goethe


Jutta Assel | Georg Jäger

Der sächsische Prinzenraub
Eine geschichtliche Sage

Eingestellt: Oktober 2017

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Der sächsische Prinzenraub, bei dem Ritter Kunz von Kauffungen die Prinzen Albert und Ernst, Söhne des Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen, auf Schloss Altenburg 1455 entführte, um Forderungen an den Kurfürsten durchzusetzen, ist eine historische Tatsache. Sie wurde jedoch als populäre Sage ausgestaltet und in verschiedenen literarischen Medien (Erzählung, Gedicht, Epos), zahlreichen Theaterstücken, Illustrationen und Malereien bearbeitet. Da Herder einen alten "Berg-Reihen" zu diesem Thema in die "Stimmen der Völker in Liedern" sowie Arnim und Brentano eine ähnliche Version in des "Knaben Wunderhorn" aufnahmen, wurde der Stoff im Volkslied populär. Das Goethezeitportal stellt wichtige Zeugnisse für die Verbreitung des Motivs und die unterschiedlichen Verarbeitungen des Stoffes zusammen: die Sage mit in den Text eingelegten alten Illustrationen, das "Heldengedicht" und die Ode des Arztes und Dichters Triller von 1743, das alte Bergmannslied und dessen Fassungen in der Sammlung Herders sowie in "Des Knaben Wunderhorn". Mehrfach wurde das Geschehen in historischen Wandmalereien der Altenburg, dem Ort des Prinzenraubs, wie der Albrechtsburg in Meissen (Wandgemälde von Ernst Erwin Oehme) dargestellt. Zur Popularisierung in der Volkskultur trugen Bildpostkarten sowie das von Otto Pech (Künstlername Pix) gestaltete Altenburger Notgeld nach dem Ersten Weltkrieg bei. Die Rezeptionszeugnisse werden ergänzt durch zahlreiche Literaturhinweise und Weblinks. 

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Johann Christian Reinhart: Der sächsische Prinzenraub. Öl auf Bütten, 1785.
Übernommen aus Wikimedia Commons.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:J_C_Reinhart_Sächsischer_Prinzenraub.jpg

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Gliederung

1. Der Prinzenraub
1.1. Die Sage
1.2. Triller, Epos und Ode
1.3. Der Berg-Reihen
1.4. Stimmen der Völker in Liedern
1.5. Des Knaben Wunderhorn
2. Der Prinzenraub auf alten Postkarten
3. Historienbilder des Prinzenraubs
4. Der Prinzenraub auf Notgeld
5. Literaturhinweise und Weblinks
6. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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1. Der Prinzenraub
1.1. Die Sage

Schloss Altenburg um 1650

Der Bruderkrieg [1] hatte in den sächsisch-thüringischen Landen gar übel gewütet. Eine Folge der ordnungslosen Zustände nach dem Bruderkriege ist der Prinzenraub. Der Prinzenraub ist ein wirkliches Geschehnis, 1455 zu Altenburg vorgegangen, aber das sächsische Volk hat an dem Ereignis so herzlichen Anteil genommen, hat es liebevoll mit sagenhaften Einzelzügen ausgeschmückt, hat die große Haupt- und Staatsaktion so oft auf seinen Puppentheatern gesehen, daß die Geschichte auch hier erzählt werden soll.

Wir wöll'n ein Liedel heben an,
Was sich hat angespunnen,
Wie's im Pleißnerland gar schlecht war bestallt,
Als syn jung'n Först'n g'schach groß Gewalt
Durch den Kunzen von Kauffungen, ja Kauffungen.

Anmerkungen
(1) Als Sächsischer Bruderkrieg werden die kriegerischen Auseinandersetzungen bezeichnet, die von 1446 bis 1451 um die wettinischen Herrschaftsgebiete zwischen den Brüdern Herzog Wilhelm III. (der Tapfere) und Kurfürst Friedrich II. (der Sanftmütige) von Sachsen geführt worden sind. Auslöser des Konflikts war die Unzufriedenheit Wilhelm III. mit der Altenburger Teilung von 1445 und beendet wurden die Auseinandersetzungen mit dem Naumburger Frieden von 1451. (Wikipedia)

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Entführung der Prinzen.
Links oben der Küchenjunge Hans Schwalbe, der die Leiter befestigt hat,
im Fenster nebenan wohl die Mutter, Margarethe von Österreich

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[Fortsetzung:] Der kursächsische Hof wurde damals zu Altenburg im Osterlande gehalten. Im Juli 1455 reiste der Kurfürst nach Leipzig. Das gab ein bestochener Koch, Schwalbe mit Namen, dem Kunz zu wissen. Der traf in der Nacht mit 35 Reitern und 10 Fußknechten in Altenburg ein, erkletterte die hohen Mauern mit Hilfe des Kochs auf Garleitern, die er bei Callnberg gefertiget, und drang in das Schlafgemach der jungen Herren. Da wacht von dem Getümmel Herzog Ernst auf, das vierzehnjährige Herrlein ruft in seiner großen Angst das alte Hoffräulein, das er von Jugend an gewöhnt: "O Bule, Bule, Kunz von Kauffung ist da und will uns erwürgen. O saget es der Frau Mutter, daß sie uns helfe!" Doch die konnte nicht kommen und auch die Diener konnten nicht kommen, denn Kunz und seine Gesellen hatten vorerst alle Gemächer von außen verschlossen. Da schrien die jungen Herrlein, zitterten und zageten. Kunz aber tröstete sie, sie sollten nur fein stille schweigen und willig folgen, so wolle er ihnen kein Leid tun. Dann ergriff er den Herzog Ernst als das ältere Herrlein, befahl seinem Gesellen, dem Wilhelm von Mosen, den Herzog Albrecht nachzubringen. Aber der war unter das Bett gekrochen, und Wilhelm von Mosen führte ein falsches Knäblein fort, den Grafen von Barby, der mit den hohen Herren erzogen wurde. Aber Kunz merkte bald den Irrtum, ging wiederum über den Schloßhof in die Kammer und holte den rechten Herzog. Da war die Kurfürstin durch das Lärmen wach geworden, erkannte vom Fenster aus den Ritter und schrie: "Lieber Kunz, tue nicht so übel an mir und meinem Herrn. Es sollen alle deine Sachen noch gut werden!" Aber der hat sich an die sehnliche Bitte der Mutter ganz und gar nicht gekehrt, sondern beide Fürsten davongeführt und den Raub mit seinen Gesellen auf diese Weise geteilet: Er selbst hat den jüngern Herzog Albrecht behalten, dem von Mosen und Schönfels hat er den andern gegeben.

Nun war auf dem Schlosse zu Altenburg ein groß Heulen und Wehklagen. Und unter den Hofleuten ist groß Schrecken und Furcht entstanden, denn mancher unter ihnen hatte seinem Amte nicht treulich nachgelebt. Und ist dem Kurfürsten mit eilender Post gen Leipzig die Tat zu wissen getan worden. Und die Hofleute haben nicht länger gesäumt, sind ausgeritten und haben den Sturmschlag in allen Städten und Dörfern angehen lassen. Da sind die Glockenschläge wie Wind durchs Land gelaufen und haben das ganze Land rege gemacht. Sind auch den tollkühnen Rittern nachgegangen und zu ihren Ohren gekommen.

