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Jutta Assel | Georg Jäger

Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm
Illustriert von Ignaz Taschner

Eingestellt: Juli 2018

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In dem seit 1874 in Wien ansässigen Verlag von Martin Gerlach erschien seit 1901 die kleinformatige, ansprechend gestaltete Reihe "Gerlach's Jugendbücherei" mit dem Schulmann Hans Fraungruber als Redakteur und Künstlern der jüngeren Generation als Illustratoren, deren einige - wie Ignatius Taschner - aus München waren. Auf den Wiener Secessionsstil - und damit wohl auf Vorgaben des Verlegers - verweisen das quadratische Format, der streng flächige kreisrunde Linien-Pflanzen-Dekor auf dem vorderen Einband und das Vorsatzpapier, welches ähnlich im zeitgleich erschienenen Bändchen mit Illustrationen von A. Weisgerber verwendet wurde. Ignatius Taschner (1871-1913) entwarf für den Verleger Gerlach bereits seit Ende der 1890er Jahre Blätter für dessen ambitionierte Sammlung "Allegorien und Embleme" (Neue Folge). Von seinen Illustrationen zu Märchen der Gebrüder Grimm publiziert das Goethezeitportal eine Auswahl: "Das tapfere Schneiderlein", "Der Eisenhans" und "Der Mond".

Taschners reiche Bebilderung zeigt vielfältige Formate, Stil- und Technikvariationen: kleinformatige, oft karikaturenhafte Schattenriss-Bildchen oder Friese u. ä. im Jugendstil wechseln mit realistisch-holzschnittartigen oder dekorativen flächig-stilisierten grotesken Kompositionen auf Vollbildern, die auch durch starke Perspektiv- und Größensprünge überraschen. Die Farbigkeit bleibt meist zurückhaltend und sparsam und ist für Märchen oft erstaunlich düster. Der Plastiker Ignatius Taschner, wenig später Mitarbeiter der "Jugend" und nachgefragter Graphiker und Illustrator (z.B. von Ludwig Thoma), erprobte hier wohl die Ausdrucksmöglichkeiten von Illustrationsstil und -technik und findet bei den farbigen Bildern zum "Mond", dem letzten Märchen, zu einer überzeugenden Lösung.

 

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Gliederung

1. Märchen der Brüder Grimm.
Illustriert von Ignaz Taschner
1.1 Das tapfere Schneiderlein
1.2 Der Eisenhans
1.3 Der Mond
2. Kurzbiographie von Ignaz Taschner
3. Notizen zu Hans Fraungruber
4. Notizen zum Verlag von Martin Gerlach & Co.
5. Rechtlicher Hinweis und Kontaktanschrift

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Vorlage:
Gerlach's Jugendbücherei [Bd.1]. Kinder- und Hausmärchen nach Sammlung der Brüder Grimm. Texte gesichtet von Hans Fraungruber. Bilder von Ign[az] Taschner. Verlag von Martin Gerlach 6 Co. Wien und Leipzig [1901]. Höhe 15; Breite 13 cm.

Inhalt des Bandes

Das tapfere Schneiderlein
Der Eisenhans
Der Riese und der Schneider
Die Wichtelmänner
Die Gänsehirtin am Brunnen
Die Geschenke des kleinen Volkes
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren
Der Mond

Wiedergegeben werden hier:
* Das tapfere Schneiderlein
* Der Eisenhans
* Der Mond

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1. Märchen der Brüder Grimm
Illustriert von Ignaz Taschner

1.1 Das tapfere Schneiderlein

An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief: „Gut Mus feil! gut Mus feil!“ Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief:„Hier herauf, liebe Frau, hier wird sie ihre Ware los!“ Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korbe zu dem Schneider herauf und musste die Töpfe sämmtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich: „Das Mus scheint mir gut, wieg sie mir doch vier Loth ab, liebe Frau, wenn's auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.“ Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, gieng aber ganz ärgerlich und brummig fort. „Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen,“ rief das Schneiderlein, „und soll mir Kraft und Stärke geben,“ holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. „Das wird nicht bitter schmecken,“ sprach er, „aber erst will ich den Wams fertig machen, eh ich anbeiße.“ Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so dass sie heran gelockt wurden und sich scharenweis darauf nieder ließen. „Ei, wer hat euch eingeladen?“ sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einem Tuchlappen und: „Wart, ich will es euch geben!“ schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm todt und streckten die Beine. „Bist du so ein Kerl?“ sprach er und musste selbst seine Tapferkeit bewundern, „das soll die ganze Stadt erfahren.“ Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf „Sieben auf einen Streich!“ „Ei, was Stadt!“ sprach er weiter, „die ganze Welt soll's erfahren!“ und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen.

Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit. Eh er abzog, suchte er im Haus herum, ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte, er fand aber nichts als einen alten Käs, den steckte er ein. Vor dem Thore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gesträuch gefangen hatte, der musste zu dem Käse in die Tasche. Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die Beine, und weil er leicht und behend war, fühlte er keine Müdigkeit. Der Weg führte ihn auf einen Berg, und als er den höchsten Gipfel erreicht hatte, so saß da ein gewaltiger Riese und schaute sich ganz gemächlich um. Das Schneiderlein gieng beherzt auf ihn zu, redete ihn an und sprach: „Guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da, und besiehst dir die weitläuftige Welt? ich bin eben auf dem Wege dahin und will mich versuchen. Hast du Lust mit zu gehen?“ Der Riese sah den Schneider verächtlich an und sprach: „Du Lump! du miserabler Kerl!“ – „Das wäre!“ antwortete das Schneiderlein, knöpfte den Rock auf und zeigte dem Riesen den Gürtel, „da kannst du lesen was ich für ein Mann bin.“ Der Riese las: „Sieben auf einen Streich,“ meinte, das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig Respect vor dem kleinen Kerl. Doch wollte er ihn erst prüfen, nahm einen Stein in die Hand und drückte ihn zusammen dass das Wasser heraus tropfte. „Das mach mir nach,“ sprach der Riese, „wenn du Stärke hast.“ – „Ist's weiter nichts?“ sagte das Schneiderlein, „das ist bei unser einem Spielwerk,“ griff in die Tasche, holte den weichen Käs und drückte ihn, dass der Saft heraus lief. „Gelt,“ sprach er, „das war ein wenig besser?“ Der Riese wusste nicht, was er sagen sollte, und konnte es von dem Männlein nicht glauben. Da hob der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, dass man ihn mit Augen kaum noch sehen konnte: „Nun, du Erpelmännchen, das thu mir nach.“ – „Gut geworfen,“ sagte der Schneider, „aber der Stein hat doch wieder zur Erde herabfallen müssen, ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wieder kommen;“ griff in die Tasche, nahm den Vogel und warf ihn in die Luft. Der Vogel, froh über seine Freiheit, stieg auf, flog fort und kam nicht wieder. „Wie gefällt dir das Stückchen, Kamerad?“ fragte der Schneider. „Werfen kannst du wohl,“ sagte der Riese, „aber nun wollen wir sehen, ob du im Stande bist, etwas Ordentliches zu tragen.“ Er führte das Schneiderlein zu einem mächtigen Eichbaum, der da gefällt auf dem Boden lag, und sagte: „Wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Walde heraus tragen.“ „Gerne,“ antwortete der kleine Mann, „nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist doch das schwerste.“ Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, musste den ganzen Baum und das Schneiderlein noch obendrein forttragen. Es war da hinten ganz lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen: „Es ritten drei Schneider zum Thore hinaus,“ als wäre das Baumtragen ein Kinderspiel. Der Riese, nachdem er ein Stück Wegs die schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und rief: „Hör, ich muss den Baum fallen lassen.“ Der Schneider sprang behendiglich herab, fasste den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen hätte, und sprach zum Riesen: „Du bist ein so großer Kerl und kannst den Baum nicht einmal tragen.“

Sie giengen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbei kamen, fasste der Riese die Krone des Baums, wo die zeitigsten Früchte hiengen, bog sie herab, gab sie dem Schneider in die Hand und hieß ihn essen. Das Schneiderlein aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der Riese los ließ, fuhr der Baum in die Höhe, und der Schneider ward mit in die Luft geschnellt. Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war, sprach der Riese: „Was ist das, hast du nicht Kraft, die schwache Gerte zu halten?“ – „An der Kraft fehlt es nicht,“ antwortete das Schneiderlein, „meinst du das wäre etwas für einen, der sieben mit einem Streich getroffen hat? Ich bin über den Baum gesprungen, weil die Jäger da unten in das Gebüsch schießen. Spring nach, wenn du's vermagst.“ Der Riese machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen, sondern blieb in den Ästen hängen, also dass das Schneiderlein auch hier die Oberhand behielt.

Der Riese sprach: „Wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere Höhle und übernachte bei uns.“ Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als sie in der Höhle anlangten, saßen da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und aß davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte: „Es ist doch hier viel weitläuftiger als in meiner Werkstatt.“ Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte er sollte sich hineinlegen und ausschlafen. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu groß, es legte sich nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke. Als es Mitternacht war, und der Riese meinte, das Schneiderlein läge in tiefem Schlafe, so stand er auf, nahm eine große Eisenstange und schlug das Bett mit einem Schlag durch und meinte, es hätte dem Grashüpfer den Garaus gemacht. Mit dem frühsten Morgen giengen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig und verwegen daher geschritten. Die Riesen erschraken, fürchteten es schlüge sie alle todt und liefen in einer Hast fort.

Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. Nachdem es lange gewandert war, kam es in den Hof eines königlichen Palastes, und da es Müdigkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. Während es da lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem Gürtel: „Sieben auf einen Streich.“ – „Ach,“ sprachen sie, „was will der große Kriegsheld hier mitten im Frieden? Das muss ein mächtiger Herr sein.“ Sie giengen und meldeten es dem König und meinten wenn Krieg ausbrechen sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte. Dem König gefiel der Rath, und er schickte einen von seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht wäre, Kriegsdienste anbieten. Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer stehen, wartete bis er seine Glieder streckte und die Augen aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor. „Eben deshalb bin ich hierher gekommen,“ antwortete er, „ich bin bereit in des Königs Dienste zu treten.“ Also ward er ehrenvoll empfangen und ihm eine besondere Wohnung angewiesen.

Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein aufgesessen und wünschten, es wäre tausend Meilen weit weg. „Was soll daraus werden?“ sprachen sie untereinander, „wenn wir Zank mit ihm kriegen und er haut zu, so fallen auf jeden Streich sieben. Da kann unser einer nicht bestehen.“ Also fassten sie einen Entschluss, begaben sich allesammt zum König und baten um ihren Abschied. „Wir sind nicht gemacht,“ sprachen sie, „neben einem Mann auszuhalten, der sieben auf einen Streich schlägt.“ Der König war traurig dass er um des Einen willen alle seine treuen Diener verlieren sollte, wünschte, dass seine Augen ihn nie gesehen hätten, und wäre ihn gerne wieder los gewesen. Aber er getraute sich nicht, ihm den Abschied zu geben, weil er fürchtete, er möchte ihn sammt seinem Volke todt schlagen und sich auf den königlichen Thron setzen. Er sann lange hin und her, endlich fand er einen Rath. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ ihm sagen weil er ein so großer Kriegsheld wäre, so wollte er ihm ein Anerbieten machen. In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen Schaden stifteten, niemand dürfte sich ihnen nahen, ohne sich in Lebensgefahr zu setzen. Wenn er diese beiden Riesen überwände und tödtete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer; auch sollten hundert Reiter mit ziehen und ihm Beistand leisten. „Das wäre so etwas für einen Mann wie du bist,“ dachte das Schneiderlein, „eine schöne Königstochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle Tage angeboten.“ – „O ja,“ gab er zur Antwort, „die beiden Riesen will ich schon bändigen und habe die hundert Reiter dabei nicht nöthig; wer sieben auf einen Streich trifft, braucht sich vor zweien nicht zu fürchten.“

Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. Als er zu dem Rand des Waldes kam, sprach er zu seinen Begleitern: „Bleibt hier nur halten, ich will schon allein mit den Riesen fertig werden.“ Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um. Über ein Weilchen erblickte er beide Riesen: sie lagen unter einem Baume und schliefen und schnarchten dabei, dass sich die Äste auf und nieder bogen. Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einem Ast, bis es gerade über die Schläfer zu sitzen kam, und ließ dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die Brust fallen. Der Riese spürte lange nichts, doch endlich wachte er auf, stieß seinen Gesellen an und sprach: „Was schlägst du mich.“ – „Du träumst,“ sagte der andere, „ich schlage dich nicht.“ Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab. „Was soll das?“ rief der andere, „warum wirfst du mich?“ „Ich werfe dich nicht,“ antwortete der erste und brummte. Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, ließen sie's gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fieng sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust. „Das ist zu arg!“ schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum, dass dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie geriethen in solche Wuth, dass sie Bäume ausrissen, auf einander los schlugen, so lang, bis sie endlich beide zugleich todt auf die Erde fielen. Nun sprang das Schneiderlein herab. „Ein Glück nur,“ sprach es, „dass sie den Baum, auf dem ich saß, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andern springen müssen: doch unser einer ist flüchtig!“ Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann gieng es hinaus zu den Reitern und sprach: „Die Arbeit ist gethan, ich habe beiden den Garaus gemacht: aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Noth Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts wenn einer kommt wie ich, der sieben auf einen Streich schlägt.“ – „Seid ihr denn nicht verwundet?“ fragten die Reiter. „Das hat gute Wege,“ antwortete der Schneider, „kein Haar haben sie mir gekrümmt.“ Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald hinein; da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmend, und rings herum lagen die ausgerissenen Bäume.

Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung; den aber reute sein Versprechen und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte. „Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst,“ sprach er zu ihm, „musst du noch eine Heldenthat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das großen Schaden anrichtet, das musst du erst einfangen.“ „Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; sieben auf einen Streich, das ist meine Sache.“ Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, gieng hinaus in den Wald, und hieß abermals die, welche ihm zugeordnet waren, außen warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen. „Sachte, sachte,“ sprach er, „so geschwind geht das nicht,“ blieb stehen und wartete bis das Thier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter dem Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, dass es nicht Kraft genug hatte, es wieder heraus zu ziehen, und so war es gefangen. „Jetzt hab ich das Vöglein,“ sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war führte er das Thier ab und brachte es dem König.

Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren, und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden that; die Jäger sollten ihm Beistand leisten. „Gerne,“ sprach der Schneider, „das ist ein Kinderspiel.“ Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie waren's wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen. Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen; der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm her gelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Thür hinter ihm zu; da war das wüthende Thier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinaus zu springen. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen; der Held aber begab sich zum Könige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten musste und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten, und aus einem Schneider ein König gemacht.

Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach: „Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen.“ Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war, klagte am andern Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anders als ein Schneider wäre. Der König sprach ihr Trost zu und sagte: „Laß in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt.“ Die Frau war damit zufrieden, des Königs Waffenträger aber, der alles mit angehört hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag. „Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben,“ sagte das Schneiderlein. Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett; als sie glaubte, es sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Thür und legte sich wieder. Das Schneiderlein, das sich nur stellte als wenn es schlief, fieng an mit heller Stimme zu rufen: „Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! Ich habe sieben mit einem Streich getroffen, zwei Riesen getödtet, ein Einhorn fortgeführt, und ein Wildschwein gefangen, und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor der Kammer stehen!“ Als diese den Schneider also sprechen hörten, überkam sie eine große Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein König.

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1.2 Der Eisenhans

Es war einmal ein König, der hatte einen großen Wald bei seinem Schlosse, darin lief Wild aller Art herum. Zu einer Zeit schickte er einen Jäger hinaus, ein Reh schießen, aber der kam nicht wieder. „Vielleicht ist ihm ein Unglück zugestoßen,“ sagte der König und schickte den folgenden Tag zwei andere Jäger hinaus, die sollten ihn aufsuchen, aber die blieben auch weg. Da ließ er am dritten Tag alle seine Jäger kommen und sprach: „Streift durch den ganzen Wald und lasst nicht ab, bis Jhr sie alle drei gefunden habt.“ Aber auch von diesen kam keiner wieder heim, und von der Meute Hunde, die sie mitgenommen hatten, ließ sich keiner wieder sehen. Von der Zeit an wollte sich niemand mehr in den Wald wagen, und er lag da in tiefer Stille und Einsamkeit, und man sah nur zuweilen einen Adler oder Habicht darüber hin fliegen. 

Das dauerte viele Jahre, da meldete sich ein fremder Jäger bei dem König, suchte eine Versorgung und erbot sich, in den gefährlichen Wald zu gehen. Der König aber wollte seine Einwilligung nicht geben und sprach: „Es ist nicht geheuer darin, ich fürchte es geht dir nicht besser als den andern, und du kommst nicht wieder heraus.“ Der Jäger antwortete: „Herr, ich will's auf meine Gefahr wagen: von Furcht weiß ich nichts.“

Der Jäger begab sich also mit seinem Hund in den Wald. Es dauerte nicht lange, so gerieth der Hund einem Wild auf die Fährte und wollte hinter ihm her; kaum aber war er ein paar Schritte gelaufen, so stand er vor einem tiefen Pfuhl, konnte nicht weiter und ein nackter Arm streckte sich aus dem Wasser, packte ihn und zog ihn hinab. 

