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Jutta Assel | Georg Jäger

Rübezahl
Illustriert von J. Felix Elßner

Optimiert für Firefox
Eingestellt September 2015
Stand: Juni 2016

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Rübezahl, der bekannte Geist des Riesengebirges, der in hundert Sagen, Liedern und Mährchen gefeiert wird und als Bergmann, Jäger, Mönch, Weib, Zwerg, Riese etc. auftritt. Er hilft gern der bedrängten Armuth, zeigt verirrten Wanderern die Pfade, oder schreckt sie auch in Thiergestalt. Die bösen Menschen haßt er und sie haben sich vor ihm zu hüten; wer ihn reizt, wer seinen Namen, den er nicht leiden mag, ausruft, hat seine tückische Rache zu fürchten. Ueber den Ursprung des Namens Rübezahl hat Musäus ein artiges Mährchen ersonnen. Nächst diesem gibt es aber auf dem Riesengebirge eine große Menge ächter Volkssagen von dem Berggeist, und dem Reisenden wird Rübezahl's Kanzel, Kegelbahn, Treppe, Ball etc., lauter Felsenbildungen, ja Rübezahl selbst als isolirter Fels gezeigt.

Quelle:
Damen Conversations  Lexikon. Herausgegeben von Carl Herloßsohn. Neusatz und Faksimile der 10-bändigen Ausgabe Leipzig 1834 bis 1838 (Digitale Bibliothek; 118) Berlin: Directmedia 2005, S. 9353.

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1. Bilder und Texte

Vorlage:
Meisterwerke der Literatur. Rübezahl I. Illustriert von F[elix] Elßner. Farbenphotographische Gesellschaft m.b.H. Stuttgart, Serie 157, Nr. 3886-3891. Nicht gelaufen.

Künstler:
Felix Elßner (1866-1945) lebte als Kunstmaler in Dresden. Er schuf Märchenbilder für den Meinold-Verlag in Dresden, Schulwandbilder und illustrierte mehrere Postkartenserien (Schillers "Lied von der Glocke", Goethes "Hermann und Dorothea"). Siehe die Facebookseite zu Elssner:
de-de.facebook.com/Felix-Elssner-217986354951173/

Verlag:
"Die Farbenphotographische Gesellschaft FPhG wurde im September 1911 in Stuttgart als GmbH gegründet. Gesellschafter waren die Stuttgarter Hermann Schober, Buchhändler, die Inhaber des Belser-Verlags Karl und Alfred Wacker, sowie August Schuler, Inhaber der gleichnamigen Graphischen Kunstanstalt." Bis 1919 erschienen 53 nummerierte Serien sowie die Chromoplast-Serie mit 24 Bildern. Die FPhG "wurde 1919 von der Münchner Uvachrom GmbH übernommen und als FPhG Zweigunternehmen in Stuttgart fortgeführt." Siehe: Farbenphotographische Gesellschaft FPhG - Chromoplast Verlag im Netz.

 

Meisterwerke der Literatur. Rübezahl I. Illustriert von F. Elßner, Farbenphotographische Gesellschaft, Serie 157. Mäppchen

Mäppchen der Postkartenserie

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F. Elßner, Rübezahl und der Wurzelsammler. Farbenphotographische Gesellschaft in Stuttgart, Serie 157

Rübezahl und der Wurzelsammler
Serie 157, Nr. 3886

Ein Kräutersammler holte aus Rübezahls Gärtlein heilkräftige Springwurzeln und verdient mit den Wurzeln viel Geld. Habgierig geworden, holt er ein zweites Mal Wurzeln, wird von Rübezahl überrascht und in die Lüfte geschleudert. Nie wieder hat man etwas von dem Wurzelsammler gehört.