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Befreiung von Prinz Albert durch den Köhler
und Gefangennahme von Kunz von Kauffungen

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Kunz von Kauffungen hatte das junge Herrlein auf ein Handroß gesetzt, führte ihn durch Nacht und Nebel stracks nach dem Lande Böhmen zu. Als sie in die Gegend von Elterlein gekommen, ist es Mittag gewesen, und das Herrlein hat gar großen Hunger und Durst verspüret. Hat gesagt: "Wenn ich nicht Essen und Trinken habe, so muß ich krank werden und kann nicht weiter." Solches besorgte sich Kunz auch, weil er ihn von Mitternacht bis Mittag auf einem ziemlich harttrabenden Rosse geführt hatte. Deswegen behält er nur einen Reiter bei sich, schickt die andern voraus, und will dem jungen Herrn in Mangel andrer Speise Erdbeeren brechen. Indem nun Kunz und das Herrlein also Beeren pflücken, kommt ein Köhler zu ihnen. Der sieht, daß Kunz ein Panzerhemd an hat und ein Roß an der Hand führt, auch daß der Knabe schön, zart und adeliger Gebärde ist. Deswegen dünkte es ihm, es müsse nicht recht zugehen, und fraget trotzig, wie es der Wäldler Brauch ist, von wannen er mit dem Knaben komme und wohin er mit ihm hinaus wolle. Darauf antwortet ihm Kunz, es sei ein böser Bube, der seinem Herrn entlaufen, den müsse er wieder heimbringen. Wie sie aber ein wenig miteinander fortgehen, fällt Kunz in dem Gestrüpp von Beerensträuchern, darinnen er mit seinen langen Sporen hängen blieb, und konnte wegen der schweren Rüstung und weil er das Roß nicht wollte fahren lassen, nicht bald wieder aufkommen. Da er nun also liegt, spricht das Herrlein heimlich zum Köhler: "Ich bin ein Fürst von Sachsen, mache mich los, mein Vater soll dir's wohl vergelten." Sobald der Köhler solches vernommen, hat er auf Kunzen mit seinem Schürbaum losgeschlagen und hätte ihn wohl abgedroschen, wenn nicht das Herrlein für ihn gebeten hätte. Da ist Kunzens Geselle geflohen, aber des Köhlers Hund ist so laut geworden, daß des Köhlers Weib aus dem Kohlkram herbeigelaufen ist, um zu sehen, was da wäre. Und da sie denkt, es sei ein Räuber, gibt sie alsbald ein Zeichen, wie es bei den Wäldlern üblich ist: Sie schlägt mit einem Zschörper oder großem Messer auf eine Holzaxt. Hierauf laufen alle Köhler zusammen, kommen mit ihren Äxten und Schürbäumen, nehmen Kunzen gefangen und führen ihn mit sich in einen Kohlkram. Dort geben sie dem Herrlein klares Wasser und schwarzes Brot, bringen den Kunz und das Herrlein zum Abte von Grünhain.

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Glückliche Heimkehr des Prinzen Albert.

Die Köhler mit ihren Schürbäumen, angeführt vom Köhler Georg Schmidt.
Der Prinz hoch zu Ross. Im Hintergrund Schloss Altenburg

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[Fortsetzung:] Da ist es durch das ganze Land froh erschollen, daß man den jungen Fürsten wiederhabe. Und auch Kunzens Spießgesellen, der von Mosen und der von Schönfels, haben die Nachricht in ihrem Verstecke gehört. Sie hielten sich im Walde bei Schloß Stein an der Mulde unterm Schneeberg verborgen. Da haben sie in ihrer Angst an den Hauptmann von Zwickau geschrieben. Wenn er ihnen bei dem Kurfürsten Gnade erlangen wolle, daß sie Leibes und Gutes könnten gesichert werden, so wollten sie den andern Herrn auch freiwillig wiederbringen. Der hat ihnen beides zugesagt. Da sind sie zum Herrn Veit von Schönburg auf Hartenstein gegangen und haben den Prinzen eingeliefert. Da ist ein Frohlocken im ganzen Lande gewesen, als die Herrlein wieder gen Altenburg gebracht wurden. Da wurde ein großes Freudenfest gehalten und in allen Kirchen öffentliche Danksagung getan. Und der sächsische Hof machte eine Wallfahrt nach der Ebersdorfer Kirche bei Chemnitz, und der Kurfürst ließ daselbst die Kleider der beiden jungen Herrlein, so sie bei ihrer Entführung angehabt, wie auch des Köhlers Kittel und Kappe, aufhängen. Aber während der jubelnde Festlärm durch das Land ging, verlor zu Freiberg ein erprobter und wohlverdienter Kriegsmann, Herr Kunz von Kauffungen, durch den Scharfrichter auf öffentlichem Markte sein Leben.

So geht's, wer wider die Oeberkeit
Sich unbesonnen empöret;
Wer es nicht meynt, der schau an Kunz'n:
Seyn Kop thut zu Freyberg noch 'runter schmunz'n
Und jedermann davon lehret, ja lehret!

 

Hinrichtung von Kunz von Kauffungen
auf dem Marktplatz von Freiberg

Quelle:
Sächsische Sagen. Von Wittenberg bis Leitmeritz. Gesammelt und herausgegeben von Fr[iedrich] Sieber (Deutscher Sagenschatz. Hrsg. von Paul Zaunert) Jena: Eugen Diederichs 1926, 52-57. - Publiziert auch in: Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 28 - Sonntag, den 10. Juli 1927, S. 1. Digitalisiert:
https://www.alt-erzgebirge.de/ehb/saechsischer-prinzenraub.html

Nachweis der in den Text eingefügten Abbildungen:
* Das Schloss in Altenburg um 1650. Kupfer von M. Merian. Ausschnitt. Sächsische Sagen, S. 53.
* Bildnis Kunz von Kauffung. Sächsische Sagen, S. 54.
* [Prinzenraub] Anton Ziegler: Historische Memorabilien des In- und Auslandes. Aus mehreren Jahrhunderten gesammelt und mit Original-Federzeichnungen ausgestattet. Wien, hrsg. auf Kosten des Verfassers 1840.
* Die zum Raub verwandte Leiter, eine Riemenleiter aus Garleder. Sächsische Sagen, S. 54.
* Gefangennahme von Kunz von Kauffungen durch die Köhler. Kupfer von M. Rößler aus: W. Triller, Der sächsische Prinzenraub. Frankfurt 1743. Hier nach: Sächsische Sagen, S. 55.* Glückliche Heimkehr des Prinzen Albert. In: Der Sächsische Prinzenraub. Erzählt von Eduard Köller. 2. Aufl. Leipzig, Verlag von Hermann Fritzsche 1855.
* Hinrichtung von Kunz von Kauffungen in Freiberg. Kupfer von M. Rößler aus: W. Triller, Der sächsische Prinzenraub. Frankfurt 1743.

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Die geschichtliche Erzählung
wurde mit Sagen- und Märchenmotiven ausgeschmückt
:

Der Sage nach gab es auch der merkwürdigen Anzeichen genug, daß da etwas Außerordentliches bevorstehe. Man hörte des Nachts die Glocken von selbst läuten, und vernahm allenthalben unheimliche Töne; das verschlossene Schloßthor fuhr von selbst auf; die schweren Tritte eines Geharnischten erschallten durch die Gänge des Schlosses und hielten an der Prinzen Gemach an; um die Burg gab es ein gespenstisches Lärmen von Waffen, Roß und Mann; im Stalle rissen sich der Prinzen Pferde los und rannten in wilder Angst umher. 

Noch Seltsameres erlebte die Kurfürstin selbst; sie hatte zwei zahme Lieblingsvögel in ihrem Kloset, auf die plötzlich ein Habicht, durch das Fenster einstürmend, niederstieß und sie, ob sie auch auf der Fürstin Schoß selbst Schutz gesucht, davonführte, bis ihn ein Pfeil erreichte und niederstreckte, worauf die Vögel noch lebend zurückgebracht wurden. Mag nun auch solches Alles in das Reich der Dichtung gehören, doch fand dergleichen in jenen Tagen einen nur zu willigen Glauben und führt uns dieselben darum nur um so lebendiger vor.