Als der Jäger das sah, gieng er zurück und holte drei Männer, die mussten mit Eimern kommen und das Wasser ausschöpfen. Als sie auf den Grund sehen konnten, so lag da ein wilder Mann, der braun am Leib war, wie rostiges Eisen, und dem die Haare über das Gesicht bis zu den Knien herab hiengen. Sie banden ihn mit Stricken und führten ihn fort, in das Schloss. Da war große Verwunderung über den wilden Mann, der König aber ließ ihn in einen eisernen Käfig auf seinen Hof setzen und verbot bei Lebensstrafe, die Thür des Käfigs zu öffnen, und die Königin musste den Schlüssel selbst in Verwahrung nehmen. Von nun an konnte ein jeder wieder mit Sicherheit in den Wald gehen.

Der König hatte einen Sohn von acht Jahren, der spielte einmal auf dem Hof, und bei dem Spiel fiel ihm sein goldener Ball in den Käfig. Der Knabe lief hin und sprach: „Gib mir meinen Ball heraus.“ – „Nicht eher,“ antwortete der Mann, „als bis du mir die Thür aufgemacht hast.“ – „Nein,“ sagte der Knabe, „das thue ich nicht, das hat der König verboten,“ und lief fort. Am andern Tag kam er wieder und forderte seinen Ball: der wilde Mann sagte:„Öffne meine Thür,“ aber der Knabe wollte nicht. Am dritten Tag war der König auf die Jagd geritten, da kam der Knabe nochmals und sagte: „Wenn ich auch wollte, ich kann die Thür nicht öffnen, ich habe den Schlüssel nicht.“ Da sprach der wilde Mann: „Er liegt unter dem Kopfkissen deiner Mutter, da kannst du ihn holen.“ Der Knabe, der seinen Ball wieder haben wollte, schlug alles Bedenken in den Wind und brachte den Schlüssel herbei. Die Thür gieng schwer auf, und der Knabe klemmte sich den Finger. Als sie offen war, trat der wilde Mann heraus, gab ihm den goldenen Ball und eilte hinweg. Dem Knaben war angst geworden, er schrie und rief ihm nach: „Aach, wilder Mann, geh nicht fort, sonst bekomme ich Schläge.“ Der wilde Mann kehrte um, hob ihn auf, setzte ihn auf seinen Nacken und gieng mit schnellen Schritten in den Wald hinein. Als der König heim kam, bemerkte er den leeren Käfig und fragte die Königin, wie das zugegangen wäre. Sie wusste nichts davon, suchte den Schlüssel, aber er war weg. Sie rief den Knaben, aber niemand antwortete. Der König schickte Leute aus, die ihn auf dem Feld suchen sollten, aber sie fanden ihn nicht. Da konnte er leicht errathen, was geschehen war, und es herrschte große Trauer an dem königlichen Hof.

Als der wilde Mann wieder in dem finstern Wald angelangt war, so setzte er den Knaben von den Schultern herab und sprach zu ihm: „Vater und Mutter siehst du nicht wieder, aber ich will dich bei mir behalten, denn du hast mich befreit, und ich habe Mitleid mit dir. Wenn du alles thust, was ich dir sage, so sollst du's gut haben. Schätze und Gold habe ich genug und mehr als jemand in der Welt.“ Er machte dem Knaben ein Lager von Moos, auf dem er einschlief, und am andern Morgen führte ihn der Mann zu einem Brunnen und sprach: „Siehst du, der Goldbrunnen ist hell und klar wie Krystall; du sollst dabei sitzen und achthaben, dass nichts hinein fällt, sonst ist er verunehrt. Jeden Abend komme ich und sehe ob du mein Gebot befolgt hast.“ Der Knabe setzte sich an den Rand des Brunnens, sah, wie manchmal ein goldner Fisch, manchmal eine goldne Schlange sich darin zeigte, und hatte acht, dass nichts hinein fiel. Als er so saß, schmerzte ihn einmal der Finger so heftig, dass er ihn unwillkürlich in das Wasser steckte. Er zog ihn schnell wieder heraus, sah aber, dass er ganz vergoldet war, und wie große Mühe er sich gab, das Gold wieder abzuwischen, es war alles vergeblich. Abends kam der Eisenhans zurück, sah den Knaben an und sprach: „Was ist mit dem Brunnen geschehen?“ „Nichts, nichts,“ antwortete er und hielt den Finger auf den Rücken, dass er ihn nicht sehen sollte. Aber der Mann sagte: „Du hast den Finger in das Wasser getaucht; diesmal mag's hingehen, aber hüte dich, dass du nicht wieder etwas hinein fallen lässt.“ Am frühsten Morgen saß er schon bei dem Brunnen und bewachte ihn. Der Finger that ihm wieder weh und er fuhr damit über seinen Kopf, da fiel unglücklicher Weise ein Haar herab in den Brunnen. Er nahm es schnell heraus, aber es war schon ganz vergoldet. Der Eisenhans kam und wusste schon, was geschehen war. „Du hast ein Haar in den Brunnen fallen lassen,“ sagte er, „ich will dir's noch einmal nachsehen, aber wenn's zum drittenmal geschieht, so ist der Brunnen entehrt, und du kannst nicht länger bei mir bleiben.“ Am dritten Tag saß der Knabe am Brunnen, und bewegte den Finger nicht, wenn er ihm noch so weh that. Aber die Zeit ward ihm lang, und er betrachtete sein Angesicht, das auf dem Wasserspiegel stand. Und als er sich dabei immer mehr beugte, und sich recht in die Augen sehen wollte, so fielen ihm seine langen Haare von den Schultern herab in das Wasser. Er richtete sich schnell in die Höhe, aber das ganze Haupthaar war schon vergoldet und glänzte wie eine Sonne. Ihr könnt denken, wie der arme Knabe erschrak. Er nahm sein Taschentuch und band es um den Kopf, damit es der Mann nicht sehen sollte. Als er kam, wusste er schon alles und sprach: „Binde das Tuch auf.“ Da quollen die goldenen Haare hervor, und der Knabe mochte sich entschuldigen, wie er wollte, es half ihm nichts. „Du hast die Probe nicht bestanden und kannst nicht länger hier bleiben. Geh hinaus in die Welt, da wirst du erfahren, wie die Armut thut. Aber weil du kein böses Herz hast und ich's gut mit dir meine, so will ich dir eins erlauben: wenn du in Noth geräthst, so geh zu dem Wald und rufe „Eisenhans,“ dann will ich kommen und dir helfen. Meine Macht ist groß, größer als du denkst, und Gold und Silber habe ich im Überfluss.“