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Felix Elßner, Rübezahl und der Apothekergehilfe, Verlag Farbenphotographische Gesellschaft in Stuttgart, Serie 157

Rübezahl und der Apothekergehilfe
Serie 157, Nr. 3887

Der Apothekergehilfe begegnet Rübezahl als alten Mann, trägt ihm sein Reisigbündel, bekommt dafür einen Stecken, mit dem er sich in alle Länder wünschen und dadurch weite Reisen machen konnte, über die er Bücher schrieb und viel Geld verdiente.

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Felix Elßner, Rübezahl und Prinzessin Emma, Verlag Farbenphotographische Gesellschaft in Stuttgart, Serie 157

Rübezahl und Prinzessin Emma
Serie 157, Nr. 3888

Rübezahl freit um die schöne Prinzessin Emma und begegnet der Prinzessin als Schloßherr in seinem Zauberschloß. Auf Wunsch der Prinzessin muß Rübezahl auf seinem Felde die Rüben zählen, daher der Name Rübezahl. - Die Rüben verwandelt er in Emmas Freundinnen.

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Felix Elßner, Rübezahl, Flucht der Prinzessin Emma, Verlag Farbenphotographische Gesellschaft in Stuttgart, Serie 157

Rübezahl. Flucht der Prinzessin Emma
Serie 157, Nr. 3889

Der Prinz von Ratibor, Emmas Verlobter, befreit die Prinzessin und entflieht mit ihr aus dem Zauberschloß. Rübezahl wirft ihnen erfolglos Blitze und steine nach.

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Felix Elßner, Rübezahl und Flötenfranzl, Verlag Farbenphotographische Gesellschaft in Stuttgart, Serie 157

Rübezahl und Flötenfranzl
Serie157, Nr. 3890

Flötenfranzl, ein armer böhmischer Musikant, kommt mit seinen Genossen auf seinen Fahrten nach Böhmen durch Schlesien. Er verdient nur wenige Groschen, will aber gern seine Braut in Pragheiraten, wozu ihm die Mittel fehlen.

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Felix Elßner, Rübezahl und Flötenfranzl, Verlag Farbenphotographische Gesellschaft in Stuttgart, Serie 157

Rübezahl und Flötenfranzl
Serie 157, Nr. 3891

Flötenfranzl kommt an Rübezahls Zauberschloß vorbei, hört einen Knaben Flöte spielen, begegnet Rübezahl als Schloßbesitzer und bekommt eine goldene Flöte. Mit dieser erwarb er sich als Künstler ein Vermögen und konnte nun seine Braut heimführen.

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Rübezahl, in der Volkssage der Berggeist des Riesengebirges in Schlesien. Der Name bedeutet »Rübenschwanz«, d.h. das auslaufende untere Ende der Rübe (Zahl, soviel wie Zagel), ein den Elfen angehöriger Name, dann Spottname. Der Sage nach mag er selbst sich nicht so nennen hören, die Kräutersucher nennen ihn deshalb auch »Herr Johannes«. Die ganze Vorstellung stammt aus heidnischer Zeit. Er ist der (wunderliche) »Wetterherr« des Riesengebirges und berührt sich so mit dem Wilden Jäger. Unerwartet (neckisch) sendet er Blitz und Donner, Nebel, Regen und Schnee vom Berge nieder, während eben noch alles im Sonnenglanz lag. Er nimmt die verschiedensten Gestalten an; besonders zeigt er sich als Mönch in aschgrauer Kutte. Am Gehänge der Schwarzen Koppe zeigt man »Rübezahls Lustgarten«, auch sonst werden eigentümliche Steinbildungen nach ihm benannt. Gegen gute Menschen ist er freundlich, lehrt sie Heilmittel und beschenkt sie; wenn man ihn aber verspottet, rächt er sich schwer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon. Sechste Auflage 1905–1909 (Digitale Bibliothek; 100) Berlin: Directmedia 2003, S. 168.414.

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Johann Karl August Musäus und Ludwig Bechstein
Sagen von Rübezahl.
Texte und Illustrationen
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