Vor Allem aber war es ein sonderbarer Traum, der wohl erst aus der Kurfürstin besorgter Gemüthsstimmung erzeugt, ihr Grund zu neuer Sorge gab. Denn in der Nacht vor ihres Gemahls Abreise träumte ihr, sie sehe ein starkes Schwein im Garten Alles umwühlen, zumal die junge Raute – schon damals für die Sachsenfürsten ein bedeutsames Zeichen –; zuletzt aber stürzte ein Bär herbei, kämpfte mit dem Schwein und warf es endlich nieder.

Gutes schien solcher Traum der Kurfürstin nimmermehr zu bedeuten, und darum drang sie am andern Morgen inständig in den Gemahl, seine Abreise aufzuschieben. Aber der Kurfürst mochte von Träumen nichts wissen, wo es sich um die ernste Wirklichkeit handelte und Beruf und Pflicht ihn riefen. "Träume sind Schäume", tröstete er sein ängstliches Gemahl; "wer auf Träume achtet, greift nach dem Schatten." Leider aber sollte nur solch verständig Wort diesmal, mindestens dem Scheine nach, noch denselben Tag seine Widerlegung finden.

Quelle:
Der Prinzenraub im Jahre 1455. Zum Gedächtnißjahre 1855 dem Volke neu erzählt von Richard Schneider. Zwickau 1855. Eigenthum des Vereins zur Verbreitung guter und wohlfeiler Volksschriften. Zitat S. 25. (Digitalisierung durch Google)

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1.2. Triller, Epos und Ode

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Der Arzt und Dichter Daniel Wilhelm Triller (1695-1782)  bearbeitete den Stoff in einem epischen Gedicht ("Heldengedicht") und einer Ode, die 1743 erschienen. Als Probe aus der Zeit Gottscheds wird die Ode bis zur Befreiung des Prinzen Albert durch den Köhler hier wiedergegeben:

Ode
Auff die Ruhmwürdige Helden-That
des
Alten wohlverdienten Köhlers,
George Schmidt,
hernach
Triller,
genannt

Soll ich dich nicht auch besingen?
Edler Köhler, soll ich nicht
In ein rühmliches Gedicht
Deinen werthen Nahmen bringen?
Freylich! weil mein Blut von dir
Weil mein Nahme von dir stammet,
Werd ich darzu angeflammet,
Fühl ich Sehnsucht und Begier,
Noch den Enckeln später Zeiten
Deinen Nachruhm auszubreiten,

Aber wenn auch dieß nicht wäre;
So verdiente diese That,
Die dein Arm verrichtet hat,
Billig doch dergleichen Ehre:
Denn dein festgesezter Muth,
Den nicht Mörder-Schwerdter beugen;
Dein so redliches Bezeugen
Und dein frisch-gewagtes Blut,
Alles dieses hat verdienet
Daß dein Lob unsterblich grünet.

Herbes Leid! das Sachsen fühlte,
Als des Cunzens Frevelhand
Seine Prinzen ihm entwand,
Und in Räuber-Klauen hielte;
Unbeschreiblich ist der Schmerz,
Der das Fürsten-Hauß betroffen,
Ohne Labsal, Trost und Hoffen,
War der Eltern banges Herz,
Und des ganzen Landes Zähren
Lassen sich gar nicht erklähren.

Zwar man rennte, ritt und eilte,
Doch wohin? an welchen Ort?
Denn der Räuber war längst fort,
Ohne, daß er sich verweilte.
Sein Gewissen, seine That
Gab dem Roß den freyen Zügel,
Und ihm selbsten gleichsam Flügel,
Daß er nicht gesäumet hat,
Und mit übereilten Schritten
Mehr geflogen, als geritten.

Nun hatt' er bald seinen Prinzen,
Seinen Raub, in Sicherheit;
Denn er war nun nicht mehr weit
Von den Böhmischen Provinzen.
Isenburg / sein Räuber-Nest,
Ward schon in der Näh geschauet,
Dieses war so wohl erbauet,
Dieses war so starck und fest,
Daß, wo er dahin gekommen,
Niemand ihm den Raub genommen.

Wer hat nun den Zweck verhindert?
Wer nahm sich der Unschuld an?
Wahrlich! dieß hat Gott gethan,
Der der Frommen Leiden mindert:
Aber wie hilfft seine Hand?
Durch Gewalt und grosse Mittel?
Nein! ein armer Köhler-Kittel
Thut dem Harnisch wiederstand,
Nein! ein Mann, der Kohlen brennet,
Hat dem Cunz den Paß verrennet.

Der gecrönte Hirten-Knabe
Jaget einen Schläuder-Stein
In des Riesen Stirn hinein,
Und befördert ihn zum Grabe:
Schaut! der Köhler gleicht ihm fast,
Seine Stange trozt den Degen,
Holtz wird Eisen überlegen,
Und bezwingt der Waffen Last,
Der auf Fürsten nichts gegeben,
Muß des Köhlers Gnade leben.

Wie ein Pferd, das frey gelassen,
Flüchtig durch die Felder läufft,
Biß es noch ein Mann ergreifft,
Der beherzt, es anzufassen;
So wird Cunz auff seiner Flucht
Von dem Köhler auch gehemmet,
So wird ihm der Weg verdämmet,
Als er durch zu brechen sucht,
So wird seine Wuth bezäumet,
Wie ergrimmt er tobt und schäumet.

Er wird in den Wald geleitet,
Durch geheimen Zug und Trieb,
Eben als der Prinzen-Dieb
Auch denselben Ort beschreitet;
Eben, als er Erdbeer pflückt,
Durst und Hunger abzuwehren;
Wird er bey den rothen Beeren,
Nach der Vögel Art, bestrickt,
Bleibt mit seinen Sporen hangen,
Und wird unverhofft gefangen.

Also wird der Prinz befreyet,
So stellt sich die Hülffe dar,
Eben, als ihm die Gefahr
Auff das allerschärffste dräuet:
List und Anschlag fällt in Staub;
Die Begierde sich zu rächen,
Muß die harte Stirn zerbrechen,
Selbst der Räuber wird ein Raub,
Der das höchste Schloß bestiegen,
Bleibt nun auff der Erde liegen.

Auf ihr Sachsen! jauchtzt und singet,
Jauchtzt, und singt ein Freuden-Lied,
Da das Glücke wieder blüht,
Da sich eure Lust verjünget:
Reist den Trauer-Flor entzwey,
Der euch biß anher umhüllet,
Euer Leid ist nun gestillet,
Eure Prinzen sind nun frey,
Da selbst dieser Banden träget,
Der sie ihnen angeleget.
[...]

Weblinks zu Triller
* Artikel „Triller, Daniel Wilhelm“ von Erich Schmidt, Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 38 (1894), S. 608–615, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL:
https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Triller,_Daniel_Wilhelm&oldid=2507990

* Eintrag in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Triller

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Wie kam der Köhler Georg Schmidt zum Namen Triller?
Es wird erzählt:

Als der Köhler alt und schwach wurde, nahm ihn der Churfürst auf sein Schloß nach Altenburg, und oft mußte er hier bei Hofe die Geschichte von Alberts Rettung erzählen. So oft er sie erzählte, bediente er sich der Worte: "Ich habe den Kunzen mit meinem Schürbaum weidlich getrillert" [Trillern ist ein altes deutsches Wort und heißt so viel als: zerschlagen, ängstigen.) Das gab die Veranlassung, daß ihn die Hofleute Triller nannten. Dieser Name wurde nun Geschlechtsname, den er und seine Nachkommen erhielten, die am 28. Januar 1592 vom Kaiser Rudolph, mit Schild und Helm versehen, in den Adelstand erhoben wurden und zu ansehnlichen Ehrenstellen gelangten.

