien hier vorgestellt.

1. N° 551. Verso: Adressseite ungeteilt, gelaufen 1902.
2.Mehner & Maas, Leipzig. R.105136. D.R.G.M. [Deutsches Reich, Geschmacksmuster] 102060. N° 3067. Gelaufen 1899.
3. 497. Gebr. Metz, Kunstverlags-Anstalt. Tübingen. Gelaufen 1898.
4. M. & M. L.R. [Mehner & Maas, Leipzig-Reudnitz] D.R.G.M.[Deutsches Reich, Geschmacksmuster] 105136. N° 3069. Gelaufen 1899.
5. Prägekarte goldverziert. Ser. No. 2453. Gelaufen 1904.

Besonders beliebt waren die Mondscheinkarten (siehe oben), während Karten mit dem Trompeter und dem verschneiten Säckingen im Hintergrund (siehe unten) gern zu Neujahr verschickt wurden.

1. Regel & Krug, Leipzig, R. Gelaufen 1898.
2. Bruno Bürger & Ottilie, Leipzig N° 1. Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.
3. J. Maas. Handschriftlich: es war so schön gewesen, Behüt dich Gott es hat nicht sollen sein. M.K. Gelaufen 1897.
4. 105136 D.R.G.M. [Deutsches Reich, Geschmacksmuster] Mehner & Maas, Leipzig Reudnitz. N° 641. Handschriftlich: Es wär bei dir so schön gewesen doch ich mußt halt wieder heim. Viele Grüße von deiner Freundin Klara Oerne. Gelaufen 1899.
Die Vorlagen zu den Karten 3 und 4 wurden vom Leipziger Verlag zwei Mal verwendet, nur mit jeweils anderem Rahmen.

Scheffels Trompeter und sein „Behüt dich Gott“ wurden nicht nur von Säckingen benutzt. Auch andere Städte bedienten sich auf Ansichtskarten der populären Figur, so z.B. Dortmund, Olten, Stockach oder – siehe unten – Dresden:

Gesetzlich geschützt. Verso: Adressseite ungeteilt, nicht gelaufen.

Auch Heidelberg präsentierte sich auf Ansichtskarten mit dem Trompeter. Hier aber nicht mit dessen Trompeterlied, sondern mit drei der fünf Strophen des ebenfalls populären Scheffel-Lieds „Alt-Heidelberg“. Und das mit einer gewissen Berechtigung: Heidelberg ist im Versepos ja die Heimatstadt Werner Kirchhofs, der eben dieses Lied seinem Gastgeber, dem Schwarzwälder Pfarrherrn, vorträgt, nämlich im 2. Stück des „Trompeter von Säckingen“.

Heidelberg. Total. Verso: Postkartenverlag H Vogt, Heidelberg 6, 46797.
Adressseite geteilt, nicht gelaufen.

Zuletzt sollen noch einige Kartenbeispiele gezeigt werden von den vielen, die sich ganz vom Trompeter-Kontext gelöst und nur noch das „Behüt dich Gott“ zum Inhalt haben.

Sie sind prächtig gestaltet, meist mit Schmuckrahmen und Rosenbukett, manchmal begleitet von Vergissmeinnicht oder Kornblume (Treuesymbol), einer Schwalbe im Flug (Glück in der Liebe). Häufig sind von den Verlagen zusätzlich zum großen, blumenverzierten „Behüt dich Gott“ noch kleinere Texte eingedruckt, sehr triviale Vierzeiler, ähnlich den Versen im Poesiealbum .

1. Prägekarte. O wandle Du im Segen auf blumenreichen Wegen dein langes Leben hin. Beschrieben 1916.
2. Prägekarte. O wandle Du im Segen/ Mit immer heitrem Sinn,/ Auf blumenreichen Wegen/ Dein langes Leben hin. Verso: Made in Germany. 86. Adressseite geteilt, gelaufen, Poststempel unleserlich.
3. Prägekarte. Ich möchte rings dir zeigen/ Die Welt im Frühlingsschein,/ Und sprechen: „Wär’s mein eigen,/ So wär es mein und dein.“ Verso: Printed in Germany. „Import“. Signet HWB [Herm. Wolff, Berlin],SER. 2835. Gelaufen 1916.
4. Prägekarte. O dürft‘ ich heimlich mit Dir kosen,/ Für die mein Herz in Sehnsucht schlägt;/ Der Rose – send‘ ich diese Rosen,/ Ihr, welche keine Dornen trägt! Verso: Made in Germany. Signet ASB mit Baum im Schild [A. Sala, Berlin], 82. Adressseite geteilt, beschrieben.

Auch ‚vaterländische‘ Karten wie die letzte hier gezeigte gab es, besonders häufig verschickt während des Ersten Weltkriegs, was dem „Behüt dich Gott“ natürlich eine ganz besondere Bedeutung verlieh.

In der Karte unten umrahmen Vergissmeinnicht und rosa Schleifchen den frommen Wunsch, dazu eine weiße Taube und ein versiegelter Brief. Eine Veilchengirlande (Bescheidenheit, Jungfräulichkeit) umrahmt das Profilfoto einer jungen Frau und formt zusammen mit den Farben der beiden wehenden Fahnen (Schwarz-Weiß-Rot = Reichsfarben und Schwarz-Gelb = Farben des Kaiserhauses) das „B“ des „Behüt dich Gott“.

Verso: Signet L&P im Dreieck [Lederer & Popper, Leipzig], 5924/ I. Gelaufen 1916.

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Siehe die weiteren Scheffelseiten im Goethezeitportal

Joseph Victor von Scheffel
und sein historischer Roman "Ekkehard"
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6829

Scheffelkult
Teil I
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6856

Scheffelkult
Teil II
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