Da verließ der Königssohn den Wald und gieng über gebahnte und ungebahnte Wege immer zu, bis er zuletzt in eine große Stadt kam. Er suchte da Arbeit, aber er konnte keine finden und hatte auch nichts erlernt, womit er sich hätte forthelfen können. Endlich gieng er in das Schloss und fragte, ob sie ihn behalten wollten. Die Hofleute wussten nicht, wozu sie ihn brauchen sollten, aber sie hatten Wohlgefallen an ihm und hießen ihn bleiben. Zuletzt nahm ihn der Koch in Dienst und sagte, er könnte Holz und Wasser tragen und die Asche zusammen kehren. Einmal, als gerade kein anderer zur Hand war, hieß ihn der Koch die Speisen zur königlichen Tafel tragen. Da er aber seine goldenen Haare nicht wollte sehen lassen, so behielt er sein Hütchen auf. Dem König war so etwas noch nicht vorgekommen, und er sprach: „Wenn du zur königlichen Tafel kommst, musst du deinen Hut abziehen.“ – „Ach, Herr,“ antwortete er, „ich kann nicht, ich habe einen bösen Grind auf dem Kopf.“ Da ließ der König den Koch herbei rufen, schalt ihn und fragte, wie er einen solchen Jungen hätte in seinen Dienst nehmen können; er sollte ihn gleich fortjagen. Der Koch aber hatte Mitleiden mit ihm und vertauschte ihn mit dem Gärtnerjungen.

Nun musste der Junge im Garten pflanzen und begießen, hacken und graben, und Wind und böses Wetter über sich ergehen lassen. Einmal im Sommer, als er allein im Garten arbeitete, war der Tag so heiß, dass er sein Hütchen abnahm und die Luft ihn kühlen sollte. Wie die Sonne auf das Haar schien, glitzte und blitzte es, dass die Strahlen in das Schlafzimmer der Königstochter fielen und sie aufsprang zu sehen, was das wäre. Da erblickte sie den Jungen und rief ihn an: „Junge, bring mir einen Blumenstrauß!“ Er setzte in aller Eile sein Hütchen auf, brach wilde Feldblumen ab und band sie zusammen. Als er damit die Treppe hinauf stieg, begegnete ihm der Gärtner und sprach: „Wie kannst du der Königstochter einen Strauß von schlechten Blumen bringen? Geschwind hole andere und suche die schönsten und seltensten aus.“ – „Ach nein,“ antwortete der Junge, „die wilden riechen kräftiger und werden ihr besser gefallen.“ Als er in ihr Zimmer kam, sprach die Königstochter: „Nimm dein Hütchen ab, es ziemt sich nicht, dass du ihn vor mir auf behältst.“ Er antwortete wieder: „Ich darf nicht, ich habe einen grindigen Kopf.“ Sie griff aber nach dem Hütchen und zog es ab, da rollten seine goldenen Haare auf die Schultern herab, dass es prächtig anzusehen war. Er wollte fortspringen, aber sie hielt ihn am Arm und gab ihm eine Hand voll Ducaten. Er gieng damit fort, achtete aber des Goldes nicht, sondern er brachte es dem Gärtner und sprach: „Ich schenke es deinen Kindern, die können damit spielen.“ Den andern Tag rief ihm die Königstochter abermals zu, er sollte ihr einen Strauß Feldblumen bringen, und als er damit eintrat, grapste sie gleich nach seinem Hütchen und wollte es ihm wegnehmen, aber er hielt es mit beiden Händen fest. Sie gab ihm wieder eine Hand voll Dukaten, aber er wollte sie nicht behalten und gab sie dem Gärtner zum Spielwerk für seine Kinder. Den dritten Tag giengs nicht anders, sie konnte ihm sein Hütchen nicht wegnehmen, und er wollte ihr Gold nicht.