Quelle: Der Sächsische Prinzenraub. Erzählt von Eduard Köller. 2. verb. u. verm., dem vierhundertjährigen Andenken gewidmete Auflage. Leipzig, Verlag von Hermann Fritzsche 1855, S. 53f. (Digitalisierung durch Google)

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1.3. Der Berg-Reihen

M. Pet. Albinus p. 273 schreibet, daß von der gantzen Geschicht ein altes Lied gedichtet, und noch für etlichen Jahren seiner Zeit gesungen worden, welches er aber nicht bekommen mögen. Indem ich aber bald da, bald dorthin geschrieben und aller Dinge Erkundigung eingeholet, ist mir endlich folgendes altväterisch unförmliche Lied zu handen kommen, wiewohl dessen Melodey unbewust; doch berichtete der alte Bergman, so mir es brachte, es sey ein lustiger Berg-Reyhen:

1. Wir wollen ein Liedel heben an,
Was sich hat angespunnen /
Wies in dem Pleißner Land gar schlecht war bestallt,
Als sein Jungen Fürstn geschach groß Gewalt,
Durch den Cuntzen von Kauffungen,
                              ja Kauffungen.

2. Der Adler hat uf den Felß gebawt
Ein schönes Nest mit Jungen,
Und wie er einst ware geflogen aus,
Holete ein Geyer die Jungen Vogel raus,
Drauf wards Nest leer gefunden,
                              ja gefunden.

3. Wo der Geyr uff dem Dache sitzt,
Da trugen die Küchlein selten,
Es war mein werle ein seltzam Narrenspiel,
Welcher Fürst sein Räthen getrwt so viel,
Muß offt der Herr selbst entgelten,
                              Ja entgelten.

4. Altenborg, du bist zwar eine feine Stadt,
Dich thät er mit Untreu meynen,
Da in dir warn all Hoflüt rauschend voll,
Qvam Cuntze mit Leytern und Buben toll,
Und holte die Försten so klein,
                              ja so kleine.

5. Was blast dich Cuntz för Unlust an,
Daß du yns Schloß nein steigest,
Und stylst die zarten Herren raus,
Als der Curförst eben war nit zu Hauß,
Die zarten Försten-Zweige,
                              ja Försten-Zweige.

6. Es war wohl / als ein Wunder-Ding,
Wie sich das Land beweget,
Was da uff allen Strassen warn för Leut,
Die den Raubern nachfolgeten in Zeyt,
Alls wibbelt / kribbelt / sich bereget,
                              ja bereget.

7. Im Walde dort ward Cuntz ertapt,
Da wolt he Beeren naschen,
Were he in der Hast facken fortgeretten,
Das öhm die Köhler nit geleppischt hettn,
Hett he sie kunt verpaschen,
                              ja verpaschen.

8. Abr sie wordn öhm wedr abgejagt,
Und Cuntz mit synen Gesellen
Uff Grünhayn in unsers Hern Abts Gewalt
Gebracht und darnach auch uf Zwicka gestalt,
Und musten sich lan prellen,
                              ja lan prellen.

9. Darvor fiel ab gar mancher Kopff,
Und keiner der gefangen,
Kam aus der Hafft gantzbeinicht davon,
Schwerdt, Rad, Zangen und Strick die warn ihr Lohn,
Man sah die rümper hangen,
                              ja hangen.

10. So gehts, wer widr die Öberkeit
Sich unbesonnen empöret,
Wer es nicht meynt, der schaw an Cuntzen,
Syn Kop thu zu Freyberg noch herußer schmuntzen,
Und jedermann davon lehret,
                              ja lehret.

11. Gott thu den frommen Curförsten alls guts,
Und laß die Jungen Herren,
In keyne Feyndes Hand mehr also komn,
Geb auch der Fraw Curförstin veel fromn,
Das sie sich in Ruhe ernehren,
                              ja ernehren.

Quelle:
Plagium Kauffungense, / Das ist:  Der Chur-Fürstl. Sächß. Printzen / Durch Conrad (Curt, Cunth) von Kauffungen, / geschehene/ Entführung, / Aus dem Schlosse zu Altenburg / im Oderlande, oder Meissen, / Gantz eigentlich nach richtiger Wahrheit, / mit allen Umständen und rechter Begebenheit, wie sich solche Anno 1455. zugetragen [...] Aus vielen Historien-Büchern, gedruckten und geschriebenen Chronicken, Verzeichnissen und Monumenten  zusammen getragen, und dergestalt an den Tag gegeben, daß solche Geschicht noch niemahls also in den Druck gekommen, durch Johann. Vulpius, S.M.N.P. [Johannes Vulpius, Salsizio-Misnicus, Notarius Publicus] Weissenfelß 1704, S. 232-235 (Digitalisierung durch Google)

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Abgedruckt auch im Referat dieser Schrift in: Curieuse Bibliothec, Oder Fortsetzung der Monatlichen Unterredungen einiger guten Freunde / Von allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten / Allen Liebhabern der Curiositäten zur Ergötzlichkeit und Nachsinnen Von Anno 1689 biß 1698. heraus gegeben / Durch Wilhelm Ernst Tentzeln. Des andern Repositorii 9. u. 10tes Fach / 1705. Franckfurt und Leipzig / Bey Philipp Willhelm Stock, S. 782-785. (Digitalisiert durch Google)

Einleitung zum Abdruck durch Tentzel, S. 782: Entnommen ist der "alte lustige Berg-Reihen "aus Erasmi Stellae, Bürgermeisters zu Zwickau / geschriebener Pleissenländischer Chronic; ob schon die Melodey dem auctori unbekant / so werden sie doch die Berg-Leute wohl wissen abzusingen. [...] Wir bleiben ietzo bey dem gedachten Berg-Reihen / und wissen wohl / was die Gelehrten vor Begierde nach solchen alten Teutschen Liedern tragen / welche bey den ältesten Teutschen an statt der Chronicen und Historien gedienet haben."

Sprachliche Erläuterungen siehe 1.4.

Zum Bergreihen siehe den Eintrag in Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Bergreihen
"Der Bergreihen (von mhd. reie „Tanz(lied), Reigen“, auch Berglied, Berggesang) ist eine Form des ständischen geistlichen oder weltlichen Volkslieds der Bergleute. Er war ursprünglich ein Reigen der Bergleute, der zu einem Chorlied getanzt wurde."

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1.4. Johann Gottfried Herder
Stimmen der Völker in Liedern

Der Sächsische Prinzenraub
Ein Bergmannslied.
Deutsch.

Ich liefre dies Bergmannslied und das nachfolgende nur zur Probe, wie die Deutschen Lieder aufnehmen, die, wie diese beiden (Nr. 19 und 20), ein zum Bewundern treues Gemälde der Sprache, Denk- und Sehart einer Provinz, teils an sich, teils insonderheit über den und jenen bekannten Vorfall, sind. Schon in solchem Betracht sind Gesänge der Art höchst schäzbar: sie sagen mehr als eine lange Charakteristik des Geschichtschreibers. Und überdem sollte dies Lied nicht mehr wert sein, als Trillers große Epopöe über diesen Vorfall?

Wir wolln ein Liedel heben an,
was sich hat angespunnen,
wies im Pleißnerland gar schlecht war bstallt,
als den jungen Fürstn geschah Gewalt
durch Kunzen von Kauffungen,
                             ja Kauffungen!

DerAdler hat ufn Fels gebaut
ein schönes Nest mit Jungen;
und wie er einst war gflogen aus,
holt ein Geir die Jungen heraus,
drauf wards Nest leer gefungen,
                             ja gefungen!

Wo der Geier aufm Dache sitzt,
da deihen die Küchlein selten,
s war Werl! ein seltsam Narrenspiel.
Welchr Fürst sein'n Räten getraut so viel,
muß oft der Herr selbst entgelten,
                             ja entgelten!

Altenborg, du feine Stadt,
dich tät er mit Untreu meinen,
da in dir warn all Hofleut voll,
kam Kunz mit Leitern und Buben toll,
und holt die Fürsten so kleine,
                             ja so kleine!

Was blast dich, Kunz, für Unlust an,
daß du ins Schloß nein steigest?
Und stielst die zarten Herren heraus,
als der Kurfürst eben nit war zu Haus,
die zarten Fürstenzweige,
                             ja Fürstenzweige!

Es war wohl als ein Wunderding,
wie sich das Land beweget.
Was da ufn Straßen waren für Leut,
Die den Räubern folgten nach in Zeit,
alls wibbelt, kribbelt, sich beweget,
                             ja beweget!

Im Walde dort ward Kunz ertappt,
da wollt he Beeren naschen,
wär he in der Hast facken fortgeretten,
daßm die Köhler nie geleppischt hätten,
hätt he sie kunnt verpaschen,
                             ja verpaschen!

Abr sie worden ihm wedr abgejagt,
und Kunz mit sinen Gesellen
uf Grünhain in unsers Herrn Abts Gewalt
gebracht, und darnach uf Zwicka gestallt,
und mußten sich lahn prellen,
                             ja lahn prellen!

Darvor fiel ab gar mancher Kopf,
und keiner, der gefangen,
kam aus der Haft ganzbeinicht davon,
Schwert, Rad, Zangn, Strick, die warn ihr Lohn,
man sah die Rümper hangen,
                             ja hangen!

So gehts, wer wider die Obrigkeit
sich unbesonnen empöret,
wers nicht meint, schau an Kunzen,
sin Kop tut z Freiberg noch runter schmunzen,
Und jedrmann davon lehret,
                             ja lehret!

Sprachliche Erläuterungen:
deihen: gedeihen
werlt: bei der Welt
facken: sich hin und her bewegen
geleppicht: gehascht
verpaschen: schmuggelnd verkaufen.

Quelle:
Johann Gottfried Herder. Stimmen der Völker in Liedern. Hrsg. von Christel Käschel. Frankfurt a.M. Röderberg 1978. Volkslieder. Erster Teil, Drittes Buch, Nr. 9. Sprachliche Erläuterungen S. 368.

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1.5. Des Knaben Wunderhorn
Der Prinzenraub

Tänzels curiöse Bibliothek. 1705. S. 783.

Wir wolln ein Liedel heben an,
Was sich hat angespunnen,
Wie's im Pleißnerland gar schlecht war bestallt,
Als den jungen Fürst'n geschah Gewalt,
Durch Kunzen von Kauffungen.

Der Adler hat aufm Fels gebaut
Ein schönes Nest mit Jungen,
Und wie er einst geflogen aus,
Holt ein Geier die Jungen heraus,
Drauf wards Nest leer gefunden.

Wo der Geier aufm Dache sitzt,
Gedeihen die Küchlein selten,
Es war da ein seltsam Narrenspiel;
Welcher Fürst seinen Räten traut zu viel,
Muß oft es selber entgelten.

Altenburg, du feine Stadt,
Dich tät er mit Untreu meinen;
Da in dir waren all Hofleut voll,
Kam Kunz mit Leitern und Buben toll,
Und holt die Fürsten so kleine.

Was blast dich, Kunz, für Unlust an,
Daß du ins Schloß einsteigest
Und stiehlst die zarten Herren heraus,
Als der Kurfürst eben nit war zu Haus,
Die zarten Fürstenzweige?

Es war wohl als ein Wunderding,
Wie sich das Land beweget,
Was da auf'n Straßen war'n für Leut,
Die den Räubern folgten nach in Zeit,
Alls wibbelt, kribbelt, sich beweget.

Im Walde dort ward Kunz ertappt,
Da wollt er Beeren naschen;
Wär er in der Hast wacker fortgeritten,
Daß 'n die Köhler nit gefangen hätten,
Hätt er sie kunnt verpaschen.

Ab'r sie wurden ihm wieder abgejagt,
Und Kunz mit seinen Gesellen
Auf Grünhain, in unsers Herrn Abts Gewalt
Gebracht und auf die Zwika gestellt
Und mußte sich lassen prellen.

Dafür fiel ab gar mancher Kopf,
Und keiner der Gefangnen
Kam aus der Haft ganzbeinigt davon,
Schwert, Rad, Zangn, Strick, die waren ihr Lohn,
Man sah die Rümpfe hangen.

So geht's, wer wider die Obrigkeit
Sich unbesonnen empöret.
Wer's nicht meint, schau an Kunzen,
Sein Kopf tut z' Freiberg noch runterschmunzen,
Und Jedermann davon lehret.

Gott tu den frommen Christen alles Guts
Und laß die jungen Herren
In kein Feindes Hand mehr also kommn,
Geb auch der Frau Kurfürstin viel Frommn,
Daß wir uns in Ruhe ernähren.

Quelle:
Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder. Erster Teil, gesammelt von L. Achim von Arnim und Clemens Brentano. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1963, S. 198-200.

In seiner Rezension "Des Knaben Wunderhorn" bemerkt Goethe zum Gedicht "Der Prinzenraub": "Nicht gerade zu schelten, aber nicht befriedigend." (Goethe, Sämtliche Werke, Münchner Ausgabe. Bd. 6.2, S. 611)

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2. Der Prinzenraub auf alten Postkarten

Oben: Prinzenhöhle. Montage:
Links: Ritter Kunz von Kauffungen und seine Genossen rauben am Montag vor Kiliani anno 1455 die Prinzen Ernst u. Albrecht vom churfürstl. Schlosse zu Altenburg. - Einmontiert: Schloss Altenburg um 1500.
Mitte: Der Köhler Georg Schmid, nachmals Triller genannt, befreit den Prinzen Albrecht aus den Händen des Kunz von Kauffungen. - Einmontiert, oben: Fürstenbrunn bei Schwarzenberg. - Einmontiert, unten: Trillergut bei Zwickau.
Rechts: Ein an Friedr. v. Schönburg auf Hartenstein entsandter Knecht überbringt den Rittern v. Mosen u. v. Schönfels Zusicherung von Leben u. Freiheit gegen Auslieferung des Prinzen Ernst. - Einmontiert: Forsthaus Prinzenhöhle.
Adressseite: Prinzenhöhle, sächs. Erzgebirge. Der Prinzenraub 1455.  Forsthaus Prinzenhöhle. Im Briefmarkenfeld: 984B/10 Kupferdruck O.E. Nicht gelaufen.