Nicht lange danach ward das Land mit Krieg überzogen. Der König sammelte sein Volk und wusste nicht, ob er dem Feind, der übermächtig war und ein großes Heer hatte, Widerstand leisten könnte. Da sagte der Gärtnerjunge: „Ich bin herangewachsen und will mit in den Krieg ziehen, gebt mir nur ein Pferd.“ Die andern lachten und sprachen: „Wenn wir fort sind, so suche dir eins; wir wollen dir eins im Stall zurück lassen.“ Als sie ausgezogen waren, gieng er in den Stall und zog das Pferd heraus; es war an einem Fuß lahm und hickelte hunkepuus, hunkepuus. Dennoch setzte er sich auf und ritt fort nach dem dunkeln Wald. Als er an den Rand desselben gekommen war, rief er dreimal so laut „Eisenhans,“ dass es durch die Bäume schallte. Gleich darauf erschien der wilde Mann und sprach: „Was verlangst du?“ – „Ich verlange ein starkes Ross, denn ich will in den Krieg ziehen.“ – „Das sollst du haben und noch mehr, als du verlangst.“ Dann gieng der wilde Mann in den Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Ross herbei, das schnaubte aus den Nüstern und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schaar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schaar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Theil von des Königs Leuten gefallen, und es fehlte nicht viel, so mussten die übrigen weichen. Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schaar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde und schlug alles nieder, was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen auf dem Nacken und ließ nicht ab, bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurück zu kehren, führte er seine Schaar auf Umwegen wieder zu dem Wald und rief den Eisenhans heraus. „Was verlangst du?“ fragte der wilde Mann. „Nimm dein Ross und deine Schaar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd wieder.“ Es geschah alles, was er verlangte, und er ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. Als der König wieder in sein Schloss kam, gieng ihm seine Tochter entgegen und wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. „Ich bin es nicht, der den Sieg davon getragen hat,“ sprach er, „sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schar zu Hilfe kam.“ Die Tochter wollte wissen, wer der fremde Ritter wäre, aber der König wusste es nicht und sagte: „Er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder gesehen.“ Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen; der lachte aber und sprach: „Eben ist er auf seinem dreibeinigen Pferd heim gekommen, und die andern haben gespottet und gerufen, 'da kommt unser Hunkepuus wieder an.' ie fragten auch 'hinter welcher Hecke hast du derweil gelegen und geschlafen'? Er sprach aber 'ich habe das beste gethan, und ohne mich wäre es schlecht gegangen.' Da ward er noch mehr ausgelacht.“

Der König sprach zu seiner Tochter: „Ich will ein großes Fest ansagen lassen, das drei Tage währen soll, und du sollst einen goldenen Apfel werfen; vielleicht kommt der Unbekannte herbei.“ Als das Fest verkündigt war, gieng der Jüngling hinaus zu dem Wald und rief den Eisenhans. „Was verlangst du?“ fragte er. „Dass ich den goldenen Apfel der Königstochter fange.“ – „Es ist so gut, als hättest du ihn schon,“ sagte Eisenhans, „du sollst auch eine rothe Rüstung dazu haben und auf einem stolzen Fuchs reiten.“ Als der Tag kam, sprengte der Jüngling heran, stellte sich unter die Ritter und ward von niemand erkannt. Die Königstochter trat hervor und warf den Rittern einen goldenen Apfel zu, aber keiner fieng ihn als er allein, aber sobald er ihn hatte, jagte er davon. Am zweiten Tag hatte ihn Eisenhans als weißen Ritter ausgerüstet und ihm einen Schimmel gegeben. Abermals fieng er allein den Apfel, verweilte aber keinen Augenblick, sondern jagte damit fort. Der König ward bös und sprach „Das ist nicht erlaubt, er muss vor mir erscheinen und seinen Namen nennen.“ Er gab den Befehl, wenn der Ritter, der den Apfel gefangen habe, sich wieder davon machte, so sollte man ihm nachsetzen, und wenn er nicht gutwillig zurück kehrte, auf ihn hauen und stechen. Am dritten Tag erhielt er vom Eisenhans eine schwarze Rüstung und einen Rappen und fieng auch wieder den Apfel. Als er aber damit fortjagte, verfolgten ihn die Leute des Königs, und einer kam ihm so nahe, dass er mit der Spitze des Schwerts ihm das Bein verwundete. Er entkam ihnen jedoch, aber sein Pferd sprang so gewaltig, dass der Helm ihm vom Kopf fiel, und sie konnten sehen, dass er goldene Haare hatte. Sie ritten zurück und meldeten dem König alles.

Am andern Tag fragte die Königstochter den Gärtner nach seinem Jungen. „Er arbeitet im Garten; der wunderliche Kautz ist auch bei dem Fest gewesen und erst gestern Abend wieder gekommen; er hat auch meinen Kindern drei goldene Äpfel gezeigt, die er gewonnen hat.“ Der König ließ ihn vor sich fordern, und er erschien und hatte wieder sein Hütchen auf dem Kopf. Aber die Königstochter gieng auf ihn zu und nahm es ihm ab, und da fielen seine goldenen Haare über die Schultern, und er war so schön, dass alle erstaunten. „Bist du der Ritter gewesen, der jeden Tag zu dem Fest gekommen ist, immer in einer andern Farbe, und der die drei goldenen Äpfel gefangen hat?“ fragte der König. „Ja,“ antwortete er, „und da sind die Äpfel,“ holte sie aus seiner Tasche und reichte sie dem König. „Wenn ihr noch mehr Beweise verlangt, so könnt ihr die Wunde sehen, die mir eure Leute geschlagen haben, als sie mich verfolgten. Aber ich bin auch der Ritter, der euch zum Sieg über die Feinde geholfen hat.“ „Wenn du solche Thaten verrichten kannst, so bist du kein Gärtnerjunge; sage mir, wer ist dein Vater?“ „Mein Vater ist ein mächtiger König, und Goldes habe ich die Fülle und so viel ich nur verlange.“ „Ich sehe wohl,“ sprach der König, „ich bin dir Dank schuldig, kann ich dir etwas zu Gefallen thun?“ „Ja,“ antwortete er, „das könnt ihr wohl, gebt mir eure Tochter zur Frau.“ Da lachte die Jungfrau und sprach: „Der macht keine Umstände, aber ich habe schon an seinen goldenen Haaren gesehen, dass er kein Gärtnerjunge ist,“ gieng dann hin und küsste ihn. Zu der Vermählung kam sein Vater und seine Mutter und waren in großer Freude, denn sie hatten schon alle Hoffnung aufgegeben, ihren lieben Sohn wieder zu sehen. Und als sie an der Hochzeitstafel saßen, da schwieg auf einmal die Musik, die Thüren giengen auf, und ein stolzer König trat herein mit großem Gefolge. Er gieng auf den Jüngling zu, umarmte ihn und sprach: „Ich bin der Eisenhans, und war in einen wilden Mann verwünscht, aber du hast mich erlöst. Alle Schätze, die ich besitze, die sollen dein Eigenthum sein.“