Unten:
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Prinzenhöhle, Sächs. Erzgeb. Montage:
Links: Ritter Kunz von Kauffungen und seine Genossen rauben am Montag vor Kiliani anno 1455 die Prinzen Ernst u. Albrecht vom churfürstl. Schlosse zu Altenburg. - Einmontiert: Schloss Altenburg um 1500.
Mitte: Der Köhler Georg Schmid, nachmals Triller genannt, befreit den Prinzen Albrecht aus den Händen des Kunz von Kauffungen. - Einmontiert, oben: Fürstenbrunn bei Schwarzenberg. - Einmontiert, unten: Trillergut bei Zwickau.
Rechts: Ein an Friedr. v. Schönburg auf Hartenstein entsandter Knecht überbringt den Rittern v. Mosen u. v. Schönfels Zusicherung von Leben u. Freiheit gegen Auslieferung des Prinzen Ernst. - Einmontiert: Forsthaus Prinzenhöhle.
Adressseite: Forsthaus Prinzenhöhle. Im Briefmarkenfeld: 984B/4 EUC. Nicht gelaufen.

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Links: Herzogliches Schloss zu Altenburg. Ritter Kunz v. Kauffungen und ihre Genossen rauben am Montag vor Kiliani anno 1455 die Prinzen Ernst u. Albrecht vom churfürstl. Schlosse zu Altenburg. - Einmontiert: Herzogliches Schloss zu Altenburg.
Mitte: Am Fürstenbrunn bei Schwarzenberg. Der Köhler Georg Schmidt, nachmals Triller genannt, befreit den Prinzen Albrecht aus den Händen Kunz v. Kauffungens. - Einmontiert: Am Fürstenbrunn bei Schwarzenberg.
Rechts: Forsthaus Prinzenhöhle bei Stein. Ein an Fr. v. Schönburg auf Hartenstein entsandter Knecht überbringt den Rittern v. Mosen u. v. Schönfels Zusicherung von Leben u. Freiheit gegen Auslieferung des Prinzen Ernst. - Einmontiert: Forsthaus Prinzenhöhle bei Stein.
Adressseite: Kunstverlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg i. Sa. Nr. 2546. Künstlerpostkarte des Erzgebirges. Gelaufen. Datiert und Poststempel 1926. Anderes Exemplar gelaufen 1919.

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Links: Der Köhler Georg Schmidt - nachmals Triller genannt - befreit den Prinzen Albrecht aus den Händen Kunz v. Kauffungens. Künstlerpostkarte. Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa.
Rechts: Ein an Fr. v. Schönburg auf Hartenstein entsandter Knecht überbringt den Rittern v. Mosen u. v. Schönfels Zusicherung von Freiheit u. Leben gegen Auslieferung des Prinzen Ernst. 11. Juli 1455. - Handschriftlich: Hier wurde Prinz Ernst von Sachsen am 11. Juli 1455 nach 3 tägiger Gefangenschaft befreit. - Künstlerpostkarte. Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa. - Einmontiert: Forsthaus Prinzenhöhle. - Gelaufen. Poststempel 1908.

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Oben:
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Sächs. Prinzenraub am 8. Juli 1455. Historischer Ort im sächs. Erzgebirge. Montage:

Links oben: Prinz Ernst. | Oben Mitte: Denkmal mit Inschrift: Hier wurde Prinz Albrecht, Ahnherr des Königl. Sächs. Fürstenhauses, am 8. Juli 1455 durch den Köhler Georg Schmidt, hernach Triller genannt, aus Kunzens v. Kaufungen Räuberhand befreit. | Oben rechts: Prinz Albrecht. | Mitte links: Ritter Kunz v. Kauffungen. Mitte rechts: Koehler Schmidt. Unten: Fürstenbrunn bei Schwarzenberg i. Sa.

Adressseite: Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa. Nr. 1762. Stempel: Köhlerhaus E. Engelhardi Fürstenberg. Nicht gelaufen.

Unten: Fürstenbrunn bei Schwarzenberg i. Erzgeb. (Historischer Ort).

Adressseite: Fürstenbrunn bei Schwarzenbrunn bei Schwarzenberg (historisch-denkwürdiger Ort durch den Sächs. Prinzenraub). Inschrift am Denkmal: Hier wurde Prinz Albrecht, Ahnherr des Königl. Sächs. Fürstenhauses, am 6. Juli 1455 durch den Köhler Georg Schmidt, hernach "Triller" genannt, aus Kunzens von Kaufungen Räuberbande befreit. - Photogr. u. Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg i. Sa. No. 2225. Stempel: Köhlerhaus Engelhardt Fürsenbrunn. - nicht gelaufen.

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Der Prinzenraub 1455. Gruss aus der Prinzenhöhle Sächs. Erzgebirge. Adressseite: Gebr. Merz, Tübingen. Nicht gelaufen.

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3. Historienbilder des Prinzenraubs

Sowohl im Schloss zu Altenburg, dem Ort der Entführung, wie später im Schloss Albrechtsburg wurde des Prinzenraubs mit Historienbildern gedacht.

Gemalte Tafeln im Schloss Altenburg

Zum Andencken hat der Höchstlöbl. sanfftmütige Chur-Fürst, der geraubeten Printzen Herr Vater diese Geschicht auff vier Tafeln künstlich abmahlen [lassen], so in den Zimmer, aus welchen die Entführung geschehen, befindlich sind. Deren die erste fürstellet, wie Cuntz und seine Gesellen die Prinzen aus dem Schloße zu Altenburg rauben; die andere, wie er im Walde von den Köhlern gefangen wird; die dritte, wie Printz Albrecht wieder nach Altenburg gebracht wird, da der Köhler vorher wandert; die vierdte, wie Cuntz zu Freyberg enthauptet wird." 

Anno 1691 besichtigte Ihr Chur-Fürstl. Durchl. Friedrich III. der Weise, von Brandenburg, nunmehr Erster König in Preussen, auff Dero Reise nach dem Carls-Bade die Residentz zu Altenburg, und Hoch Fürstl. Schloß, wie auch allda das jenige Fürstl. Zimmer, daraus Cuntz von Kauffungen die beyden Chur-Sächß. Durchl. Printzen entführet, da denn Ihr. Chur-Fürstl. Durchl. jetzo Königl. Maj. bey Beschauung solcher vier Tafeln und Gemählden, gar nachdenckliche Reden geführet, wie hoch an der Befreyung oben hochgemeldeten Chur-Fürstl. Sächß Printz Albrechts, darzu Gott den Köhler Georg Schmiedt zu gebrauchen beliebet, gelegen gewesen sey, dieweil dadurch Chur-Printz Ernsts seine Wiederbringung, nechst Gott, auch befördert worden [...]

Zu Torgau auff dem Schlosse sind dergleichen vier Tafeln, darauff diese Historia entworffen, von diesen und den Altenburgischen hat man Copey der Gemählde gemacht, so zu Gotha auff der Festung Friedenstein, in der Fürstl. Bibliotheck, auff vier Tafeln zu sehen sind.

Quelle:
Plagium Kauffungense, / Das ist:  Der Chur-Fürstl. Sächß. Printzen / Durch Conrad (Curt, Cunth) von Kauffungen, / geschehene/ Entführung, / Aus dem Schlosse zu Altenburg / im Oderlande, oder Meissen, / Gantz eigentlich nach richtiger Wahrheit, / mit allen Umständen und rechter Begebenheit, wie sich solche Anno 1455. zugetragen [...] Aus vielen Historien-Büchern, gedruckten und geschriebenen Chronicken, Verzeichnissen und Monumenten  zusammen getragen, und dergestalt an den Tag gegeben, daß solche Geschicht noch niemahls also in den Druck gekommen, durch Johann. Vulpius, S.M.N.P. [Johannes Vulpius, Salsizio-Misnicus, Notarius Publicus] Weissenfelß 1704, S. 230 (Digitalisierung durch Google)

Die vier Kupfer, die Triller (siehe 1.2) seinem Epos beigibt, dürften die Bilder im Schloss Altenburg wiedergeben. Triller schreibt in der Widmung an seinen Landesherrn, Friedrich den Dritten, Herzog zu Sachsen:

Die Kupfer-Tafeln selbst, die meine Reime zieren,
Sind mir von Deinem Hof gezeichnet zugeschickt;
Drum will Dir so vielmehr mein Danck dafür gebühren,
Weil es Dein Beytrag ist, was meine Dicht-Kunst schmückt:
Denn was mein Kiel zu matt und dunckel abgerissen,
Wird Deine Schilderey daran ersetzen müssen.

Drei dieser Kupfer sind der Erzählung der Sage (1.1) beigegeben; Gefangennahme von Kunz von Kauffungen durch die Köhler; Glückliche Heimkehr des Prinzen Albert; Hinrichtung von Kunz von Kauffungen in Freiberg.

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Ernst Erwin Oehme
Historienbilder zur Sage vom Prinzenraub
im Schloss Albrechtsburg

Das historisierende Bildprogramm, mit dem die Albrechtsburg in Meissen im 19. Jahrhundert ausgestattet wurde, hatte zwei Schwerpunkte: "die Widerspiegelung der Geschichte der Albrechtsburg und die Verherrlichung des Herrschergeschlechts der Wettiner" (Lasius: Wandmalereien, S. 16). Die Ausschmückung des Schlosses erfolgte 1873 bis 1885. Die 25 großen Historienbilder wurden von 11 Künstlern ausgeführt. Darunter befinden sich drei Bilder, in denen der Maler Ernst Erwin Oehme (1831-1907) die Sage vom Prinzenraub illustriert.

Das erste Bild ist in zwei Szenen unterteilt. In der rechten Bildhälfte erklettern nachts bei Mondschein zwei Helfer von Kunz das Schloss. In der linken Bildhälfte bemächtigt sich Kunz des einen Prinzen, wogegen sich eine Frau, wohl die Kurfürstin, vergeblich wehrt, während sich der zweite Knabe im Bett zu verbergen sucht. Das zweite Wandbild illustriert die Befreiung von Prinz Albrecht durch den Köhler, wobei der Knabe den gestrauchelten und am Boden liegenden Ritter Kunz vom tödlichen Schlag des Köhlers rettet. Dargestellt sind des weiteren ein Knappe, der Hund des Köhlers und das durch sein Gebell herbeieilende Weib des Köhlers, die durch ein verabredetes Zeichen weitere Köhler zur Hilfe ruft. Das dritte Bild, das in den folgenden Postkarten nicht wiedergegeben wird, stellt den feierlichen Einzug der befreiten Prinzen in Altenburg dar.

Oben links: Königl. Albrechtsburg zu Meissen. Der Prinzenraub. Adressseite: Handkol. Künstlerkarte v. Markert & Sohn, Graphische Kunstanstalt, Dresden-A. 10.  - Orig.A. u. Verlag Rudolf Schroeter, Meissen. -Nicht gelaufen.
Oben rechts: Meissen. Der Prinzenraub. Heliocolorkarte von Ottmar Zieher, München. Adressseite ungeteilt. Nicht gelaufen.
Mitte: Albrechtsburg zu Meissen. Die Prinzenbefreiung. Adressseite: Orig.-A. u. Verlag Rudolf Schroeter, Meissen. Druck von Markert & Sohn, Graphische Kunstanstalt, Dresden 18. Nicht gelaufen.
Unten: Schloss Albrechtsburg zu Meissen. Die Prinzenbefreiung. Adressseite: Rud. Schroeter, Meißen. Nicht gelaufen.

Unter dem zweiten Wandgemälde sind die 7. bis 9. Strophe des alten Berg-Reihen (siehe 1.3) zu lesen (Lasius: Wandmalereien, S. 51):

Im walde dort ward Kunz erlegt
da wolt he beren naschen /
were he in der hast fortgereten
daß öm die köhler nit geleppischt hettn
hett he sie kunt verpaschen.

Aber sie worden öm weder abgejagt
und Kunz mit sinen gesellen
uf Grünhayn in unsers herrn abts gewalt
gebracht und darnach uf Zwicka gestelt
und mußten sich lan prellen.

Darvon fiel ab gar mancher kopf
und keiner der gefangen
kam aus der haft ganzbeinigt davon
schwerd rad zangen und strick die waren ir lon
man sach die rümper hangen.

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4. Der Prinzenraub auf Notgeld
der Stadt Altenburg

Einheitliche Vorderseite.
Stadt Altenburg. 50 Pf. Ausgegeben: 1921.
Dieser Schein verliert die Gültigkeit 1 Monat nach Aufruf.
Druck J. A. Schwarz, Lindenberg Allgäu.
Höhe 6,7; Breite 9,9 cm.

 

Schloss Altenburg. Der Ort des Sächs. Prinzenraubes a. D. 1455 in heutiger Gestalt aus der Vogelschau.

Sächs. Prinzenraub. Kunz v. Kaufungen u. Wilh. v. Mosen steigen mit Beihilfe des Küchenknechtes Hans Schwalbe auf 1ner Strickleiter in der Nacht vom 7.-8. Juli 1455 in das Schloss z. Altenburg.

Sächs. Prinzenraub. Kunz von Kaufungen u. Wilhelm von Mosen rauben in der Nacht zum 8. Juli 1455 im Schlosse zu Altenburg die beiden Kurfürstl. Prinzen Ernst u. Albrecht.

Sächs. Prinzenraub. K. v. Kaufungen eilt mit dem Prinzen Albrecht v. Schlosse zu Altenburg nach dem Erzgebirge / Mosen u. Schönfeld m. d. Prinzen Ernst nach Zwikau zu.

Sächs. Prinzenraub. Dem auf Schloss Altenburg geraubten Prinzen Albrecht gelingt es auf der Rast beim Beerensuchen in dem Walde bei Elterlein sich dem Köhler Georg Schmidt zu entdecken. a.D. 1455.

Sächs. Prinzenraub. D. Köhler G. Schmidt schlägt K. von Kaufungen, der Rast hält, mit seinem Schürbaum nieder u. befreit den auf Schloss Altenburg geraubten Prinzen Albrecht. a.D. 1455

Sächs Prinzenraub. Nach der Gefangennahme v. Kaufungens führt d. Köhler Schmidt den von ihm befreiten Prinzen Albrecht zurück nach Altenburg.

Sächs. Prinzenraub. v. Mosen und v. Schönfeld erhalten in der Höhle a. d. Mulde durch 1. Boten Zusicherung v. Freiheit u. Leben gegen d. Auslieferung des auf Schloss Altenburg geraubten Prinzen Ernst. 1455.

Der Altenburger Bildhauer, Graphiker, "Spielkartenfreund und Skatmaler" Otto Pech (Künstlername Pix) erhielt von der Altenburger Stadtverwaltung 1919 den Auftrag zum Entwurf von Notgeld. Es erschienen drei Serien zu den Motiven "Bauerntrachten", "Sächsischer Prinzenraub" und "Skat". Des weiteren gestaltete er Notgeld der Stadt Schmölln und der Gemeinde Pölzig.

Quelle:
Renate Reinhold & Alexander Vogel: Otto Pech. Leben und Werk. Altenburg: Altenburger - Traditions - Verlag Alexander Vogel 2014. Hier S. 39.