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1.3 Der Mond

Vor Zeiten gab es ein Land, wo die Nacht immer dunkel und der Himmel wie ein schwarzes Tuch darüber gebreitet war; denn es gieng dort niemals der Mond auf, und kein Stern blinkte in der Finsternis. Bei Erschaffung der Welt hatte das nächtliche Licht ausgereicht. Aus diesem Lande giengen einmal vier Bursche auf die Wanderschaft und gelangten in ein anderes Reich, wo abends, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, auf einem Eichbaum eine leuchtende Kugel stand, die weit und breit ein sanftes Licht ausgoss. Man konnte dabei alles wohl sehen und unterscheiden, wenn es auch nicht so glänzend wie die Sonne war. Die Wanderer standen still und fragten einen Bauer, der mit seinem Wagen vorbei fuhr, was das für ein Licht sei. „Das ist der Mond,“ antwortete dieser, „unser Schultheiß hat ihn für drei Thaler gekauft und an den Eichbaum befestigt. Er muss täglich Öl aufgießen und ihn rein erhalten, damit er immer hell brennt. Dafür erhält er von uns wöchentlich einen Thaler.“

Als der Bauer weggefahren war, sagte der eine von ihnen: „Diese Lampe könnten wir brauchen. Wir haben daheim einen Eichbaum, der eben so groß ist, daran können wir sie hängen. Was für eine Freude, wenn wir Nachts nicht in der Finsternis herum tappen!“ – „Wisst ihr was?“ sprach der zweite, „wir wollen Wagen und Pferde holen und den Mond wegführen. Sie können sich hier einen andern kaufen.“ – „Ich kann gut klettern,“ sprach der dritte, „ich will ihn schon herunter holen.“ Der vierte brachte einen Wagen mit Pferden herbei, und der dritte stieg den Baum hinauf, bohrte ein Loch in den Mond, zog ein Seil hindurch und ließ ihn herab. Als die glänzende Kugel auf dem Wagen lag, deckten sie ein Tuch darüber, damit niemand den Raub bemerken sollte. Sie brachten ihn glücklich in ihr Land und stellten ihn auf eine hohe Eiche. Alte und Junge freuten sich, als die neue Lampe ihr Licht über alle Felder leuchten ließ und Stuben und Kammern damit erfüllte. Die Zwerge kamen aus den Felsenhöhlen hervor, und die kleinen Wichtelmänner tanzten in ihren rothen Röckchen auf den Wiesen den Ringeltanz.

Die vier versorgten den Mond mit Öl, putzten den Docht und erhielten wöchentlich ihren Thaler. Aber sie wurden alte Greise, und als der eine erkrankte und seinen Tod voraus sah, verordnete er dass der vierte Theil des Mondes als sein Eigenthum ihm mit in das Grab sollte gegeben werden. Als er gestorben war, stieg der Schultheiß auf den Baum und schnitt mit der Heckenschere ein Viertel ab, das in den Sarg gelegt ward. Das Licht des Mondes nahm ab, aber noch nicht merklich. Als der zweite starb, ward ihm das zweite Viertel mitgegeben, und das Licht minderte sich. Noch schwächer ward es nach dem Tode des dritten, der gleichfalls seinen Theil mitnahm, und als der vierte ins Grab kam, trat die alte Finsternis wieder ein. Wenn die Leute abends ohne Laterne ausgiengen, stießen sie mit den Köpfen zusammen.

Als aber die Theile des Monds in der Unterwelt sich wieder vereinigten, so wurden dort, wo immer Dunkelheit geherrscht hatte, die Todten unruhig und erwachten aus ihrem Schlaf. Sie erstaunten, als sie wieder sehen konnten: das Mondlicht war ihnen genug, denn ihre Augen waren so schwach geworden, dass sie den Glanz der Sonne nicht ertragen hätten. Sie erhoben sich, wurden lustig und nahmen ihre alte Lebensweise wieder an. Ein Theil gieng zu Spiel und Tanz, andere liefen in die Wirtshäuser, wo sie Wein forderten, sich betranken, tobten und zankten, und endlich ihre Knüttel aufhoben und sich prügelten. Der Lärm ward immer ärger und drang endlich bis in den Himmel hinauf

Der heilige Petrus, der das Himmelsthor bewacht, glaubte, die Unterwelt wäre in Aufruhr gerathen und rief die himmlischen Heerscharen zusammen, die den bösen Feind, wenn er mit seinen Gesellen den Aufenthalt der Seligen stürmen wollte, zurück jagen sollten. Da sie aber nicht kamen, so setzte er sich auf sein Pferd und ritt durch das Himmelsthor hinab in die Unterwelt. Da brachte er die Todten zur Ruhe, hieß sie sich wieder in die Gräber legen und nahm den Mond mit fort, den er oben am Himmel aufhieng.

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2. Kurzbiographie von Ignaz Taschner

Ignatius Taschner, geb. 9. April 1871 in Kissingen und gest. 25. November 1913 in Mitterndorf (bei Dachau), war ein Bildhauer, Medailleur, Kunstgewerbler und Illustrator. 1885 bis 1888 absolvierte er eine Lehre als Steinmetz in Schweinfurt und studierte von 1889 bis 1895 an der Münchner Kunstakademie unter Syrius Eberle und Jakob Bradl. 1903 wurde er Dozent an der Kunst- und Gewerbeschule in Breslau. 1904 ging er nach Berlin, wo er Architekturplastiken anfertigte. 1906 zog er nach Mitterndorf bei Dachau, wo er sich eine 1911 fertiggestellte Künstlervilla baute. 1911-1912 entstanden die Entwürfe für die zehn Figuren des Märchenbrunnens im Volkspark Friedrichshain in Berlin. Neben Märchen der Brüder Grimm illustrierte er Karl August Musäus und einige Werke des mit ihm befreundeten Ludwig Thoma.