Notizen zum Notgeld finden Sie auf der Seite

Notgeld: Sagen-Motive
Eine Dokumentation
Doctor Faustus
http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4113

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5. Literaturhinweise und Weblinks

Weblinks:
* Eintrag "Altenburger Prinzenraub" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Altenburger_Prinzenraub
* Eintrag "Kunz von Kauffungen" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kunz_von_Kauffungen
* Eintrag im "geschichtsforum.de":
http://www.geschichtsforum.de/f44/der-prinzenraub-zu-altenburg-1778/


Das Geschehen ist mit zahlreichen Örtlichkeiten verbunden,
an denen der Sage bis heute gedacht wird:

* Residenzschloss Altenburg
http://www.cms.residenzschloss-altenburg.de/index.php/der-saechsische-prinzenraub-zu-altenburg.html
* Schloss Hartenstein
http://www.stadt-hartenstein.de/hartenstein/prinzenraub.html
* Prinzenhöhle (Hartenstein), Eintrag in Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzenhöhle_(Hartenstein)
* Prinzenhöhle
http://www.kyffnet.de/Geologie/Karsterscheinungen/Hohlen/Prinzenhohle/prinzenhohle.html
* Burg Stein, Eintrag in Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Stein_(Sachsen)
* Eintrag in Wikipedia "Köhlerhütte Fürstenbrunn"
https://de.wikipedia.org/wiki/Köhlerhütte_Fürstenbrunn
* Köhlerhütte Fürstenbrunn (Hotel und Restaurant)
https://www.koehlerhuette.com/index.cfm
* Kloster Grünhain
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Grünhain
* Waschleithe (Stadt Grünhain-Beierfeld)
http://www.waschleithe.de/index.php?id=14324
* Freiberg
(Wappen an einem Rathauserker; im Giebelfeld der Kopf des Kunz von Kauffungen als Gaffkopf)
https://de.wikipedia.org/wiki/Freiberg

Notgeld
https://www.notgeld-geschichten.de/notgeld-thüringen/altenburg-saa/prinzenraub-1921/

Zu den Theateraufführungen seit dem 500. Jahrestag 1955 siehe den Eintrag "Altenburger Prinzenraub" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Altenburger_Prinzenraub
sowie die Bilder in youtube
https://www.youtube.com/results?search_query=Prinzenraub

Literaturhinweise
 (Der Prinzenraub war als Stoff weit verbreitet. Es soll allein etwa 40 Bearbeitungen fürs Theater geben. Die folgende, chronologisch angeordnete Liste konzentriert sich auf digitalisierte, mithin leicht zugängliche Ausgaben.)

* Der Sächsische Prinzenraub, oder Der Wohlverdiente Köhler / In einem Gedichte fürgestellet, in vier Bücher abgetheilet, mit feinen Kupfern gezieret, auch mit historischen Anmerckungen, und einem dergleichen Anhange, nebst einer Ode erläutert. Franckfurt am Mayn / bey Frantz Varrentrapp 1743. (Digitalisierung durch Google)

* Kunz von Kaufungen oder der sächsische Prinzenraub. Geschichtliche Erzählung aus der deutschen Vorzeit für die Jugend von Philipp Körber. Nürnberg, Verlag der E. H. Zeh'schen Buchhandlung. [ca. 1770]. (Digitalisierung durch Google)

* [Peter F. Ilgener:]Der Sächsische Prinzenraub, ein Schauspiel in Versen und drey Handlungen. Zweybrücken, 1773 (Digitalisierung durch Google)

* Der sächsische Prinzenraub oder Kunz von Kauffung, ein Trauerspiel in Versen und 3 Aufzügen, aus dem Lateinischen übersetzt von Herrn P[eter] F[orian] I[lgener]. Gera und Leipzig, bey Heinrich Gottlieb Rothen 1774. (Digitalisierung durch Google]

* Kunz von Kauffungen, oder Der Sächsische Prinzenraub. Ein historisches Schauspiel in fünf Akten von [Christian Gottlieb] Neumann, Mitglied des Hochfürstl. Sachsen-Weimarischen Hof-Theaters. Zum erstenmal aufgeführt den 21. May 1789. Cöthen, im Verlage der Glandenbergischen Hofbuchhandlung 1790. (Digitalisierung durch Google)

* Demler, Michael: Der Prinzenraub. Ein Trauerspiel in dreyen Aufzügen. Aufgeführt von der studirenden Jugend des katholischen Schulhauses zu Augsburg bey St. Salvator.[Augsburg]: Hueber, 1795. Digitalisat: urn:nbn:de:bvb:19-epub-17468-9

* Kunz von Kauffungen oder der Prinzenraub in Sachsen. Schauspiel mit Gesang in drey Aufzügen. Nach der wahren Geschichte frey bearbeitet für die k. k. privil. Schaubühne in der Leopoldstadt, von Joseph Alois Gleich. Die Musik ist von Herrn Ferdinand Kauer, Musik-Direktor. Wien 1808. Auf Kosten und im Verlag bey Johann Baptist Wallishausser. (Digitalisierung durch Google)

* Friedrich Dobler: Ernst und Albert, oder der Prinzen-Raub. Eine Geschichte aus dem Jahre 1455 für die reifere Jugend. Straubing 1838. Im Verlage der Schorner'schen Buchhandlung. (Digitalisierung durch Google)

* Johannes Minckwitz: Der Prinzenraub. Ein geschichtliches Schauspiel in fünf Akten. Leipzig, Verlag von Eduard Kummer 1839. (Digitalisierung durch Google)

* Anton Ziegler: Historische Memorabilien des In- und Auslandes [...]. Mit Original-Federzeichnungen ausgestattet. Wien 1840. Darin: Der sächsische Prinzenraub, I. Bd. 6. (Digitalisierung durch Google)

* Der Sächsische Prinzenraub. Erzählt von Eduard Köller. 2. verb. u. verm., dem vierhundertjährigen Andenken gewidmete Auflage. Leipzig, Verlag von Hermann Fritzsche 1855. (Digitalisierung durch Google)

* Der Prinzenraub im Jahre 1455. Zum Gedächtnißjahre 1855 dem Volke neu erzählt. Zwickau 1855. Eigenthum des Vereins zur Verbreitung guter und wohlfeiler Volksschriften. (Digitalisierung durch Google)

* Der Montag vor Kiliani vor vierhundert Jahren. Irrungen und Rechtsstreit zwischen Kurfürst Friedrich II. und Conrad von Kaufungen und der dadurch am 7/8. Juli 1455 herbeigeführte Prinzenraub. Nach größtentheils noch ungedruckten Urkunden und Acten des Haupt-Staats-Archivs zu Dresden und andern brieflichen und actlichen Notizen etc. bearbeitet von Wilhelm Schäfer. Dresden, E. E. Meinhold und Söhne 1855. (Digitalisierung durch Google)

Neuere Publikationen:

* Angelika Lasius: Wandmalereien der Albrechtsburg Meissen. Historienbilder des 19. Jahrhunderts. Edition Leipzig 2000. ISBN 3-361-00512-4. Darin: Wandgemälde zum Prinzenraub von Ernst Erwin Oehme, S. 50-53.

* Regina Röhner: Der sächsische Prinzenraub. Die Geschichte des Kunz von Kauffungen. 5. erweiterte und verbesserte Auflage. Chemnitz: Chemnitzer Verlag 2006. ISBN 3-937025-25-1 (grundlegend).

* Schloss Altenburg (Schnell, Kunstführer Nr. 1901) 3. aktualisierte Auflage. Regensburg: Schnell & Steiner 2014. ISBN 978-3-7954-5620-7. Darin S. 27 Historiengemälde von Theobald von Oer, 1846. Falsch untertitelt: "Rückführung von Prinz Albrecht nach Altenburg". Richtig: Raub der Prinzen aus dem Schloss Altenburg.

* George Hesekiel: Aus dem Leben des Schlosses zu Altenburg. Neudruck der Ausgabe von 1843. Köln CHIRLEK 2016. Darin 5. Kapitel, S. 19f.: Prinzenraub.

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