* Siehe den Eintrag in Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Ignatius_Taschner
sowie den Eintrag in Wikiwand
www.wikiwand.com/de/Ignatius_Taschner

* Ignatius Taschner. Ein Künstlerleben zwischen Jugendstil und Neoklassizismus. Hrsg. von Norbert Götz und Ursel Berger. München: Klinckhardt und Biermann 1992. ISBN 3-7814-0321-1 - Darin: Studien und Illustrationen zu Grimms Märchen, München 1902/03, Nr. 150-176.

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3. Notizen zu Hans Fraungruber

Hans Fraungruber, geb. 26.1.1863 in Obersdorf (Steiermark), gest. 7. August 1933 in Maria Enzersdorf, war als Lehrer, Redakteur und Schriftsteller (steirischer Mundartlyriker) tätig. "1881 war er zunächst in Christofen bei Neulengbach als Lehrer beschäftigt, ehe er von 1884 bis zu seiner Pensionierung in Wien tätig war. Er lehrte zunächst an der Volksschule Stumpergasse in Wien-Mariahilf, von 1909 bis 1917 an der Volksschule Gumpendorfer Straße 4, ebenfalls in Mariahilf. Zuletzt war er dort Direktor. [...] 1917 übernahm Fraungruber die Redaktion der Zeitschrift 'Das deutsche Volkslied' und war nach dem Ersten Weltkrieg als Beamter des Unterrichtsministeriums Mitglied des Lesebuchausschusses. Er war Herausgeber von Gerlachs Jugendbücherei." (Wikipedia)

Quellen:
* Eintrag in Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fraungruber
* Eintrag in Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL)
www.biographien.ac.at/oebl/oebl_F/Fraungruber_Hans_1863_1933.xml
* Wien Geschichte Wiki
www.wien.gv.at/wiki/index.php/Hans_Fraungruber

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4. Notizen zum Verlag von Martin Gerlach & Co.

Martin Gerlach, Verleger und Photograph, geb. 13.3.1846 in Hanau, gest. 9.4.1918 in Wien, besuchte die Zeichenakademie in Hanau. "Er lernte sechs Jahre die Ziseleur- und Graveurkunst und fertigte Entwürfe sowie Musterzeichnungen für die Gold- und Juwelierbranche." (ÖBL) 1872 gründete er einen Verlag in Berlin, mit Schwerpunkt auf kunstgewerblichen Schriften, den er 1874 nach Wien verlegte. "Zwischen 1901 und 1920 entstanden u.a. 34 illustrierte Kinderbücher ('Gerlachs Jugendbücherei') und 'Meisterwerke deutscher Prosa', für die Gerlach namhafte Künstler gewann," u.a. Gustav Klimt, Max Klinger, Heinrich Lefler, Koloman Moser, Franz von Stuck, Ignatius Taschner und Albert Weisgerber. In einem zeitgenössischen Prospekt heißt es zu "Gerlachs Jugendbücherei": "Durch sinngemäße Verbindung von Lesestoff und Bild, durch innere Übereinstimmung des dichterischen und belehrenden Inhalts mit einer in Formen- und Farbengebung vollendeten künstlerischen Darstellung hofft der Herausgeber ein harmonisches, wahrhaft volkstümliches Kunstwerk geschaffen zu haben, das in gleicher Vertiefung der ästhetischen und sittlichen Ausbildung wie dem Humor und Erholungsbedürfnisse der Leser entspricht." (1) "Bei der Gründung des Verlages für Jugend und Volk im Jahr 1921 wurde 'Gerlachs Jugendbücherei' in das Verlagsprogramm übernommen; sie war der Ausgangspunkt des sich entwickelnden Wiener Lesewerks, eines Schulbuchprojektes der Schulreform nach 1918." (Nachdruckausgabe im Parkland Verlag Stuttgart, hinterer Umschlag)

Als Kommissionsverlag der Stadt Wien veröffentlichte der Verlag Werke zur Geschichte und Topographie der Stadt. "Thematische Schwerpunkte von Gerlachs photographischer Tätigkeit waren Architektur, Ornamentik und Pflanzenstudien [...]. Mit seinen Makro- und Mikroaufnahmen schuf er eine Bildwelt der Formen, wie sie in den 1920er Jahren die Moderne der Neuen Sachlichkeit in der Photographie für sich in Anspruch nehmen sollte." (ÖNB)

(1) E. T. A. Hoffmann, Nußknacker und Mausekönig. Bearbeitet von Hans Fraungruber. Bilderschmuck von Otto Bauriedl und Ernst Kutzer (Gerlach's Jugendbücherei, Bd. 23). Wien und Leipzig: Verlag von Gerlach & Wiedling 1909.Nachdruck im Parkland Verlag in Stuttgart. Zitat S. 84.

Quellen:
* Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938. Bd. I. Geschichte des österreichischen Verlagswesens. Wien: Hermann Böhlaus Nachf. 1985, S. 72-74. ISBN 3-205-07258-8
* Österreichisches Biographisches Lexikon. Online-Edition
www.biographien.ac.at/oebl/oebl_G/Gerlach_Martin_1846_1918.xml
* Zum Verlag "Jugend und Volk" siehe den Eintrag in "Wien Geschichte Wiki"
www.wien.gv.at/wiki/index.php/Jugend_%26_Volk

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Einen Überblick über die Märchen- und Sagenmotive
im Goethezeitportal finden sie hier.

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Entwurf für ein Vorsatzpapier für Gerlachs Jugendbücherei
(Taschner, Abb. I 49, S. 141)

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